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verschmelzen. Mit seinen Aquarellen befreite<br />
sich Dürer von den mittelalterlichen<br />
Maßstäben in der Malerei: die Landschaft<br />
dient nicht mehr nur als Hintergrund, sondern<br />
wird zu einem eigenständigen Motiv.<br />
Licht, Farben, Wasserspiegelungen: Albrecht<br />
Dürer experimentierte auf seiner<br />
Italienreise mit den Wasserfarben und befreite<br />
sich von der spätmittelalterlichen<br />
Konvention, die Bildfläche vollständig<br />
auszufüllen. Seine Motive schweben auf<br />
dem Papier, sein Umgang mit den Farben<br />
ist treffsicher und frei. Es ist ein neuer Blick<br />
auf die Natur als eigenständiges Motiv –<br />
oft aber auch Ausgangspunkt für Studien,<br />
die Albrecht Dürer in anderen Werken<br />
weiterverarbeitet, wie etwa die Südtiroler<br />
Stadt Klausen, die sich im bekannten Nemesis-Kupferstich<br />
wiederfindet.<br />
ˆ<br />
Der Albrecht-Dürer-Weg vom Klösterle<br />
in Laag bis zu den Erdpyramiden von<br />
Segonzano ist unlängst aufgewertet und<br />
neu gestaltet worden<br />
Quelle: TG Castelfeder/Luca Dal Gesso<br />
FEINSTE PINSELSTRICHE<br />
BIS INS LETZTE DETAIL<br />
25 Jahre alt war Albrecht Dürer, als er<br />
das Aquarell „Weiher im Walde“ geschaffen<br />
hat. Akribisch genau malt der Künstler den<br />
Übergang von Wasser zu Land und arbeitet<br />
die Grashalme an der Uferzone in jeder<br />
Schattierung und jedem Detail aus. Dürer<br />
spielt in diesem Bild jedoch auch mit dem<br />
neuen perspektivischen Blick, den er von<br />
seiner ersten Italienreise mitbringt. Ob<br />
der stille Bergsee tatsächlich am heutigen<br />
Albrecht-Dürer-Weg lag, lässt sich nur<br />
vermuten. <strong>Die</strong> Kulisse erinnert allerdings<br />
Albrecht Dürer kam am 21. <strong>Mai</strong> 1471<br />
in Nürnberg als drittes Kind seines<br />
gleichnamigen Vaters und der Barbara<br />
Holper zur Welt. Dürer hätte<br />
Goldschmied werden sollen wie sein<br />
Vater, dufte aber seinen eigenen Weg<br />
gehen und die Malerei erlernen. Dürer<br />
war der erste Maler, der sich nicht<br />
mehr als Handwerker sah, sondern<br />
als schöpferischer Geist. Das macht<br />
ihn zum ersten modernen Künstler.<br />
stark an die vielen Gewässer der Gegend.<br />
Dennoch ist das Gemälde Sinnbild für<br />
Albrecht Dürers Kunst: Kaum jemand hatte<br />
bis dato die Natur so wirklichkeitsgetreu<br />
wiedergegeben wie Dürer. Der deutsche<br />
Renaissancemaler setzte seine Eindrücke<br />
von Landschaften, Pflanzen und Tieren bis<br />
ins letzte Detail mit feinsten Pinselstrichen<br />
und präziser Perfektion um.<br />
Der neu gestaltete Albrecht-Dürer-Weg<br />
vom Klösterle bei Laag<br />
bis zu den Erdpyramiden von Segonzano<br />
im Cembratal mit seinen<br />
insgesamt sieben Etappen lädt dazu<br />
ein, ein Stück weit auf den Spuren<br />
des wahrscheinlich größten<br />
deutschen Künstlers zu wandeln<br />
und dem weltbekannten Monogramm<br />
zu folgen, mit dem sich<br />
Dürer selbst zu einer Marke gemacht<br />
hat; vor allem aber die Landschaft,<br />
die Tiere und die Pflanzen<br />
mit Dürers detailverliebten Augen<br />
zu betrachten. Entlang des Weges<br />
finden sich insgesamt 24 Infotafeln und<br />
zahlreiche Verweilplätze, die federführend<br />
vom Tourismusverein Castelfeder<br />
und den Gemeinden Neumarkt, Salurn,<br />
Giovo, Altavalle, Cembra Lisignano und<br />
Segonzano geschaffen worden sind. Dürer<br />
selbst führte seine Reise vom Cembratal<br />
möglicherweise über Feltre oder Bassano<br />
weiter nach Treviso. Sein Ziel war Venedig.<br />
Ob er bei seiner ersten Italienreise jemals<br />
dort ankam, ist bis heute umstritten.<br />
Maria Pichler<br />
maria.pichler@dieweinstrasse.bz<br />
WIRTSCHAFTSEXPERTE<br />
Dr. Fabian Fischnaller<br />
Steuergutschrift auf betrieblich<br />
genutzte Energie und Gas<br />
<strong>Die</strong> bereits im Jahr 2022 vorhandene<br />
Steuergutschrift auf betrieblich genutzte<br />
Energie und Gas wurde letzthin<br />
auf das 1. Quartal des heurigen Jahres<br />
ausgeweitet.<br />
Bei Anschlüssen von mind. 4,5 kW<br />
und Anstieg der Stromkomponente<br />
von mehr als 30 % (Vergleich zwischen<br />
Durchschnitt des 4. Quartals 2022 und<br />
4. Quartals 2019) kann ein Betrag von<br />
35 % der Stromausgaben des ersten<br />
Quartals <strong>2023</strong> als Steuergutschrift genutzt<br />
werden.<br />
Bei Gasanschlüssen ist der Durchschnitt<br />
des Erdgaspreises des 4. Quartals 2022<br />
und des 4. Quartals 2019 zu vergleichen<br />
und bei einem Preisanstieg von mehr<br />
als 30 % kann eine Steuergutschrift<br />
von 45 % des Gasverbrauches des 1.<br />
Quartals <strong>2023</strong> genutzt werden.<br />
Beide vorherigen Steuergutschriften<br />
wurden auch auf das 2. Quartal <strong>2023</strong><br />
verlängert, wobei deutliche Reduzierungen<br />
bei der Höhe der Steuergutschrift<br />
vorgenommen wurden (10 % bzw. 20 %).<br />
<strong>Die</strong> Steuergutschriften des 1. und 2.<br />
Quartals müssen innerhalb 31. Dezember<br />
<strong>2023</strong> genutzt werden.<br />
Es wird angeraten, beim jeweiligen<br />
Lieferanten die Berechnung der Steuergutschrift<br />
anhand der vom Lieferanten<br />
vorgegebenen Modalitäten zu<br />
beantragen. Hierfür ist eine Frist von<br />
60 Tagen vorgesehen, somit für das 1.<br />
Quartal <strong>2023</strong> der 31. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong>.<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
Steuerberater<br />
Arbeitsberater<br />
Tel. 0471 820218 | f.fischnaller@unterco.it<br />
43 // DIEWEINSTRASSE.BZ