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Enkelejeda Quama<br />
Bereichsleiterin<br />
Caritas Albanien<br />
„Selbst vier Jahre nach dem Erdbeben leben immer noch<br />
Familien in stark beschädigten Häusern.<br />
Dank der Spenden für die Erdbebenhilfe können wir<br />
als Caritas hier aktiv helfen.“<br />
Ein Haus für Familie L.<br />
Am 26. November 2019 erschütterte<br />
ein Erdbeben Albanien und richtete ein<br />
hohes Maß an Zerstörung in der Küstenstadt<br />
Durres, in Tirana und in den<br />
Gemeinden Lezha, Lac und Rreshen<br />
an. Die Caritas in Albanien wurde in der<br />
Nothilfe und auch im Wiederaufbau<br />
sofort tätig, der auch durch die Mittel<br />
aus Österreich mitfinanziert wurde.<br />
Wenige Monate nach dem Erdbeben erschwerte<br />
der Ausbruch von Covid19 die<br />
Wiederaufbauarbeit durch die Helfer und<br />
Helferinnen und traf die Menschen in Albanien<br />
ein weiteres Mal sehr hart.<br />
Besonders betroffen waren die alten,<br />
selbstgebauten Steinhäuser, die der Erschütterung<br />
nicht gewachsen waren. So<br />
auch das Haus der Familie des 82-jährigen<br />
Herrn L. Er, seine kranke Frau, sein<br />
Sohn, seine Schwiegertochter und deren<br />
kleine Kinder lebten dort bis zuletzt. Die<br />
Familie wohnt in dem Dorf Menik in Tirana<br />
und gilt als eine der ärmsten in diesem<br />
Gebiet. Herr L. schildert die Momente am<br />
Tag des Erdbebens, als das Haus zusammenbrach.<br />
Mehr als 460 Haushalte<br />
erhielten nach dem Ausbruch<br />
von Covid19 Nahrungsmittel,<br />
Hygieneartikel, Haushaltsgegenstände<br />
und Kochutensilien.<br />
Insgesamt 17 Häuser hat<br />
die Caritas Albanien komplett<br />
wiederaufgebaut.<br />
8 weitere Häuser sollen<br />
bewohnbar gemacht werden.<br />
„Nachdem das Haus eingestürzt war, gab<br />
es eine Menge Rauch. Ich sah die kleinen<br />
Kinder schreien, wartete auf den Moment,<br />
in dem ich sterben würde und stieg mit<br />
meiner Frau aus dem Fenster in den Hof“,<br />
sagt er.<br />
Das Erdbeben vom 26. November hat das<br />
Haus so zerstört, dass es unbewohnbar<br />
wurde. Seit nunmehr vier Jahren wohnt die<br />
Familie in einem Zelt. Auch die Corona-<br />
Pandemie hatte schwerwiegende Folgen<br />
für diese Familie, die sich in einer ausgesprochenen<br />
Notsituation befindet. Bisher<br />
haben Verwandte, Nachbar*innen und die<br />
Gemeinde der Familie mit Lebensmitteln,<br />
Kleidung und Decken geholfen.<br />
Doch die Wiedererrichtung des Hauses<br />
war nicht möglich. Durch die Gemeinde<br />
wurde auch die Caritas auf die Familie<br />
aufmerksam. Nach dem Kennenlernen<br />
der Familie wurde bald klar, dass die Familie<br />
in das Wiederaufbauprogramm aufgenommen<br />
werden konnte. Nun wird ein<br />
einfaches Haus für Familie L. neu errichtet<br />
und die Familie hofft noch dieses Jahr einziehen<br />
zu können.<br />
In den vier Jahren half die Caritas<br />
Albanien tausenden Familien mit dem<br />
Wiederaufbau von Häusern, mit Soforthilfe,<br />
medizinischer Versorgung, mit der<br />
Vergabe von Geldunterstützungen,<br />
Gutscheinen und Lebensmittelpaketen.<br />
Für die Kinder wurden „Child Friendly<br />
Spaces“ geschaffen und für traumatisierte<br />
Kinder und Erwachsene psychosoziale<br />
Unterstützung gegeben. Das alles ist<br />
nur dank der Unterstützung zahlreicher<br />
Spender*innen möglich.<br />
Autor: Lukas Steinwendtner<br />
Das Haus von Familie L. wurde beim Erdbeben am 26. November 2019 schwer<br />
beschädigt. Die Zerstörungen sind so groß, dass das Haus seither unbewohnbar ist.<br />
Familie L. wird im Rahmen des Wiederaufbauprogramms<br />
unterstützt. Aktuell wird ein einfaches Haus errichtet, in das<br />
die Familie voraussichtlich noch heuer einziehen kann.<br />
Kurz notiert<br />
Benefizkonzert am Campus Tulln<br />
Unter dem Titel „Jazz am Campus“ findet am Freitag, den<br />
16. Juni 2<strong>02</strong>3, ab 19 Uhr ein Benefizkonzert am Campus<br />
Tulln statt. Mit dem Spendenerlös der Veranstaltung werden<br />
Projekte der Caritas Auslandshilfe unterstützt.<br />
Campus Tulln, Konrad Lorenz Str. 24, 3430 Tulln<br />
Freier Eintritt<br />
Erdbebenhilfe in Syrien und der Türkei<br />
Mehrere schwere Erdbeben haben am 6. Februar 2<strong>02</strong>3<br />
Syrien und die Türkei erschüttert. Nach Angaben der<br />
UN sind über 56.000 Menschen ums Leben gekommen,<br />
weitere 119.200 Menschen wurden verletzt. Monate nach<br />
dem Erdbeben geht die Caritas-Nothilfe weiter – der Hilfsbedarf<br />
ist nach wie vor enorm. Das Beben war eines der<br />
stärksten in der Region seit mehr als 100 Jahren. Tausende<br />
Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.<br />
Neben der Deckung der Grundbedürfnisse steigt auch<br />
der Bedarf an psychosozialer Hilfe. Als Caritas Österreich<br />
konnten wir gemeinsam mit Partnerorganisationen in beiden<br />
Ländern bisher mehr als 90.000 Menschen mit überlebenswichtigen<br />
Lebensmitteln und sauberem Wasser,<br />
Kleidung, Matratzen, Handtüchern und Kochutensilien<br />
versorgen. Wir helfen, traumatisierte Personen psychosozial<br />
zu unterstützen und Kindern wieder einen normalen<br />
Schulalltag zu ermöglichen.<br />
Spendenkonto<br />
der Caritas St. Pölten:<br />
IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000<br />
BIC: RLNWATWWOBG<br />
Bestellung der Länderinformation<br />
und Auskunft: <strong>02</strong>742 844 455<br />
spendenservice@caritas-stpoelten.at<br />
Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp<br />
besuchte im Februar Aleppo: „Das Bild, das sich mir<br />
offenbarte, ist schrecklich. Eingestürzte Gebäude,<br />
darunter Krankenhäuser und Schulen. Millionen<br />
Menschen sind obdachlos.“