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Magazin der Auslandshilfe

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Diözese St. Pölten<br />

„Pakistan steht in der ersten Reihe,<br />

wenn es darum geht, die Last der<br />

globalen Klimakatastrophe zu tragen.“<br />

Sherry Rehman<br />

Umweltministerin<br />

Pakistan<br />

Nr. 10<br />

Mai 2<strong>02</strong>3<br />

Magazin der Caritas-Auslandshilfe<br />

mit aktuellen Informationen aus unseren Schwerpunktländern<br />

Albanien, Pakistan und Senegal<br />

Caritas St. Pölten Aktuell<br />

Erscheinungsort St. Pölten<br />

Wasser.<br />

Lebensgrundlage<br />

und Naturgewalt.<br />

Angepasst!<br />

Während dieser Artikel entsteht, regnet es<br />

in Österreich bereits seit Tagen und das<br />

zweite Italientief mit noch mehr Niederschlag<br />

hat sich angekündigt. Regen, der<br />

nach diesem trockenen und warmen Winter<br />

dringend gebraucht wurde, da ohne<br />

Wasser die Saat auf den Feldern nicht<br />

aufgehen konnte. Zum Glück kam der<br />

Regen rechtzeitig. Die Trocken- und Niederschlagsphasen<br />

werden immer unberechenbarer,<br />

wie man dieser Tage anhand<br />

der großflächigen Überschwemmungen<br />

in Italien sehen kann. Die Landwirtschaft<br />

hat mit diesen Rahmenbedingungen zu<br />

kämpfen. In Österreich schaut es nach<br />

diesen Niederschlägen nun gut für das<br />

Wachstum auf den Feldern aus. Weltweit<br />

sind die Veränderungen aber vor allem für<br />

Länder, deren landwirtschaftliches System<br />

noch viel stärker von einer Regenzeit<br />

abhängig ist, oft fatal. Der lebensbedrohende<br />

Hunger steigt dramatisch und das<br />

hat mehrere Gründe: Die Nachwirkungen<br />

der Pandemie, die Preissteigerungen und<br />

Lieferprobleme durch den Ukraine-Krieg<br />

sowie regionale, gewaltvolle Konflikte.<br />

Doch allen voran sind es Umweltkatastrophen<br />

in Folge der aktuellen Klimakrise,<br />

die die weltweite Hungersnot verschärfen.<br />

Dürren, Überschwemmungen,<br />

Erdrutsche, Tornados, Insektenplagen<br />

zerstören die Existenzgrundlage gesamter<br />

Bevölkerungskreise. Dabei sind es<br />

vor allem reiche Länder, die die meisten<br />

Treibhausgase produzieren und somit die<br />

Klimakrise vorantreiben. Es sind jedoch<br />

die ärmsten Länder der Welt, die von den<br />

Auswirkungen am meisten betroffen sind.<br />

Nothilfeprogramme, Kinder- und Babyernährungsprojekte,<br />

medizinische Hilfe<br />

und vor allem die Versorgung mit Wasser<br />

helfen nur kurzfristig.<br />

Anpassung als Überlebensstrategie<br />

Die große Herausforderung für alle von<br />

der Landwirtschaft Lebenden ist die Anpassungsfähigkeit<br />

an das sich so schnell<br />

verändernde Klima. Welche Methoden<br />

im Anbau müssen verändert werden?<br />

Welches Saatgut ist für das veränderte<br />

Klima besser geeignet? Wie kann Wasser<br />

besser gespeichert werden? Viele dieser<br />

Fragen und mehr, die sich neu stellen.<br />

Es braucht das Miteinander von Bauern<br />

und Bäuerinnen, Forschenden und politisch<br />

Verantwortlichen, um die besten Antworten<br />

rasch zu finden. Auch die Caritas<br />

setzt in ihren Landwirtschaftsprogrammen<br />

auf die Anpassung an regionale Gegebenheiten<br />

und versucht neue Impulse zu<br />

geben. Durch eine gut geplante Anpassung<br />

können negative Effekte abgemildert<br />

und der Hunger nachhaltig bekämpft<br />

werden.<br />

Autor: Lukas Steinwendtner<br />

Am Wort<br />

Panta rhei – alles fließt. „Man steigt nie<br />

zweimal in den selben Fluss“ – so lautet<br />

eine altgriechische Weisheit, ein Sinnbild<br />

für die sich stetig verändernde Welt. Daher<br />

ist es notwendig, immer wieder mit<br />

neuen Ideen und Taten darauf zu reagieren.<br />

Eine der derzeit folgenschwersten<br />

Veränderungen betrifft das Klima – warum<br />

ist es so schwer, unser Verhalten<br />

anzupassen?<br />

Wasser spielt dabei die tragende Rolle.<br />

Ob zu viel in Form von unkontrollierten<br />

Sturzfluten, langsam steigenden Überschwemmungen<br />

oder durch unglaubliche<br />

Niederschläge oder zu wenig<br />

während Hitzewellen oder Dürren – ungewöhnliche<br />

Wetterphänomene sind<br />

Ausdruck des veränderten Klimas.<br />

Ganze Regionen werden unbewohnbar,<br />

Menschen werden von ihrem Grund und<br />

Boden vertrieben und fordern uns als<br />

Menschheitsfamilie in unserem Miteinander<br />

neu heraus. Es gilt, darauf zu<br />

reagieren. In anderen Worten: Alles ändert<br />

sich, wenn sich nichts ändert.<br />

Lukas Steinwendtner<br />

Leiter Auslandshilfe<br />

Caritas der Diözese St. Pölten<br />

Neue und friedenstiftende Lösungen<br />

sind gefragt, um einer gemeinsam getragenen<br />

Verantwortung füreinander<br />

gerecht zu werden. Wir müssen bereit<br />

sein, unterschiedliche Lebenssituationen<br />

zu verstehen, einfühlsam zu sein und<br />

tatkräftig zu helfen – Dinge, die wir im<br />

persönlichen Alltag mit unseren Familien<br />

und Freunden gut kennen und leben.<br />

Zweifelsohne ist die Anpassung an die<br />

neuen Gegebenheiten für uns als nationale<br />

Gesellschaften und auch als Weltgemeinschaft<br />

herausfordernd.<br />

Wasser nicht als Bedrohung wahrzunehmen,<br />

sondern als Leben spendendes<br />

Element, ist das Ziel. Durch das Wasser<br />

gedeiht das Leben. Es sichert unsere Ernährung<br />

und versorgt uns mit Nährstoffen.<br />

Es tränkt Menschen und Tiere und<br />

letztendlich halten wir uns selbst, unsere<br />

Häuser und Städte mit Wasser sauber.<br />

Ohne Wasser geht gar nichts. Das Zuviel<br />

und das Zuwenig in den Griff zu bekommen,<br />

ist die große Kunst. So auch, wenn<br />

es um die Adaption gegen die Folgen<br />

des Klimawandels geht.


Mervyn Lobo<br />

Geschäftsführer<br />

Partnerorganisation MALC, Pakistan<br />

„All die Häuser, die wir nach der Flut im Jahr 2010<br />

gebaut haben, konnten dem Hochwasser 2<strong>02</strong>2 standhalten.<br />

Das erfüllt mich mit großer Freude.“<br />

Adaption als Zukunftsstrategie<br />

Wenn es darum geht, die Last des Klimawandels<br />

zu tragen, steht Pakistan in<br />

der ersten Reihe, so die pakistanische<br />

Umweltministerin Sherry Rehman bereits<br />

im März letzten Jahres.<br />

Es blieb kein leeres Gerede. Der Beweis<br />

ließ nämlich nicht lange auf sich<br />

warten. Nur wenige Monate später stand<br />

im Sommer 2<strong>02</strong>2 ein Drittel des Landes<br />

unter Wasser und damit einhergehend<br />

über dreißig Millionen Menschen vor dem<br />

Nichts.<br />

Im Herbst darauf wiederholte Sherry Rehman<br />

ihre Botschaft bei der Klimakonferenz<br />

COP27 in Ägypten. Immerhin, die weltweite<br />

Aufmerksamkeit war ihr zumindest<br />

für einige Tage zuteil. Weitere Staaten aus<br />

dem globalen Süden unterstützten sie<br />

bei der Forderung, dass jene Länder, die<br />

den Klimawandel verursachen, auch für<br />

den Schaden aufzukommen haben. Der<br />

so genannte „Loss and Damage Fund“<br />

wurde ins Leben gerufen. Wie dieser nun<br />

im Detail umgesetzt werden soll, ist zwar<br />

noch nicht klar, aber es ist Bewegung in<br />

die Sache gekommen. Wer das Dach des<br />

anderen fahrlässig beschädigt, soll zumindest<br />

für den Schaden aufkommen, wenn<br />

es in dessen Haus hineinregnet – so die<br />

Idee dahinter.<br />

Derweil kämpft man in Pakistan ums Überleben.<br />

Die internationale Hilfe nach dem<br />

jüngsten Hochwasser war enden wollend.<br />

Die eigenen Kapazitäten reichen bei derart<br />

großen Dimensionen bei weitem nicht.<br />

Das Land befindet sich in einer veritablen<br />

Wirtschaftskrise. Die Unzufriedenheit der<br />

Menschen richtet sich mittlerweile offen<br />

gegen die Politik.<br />

Aktuell müssen laut UNICEF geschätzte<br />

fünf Millionen Menschen verschmutztes<br />

Wasser trinken. Die Folgen sind vor allem<br />

für Kinder dramatisch. Durchfallerkrankungen<br />

erschweren die Nahrungsaufnahme<br />

und tragen zusätzlich zur ohnedies schon<br />

bedrohlichen Unterernährung bei.<br />

Dass es in absehbarer Zeit wieder zu<br />

Überschwemmungen kommen wird, ist<br />

allen klar. Die Frage lautet eher wann,<br />

und nicht ob. Daher gilt es, sich vor den<br />

schlimmsten Konsequenzen des Klimawandels<br />

zu schützen. Das Zauberwort<br />

der Stunde heißt: Adaption. Wie in Zukunft<br />

stärkere Monsunregen aufgefangen, höhere<br />

Temperaturen ertragen und extremere<br />

Trockenperioden überdauert werden,<br />

das hängt zum guten Teil auch davon ab,<br />

wie Häuser gebaut werden und welche<br />

Form der Landwirtschaft praktiziert wird.<br />

Autor: Andreas Zinggl<br />

Millionen Menschen wurden nach der Flutkatastrophe in<br />

Pakistan obdachlos, ihre Lebensgrundlage wurde<br />

von den Unwettern vernichtet.<br />

Mehr als 1,76 Millionen Häuser wurden zerstört.<br />

Mehr als 908.000 Tiere sind verendet.<br />

Rund 15.000 Quadratkilometer fruchtbare landwirtschaftliche<br />

Flächen wurden von den Wassermassen zerstört.<br />

Mehr als 30 Millionen Menschen waren von der Flut im vergangenen Jahr betroffen.<br />

Die internationale Hilfe nach der Katastrophe war enden wollend und die eigenen<br />

Kapazitäten im Land reichten nicht aus. Adaption ist das Zauberwort, wenn es nun<br />

darum geht, die Auswirkungen ähnlicher Fluten zukünftig zu minimieren.<br />

Häuser, die dem Wasser trotzen<br />

Jene Häuser, die nach der großen Flut im Jahr 2010 errichtet wurden, konnten den<br />

Wassermassen im vergangenen Jahr standhalten. Sie dienen nun als Vorbild für<br />

die Errichtung weiterer hochwassersicherer Häuser für Menschen, deren Häuser<br />

zerstört wurden.<br />

Etwa zwei Millionen Häuser wurden in<br />

Pakistan vom Hochwasser 2<strong>02</strong>2 zerstört.<br />

Mit rund 200 neuen Häusern kann die<br />

Caritas zumindest einen kleinen Beitrag<br />

im Wiederaufbau leisten. Besonderes Augenmerk<br />

liegt dabei darauf, wie die neuen<br />

Häuser gebaut werden. Es gilt eine richtige<br />

Ausgewogenheit zwischen Qualität<br />

und Anzahl der Häuser zu finden. Sollen<br />

möglichst viele Familien ein neues Dach<br />

über dem Kopf bekommen und dafür bei<br />

der Ausstattung gespart werden, oder ist<br />

es besser, weniger Häuser, die dafür in<br />

bester Qualität zu bauen?<br />

Die Caritas hat Erfahrungen aus früheren<br />

Katastrophen sammeln können. Jene<br />

Gebäude beispielsweise, die nach der<br />

letzten großen Flut im Jahr 2010 errichtet<br />

wurden, konnten nicht nur den Wassermassen<br />

standhalten, sondern stellten für<br />

die Bewohner*innen eine deutliche Erhöhung<br />

ihrer Resilienz dar. Also setzen<br />

wir auf diesem Modell auf. Es entstehen<br />

nun so genannte „Ein-Raum-Häuser“,<br />

die – nach kurzer Bauzeit – als Anker für<br />

den Wiedereinstieg in die Selbständigkeit<br />

von Familien gedacht sind. Es obliegt<br />

den Familien von diesen Kern-Gebäuden<br />

aus später – sofern sich die Lebensumstände<br />

wieder langsam verbessert haben<br />

– weiter Anbauten zu ergänzen. Ein neues<br />

Zuhause – nicht gerade luxuriös – kostet<br />

weniger als 2.000 Euro. Es ist ein guter<br />

Kompromiss zwischen Anzahl und Qualität.<br />

Der Bedarf ist zwar bei weitem nicht<br />

abgedeckt, allerdings wird das Know-how<br />

vermittelt, das wiederum kopiert werden<br />

kann. Angesichts der zunehmenden klimabedingten<br />

Katastrophen spielt das in<br />

Zukunft eine immer größere Rolle.<br />

Fluthilfe in Pakistan:<br />

Wie die Fluthilfe der<br />

Caritas in Pakistan<br />

ankommt, sehen Sie<br />

im Video – scannen Sie<br />

dazu den QR-Code!<br />

Autor: Andreas Zinggl


„Wasser ist das große Thema im Senegal,<br />

dessen Verfügbarkeit und Planung für die weitere<br />

Entwicklung des Landes entscheidend sein wird.“<br />

Etienne Yatte<br />

Ernährungsberater<br />

Caritas Tambacounda<br />

Der Wettlauf ums Wasser<br />

Der 6-jährige Aliou treibt sein Pferd an.<br />

Einige Meter galoppiert er in eine<br />

Richtung, um das Tier kurz darauf<br />

wieder zu zügeln und im Trab zum Ausgangspunkt<br />

zurückzureiten. Immer wieder<br />

wiederholt er den Ablauf, der für die<br />

ganze Familie sehr wichtig ist.<br />

Denn am Pferd ist ein Seil befestigt, durch<br />

welches Wasser aus dem einfachen<br />

Dorfbrunnen gezogen wird. Seine Schwester<br />

Absa befüllt unterdessen größere<br />

Plastikkanister mit dem hochgezogenen<br />

Wasser, um sie danach ins Dorf zu tragen.<br />

Das Wasser wird dann als Trink- und Koch-<br />

Mit der Hilfe von Pferden wird an Dorfbrunnen wie hier Wasser geschöpft.<br />

Das Wasser wird etwa zum Trinken, Kochen, dem Waschen der Kleider<br />

und zur persönlichen Hygiene verwendet.<br />

wasser genauso verwendet wie zur persönlichen<br />

Hygiene oder dem Waschen der<br />

Kleider. Dieser mühsame Prozess ist Alltag<br />

für viele Frauen und Kinder im Senegal,<br />

denn sie sind in erster Linie für die Besorgung<br />

des Wassers zuständig. Vor allem<br />

in den ländlichen Regionen kommt das<br />

Wasser nicht bequem aus der Leitung,<br />

sondern aus Brunnen, die oft außerhalb<br />

„Oft wird der enge<br />

Zusammenhang von<br />

Mangelernährung und<br />

einer schlechten Wasserund<br />

Hygieneversorgung<br />

übersehen. Schmutziges<br />

Trinkwasser oder<br />

mangelnde Hygiene<br />

verursacht Infektionen,<br />

die wiederum den Körper<br />

sehr schwächen und eine<br />

gute Nährstoffaufnahme<br />

verhindern.”<br />

Etienne Yatte, Ernährungsberater der<br />

Caritas Tambacounda<br />

der Dörfer liegen. Während der Trockenzeit<br />

geht der Grundwasserpegel stark zurück,<br />

nicht selten trocknen Brunnen aus und die<br />

Wasserqualität sinkt. „Wasser ist das große<br />

Thema im Senegal, dessen Verfügbarkeit<br />

und Planung für die weitere Entwicklung<br />

des Landes entscheidend sein wird“, erklärt<br />

Etienne Yatte, Ernährungsberater<br />

der Caritas Tambacounda. „Wasser wird<br />

als Trinkwasser benötigt, zum Duschen,<br />

Kochen oder Waschen, aber auch in der<br />

Landwirtschaft oder der Industrie.“ Vor<br />

allem aber haben Studien gezeigt, dass<br />

Hunger in den Regionen steigt, wo kein<br />

flächendeckender Zugang zu Wasser<br />

vorhanden ist. Eigentlich hat sich der senegalesische<br />

Staat zum Ziel gesetzt, bis<br />

2035 allen Bewohner*innen regelmäßigen<br />

Zugang zu sauberem Wasser zu gewährleisten.<br />

Ein ambitioniertes Ziel für ein so knappes<br />

Gut im Senegal, dessen Verfügbarkeit laut<br />

Weltbank in den nächsten Jahren um<br />

30–60% zurückgehen wird. Kein gutes<br />

Omen für den Kampf gegen Hunger und<br />

Mangelernährung, wie der Ernährungsberater<br />

betont: „Oft wird der enge Zusammenhang<br />

von Mangelernährung und einer<br />

schlechten Wasser- und Hygieneversorgung<br />

übersehen. Schmutziges Trinkwasser<br />

oder mangelnde Hygiene verursacht<br />

Infektionen, die wiederum den Körper sehr<br />

schwächen und eine gute Nährstoffaufnahme<br />

verhindern.“ Besonders gefährdet<br />

sind Kleinkinder, für welche eine Durchfallerkrankung<br />

unter solchen Umständen lebensbedrohlich<br />

sein kann. Um dies zu verhindern,<br />

fährt Etienne regelmäßig in Dörfer,<br />

um die Bewohner*innen zu Hygiene und<br />

Ernährungssicherheit zu schulen. So kann<br />

beispielsweise durch Abkochen des Wassers<br />

oder regelmäßiges Händewaschen<br />

bereits viel verhindert werden.<br />

Außerdem muss der Gesundheitszustand<br />

von Kleinkindern besonders gut beobachtet<br />

werden. Vor allem aber muss die<br />

Bevölkerung flächendeckend Zugang zu<br />

sauberem Wasser erhalten, denn: „Ernährungssicherheit<br />

bedeutet auch Wassersicherheit“,<br />

ist Etienne überzeugt.<br />

Autorin: Christiane Gaar<br />

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Hasnerstraße 4, 3100 St. Pölten<br />

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<strong>02</strong>742 844 455<br />

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Raiffeisenbank St. Pölten<br />

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Medieninhaberin und Herausgeberin:<br />

Caritas St. Pölten | Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Christoph Riedl | Redaktion: Andreas Zinggl, Lukas<br />

Steinwendtner, Christiane Gaar, Melissa Ofoedu,<br />

Michael Tanzer<br />

Grafik: Sigrid Brandl | Hersteller: gugler<br />

Fotos: Caritas, Adobe Stock, Time<br />

Kommunikationshaus | Verlagspostamt: Melk |<br />

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Enkelejeda Quama<br />

Bereichsleiterin<br />

Caritas Albanien<br />

„Selbst vier Jahre nach dem Erdbeben leben immer noch<br />

Familien in stark beschädigten Häusern.<br />

Dank der Spenden für die Erdbebenhilfe können wir<br />

als Caritas hier aktiv helfen.“<br />

Ein Haus für Familie L.<br />

Am 26. November 2019 erschütterte<br />

ein Erdbeben Albanien und richtete ein<br />

hohes Maß an Zerstörung in der Küstenstadt<br />

Durres, in Tirana und in den<br />

Gemeinden Lezha, Lac und Rreshen<br />

an. Die Caritas in Albanien wurde in der<br />

Nothilfe und auch im Wiederaufbau<br />

sofort tätig, der auch durch die Mittel<br />

aus Österreich mitfinanziert wurde.<br />

Wenige Monate nach dem Erdbeben erschwerte<br />

der Ausbruch von Covid19 die<br />

Wiederaufbauarbeit durch die Helfer und<br />

Helferinnen und traf die Menschen in Albanien<br />

ein weiteres Mal sehr hart.<br />

Besonders betroffen waren die alten,<br />

selbstgebauten Steinhäuser, die der Erschütterung<br />

nicht gewachsen waren. So<br />

auch das Haus der Familie des 82-jährigen<br />

Herrn L. Er, seine kranke Frau, sein<br />

Sohn, seine Schwiegertochter und deren<br />

kleine Kinder lebten dort bis zuletzt. Die<br />

Familie wohnt in dem Dorf Menik in Tirana<br />

und gilt als eine der ärmsten in diesem<br />

Gebiet. Herr L. schildert die Momente am<br />

Tag des Erdbebens, als das Haus zusammenbrach.<br />

Mehr als 460 Haushalte<br />

erhielten nach dem Ausbruch<br />

von Covid19 Nahrungsmittel,<br />

Hygieneartikel, Haushaltsgegenstände<br />

und Kochutensilien.<br />

Insgesamt 17 Häuser hat<br />

die Caritas Albanien komplett<br />

wiederaufgebaut.<br />

8 weitere Häuser sollen<br />

bewohnbar gemacht werden.<br />

„Nachdem das Haus eingestürzt war, gab<br />

es eine Menge Rauch. Ich sah die kleinen<br />

Kinder schreien, wartete auf den Moment,<br />

in dem ich sterben würde und stieg mit<br />

meiner Frau aus dem Fenster in den Hof“,<br />

sagt er.<br />

Das Erdbeben vom 26. November hat das<br />

Haus so zerstört, dass es unbewohnbar<br />

wurde. Seit nunmehr vier Jahren wohnt die<br />

Familie in einem Zelt. Auch die Corona-<br />

Pandemie hatte schwerwiegende Folgen<br />

für diese Familie, die sich in einer ausgesprochenen<br />

Notsituation befindet. Bisher<br />

haben Verwandte, Nachbar*innen und die<br />

Gemeinde der Familie mit Lebensmitteln,<br />

Kleidung und Decken geholfen.<br />

Doch die Wiedererrichtung des Hauses<br />

war nicht möglich. Durch die Gemeinde<br />

wurde auch die Caritas auf die Familie<br />

aufmerksam. Nach dem Kennenlernen<br />

der Familie wurde bald klar, dass die Familie<br />

in das Wiederaufbauprogramm aufgenommen<br />

werden konnte. Nun wird ein<br />

einfaches Haus für Familie L. neu errichtet<br />

und die Familie hofft noch dieses Jahr einziehen<br />

zu können.<br />

In den vier Jahren half die Caritas<br />

Albanien tausenden Familien mit dem<br />

Wiederaufbau von Häusern, mit Soforthilfe,<br />

medizinischer Versorgung, mit der<br />

Vergabe von Geldunterstützungen,<br />

Gutscheinen und Lebensmittelpaketen.<br />

Für die Kinder wurden „Child Friendly<br />

Spaces“ geschaffen und für traumatisierte<br />

Kinder und Erwachsene psychosoziale<br />

Unterstützung gegeben. Das alles ist<br />

nur dank der Unterstützung zahlreicher<br />

Spender*innen möglich.<br />

Autor: Lukas Steinwendtner<br />

Das Haus von Familie L. wurde beim Erdbeben am 26. November 2019 schwer<br />

beschädigt. Die Zerstörungen sind so groß, dass das Haus seither unbewohnbar ist.<br />

Familie L. wird im Rahmen des Wiederaufbauprogramms<br />

unterstützt. Aktuell wird ein einfaches Haus errichtet, in das<br />

die Familie voraussichtlich noch heuer einziehen kann.<br />

Kurz notiert<br />

Benefizkonzert am Campus Tulln<br />

Unter dem Titel „Jazz am Campus“ findet am Freitag, den<br />

16. Juni 2<strong>02</strong>3, ab 19 Uhr ein Benefizkonzert am Campus<br />

Tulln statt. Mit dem Spendenerlös der Veranstaltung werden<br />

Projekte der Caritas Auslandshilfe unterstützt.<br />

Campus Tulln, Konrad Lorenz Str. 24, 3430 Tulln<br />

Freier Eintritt<br />

Erdbebenhilfe in Syrien und der Türkei<br />

Mehrere schwere Erdbeben haben am 6. Februar 2<strong>02</strong>3<br />

Syrien und die Türkei erschüttert. Nach Angaben der<br />

UN sind über 56.000 Menschen ums Leben gekommen,<br />

weitere 119.200 Menschen wurden verletzt. Monate nach<br />

dem Erdbeben geht die Caritas-Nothilfe weiter – der Hilfsbedarf<br />

ist nach wie vor enorm. Das Beben war eines der<br />

stärksten in der Region seit mehr als 100 Jahren. Tausende<br />

Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.<br />

Neben der Deckung der Grundbedürfnisse steigt auch<br />

der Bedarf an psychosozialer Hilfe. Als Caritas Österreich<br />

konnten wir gemeinsam mit Partnerorganisationen in beiden<br />

Ländern bisher mehr als 90.000 Menschen mit überlebenswichtigen<br />

Lebensmitteln und sauberem Wasser,<br />

Kleidung, Matratzen, Handtüchern und Kochutensilien<br />

versorgen. Wir helfen, traumatisierte Personen psychosozial<br />

zu unterstützen und Kindern wieder einen normalen<br />

Schulalltag zu ermöglichen.<br />

Spendenkonto<br />

der Caritas St. Pölten:<br />

IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000<br />

BIC: RLNWATWWOBG<br />

Bestellung der Länderinformation<br />

und Auskunft: <strong>02</strong>742 844 455<br />

spendenservice@caritas-stpoelten.at<br />

Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp<br />

besuchte im Februar Aleppo: „Das Bild, das sich mir<br />

offenbarte, ist schrecklich. Eingestürzte Gebäude,<br />

darunter Krankenhäuser und Schulen. Millionen<br />

Menschen sind obdachlos.“

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