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Slatin Pascha - Austrianfilm

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hohe Gebirge im Herzen Darfurs zogen sich die Angreifer immer wieder zurück. <strong>Slatin</strong> erwies sich<br />

als geschickt – dennoch hat er nach und nach einen großen Teil seiner Soldaten verloren.<br />

Kurz nach <strong>Slatin</strong>s Ankunft in Darfur erklärte sich 1881 Mohammed Ahmed, der Sohn eines<br />

Bootsbauers aus Dongola, zum Mahdi. Der Mahdi ist in der islamischen Tradition ein direkt von<br />

Gott geleiteter Prophet, dem messianische Eigenschaften zugeschrieben werden. Auf der Nilinsel<br />

Aba, südlich von Khartum, sammelte er eine rasch wachsende Schar von Anhängern um sich, die<br />

schließlich zu einer erfolgreichen Armee werden sollte und damit stand der Mahdi an der Spitze<br />

einer Aufstandsbewegung gegen die ägyptische – und somit auch gegen die britische – Regierung.<br />

Die Mahdisten vernichteten 1883 eine ägyptische Armee unter dem Kommando des englischen<br />

General Hicks und stießen nach und nach auch Richtung Darfur vor. <strong>Slatin</strong>s strategische Lage<br />

wurde immer unhaltbarer und er entschloss sich – wie schon erwähnt – zur Kapitulation.<br />

Als ranghöchster Gefangener des<br />

Mahdi genoss Rudolf <strong>Slatin</strong><br />

zunächst durchaus bevorzugte<br />

Behandlung. Erst anlässlich der<br />

Belagerung Khartums kam es zu<br />

einem Zerwürfnis zwischen <strong>Slatin</strong><br />

und dem Mahdi, das <strong>Slatin</strong><br />

schließlich eine längere Haft in<br />

Ketten eintrug. Am 26. Januar<br />

1885 eroberten die Mahdisten<br />

Khartum. Der Mahdi gründete am<br />

gegenüber liegenden Nilufer seine neue Hauptstadt Omdurman, wo auch <strong>Slatin</strong> die Zeit seiner<br />

Gefangenschaft verbrachte. Schon nach relativ kurzer Zeit, am 12. Juni 1885, starb der Mahdi,<br />

vermutlich an Typhus. Seinem Nachfolger und engsten Vertrauten, Kalif Abdallahi ibn Muhammad ,<br />

gelang es, das gesamte Gebiet zwischen den Provinzen Darfur im Westen, Suakin im Osten,<br />

Dongola im Norden und Bahr al-Ghazal im Süden der Mahdia zu unterwerfen und ein<br />

fundamentalistisches islamisches Terrorregime zu errichten. Wollten die Briten von einer<br />

Eroberung des Sudan lange Zeit nichts wissen, schlug die Stimmung Mitte der 1890er-Jahre aus<br />

Sorge um die Kontrolle über den Suezkanal um: Nun wollte man der Terrorherrschaft des Kalifen<br />

ein Ende bereiten. 1898 wurde schließlich ein britisch-ägyptisches Expeditionskorps unter General<br />

Kitchener in Marsch gesetzt, das die Mahdisten am 2. September 1898 in der Schlacht von<br />

Omdurman besiegte. Sudan wurde nicht an Ägypten zurückgegeben, sondern 1899 als Anglo-<br />

Ägyptisches Kondominium konstituiert – mit Lord Kitchener als erstem Generalgouverneur.<br />

<strong>Slatin</strong> <strong>Pascha</strong> – Im Auftrag Ihrer Majestät 8 von 21

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