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FC Carl Zeiss Jena FC Erzgebirge Aue

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IN JENA ZU GAST<br />

<strong>Aue</strong> kommt aus der Tiefe<br />

In naher Zukunft soll der Weg zurück in die 2. Bundesliga führen<br />

Gebangt, gehofft – und am Ende<br />

doch verloren. Die Erzgebirgler<br />

aus <strong>Aue</strong> mussten sich nach der<br />

vorigen Saison aus der 2. Bundesliga<br />

verabschieden. Nun übernimmt<br />

mit Heiko Weber der zweifache<br />

<strong>Jena</strong>er Aufstiegscoach den<br />

Neuanfang in der 3. Liga. Wie an<br />

den Kernbergen, so setzt er auch<br />

im <strong>Erzgebirge</strong> auf junge Spieler.<br />

Die Alarmglocken läuteten in<br />

<strong>Aue</strong> schon, da spielte die Mannschaft<br />

mit Kapitän Jörg Emmerich<br />

noch um den Aufstieg in<br />

das Oberhaus. In der Saison<br />

2006/07 schnupperte <strong>Aue</strong> an der<br />

1. Bundesliga, und im Lößnitztal<br />

träumte man kühne Träume.<br />

Dabei war der gezeigte Fußball<br />

alles andere als überzeugend. Die<br />

meisten Siege fielen knapp aus –<br />

das konnte nur den ganz eingefleischten<br />

Anhängern entgangen<br />

sein. Eine erste Bestätigung war<br />

der Leistungsabfall auf der Saisonzielgeraden,<br />

als die Mannschaft<br />

durchhing und schließlich<br />

nur auf Rang zehn landete. Achtmal<br />

in Folge, darunter auch beim<br />

1:2 in <strong>Jena</strong>, blieb man ohne Sieg.<br />

In den drei Zweitligajahren zuvor<br />

landete <strong>Aue</strong> immer auf einem einstelligen<br />

Tabellenplatz.<br />

In der vergangenen Spielzeit<br />

kam es dann, wie es irgendwann<br />

kommen musste. Der ambitionierte<br />

Verein rutschte in den Tabellenkeller<br />

und konnte sich nicht<br />

mehr befreien. Der leichtfüßige,<br />

aber eher in der katastrophalen<br />

Leistung <strong>Jena</strong>s begründete 5:0-<br />

Erfolg am drittletzten Spieltag<br />

ließ noch einmal Hoffnungen aufkeimen.<br />

Die Durchhalteparolen,<br />

unter anderem von Präsident Uwe<br />

Leonhardt verbreitet, halfen am<br />

Ende nichts. In Koblenz verspielte<br />

<strong>Aue</strong> eine 2:0-Führung. Von vorn<br />

herein war die Ausgangsposition<br />

schlecht, hatte die TuS doch seit<br />

elf Heimspielen nicht verloren.<br />

Fiete Sykora, damals noch in <strong>Aue</strong>, hatte maßgeblichen Anteil am 5:0-Heimsieg<br />

des <strong>FC</strong> <strong>Erzgebirge</strong> gegen <strong>Jena</strong> in der Vorsaison. Foto: Poser<br />

Die zwei Treffer des Ex-<strong>Jena</strong>ers<br />

Fiete Sykora wurde in den letzten<br />

Minuten ausgeglichen. Wegen<br />

der Ergebnisse auf den anderen<br />

Plätzen war der Abstieg perfekt.<br />

Der Trainerwechsel, Heiko<br />

Weber löste am 21. April Roland<br />

Seitz ab, brachte kurzfristig nicht<br />

den gewünschten Erfolg. Für den<br />

Neubeginn in der 3. Liga scheint<br />

Weber aber ein Glücksgriff zu<br />

sein. Seiner Philosophie aus <strong>Jena</strong>er<br />

Zeiten blieb er treu und setzte<br />

bei der Kaderzusammenstellung<br />

auf junge Akteure. Mit Torhüter<br />

Männel und Mittelfeldspieler<br />

Feick wurden zwei aktuelle U-20-<br />

Nationalspieler verpflichtet. Ein<br />

Großteil der Zugänge kam aus<br />

der eigenen II. Mannschaft. Verträge<br />

bis 2010 erhielten auch der<br />

24-jährige Angreifer Fatih Yigitusagi<br />

(B<strong>FC</strong> Türkiyemspor Berlin)<br />

und der 20 Jahre alte Kenny<br />

Schmidt, der zuletzt für die Cottbuser<br />

Reserve spielte. Yigitusagi<br />

ließ es im Vorjahr 32 Mal in der<br />

Oberliga krachen.<br />

Mit Kapitän Kos, Curri, Fabian<br />

Müller und Paulus blieben nur<br />

vier Profis aus dem Vorjahresteam<br />

übrig. Deshalb mussten<br />

zahlreiche Verpflichtungen getätigt<br />

werden. Darunter befindet<br />

sich mit Mohamed El Berkani<br />

auch ein alter Bekannter. Der Niederländer<br />

mit marokkanischen<br />

Wurzeln kam im Januar 2007 als<br />

fünfter Neuzugang in der Winterpause<br />

vom belgischen Erstligisten<br />

Lierse SK und spielte in der<br />

Rückrunde der Saison 2006/07<br />

sechsmal für den <strong>FC</strong> <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>.<br />

Weber hat sich nun an ihn erinnert<br />

und von den Sportfreunden<br />

Siegen geholt. El Berkani war zwischenzeitlich<br />

vereinslos.<br />

„Wir wollen oben mitspielen<br />

und die Zuschauer mit Tempofußball<br />

begeistern“, beschrieb Weber<br />

zuletzt sein Saisonziel. Vom Aufstieg<br />

mochte er nicht sprechen.<br />

Präsident Leonhardt, der möglichst<br />

in zwei Jahren wieder in<br />

der 2. Bundesliga sein will, wird<br />

hingegen forscher zitiert: „Wir<br />

kommen von oben und geben die<br />

Richtung vor, nicht die anderen“.<br />

Abwarten! Denn es heißt ja<br />

in der <strong>Aue</strong>r Vereinshymne: „Wir<br />

kommen aus der Tiefe, wir kommen<br />

aus dem Schacht!“ Aber gut,<br />

die nächste Zeile gibt dann doch<br />

eindeutig die Richtung vor und<br />

kann im Idealfall zum Fingerzeig<br />

werden: „Wismut <strong>Aue</strong>, die neue<br />

Fußballmacht.“<br />

jb

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