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29,91 MB - St. Ulrich am Pillersee - Land Tirol

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36 ______________________________________________________ Mai 2010 DorfZeitung<br />

90 Jahre K<strong>am</strong>eradschaftsbund <strong>St</strong>. <strong>Ulrich</strong> a. P.<br />

Man schrieb das Jahr 1920! Die letzten russischen Soldaten<br />

sind aus der Gefangenschaft nach Hause zurückgekehrt.<br />

17 Nuaracher sind gefallen, eine schreckliche Bilanz<br />

für die kleine <strong>Pillersee</strong>gemeinde!<br />

Herr Pfarrer Johann Klingler lud die Heimkehrer zu einer<br />

Gedächtniswallfahrt nach Maria Kirchertal ein. Es<br />

waren dies Andreas Kröll, Alois Brüggl, Sebastian<br />

Waidhofer, Josef Seeber und <strong>St</strong>efan Foidl. Sie waren<br />

auch die Gründer des Heimkehrervereins. <strong>St</strong>efan Hain<br />

wurde zum ersten Obmann gewählt. Zwei Jahre sind<br />

vergangen, bis der letzte Soldat aus der Gefangenschaft<br />

heim k<strong>am</strong>. Es war dies Leonhard Foidl, bekannt als<br />

„Fasshäus´l Leanl“. Gemäß der Vereinsstatuten soll von<br />

den Mitgliedern vor allem die K<strong>am</strong>eradschaft, als oberste<br />

Soldatentugend zus<strong>am</strong>men mit der Pflege des Kriegerdenkmals,<br />

gepflegt werden. Bis auf den heutigen Tag<br />

sind und waren die Mitglieder bestrebt, bei allen weltlichen<br />

und kirchlichen Festen ehrenvoll vertreten zu sein.<br />

Von 1925 bis 1939 war Anton Unterdorfer, dem bis zum<br />

Beim Nuaracher Kirchtag Foto: K<strong>am</strong>eradschaftsbund<br />

Ende des zweiten Weltkrieges Sebastian Waidhofer folgte,<br />

Obmann. Ihm ist es zu danken, dass eine neue Fahne<br />

zum Schmuckstück der K<strong>am</strong>eradschaft wurde. Pfarrer<br />

Klingler war der hochherzige Spender und Anna Horngacher<br />

eine würdige Fahnenpatin.<br />

Der zweite Weltkrieg brachte für <strong>St</strong>. <strong>Ulrich</strong> wieder<br />

schwere Verluste. 25 <strong>Ulrich</strong>er, ein Großteil davon bei<br />

den Gebirgsjägern gefallen, sind gefallen. Neun gelten<br />

bis heute als vermisst.<br />

1947 kehrten mit Paul Wörgötter und Josef Millinger die<br />

letzten Gefangenen aus Russland zurück.<br />

1949 errichteten die heimgekehrten Soldaten in Erinnerung<br />

an die gefallenen K<strong>am</strong>eraden beider Weltkriege auf<br />

dem Gipfel des <strong>Ulrich</strong>horns das Erinnerungskreuz. Aus<br />

dem Heimkehrerverein wurde der K<strong>am</strong>eradschaftsbund<br />

und mit Anton Unterdorfer der altbewährte Obmann<br />

wiedergewählt. Ritterkreuzträger Heimo Schmidt war<br />

Obmann von 1953 bis 1957.<br />

Die Mitgliederzahl vergrößerte sich von Jahr zu Jahr und<br />

reichte schließlich vom höchst dekorierten Fliegeroberst<br />

bis zum Grundwehrdiener unseres Bundesheeres!<br />

Sebastian Diechtler, Fallschirmjäger im Kretaeinsatz war<br />

ein würdiger Obmann bis 1970. 1973 wurde durch die<br />

Weihe der neuen Fahne mit Barbara Wörter als Patin der<br />

1. Juli zu einem besonderen Festtag für den Verein.<br />

Paul Günther war durch 19 Jahre (bis 1999) der Obmann<br />

der K<strong>am</strong>eradschaft <strong>St</strong>. <strong>Ulrich</strong> a. P. Er war d<strong>am</strong>it jener<br />

Obmann, der <strong>am</strong> längsten dem Verein vorgestanden ist<br />

und dies im wahrsten Sinne des Wortes! In seiner Amtszeit<br />

wurde das Eisstockschießen zu bei seinen Mitgliedern<br />

zu einer wichtigen und gesunden Freizeitbeschäftigung.<br />

Hinter seinem Haus schuf er eine eigene Eisbahn,<br />

die sich im laufe der Jahre zu einem wichtigen Kommunikationszentrum<br />

entwickelte.<br />

Mit dem Tod von Paul Günther übernahm Martin Laiminger<br />

die Obmannstelle. Obwohl er noch voll aktiv im<br />

Berufsleben steht, kommt er mit großer Einsatzbereitschaft<br />

und allseitiger Beliebtheit der ihm anvertrauten<br />

Aufgabe nach.<br />

Leider wird der K<strong>am</strong>eradenkreis nicht jünger! Die Zahl<br />

der aktiven Mitglieder ist auf 15 zus<strong>am</strong>mengeschmolzen.<br />

Seit drei Jahren weht ein frischer Wind in unseren<br />

Reihen. Es gibt bereits fünf Mitglieder, die bereits den<br />

Präsenzdienst beim Bundesheer geleistet haben. Dankbar<br />

vermerken wir auch die Zahl von 48 Unterstützenden<br />

Mitgliedern.<br />

Leo Wörter ist als aktiver Unteroffizier und <strong>St</strong>ellvertreter<br />

des Obmanns auch als Kassier tätig. Mit den beiden<br />

Fähnrichen Johann und Uli ist die F<strong>am</strong>ilie Wörter bestens<br />

vertreten. Johanna Würtl und Margarethe Horngacher<br />

leisten als Marketenderinnen ganze Arbeit. Ja, und<br />

da gibt es noch einen Schriftführer, den Schreiber dieses<br />

Berichtes, Otto Huber.<br />

Wir sind bereits bei den ersten Vorbereitungen für das<br />

90 Jahr Jubiläum der K<strong>am</strong>eradschaft <strong>St</strong>. <strong>Ulrich</strong> a. P.<br />

Vorgesehen ist eine große Bergmesse <strong>am</strong> Sonntag, den<br />

10. Oktober auf der Buchensteinwand, bei diesem schönen<br />

Kreuz, welches vom K<strong>am</strong>eradschaftsbund <strong>St</strong>. Jakob<br />

i. H. errichtet wurde. Bei Schlechtwetter findet dieser<br />

Festgottesdienst, bei dem alle K<strong>am</strong>eradschaften des Bezirkes<br />

Kitzbühel eingeladen werden, entweder vor dem<br />

Musikpavillon oder in der Pfarrkirche statt.<br />

PS: Ich danke der Gemeindekanzlei für die zur Verfügung<br />

gestellten Unterlagen sowie Altbürgermeister Johann<br />

Simair als ältestem Mitglied des K<strong>am</strong>eradschaftsbundes<br />

für seine Mithilfe! Seine Erinnerungen, vor allem<br />

an die Jahre nach dem zweiten Weltkrieg wären eine<br />

unglaubliche Fundgrube für eine ausführliche Betrachtung<br />

dieser schweren Zeit!<br />

Der Dank des K<strong>am</strong>eradschaftbundes <strong>St</strong>. <strong>Ulrich</strong> <strong>am</strong> <strong>Pillersee</strong><br />

gilt vor allem aber Frau Anna Perfler, für die jahrzehntelange<br />

liebevolle Betreuung unseres Kriegerdenkmales!<br />

Einen herzliches vergelt´s Gott auch an Anni Prader,<br />

die seit 2008 für uns das Kriegerdenkmal betreut.<br />

Otto Huber

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