DIZ Broschuere Hanns Kralik
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Häftlinge und Gefangene<br />
der Emslandlager<br />
Porträts <br />
Dokumentations- und<br />
Informationszentrum<br />
(<strong>DIZ</strong>) Emslandlager<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>
„Nach einigen Wochen wurde<br />
der erste Transport ins Moor<br />
verfrachtet. Schon der Empfang<br />
ließ erkennen, was uns<br />
dort erwartete. Fortan nur<br />
eine Nummer, waren wir zu<br />
tausend auf zehn Baracken<br />
aufgeteilt, die zum Teil noch<br />
gar nicht fertig waren. Nicht<br />
die Moorarbeit wurde das<br />
Schlimmste, sondern die Privatvergnügen<br />
der Schlägergruppen<br />
unter der SS (…).“<br />
Abb. Umschlagseite:<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, Fotografie,<br />
Lya <strong>Kralik</strong>, um 1955 (RZ)
Lebensstationen<br />
1900 Geburt in Neufeld an der Leitha (Österreich) am<br />
17. Mai<br />
1903 Umzug der Bergarbeiterfamilie <strong>Kralik</strong> in das<br />
Braunkohlerevier am Niederrhein<br />
1914 Abschluss der Volksschule. Arbeit als Bergmann<br />
auf der Zeche Rheinpreußen in Moers<br />
1920 Beginn der Ausbildung an der Krefelder Gewerbeschule<br />
parallel zu seiner Arbeit unter Tage<br />
1924 Aufnahme an der Kunstakademie Düsseldorf.<br />
„Meisterschüler“ ab 1926<br />
1929 Tätigkeit als freischaffender Künstler. Beziehung<br />
mit Lya Rosenheim. Mitbegründer der Düsseldorfer<br />
Ortsgruppe der „Assoziation revolutionärer<br />
bildender Künstler“. Mitwirkung in der<br />
Agitprop-Kommission des KPD-Unterbezirks Düsseldorf<br />
1932 Agitprop-Sekretär des KPD-Unterbezirks Düsseldorf<br />
1933 Illegale Arbeit für die KPD. Verhaftung im<br />
Juni. Haftstationen in Düsseldorfer Gefängnissen.<br />
Deportation in das Konzentrationslager<br />
Börgermoor im Emsland<br />
1934 Entlassung aus der KZ-Haft im Januar. Flucht in<br />
die Niederlande und nach Frankreich. Kulturelle<br />
und politische Arbeit im Exil<br />
1939 Internierung durch die französische Regierung.<br />
Heirat mit Lya Rosenheim. Flucht vor der deutschen<br />
Besatzung. Antifaschistische Untergrundarbeit<br />
in Lyon<br />
1944 Rückkehr nach Paris<br />
1945 Rückkehr nach Düsseldorf. Ernennung zum KPD-<br />
Beigeordneten und Kulturdezernenten der Stadt<br />
Düsseldorf durch die Briten<br />
1951 Entlassung als Kulturdezernent aufgrund des<br />
„Adenauer-Erlasses“. Wiederaufnahme der Tätigkeit<br />
als freischaffender Künstler<br />
1956 Teilnahme am „Moorsoldatentreffen“ im Emsland<br />
1957 Reise in die Sowjetunion<br />
1971 Gestorben in Düsseldorf am 9. Mai
»Mensch – wie stolz das klingt«.<br />
Ein Zeugnis<br />
D<br />
„Mensch – wie stolz das klingt“,<br />
Holzschnitt, <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>,<br />
ursprünglich 1934, hier vermutlich<br />
nach 1945 (AK <strong>DIZ</strong>)<br />
üsteres Schwarz umgibt ein zerschundenes Gesicht und einen gefesselten<br />
Oberkörper. Ein Ring weist auf die Werkzeuge der Folter hin.<br />
Aber entschlossen blickende Augen stechen aus einem hell abgesetzten<br />
Antlitz hervor. Die Schultern sind nach vorn gebeugt. Zusammen<br />
mit seiner halb geöffneten Jacke wirkt der Gefangene wie auf dem<br />
Sprung, um seiner Tortur zu entfliehen.<br />
Der Düsseldorfer Künstler und Kommunist <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> hat den<br />
Holzschnitt im Rückblick als seine „beste künstlerische Leistung überhaupt“<br />
betrachtet. Er zeigt den Kommunisten Hugo Paul (1905-1962)<br />
im brutalen Gewahrsam von SA, SS und Polizei. Paul war seit 1932<br />
Reichstagsabgeordneter der KPD und übernahm Anfang April 1933<br />
nach dem Verbot der Partei die Leitung ihrer Unterbezirke Düsseldorf<br />
und Mönchengladbach.<br />
<strong>Kralik</strong> und Paul arbeiteten im Kampf gegen den Nationalsozialismus<br />
eng zusammen: Der Künstler gestaltete die Flugblätter für die<br />
politischen Kampagnen des Funktionärs. Im Juni 1933 gehörten sie zu<br />
den neunzig Düsseldorfer Kommunisten, die in einer konzertierten<br />
Aktion von der Gestapo verhaftet wurden. Beim Hofgang im Gefängnis<br />
sah <strong>Kralik</strong> seinen Parteigenossen wieder: „Obwohl Hugo kaum<br />
wiederzuerkennen war, man hatte ihn so zerschunden“, erinnerte er<br />
sich 1970, „war er für alle anderen ein leuchtendes Beispiel. Er hatte<br />
eine Haltung, die wohl keiner vergessen wird, aufrüttelnd, aufrichtend<br />
und voller Stolz.“<br />
Nach dieser Begegnung trennten sich die Wege von <strong>Kralik</strong> und<br />
Paul, aber beide waren zu unterschiedlichen Zeiten Häftlinge in den<br />
Emslandlagern. Nachdem <strong>Kralik</strong>, der Agitprop-Sekretär des KPD-<br />
Unterbezirks Düsseldorf, zunächst in verschiedenen Düsseldorfer<br />
Gefängnissen festgehalten worden war, deportierte man ihn in das KZ<br />
Börgermoor. Hier war er von Juli 1933 bis Januar 1934 inhaftiert. Paul<br />
wurde wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt. Nach dem<br />
Ende seiner Haftzeit kam er 1936 in das KZ Esterwegen und von dort<br />
aus bis zum April 1939 in das KZ Sachsenhausen.<br />
Bei genauerer Betrachtung des Holzschnitts fallen zwei widersprüchliche<br />
Signaturen ins Auge: Steht auf dem Schnitt „J 34.“, heißt es<br />
in der Bildunterschrift „<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> 1935“. Das „J“ lässt sich zunächst<br />
aus <strong>Kralik</strong>s Verfolgungsgeschichte erklären. Aus der Schutzhaft entlassen,<br />
entzog er sich dem anstehenden Prozess gegen ihn, indem er<br />
über die Niederlande nach Frankreich floh. Im Exil arbeitete <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong><br />
unter dem Pseudonym „Jean“, dem französischen Wort für „Hans“.<br />
Doch warum die unterschiedlichen Jahreszahlen? Eine erste<br />
gedruckte Version des Holzschnitts erschien im Oktober 1934 in der<br />
kommunistischen Exilzeitung „Der Gegen-Angriff“. Sie illustrierte
einen ganzseitigen Artikel über die im KZ Dachau begangenen Morde.<br />
„Begleitworte des Zeichners“ berichteten von Folterungen der SS-<br />
Schergen im Keller des Bankgebäudes an der Düsseldorfer Königsallee<br />
Nr. 17. Um das Blut des Malträtierten zu symbolisieren, war das<br />
Bild rot eingefärbt.<br />
Die im „Gegen-Angriff“ abgedruckte Fassung war bereits eine ausgearbeitete<br />
Version. <strong>Kralik</strong> berichtete später von einer ersten Fassung,<br />
die er unmittelbar unter dem Eindruck des Wiedersehens festgehalten<br />
hatte. Auf <strong>Kralik</strong> machte der von der Folter entstellte, in seiner<br />
antifaschistischen Haltung aber gefestigte Hugo Paul einen starken<br />
Eindruck. Mit zitternden Händen habe er dessen Gesicht gezeichnet.<br />
Aber diese Urversion des Bildes ist nicht überliefert.<br />
Bereits kurz nach seiner Entlassung aus dem KZ Börgermoor begann<br />
<strong>Kralik</strong>, seine Verfolgung in einem Zyklus aus zwanzig Holzschnitten<br />
mit dem Titel „Trotz alledem“ zu verarbeiten. Darunter war auch<br />
das Motiv des gefolterten Paul. <strong>Kralik</strong> gestaltete das 1934 publizierte<br />
Bild weiter aus, änderte den Hintergrund und ergänzte das Gesicht um<br />
den gefesselten Oberkörper. Darauf bezieht sich vermutlich die handschriftliche<br />
Datierung auf das Jahr 1935.<br />
Doch auch das Bild aus diesem Zyklus ist nicht mehr erhalten.<br />
<strong>Kralik</strong> hat die Druckstöcke selbst zerstört, als er während des Zweiten<br />
Weltkriegs erneut vor den Deutschen fliehen und untertauchen musste.<br />
Er tat dies in dem Bewusstsein, bereits Drucke an britische Ge-
„Selbstportrait“, Holzschnitt,<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, signiert 1923<br />
(AK <strong>DIZ</strong>)<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> in seinem Atelier,<br />
um 1925 (RZ)<br />
Treffen der ehemaligen Moorsoldaten<br />
in Papenburg, 3. v. l.:<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, Fotografie, unbek.<br />
Fotograf, 1956 (HE)<br />
werkschaften geschickt zu haben, die ihm zugesagt hatten, sie in einer<br />
Auflage von 20.000 Exemplaren als Buch drucken zu lassen. Obwohl<br />
<strong>Kralik</strong> noch in der Nachkriegszeit davon ausging, dies sei umgesetzt<br />
worden, scheint es nicht dazu gekommen zu sein.<br />
Da aber heute einige Drucke des Bildes von Hugo Paul bekannt<br />
sind, dürfte <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, der 1945 nach Düsseldorf zurückkehrte,<br />
in der Nachkriegszeit aus der Erinnerung einen neuen Druckstock<br />
angefertigt haben. Vielleicht hatte ihn dazu das Wiedersehen mit Paul<br />
nach Kriegsende motiviert. Beide wurden aktive KPD-Politiker – <strong>Kralik</strong><br />
als Kulturdezernent der Stadt Düsseldorf, Paul als nordrhein-westfälischer<br />
Wiederaufbauminister und Bundestagsabgeordneter. Beide waren<br />
von der antikommunistischen Politik der Nachkriegszeit betroffen.<br />
Demnach dürfte es insgesamt mindestens vier Versionen des<br />
Bildes von Hugo Paul gegeben haben: die hastige Zeichnung von 1933,<br />
die Veröffentlichung im „Gegen-Angriff“ im Jahr darauf, das Einzelblatt<br />
im Zyklus von 1935 und Drucke von einem in der Nachkriegszeit<br />
erstellten Druckstock. Offenbar war „Mensch – wie stolz das klingt“ für<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> weitaus mehr als das Porträt eines gefolterten KPD-<br />
Funktionärs: „Dieser zerschlagenen Kreatur, die ich im Düsseldorfer<br />
Gefängnis erlebt hatte, konnte ich soviel überzeugen den Willen zum<br />
Widerstand mitgeben, dass das Bild fast Symbolkraft erhielt.“<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>s Bild von Hugo Paul sollte die kollektive Erfahrung<br />
der Verschleppung und der Folter, aber auch der Unbeugsamkeit und
„Moorsoldatenlied“, koloriertes<br />
Liedblatt, <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, 1933, aus<br />
dem KZ Börgermoor geschmuggelt<br />
(AK <strong>DIZ</strong>)<br />
Zukunftshoffnung der Angehörigen des kommunistischen Widerstands<br />
darstellen. Auf dem vom neuen Druckstock abgezogenen<br />
Exemplar findet sich handschriftlich <strong>Kralik</strong>s Lebensmotto, ein Zitat aus<br />
der letzten Rede des Sozialisten und Revolutionärs Karl Liebknecht<br />
vom 15. Januar 1919, dem Tag seiner Ermordung: „Und wenn sie uns<br />
in Bande werfen – wir sind da, und wir bleiben da! Und der Sieg wird<br />
unser sein. […] Trotz alledem!“<br />
Lebensgeschichte<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> hat über seine Zeit im Konzentrationslager Börgermoor<br />
nur wenig Schriftliches festgehalten. Auch Zeichnungen oder Holzschnitte<br />
sind nicht überliefert. Allerdings enthält die Erstausgabe von<br />
Wolfgang Langhoffs Buch „Die Moorsoldaten“ zwei Radierungen von<br />
ihm: eine Lageransicht und eine Szene bei der Zwangsarbeit im Moor.<br />
Namenlos bekannt machte <strong>Kralik</strong> jedoch das Liedblatt des „Moorsoldatenliedes“.<br />
Versteckt in einer Bastschale, hatte seine Lebensgefährtin<br />
Lya Rosenheim das Original bei einem Besuch im September 1933<br />
aus dem Lager geschmuggelt. Denn selbst unter den Bedingungen<br />
des Konzentrationslagers arbeitete <strong>Kralik</strong> künstlerisch. Aus im Moor<br />
gefundenen Materialien fertigte er Schnitzarbeiten und andere kunsthandwerkliche<br />
Gegenstände. „Leider“, so <strong>Kralik</strong> 1970, „konnte manches<br />
kleine, aber wirkliche Kunstwerk, das entstand, um als Transportmittel<br />
für Nachrichten zu dienen, nicht erhalten bleiben.“<br />
Das künstlerische Talent von <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> hatte sich schon früh<br />
gezeigt. Er malte mit Kreide auf den mit Ölfarben gestrichenen Küchenwänden<br />
oder mit Kohlestiften auf Butterbrottüten und träumte<br />
von einer Ausbildung zum Maler. Die Umstände sprachen zunächst<br />
dagegen: Am 17. Mai 1900 als Sohn eines Bergarbeiters geboren,<br />
wuchs er mit sechs Geschwistern im niederrheinischen Kohlerevier<br />
auf. Wegen der Armut seiner Familie musste er mit 14 Jahren Bergmann<br />
werden. Bereits in seiner frühen Jugend wurde <strong>Kralik</strong> zum<br />
Augenzeugen von Arbeiterstreiks und deren Niederschlagung durch<br />
die Polizei: „Die Säbel wurden Herren der Lage, aber der Hunger war<br />
danach nicht geringer.“<br />
Während des Ersten Weltkriegs wandte sich <strong>Kralik</strong> der sozialistischen<br />
Arbeiterbewegung zu. Hier begann seine Karriere als politisch<br />
engagierter Künstler: Er gestaltete Einladungen und Programmzettel<br />
für Veranstaltungen. Die „Novemberrevolution“ nahm <strong>Kralik</strong> mit Begeisterung<br />
wahr. Er war aktiv an gewerkschaftlichen Kämpfen beteiligt<br />
und bekannte sich 1920 zur neu gegründeten KPD. Im selben Jahr begann<br />
er parallel zum anstrengenden Broterwerb im Bergbau und sei-
„Warum das Elend noch heroisieren<br />
und an die Wand hängen?<br />
(…) Eine ganze Weile suchte ich<br />
Lösungen, bis nach gewissenhafter,<br />
kritischer Überprüfung des<br />
Bisherigen und des Angestrebten<br />
mir die ganze Wahrheit ins<br />
Bewusstsein kam. Wie wenig<br />
hatte ich gerade denen geholfen,<br />
denen ich doch helfen wollte. (…)<br />
Die Elendsmalerei war für mich<br />
endgültig vorbei, für alle Zeiten,<br />
unwiderruflich. Die Zeit des<br />
Experimentierens begann, die<br />
Suche nach neuen Inhalten, nach<br />
neuen Formen. Ich wählte nicht<br />
den leichtesten Weg, sondern den<br />
konkretesten. Allerdings hörten<br />
damit auch die guten Besprechungen<br />
auf, auch die Hindernisse<br />
wurden zahlreicher, vielfältiger.<br />
Das kümmerte mich weniger, hatte<br />
ich doch gelernt, mich durchzubeißen,<br />
auch größere Hindernisse<br />
zu überwinden. Die Anerkennung<br />
blieb mir nicht versagt, nur die<br />
Käufe wurden seltener.“<br />
(<strong>Kralik</strong> 2010, S. 16)<br />
nem politischen Aktivismus eine künstlerische Ausbildung, zunächst<br />
an der Kunstgewerbeschule in Krefeld, ab 1924 an der Kunstakademie<br />
in Düsseldorf. Seit 1926 lernte er dort als „Meisterschüler“ mit dem<br />
Schwerpunkt „Werbewesen“.<br />
Das künstlerische wie politische Umfeld in Düsseldorf in der Zeit<br />
der Weimarer Republik prägte <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> nachhaltig. In seiner Kunst<br />
widmete er sich der ihn umgebenden sozialen Notlagen. Seine Arbeiten<br />
fanden Anerkennung in der progressiven Düsseldorfer Kunstszene.<br />
Er bewegte sich im Umfeld der Künstlergruppe „Das Junge<br />
Rheinland“, nahm an Ausstellungen teil und konnte aus dem Verkauf<br />
seiner Werke seinen Lebensunterhalt finanzieren. Zugleich wandte<br />
sich <strong>Kralik</strong> von der „Elendsmalerei“ ab, er experimentierte, verkaufte<br />
weniger Bilder. Das nahm er in Kauf.<br />
<strong>Kralik</strong>s Kunst und seine Haltung wandten sich politischen Fragen<br />
zu. 1929 gehörte er zu den Gründern der Düsseldorfer Ortsgruppe der<br />
„Assoziation revolutionärer bildender Künstler“, einem kommunistischen<br />
Künstlerbund. In dieser Zeit begann er, als Gebrauchsgrafiker<br />
für die KPD zu arbeiten. <strong>Kralik</strong> hatte seinen weiteren Weg gefunden: Er<br />
wollte sein künstlerisches Schaffen in den Dienst der Politik stellen.<br />
Dies tat er ab 1932 als ehrenamtlicher Agitprop-Sekretär. Damit<br />
war <strong>Kralik</strong> zuständig für die Gestaltung der Werbemaßnahmen der<br />
KPD. Für den Lebensunterhalt sorgte in dieser Zeit hauptsächlich seine<br />
Partnerin, Lya Rosenheim. Beide waren gemeinsam in das Netzwerk<br />
der KPD in Düsseldorf eingebunden und intensiv an den Auseinandersetzungen<br />
zwischen KPD und NSDAP beteiligt, die im Reichstagswahlkampf<br />
1932 zunahmen.<br />
Nach der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler begann<br />
im Februar 1933 die Verfolgung der KPD in Deutschland. Der gesamte<br />
Parteiapparat musste in die Illegalität verlegt und aufgrund der<br />
zahlreichen Verhaftungen immer wieder neu organisiert werden. In<br />
Düsseldorf gelang es der Partei noch eineinhalb Jahre, in der Illegalität<br />
politische Aktivitäten gegen das NS-Regime zu entfalten. Erst im Spätsommer<br />
1934 wurde die Organisation endgültig zerschlagen.<br />
Auch <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> und Lya Rosenheim verlegten ihre Aktivitäten<br />
ab Anfang 1933 in die Illegalität. <strong>Kralik</strong> gestaltete antifaschistische<br />
Propagandabroschüren. Er wurde jedoch wie seine Frau verhaftet, als<br />
eine KPD-Druckerei aufflog. Über das Düsseldorfer Polizeigefängnis<br />
und die Untersuchungshaftanstalt „Ulmer Höh“ wurde <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> in<br />
das Konzentrationslager Börgermoor deportiert, wo er sechs Monate<br />
als Häftling festgehalten wurde. Das KZ Börgermoor war als eines<br />
von drei Konzentrationslagern im Emsland im Juni 1933 eingerichtet<br />
worden – ein Barackenlager für 1.000 Männer, die bei der Moorkultivierung<br />
eingesetzt wurden.<br />
Alle Gefangenen waren unmittelbar der Gewalt ausgesetzt: durch<br />
die körperlich sehr harte Zwangsarbeit, vor allem aber durch die<br />
unberechenbaren Misshandlungen, Folterungen und Morde durch
die Wachmannschaften. Wie stark <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> unter Folter und Haft<br />
zu leiden hatte, darüber hat er selbst nicht berichtet, sondern auf<br />
Wolfgang Langhoffs Buch „Die Moorsoldaten“ verwiesen. Aber auch<br />
Langhoff habe nicht alles schreiben können.<br />
Da <strong>Kralik</strong> zusammen mit anderen ein Prozess wegen „Hochverrats“<br />
gemacht werden sollte, wurde im Januar 1934 seine Rücküberstellung<br />
aus dem KZ Börgermoor in ein Strafgefängnis angeordnet.<br />
Aufgrund eines Versehens der Lagerverwaltung erhielt er jedoch Entlassungspapiere.<br />
Mit Unterstützung anderer KPD-Mitglieder gelang<br />
ihm die Flucht in die Niederlande. Gepäck konnte er nicht mitführen,<br />
allerdings eine kleine Mappe seiner Aquarelle und Zeichnungen.<br />
Darunter war der Abdruck einer Zeichnung des KZ Börgermoor. „So<br />
konnte ich das Bild des Lagers zeigen und mit anderen Begebenheiten<br />
ergänzen. Es war ein großer Erfolg, auch das Ausland sprach darüber.“<br />
Kurze Zeit später folgte ihm Lya Rosenheim, die aus Mangel an<br />
Beweisen freigesprochen worden war. Gemeinsam gingen sie nach<br />
Paris, um einer Auslieferung nach Deutschland zuvor zu kommen.<br />
Hier erschuf <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> seinen nicht mehr erhaltenen Zyklus aus<br />
zwanzig Holzschnitten mit dem Titel „Trotz alledem“, in dem er die<br />
traumatischen Erfahrungen der Verfolgung und der Haft künstlerisch<br />
umsetzte. Bis 1939 waren <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> und Lya Rosenheim nun<br />
Moorsoldaten, Schnitzarbeiten<br />
aus Mooreiche, <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>,<br />
1933, angefertigt im<br />
KZ Börgermoor (AK <strong>DIZ</strong>)
„Die Wachmannschaft (...) war<br />
ein zusammengewürfelter<br />
Haufen von Landsknechten. Die<br />
Trostlosigkeit der Landschaft<br />
förderte die Langeweile. Bände<br />
müssten über jeden Tag geschrieben<br />
werden. (…) Da jeder<br />
Einzelne das von seinem Platz<br />
Mögliche zu lösen versuchte,<br />
dadurch konnte nicht jeder vom<br />
anderen wissen. Gerade hier hat<br />
sich noch einmal für alle Zeiten<br />
eine Erkenntnis fest eingeprägt:<br />
Es ist nicht entscheidend, wer<br />
etwas getan hat, sondern dass es<br />
überhaupt getan wurde.“<br />
(<strong>Kralik</strong> 2010, S. 22)<br />
Teil der kommunistischen Exilszene in Paris. <strong>Kralik</strong> beteiligte sich an<br />
Ausstellungen, und seine Arbeiten fanden auch im Ausland Resonanz.<br />
Politisch aktiv war er durch die Gestaltung von Zeitungen und<br />
Broschüren für kommunistische Exilverlage.<br />
<strong>Kralik</strong>s künstlerisches Schaffen endete mit Beginn des Zweiten<br />
Weltkriegs abrupt: Alle (ehemals) deutschen und österreichischen<br />
Staatsbürger wurden nun von den Franzosen als „feindliche Ausländer“<br />
interniert. Die Männer wurden zum Arbeitsdienst herangezogen.<br />
In dieser prekären Lage heirateten <strong>Hanns</strong> und Lya <strong>Kralik</strong> im März 1940.<br />
Infolge des deutschen Westfeldzugs und der Besatzung Frankreichs<br />
musste das frisch verheiratete Ehepaar jedoch erneut fliehen. Sie<br />
standen auf den Deportationslisten der deutschen Besatzer. <strong>Kralik</strong> erstellte<br />
gefälschte Ausweispapiere: Lya <strong>Kralik</strong> hieß nun Yvonne Colette<br />
Martin, <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> nannte sich Jean Paul Martin.<br />
In Lyon begannen sie, mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter<br />
eine illegale Infrastruktur aufzubauen, um antifaschistische Materialien<br />
herzustellen: Broschüren, Flugblätter, Streuzettel auf Zigarettenpapier.<br />
Ihre Propaganda richtete sich an die deutschen Soldaten. Auch<br />
an der Gründung der Gruppe „Freies Deutschland für den Westen“<br />
waren <strong>Hanns</strong> und Lya <strong>Kralik</strong> 1943 beteiligt. Mit der Befreiung Frankreichs<br />
gingen beide im August 1944 zurück nach Paris, wo sich <strong>Hanns</strong><br />
<strong>Kralik</strong> an einer großen Ausstellung antifaschistischer Künstler beteiligen<br />
konnte. Nach der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 kehrten<br />
<strong>Hanns</strong> und Lya <strong>Kralik</strong> nach Düsseldorf zurück.
Die britische Besatzungsmacht setzte <strong>Kralik</strong> im Oktober 1945 als<br />
Kulturdezernent ein. In der völlig zerstörten Stadt legte er die Grundlagen<br />
für ein zukünftiges kulturelles Leben. Die erste von ihm im<br />
Sommer 1946 eröffnete Ausstellung im Düsseldorfer Hetjens-Museum<br />
trug den Titel „Lebendiges Erbe“. Sie zeigte das Kunstschaffen von<br />
Düsseldorfer Malern und Bildhauern, die von den Nationalsozialisten<br />
abgelehnt, als „entartet“ kategorisiert oder als jüdisch verfolgt worden<br />
waren. Doch bereits 1950 erließ die Bundesregierung den sogenannten<br />
„Adenauer-Erlass“: Mitglieder von elf kommunistischen und zwei<br />
nationalsozialistischen Organisationen, die als verfassungsfeindlich<br />
galten, wurden von einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst ausschlossen.<br />
<strong>Kralik</strong> verlor seine Stellung als Kulturdezernent, noch bevor die<br />
KPD sechs Jahre später verboten wurde.<br />
Seither lebte <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> als freischaffender Künstler. Mit vielen<br />
seiner Arbeiten wandte er sich gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands<br />
und eine atomare Aufrüstung. Er sah in der DDR einen positiven<br />
Gegenentwurf zu allen Missständen, die er an der Bundesrepublik<br />
kritisierte. Zu in der DDR lebenden ehemaligen politischen Genossen<br />
hielt <strong>Kralik</strong> engen Kontakt. Als Künstler erfuhr er hier viel Anerkennung<br />
und war an Ausstellungen und Publikationen zu sozialistischer<br />
Kunst beteiligt.<br />
1956 kam <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> noch einmal ins Emsland: In Papenburg<br />
fand das erste „Moorsoldatentreffen“ statt. Im Jahr darauf nahm er als<br />
geladener Gast gemeinsam mit anderen Kommunisten aus der Bun-<br />
Ansicht des KZ Börgermoor,<br />
Radierung, <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong><br />
1934/35, angefertigt für das<br />
Buch „Die Moorsoldaten“<br />
von Wolfgang Langhoff,<br />
Zürich 1935 (AK <strong>DIZ</strong>)<br />
„Die Familie retten“, Flugblatt,<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, um 1944 (RZ)<br />
„Kalter Krieger“, Radierung,<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, signiert 1955<br />
(AK <strong>DIZ</strong>)
„Die letzte Station“, Linolschnitt,<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, o.J. (1971) (AK <strong>DIZ</strong>)<br />
desrepublik und der DDR an einer Reise in die Sowjetunion teil. Seiner<br />
kommunistischen Grundhaltung blieb er treu: Die 1968 erfolgende<br />
Gründung der DKP begrüßte er.<br />
Seit Ende der 1960er Jahre litt <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> vermehrt unter den<br />
Folgen seiner KZ-Haft. Das hielt ihn nicht davon ab, weiter künstlerisch<br />
zu arbeiten und Themen der nationalsozialistischen Verfolgung aufzugreifen.<br />
In den letzten Jahren, so Lya <strong>Kralik</strong>, sei ihr Leben „stiller, aber<br />
auch vergnügter“ als früher gewesen. <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> starb am 9. Mai<br />
1971 in Düsseldorf.<br />
Lya <strong>Kralik</strong><br />
„Unser Weg zurück war ein Weg<br />
durch Trümmer und Chaos, durch<br />
Leid und Elend. Trotzdem, wir<br />
waren daheim; was allerdings<br />
einmal unsere Wohnung war,<br />
war ein ausgebranntes Nichts. In<br />
dieses Nichts war mein gesamtes<br />
Lebenswerk eingeschlossen,<br />
nichts erhalten, ich musste auf<br />
dem Nullpunkt beginnen. Mein<br />
sehnlichster Wunsch, endlich wieder<br />
frei schaffen zu können, blieb<br />
vorerst noch lange Zeit frommer<br />
Wunsch. Die Partei rief mich und<br />
schickte mich in die Verwaltung<br />
der Stadt Düsseldorf.“<br />
(<strong>Kralik</strong> 2010, S. 34)<br />
Das Leben von <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> ist ab 1929 eng mit dem seiner Lebenspartnerin<br />
und späteren Ehefrau Lya verbunden. Lina ‚Lya’ Rosenheim<br />
wurde am 22. Oktober 1901 als Tochter des Viehhändlers Siegmund<br />
Rosenheim und seiner Frau Johanna in Wesel geboren. Die Familie mit<br />
sieben Kindern, von denen Lya das zweitjüngste war, war jüdischen<br />
Glaubens. So gehörten antisemitische Erfahrungen bereits zu ihrem<br />
Schulalltag. Von Lyas Geschwistern überlebten, soweit bekannt, nur<br />
drei den Holocaust im Exil. Die Schwestern Bertha, Thea und Johanna<br />
wurden vermutlich in Theresienstadt und Riga ermordet.<br />
Die Eltern ermöglichten Lya Rosenheim den Abschluss der<br />
Höheren Handelsschule. Auf dieser Grundlage konnte sie nach dem<br />
Tod beider Eltern 1928 eine Stelle als Konfektionsverkäuferin in einem<br />
jüdischen Unternehmen in Düsseldorf annehmen. Seit dieser Zeit<br />
besuchte sie die Marxistische Abendschule, die von dem Düsseldorfer<br />
KPD-Aktivisten Karl Schabrod geleitet wurde. 1928 lernte sie über eine<br />
Freundin <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> kennen, 1929 zog sie zu ihm. Sie heirateten erst<br />
1940 im Exil in Frankreich.<br />
Die Zeit in Düsseldorf prägte Lya Rosenheim maßgeblich: Aus<br />
politischer Überzeugung trat sie aus der jüdischen Religionsgemeinschaft<br />
aus und wurde Mitglied der kommunistischen Revolutionären<br />
Gewerkschafts-Opposition (RGO) und der KPD. 1930 wurde sie in<br />
ihrem Betrieb zur Betriebsratsvorsitzenden gewählt und übernahm im<br />
KPD-Unterbezirk Düsseldorf ehrenamtlich den Literaturvertrieb der<br />
Partei.<br />
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde<br />
die Betriebsratsarbeit der RGO von der SA drangsaliert und von der<br />
politischen Polizei überwacht. Die nationalsozialistischen Boykottmaßnahmen<br />
im März 1933 trafen auch den Betrieb, in dem Lya Rosenheim<br />
arbeitete. Die Geschäftsführung betrachtete sie aufgrund ihrer<br />
kommunistischen Ausrichtung als Gefährdung und entließ sie. Als
<strong>Hanns</strong> und Lya <strong>Kralik</strong>, Fotografie,<br />
unbek. Fotograf, um 1960 (RZ)<br />
Ohne Titel, Kohlezeichnung<br />
(„unvollendet“), <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>,<br />
1954 (RZ)<br />
„Lesende Frau“, Radierung,<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, 1956 (RZ)<br />
Erwerbslose arbeitete Lya Rosenheim gemeinsam mit <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong><br />
im Untergrund, bis sie im Juni 1933 verhaftet wurde. Zwischenzeitlich<br />
freigelassen und dann zum Prozess im Februar 1934 wieder inhaftiert,<br />
wurde sie aus Mangel an Beweisen schließlich freigesprochen.<br />
Lya Rosenheim folgte <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> in das Exil in den Niederlanden<br />
und von dort nach Frankreich. In Paris wurde sie zunächst Mitarbeiterin,<br />
dann ab 1935 Leiterin der „Deutschen Freiheitsbibliothek“, die vermutlich<br />
auf Anregung von Alfred Kantorowicz von Exilanten gegründet<br />
worden war. Ihr Präsident war Heinrich Mann, zu den Mitgliedern des<br />
Initiativkomitees gehörten Lion Feuchtwanger, Anna Seghers und<br />
Frans Masereel. Die Bibliothek bemühte sich unter anderem darum,<br />
verbotene Schriften über die Grenze nach Deutschland zu schmuggeln.<br />
Mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich wurde die<br />
Einrichtung geschlossen.<br />
Nachdem Flucht, Untergrund und Widerstand das Leben der <strong>Kralik</strong>s<br />
in den Kriegsjahren geprägt hatten, kehrten sie im Sommer 1945<br />
nach Düsseldorf zurück. Lya <strong>Kralik</strong> gehörte zu den Gründungsmitgliedern<br />
der dortigen KPD und war Funktionärin im kommunistischen<br />
„Deutschen Kulturbund“, der 1950 im Zuge des „Adenauer-Erlasses“<br />
ebenso wie die KPD als verfassungsfeindlich eingestuft wurde. Ab<br />
1952 war sie im kommunistischen Verlagswesen im Ruhrgebiet tätig.<br />
Nach dem KPD-Verbot 1956 leitete sie einen kleinen Buchladen. Sie
engagierte sich in der Anti-Atom-Bewegung und der Friedensbewegung<br />
und nahm häufig an Demonstrationen teil. 1968 war sie an der<br />
Gründung der DKP in Düsseldorf beteiligt und dort bis zu ihrem Tod<br />
am 28. März 1981 aktiv.<br />
Gerade in den letzten Lebensjahren setzten auch Lya <strong>Kralik</strong> die<br />
Folgen von Verhaftungen, Flucht und Exil zu: „Nach all dem, was man<br />
hat durchmachen müssen“, schrieb sie am 22. Januar 1970 in einem<br />
Brief, „merkt man das jetzt an der Gesundheit“. Ihrer Überzeugung,<br />
für eine Gesellschaft in Gleichheit und Frieden kämpfen zu müssen,<br />
tat das keinen Abbruch. Darin blieb sie ihrem Mann <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> auch<br />
über seinen Tod hinaus eng verbunden.
Anmerkungen<br />
Die Zitate von <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong> stammen aus seinem Text „Rückblick“,<br />
den er 1970, wenige Monate vor seinem Tod, verfasst hat.<br />
Der Text wurde 1980 erstmals abgedruckt. Die Zitate sind dem<br />
Abdruck des Textes im Katalog zu einer Lya und <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong><br />
gewidmeten Ausstellung in Paris entnommen (<strong>Kralik</strong> 2010).<br />
Die Zitate von Lya <strong>Kralik</strong> stammen aus einem Brief<br />
an ihre Schwägerin Marta <strong>Kralik</strong> vom 22. Januar 1970<br />
(https://hanns-kralik.de/persoenliches/dokumente).<br />
Wir danken Klara Tuchscherer und Hanna Eggerath für Hinweise<br />
und die Bereitstellung von Quellen sowie Ralf Zimmermann für seine<br />
vielfältige Unterstützung bei der Erstellung dieser Broschüre.<br />
Quellen<br />
Grafik – <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>. Ausstellungskatalog,<br />
hg. v. Förderkreis für die <strong>Hanns</strong>-<strong>Kralik</strong>-Ausstellung, Bonn 1980<br />
(Reprint hg. v. Antifa Bonn/Rhein-Sieg, Bonn 2000).<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, Rückblick, in: Gesichter des deutschen Widerstands.<br />
Lya und <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>. Broschüre zur Ausstellung im Foyer le Pont Paris,<br />
21. Oktober bis 31. Dezember 2010, hg. v. Aktion Sühnezeichen<br />
Friedensdienste, Düsseldorf 2010, S. 11 – 36.<br />
Rudi Goguel, Es war ein langer Weg (1947), hg. v. Mahn- und<br />
Gedenkstätte Düsseldorf, Düsseldorf 2007.<br />
Hanna Eggerath, Deine Kraft mußt Du behalten. Briefe eines jungen<br />
Paares zwischen Gefängnis und Konzentrationslager 1933.<br />
Eine Recherche, Düsseldorf 2010.<br />
Online: Ralf Zimmermann, Website zu <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong><br />
(https://hanns-kralik.de).<br />
Literatur<br />
Bastian Fleermann/Hildegard Jakobs, Herrschaft der Gewalt. Die nationalsozialistische<br />
Machtübernahme 1933 in Düsseldorf, Düsseldorf 2013.<br />
Hermann Kopp/Klaus Stein/Klara Tuchscherer (Hg.),<br />
<strong>Hanns</strong> und Lya <strong>Kralik</strong>. Kunst und widerständiges Leben, Essen 2011.<br />
Allan Merson, Kommunisten in Düsseldorf 1933/34.<br />
Eine nähere Betrachtung, in: Geschichte im Westen 5 (1990), S. 38 – 54.<br />
Bildnachweise<br />
AK <strong>DIZ</strong>: Aktionskomitee <strong>DIZ</strong> Emslandlager e.V., Papenburg<br />
HE: Hanna Eggerath, Düsseldorf<br />
RZ: Ralf Zimmermann, Köln
Impressum<br />
© <strong>DIZ</strong>-Verlag I 2023<br />
Herausgeber:<br />
Aktionskomitee für ein Dokumentations-<br />
und Informationszentrum<br />
(<strong>DIZ</strong>) Emslandlager e.V.,<br />
Postfach 1132, 26851 Papenburg<br />
Redaktion:<br />
Habbo Knoch, Sabine Mithöfer,<br />
Corinna Bittner<br />
Design: Felix Braden<br />
www.mwk-koeln.de<br />
Druck: www.wirmachendruck.de<br />
Text:<br />
Dana Schlegelmilch, Habbo Knoch<br />
Schutzgebühr: 3 Euro<br />
ISBN: 978-3-910885-01-1<br />
Mann auf einer Bank,<br />
Linolschnitt, <strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, 1931<br />
(AK <strong>DIZ</strong>)<br />
Abb. Umschlagseite:<br />
<strong>Hanns</strong> <strong>Kralik</strong>, Dienstporträt<br />
als Kulturdezernent der Stadt<br />
Düsseldorf, unbek. Fotograf,<br />
um 1945 (RZ)