vznews, Deutschland, Juli 2023, Ausgabe 71

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Seite 10 vz news 71/Juli 2023 Paare, die nicht heiraten, verzichten auf eine Menge Geld Ohne Trauschein müssen Paare deutlich mehr Einkommenssteuer und Erbschaftsteuer zahlen. Zudem steht ihnen keine Witwen- oder Witwerrente zu. Renten und Steuern: Verheiratete sind bessergestellt als Unverheiratete Verheiratete Hinterbliebene zahlen deutlich weniger Erbschaftsteuer als Unverheiratete und erhalten zudem auch eine Hinterbliebenenrente. Erbschaftsteuer (Nachlassvermögen 1 Million Euro) Ehepartner ohne Trauschein Freibetrag 500.000 Euro 20.000 Euro Steuersatz 15 Prozent 30 Prozent Steuerlast 75.000 Euro 294.000 Euro Rente des verstorbenen Partners 2.500 Euro Ehepartner ohne Trauschein Witwer-/Witwenrente 1.375 Euro 0 Euro Quelle: VZ VermögensZentrum Die Ehe ist etwas aus der Mode geraten: 1950 heirateten laut Statistischem Bundesamt noch 750.000 Paare in Deutschland. 2022 waren es mit rund 390.000 Paaren nur noch gut halb so viele. Eine nicht eheliche Gemeinschaft gilt heute als normal und ist im Alltag kaum mehr mit Einschränkungen verbunden. Vielen Paaren dürfte indes nicht bekannt sein, welche weitreichenden finanziellen Nachteile sie durch den Verzicht auf die Ehe in Kauf nehmen. f Steuern: Ehepaare können auf Wunsch gemeinsam steuerlich veranlagt werden. Insbesondere wenn beide unterschiedlich viel verdienen, kann das zu einer erheblichen steuerlichen Entlastung führen. f Ruhestand: Auch im Alter bietet die Ehe große finanzielle Vorteile: So erhalten Witwen oder Witwer eine lebenslange Witwenrente, wenn der verstorbene Partner eine Rente bezogen hat. Nicht eheliche Partner gehen leer aus. f Erben: Der Ehepartner hat 500.000 Euro Freibetrag bei der Erbschaftsteuer, MERKBLATT Partner ohne Trauschein: Das müssen Sie wissen Erfahren Sie, was Sie wissen müssen, wenn Sie als Paar ohne Trauschein zusammenleben – mit Kindern oder ohne. Bestellen Sie das kostenfreie Merkblatt unter: www.vzde.com/vznews ein nicht ehelicher Partner nur 20.000 Euro. Tipp: Prüfen Sie rechtzeitig, wie Sie Ihren Lebenspartner finanziell absichern können, für den Fall, dass Ihnen etwas zustößt. Lassen Sie sich vom VZ VermögensZentrum beraten, wie Sie – mit Trauschein oder ohne – Ihre finanzielle Zukunft planen (Kontakte Seite 12). Für Patchworkfamilien ist das Vererben kompliziert NEU Patchworkfamilien kommen zustande, wenn getrennte Ehepaare, die Kinder haben, neue Partnerschaften eingehen und gemeinsame Kinder bekommen. Sie werden in Deutschland immer mehr zum Normalfall. Für sie ist die im Erbrecht festgelegte gesetzliche Erbfolge oft ungeeignet. Hier sind testamentarische Regelungen notwendig, damit es nicht vom Zufall abhängt, wer was erbt, und sichergestellt wird, dass die eigenen Kinder nicht leer ausgehen. Auch lässt sich durch eine kluge Regelung die Steuerlast senken und Streit um das Erbe verhindern. Pflichtteilsansprüche berücksichtigen Kompliziert wird es für Patchworkfamilien, wenn Immobilien vorhanden sind. Dann kann die Aufteilung schwierig werden. Das kann dazu führen, dass ein Erbe gegebenenfalls seine Miterben auszahlen muss. Wichtig zu wissen: Pflichtteilsansprüche haben Kinder immer gegenüber ihren leiblichen Eltern, nicht aber gegenüber dem angeheirateten Ehepartner – außer, die Kinder wurden vom Stiefvater oder der Stiefmutter adoptiert. Folgende Kernfragen sollten Patchworkfamilien unbedingt regeln: Wie kann der Ehepartner abgesichert werden? Sollen nur die leiblichen Kinder erben oder alle Kinder in der Patchworkfamilie gleich behandelt werden? Das VZ Vermögens- Zentrum verfügt über Expertise in der Beratung von Patchworkfamilien. Buchen Sie ein Erstgespräch (Kontakt S. 12). MERKBLATT Patchworkfamilien Erfahren Sie, wie Patchworkfamilien ihren Nachlass planen können. Bestellen Sie das kostenfreie Merkblatt unter: www.vzde.com/vznews
vz news 71/Juli 2023 Seite 11 Eine Erbschaft ist Zündstoff in vielen Familien Erbengemeinschaften sind besonders anfällig für Streit, weil alle Mitglieder gemeinsam entscheiden und handeln müssen. TATJANA ROSENDORFER Finanz- und Nachlassplanerin tatjana.rosendorfer@vzde.com Tel. 089 288 1170 Als Erbe ist man selten allein. Die meisten erben zusammen mit einem Elternteil und den Geschwistern. Rechtlich bilden sie eine Erbengemeinschaft: Alle Mitglieder müssen wichtige Entscheidungen gemeinsam und einstimmig fällen. Das führt oft zu Konflikten. Erbfragen so früh wie möglich regeln In einer Erbengemeinschaft kann jede und jeder die Teilung des Nachlasses jahrelang blockieren. Das kann teuer werden, wie das Beispiel in der Tabelle verdeutlicht. Wird eine Immobilie im Wert von einer Million Euro wegen einer Erbauseinandersetzung fünf Jahre lang nicht genutzt, kann ein Schaden in sechsstelliger Höhe entstehen. f Wenn ein Erbe stirbt, geht sein Anteil an seine Erben über. So hat man es mit einer wachsenden Zahl von Miterben zu tun, deren Interessen häufig noch weniger übereinstimmen. f Oft sind Immobilien in der Erbmasse enthalten. Das sind die Kosten, wenn die Erbaufteilung um fünf Jahre aufgeschoben wird Beispiel: Immobilie im Wert von 1 Million Euro Sie lassen sich nicht einfach gleichmäßig aufteilen. Das führt häufig zu Streit. Fazit: In solchen Fällen rückt ein einstimmige Entscheidung in weite Ferne. Da rum sollte man Erbschaften so zügig wie möglich auf teilen. Gegenseitig absichern Das Konfliktpotenzial zwischen den Erben lässt sich durch ein gemeinsames Testament von Ehepaaren reduzieren. Beliebt ist das Berliner Testament. Das ist aber nicht für alle die beste Lösung, denn es hat auch große Nachteile (siehe Text rechts). Vermächtnis Durch ein Vermächtnis lässt der Erblasser einer Person einen bestimmten Vermögensteil aus dem Nachlass zukommen, ohne dass diese Person als Erbe eingesetzt wird. Das Vermächtnis wird im Testament oder im Erbvertrag angeordnet. pro Monat Vollstreckung Auf Wunsch kümmern sich professionelle Testamentsvollstrecker um die Erbaufteilung und um alle finanziellen und administrativen Angelegenheiten. Zudem suchen sie sinnvolle Lösungen, wenn es Streit gibt. Sie planen Ihren Nachlass? Bestellen Sie das kostenfreie Merkblatt oder sprechen Sie mit einer Expertin oder einem Experten im VZ Vermögens- Zentrum. Wir übernehmen auch gerne Ihre Testamentsvollstreckung (Kontakte siehe Seite 12). MERKBLATT Nach 5 Jahren Mietausfall 2.000 Euro 120.000 Euro Fixe Kosten 1 300 Euro 18.000 Euro Wertminderung Finanzieller Nachteil nach 5 Jahren 100.000 Euro 238.000 Euro 1 Heizung, Grundsteuer, Strom, Gartenpflege, anteilige Betriebs- und Nebenkosten, Hausverwaltung usw. Quelle: VZ VermögensZentrum Den Nachlass rechtzeitig planen Lesen Sie, welche Gestaltungsmöglichkeiten Sie bei der Nachlass planung haben. Bestellen Sie das kostenfreie Merkblatt mit der Bestellkarte oder unter: www.vzde.com/vznews So sichern sich Ehepaare per Testament ab Ehepaare wollen in der Regel nicht, dass der hinterbleibende Partner das Haus oder die Wohnung verkaufen muss, um die Kinder auszuzahlen. Für sie ist es manchmal besser, wenn die Kinder erst nach dem Tod des zweiten Elternteils erben. Das lässt sich mit einem passenden Testament oder einem Erbvertrag mit den Kindern regeln. f Sinnvoll ist es meistens, wenn sich die Ehepartner gegenseitig als Erben für das Haus einsetzen, in dem sie leben und das ihnen gemeinsam gehört. Bleibt der überlebende Partner in dem Haus noch mindestens zehn Jahre leben, ist dieses Erbe steuerfrei. f Viele Ehepaare entscheiden sich für ein gemeinsames „Berliner Testament“, in dem sie sich gegenseitig als Vollerben einsetzen. Dieses lässt sich aber vom überlebenden Partner in der Regel nicht mehr ändern. Zudem hat es steuerliche Nachteile: Geht der Nachlass erst an den Ehepartner und dann an die Kinder, können Erbschaftsteuern doppelt anfallen. MERKBLATT Den Ehepartner optimal absichern Was müssen Sie berücksichtigen, um Ihren hinterbleibenden Ehepartner bestmöglich abzusichern? Bestellen Sie das kostenfreie Merkblatt mit der Bestellkarte oder unter: www.vzde.com/vznews
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