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vznews, Deutschland, Juli 2023, Ausgabe 71

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Seite 6 vz news <strong>71</strong>/<strong>Juli</strong> <strong>2023</strong><br />

Braucht es eine Million Euro für<br />

die sorgenfreie Rente?<br />

Viele wissen nicht, wie viel Geld ihnen im Ruhestand bleibt. Verschaffen Sie sich jetzt<br />

einen Überblick, damit Sie wissen, was auf Sie zukommt.<br />

CARINA FREIBOTT<br />

Ruhestandsexpertin<br />

carina.freibott@vzde.com<br />

Tel. 0911 881 88 90<br />

Das größte finanzielle Projekt<br />

im Leben der meisten<br />

Deutschen ist nicht der Erwerb<br />

eines Eigenheims – es<br />

ist die Vorbereitung auf den<br />

Ruhestand. Doch während<br />

die meisten Menschen den<br />

Kauf und die Finanzierung<br />

einer Immobilie frühzeitig<br />

und über Jahre minutiös<br />

planen, befassen sich viele<br />

zu spät oder gar nicht mit<br />

ihrer finanziellen Situation<br />

im Alter. Dann fallen sie<br />

aus allen Wolken, wenn<br />

sie feststellen, dass ihre<br />

gesetzliche Rente und ihr<br />

sonstiges Einkommen bei<br />

Weitem nicht ausreichen<br />

werden, um ihren Lebensstandard<br />

halten zu können.<br />

Für zusätzliches<br />

Einkommen sorgen<br />

Eine Beispielrechnung für<br />

das, was ein Ehepaar erwartet,<br />

wenn es in Rente geht,<br />

verdeutlicht das Problem:<br />

Im ersten Jahr des Ruhestands<br />

entsteht eine Einkommenslücke<br />

von 28.000<br />

Euro. Wegen der Inflation<br />

wird diese Lücke jedes Jahr<br />

größer. Während 25 Jahren<br />

im Ruhestand kumuliert<br />

sie sich auf gut eine Million<br />

Euro (siehe Tabelle unten).<br />

Woher soll man so viel Geld<br />

nehmen?<br />

Die gute Nachricht: ein<br />

zusätzlicher Finanzbedarf<br />

So entsteht im Ruhestand eine Millionenlücke<br />

Ein- und <strong>Ausgabe</strong>n im Ruhestand. Vereinfachtes Beispiel eines Ehepaars.<br />

Einnahmen<br />

Gesetzliche Rente 1<br />

Betriebliche Altersvorsorge 1<br />

Gesamteinnahmen pro Jahr<br />

Abzüglich Steuern<br />

Nettoeinnahmen im ersten Jahr<br />

<strong>Ausgabe</strong>n<br />

Lebenshaltungskosten pro Jahr 2<br />

Wohnkosten pro Jahr 2<br />

Summe <strong>Ausgabe</strong>n im ersten Jahr<br />

Einkommenslücke im ersten Jahr<br />

Kumuliert über 25 Jahre<br />

36.000 Euro<br />

12.000 Euro<br />

48.000 Euro<br />

8.000 Euro<br />

40.000 Euro<br />

44.000 Euro<br />

24.000 Euro<br />

68.000 Euro<br />

28.000 Euro<br />

1.026.000 Euro<br />

1 Betrag im ersten Jahr. Annahme: Erhöhung um 1 Prozent jährlich.<br />

2 Betrag im ersten Jahr. Annahme: 2 Prozent Inflation jährlich.<br />

Beispielrechnung: VZ VermögensZentrum<br />

von einer Million Euro über<br />

25 Jahre bedeutet nicht,<br />

dass Sie eine Million Euro<br />

Kapital aufbauen müssen.<br />

Wenn Sie rechtzeitig beginnen,<br />

reicht eine deutlich<br />

niedrigere Summe (siehe<br />

Tabelle auf Seite 7 oben).<br />

Dabei hilft der Zinseszinseffekt:<br />

Erträge werden sofort<br />

wieder angelegt und<br />

bringen neue Erträge ein.<br />

Dieses Kapital lässt sich<br />

über unterschiedliche Quellen<br />

speisen: Das können<br />

zum Beispiel Sparguthaben,<br />

Wertpapiere, Immobilien,<br />

erwartete Erbschaften oder<br />

Lebensversicherungen sein.<br />

Wird das Kapital im Alter<br />

gut angelegt, wirft es im<br />

Idealfall genügend Erträge<br />

ab, um die Rentenlücke zu<br />

schließen und das Leben<br />

im Ruhestand zu finanzieren.<br />

Reicht das Kapital dafür<br />

nicht aus, kann auch an<br />

eine Verrentung des Eigenheims<br />

gedacht werden. Bei<br />

dieser Lösung verkaufen Sie<br />

Ihr Eigenheim, bleiben aber<br />

bis zum Lebensende da rin<br />

wohnen. Den Kaufpreis<br />

erhalten Sie als monatliche<br />

Rente ausbezahlt.<br />

Die wichtigsten<br />

Aufgaben für Sie<br />

Bereiten Sie Ihren Ruhestand<br />

systematisch vor.<br />

Hier ein Überblick über die<br />

wichtigsten Themen, die<br />

Sie in unterschiedlichen Lebensphasen<br />

in Angriff nehmen<br />

müssen:<br />

TIPP<br />

So bessern Sie<br />

Ihre Rente auf<br />

• Sorgen Sie privat für das<br />

Alter vor und bauen Sie<br />

Vermögen auf. Mit den<br />

Erträgen füllen Sie die<br />

Lücke zwischen <strong>Ausgabe</strong>n<br />

und Einnahmen.<br />

• Verschieben Sie den<br />

Bezug Ihrer Rente in die<br />

Zukunft, wenn Sie noch<br />

nicht darauf angewiesen<br />

sind. Dann fällt Ihre Rente<br />

lebenslang entsprechend<br />

höher aus.<br />

• Kaufen Sie Rentenpunkte,<br />

wenn Sie damit rechnen,<br />

sehr alt zu werden.<br />

• Sparen Sie Gebühren,<br />

Zinsen und Prämien, indem<br />

Sie günstige Finanzdienstleister<br />

wählen.<br />

Zwischen 50 und 55<br />

f Erstellen Sie ein solides<br />

Budget und auf dieser Basis<br />

einen Einkommensplan für<br />

den Ruhestand.<br />

f Gehen Sie von realistischen<br />

Annahmen aus. Berücksichtigen<br />

Sie auch die<br />

Inflation, die Ihre Lebenshaltungskosten<br />

über die<br />

Jahre deutlich steigen lässt.<br />

f Lassen Sie von einer Expertin<br />

oder einem Experten<br />

berechnen, welche Rendite<br />

Ihr Kapital abwerfen muss,<br />

um das nötige Einkommen<br />

zu erzielen.<br />

f Zeichnen sich im Ruhestand<br />

Lücken ab, sollten Sie<br />

jetzt anfangen, das fehlende<br />

Vermögen anzusparen. Fehlen<br />

zum Beispiel 1.000 Euro<br />

im Monat, brauchen Sie bei<br />

einer Rendite von einem<br />

Prozent bis zum Renteneintritt<br />

265.600 Euro Vermögen,<br />

um diese Lücke in<br />

25 Jahren zu schließen. Bei<br />

einer Rendite von drei Prozent<br />

sind es 211.400 Euro<br />

(siehe Tabelle auf Seite 7).

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