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Kuckuck Mainz Juli/August 2023

Das Familienmagazin für das Rhein-Main-Gebiet berichtet in dieser Ausgabe über: • Ausflugsziele - Sommerspaß für die Ferien • Spieletipps – Die besten Spiele für unterwegs • 30 Sommerferienideen - Jeden Tag eine neue Aufgabe • Familien mit Pflegekind - Ein Erfahrungsbericht • Rezept - Buntstiftkuchen zur Einschulung • Schwangerschaft & Baby - Vorlesen macht Babys stark • Viele Termine, Tipps und Trends

Das Familienmagazin für das Rhein-Main-Gebiet berichtet in dieser Ausgabe über:
• Ausflugsziele - Sommerspaß für die Ferien
• Spieletipps – Die besten Spiele für unterwegs
• 30 Sommerferienideen - Jeden Tag eine neue Aufgabe
• Familien mit Pflegekind - Ein Erfahrungsbericht
• Rezept - Buntstiftkuchen zur Einschulung
• Schwangerschaft & Baby - Vorlesen macht Babys stark
• Viele Termine, Tipps und Trends

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Familienleben<br />

„Wir spielen nicht Familie,<br />

wir sind Familie!<br />

Unterstützung und Hilfe<br />

Um Familie Taubner zu unterstützen,<br />

veranlasste das Jugendamt, die LVR-Jugendhilfe<br />

Rheinland einzubinden, ein<br />

öffentlicher Träger, der die Familie seither<br />

engmaschig begleitet. „Wir sind im<br />

ständigen Austausch mit den Erziehungsstellen,<br />

helfen bei Problemen, aber<br />

auch wenn es um die Förderung und<br />

Entwicklung von Pflegekindern geht.<br />

Wir bieten regelmäßige Fortbildungen<br />

und Supervision an und organisieren<br />

Treffen für Pflegeeltern“, erklärt Erziehungsstellenberaterin<br />

Ellen Hebestreit,<br />

die auch Familie Taubner betreut. Das<br />

Angebot richtet sich an professionelle<br />

Erziehungsstellen, also Familien für<br />

Kinder mit einem erhöhten Betreuungsbedarf.<br />

Die Pflegeeltern haben meist eine<br />

pädagogische Ausbildung oder bringen<br />

sehr viel Erfahrung mit. „Es kommt aber<br />

auch vor, dass sich bei normalen Pflegefamilien,<br />

wie den Taubners, besondere<br />

Herausforderungen ergeben und<br />

sie dann mehr Begleitung benötigen, als<br />

das Jugendamt selbst ermöglichen kann.<br />

Dann übernehmen dies Träger wie der<br />

LVR“, so Ellen Hebestreit.<br />

Jannik lebt heute seit zehn Jahren bei<br />

Anja und Jochen und sieht sie als seine<br />

Eltern. „Wir spielen nicht Familie, wir<br />

sind Familie! Allerdings eine öffentliche“,<br />

macht Anja deutlich. „Unsere Tür steht<br />

dem Jugendamt und der Ergänzungspflege<br />

offen.“ Viele Entscheidungen<br />

werden gemeinsam getroffen, denn das<br />

Sorgerecht liegt nicht bei ihnen. „Als<br />

Pflegeeltern haben sie eine Vollmacht,<br />

die alle Belange des Alltags abdeckt.<br />

Weitere Entscheidungen werden gemeinsam<br />

mit den sorgeberechtigten Eltern<br />

oder einer:einem Vormund:in oder<br />

Ergänzungspfleger:in getroffen“, erklärt<br />

Ellen Hebestreit. Für Anja ist das manchmal<br />

eine Herausforderung. Einerseits leben<br />

sie als normale Familie, andererseits<br />

wahrt sie eine professionelle Haltung.<br />

Für die Begleitung und Unterstützung<br />

durch Jugendamt und LVR-Jugendhilfe<br />

Rheinland ist sie sehr dankbar. „Es ist<br />

entlastend zu wissen, dass wir nicht<br />

alles alleine tragen müssen und jederzeit<br />

unsere Erziehungsstellenberaterin<br />

anrufen können“, sagt sie. „Wer überlegt,<br />

ein Pflegekind aufzunehmen, sollte sich<br />

bewusst sein, dass diese Kinder nicht<br />

einfach nebenherlaufen. Sie bringen alle<br />

ihr Päckchen mit und es braucht Geduld<br />

und Kraft, sie in ihrer Entwicklung zu<br />

unterstützen.“<br />

„Ihn begleiten zu dürfen, eine<br />

Familie sein zu dürfen, das ist<br />

für uns ein groSSes Geschenk.“<br />

Jannik haben die bisherigen Jahre bei<br />

Anja und Jochen sehr gutgetan. Die<br />

klaren Strukturen und die verlässliche<br />

Bindung zu seinen Pflegeeltern ermöglichten<br />

einen großen Entwicklungsschub.<br />

„Bei den ersten Vorsorge-Untersuchungen<br />

beim Kinderarzt war Jannik<br />

noch entwicklungsverzögert, doch dann<br />

holte er so schnell auf, dass er regulär<br />

eingeschult werden konnte. Auch die<br />

Konzentrationsprobleme, mit denen er<br />

i<br />

INFOS & UNTERSTÜTZUNG<br />

Bundesverband der Pflege- &<br />

Adoptivfamilien e. V.<br />

pfad-bv.de<br />

Bundesverband behinderter<br />

Pflegekinder e. V.<br />

bbpflegekinder.de<br />

Pflegekinderdienst <strong>Mainz</strong><br />

bit.ly/Pflegekinderdienst_<strong>Mainz</strong><br />

Pflegekinderdienst <strong>Mainz</strong>-Bingen<br />

bit.ly/Pflegekinderdienst_<strong>Mainz</strong>_Bingen<br />

Amt für Soziales Wiesbaden<br />

bit.ly/Pflegeeltern_Wiesbaden<br />

Zentrum für Pflegefamilien Ingelheim e.V.<br />

zep-ingelheim.de<br />

in der Grundschule zu kämpfen hatte,<br />

haben wir gut in den Griff bekommen,<br />

sodass es nun in der weiterführenden<br />

Schule gut läuft“, freut sich Anja.<br />

Sie selbst ist nicht mehr in ihren Beruf<br />

zurückgekehrt. „Es war mir wichtiger,<br />

immer für Jannik da sein zu können. Er<br />

sollte die Möglichkeit haben, zu Hause<br />

in Ruhe seine Hausaufgaben zu machen<br />

und in seiner Freizeit einen guten Ausgleich<br />

zu finden.“ Wie toll er sich entwickelt<br />

hat, erfüllt Anja und Jochen mit<br />

großer Freude. „Ihn begleiten zu dürfen,<br />

eine Familie sein zu dürfen, das ist für<br />

uns ein großes Geschenk. Wir erleben<br />

jeden Tag, dass es sich lohnt, sich reinzuknien,<br />

zu kämpfen und Zeit zu investieren.<br />

Wir sind total stolz auf ihn!“<br />

*) Namen der Familie und des Kindes von der<br />

Redaktion geändert<br />

ZENTRUM FÜR PFLEGEFAMILIEN INGELHEIM E.V. (ZEPI)<br />

Als Sozialpädagogische Pflegefamilie nehmen<br />

Sie ein Kind dauerhaft auf, das Sie vorher<br />

kennenlernen. Ein Pflegeelternteil sollte eine<br />

Qualifikation im Bereich Erziehung/Pädagogik<br />

haben.<br />

Als Bereitschafts-Pflegefamilie nehmen<br />

Sie für einen begrenzten Zeitraum (ca. 3 bis<br />

12 Monate) ein Kind auf, das seine Familie<br />

kurzfristig verlassen muss. Eine Qualifikation<br />

im Bereich Erziehung/Pädagogik ist nicht<br />

notwendig. Bereitschafts- und Sozialpädagogische<br />

Pflegefamilien erhalten einen<br />

deutlich erhöhten Erziehungsbeitrag.<br />

Bahnhofstr. 121, 55218 Ingelheim | 06132/7867-200 | kontakt@zep-ingelheim.de<br />

www.zep-ingelheim.de<br />

Wir suchen Pflegefamilien,<br />

• bereiten Sie auf ihre Aufgabe vor,<br />

• nehmen Ihre Vorstellungen ernst,<br />

• begleiten die Vermittlung eines Kindes,<br />

• unterstützen Sie dauerhaft.<br />

Unsere Unterstützung:<br />

• regelmäßige Beratungsgespräche<br />

• Begleitung von Umgangskontakten etc.<br />

• Qualifizierung durch regelmäßige<br />

Workshops und Seminarangebote<br />

• Vernetzung mit anderen Pflegefamilien<br />

durch Freizeitangebote<br />

kuckuck-magazin.de<br />

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