POPSCENE September 09/23
Das total umsonste Popkulturmagazin POPSCENE im September 2023 mit SASHA, ELA und vielem mehr! Interviews, Reviews, Veranstaltungen im Saarland, in Rheinland-Pfalz und und und!
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PORTUGAL. THE MAN<br />
CHAMÄLEONS<br />
THE HIVES<br />
ERSTES ALBUM IN ELF JAHREN<br />
MUSIK-TIPP Wer sich fragt, was es mit dem Albumtitel<br />
„Chris Black Changed My Life“ auf sich hat, die<br />
Lösung ist einfach und berührend: „Wir haben am<br />
19. Mai 2019 einen sehr lieben Freund verloren. Das<br />
hat uns zutiefst erschüttert. Chris war einer dieser<br />
Menschen, die wie Klebstoff waren; er brachte alle<br />
zusammen. Sein Tod hat uns sehr mitgenommen.<br />
Die Band lag in Trümmern und diese Platte ist das<br />
erste Mal, dass ich das Gefühl habe, eine komplette<br />
Platte gemacht zu haben“, so Frontmann John<br />
Baldwin Gourley. Die Songs sind melancholisch und<br />
lebendig zugleich. Sowieso ist die Band ein Chamäleon<br />
und verändert sich gerne. Dieses Album steht<br />
für experimentellen, psychedelischen Indiepop,<br />
den man auch als Best Of von Beck und Gorillaz<br />
umschreiben könnte. Mit dem Übersong „Doubt“<br />
haben sie eine opulente Rock-Streicher-Ballade, die<br />
zugleich modern und klassisch wirkt. Erstaunlich,<br />
wie weit sich die Band über die Jahre von ihren Post-<br />
Hardcore-Wurzeln entfernt hat - ohne je wirklich zu<br />
enttäuschen. Wenn wie in „Time’s A Fantasy“ (mit<br />
Sean Leon und Jeff Bashker) der Autotune-Effekt<br />
benutzt wird, nervt dieser nicht einmal.<br />
Portugal. The Man „Chris Black Changed My<br />
Life“ (Warner) portugaltheman.com<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Atlantic<br />
MUSIK-TIPP Ja, schau an, die schwedischen<br />
Garage Rock’n‘Roller The Hives sind endlich<br />
auch musikalisch zurück. Live waren sie ja nie<br />
verschwunden. Aber es hat dann doch elf Jahre<br />
gedauert, bis mit „The Death Of Randy Fitzsimmons“<br />
der Nachfolger zum 2012er Album „Lex<br />
Hives“ folgte. Schon „Bogus Operandi“, der<br />
wunderschön betitelte, erste Song ihres sechsten<br />
Albums, versetzt einen in Verzückung. The<br />
Hives klingen auch im 30. Jahre ihres Bestehens<br />
noch nach The Hives. Experimente? Fuppes! Abgesehen<br />
von „What Did I Ever Do To You?“. In<br />
„Trapdoor Solution“ geben sie dann so viel Gas,<br />
dass der Spaß nur knapp länger als eine Minute<br />
dauert. Da trifft es sich gut, wenn „Rigor Mortis<br />
Radio“ und „Stick Up“ zwischendrin etwas<br />
Ruhe mit sich bringen. Das Erfreuliche an dieser<br />
Platte ist, dass die neuen Songs immer noch<br />
den typischen The Hives-Spirit ausstrahlen. Die<br />
Band mag älter sein, aber nicht erwachsener,<br />
denn „Es gibt keine Reife oder so einen Scheiß,<br />
denn wer zum Teufel will reifen Rock’n’Roll?“,<br />
sagt Sänger Howlin‘ Pelle Almqvist.<br />
The Hives „The Death Of Randy Fitzsimmons“<br />
(FUGA/H'Art) thehives.com<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Disques Hives<br />
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TIPPS