Tierheimbroschuere-Bad Reichenhall-2023
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023 Tierheim Bad Reichenhall
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023
Tierheim Bad Reichenhall
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Tierschutzverein Bad Reichenhall
Broschüre
2023
kostenlos
zum
Mitnehmen
www.tierschutzverein-bad-reichenhall.org
Tierschutzverein
BAD REICHENHALL UND UMGEBUNG E.V.
INHALTSVERZEICHNIS
Statistik 2022..............................................4
Hilferuf für die bayerischen Tierheime. 5
Fragen an Martin Rütter....................... 6-7
Depressionsforschung........................ 8-9
Tierpension Preise ..................................10
Illegaler Welpenhandel..................... 12-13
Meerschweinchenhaltung.................14-15
Vogelparadies Haarmoos ................. 16-17
Tierschutz kennt keine Grenzen..... 18-19
Katzen-Refugium................................. 20
Neubau unserer Hasenvilla................. 21
Vogelvoliere......................................... 22
Spendenkonto...................................... 23
Mitgliedsantrag........................................24
Patenschaftserklärung............................25
Happy Ends.................................... 26-33
Teensys Reisebericht....................... 34-35
Ganzjahresfütterung............................ 36
Heckenschneiden verboten!................. 37
DANKE................................................ 38
Mimi unsere Tierheimkatze................. 39
Mimi IST SEIT 9 JAHREN UNSERE TIERHEIMKATZE
ÖFFNUNGSZEITEN TIERHEIM
Dienstag
Mittwoch
Freitag
Samstag und Sonntag
IMPRESSUM
14.30 - 17.30 Uhr
14.30 - 17.30 Uhr
14.30 - 17.30 Uhr
14.30 - 17.30 Uhr
Herausgeberin: Gabi Schwaiger-Weiß
Tel. +49(0) 8651 2665
Layout: AGENTUR MARZOLL
Liebe Freundinnen und Freunde des Tierschutzvereins,
sehr geehrte Damen und Herren,
es ist mir eine Ehre und Freude, dass ich auch zum Jahresheft
2023 wieder ein Grußwort beisteuern darf! Und als
Gedanke dafür kam mir eine besondere Erzählung in den
Sinn: Sie alle kennen die biblische Geschichte von der Arche
Noah: Dort, so wird erzählt, rettete Noah seine Familie und
die Tiere vor einer großen Flut, indem er eigens ein Schiff
dafür erbaute und alle gleichermaßen darin aufnahm. Diese
Geschichte ist in den verschiedensten Zusammenhängen
rezipiert worden und steht als Rettungsgeschichte auch für
Sicherheit, Neubeginn und Neuanfang. In diesem Sinne ist
auch das Tierheim Bad Reichenhall eine kleine Arche Noah:
Hier finden Tiere eine neue Chance, hier finden Tiere Sicherheit
– und zwar durch die großzügige Hilfe von Menschen,
die sich einfach kümmern. Ich bin froh, dass wir in unserer
Stadt eine solche kleine „Arche Noah“ haben, die eigens für
Tier und Mensch da ist! Hier wird der Respekt vor der Schöpfung
gelebt und so entsteht auch wiederum Freude bei den
aufgenommenen Tieren und den Menschen, die den Tieren
helfen konnten. Ich möchte mich daher bei allen bedanken,
die dies ermöglichen: Dem gesamten Tierheim-Team, den
Mitgliedern des Tierschutzverein Bad Reichenhall und Umgebung
e.V. und allen Freunden und Gönnern, die den Betrieb
des Tierheims so tatkräftig unterstützen. Ihnen allen
ein herzliches Dankeschön und aufmunterndes „weiter so“!
In diesem Zusammenhang darf ich auf eine Entwicklung
aufmerksam machen, die in diesem Jahr erste Wirkung entfalten
wird: der Förderverein, der zur Aufgabe hat, weitere
finanzielle Mittel für das Tierheim zu generieren.
Ich selbst habe übergangsweise den Gründungsvorsitz
übernommen und freue mich, wenn wir in diesem Jahr
unsere Arbeit aufnehmen können. Meine Bitte: Unterstützen
Sie auch weiterhin das Tierheim – und vielleicht
können wir in diesem Jahr sogar den ein oder
anderen für unseren Förderverein gewinnen. Alles
Gute Ihnen und weiterhin viel Erfolg und viel Freude
mit unserer kleinen Reichenhaller „Arche Noah“ in der
Teisendorfer Straße!
Mit den besten Grüßen
Ihr Dr. Christoph Lung
Oberbürgermeister
Ein Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt,
aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Tier.
Dieser Spruch steht auf der Vorderseite unseres Mitgliedsantrags.
Für unsere Tiere, die in ein glückliches Leben gehen
dürfen, verändert sich wirklich die ganze Welt.
Eine Welt, die sie in vielen Fällen als bedrohlich und gefährlich
erlebt haben. Vertrauen, Liebe und Geborgenheit erwartet
sie in einem guten Heim. Dies ist tagein und tagaus unser
Bestreben: den Tieren, die wir in unsere Obhut nehmen, ein
Heim zu ermöglichen. Sie kommen in vielen Fällen traumatisiert
und krank zu uns in das Tierheim und es kostet uns
viel Kraft, Hoffnung und Zuversicht, um diese meist armen
Geschöpfe gesund zu pflegen und ihre verletzte Psyche wiederaufzubauen.
Deshalb bitten wir Sie, werden Sie Mitglied
in unserem Verein und helfen Sie mit, unsere sehr wichtige
Arbeit zu unterstützen.
Mit nur 20,00 € Mitgliedsbeitrag ermöglichen Sie es mit,
dass wir unsere Arbeit im Tierschutz weiterführen können ,
oder auch mit einer monatlichen Patenschaft für alle unsere
Tiere oder für ein spezielles Tier aus unserem Tierheim.
Helfen Sie mit, diesem einen Tier die Welt zum Guten zu
verändern.
Ganz herzlichen Dank
Gabriele Schwaiger-Weiß
1.Vorsitzende
3
STATISTIK 2022
Gesamt Abgabetiere Fundtiere Pensionstiere
Tierheimbewohner
Hunde 122 12 24 86 3
Katzen 375 70 164 141 6
Vögel 13 4 5 4 20
Kleintiere 75 28 28 19
Reptilien 3 3
MITGLIEDER
Mitgliederbestand
01.01.2022
Gesamt
458
- Abgänge 7
+ Zugänge 4
Mitgliederbestand
AKTUELL
455
Wildtiere 63
Gesamt 617 114 221 250 32
Die Zahl der aufgenommen Tiere hat sich gesteigert. Nach der Pandemie konnten wir wieder mehr Pensionen
aufnehmen. Unsere Dauerbewohner, die „Unvermittelbaren“, wurden gesondert aufgeführt. Hunde, die keine
Chance auf eine Adoption haben, menschenscheue Katzen, die bei uns im Tierheim ihr Zuhause gefunden
haben. Wellen- und Nymphensittiche, genauso wie unsere Bartagamen werden nicht weitervermittelt. Bei den
Fundtieren sind leider weiterhin Katzen wieder die Spitzenreiter.
Christian Donabauer
Versicherungsmakler
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Terminpraxis
4
Anlässlich des Festaktes zum 50-jährigen Bestehen der
„Karlstoaner Böllerschützen“ ergab sich für den Tierschutzverein
Bad Reichenhall die Möglichkeit, Herrn
Markus Söder zu treffen. Die 1. Vorsitzende und Tierheimleiterin
Frau Gabriele Schwaiger-Weiß, überreichte
dem Bayerischen Ministerpräsidenten ein Schreiben, in
dem sie auf die katastrophale wirtschaftliche Lage der
Tierheime aufmerksam macht.
Herr Dr. Söder nahm das Schreiben entgegen. Wir hoffen,
dass die schwierige Lage, in der sich die Tierheime
befinden, bei ihm Gehör findet und warten auf die positive
Antwort.
Hilferuf für die bayerischen Tierheime
in die Hände des Ministerpräsidenten gelegt
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
als Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Reichenhall
komme ich mit einem wichtigen Anliegen zu Ihnen.
Die Tierheime in Bayern sind von der immensen Kostensteigerung
bei Lohn-, Energie- und Tierarztkosten stark betroffen.
Die Situation hat mittlerweile existenzbedrohende
Ausmaße angenommen und ist für die Tierschutzvereine
als Träger der Tierheime nicht mehr zu stemmen.
Die Versorgung und Vermittlung hilfsbedürftiger Tiere lässt
sich nicht nach wirtschaftlichen Aspekten betreiben. Tierschutz
ist nicht kalkulierbar. Ein Tierheim ist kein Betrieb,
in dem Preissteigerungen auf die Verkaufspreise umgelegt
werden können, um alle Kosten zu decken. Es gibt keinen
Spielraum, um finanzielle Lücken auszugleichen. Wir streben
die Vermittlung unserer Schützlinge in ein gutes Zuhause
an – und nicht den Verkauf von Waren zur Gewinnmaximierung.
Es ist mir bekannt, dass das Bayerische Staatsministerium
für Umwelt- und Verbraucherschutz einen sogenannten
Härtefallfonds für Tierheime bereitstellt. Voraussetzung für
den Erhalt einer Unterstützungsleistung hieraus ist jedoch,
dass das beantragende Tierheim bzw. der Tierschutzverein
an der Grenze seiner Belastung bzw. kurz vor der Insolvenz
steht. Wir Tierschutzvereine müssen also zusehen, wie auf
gut Deutsch „alles langsam den Bach runtergeht“. Erst dann
ist es uns möglich, einen Antrag auf Zuwendung zu stellen.
Dies kann man aber nicht als langfristige Lösung betrachten.
Es ist nicht absehbar, ob und wann sich die derzeitige
Lage verbessert. Die bayerischen Tierheime stehen mit dem
Rücken zur Wand: Die Spenden werden weniger, auf Vermächtnisse
kann man nicht warten und die Aufnahmezahl
unserer Tiere steigert sich von Jahr zu Jahr.
Brief 15.05.23 von Gabriele Schwaiger-Weiß, 1.Vorsitzende
Ein damit in Zusammenhang stehendes, großes Problem
sind auch die Kosten für Fundtiere. Städte und Kommunen
sind als zuständige Fundbehörde verpflichtet, Fundtiere
entgegenzunehmen und zu verwahren. Da sie in der Regel
nicht über eigene Einrichtungen verfügen, übertragen
sie diese Aufgabe gegen Zahlung einer Fundtierkostenpauschale
an die Tierheime. Die gezahlte Pauschale ist jedoch
viel zu gering und deckt bei weitem nicht die anfallenden
Kosten. Zudem sehen die Verantwortlichen in Städten und
Gemeinden die Fundtierkostenpauschale häufig als „Unterstützung“
der Tierheime. Sie ist jedoch eine Bringschuld
der Kommunen als Ausgleich für tatsächlich entstandene
Kosten und kein Almosen. Wenn wir die Tiere nicht aufnehmen
würden, wäre die artgerechte Unterbringung und
Betreuung ein immenser personeller und finanzieller Aufwand
für die Kommunen. Als Tierschützer ist man Bittsteller
in allen Situationen und kämpft jeden Tag um die
Existenz, die in naher Zukunft nicht mehr aufrechterhalten
werden kann.
Wir bräuchten DRINGEND rasche und langfristige Unterstützung,
um die drohende Schließung der Tierheime
zu vermeiden. So schlimm wie heute war es noch nie.
Über Ihre Hilfe und Unterstützung für unsere Tiere und
den aktiven Tierschutz hier in Bayern wäre ich Ihnen außerordentlich
verbunden.
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Gabriele Schwaiger-Weiß
5
Fragen an den
Hundeprofi MARTIN RÜTTER
Herr Rütter, erst einmal ganz herzlichen Dank, dass Sie
uns einige Fragen beantworten und, so hoffen wir, auch
einige Tipps für uns haben bezüglich der Integration von
Tierschutzhunden in eine neue Familie.
Fangen wir einfach mal „hinten“ an: Worin liegen
Ihrer Meinung nach die größten Fehler, wenn es bei der
Aufnahme eines Hundes in die Familie komplett schiefläuft?
Aufklärung gäbe es ja eigentlich genug, sollte man meinen?
zur Integration von
Hunden aus dem Tierschutz
6
Antwort Herr Rütter: Der größte Fehler passiert
oftmals noch, bevor der Hund einzieht. Es ist insgesamt
leider viel zu oft so, dass Hunde nach optischen
Kriterien oder aus emotionalen Gründen ausgesucht
werden. Ich finde, dass es sehr wichtig ist, vorab eine
Art Checkliste zu erstellen und sich zu fragen: Welcher
Hund passt überhaupt zu mir? Ein sehr aktiver Mensch,
der lange Tageswanderungen unternimmt oder täglich
mehrere Kilometer joggt, wird wohl kaum mit einem
Bernhardiner oder Mops glücklich werden, da diese im
ersten Fall wenig Motivation haben auf so viel Aktivität
und im zweiten Fall einfach vom Körperbau her nicht für
lange sportliche Aktivitäten geeignet sind. Genauso wird
aber ein eher gemütlicher Mensch, der den Hund zur
Gesellschaft möchte und dem es reicht, dreimal täglich
gemütlich eine Runde durch den Stadtpark zu drehen,
kaum mit einem aktiven Jagd- oder Hütehund glücklich
werden. In jeder guten Hundeschule kann man sich vor
der Anschaffung dahingehend beraten belassen. Ist diese
Entscheidung dann gefallen und der Hund da, rate ich
dazu, die folgenden drei Kardinalfehler unbedingt zu
vermeiden:
Erstens, die extreme Vermenschlichung, denn sie schürt
Erwartungen, die der Hund niemals erfüllen kann. Ein
Hund kann nicht denken und handeln wie ein Mensch.
Zweitens: Mangelnde Konsequenz – und damit meine
ich nicht Strenge oder Härte. Ein Hund benötigt klare
Regeln, nur so kann er Vertrauen zu seinem Menschen
aufbauen und sich auch in schwierigen Situationen auf
ihn verlassen. Und ein weiteres Problem ist die mangelnde
Beschäftigung. Hunde brauchen körperliche und geistige
Auslastung.
Frage: Wir bekommen immer wieder Hunde, die
nach Aussage der Besitzer im eigenen Zuhause
Familienmitglieder „ohne erkennbaren“ Grund
angeknurrt und auch gebissen haben, sich aber
bei uns unauffällig zeigen oder absolut händelbar
sind. Was passt da in der Familie nicht? Hätten Sie
Lösungsvorschläge?
Antwort Herr Rütter: Die Gründe für ein solches
Verhalten können so unterschiedlich sein und sind deswegen
aus der Ferne kaum seriös einschätzbar, deswegen
würde ich Betroffenen auf jeden Fall dringend dazu raten,
einen Experten vor Ort zu Rate zu ziehen. Wenn wir das
reine Knurren sehen, dann ist das erstmal so, dass es zum
kommunikativen Verhalten des Hundes einfach dazugehört.
Hunde knurren aus unterschiedlichsten Gründen, wie
z. B. um eine Beute zu verteidigen, um Eindringlinge zu
warnen und damit zu vertreiben, aber auch aus Angst,
also um sich selbst zu schützen. Natürlich sollte ein Hund
weder seinen Halter noch grundsätzlich andere Menschen
anknurren, denn es handelt sich dabei immer um
eine Warnung. Wird diese missachtet, kann der Hund im
nächsten Schritt eine aggressive Attacke starten, und z. B.
nach vorne gehen und den Menschen beißen. Dennoch
sollte man niemals dem Hund verbieten, zu knurren. Es
ist also in der Regel vollkommen kontraproduktiv, den
Hund für das Knurren zu bestrafen. Denn der Hund hat
ja einen, aus seiner Sicht vernünftigen und wichtigen,
Grund, aus dem er knurrt. Verbietet der Mensch nun diese
Kommunikationsform, ändert aber die Ursache nicht,
wird der Hund in Folge davon dann vielleicht direkt nach
vorne gehen und zubeißen, ohne vorher zu warnen. Natürlich
sollte man den Hund nicht einfach weiter knurren
lassen. Im ersten Schritt sollten Sie daher herausfinden,
warum der Hund knurrt, und die Situation sofort deeskalierend
verändern. Einem Hund, der sich bedrängt
fühlt, können Sie z. B. Sicherheit geben, indem Sie sich
abwenden, seitlich zu ihm stellen und nicht weiter auf
ihn zugehen. Ein Hund, welcher Beute verteidigt, sollte
erst einmal ignoriert werden, solange bis der Hund die
Beute aufgefressen hat, oder uninteressant findet. Sammeln
Sie dann vom Hund unbemerkt die Beute auf. Im
zweiten Schritt sollte man dann jedoch wie gesagt dringend
professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, also eine
gute Hundeschule ansteuern und das Problem schildern.
In einem auf Mensch und Hund bzw. das Problem abgestimmten
Training arbeitet man dann in kleinen Schritten
daran, dass der Hund sich z. B. nicht mehr bedrängt
fühlt, wenn man sich ihm nähert, oder dass er lernt Beute
an seinen Menschen abzugeben. Natürlich können auch
weitere Gründe Ursache für das Knurren sein. Wenn man
sich also unsicher ist, was das Knurren ausgelöst hat, wird
der Hundetrainer im Gespräch und in der Beobachtung
von Hund und Mensch im Alltag die Ursache herausfinden
und dann einen entsprechenden Trainingsplan erstellen.
Frage: Haben Sie Tipps, was wir den Besitzern von
gerade adoptierten Hunden, von denen es kein
Hintergrundwissen gibt, mit auf den Weg geben
können, außer dass es Zeit, Geduld und viel liebevolle
Konsequenz braucht?
Antwort Herr Rütter: Das sind schon mal drei sehr
wichtige Punkte. Im Prinzip verhält es sich beim Einzug
eines Tierschutzhundes und in den ersten Tagen genauso
wie beim Einzug eines jeden anderen Hundes. Ich würde
aber dazu raten, in den ersten Wochen gerade auf die
folgenden Punkte ein Augenmerk zu legen: Den Hund
gut beobachten und lernen, dessen Körpersprache zu
verstehen. Ihn nicht bedrängen, ihm also immer Ausweichmöglichkeiten
bieten. Nicht frontal auf den Hund
zugehen, sondern eher seitlich schlendernd. Nicht über
den Hund beugen, um ihn z. B. anzuleinen oder zu streicheln.
Den Hund langsam und Schritt für Schritt an Reize
gewöhnen. Eventuell muss man dazu auch die eigene
Lebensweise ändern, um dem Hund eine Anpassung zu
erleichtern. Verhindern, dass der Hund sich unterwegs
selbst versorgt (Mülleimer, Wild etc.), indem man zunächst
nur mit Geschirr und Schleppleine spazieren geht.
Der Hund sollte sich einen Teil seines Futters erarbeiten.
Den Rückruf trainieren sowie alternative Beschäftigungen,
wie Anti-Jagdtraining, konsequent üben. Ein Sicherheitsgeschirr
sowie einen GPS-Tracker nutzen, damit der
Hund nicht entlaufen kann bzw. man ihn im schlimmsten
Fall wiederfindet. Probleme, wie z. B. Stubenunreinheit
und Nicht-allein-bleiben-Können, in kleinen Schritten
trainieren, also genauso, wie man das Training mit einem
Welpen aufbauen würde.
Frage: Welche Ihrer Hundeschulen im Berchtesgadeneroder
Salzburger Land würden Sie besonders für
erwachsene Hunde aus dem Tierschutz empfehlen?
Antwort Herr Rütter: In der Region haben wir ja
drei Standorte: Rosenheim, Traunstein und Salzburg, die
ich alle ausnahmslos empfehlen kann. Dass gilt übrigens
für all unsere 130 Martin Rütter DOGS Hundeschulen im
deutschsprachigen Raum. All die Trainerinnen und Trainer,
die in unseren Hundeschulen arbeiten, haben wir ja
in Eigenregie ausgebildet. Unsere Ausbildung zum Hundetrainer
erstreckt sich über 100 Studientage innerhalb
von ca. 20 Monaten, aufgeteilt auf drei Semester.
Ganz herzlichen Dank, Herr Rütter, für Ihre Tipps und Infos.
Für Hundebesitzer und Interessierte weisen wir gern auf eine
sicher sehr spannende und unterhaltsame Veranstaltung hin:
DER WILL NUR SPIELEN!
Die neue Live-Show von und mit Martin Rütter
Mittwoch, 24.01.2024, 20.00 Uhr, Salzburgarena
Wir freuen uns sehr, dass wir bei diesem Termin mit
einem Infostand des Tierschutzvereins vor Ort sein können.
Auch dafür herzlichen Dank.
Martin Rütter Dogs Hundeschulen in unserer Region:
www.martinruetter.com/rosenheim-traunstein
www.martinruetter.com/salzburg
Fragen: Iris Finsterle / Fotos: Klaus Grittner
7
Depressionsforschung am Scheideweg
Warum wir Herausforderungen von morgen
nicht mit Methoden von gestern lösen können …
Eingangs zwei Fragen an die Leser: Würden Sie Ihrer kranken Katze oder
Ihrem kranken Hund guten Gewissens ein Medikament geben, das für Pferde
an Pferden entwickelt worden ist? Und jetzt dieselbe (nicht mehr rhetorische)
Frage etwas abgeändert: Was kann eine Substanz in Ihrem Körper
anrichten, die an einem anderen Organismus entwickelt wurde?
Ein nicht unwesentlicher Teil der Psychiatrie und ihrer angrenzenden
Gebiete (Neurologie etc.) sind pharmakologisch geprägt. Der Einsatz
von Psychopharmaka, speziell Antidepressiva, ist fester Bestandteil
der medizinischen Leitlinien und stellt neben der Psychotherapie
ihr zweites Standbein dar. Vergegenwärtigt man sich auf der
anderen Seite die Dimension, welche Erkrankungen aus dem
psychiatrischen Formenkreis darstellen, dann ist es zwingend,
von einer Herausforderung zu sprechen …
… einer Herausforderung, auf deren Fragen es gilt, zeitgemäße
Antworten zu finden.
8
Was ist eigentlich eine „Depression“?
Der lateinische Stamm (deprimere = runterdrücken)
gibt bereits den Rahmen vor – es handelt sich dabei
um eine Reduktion von Antrieb und Leistungsfähigkeit,
Stimmung, Lebensfreude, verstärktem Grübeln und negativen
Gedanken. Diese Symptome treten auch bei gesunden
Menschen zeitweise auf (zum Beispiel bei Liebeskummer
oder Trauer). Bei einer Depression sind sie
jedoch länger vorhanden, schwerwiegender ausgeprägt
und senken deutlich die Lebensqualität.
Zahlen zur Depression
Im Zeitraum von einem Jahr leiden 12 % der Allgemeinbevölkerung
im Alter von 18 bis 65 Jahren an einer klinisch-psychiatrischen
Symptomatik. Im Querschnitt der
18–65-jährigen Personen in der BRD leiden zu jedem
Zeitpunkt etwa 11 % unter einer depressiven Symptomatik.
(Bundesgesundheitssurvey 1998). Mit 31,55 % nehmen
psychische Erkrankungen bei den Berufsunfähigkeiten
definitiv die Spitze ein (Morgen & Morgen 2013)
– 2008 waren es noch 20,6 %.
Jedes Jahr verursachen psychische Erkrankungen alleine
in der BRD mindestens 22 Milliarden € an Kosten – und
etwa 7000 Menschen sterben daran, vzw. durch Suizid.
(Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
RWI, 2011).
Krankheitsursachen
Definiert man das Leben als ein Zusammenspiel von
Körper, Geist und Seele im individuellen Lebenskontext
des Individuums, so finden sich bei jeder Depression Ursachen
in jedem dieser vier Räume – ein sogenanntes Bio
PsychoSoziales Modell. Schon alleine daraus ist ersichtlich,
dass Erkrankungen aus dem depressiven Formenkreis
eine fast ausschließlich menschliche Erkrankung
darstellen. Wo auch immer die eigentliche Ursache liegt
– die Auswirkungen sind letztlich biochemischer Natur.
Und genau dort setzen Psychopharmaka an.
Unzureichende Vergleichbarkeit …
Bereits aus den o.g. Fakten lässt sich annehmen, dass es
sich bei diesem Erkrankungsspektrum um ein Phänomen
handelt, das eigentlich nur bei Menschen auftreten kann.
Nirgendwo sonst in der Natur findet sich eine ähnlich
komplex wechselwirkende Konstellation zwischen einem
hochentwickelten Gehirn, einer durch menschliche Einflüsse
geprägten Umwelt und einer durch den Menschen
chemisch und physikalisch veränderten Umgebung.
Tiere haben Gefühle – wie wir Menschen auch, und wir
teilen mit ihnen jede unserer Grundemotionen – Freude,
Angst, Trauer, Wut etc. – aber eine Depression als eine
Erkrankung des menschlichen Gehirns braucht eben ein
menschliches Gehirn!
Wie geht die Tierversuchsmedizin
dieses Problem an?
Nun wird gerne seitens der akademischen Tierversuchsindustrie
wortreich behauptet, dass dies jedoch im Falle
von Tierversuchen in der Humanmedizin selbstverständlich
völlig anders sei. Eine logische Begründung für diese
Behauptung – Fehlanzeige! Wird dabei im Diskurs nach
einiger Zeit dann der Boden zu heiß, wird im Rahmen
des rhetorischen Rückzugs gerne DAS Totschlagargument
eingebracht – es ginge ohne Tierversuche nicht –
die Alternative wären Menschenversuche.
So etwas treibt dann zum Teil groteske Blüten: Beispielsweise
werden Ratten zur Erforschung des antidepressiven
Potentials einer Substanz in einem Erschöpfungsversuch
bis zum Ertrinken in einem Wasserkessel zum Schwimmen
gezwungen. Aus der Zeitdauer ihres Todeskampfs
soll dann abgeleitet werden, ob die entsprechende Substanz
bei einem Menschen (!) ein antidepressives Potential
haben könnte.
In allen möglichen Varianten werden Millionen Tiere
unvorstellbaren physischen und psychischen Schmerzen,
oft bis zum direkten oder mittelbaren Tod ausgesetzt, um
deren Reaktion zu beobachten und auszuwerten. Nach
außen hin wird sowas dann entweder als „Grundlagenforschung“
verkauft oder regelmäßig gar als ein „Durchbruch“
an die große Glocke gehängt … Der Türöffner für
weitere üppige Zuwendungen aus dem Steuertopf – ohne
eine substantielle Gegenleistung bis heute …
… und welche Folgen hat das?
Nach einer Studie der Universität Hannover sterben alleine
in der BRD jedes Jahr etwa 58.000 Menschen an Medikamentennebenwirkungen
(Anm.: Diese Zahl beinhaltet
alle eingesetzten Substanzen, nicht allein Psychopharmaka)
– die Zahl an leichten bis sehr schweren Nebenwirkungen
liegt erfahrungsgemäß um einen gewichtigen
Faktor höher. Das bedeutet nicht nur eine deutliche Gefährdung
für Gesundheit und Lebensqualität der betroffenen
Menschen – der gesundheitsökonomische und
volkswirtschaftliche Schaden durch erhöhten Behandlungsbedarf,
längere Verweilzeiten im Krankenhaus,
erhöhte Krankentage und ggf. Invalidisierung ist neutral
formuliert beträchtlich. Zudem zeigt sich, dass die
Tierversuchsmedizin trotz faktisch unbegrenzten Ressourcenzugriffs
zunehmend an einer von der Natur gesetzten
Mauer anläuft: Im Bereich der Psychopharmaka
beispielsweise wurde seit mehreren Jahrzehnten (SSRIs)
kein nennenswerter Fortschritt mehr erzielt. Die „Neuerungen“,
welche auf den Markt kamen, waren im Wesentlichen
Modifikationen bereits vorbekannter Substanzen.
Und auch diese haben allesamt für sich Wirkungsraten
von etwa 60 % (d.h., von 100 Individualfällen wirkt die
Substanz mehr oder weniger nur bei 2/3 der Patienten).
Und selbst die als zu Anfang fast völlig unbedenklich gepriesenen
Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (z.B.
Citalopram) mussten nach einigen Jahren mit Warnhinweisen
versehen werden, nachdem es bei Menschen (!)
zu einer Häufung von zum Teil tödlichen Erregungsleitungsstörungen
am Herzen kam …
Es geht aber nicht nur anders – sondern
auch besser!
Wer GEGEN etwas auftritt, der sollte auch eine sinnvolle
Alternative anzubieten haben, will er sich nicht zunehmend
zum Gespött machen.
Der Auslöser für meine spätere Mitgliedschaft bei Ärzte
gegen Tierversuche geschah 2015 im Rahmen eines
nervenärztlichen Kongresses, auf dem sogenannte „Bio-
Chips“, „MiniBrains“ und ähnliche Verfahren präsentiert
wurden. Kurzgefasst: Mit diesen Verfahren ist es möglich,
die physiologischen und biochemischen Gegebenheiten
im menschlichen Körper spezifisch, einfach und kostengünstig
(30–60 €/Einheit vs. bis zu einigen 10.000 (sic!) €
für eine genetisch veränderte Maus) durch die Nutzung
von künstlich erzeugten Stammzellen abzubilden.
Ein Verfahren mit einem bislang noch nicht ansatzweise
einschätzbaren Potential für die Medizin: der Behandlung
spezifischer und/oder seltener Erkrankungen oder
Infektionen! Ganz zu schweigen von dem gigantischen
gesundheitsökonomischen Potential!
Konfrontiert man die Tierversuchsbefürworterseite damit,
setzen schnell improvisierte Rückzugsgefechte ein,
indem auf die noch nicht ausreichende Serienreife, unzureichende
Standardisierungen (welche bei Tierversuchen
so gar nicht möglich wären …), Störanfälligkeiten etc.
verwiesen wird – interessanterweise von den Kreisen, die
den Markt mit Substanzen fluten, deren Nebenwirkungen
aufgrund unzureichender Entwicklungsstandards
(Tierversuche) Gesundheit und Leben von Menschen
gefährden. Aber selbst dann gibt es ja meistens noch immer
eine Notreißleine – den Hinweis auf die Gesetzeslage,
welche Tierversuche fordert – die der Gesetzgeber
erst auf Anraten eben der Tierversuchsbefürworter seit
Jahren und Jahrzehnten festgelegt hat.
Rückwirkend werden wir – die menschliche Gesellschaft
und ihre Wissenschaft – uns nach jedem geschichtlichen
Abschnitt an den Ergebnissen messen lassen müssen, die
wir als Antwort auf die Herausforderungen gefunden
haben, welche die Natur und das Leben an uns immer
wieder stellen. Und dabei wird es nicht interessieren, ob
wir es einem Kreis von Lobbyisten recht gemacht haben –
oder an Ideen und Vorstellungen einer damals schon vergangenen
Epoche hängengeblieben waren – sondern ob
wir das Geschenk der Natur an uns – unseren pragmatischen
logischen Verstand – konsequent und zum Nutzen
des Lebens in Anwendung gebracht haben.
TZum Autor: Dr. med. Andreas Ganz, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Master of Health Administration MHA
Chefarzt der Prinzregent Luitpold Klinik in Bad Reichenhall
Mitglied bei Ärzte gegen Tierversuche seit 2015
Seit 2022 Bundesvorsitzender
9
Bei uns ist jedes Tier ein König
Das ist Frau Maus, Pünktchen genannt,
und sie ist bei uns in Pension.
Nun würden wir natürlich grundsätzlich keine Maus einzeln
halten, denn Mäuse sind sehr gesellig und brauchen
Artgenossen. Diese kleine Maus kennt es aber nicht anders
und ist absolut handzahm. Darum haben wir versucht,
ihr den Aufenthalt so angenehm und artgerecht wie
möglich zu gestalten. Sie hat einen großen Käfig, der über
drei Etagen verfügt, viele Höhlen, Häuschen und Material
zum Eingraben. Und natürlich hat sie auch unser kleines
Schloss bekommen.
Wir bemühen uns immer, unseren Pensionstieren den Aufenthalt
so schön wie möglich zu gestalten und vor allem
den natürlichen Bedürfnissen anzupassen. Gerade bei den
Nagern ist es sehr wichtig, dass sie richtig ernährt werden
und auch genug Material haben, um sich zu beschäftigen.
Deshalb haben die Kaninchen und Meerschweinchen auch
einen Auslauf im Freien, wo sie herumhüpfen, aber auch
buddeln und nagen können. Natürlich gilt das mit dem
Auslauf an der frischen Luft auch für die Hunde und Katzen,
die bei uns Ferien machen. Da wir nur begrenzten
Platz für Pensionstiere haben, ist es sehr wichtig, dass Sie
Ihre Tiere so früh wie möglich anmelden, damit wir sie
dann auch aufnehmen können. Aufgrund der enorm gestiegenen
Kosten in allen Bereichen haben wir die Preise
für die Unterbringung Ihrer Lieblinge anpassen müssen.
Tierpension Preise pro Tag
Katze 12 €
Hunde bis 10 kg 16 €
Hunde bis 20 kg 18 €
Hunde ab 20 kg 20 €
Kaninchen 6 €
Meerschweinchen 6 €
Vögel klein 5 €
Vögel mittel 6 €
Vögel groß 7 €
Ratten / Mäuse 5 €
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10
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11
Illegaler Welpenhandel
In Kleinanzeigen und im Internet werden viele Hundewelpen
angeboten, die aus Hundefabriken aus dem Ausland
stammen. Händler werben damit, eine große Auswahl
verschiedener (Mode-)Rassen anbieten zu können.
Oft werden die jungen Hunde sehr günstig angeboten,
aber mittlerweile versuchen sich illegale Hundehändler
auch als seriöse Züchter auszugeben und verlangen
höhere Preise. Das Leid dieser Welpen ist immens. Sie
werden meist viel zu früh von der Mutter getrennt, so
dass die für Hunde sehr wichtige Sozialisierung nicht
stattfinden kann. Anstatt während der Prägephase zwischen
der achten und zwölften Lebenswoche an ihre zukünftigen
Hundehalter übergeben zu werden, bleiben die
Welpen bei den illegalen Tierhändlern in der Regel nur
zwei bis vier Wochen bei der Mutter. Die Folge: Massive
Verhaltensprobleme der Tiere, zum Teil bis ins Erwachsenenalter.
Viele Welpen sind von den langen Transporten
geschwächt und kaum überlebensfähig. Meist werden
sie weder entwurmt noch mit den lebenswichtigen
Impfungen abgegeben. Auch fehlen bei der Einfuhr nach
Deutschland häufig die Kennzeichnung durch Mikrochip
und Begleitpapiere wie der Heimtierausweis – oder
die Papiere sind gefälscht. Zuhause beim Käufer angekommen,
werden die Welpen schnell schwer krank, viele
sterben trotz intensivmedizinischer Behandlung.
Weil die neuen Hundebesitzer die immensen Kosten
der nötigen tierärztlichen Behandlung nicht aufbringen
können, landen kranke Tiere oft im Tierheim. Decken
Polizei und Veterinäramt einen illegalen Handel auf und
beschlagnahmen Tiere, müssen die Tierheime oft viele
kranke Hunde gleichzeitig aufnehmen – eine Mammutaufgabe.
Das Leid der Elterntiere in der Vermehrerzucht
Das grausame Geschäft mit den Welpen führt auch zu erheblichem
Leid bei den Elterntieren. Die Mutterhündinnen
werden oft über Jahre hinweg als „Gebärmaschinen“
missbraucht, den Rüden werden Hormone gespritzt,
damit sie immer wieder decken können. Die Hunde vegetieren
in kleinen Zwingern vor sich hin – ohne Tageslicht,
ohne Kontakt zu anderen Tieren, ohne Umwelteindrücke
und -geräusche, ohne menschliche Zuneigung
und ohne je eine Pfote auf eine Wiese oder einen Waldboden
gesetzt zu haben. Die Rüden leben jahrelang in
Einzelhaltung, werden mit Hormonen vollgepumpt und
mit Gewalt wie Tritten oder Stromschlägen zum Decken
gezwungen. Danach werden sie direkt wieder eingesperrt
und kommen erst zum nächsten Deckakt wieder aus ihrem
Verschlag heraus. Sie sind deshalb oft noch stärker
traumatisiert als die Hündinnen.
12
Mutterhündinnen
Auch die Zuchthündinnen werden nicht wie Lebewesen,
sondern wie Produktionsmaschinen behandelt. Sie werden
in jeder Läufigkeit neu gedeckt. In seriösen Zuchten
werden die Hündinnen maximal einmal im Jahr gedeckt,
das bedeutet, dass sie meistens in einer Läufigkeit leer
bleiben. Die „Züchter“ achten weder auf eine spezielle
Ernährung, die trächtige und säugende Hunde brauchen,
noch impfen oder entwurmen sie die Tiere. Ihre Welpen
müssen die Hündinnen auf Betonböden zur Welt bringen
und ihren Wurf auch dort großziehen – bis er ihnen
viel zu früh entrissen wird.
Krankheiten
Die Hündinnen leiden unter der enormen körperlichen
Belastung und unter Krankheiten, die durch die schlechte
Haltung und fehlende Pflege entstehen, wie Milben,
Wurmbefall, kahle, entzündete und offene Hautstellen,
Fehlstellungen der Gliedmaßen, Tumore, Gebärmutter-
Entzündungen und Zysten. Für die Zucht ausgewählt
werden sie nach Schönheit und nicht danach, ob sie gesund
sind. Auch eine mögliche erbliche Vorbelastung
wird nicht geprüft. Die Welpen leiden daher oft unter
rassetypischen Erbkrankheiten und den Folgen von Gendefekten.
Es gibt auch Tiere, die sich mit viel Liebe und Geduld
Schritt für Schritt wieder Menschen öffnen können. Das
dauert aber oft Jahre und ist ein sehr zerbrechlicher Prozess.
Trotzdem haben all diese Hunde ohne Zweifel eine
zweite Chance verdient. Trotzdem muss man gut überlegen,
ob man diese Machenschaften durch den Kauf eines
Welpen aus diesen „Fabriken“ wirklich unterstützen
will, nur um einen günstigen Rassehund zu erwerben.
Nicht außer Acht zu lassen sind dann häufig die immensen
Tierarztkosten, die anfallen, wenn der Welpe krank
ist. Nicht jeder ist dann bereit und in der Lage tausende
von Euro auf den Tierarzttisch zu legen, um dem kleinen
Würmchen zu helfen. Wenn es also unbedingt ein Welpe
sein soll, dann achten Sie darauf bei einem wirklich seriösen
Züchter vorstellig zu werden, bei dem Sie auch die
Elterntiere kennenlernen können.
Quelle: Deutscher Tierschutzbund
Ohne Zukunft?
Erbringen die Tiere nicht mehr die nötige Leistung, werden
sie meist einfach entsorgt oder getötet. Schaffen es
Tierschutzvereine, die Hunde aus diesen Stationen zu
retten, leben sie meistens nicht mehr länger als zwei bis
drei Jahre, weil die Folgen dieser Haltung sie körperlich
ausgelaugt haben. Viele Hunde sind so traumatisiert,
dass sie Menschen nie wieder vertrauen.
13
14
Meerschweinchenhaltung
in der Wohnung
Die kleinen, putzigen Nager stehen auf der Wunschliste
vieler Kinder oft ganz oben und sind das „erste eigene
Haustier“. Damit die Schweinchen aber nicht in einem
zu kleinen Käfig im Kinderzimmer ein einsames und
trauriges Dasein fristen, möchten wir Ihnen Tipps und
Anregungen geben zur Haltung in der Wohnung. Wichtig
ist sich darüber klar zu sein, dass Meerschweinchen
keine Kuscheltiere sind und nicht allein gehalten werden
sollten. Mindestens zwei, besser drei Tiere sind Grundvoraussetzung,
um den Tieren ein gutes Leben zu ermöglichen.
Die kleinen Schweinchen sind sehr gesellige
und lauffreudige Tiere. Deshalb ist es sehr wichtig, dass
bei der Wohnungshaltung unbedingt die Bedürfnisse
dieser netten Gesellen erfüllt werden. Zunächst muss gut
geplant werden, wo die Schweinchen ihren Platz finden
werden. Ein Gehege, idealerweise ein Vivarium, sollte
pro Tier ca. 1 qm Fläche bieten. Bei gut gebauten Innengehegen
kann man durch eine 2. Etage oder Emporen
Fläche gewinnen.
Standort des Geheges
Während der Sommermonate bzw. bei heißem Wetter
darf das Vivarium/Gehege nicht so platziert sein, dass
es fast den ganzen Tag in der Sonne steht (Glasveranda/Wintergarten).
Ein Standort neben starken Wärmequellen
wie Öfen, Kaminen und Heizungen ist ebenfalls
tabu, da Meerschweinchen anfällig für Hitzschlag sind.
Besser ist es, einen hellen, gut belüfteten und ausreichend
temperierten Ort zu wählen. Ein zentraler Raum,
an dem sich die Familie oft und gern aufhält, wäre optimal.
Meerschweinchen mögen menschliche Gesellschaft.
Sie haben jedoch ein sensibles Gehör und sind anfällig
für Stress (sie erschrecken schnell), deshalb sollte die
Geräuschkulisse an dem Ort gemäßigt sein. Außerdem
müssen die Tiere vor dem unkontrollierten Zugriff von
unerfahrenen Zweibeinern oder weiteren Haustieren geschützt
sein.
Einrichten des Geheges
Meerschweinchen benötigen dunkle Ruheplätze und da
sie sehr schreckhaft sind auch Versteckmöglichkeiten,
z. B. Häuschen, Röhren, Kartons. Im hinteren Bereich des
Käfigs sollten sich deshalb solche Ruheplätze befinden.
Der vordere Bereich des Geheges sollte hingegen
ausreichend Platz zum Laufen bieten. Hierzu sollten
unbedingt Flächen geschaffen werden, wo mindestens
zwei Meerschweinchen bequem aneinander vorbeilaufen
können (also gut 30 cm breit) und wo sich die Möglichkeit
bietet, am Stück und ohne Hindernisse mindestens
1,5 m zu laufen. 1x täglich müssen die Schweinchen
die Möglichkeit haben im Raum unter Aufsicht frei zu
laufen, um ihrem Bewegungsdrang Rechnung zu tragen.
Gruppenzusammensetzung
Da Meerschweinchen sich schnell vermehren, muss man
bei der Anschaffung sehr genau auf das Geschlecht der
Tiere achten. Ideale Gruppierungen sind entweder 2 – 3
weibliche Tiere zusammen oder 1 kastriertes Böckchen
mit 2 - 3 Weibchen. Meerschweinchenweibchen sind bereits
im Alter von 4 Wochen geschlechtsreif, die Böckchen
meist etwa ab der 8. Lebenswoche. Nach einer Tragezeit
von ca. 62 Tagen kann ein junges Weibchen dann
bereits gebären und wäre unmittelbar danach auch schon
wieder aufnahmefähig.
Ernährung der Schweinchen
Aus allen Futtermittelgruppen wie Heu, Gräsern,
Kräutern, Gemüse und Zweigen sollten die
Meerschweinchen die Möglichkeit haben selbst
auszuwählen, was sie fressen möchten. Das bedeutet
aber nicht, dass jederzeit möglichst viele Futtermittel aus
jedem dieser Bereiche zur Verfügung stehen müssen. Es
bedeutet vielmehr, dass die Meerschweinchen zu jeder
Zeit Zugang zu jeder Futtermittelgruppe haben sollten,
damit die Verdauung bzw. der Darm stetig belastet wird
und die Nährstoffe gleichmäßig zur Verfügung stehen.
Idealerweise verteilt man Futter an verschiedenen Stellen
im Gehege, damit die Schweinchen durch die Futtersuche
eine Beschäftigung haben. Für den Vitamin-C-Haushalt
ist es zudem wichtig auch (Wild)-Kräuter anzubieten, da
dieses Vitamin im Gras nicht ausreichend enthalten ist.
Meerschweinchen fressen gerne auch Salat, Gemüse, Obst oder
Blütenpflanzen, einiges davon ist aber für die Tiere giftig:
Alpenveilchen, Aronstab, Agave, Bärenklau, Buschwindröschen,
Buchsbaum, Christrose, Eibengewächse, Efeu, Eisenhut,
Fingerhut, Ginster, Geranien, Goldregen, Hahnenfuß, Heckenkirsche,
Herbstzeitlose, Holunder, Lebensbaum, Lilien,
Lupine, Maiglöckchen, Narzissen, Oleander, Osterglocken,
Primel, Schneeglöckchen, Stechapfel, Sommerflieder, Tollkirsche,
Wacholder. Über einen Zeitraum von 8 Jahren
sind das bei zwei Meerschweinchen über sechstausend
Euro für den Unterhalt. Hierbei sind die Anschaffung,
das artgerechte Gehege und Tierarztkosten noch nicht
berücksichtigt. Daher sollte man gut überlegen, ob
man bereit ist, dieses Geld zu investieren. Wenn ja,
hat man unter Garantie sehr viel Freude an den munteren,
liebenswerten und putzigen Schweinchen.
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Wenn die Wiesenbrüter zurückkehren, dann ist der
Frühling nicht mehr weit. Obwohl heuer bis Mitte März
die Nächte frostig waren, sind die ersten Kurzstreckenzieher
angekommen und sichern sich bereits die besten
Brutplätze im Gebiet. Jetzt pressiert es, denn schließlich
geht es um den Erhalt der eigenen Art: Wiesenbrüter, wie
etwa Großer Brachvogel, Kiebitz, Feldlerche, Bekassine &
Co, legen oftmals ein atemberaubendes Tempo vor, wenn
sie sich auf den Weg aus entlegenen Winterquartieren ins
Brutgebiet machen. Als potentieller Lebensraum kommt
dem Haarmoos als größtem Wiesenbrutgebiet Südostbayerns
eine besondere Bedeutung zu: In den seit über
Generationen extensiv gepflegten Streuwiesenkomplexen
finden die Vögel optimale Bedingungen, um nach dem
anstrengenden Rückflug umgehend mit der Fortpflan-
zung zu beginnen. „Extensiv gepflegt“ bedeutet, dass die
erste Mahd frühestens ab Mitte Mai erfolgt und meist auf
derselben Fläche nicht mehr als zwei Mal gemäht wird.
Die Wiesenbrüter sind an ein solches Mahd-Regime angepasst
und der Erfolg der Jungenaufzucht hängt unweigerlich
auch mit der Ausführung der Arbeiten vor Ort
zusammen. Streuwiesen, auf denen der Große Brachvogel
bevorzugt brütet, werden sowieso erst spät im Herbst
gemäht. Die Pflegemaßnahmen für diese oft nicht leicht
zu bewirtschaftenden feuchten Wiesen und das Engagement
der Landwirte und Eigentümer vor Ort, seit Jahrzehnten
im Einfluss naturschutzfachlich agierender Verbände,
Behörden und Aktiver, erhalten diesen wichtigen
Lebensraum und sichern dementsprechend den Fortbestand
der wiesenbrütenden Arten.
16
Das Haarmoos ist ein richtiges Juwel, auf
das die Menschen vor Ort stolz sein können,
In diesen Wiesen brüten Vögel, die mittlerweile auf der
roten Liste stehen und teils vom Aussterben bedroht sind.
Mittlerweile erfolgen weiterreichende Schutzmaßnahmen
durch den Landschaftspflegeverband Biosphärenregion
Berchtesgadener Land e.V. und den Landesbund für
Vogelschutz durch großangelegte Elektrozaunanlagen.
Diese sollen die brütenden Vögel und deren Gelege zumindest
vor den Raubsäugern wie Fuchs, Marder & Co
schützen. Über die nächsten Jahre hinweg will man das
Projekt weiterverfolgen und hofft so dem Abwärtstrend
entgegenzusteuern. Auch für die Erholung des Menschen
spielt das Haarmoos mit dem angrenzenden Abtsdorfer
See eine gewichtige Rolle und wurde 1979 als Landschaftsschutzgebiet
anerkannt. Europaweiten Schutzstatus
erhielt es 2004 als sogenanntes Fauna-Flora-Habitat
(FFH-Gebiet) wegen bedeutsamer Biotope und Arten für
das europäische Naturerbe „Natura 2000“. Mit ein wenig
Glück und zur richtigen Zeit können die artistischen
Flugeinlagen der Kiebitze, das Meckern der Bekassine
oder die Balzflüge und eindrucksvollen Rufe des Großen
Brachvogels gehört und beobachtet werden. Die seit 2009
installierte Aussichtsplattform gibt einen weiten Einblick
ins Zentrum des Haarmooses und lädt förmlich zur Vogelbeobachtung
ein, sodass man an der Natur teilhaben
kann, ohne dabei zu stören. Denn Wiesenbrüter sind
scheue Lebewesen und reagieren auf Störungen häufig
mit der Aufgabe der Bruten.
Daher ist es besonders wichtig, speziell in der Brutzeit
die Wege nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu
führen und nicht in die Wiesen laufen zu lassen. 1987 erließ
das zuständige Landratsamt Berchtesgadener Land
eine Verordnung zur Regelung des Betretungsrechts –
das Verlassen der Wege ist in der Zeit von 20. März bis
15. Juni verboten, ebenso das Betreiben von Flugmodellen
und anderen Flugkörpern. Wer mehr Informationen
rund um die Wiesenbrüter und die umfangreichen Maßnahmen
zum Schutz der Vögel und des Haarmooses erhalten
möchte, kann an einer Exkursion zusammen mit
der Wiesenbrüterbeauftragten Melanie Tatzmann teilnehmen.
Infos unter LBV-Telefon 08682 9559710.
Quelle: Presseinformation Landesbund für Vogel- und Naturschutz
(LBV) vom 13. März 2023
Dr. Christian Ebenböck Fachtierarzt für Kleintiere
Tierärztin Miriam Wenzel GPCert Kleintierchirurgie
Dr. Marco Spanò M. Sc. Sonographie, GPCert (Cardio)
Dr. Carina Herzog Fachtierärztin für Kleintiere
Tierärztin Laura Kloner
Dr. Nicole Fritsche
Tierärztin Selina Ludwig
Tierärztin Kathrin Fritsche-Schneider
Tierärztin Stephanie Aufschläger
Terminsprechstunde:
Mo-Sa
9.30 - 12.30 Uhr
Mo, Di, Mi, Fr 15.00 - 19.00 Uhr
Do
15.00 - 20.00 Uhr
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Für Futter- & Medikamentenabholung ist
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Dr. Ebenböck & Wenzel PartmbB • Tierärzte
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17
Die Hoffnung stirbt zuletzt oder:
Tierschutz kennt keine Grenzen
18
Ausgehungerte, vergiftete, schwerverletzte und gequälte
Hunde gehören zum täglichen Straßenbild Rumäniens.
Diese Straßenhunde werden von Hundefängern eingefangen,
misshandelt und in die staatlichen Tötungsstationen
geschleppt. Für uns hier in Deutschland ist das oft
nicht vorstellbar. Aber es ist ein guter Nebenverdienst für
die Männer und auch ein gutes Geschäft für die Tötungsstationen
– mit Billigung der Behörden. Die Tiere werden
zusammengepfercht, nicht tierärztlich behandelt und
häufig nicht mal gefüttert; das Geld, das die Gemeinden
und Kommunen dafür bezahlen, wird lieber in die eigene
Tasche gesteckt. Das unendliche Leid der Tiere nimmt
man dafür gern in Kauf. Nicht alle Tiere, die gerettet
werden, können in Rumänien vermittelt werden, und so
hatten auch wir uns im Januar bereiterklärt, einige dieser
armen Seelen aus Rumänien aufzunehmen, zumal die
jungen und älteren Hunde den dort gerade herrschenden
eisigen, winterlichen Temperaturen, nichts entgegenzusetzen
hatten. Bekommen haben wir die Hunde über
den deutschen Verein Tierhilfe Hoffnung e. V., der 120
km von Bukarest entfernt das wohl größte Tierheim
der Welt führt. Die Hunde, die bei uns ankamen, waren
wunderbare Tiere, sehr freundlich, mit tollem Charakter,
und sie haben bereits alle ein superschönes Zuhause bei
uns in der Region gefunden. Uns aber hat der Gedanke
nicht losgelassen, dass diese Hunde in ihrem Heimatland
grausam umgebracht worden wären, und so haben
wir versucht einen Blick „hinter die Kulissen zu werfen“.
In einem Artikel, verfasst für die Uli Stein–Stiftung, beschreibt
Frau Susanne Wondollek die nach wie vor herrschenden
Umstände und den Umgang mit den Straßenhunden
eindringlich und erschütternd. Wir dürfen den
Artikel hier auszugsweise, mit freundlicher Genehmigung,
veröffentlichen: „Ute Langenkamp, eine sehr engagierte
Tierschützerin, gründete bereits im Jahr 2000 den
Verein Tierhilfe Hoffnung e. V., nachdem sie bei einem
Besuch in Rumänien mit eigenen Augen sehen musste,
wie erbarmungslos die Straßenhunde gejagt und getötet
wurden. Hautnah erlebte sie die erste große Tötungsaktion
der Streuner, die zu Tausenden von staatlich beauftragten
Hundefängern eingefangen und in Massengräbern
lebend begraben wurden. In Pitesti, einer mittelgroßen
Stadt ca. 120 km von Bukarest entfernt, erwarb sie eine
brach liegende Fuchsfarm und traf eine Vereinbarung
mit dem damaligen Bürgermeister: Wenn er die Massentötungen
der Hunde einstellte, würde sie sich um die
Vierbeiner und eine Reduzierung ihrer Population kümmern.
Und genau das tat sie. Und zwar tierfreundlich
und systematisch. Ihre Strategie: einfangen – kastrieren
– kennzeichnen – freilassen. Letzteres genau dort, wo der
jeweilige Streuner eingefangen worden war. Ihre Methode
erwies sich als ungemein erfolgreich: Innerhalb von 13
Jahren konnte so die Zahl von 33000 unkastrierten auf
4500 kastrierte Straßenhunde reduziert werden. Doch
ihre engagierte Tierschutzarbeit erfuhr im Jahr 2013 ein
jähes Ende, als ein 4-jähriger Junge in Bukarest von Straßenhunden
angegriffen und getötet wurde. So verbreiteten
es zumindest die Medien. Tatsächlich war der kleine
Ionut unerlaubt unter einen Zaun hindurch auf ein Firmengelände
gekrochen, das von Hunden bewacht wurde.
Tierarztpraxis
Dr. Matthias Facharani
| Notdienst* | Hausbesuche | Goldakupunktur |
| Kreuzband-OP | Innere Medizin | Blutdruckmessungen |
| Knochen-/ Gelenk- / Weichteil- / Chirurgie |
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*Unsere Notdienstzeiten sehen Sie auf der Website/Instagram/Facebook
Dorfbauernstr. 6 | 83457 Bayerisch Gmain | 08651 718890
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Und die taten nichts anderes als das, was ihnen Menschen
antrainiert und beigebracht hatten: sie schützten ihr Gelände
vor Eindringlingen. Doch diese nach und nach an
das Tageslicht sickernde Wahrheit interessierte keinen:
der Hass hatte längst um sich gegriffen und sein Ziel gefunden:
nämlich die Straßenhunde, die nichts mit dem
Vorfall zu tun hatten. Und die Tötungsmethoden der
städtischen Hundefänger waren an Brutalität und Grausamkeit
nicht zu überbieten. „Sie übergossen Hunde
mit Säure, überfuhren sie, schlugen sie tot“, so Matthias
Schmidt, Nachfolger der 2016 verstorbenen Ute Langenkamp
und Vorstandsvorsitzender der „Tierhilfe Hoffnung“.
Nur 48 Stunden nach dem Vorfall präsentierten
die politisch Verantwortlichen ein Tötungsgesetz, das
offensichtlich schon von langer Hand vorbereitet war.
Demzufolge sollte jeder herrenlose Hund eingefangen
und, so er denn nicht innerhalb von 14 Tagen abgeholt
wurde, getötet werden. Ob jung oder alt, kastriert oder
nicht kastriert, krank oder gesund, spielte keine Rolle.
Hauptsache: weg! Dieses rein auf das Töten ausgerichtete
Tierschutzgesetz wurde nach unzähligen Protesten
von Tierschutzorganisationen aus ganz Europa geändert.
In der Realität sieht es für die Hunde leider immer noch
sehr schlecht aus. Matthias Schmidt, Leiter der Smeura
und 1. Vorsitzender der Tierhilfe Hoffnung, schildert
die Situation vor Ort als einen täglichen Kampf um das
Überleben der Tiere: „Hunde, die in Rumänien auf der
Straße aufgegriffen werden, kommen in öffentliche Tierheime.
Diese sind jedoch Tötungsstationen, denn die
Tiere werden lediglich für 14 Tage verwahrt. Holt sie in
dieser Zeit niemand ab, werden sie nach Ablauf der Frist
getötet. Die Tierhilfe Hoffnung versucht so viele Hunde
wie möglich aus den umliegenden Tötungsstationen zu
retten und nimmt sie bei sich in der Smeura auf. Viele
Tiere werden aber auch dort abgegeben oder sie haben
Glück und werden von Mitarbeitern der Smeura auf der
Straße gefunden, bevor die Hundefänger sie erwischen.
Zurzeit beherbergt die Smeura mehr als 6.000 Hunde.
Darunter rund 1.500 Welpen und Junghunde – so viele
wie noch nie! Um zu verhindern, dass immer mehr Welpen
geboren werden, bietet die Tierhilfe Hoffnung in der
Smeura Klinik kostenlose Kastrationen für die Tiere der
rumänischen Bevölkerung an. Mithilfe von umgebauten
Krankenwägen (Kastrationsmobilen) werden außerdem
immer wieder Kastrationsaktionen in verschiedenen Orten
im Landkreis organisiert. Im Jahr 2022 konnten auf
diese Weise insgesamt 21.108 Kastrationen durchgeführt
werden.
An Schulen im Umkreis bietet die Tierhilfe Hoffnung
außerdem Tierschutzunterricht an, um schon die junge
Generation für den Wert eines jeden Lebewesens zu sensibilisieren
und einen Mentalitätswechsel im Land zu bewirken.
Auch auf der politischen Ebene versucht das Team
Änderungen herbeizuführen und hat dazu ein Konzept
erarbeitet. Das erklärte Ziel ist es, die Tötungsstationen
im Land in Kastrationszentren umzurüsten. Hier wird jedoch
ein langer Atem benötigt, denn ein Wandel hin zu
einem humanen Straßenhundemanagement ist auf verschiedenen
Ebenen leider gar nicht gewünscht.
Damit alte und traumatisierte Hunde, die nicht vermittelbar
sind und somit vermutlich ihr restliches Leben in
der Smeura verbringen müssen, einen gesicherten Auslauf
bekommen können, wurde im April 2022 zusätzlich
das Waldrefugium eröffnet. In diesem Zufluchtsort, direkt
angrenzend an die Smeura, haben 400 Tiere Platz.
Um die Smeura zu entlasten, finden regelmäßig Hunderettungstransporte
nach Deutschland statt. Die verantwortungsvolle
Vermittlung der Schützlinge übernehmen
Partnertierheime und -vereine in ganz Deutschland.“
Eine Frage, die wir oft gestellt bekommen, ist, ob es
denn sein müsse, die Tiere aus dem Ausland zu holen,
da die Tierheime in Deutschland doch voll genug seien
und erstmal diese Tiere ein Zuhause finden sollten. Ja,
in deutschen Tierheimen sitzen viele Hunde, meist sehr
große Hunde, Hunde mit Vorgeschichte, weil sie in falsche
Hände geraten sind. Können wir die dem älteren
Ehepaar vermitteln, das einem kleineren, gerne auch älteren
Hund, ein liebevolles Heim geben möchte? Oder der
Familie mit kleinen Kindern? Wohl nicht. Wenn die Tierheime
aber wenig gut vermittelbare Tiere haben, führt es
die zukünftigen Hundeeltern unweigerlich zu sehr häufig
unseriösen Züchtern im Internet, oder zum „Kofferraumwelpen“.
Auch das ist sicher nicht gewollt. Für uns
hat Tierschutz keine Grenzen. Für die rumänischen Hunde
geht es um das nackte Überleben. Und wie Matthias
Schmidt schrieb: „Tierschutz darf nicht nur auf dem Papier
stehen. Er muss mit Leben gefüllt werden: Auch mit
dem rumänischer Tötungshunde.“
Bericht: Iris Finsterle / Quelle: Artikel von Frau Susanne Wondollek
Pressebericht Matthias Schmidt / Fotos: Tierhilfe Hoffnung e. V.
www.tierhilfe-hoffnung.com
19
Katzen-Refugium für die Unvermittelbaren
Was tun mit den Katzen, die mit Menschen nicht wirklich
Kontakt haben wollen oder nicht in einer Wohnung
oder einem Haus mit ihnen zusammenleben möchten?
Nicht so einfach, denn Aussiedlerhöfe in absolut verkehrsarmer
Lage gibt es nicht in so großer Zahl – die
dann auch noch bereit wären, solche Katzen zu füttern
und bei sich im Stadl zu dulden. Um diesen Tieren ein
besseres Leben zu bieten als einen Dauerplatz im Katzenzimmer,
entschieden wir uns, hinter dem Tierheim ein
weiteres Gartenhaus mit einem Auslauf ins Freie aufzubauen.
Das Haus war schnell erbaut und wurde auf vielfachen
Wunsch in Schwedenrot mit Weiß gestrichen.
Und die Inneneinrichtung ist so gemütlich, dass man
sich fast überlegen könnte, da mal eine Nacht zu verbringen
… lol … Etwas schwieriger gestaltet sich der Freilauf
für die Katzen.
Katzen sind nun mal Kletterkünstler, und um ihnen einen
etwas natürlicheren Auslauf zu ermöglichen, soll es
ja auch kein geschlossener, überdachter Käfig sein. Während
etliche Katzen bereits im Refugium wohnen, zurzeit
mit einem kleinen Balkon zum Sonnenbaden, wird
am Freilauf noch getüftelt, damit sie jetzt bald ganz raus
können.
20
Neubau unserer Hasenvilla
Der Zahn der Zeit und die Zähne vieler Kaninchen
haben der alten Hasenvilla so zugesetzt, dass nur
noch der Abriss und ein Neubau Sinn machte.
Ein Gartenhaus in Fertigbauweise bot sich als beste Lösung
an, vorausgesetzt man verfügt über die nötige Manpower,
es dann aufzubauen. Zum Glück hatte unser Andi
mit solchen Häuschen bereits Erfahrung gesammelt und
sich hier bei uns mit vollem Eifer in die Arbeit gestürzt.
Viele fleißige Hände haben mit gehämmert, geschraubt,
Balken geschleppt und Dämmmaterial verlegt. Und beim
Streichen wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt. Da
unser Tierheim in einem Sumpfgebiet mit schwerem
Lehmboden steht, waren die Hasenausläufe immer nass
und feucht und konnten nie trocken gehalten werden.
Deshalb entschieden wir uns, auch die Ausläufe komplett
zu erneuern. Der Boden wurde mit Rasenkantensteinen
befestigt. Dadurch wird die Nässe dauerhaft ausgeschlossen
und die Kaninchen haben keine Möglichkeit sich
durchzubuddeln. Der Käfig für den Auslauf ist absolut
ausbruchsicher und wäre sogar für Katzen geeignet. Die
Kaninchen und Meerschweinchen können nun rechts
und links über ein kleines Treppchen durch eine Katzenklappe
rein- und rauslaufen und finden im Auslauf verschiedene
Angebote zum Nagen und Buddeln.
21
Ungetrübter Blick und frischer Wind
für die Vogelvoliere
Nachdem wir nun schon im Schwung der Erneuerung waren,
erhielten unsere Nymphen- und Wellensittiche gleich
noch ein großes gesichertes Schiebefenster aus Isolierglas.
Bis dato war dort Plexiglas angebracht, das im Winter immer
mit Isolierstreifen befestigt werden musste, damit die Kälte
nicht reinkam. Nun können sie alles, was
draußen vor sich geht, zu jeder Jahreszeit beobachten
und bei schönem Wetter und geöffnetem
Fenster auch den Wind und die Sonne
im Gefieder spüren. Nymphis und Wellis sind
ja „überhaupt nicht“ neugierig … und es ist
jetzt so schön zu beobachten, wie begehrt die
Äste vor dem geöffneten Fenster sind.
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(Mindestbetrag € 5,00 pro Monat)
Tierschutzverein Bad Reichenhall u.U. e.V.
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Happy Ends
Kleine Schnatternase
Auch hatte sie große Verlassensängste, kein Wunder bei
ihren schlechten Erfahrungen. So ganz wird sie das auch
nicht mehr los, aber je mehr Vertrauen sie gewinnt, desto
eher wird sie das schaffen. Die Süße hat sich schnell
bei uns eingelebt, vor allem Kuscheln fand sie immer besonders
schön. Pünktlich zum Sommeranfang hat Nina
dann ein schönes Zuhause gefunden.
Eiseskälte, Schneetreiben, ein hässlicher Wind und eine
kleine Schnatternase vor unserem Tor. Der junge Mann,
der mit diesem kleinen, dürren und frierenden Wesen
vor unserem Tor stand, sprach kaum Deutsch, und mit
Händen und Füßen und Google-Übersetzung erfuhren
wir dann Ninas Geschichte. Die Kleine war von ihren
eigentlichen Besitzern einfach im Stich gelassen worden.
Die hatten sich wieder nach Bella Italia verkrümelt und
Nina bei einem Freund abgegeben, der überhaupt keine
Zeit für ein Hundchen hatte, da er viel und lange arbeiten
muss. Also haben wir die Schnatterliese aufgenommen
und erstmal aufgepäppelt. Die brauchte dringend ein
bisschen was auf die Rippen, war viel zu dünn.
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Etliche Katzen kamen als Abgabetiere zu uns, da sie aus unterschiedlichsten Gründen in ihren vorherigen
Familien nicht bleiben konnten. Andere wurden als Fundtiere bei uns abgegeben. Leider waren
viele dieser Tiere nicht gechippt und trotz Posts auf unserer Homepage und auf Facebook konnten
die früheren Besitzer nicht ermittelt werden. Stellvertretend für die vielen Samtpfoten, die wieder ein
schönes Zuhause bekommen haben, möchten wir Ihnen hier einige der Glücksf(e)lle vorstellen.
Ceddi
Lorenzo – jetzt Cedrik, genannt Ceddi
Lorenzo kam als Fundtier zu uns. Der wunderschöne,
sehr verschmuste Britisch Kurzhaarkater
hat hier im Tierheim gleich alle
Herzen erobert. Vermisst wurde er scheinbar
nirgendwo, denn es kam keine einzige Anfrage,
obwohl wir ihn auf der Homepage und
auf Facebook veröffentlicht hatten. So war es
dann für ihn bestimmt eine neue Familie zu
bekommen, die gut auf ihn aufpasst und für
ihn sorgt. Seine überglückliche Fürimmer
Dosenöffnerin erzählt: „Als letztes Jahr völlig
überraschend mein kleiner Hund Bentley
verstarb, fühlte ich mich sehr einsam und beschloss,
einer kleinen Seele aus dem Tierheim
ein schönes zu Hause zu geben. Viele Katzen
drängten sich im Tierheim um mich, doch
Ceddi, damals noch Lorenzo, kam, sah und
siegte! Er war von Anfang an wie Zuhause bei
mir, als wäre er nie woanders gewesen. Man
spürt, wie dankbar er ist endlich angekommen
zu sein. Es war die richtige Entscheidung, da
wir uns perfekt ergänzen und uns gegenseitig
guttun. Er ist ein glücklicher Kater, der gerne
spielt und seine Leckerlies genießt.“
Viele liebe Grüße, Ingrid und Ceddi
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Lillifee und Peter Pan
Alberto
Die beiden zauberhaften jungen Katzerln Lillifee und
Peter Pan kamen als Abgabetiere zu uns. Altersgemäß
hatten diese Samtpfötchen nur eines im Sinn, nämlich
spielen, schlafen, spielen, essen, kuscheln, schlafen und
ab und zu im Außenbereich Fliegen oder Motten fangen,
oder die anderen Katzen etwas ärgern. Die beiden kleinen
Schätzchen waren überhaupt nicht scheu und fanden
es toll, auch von Menschenhänden gestreichelt zu werden.
Und das hat sich bis heute nicht geändert. Sie wurden
gemeinsam in ein wunderbares Zuhause vermittelt
und haben sich dort prima eingelebt. Die Familie erzählte
uns die beiden seien einfach nur lieb und würden ihnen
jeden Tag aufs Neue Freude bereiten. Sie dürfen jetzt bald
auch die Umgebung rund ums Haus erkunden und dort
neue Abenteuer erleben. Und sie haben neue Namen bekommen
und heißen jetzt Luna und Simba.
Alberto kam als Fundtier zu uns und wurde scheinbar
nirgendwo vermisst. Der sehr freundliche schwarze Kater
hatte keine Berührungsängste und war von Anfang
an zutraulich und überhaupt nicht scheu. So war es nicht
verwunderlich, dass er „seine Menschen“ bereits beim
ersten Kennenlernen um seine Samtpfötchen gewickelt
hat. Alberto heißt jetzt Sammy, aber lassen wir seine Familie
erzählen.
„Am 4.11.2022 starb meine geliebte Katze Molly. Sie
durfte 18 Jahre alt werden und ist friedlich eingeschlafen.
Schon nach 1 Woche stand für uns fest, dass wir einer
verlassenen Katze ein neues Zuhause schenken wollen.
Also entschieden wir uns ins Tierheim zu fahren. Auf
Anhieb war für uns keine Katze dabei, wo für uns die
Chemie sofort stimmte. Wir waren schon am Gehen, als
meine Tochter fragte, ob wir in dem anderen Zimmer
auch schauen dürften. Und da nahm das Schicksal seinen
Lauf. Wir betraten das Zimmer und ein kleiner schwarzer
Kater lag im Kratzbaum. Er hat uns so lieb angeschaut
und ich musste ihn sofort auf den Arm nehmen. Er hat
sofort zum Schnurren angefangen. Da hatte er unser
Herz gewonnen und wir wussten, der kleine Schwarze
sollte es sein. Jetzt lebt Sammy (Alberto) seit fast 1 Jahr
bei uns. Da meine Eltern auch einen Kater haben, ist er
nie alleine. Die beiden sind wie Brüder, schlafen zusammen,
spielen viel und jagen gemeinsam durch den Garten.
Er ist ein kleiner Rabauke, aber dann auch wieder
ein kleiner, verspielter, kuscheliger Kater. Wir haben ihn
sehr lieb und erfreuen uns jeden Tag an seinem Dasein.
Schön, dass er bei uns ist.“
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Ballack, der Schäferhund
nicht der Fußballer
Ballack kam aus einem sehr traurigen Grund zu uns, da
sein Frauchen verstorben war und es keine weiteren Angehörigen
gab, die ihn aufnehmen konnten. Der junge
Hund verstand die Welt nicht mehr, war er doch ein großes
Haus und einen schönen Garten gewöhnt und nun
saß er bei uns plötzlich in einer für seine Verhältnisse
kleinen Box. Leider hatte er vorher auch wenig Kontakt
zu Artgenossen und war daher nicht so gut sozialisiert,
dass er einen Fellfreund gefunden hätte, mit dem er wenigstens
draußen hätte rumtollen können. So hat er zumindest
seine Gassirunden genossen und sich draußen
auf der Hundewiese mit Spielzeug vergnügt. Zum Glück
hat er aber nach einigen Wochen seine neuen Menschen
gefunden, die viel mit ihm unternehmen und ihn auch
fordern.
Blacky
Der junge Pudel Blacky kam erstmals als Pensionshund
zu uns, da sein Herrchen ins Krankenhaus musste. Blacky
war ziemlich durch den Wind, kannte auch nicht viel
und wurde von unserer Mieterin privat in ihrem Rudel
aufgenommen. Mit den anderen Hunden hatte er keine
Probleme, war glücklich Spielkameraden zu haben und
ausreichend draußen toben zu können. Blacky wusste
noch nicht viel vom Hundeeinmaleins, war nicht stubenrein
und Alleinbleiben ging erstmal gar nicht. Als er wieder
zurück nach Hause durfte, hat er seine vierbeinigen
Freunde sicher vermisst. Leider dauerte es nicht lange
und der Besitzer musste wieder ins Krankenhaus, wo er
tragischerweise einige Wochen später verstarb. So war es
an uns für Blacky ein neues Zuhause zu suchen. Wie der
Zufall so will, suchte eine sehr hundeerfahrene Familie
einen Zweithund für ihren Königspudel und die beiden
Hunde haben sich auf Anhieb verstanden.
In der Familie leben auch Kinder, mit denen Blacky, jetzt
Mo, sehr lieb spielt. Seine Familie sagt: Am Anfang war
es nicht ganz leicht für Mo, weil er doch sehr
unter Verlustängsten litt und am liebsten immer
an Frauchens Rockzipfeln klebte. Aber nach dem
Besuch einer Hundeschule, ganz viel Geduld,
Training und Liebe, ist Mo mittlerweile zu 100%
in der Familie angekommen und ein glücklicher
kleiner Pudelmann, der es auch sehr liebt, mit seinem
großen Bruder zu kuscheln.
Wenn man weiß, dass man das
Richtige tut. Und wenn es jemanden
gibt, der einen dabei unterstützt.
Uns ist ehrenamtliches Engagement
sehr wichtig. Daher fördern wir dieses
auf vielfältige Weise.
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29
Bonny,
Dynamit auf vier Pfoten
30
Im Januar 2022 kam Bonny zu uns Da standen wir nun
wieder mal vor einer großen Herausforderung, denn Bonny
war nicht nur extrem temperamentvoll, sondern leider
auch nicht gut sozialisiert mit anderen Hunden. Am Anfang
war sie mit all ihrer angestauten Energie kaum zu
bändigen und mit der Tierheimsituation zusätzlich überfordert,
denn tierische Nachbarn rechts und links fand
sie erstmal nur verbellungswürdig. Außerdem war sie zu
dünn und hypernervös. Mit viel Geduld und lieben Gassigehern
fing sie sich langsam, wurde zugänglich und wesentlich
einfacher händelbar, wobei man immer auf der
Hut sein musste bei Hundebegegnungen, denn da konnte
sie ganz schön ausrasten. Aber auch das wurde durch
konsequente Arbeit mit ihr immer besser. Die wunderschöne
Bonny hatte immer wieder Interessenten, aber
wir suchten für sie diesen einen, ganz speziellen Platz für
ihr zukünftiges Leben. So dauerte es fast 10 Monate, bis
Bonny unser Tierheim gegen ihr Fürimmerzuhause eintauschen
konnte. Ihre neue Familie ist nicht nur sportlich
und aktiv, sondern hat auch den richtigen Draht im Umgang
mit ihr und ist bereit, konstant mit ihr zu arbeiten,
so dass einem glücklichen Leben nichts im Wege steht.
Bonny berichtet: “Ich bin Bonny und bin 2,5 Jahre alt. Ich
bin jetzt seit ca. 8 Monaten bei meinen neuen Besitzern
und mein Leben hat sich total verändert.“ Das ist meine
Geschichte: Zunächst hatte ich leider keinen guten Start
ins Leben und landete unversehens im Tierheim. Da war
ich ca. 1 Jahr alt und hatte die ersten Lektionen im Hundeleben
verpasst. Im Tierheim Bad Reichenhall wurde
ich dann zum Glück gut aufgenommen und es wurde sich
gut um mich gekümmert. Allerdings war ich wirklich
nicht einfach. Ich kam gar nicht mit anderen Hunden klar
und meine Energie und Kraft war für viele eine Herausforderung.
Nach einer langen Zeit im Tierheim habe ich
dann meine heutigen Besitzer kennen gelernt. Sie haben
mit mir als freiwillige Gassigeher im Tierheim Bad Reichenhall
angefangen. Durch die Zeit des gemeinsamen
Gassigehens haben wir uns schnell aneinander gewöhnt
und ich bin den beiden sehr ans Herz gewachsen. Zum
Glück haben sie sich nach einiger Bedenkzeit für mich
entschieden und ich habe nach einem Jahr im Tierheim
Bad Reichenhall mein zu Hause gefunden!
Seitdem hat sich mein Leben komplett geändert. Morgens
stehen wir diszipliniert um 05.00 Uhr auf und gehen
Gassi. Um 06.00 machen wir uns fertig und fahren auf die
Arbeit. Dort bin ich wirklich der Star! Es kommen jeden
Tag ganz viele Leute vorbei und ich liebe es allen Hallo
zu sagen und mich von jedem erstmal hinter den Ohren
kraulen zu lassen. Zwischendurch mach ich ein ordentliches
Nickerchen. Während mein Frauchen dann noch
arbeitet, schnarche ich gerne auch mal tiefenentspannt
vor mich hin. Mittags gehen wir ausgelassen toben und
genießen beide die frische Luft und etwas Abstand zu
der Arbeit. Nachmittags fahren wir dann gerne über verschiedene
Wege nach Hause. Mal gehen wir im Wald
spazieren oder auch mal am Wasser spielen. Inzwischen
bin ich auch schon wirklich diszipliniert und höre auch
ohne Leine auf die Kommandos von meinen Besitzern.
Auch bei anderen Hunden habe ich riesen Fortschritte
gemacht. Mit Hunden an die ich heran geführt wurde
kann ich jetzt ohne Leine Gassi gehen, und meine Besitzer,
führen mich auch souverän an Hunden vorbei die ich
nicht kenne. Nur Hunde die mich anbellen mag ich noch
nicht. Aber das lerne ich bestimmt auch noch! Wir sind
wirklich ein cooles Rudel geworden und unternehmen
gerne Ausflüge zusammen. Aber am besten gefällt mir
dann am Ende des Tages das gemeinsame kuscheln auf
dem Sofa! “ Liebe Grüße Eure Bonny
ZEIT
REISE
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Die Zwergerl
aus der Smeura
Carlos,
ungewollt und abgeschoben
Im Januar 2022 bekamen wir über den Deutschen Tierschutzbund
wieder einen Hilferuf für Hunde aus der
Smeura in Rumänien. In den Wintermonaten erfrieren
dort gerade die sehr jungen Hunde, da sie nicht ausreichend
geschützt werden können. So kamen Maria und
Wuschel zu uns, zwei kleine, am Anfang etwas ängstliche
Hundchen, die sich aber zum Glück doch schnell an die
neue Umgebung hier gewöhnt haben. Altersgemäß noch
sehr verspielt, entwickelten sie sich hier auch bald zu kleinen
Kuschelmonstern. Mit ihrer offenen Art haben sie
auch schnell die Herzen der Mitarbeiter gewonnen und
dann auch die Herzen einer Familie, die gerade auf der
Suche nach einem neuen Familienmitglied war. Als sie
Maria und Wuschel kennenlernten, war es ihnen unmöglich
sich für ein Tier zu entscheiden, da die beiden sehr
aneinanderhingen, und so durften beide gemeinsam in
ihr neues Zuhause ziehen. Die Familie schreibt: Wuschel
und Maria, die jetzt Mia heißt, sind ein wahrer Glücksfall
für uns. Die beiden bei uns zu haben ist einfach nur
schön. Sie toben gemeinsam über das gut eingezäunte
Grundstück, lieben Spaziergänge, und Kuscheln wird
ganz großgeschrieben. Wir sind so glücklich mit den beiden
Mäusen.
Da stand er vor der Tür, ein kleiner Hund voller Angst,
der versuchte sich hinter seinen Menschen zu verstecken,
denn er ahnte wohl, dass man ihn nicht mehr brauchen
konnte. Fünf Jahre lang war er Familienhund, aber laut
Info, die wir bekamen, bis zu zehn Stunden täglich allein
daheim, weil man schließlich arbeiten muss. So hat
ihn eine unserer Mitarbeiterinen bei sich aufgenommen,
denn verträglich mit Artgenossen war er zum Glück. Anfangs
war er dem menschlichen Kontakt gegenüber etwas
ablehnend, aber nach den ersten Nächten unter der Bettdecke
seines Pflegefrauchens brach das Eis und er wurde
zu einem Patex-Hund, der einem an den Fersen klebt.
Fremden gegenüber war und ist er auch heute noch immer
sehr reserviert, und so hat es eine ganze Weile und
viele Besuche gedauert, bis Carlos seine Interessenten
akzeptiert hat. Der super gut erzogene kleine Mann lebt
nun mit einer winzigen Chihuahuahündin zusammen
und seine Familie liebt ihn sehr –
und er sie. Und er wird ganz sicher
nicht mehr abgeschoben, denn er
ist jetzt im richtigen Zuhause angekommen.
31
Und dann kam das Glück ganz leise durch die Hintertür
Es gibt sie wirklich, diese Hunde, die sich mit ihrem ganzen Verhalten irgendwie
immer dafür entschuldigen, überhaupt da zu sein. Sie möchten so gern
die Nähe des Menschen erkunden, trauen sich aber einfach nicht. Genau
so waren die Geschwister Melina und Mario, als sie zu uns kamen.
Wenn man sie anfangs angesprochen hat, wären sie am liebsten im
Boden versunken, trabten aber sofort hinter einem her, wenn man
ihnen den Rücken zukehrte. Sie haben lange gebraucht, bis sie ein
Leckerli aus der Hand genommen haben, wobei Melina eindeutig
die Mutigere war. Und so hatte sie das große Glück, dass sie von einem
Menschen adoptiert wurde, der sagte: „Des kriagn mer scho, des bracht
holt einfach Zeit.“Um Mario die Trennung von seiner Schwester leichter
zu machen, bekam er neue Hundefreunde zur Gesellschaft, die anfangs auch sehr
schüchtern waren, aber die Kurve irgendwie immer etwas schneller kriegten, und so
musste Mario erleben, dass seine Freunde nach und nach adoptiert wurden und er zurückblieb.
Mit Menschen, die er nun schon länger kannte, ist er durchaus auch Gassi
gegangen, aber bei Fremden verschwand er sofort wieder in seinem Schneckenhaus.
Und dann kam Lilly. Sie erinnern sich vielleicht an die Hündin, die im letzten Jahr
das Covergirl unserer Broschüre war. Mario und Lilly haben sich prima verstanden und
durften oft auch gemeinsam Gassi gehen. Und es kam der Tag, als es Interessenten für die
im Erstkontakt durchaus auch scheue Lilly gab. Die haben sich stundenlang zu ihr in die
Box gesetzt und mit ihr gekuschelt, und sogar Mario fing an diese Zeit zu genießen. Uns
hat er irgendwie sehr leidgetan, weil wir dachten, dass er mal wieder zurückbleiben würde,
wenn Lilly in ihr neues Zuhause ziehen darf. Aber da haben wir uns schwer getäuscht,
denn Lillys Interessenten hatten mittlerweile auch Mario liebgewonnen und die Problematik
erkannt, die eine erneute Trennung für Mario mit sich gebracht hätte. Und so durfte
Mario gemeinsam mit Lilly ausziehen. Das war eine riesige Freude und Überraschung für
uns. Heute lebt Mario mit Lilly und einem Chihuahua zusammen auf einem großen Hof
mit 100% Familienanschluss und kann sein Leben in vollen Zügen genießen.
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Funny
„Mein zweiter Name ist ich trau mich nicht“
Als Funny zu uns kam, war sie ein kleines Bündel Angst.
Nichts, vor dem man sich nicht hätte fürchten müssen.
Sie so mutlos zu sehen, tat in der Seele weh. Sie hat lange
gebraucht, um über ihren Schatten zu springen sich
dem Menschen freiwillig zu nähern, obwohl man immer
spürte, wie gern sie das eigentlich wollte. Aber ihre Neugier
und unsere Leckerlis bildeten eine gute Kombination
und langsam brach das Eis. Und dann kamen Menschen,
die sich sofort in sie verliebten und auch genug Zeit und
Geduld aufbrachten für ein ausführliches Kennenlernen.
Als dann der große Tag kam und sie ausziehen durfte, ist
sie wirklich tapfer mit ihrer „neuen“ Familie mitgegangen.
Ihre Familie schreibt dazu: Funny hat sich schnell
gut eingelebt, obwohl sie sehr scheu war. Aber die Neugier
stand oft über der Angst. Inzwischen läuft sie im
Englischen Garten und bei uns auf den Feldern ohne
Leine. Wir sind froh, Funny bei uns zu haben. Sie ist ein
echter Sonnenschein.
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Teensys Reisebericht
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Hallo, liebe Freunde, ich bin‘s, der Teensy. Manche von
Euch kennen mich oder haben mich schon mal gesehen,
denn ich wohne mit meinem Frauchen und den anderen
Hundefreunden im Tierheim. Ich muss Euch da unbedingt
mal von meinem Abenteuer erzählen: Im November
2022 hat mein Frauchen ganz viele Taschen gepackt;
eine für sich, und dann aber auch Taschen für Barbie
und Sam, Carlos und Minimaus, Gretl und Spot, eine für
den Hooter und eine Tasche für mich. In die Taschen für
uns Hunde kam dann noch jede Menge Futter rein, die
Lieblingsdecken, Spielzeug, Geschirr- und Leinen, und
natürlich auch die Mäntelchen und Pullis. Und dann hat
sie uns erzählt, dass sie in Urlaub fährt und wir alle auf
verschiedene Pflegestellen bei Freunden von ihr gehen.
Da war ich aber schon baff und bin immer von Tasche zu
Tasche gesaust, habe versucht mich in irgendeine reinzusetzen,
um ihr klarzumachen, dass ich mit ihr in den
Urlaub fahre, und sonst nirgendwo anders hingehe. Und
stellt euch vor, sie hat das wirklich eingesehen, weil ich so
furchtbar gern reise, und ja gesagt. Ein paar Tage später,
nachdem wir alle meine Freunde in ihren Feriendomizilen
abgeliefert hatten, ging es zum Flughafen. In meiner
Reisetasche war es wie immer total gemütlich und
im Flugzeug waren alle super lieb zu mir, fanden mich so
putzig, und ich habe natürlich auch meinen Charme voll
ausgespielt. Die Stewardessen haben mir sogar Hähnchenfleisch
gebracht und eine kleine Flasche Wasser.
Nach dem Essen haben sich die Passagiere dann schlafen
gelegt und Frauchen auch. Upps, das dauert wohl
länger..., also habe ich auch geschlafen. Nach 8 Stunden
Flug wurde Frühstück serviert und nach einer weiteren
Stunde musste meine Tasche festgeschnallt werden zur
Landung. Und dann hatten wir wieder Boden unter den
Pfoten, aber auf der anderen Seite des großen Teiches, wie
Frauchen mir erklärte. „Stell Dir vor, Teensy, jetzt bist Du
wieder in den Staaten, aber diesmal in New York“ hat sie
gesagt - war mir so wurscht, ich musste dringend mal…
na, ihr wisst schon. Also sind wir zu einem Restroom
gesaust, so heißt das stille Örtchen da, und ich konnte
auf ein mitgebrachtes Peepad pullern. Na, das war aber
echt nötig. Die Einreise, Zoll usw. war ganz easy, denn ich
habe ja einen gültigen Pass.
Abgeholt wurden wir von einer lieben Freundin, die ich
auch gut kenne, und dann ging es quer durch die Stadt
zu ihrem Appartement. Natürlich wollte Frauchen mit
ihrer Freundin etwas von der Stadt sehen und ich habe
extra einen gemütlichen Rucksack bekommen, in dem
ich sicher aufgehoben bin und leichter getragen werden
kann. Also, ich muss sagen, das war echt klasse. Ich durfte
überall mit, wir sind Subway gefahren, haben ausgiebige
Stadterkundungen gemacht, waren am World Trade
Center Memorial und stellt Euch vor, ich, der Teensy aus
Deutschland, bin der einzige Hund, dem bis dato erlaubt
wurde, mit dem Aufzug in das Observatorium rauf zufahren
das ganz oben im World Trade Center ist – und
klar gibt es Beweisfotos, kann ja sonst jeder erzählen.
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Wir sind nach unserem Umzug
räumlich und technisch ganz neu
aufgestellt und freuen uns auf
einen Besuch!
Bericht: Teensy / Fotos: Iris Finsterle
Moderne Diagnostik
(Labordiagnostik, Ultraschall,
Röntgen, EKG, ..)
einfühlsame Therapie
getrennte Wartebereiche für
Hunde und Katzen
Nach insgesamt 3 Wochen haben wir den Heimflug
angetreten und das war wieder ganz entspannt.
Und dann haben wir meine Hundefreunde abgeholt,
mann, haben die sich gefreut uns wiederzusehen.
Aber Pfote aufs Herz, ich habe ihnen nicht erzählt,
dass ich mit Frauchen in Amerika war, sonst wären
sie erstens wohl sehr traurig gewesen und wollen
beim nächsten mal womöglich auch alle mit, und
dann wird es einfach zu eng in meinem Rucksack.
Übrigens bin ich auch auf der Fähre
nach Staten Island mitgefahren und mir
ist nicht schlecht geworden. Nur an einem
Abend musste ich allein bleiben, weil sich
Frauchen am Broadway das Michael Jackson
Musical anschauen wollte, aber das habe ich
ihr gegönnt, war eh müde. Wir waren dann
noch ein paar Tage in New Jersey bei Freunden
von Frauchen, die auch 2 ganz liebe Hunde haben,
die ich persönlich kenne und mit denen ich
mich prima verstehe. Das war auch wichtig, denn
Frauchen wollte mit ihrer Freundin noch auf eine
Ranch in Texas, und da wollte ich nun wirklich nicht
mit. Zu gefährlich, weil es da viel „wildlife“ gibt; vom
Fuchs über Coyoten bis Pumas, ganz abgesehen von
Schlangen oder anderem Krabbelgetier. Da war ich bei
meinen Hundefreunden Enzia und Mateo doch wesentlich
sicherer und wir haben es uns richtig gemütlich gemacht.
Frauchen hat mir dann von den Rindern erzählt mit den riesigen
Hörnern und von den Ausritten, die sie dort gemacht hat
in den Bandera County Mountains. Da war es bei mir und meinen
Freunden doch wesentlich gemütlicher, und ich hatte auch
keinen Muskelkater.
ERSTE
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35
Ganzjahresfütterung
Über den Sinn und Unsinn einer Ganzjahresfütterung haben wir bereits in
früheren Ausgaben berichtet. Aufgrund der leergefegten Felder und fehlenden
Samen unserer überzogenen und aggressiven Industrieagrarwirtschaft ist eine
wenigstens reduzierte Fütterung im Sommer unumgänglich. Immer wieder wird
gegen eine solche Ganzjahresfütterung argumentiert, dass die Eltern ihren Jungvögeln
dadurch unnatürliche und damit ungesunde Nahrung verabreichen.
Unser Mitglied Reinhard Hauff hat in seinem Garten seit Jahren mehrere Starenkästen
angebracht. Nachdem sie richtig montiert wurden (Ausrichtung
nach bestimmten Himmelsrichtungen, Mindesthöhe drei bis vier Meter
und spezielle Kästen und Öffnungen), sind sie jedes Jahr von Anfang
an belegt. Im Schnitt bringt ein Kasten drei Bruten hervor.
Text: Reinhard Haufff
Bei der Fütterung der Jungen wurde Folgendes beobachtet:
Die Eltern sind praktisch im Fünf-Minuten-Takt
im Einsatz, um die Jungtiere
mit Nahrung aus der Natur zu
versorgen. Sie selber zehren dann
intensiv an den im Garten speziell
für sie angebrachten Fettfutterkolben.
Oft fressen sie einen Kolben
(Wert ca. 10 Euro) an einem einzigen
Tag auf. Das beobachtete Verhalten
der Elternvögel in Bezug auf
die Fütterung ihrer Jungen im Garten
von Reinhard Hauff zeigt, dass die Tiere
in der Lage sind, ihre Jungen mit natürlicher
Nahrung zu versorgen, obwohl ihnen zusätzliches
Fettfutter zur Verfügung steht. Dieses
Verhalten spricht dafür, dass die Eltern instinktiv
wissen, welche Nahrung für ihre Jungen
am besten geeignet ist. Es zeigt auch, dass
die Ganzjahresfütterung, bei der die Elternvögel
zusätzliches Futter erhalten, nicht zwangsläufig
zu einer unnatürlichen oder ungesunden
Ernährung der Jungvögel führt.
36
Heckenschneiden verboten!
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist das
Schneiden von Hecken und Sträuchern vom
01.03. bis 30.09. verboten. Diese Regelung
gilt in allen Bundesländern und dient dem
Vogelschutz. Es soll verhindert werden, dass
Nester zerstört und Brutvögel getötet werden.
Viele Vogelarten, wie z. B. der Buchfink oder
Amseln, bauen ihre Nester ausschließlich in
Hecken. Nun ist aber Hecken schneiden nicht
gleich Hecken schneiden. Verboten ist es für
diesen relativ langen Zeitraum Hecken ganz
abzusägen oder auf den Stock zu setzen. Dies
ist nur von Oktober bis Februar erlaubt. Das
gilt für alle Gehölze, insbesondere auch für lebende
Zäune und einzelnstehende Sträucher.
Erlaubt ist es allerdings die Hecke wieder in Form zu bringen, d. h., den Zuwachs zurückzuschneiden, damit sie vital
und in Form bleibt. Es ist jedoch dringend angeraten, sich vorher genau zu vergewissern, dass sich in der Hecke kein
Vogelnest mit Eiern oder Jungvögeln befindet. Dann darf auch kein Formschnitt vorgenommen werden.
Dennoch wird dringend empfohlen, den Formschnitt erst im Juli zu machen, und dann auch nur sehr vorsichtig.
Fressen doch beispielsweise Raupen von fast 70 Schmetterlingsarten leidenschaftlich gerne Rotbuchenblätter.
Text: Reinhard Hauf f
Zahlreiche Käfer leben von Hecken. Aus diesem
Grunde sollte man den Rückschnitt auch
nicht häckseln oder in einen abgeschlossenen
Kompostbehälter werfen. Am besten einfach
unter die Hecke rechen und damit den Nähstoffkreislauf
schließen und gleichzeitig den
Raupen eine Chance geben, dass sie wieder
zurück auf die Zweige können.
Einfach der Natur im eigenen Garten das zurückgeben,
was man ihr vorher entnommen hat!
Wer gegen das Verbot, Hecken im oben genannten Zeitraum
zu schneiden verstößt, muss mit ganz erheblichen
Bußgeldern rechnen. Zu Recht! Die unverständlicherweise
immer noch beliebten Thuja- und Kirschlorbeeren
sollten aus dem Garten verbannt bzw. dort gar nicht
gepflanzt werden, bieten sie Vögeln und Insekten weder
Nektar noch Pollen und kaum Beeren. In der Regel
auch keine Unterkunft. Dies ist im Grunde nur eine geschmacklose
Lösung für einen schnellen Sichtschutz.
Wer sich für eine gesunde Biodiversität entscheidet,
pflanzt als Hecke lieber Buche, Hasel, Kornelkirsche,
Schlehe, Weißdorn, Pfaffenhütchen und andere Genossen
als Wildhecke. Auch Rosen wie die schnell wachsende
Bobbie James mit ihren weißen Blüten eignen sich bei
entsprechenden Kletterhilfen hervorragend als Hecke,
ebenso wie Spindelstrauch und Liguster. Am besten und
schönsten ist ein bunter Mix solcher Pflanzen.
Es wird Zeit zum Umdenken!
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Ein herzliches Danke an …
• unsere Mitglieder, die uns mit ihrem Beitrag unterstützen
• unsere Paten, denen die Tiere wichtig sind,
• Spender von Sach- und Geldspenden
• Tierfreunde aus nah und fern
• die Gassigeher, die unermüdlich sind
• die neuen Besitzer unserer Tiere
• die Besucher unseres Tierheims
• die Tierärzte, die manchmal Unmögliches möglich machen
• die unterstützenden Firmen
• Homepage-und Facebookbesucher
• unsere ehrenamtliche Mitarbeiter
• unsere angestellten Mitarbeiter
Sie alle tragen dazu bei, dass unsere Schützlinge
bestens versorgt werden können.
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Mimi unsere Tierheimkatze
Mimi kam 2014 ins Tierheim. Schnell hat sie sich dort
eingewöhnt und ein neues liebevolles Zuhause entdeckt.
In kürzester Zeit hat sie sich in der Tierheimhierarchie
nach oben gearbeitet. Mimi wollte bleiben und wir wurden
weiterhin als Personal akzeptiert. Ihre Schlaf- und
Ruheplätze sind im ganzen Gebäude verteilt (reserviert).
Sie allein bestimmt, wo sie gerade residiert. Durch die
günstige Lage unseres Tierheims erschließt sich unserer
Hauskatze auch ein riesiger Freilauf. Obwohl Mimi erst
zwölf Jahre alt ist, leidet sie an einem plötzlich aufgetretenen
schweren gesundheitlichen Gebrechen: einer
Überlaufblase. Ihr Gesundheitszustand hat sich jedoch in
letzter Zeit durch Spezialfutter wesentlich verbessert. Leider
ist dieses hochwertige Futter sehr teuer. Damit Mimi
noch ganz viele Jahre ein unbeschwertes Leben führen
kann, bitten wir um eine Geldspende zur Finanzierung
des Spezialfutters.
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Danke!
Silvia Haufff
Frau Hauff, AGENTUR MARZOLL, für die Zeit und
Mühen, die sie verwendet hat, um erneut unsere Jahresbroschüre
2023 so hervorragend zu gestalten. Ihre
ehrenamtliche Tätigkeit kann man nicht ohne großen
Dank als selbstverständlich hinnehmen. Die vielen
Stunden Arbeit, die in der Ausarbeitung der Broschüre
stecken, sind nur zu erahnen. Der Vorstand des Tierschutzvereins
bedankt sich für die großartige Unterstützung,
auf die wir nun schon seit vielen Jahren zählen
können.
www.tierschutzverein-bad-reichenhall.org
Tierschutzverein Bad Reichenhall u.U. e.V.
Teisendorfer Str. 52
83435 Bad Reichenhall
Tel. 08651 2665
Fax 08651 715264
info@tierschutzverein-bad-reichenhall.org
SPENDENKONTO
Sparkasse Berchtesgadener Land
IBAN: DE88 7105 0000 0000 0226 24 - BIC: BYLADEM1BGL