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Tierheimbroschuere-Bad Reichenhall-2023

Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023 Tierheim Bad Reichenhall

Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023
Tierheim Bad Reichenhall

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Illegaler Welpenhandel

In Kleinanzeigen und im Internet werden viele Hundewelpen

angeboten, die aus Hundefabriken aus dem Ausland

stammen. Händler werben damit, eine große Auswahl

verschiedener (Mode-)Rassen anbieten zu können.

Oft werden die jungen Hunde sehr günstig angeboten,

aber mittlerweile versuchen sich illegale Hundehändler

auch als seriöse Züchter auszugeben und verlangen

höhere Preise. Das Leid dieser Welpen ist immens. Sie

werden meist viel zu früh von der Mutter getrennt, so

dass die für Hunde sehr wichtige Sozialisierung nicht

stattfinden kann. Anstatt während der Prägephase zwischen

der achten und zwölften Lebenswoche an ihre zukünftigen

Hundehalter übergeben zu werden, bleiben die

Welpen bei den illegalen Tierhändlern in der Regel nur

zwei bis vier Wochen bei der Mutter. Die Folge: Massive

Verhaltensprobleme der Tiere, zum Teil bis ins Erwachsenenalter.

Viele Welpen sind von den langen Transporten

geschwächt und kaum überlebensfähig. Meist werden

sie weder entwurmt noch mit den lebenswichtigen

Impfungen abgegeben. Auch fehlen bei der Einfuhr nach

Deutschland häufig die Kennzeichnung durch Mikrochip

und Begleitpapiere wie der Heimtierausweis – oder

die Papiere sind gefälscht. Zuhause beim Käufer angekommen,

werden die Welpen schnell schwer krank, viele

sterben trotz intensivmedizinischer Behandlung.

Weil die neuen Hundebesitzer die immensen Kosten

der nötigen tierärztlichen Behandlung nicht aufbringen

können, landen kranke Tiere oft im Tierheim. Decken

Polizei und Veterinäramt einen illegalen Handel auf und

beschlagnahmen Tiere, müssen die Tierheime oft viele

kranke Hunde gleichzeitig aufnehmen – eine Mammutaufgabe.

Das Leid der Elterntiere in der Vermehrerzucht

Das grausame Geschäft mit den Welpen führt auch zu erheblichem

Leid bei den Elterntieren. Die Mutterhündinnen

werden oft über Jahre hinweg als „Gebärmaschinen“

missbraucht, den Rüden werden Hormone gespritzt,

damit sie immer wieder decken können. Die Hunde vegetieren

in kleinen Zwingern vor sich hin – ohne Tageslicht,

ohne Kontakt zu anderen Tieren, ohne Umwelteindrücke

und -geräusche, ohne menschliche Zuneigung

und ohne je eine Pfote auf eine Wiese oder einen Waldboden

gesetzt zu haben. Die Rüden leben jahrelang in

Einzelhaltung, werden mit Hormonen vollgepumpt und

mit Gewalt wie Tritten oder Stromschlägen zum Decken

gezwungen. Danach werden sie direkt wieder eingesperrt

und kommen erst zum nächsten Deckakt wieder aus ihrem

Verschlag heraus. Sie sind deshalb oft noch stärker

traumatisiert als die Hündinnen.

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