Tierheimbroschuere-Bad Reichenhall-2023
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023 Tierheim Bad Reichenhall
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023
Tierheim Bad Reichenhall
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Heckenschneiden verboten!
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist das
Schneiden von Hecken und Sträuchern vom
01.03. bis 30.09. verboten. Diese Regelung
gilt in allen Bundesländern und dient dem
Vogelschutz. Es soll verhindert werden, dass
Nester zerstört und Brutvögel getötet werden.
Viele Vogelarten, wie z. B. der Buchfink oder
Amseln, bauen ihre Nester ausschließlich in
Hecken. Nun ist aber Hecken schneiden nicht
gleich Hecken schneiden. Verboten ist es für
diesen relativ langen Zeitraum Hecken ganz
abzusägen oder auf den Stock zu setzen. Dies
ist nur von Oktober bis Februar erlaubt. Das
gilt für alle Gehölze, insbesondere auch für lebende
Zäune und einzelnstehende Sträucher.
Erlaubt ist es allerdings die Hecke wieder in Form zu bringen, d. h., den Zuwachs zurückzuschneiden, damit sie vital
und in Form bleibt. Es ist jedoch dringend angeraten, sich vorher genau zu vergewissern, dass sich in der Hecke kein
Vogelnest mit Eiern oder Jungvögeln befindet. Dann darf auch kein Formschnitt vorgenommen werden.
Dennoch wird dringend empfohlen, den Formschnitt erst im Juli zu machen, und dann auch nur sehr vorsichtig.
Fressen doch beispielsweise Raupen von fast 70 Schmetterlingsarten leidenschaftlich gerne Rotbuchenblätter.
Text: Reinhard Hauf f
Zahlreiche Käfer leben von Hecken. Aus diesem
Grunde sollte man den Rückschnitt auch
nicht häckseln oder in einen abgeschlossenen
Kompostbehälter werfen. Am besten einfach
unter die Hecke rechen und damit den Nähstoffkreislauf
schließen und gleichzeitig den
Raupen eine Chance geben, dass sie wieder
zurück auf die Zweige können.
Einfach der Natur im eigenen Garten das zurückgeben,
was man ihr vorher entnommen hat!
Wer gegen das Verbot, Hecken im oben genannten Zeitraum
zu schneiden verstößt, muss mit ganz erheblichen
Bußgeldern rechnen. Zu Recht! Die unverständlicherweise
immer noch beliebten Thuja- und Kirschlorbeeren
sollten aus dem Garten verbannt bzw. dort gar nicht
gepflanzt werden, bieten sie Vögeln und Insekten weder
Nektar noch Pollen und kaum Beeren. In der Regel
auch keine Unterkunft. Dies ist im Grunde nur eine geschmacklose
Lösung für einen schnellen Sichtschutz.
Wer sich für eine gesunde Biodiversität entscheidet,
pflanzt als Hecke lieber Buche, Hasel, Kornelkirsche,
Schlehe, Weißdorn, Pfaffenhütchen und andere Genossen
als Wildhecke. Auch Rosen wie die schnell wachsende
Bobbie James mit ihren weißen Blüten eignen sich bei
entsprechenden Kletterhilfen hervorragend als Hecke,
ebenso wie Spindelstrauch und Liguster. Am besten und
schönsten ist ein bunter Mix solcher Pflanzen.
Es wird Zeit zum Umdenken!
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