Tierheimbroschuere-Bad Reichenhall-2023
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023 Tierheim Bad Reichenhall
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023
Tierheim Bad Reichenhall
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Und die taten nichts anderes als das, was ihnen Menschen
antrainiert und beigebracht hatten: sie schützten ihr Gelände
vor Eindringlingen. Doch diese nach und nach an
das Tageslicht sickernde Wahrheit interessierte keinen:
der Hass hatte längst um sich gegriffen und sein Ziel gefunden:
nämlich die Straßenhunde, die nichts mit dem
Vorfall zu tun hatten. Und die Tötungsmethoden der
städtischen Hundefänger waren an Brutalität und Grausamkeit
nicht zu überbieten. „Sie übergossen Hunde
mit Säure, überfuhren sie, schlugen sie tot“, so Matthias
Schmidt, Nachfolger der 2016 verstorbenen Ute Langenkamp
und Vorstandsvorsitzender der „Tierhilfe Hoffnung“.
Nur 48 Stunden nach dem Vorfall präsentierten
die politisch Verantwortlichen ein Tötungsgesetz, das
offensichtlich schon von langer Hand vorbereitet war.
Demzufolge sollte jeder herrenlose Hund eingefangen
und, so er denn nicht innerhalb von 14 Tagen abgeholt
wurde, getötet werden. Ob jung oder alt, kastriert oder
nicht kastriert, krank oder gesund, spielte keine Rolle.
Hauptsache: weg! Dieses rein auf das Töten ausgerichtete
Tierschutzgesetz wurde nach unzähligen Protesten
von Tierschutzorganisationen aus ganz Europa geändert.
In der Realität sieht es für die Hunde leider immer noch
sehr schlecht aus. Matthias Schmidt, Leiter der Smeura
und 1. Vorsitzender der Tierhilfe Hoffnung, schildert
die Situation vor Ort als einen täglichen Kampf um das
Überleben der Tiere: „Hunde, die in Rumänien auf der
Straße aufgegriffen werden, kommen in öffentliche Tierheime.
Diese sind jedoch Tötungsstationen, denn die
Tiere werden lediglich für 14 Tage verwahrt. Holt sie in
dieser Zeit niemand ab, werden sie nach Ablauf der Frist
getötet. Die Tierhilfe Hoffnung versucht so viele Hunde
wie möglich aus den umliegenden Tötungsstationen zu
retten und nimmt sie bei sich in der Smeura auf. Viele
Tiere werden aber auch dort abgegeben oder sie haben
Glück und werden von Mitarbeitern der Smeura auf der
Straße gefunden, bevor die Hundefänger sie erwischen.
Zurzeit beherbergt die Smeura mehr als 6.000 Hunde.
Darunter rund 1.500 Welpen und Junghunde – so viele
wie noch nie! Um zu verhindern, dass immer mehr Welpen
geboren werden, bietet die Tierhilfe Hoffnung in der
Smeura Klinik kostenlose Kastrationen für die Tiere der
rumänischen Bevölkerung an. Mithilfe von umgebauten
Krankenwägen (Kastrationsmobilen) werden außerdem
immer wieder Kastrationsaktionen in verschiedenen Orten
im Landkreis organisiert. Im Jahr 2022 konnten auf
diese Weise insgesamt 21.108 Kastrationen durchgeführt
werden.
An Schulen im Umkreis bietet die Tierhilfe Hoffnung
außerdem Tierschutzunterricht an, um schon die junge
Generation für den Wert eines jeden Lebewesens zu sensibilisieren
und einen Mentalitätswechsel im Land zu bewirken.
Auch auf der politischen Ebene versucht das Team
Änderungen herbeizuführen und hat dazu ein Konzept
erarbeitet. Das erklärte Ziel ist es, die Tötungsstationen
im Land in Kastrationszentren umzurüsten. Hier wird jedoch
ein langer Atem benötigt, denn ein Wandel hin zu
einem humanen Straßenhundemanagement ist auf verschiedenen
Ebenen leider gar nicht gewünscht.
Damit alte und traumatisierte Hunde, die nicht vermittelbar
sind und somit vermutlich ihr restliches Leben in
der Smeura verbringen müssen, einen gesicherten Auslauf
bekommen können, wurde im April 2022 zusätzlich
das Waldrefugium eröffnet. In diesem Zufluchtsort, direkt
angrenzend an die Smeura, haben 400 Tiere Platz.
Um die Smeura zu entlasten, finden regelmäßig Hunderettungstransporte
nach Deutschland statt. Die verantwortungsvolle
Vermittlung der Schützlinge übernehmen
Partnertierheime und -vereine in ganz Deutschland.“
Eine Frage, die wir oft gestellt bekommen, ist, ob es
denn sein müsse, die Tiere aus dem Ausland zu holen,
da die Tierheime in Deutschland doch voll genug seien
und erstmal diese Tiere ein Zuhause finden sollten. Ja,
in deutschen Tierheimen sitzen viele Hunde, meist sehr
große Hunde, Hunde mit Vorgeschichte, weil sie in falsche
Hände geraten sind. Können wir die dem älteren
Ehepaar vermitteln, das einem kleineren, gerne auch älteren
Hund, ein liebevolles Heim geben möchte? Oder der
Familie mit kleinen Kindern? Wohl nicht. Wenn die Tierheime
aber wenig gut vermittelbare Tiere haben, führt es
die zukünftigen Hundeeltern unweigerlich zu sehr häufig
unseriösen Züchtern im Internet, oder zum „Kofferraumwelpen“.
Auch das ist sicher nicht gewollt. Für uns
hat Tierschutz keine Grenzen. Für die rumänischen Hunde
geht es um das nackte Überleben. Und wie Matthias
Schmidt schrieb: „Tierschutz darf nicht nur auf dem Papier
stehen. Er muss mit Leben gefüllt werden: Auch mit
dem rumänischer Tötungshunde.“
Bericht: Iris Finsterle / Quelle: Artikel von Frau Susanne Wondollek
Pressebericht Matthias Schmidt / Fotos: Tierhilfe Hoffnung e. V.
www.tierhilfe-hoffnung.com
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