Tierheimbroschuere-Bad Reichenhall-2023
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023 Tierheim Bad Reichenhall
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023
Tierheim Bad Reichenhall
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Hunde knurren aus unterschiedlichsten Gründen, wie
z. B. um eine Beute zu verteidigen, um Eindringlinge zu
warnen und damit zu vertreiben, aber auch aus Angst,
also um sich selbst zu schützen. Natürlich sollte ein Hund
weder seinen Halter noch grundsätzlich andere Menschen
anknurren, denn es handelt sich dabei immer um
eine Warnung. Wird diese missachtet, kann der Hund im
nächsten Schritt eine aggressive Attacke starten, und z. B.
nach vorne gehen und den Menschen beißen. Dennoch
sollte man niemals dem Hund verbieten, zu knurren. Es
ist also in der Regel vollkommen kontraproduktiv, den
Hund für das Knurren zu bestrafen. Denn der Hund hat
ja einen, aus seiner Sicht vernünftigen und wichtigen,
Grund, aus dem er knurrt. Verbietet der Mensch nun diese
Kommunikationsform, ändert aber die Ursache nicht,
wird der Hund in Folge davon dann vielleicht direkt nach
vorne gehen und zubeißen, ohne vorher zu warnen. Natürlich
sollte man den Hund nicht einfach weiter knurren
lassen. Im ersten Schritt sollten Sie daher herausfinden,
warum der Hund knurrt, und die Situation sofort deeskalierend
verändern. Einem Hund, der sich bedrängt
fühlt, können Sie z. B. Sicherheit geben, indem Sie sich
abwenden, seitlich zu ihm stellen und nicht weiter auf
ihn zugehen. Ein Hund, welcher Beute verteidigt, sollte
erst einmal ignoriert werden, solange bis der Hund die
Beute aufgefressen hat, oder uninteressant findet. Sammeln
Sie dann vom Hund unbemerkt die Beute auf. Im
zweiten Schritt sollte man dann jedoch wie gesagt dringend
professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, also eine
gute Hundeschule ansteuern und das Problem schildern.
In einem auf Mensch und Hund bzw. das Problem abgestimmten
Training arbeitet man dann in kleinen Schritten
daran, dass der Hund sich z. B. nicht mehr bedrängt
fühlt, wenn man sich ihm nähert, oder dass er lernt Beute
an seinen Menschen abzugeben. Natürlich können auch
weitere Gründe Ursache für das Knurren sein. Wenn man
sich also unsicher ist, was das Knurren ausgelöst hat, wird
der Hundetrainer im Gespräch und in der Beobachtung
von Hund und Mensch im Alltag die Ursache herausfinden
und dann einen entsprechenden Trainingsplan erstellen.
Frage: Haben Sie Tipps, was wir den Besitzern von
gerade adoptierten Hunden, von denen es kein
Hintergrundwissen gibt, mit auf den Weg geben
können, außer dass es Zeit, Geduld und viel liebevolle
Konsequenz braucht?
Antwort Herr Rütter: Das sind schon mal drei sehr
wichtige Punkte. Im Prinzip verhält es sich beim Einzug
eines Tierschutzhundes und in den ersten Tagen genauso
wie beim Einzug eines jeden anderen Hundes. Ich würde
aber dazu raten, in den ersten Wochen gerade auf die
folgenden Punkte ein Augenmerk zu legen: Den Hund
gut beobachten und lernen, dessen Körpersprache zu
verstehen. Ihn nicht bedrängen, ihm also immer Ausweichmöglichkeiten
bieten. Nicht frontal auf den Hund
zugehen, sondern eher seitlich schlendernd. Nicht über
den Hund beugen, um ihn z. B. anzuleinen oder zu streicheln.
Den Hund langsam und Schritt für Schritt an Reize
gewöhnen. Eventuell muss man dazu auch die eigene
Lebensweise ändern, um dem Hund eine Anpassung zu
erleichtern. Verhindern, dass der Hund sich unterwegs
selbst versorgt (Mülleimer, Wild etc.), indem man zunächst
nur mit Geschirr und Schleppleine spazieren geht.
Der Hund sollte sich einen Teil seines Futters erarbeiten.
Den Rückruf trainieren sowie alternative Beschäftigungen,
wie Anti-Jagdtraining, konsequent üben. Ein Sicherheitsgeschirr
sowie einen GPS-Tracker nutzen, damit der
Hund nicht entlaufen kann bzw. man ihn im schlimmsten
Fall wiederfindet. Probleme, wie z. B. Stubenunreinheit
und Nicht-allein-bleiben-Können, in kleinen Schritten
trainieren, also genauso, wie man das Training mit einem
Welpen aufbauen würde.
Frage: Welche Ihrer Hundeschulen im Berchtesgadeneroder
Salzburger Land würden Sie besonders für
erwachsene Hunde aus dem Tierschutz empfehlen?
Antwort Herr Rütter: In der Region haben wir ja
drei Standorte: Rosenheim, Traunstein und Salzburg, die
ich alle ausnahmslos empfehlen kann. Dass gilt übrigens
für all unsere 130 Martin Rütter DOGS Hundeschulen im
deutschsprachigen Raum. All die Trainerinnen und Trainer,
die in unseren Hundeschulen arbeiten, haben wir ja
in Eigenregie ausgebildet. Unsere Ausbildung zum Hundetrainer
erstreckt sich über 100 Studientage innerhalb
von ca. 20 Monaten, aufgeteilt auf drei Semester.
Ganz herzlichen Dank, Herr Rütter, für Ihre Tipps und Infos.
Für Hundebesitzer und Interessierte weisen wir gern auf eine
sicher sehr spannende und unterhaltsame Veranstaltung hin:
DER WILL NUR SPIELEN!
Die neue Live-Show von und mit Martin Rütter
Mittwoch, 24.01.2024, 20.00 Uhr, Salzburgarena
Wir freuen uns sehr, dass wir bei diesem Termin mit
einem Infostand des Tierschutzvereins vor Ort sein können.
Auch dafür herzlichen Dank.
Martin Rütter Dogs Hundeschulen in unserer Region:
www.martinruetter.com/rosenheim-traunstein
www.martinruetter.com/salzburg
Fragen: Iris Finsterle / Fotos: Klaus Grittner
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