Tierheimbroschuere-Bad Reichenhall-2023
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023 Tierheim Bad Reichenhall
Tierheimbroschüre des Bad Reichenhaller Tierschutzvereins 2023
Tierheim Bad Reichenhall
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Anlässlich des Festaktes zum 50-jährigen Bestehen der
„Karlstoaner Böllerschützen“ ergab sich für den Tierschutzverein
Bad Reichenhall die Möglichkeit, Herrn
Markus Söder zu treffen. Die 1. Vorsitzende und Tierheimleiterin
Frau Gabriele Schwaiger-Weiß, überreichte
dem Bayerischen Ministerpräsidenten ein Schreiben, in
dem sie auf die katastrophale wirtschaftliche Lage der
Tierheime aufmerksam macht.
Herr Dr. Söder nahm das Schreiben entgegen. Wir hoffen,
dass die schwierige Lage, in der sich die Tierheime
befinden, bei ihm Gehör findet und warten auf die positive
Antwort.
Hilferuf für die bayerischen Tierheime
in die Hände des Ministerpräsidenten gelegt
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
als Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Reichenhall
komme ich mit einem wichtigen Anliegen zu Ihnen.
Die Tierheime in Bayern sind von der immensen Kostensteigerung
bei Lohn-, Energie- und Tierarztkosten stark betroffen.
Die Situation hat mittlerweile existenzbedrohende
Ausmaße angenommen und ist für die Tierschutzvereine
als Träger der Tierheime nicht mehr zu stemmen.
Die Versorgung und Vermittlung hilfsbedürftiger Tiere lässt
sich nicht nach wirtschaftlichen Aspekten betreiben. Tierschutz
ist nicht kalkulierbar. Ein Tierheim ist kein Betrieb,
in dem Preissteigerungen auf die Verkaufspreise umgelegt
werden können, um alle Kosten zu decken. Es gibt keinen
Spielraum, um finanzielle Lücken auszugleichen. Wir streben
die Vermittlung unserer Schützlinge in ein gutes Zuhause
an – und nicht den Verkauf von Waren zur Gewinnmaximierung.
Es ist mir bekannt, dass das Bayerische Staatsministerium
für Umwelt- und Verbraucherschutz einen sogenannten
Härtefallfonds für Tierheime bereitstellt. Voraussetzung für
den Erhalt einer Unterstützungsleistung hieraus ist jedoch,
dass das beantragende Tierheim bzw. der Tierschutzverein
an der Grenze seiner Belastung bzw. kurz vor der Insolvenz
steht. Wir Tierschutzvereine müssen also zusehen, wie auf
gut Deutsch „alles langsam den Bach runtergeht“. Erst dann
ist es uns möglich, einen Antrag auf Zuwendung zu stellen.
Dies kann man aber nicht als langfristige Lösung betrachten.
Es ist nicht absehbar, ob und wann sich die derzeitige
Lage verbessert. Die bayerischen Tierheime stehen mit dem
Rücken zur Wand: Die Spenden werden weniger, auf Vermächtnisse
kann man nicht warten und die Aufnahmezahl
unserer Tiere steigert sich von Jahr zu Jahr.
Brief 15.05.23 von Gabriele Schwaiger-Weiß, 1.Vorsitzende
Ein damit in Zusammenhang stehendes, großes Problem
sind auch die Kosten für Fundtiere. Städte und Kommunen
sind als zuständige Fundbehörde verpflichtet, Fundtiere
entgegenzunehmen und zu verwahren. Da sie in der Regel
nicht über eigene Einrichtungen verfügen, übertragen
sie diese Aufgabe gegen Zahlung einer Fundtierkostenpauschale
an die Tierheime. Die gezahlte Pauschale ist jedoch
viel zu gering und deckt bei weitem nicht die anfallenden
Kosten. Zudem sehen die Verantwortlichen in Städten und
Gemeinden die Fundtierkostenpauschale häufig als „Unterstützung“
der Tierheime. Sie ist jedoch eine Bringschuld
der Kommunen als Ausgleich für tatsächlich entstandene
Kosten und kein Almosen. Wenn wir die Tiere nicht aufnehmen
würden, wäre die artgerechte Unterbringung und
Betreuung ein immenser personeller und finanzieller Aufwand
für die Kommunen. Als Tierschützer ist man Bittsteller
in allen Situationen und kämpft jeden Tag um die
Existenz, die in naher Zukunft nicht mehr aufrechterhalten
werden kann.
Wir bräuchten DRINGEND rasche und langfristige Unterstützung,
um die drohende Schließung der Tierheime
zu vermeiden. So schlimm wie heute war es noch nie.
Über Ihre Hilfe und Unterstützung für unsere Tiere und
den aktiven Tierschutz hier in Bayern wäre ich Ihnen außerordentlich
verbunden.
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Gabriele Schwaiger-Weiß
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