Alster-Magazin 09-2023

LOCAL PEOPLE
Die Honorarkonsularische Vertretung der Republik Tadschikistan öffnet jedes Jahr anlässlich der „Langen Nacht der Konsulate“
ihre Türen und lädt Interessierte ein, das Land, in dem sprichwörtlich jeder Gast ein „Geschenk Gottes“ ist, näher kennen zu lernen.
JUBILÄUMS-INTERVIEW MIT KOUROSH POURKIAN:
ZEHN JAHRE TADSCHIKISTAN IN NORDDEUTSCHLAND
Vor zehn Jahren eröffnete die erste und immer noch einzige Honorarkonsularische Vertretung der
Republik Tadschikistan in Deutschland und dies an der Alster – zuständig für Hamburg und Schleswig-
Holstein. Ein guter Anlass, Honorarkonsul Kourosh Pourkian das vergangene Jahrzehnt reflektieren zu
lassen und uns einen Einblick zu geben, was die Zukunft mit sich bringen könnte.
Seit dem 30. September 2013 sind Sie zehn Jahre im Amt als
Honorarkonsul von Tadschikistan. Was sind Ihre Gedanken und
Emotionen, die Ihnen dabei durch den Kopf gehen?
Das Land hat sich dank zahlreicher Reformen unter der Regierung von Präsident
Emomali Rahmon und der Einführung von Visafreiheit für Staatsangehörige
von insgesamt 52 Ländern, darunter auch Touristen aus Deutschland, in dieser
kurzen Zeit zu einem interessanten Investitionsstandort und attraktivem Reiseziel
entwickelt. Es ist mir eine große Freude, aus Norddeutschland meinen kleinen
Beitrag dazu zu leisten.
Was war Ihre Hauptmotivation dieses Ehrenamt zu übernehmen?
Der Auslöser war die Organisation einer kulturellen Veranstaltung. Dabei lernte ich
den damaligen und heutigen Botschafter, S.E. Dr. Imomudin Sattorov, kennen.
Wenig später erlangte mich die Anfrage, Tadschikistan in Norddeutschland
honorarkonsularisch zu vertreten. Nach Rücksprache mit meiner Ehefrau habe
ich dieses Amt mit Freude angenommen. Schließlich verbinden mich die Kultur
und die Sprache, denn ich bin gebürtiger Iraner. Zudem baue ich gerne Brücken
zwischen Wirtschaft und Kulturen.
Was waren die Höhepunkte in Ihrer bisherigen Tätigkeit?
Jeder Moment für Tadschikistan ist ein Höhepunkt. Ob Delegationsbesuche in und
aus Tadschikistan, die Antrittsbesuche der Botschafter, Vorträge bei Verbänden
und Vereinen, die Teilnahme an der „Langen Nacht der Konsulate“, eine Initiative
der Senatskanzlei Hamburg, - jede Tätigkeit, die 32 Jahre junge Republik mit
seiner über 3000 Jahre alten Kultur, seinen traumhaften Landschaften und
seinem wirtschaftlichen Potenzial den Norddeutschen näherzubringen, erfüllt mich
mit Freude.
Welches Potenzial sehen Sie in den norddeutsch-tadschikischen
Beziehungen?
Tadschikistan hat eine sehr junge Bevölkerung. Etwa 61 Prozent der Bevölkerung
war 2022 unter 30 Jahre. Ferner bietet das Land ein unschätzbares Potenzial
im Bereich grüner Wasserstoff und grünem Aluminium sowie im Tourismus. Ich
freue mich schon jetzt darauf, auf einer Delegationsreise des Ost-Ausschusses der
Deutschen Wirtschaft e.V. Themen wie den Fachkräftemangel und Grüne Energie
anzusprechen und Möglichkeiten zu erörtern, den Tourismus aus Norddeutschland
während des Nowruz-Festes anzukurbeln, das nicht nur in ganz Tadschikistan,
sondern auch in Norddeutschland von über 230.000 Menschen gefeiert wird.
Ein bedeutendes Fest in Ihrem Land. Beschreiben Sie es doch
bitte kurz einmal.
Es ist über 3000 Jahre altes Frühlings- und Neujahrsfest, das nicht nur in
Tadschikistan, sondern in ganz Zentralasien und im Vorderen Orient von über 300
Millionen Menschen gefeiert wird. Es steht für das Erwachen der Natur und einen
hoffnungsvollen Neubeginn. Das Fest spielt eine wichtige Rolle bei der Stärkung
der Völkerverständigung. Die Feier des Internationalen Nowruz-Tags vereint Völker
und Nationen und stärkt Frieden und Einheit auf der ganzen Welt. Übrigens
sind wir gemeinsam mit dem Nowruz-Forum e.V. – Verein für Wirtschafts- und
Kulturdialog beim Bürgerfest am 2. & 3. Oktober im Rahmen der Feierlichkeiten
anlässlich des Tages der Deutschen Einheit auf dem Gerhard-Hauptmann-Platz mit
einem Stand vertreten. Schauen Sie einfach vorbei!
Infos dazu: www.tag-der-deutschen-einheit.de
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