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Nordkurier Extra - Einfach Klassisch

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SEITE 10<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Stunde Null in Anklam<br />

Fast ein Jahr, bevor „Stadt.Land.Klassik!“ offiziell an den Start ging, probierte der<br />

<strong>Nordkurier</strong> das Konzept in Anklam aus. Hier erinnert sich Jürgen Mladek, damals<br />

<strong>Nordkurier</strong>-Redaktionsleiter in Vorpommern, wie er zum ersten Mal davon hörte.<br />

Die besten Ideen, also<br />

die vom Kaliber „Genial,<br />

das müssen wir<br />

unbedingt machen!“, die kommen<br />

vielen Menschen ja kurz<br />

nach Mitternacht, vielleicht<br />

als Folge von irgendwas mit<br />

dem Biorhythmus, womöglich<br />

aber doch eher bedingt durch<br />

Bier, jedenfalls: geniale Ideen<br />

entstehen dann – echt jetzt<br />

aber mal! –, und es waren bestimmt<br />

auch nur zwei oder<br />

drei kleine Pils. Also, maximal!<br />

Jedenfalls, alle sind begeistert,<br />

das Mundwerk läuft<br />

heiß, bis die Ohren glühen,<br />

es wird zwei Uhr, drei Uhr,<br />

kein Mensch glaubt mehr<br />

die Geschichte von nur zwei<br />

oder drei kleinen Pils, dann<br />

gehen alle irgendwann doch<br />

schlafen, und wenn der liebe<br />

Gott einen guten Moment hat,<br />

dann haben am nächsten Morgen<br />

alle die ach so geniale Idee<br />

vergessen. gruppe übernommen hat.<br />

Die Alles Reihe schon heißt oft in erlebt, Baden- zumindest<br />

Württemberg schwant „Schwäbische<br />

dem Autor,<br />

dass Klassiksterne“ es ziemlich und oft so hat gewesen<br />

ähnlich sein gut dürfte angelassen – aber die wie Idee in<br />

sich<br />

mit Mecklenburg-Vorpommern.<br />

„Stadt. Land. Klassik!“, die<br />

war von Anfang an von einem<br />

ganz Wollen anderen Sie weiter Kaliber.<br />

expandieren? Es fing schon damit an,<br />

Schulz: dass der Grundsätzlich Mann unerfreulich schon,<br />

nüchtern wobei wir klang, natürlich alles irgendwann<br />

also an wie unsere immer, Kapazitäts-<br />

wenn die-<br />

eigentlicsgrenzen<br />

sattsam kommen. bekannte Wir Neubrandenburger<br />

ja auch noch Telefonnummer<br />

Konzerte<br />

geben<br />

in<br />

auf dem Display des wackeren<br />

Anklamer <strong>Nordkurier</strong>-<br />

Redaktionsleiters auftauchte,<br />

gerne zu einer unappetitlich<br />

frühen Uhrzeit, also just dann<br />

am Vormittag, wenn anständige<br />

Journalisten die eigene<br />

Zeitung noch nicht gelesen<br />

haben und zwangsläufig ins<br />

Stammeln kommen, wenn der<br />

Geschäftsführer eine harmlose<br />

Frage zur aktuellen Ausgabe<br />

stellt.<br />

Nicht, dass es so etwas<br />

geben würde wie anständige<br />

Journalisten, wo kämen wir<br />

denn da hin, und überhaupt<br />

meckern die guten Geschäftsführer<br />

einem ja nicht ins<br />

Handwerk rein, und so war<br />

es auch an diesem Tag in Vorpommern<br />

im Jahr 2017.<br />

Moderator Juri Tetzlaff und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer Lutz<br />

Schumacher begrüßten die rund 300 Gäste in Anklam.Foto:NK-Archiv<br />

Berlin und in weiteren Städten.<br />

Neulich haben wir bei-<br />

Dach gründen (lacht).<br />

Orchester unter demselben<br />

spielsweise bei Volkswagen<br />

in Wolfsburg gespielt. Irgendwann<br />

kommt dann aber der schon mehrere Dirigenten…<br />

Immerhin gibt es ja auch<br />

Punkt, wo man mit einem Orchester<br />

nicht mehr schaffen wäre es auch schon jetzt<br />

Schulz: Das stimmt, anders<br />

kann – schon die rund 100 nicht zu bewältigen. Ich bin<br />

Konzerte im Jahr, die wir jetzt froh, dass wir mit unserem<br />

machen, sind mehr als die stellvertretenden künstlerischen<br />

Leiter Keuntae Park<br />

meisten anderen Orchester<br />

zu bewältigen haben. Aber im seit dem vorigen Jahr einen<br />

Ernstfall können wir natürlich<br />

einfach Musiker noch ein hier... zweites ...und haben. glückliche Zuschauer<br />

weiteren festen Dirigenten<br />

Begeisterte dort.<br />

Also unerschrocken ran<br />

ans Telefon, mal sehen, was<br />

wir für die <strong>Nordkurier</strong>-Zentrale<br />

tun können. „Schuuhmacher“,<br />

schmeichelte es in mein<br />

Ohr, mit diesem melodiös<br />

langgezogenen U, und dann<br />

wundert der sich, wenn mal<br />

jemand aus Versehen Schuhmacher<br />

statt korrekt Schumacher<br />

schreibt. Lutz Schumacher<br />

also, der Geschäftsführer<br />

der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

war am anderen Ende der Leitung,<br />

wer auch sonst bei dieser<br />

Telefonnummer, aber ich melde<br />

mich ja auch grundsätzlich<br />

mit meinem Namen, nämlich<br />

korrekt und mit kurzen a bei<br />

Mladek und nicht so, wie es<br />

jetzt aus dem Telefon klang:<br />

„Herr Mlaaadek“, hob Lutz<br />

Schumacher also an, und der<br />

Trick ist eigentlich ganz gut,<br />

denn so ein langer Vokal sorgt<br />

doch gleich für ein wenig Wärme<br />

in dieser kalten Welt, und<br />

später Schumacher: lernte ich, Das dass ist man sicher so<br />

eine auch gewollte etwas, an Rhythmusverschiebunchestermitglieder<br />

in Musik viel auch ler-<br />

dem die Or-<br />

Synkope nen können. nennt Manchmal und dadurch gibt<br />

eine es bei reizvolle einer Spannung einzigen Welle erzeugen<br />

von kann. „Stadt.Land.Klassik!“<br />

drei Aber Dirigenten, wir schweifen gelegentlich<br />

gewiss wechseln nix sie mit sogar reizvol-<br />

in-<br />

ab, da<br />

war<br />

ler nerhalb Spannung eines zwischen Konzerts. Lutz Das<br />

Schumacher Orchester muss und sich dem dann Anklamer<br />

jedes Mal Büroleiter, auf einen wir anderen<br />

Interpreten Profis, aber einstellen als er<br />

sind<br />

schließlich<br />

dann und spielt fortfuhr, möglicherweise<br />

dass da „so<br />

eine und Idee“ dasselbe habe und Werk ob ich drei die<br />

foto: ZVG<br />

Danny Sirko Salka, Rodewald, Redaktionsleiter Bürgermeister bei Pasewalk Labhard Medien (Schwäbisch Media)<br />

„Eine „Alle paar Stadt Monate ohne Musik touren von die „Stadt.Land.Klassik!“ (musik-)verrückten Nachwuchs-Stars ist wie ein Ort ohne übers Einwohner: Land und trist sorgen und<br />

langweilig. mit ihren frischen, Und jeder lebhaften Musiker Gastspielen ist eine Wohltat für Riesenstimmung. für „unsere“ Menschen Dabei ist der es Stadt, dem Orchester denn sie<br />

spielen und Publikum Leben rein gleichermaßen – und das ist schnuppe, schließlich ob der sie Schlüssel in einem für Kino, eine Kulturhaus, lebendige Stadt.“ einer Kirche oder<br />

Schule auftreten. Hauptsache, bei den Leuten sein. Respekt!“

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