Nordkurier Extra - Einfach Klassisch
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Sonderausgabe zu fünf Jahren Stadt.Land.Klassik!<br />
<strong>Einfach</strong> klassisch!<br />
50 000 Herzen beflügelt, 100 000 Ohren verzückt:<br />
Die Erfolgsgeschichte von Stadt.Land.Klassik!<br />
In Kooperation mit:<br />
FOTO: ECKHARD KRUSE
SEITE 2<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Fünf Jahre STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Die Chronologie<br />
1. Welle: Mozarts Zauberflöte,<br />
Tschaikowskis Schwanensee und<br />
Beethovens 2. Klavierkonzert<br />
14.10.18 Pasewalk - Eröffnungskonzert<br />
15.10.18 Neustrelitz<br />
16.10.18 Waren (Müritz)<br />
17.10.18 Teterow<br />
18.10.18 Neubrandenburg<br />
(<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker)*<br />
19.10.18 Anklam<br />
2. Welle: Beethovens Egmont-Ouvertüre,<br />
Poulenc‘ Flötensonate und Haydns<br />
Paukenschlag-Sinfonie<br />
26.11.18 Ueckermünde<br />
27.11.18 Neustrelitz<br />
28.11.18 Teterow<br />
29.11.18 Anklam<br />
30.11.18 Malchow<br />
02.12.18 Pasewalk<br />
3. Welle: Webers Oberon-Ouvertüre,<br />
Saint-Saéns‘ Cellokonzert,<br />
Beethovens 5. Sinfonie<br />
17.02.19 Pasewalk<br />
18.02.19 Ueckermünde<br />
19.02.19 Demmin<br />
20.02.19 Malchow<br />
21.02.19 Anklam<br />
22.02.19 Waren (Müritz)<br />
4. Welle: Prokofjews „Peter und der<br />
Wolf“, Dvoraks Sinfonie Nr. 8,<br />
Beethovens 3. Klavierkonzert<br />
(nur in Waren)<br />
07.04.19 Eggesin<br />
09.04.19 Waren (Müritz)<br />
10.04.19 Pasewalk<br />
11.04.19 Anklam<br />
12.04.19 Malchow<br />
5. Welle: Mendelssohns „Violinkonzert<br />
e-Moll, op. 64“, Debussys „Der Nachmittag<br />
eines Fauns“, Tschaikowskis, „Romeo<br />
und Julia“ und „Capriccio Italien“<br />
13.10.19 Pasewalk<br />
14.10.19 Torgelow<br />
15.10.19 Teterow<br />
16.10.19 Anklam<br />
17.10.19 Neubrandenburg<br />
(<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker)*<br />
18.10.19 Malchow<br />
22.11.19 Waren (Müritz) - Konzert außer<br />
der Reihe<br />
6. Welle – Rossinis „Barbier von Sevilla“,<br />
Beethovens 1. Sinfonie, Webers<br />
„Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur, op.74“<br />
und Schuberts „Unvollendete“<br />
23.02.20 Pasewalk<br />
24.02.20 Teterow<br />
25.02.20 Demmin<br />
26.02.20 Malchow<br />
27.02.20 Anklam<br />
28.02.20 Waren (Müritz)<br />
7. Welle - abgesagt wegen des<br />
ersten Corona-Lockdowns<br />
Stattdessen erschien eine<br />
Best-Of-CD (siehe Seite 27)<br />
8. Welle - Griegs „Aus Holbergs Zeit“,<br />
Mozarts Serenade Nr. 13, Tschaikowskis<br />
Serenade für Streicher, op.48<br />
20.09.21 Malchow<br />
21.09.21 Pasewalk<br />
22.09.21 Anklam<br />
25.09.21 Teterow<br />
9. Welle – Beethovens Klavierkonzert<br />
Nr. 2, Gounods „Petite Symphonie B-Dur<br />
für Bläser“, Dvoraks Serenade für<br />
Blasinstrumente, Violoncello und<br />
Kontrabass<br />
17.10.21 Malchow<br />
18.10.21 Teterow<br />
19.10.21 Torgelow<br />
22.10.21 Pasewalk<br />
10. Welle - Rossinis Ouvertüre zu „Die<br />
Italienerin in Algier“; Brahms<br />
„Variationen B-Dur über ein Thema von<br />
Haydn“, Mendelssohns Sinfonie Nr. 3<br />
„Die Schottische“<br />
14.11.21 Torgelow<br />
15.11.21 Röbel/Müritz<br />
18.11.21 Teterow<br />
19.11.21 Anklam<br />
Weihnachts-Sonderedition: Wegen<br />
erneuten Lockdowns abgesagt<br />
11. Welle - Schuberts Sinfonie Nr. 2,<br />
Beethovens Sinfonie Nr. 3 „Eroica“<br />
24.04.22 Eggesin<br />
25.04.22 Friedland<br />
26.04.22 Waren (Müritz)<br />
27.04.22 Anklam<br />
29.04.22 Pasewalk<br />
* Die „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“ sind offiziell kein Teil von „Stadt.Land.Klassik!“ – mehr auf Seite 25<br />
12. Welle - Beethovens Violinromanze<br />
Nr. 2, Haydns Sinfonie Nr. 45<br />
„Abschiedssinfonie“,<br />
Mozarts Sinfonie Nr. 40<br />
12.06.22 Malchow<br />
13.06.22 Teterow<br />
15.06.22 Ueckermünde<br />
19.06.22 Pasewalk<br />
13. Welle - Griegs Klavierkonzert a-Moll,<br />
Tschaikowski 5. Sinfonie<br />
(„Schicksals-Sinfonie“)<br />
18.10.22 Pasewalk<br />
19.10.22 Anklam<br />
20.10.22 Neubrandenburg<br />
(<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker)*<br />
21.10.22 Waren (Müritz)<br />
Weihnachts-Sonderedition<br />
01.12.22 Teterow<br />
04.12.22 Mirow<br />
11.12.22 Malchow<br />
14. Welle – Webers Ouvertüre<br />
„Der Freischütz“, Haydns<br />
„Militärsinfonie“, Dvoraks 9. Sinfonie<br />
„Aus der neuen Welt“<br />
25.04.23 Waren (Müritz)<br />
26.04.23 Demmin<br />
27.04.23 Pasewalk<br />
28.04.23 Friedland<br />
15. Welle – Respighis, „Antiche danze<br />
ed arie per liuto – Suite III“; Mozarts<br />
Fagottkonzert B-Dur, Holsts „St. Paul’s<br />
Suite“, Haydns Sinfonie Nr. 44<br />
14.06.23 Teterow<br />
15.06.23 Ueckermünde<br />
16. Welle – Beethovens 7. Sinfonie,<br />
Mendelssohns Ouvertüre<br />
„Die Hebriden“, Mozarts „Jupiter-Sinfonie“<br />
04.09.23 Teterow<br />
05.09.23 Torgelow<br />
06.09.23 Malchow<br />
09.09.23 Eggesin<br />
17. Welle - Wagners Ouvertüre zu<br />
„Tannhäuser“, Pilss‘ Trompetenkonzert<br />
B-Dur, Berlioz‘ „Der Korsar“, Smetanas<br />
„Die Moldau“, Liszts „Ungarische<br />
Rhapsodie“<br />
07.11.23 Waren (Müritz)<br />
08.11.23 Anklam<br />
10.11.23 Pasewalk<br />
13.11.23 Neubrandenburg<br />
(<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker)*
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 3<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Wenn wir dieses <strong>Nordkurier</strong>-<strong>Extra</strong>blatt, in dem Sie gerade<br />
blättern, Anfang September 2023 zum ersten<br />
Mal bei einem Konzert von „Stadt.Land.Klassik!“<br />
verteilen, existiert die Reihe nicht nur seit beinahe fünf<br />
Jahren, sondern wird auch bereits mehr als 50 000 Besucher<br />
gezählt haben. Unter ihnen sind mehrere zehntausend<br />
Grundschulkinder, die dank einer wohl bundesweit einmaligen<br />
Aktion in ihrer Schule in den Genuss eines klassischen<br />
Konzerts gekommen sind (siehe Seite 20). Aber unter ihnen<br />
sind auch rund 20 000 Menschen, die mindestens einmal<br />
ein Abendkonzert der Neuen Philharmonie besucht haben<br />
– sei es im „Historischen U“ in Pasewalk, im Volkshaus<br />
Teterow, in der Werleburg Malchow oder einer der vielen<br />
weiteren Spielstätten, an denen die Neue Philharmonie in<br />
den vergangenen fünf Jahren zu Gast war.<br />
Was uns besonders freut: Aus vielen Gästen der Abendkonzerte<br />
von „Stadt.Land.Klassik!“ sind längst „Wiederholungstäter“<br />
geworden. Unsere Redaktion kennt sogar zahlreiche<br />
Musikfreunde, die bislang kein einziges Konzert an<br />
ihrem Heimatort versäumt haben. Für uns ist das ein Beweis<br />
dafür, dass „Stadt.Land.Klassik!“ ein voller Erfolg ist. Gemeinsam<br />
mit der Neuen Philharmonie bringt die <strong>Nordkurier</strong><br />
Mediengruppe große philharmonische Konzerte in kleine<br />
Städte und Gemeinden – und leistet auf diese Weise einen<br />
Beitrag zur kulturellen Gleichberechtigung aller Bürger<br />
Mecklenburg-Vorpommerns und damit auch für gleichwertige<br />
Lebensverhältnisse im städtischen und ländlichen Raum.<br />
<strong>Nordkurier</strong>-Chefredakteur Gabriel Kords<br />
Web-Tipp<br />
Auf www.stadt-land-klassik.de<br />
gibt es stets die aktuellsten Infos<br />
zu den nächsten Konzertterminen.<br />
Foto: ulrike kielmann<br />
Auf den folgenden Seiten blicken wir zurück auf die ersten<br />
fünf Jahre von „Stadt.Land.Klassik!“ – und wir blicken voraus<br />
auf viele weitere Jahre, in denen wir mit dieser Reihe<br />
die Veranstaltungsorte unserer Region bereichern wollen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre. Und ich<br />
freue mich darauf, Sie bei einem der nächsten Konzerte von<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ zu begrüßen.<br />
Dieses <strong>Nordkurier</strong>-<strong>Extra</strong>blatt ist kostenlos – es kann und<br />
soll weiterverteilt werden. Wenn Sie einen Ort kennen, an<br />
dem Sie es auslegen oder verteilen möchten, können Sie<br />
jederzeit weitere Exemplare bei unserer Redaktion bestellen<br />
oder direkt bei den Konzerten von „Stadt.Land.Klassik!“ mit<br />
nach Hause nehmen. Oder teilen Sie uns einfach mit, wie<br />
viele Exemplare Sie benötigen und wohin wir sie schicken<br />
sollen. Am besten per Mail an chefredaktion@nordkurier.de<br />
oder telefonisch unter 0395-4575403. Herzlichen Dank für<br />
Ihre Mitwirkung!<br />
Impressum<br />
Verleger<br />
<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe GmbH & Co. KG<br />
Friedrich-Engels-Ring 29, 17033 Neubrandenburg<br />
Komplementärin: <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
Verwaltungs GmbH<br />
Verlag und Redaktion 0395 4575-0<br />
Geschäftsführung: Lutz Schumacher, Holger Timm<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur und verantwortlich für den Inhalt<br />
Gabriel Kords 0395 4575-401<br />
(verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />
c/o <strong>Nordkurier</strong> Medienhaus<br />
Friedrich-Engels-Ring 29, 17033 Neubrandenburg<br />
Druck<br />
<strong>Nordkurier</strong> Druck GmbH & Co. KG<br />
Flurstraße 2, 17034 Neubrandenburg<br />
Diese kostenlose Sonderveröffentlichung erscheint im<br />
September 2023 in einer Auflage von 10 000 Exemplaren<br />
und wird auf den Veranstaltungen der Reihe<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ sowie an weiteren Orten verteilt.<br />
Eine Initiative der:<br />
In Kooperation mit:
SEITE 4<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Stadt.Land.Klassik!<br />
in Zahlen<br />
Bis zu 50 Musiker<br />
spielen bei einem einzelnen Konzert von<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ mit – abhängig vom<br />
aufgeführten Werk.<br />
Rund 15 000<br />
einzelne Noten enthält die Partitur<br />
von Beethovens 5. Symphonie – grob<br />
zusammengefasst spielen die Orchestermusiker<br />
in dem Werk also zusammen<br />
so viele einzelne Töne.<br />
Mehr als<br />
100 Konzerte<br />
gibt die Neue Philharmonie<br />
inzwischen jedes Jahr – das sind<br />
im Schnitt zwei Konzerte pro<br />
Woche.<br />
Bis zu<br />
2–3 Pferdeschweife<br />
werden benötigt, um genügend<br />
geeignete Haare für den Bogen<br />
eines Streichinstruments zu finden.<br />
327<br />
Artikel<br />
226<br />
Fotos<br />
Seiten umfassen alle<br />
Notenblätter zusammen,<br />
800<br />
die pro Konzert auf den<br />
Notenständern aufgefächert<br />
hat der <strong>Nordkurier</strong> bislang über<br />
wird.<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ veröffentlicht<br />
– die meisten davon in einzelnen<br />
Lokalausgaben. Der überwiegende Teil<br />
waren Konzertankündigungen.<br />
+<br />
FOTO: SUSIE KNOLL<br />
Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern<br />
„Stadt.Land.Klassik! ist zu einer schönen Tradition gewachsen. Es bezaubert mit großer<br />
Kinderkonzerte gehörten bei den <strong>Nordkurier</strong> Kunst an oft kleinen Orten. Musik ist in unserem Zusammenleben etwas ganz Besonderes. Sie<br />
Sinfonikern in der Neubrandenburger unterhält, Konzert-trägkirche von Anfang an dazu. Foto: gangenheit NK-Archivund Gegenwart. Vielen Dank an alle, die am Festival beteiligt zum Gedankenaustausch bei und fördert die Auseinandersetzung mit Ver-<br />
sind.“
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 5<br />
FOTO: OTTER DESIGNS - STOCK.ADOBE.COM<br />
Dasselbe, 25 das Kilo<br />
wiegt<br />
Gleiche<br />
eine Pauke – in vielen Konstellationen<br />
–<br />
das<br />
schwerste Orchesterinstrument. Vor allem, wenn<br />
nicht - wie bei „Stadt.Land.Klassik!“ transportable<br />
Plastikpauken zum Einsatz kommen, sondern<br />
Kesselpauken aus Metall, die nochmals deutlich<br />
oder doch ganz anders?<br />
schwerer sind.<br />
Die Triangel ist mit<br />
das leichteste Instrument.<br />
Oft werden ausgerechnet<br />
50 000 Zuhörer<br />
Eins gleich vorweg:<br />
Das Orchester ist immer<br />
dasselbe hat „Stadt.Land.Klassik!“ – egal ob in den ersten fünf<br />
es unter der Jahren Marke begeistert „Stadt. – rund 29 000 von ihnen<br />
Land.Klassik!“ waren oder Grundschüler, als rund 21 000 waren<br />
„<strong>Nordkurier</strong> Besucher Sinfoniker“ der Abendkonzerte.<br />
auftritt: Am Ende sind es<br />
immer Andreas Schulz und<br />
„seine“ Neue Philharmonie.<br />
Und der <strong>Nordkurier</strong> mischt<br />
dabei auch immer mit. Warum<br />
also heißen manche Konzertabende<br />
dann so – und<br />
die anderen so?<br />
Die Antwort hat „historisch-technische“<br />
Gründe:<br />
Denn die „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“<br />
gibt es schon länger<br />
als „Stadt.Land.Klassik!“.<br />
Und sie haben einen anderen<br />
Hintergrund. Denn die <strong>Nordkurier</strong><br />
Sinfoniker sind fest<br />
mit der Neubrandenburger<br />
Konzertkirche verknüpft,<br />
wo die Reihe im Jahr 2015<br />
ihren Anfang nahm. Die spätere<br />
Neue Philharmonie hieß<br />
da noch „Junges Sinfonieorchester<br />
Berlin“, wurde aber<br />
schon von Andreas Schulz<br />
geleitet. Und die <strong>Nordkurier</strong><br />
Mediengruppe – unter<br />
Leitung von Lutz Schumacher<br />
– hatte das Orchester<br />
für einen Konzertabend gebucht<br />
und dafür eigens die<br />
Konzertkirche angemietet.<br />
Das Ganze ist seitdem<br />
zur Tradition geworden:<br />
Einmal im Jahr feiert die<br />
<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
gemeinsam mit hunderten<br />
Lesern einen Konzertabend,<br />
den sie zugleich auch als<br />
Kulisse für ihren jährlichen<br />
Unternehmensempfang mit<br />
190 Gramm<br />
diese beiden vom selben Musiker gespielt. Abhängig vom<br />
Werk kommen noch weitere „schwere“ Instrumente hinzu<br />
wie die Harfe (bis zu 45 Kilogramm) oder ein<br />
Konzertflügel (bis zu 600 Kilogramm).<br />
182 Ehrengäste<br />
wurden bislang bei „Stadt.Land.Klassik!“<br />
begrüßt – unter ihnen Bürgermeister,<br />
Minister, Sponsoren, Kulturschaffende und<br />
andere Prominente<br />
0Moderator Mikrofone Juri Tetzlaff und Lautsprecher<br />
ist fast bei jedem Konzert der „<strong>Nordkurier</strong> ... <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />
Sinfoniker“ verstärken mit dabei, den Orchesterklang<br />
genau wie ...<br />
Lutz Schumacher. Fotos: NK-Archiv<br />
normalerweise: Der Schall gelangt<br />
Rund<br />
Geschäftspartnern, ohne elektronische Kunden Verstärkung Anfang in nahm, entschied Rang nicht so recht passen<br />
und die Prominenz Ohren der aus Zuhörer. Politik, man sich beim <strong>Nordkurier</strong> mag zur Mission von „Stadt.<br />
1200 Minuten<br />
Kultur und Gesellschaft aus mehreren Gründen Land.Klassik!“, Sinfoniekonzerte<br />
in kleinere Orte und<br />
nutzt. All das steht unter dagegen, die „<strong>Nordkurier</strong><br />
der Marke „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“<br />
Sinfoniker“ in dem neuen auf den ersten Blick eher<br />
. 2015 fand das Projekt aufgehen Probenzeit zu las-<br />
pro Person unscheinbare – einzeln Spielstätten zu Hause und zu<br />
erste Konzert im Dezember sen: Zum einen, gemeinsam weil in die den Orchesterproben bringen. Und zu guter – haben Letzt, vor<br />
statt, danach gab es auch „<strong>Nordkurier</strong> jeder Sinfoniker“ „Stadt.Land.Klassik!“-Welle weil die „<strong>Nordkurier</strong> stattgefunden. Sinfoniker“<br />
mal eines im September. eine vollständig vom <strong>Nordkurier</strong><br />
in Neubrandenburg<br />
(und den Konzert-<br />
Inzwischen erklingen die<br />
inzwischen ihre feste Fan-<br />
„<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“ alljährlicbesuchern)<br />
finanzierte Gemeinde gefunden haben.<br />
Bis<br />
im<br />
zu<br />
November.<br />
50<br />
Trotz<br />
Milliliter<br />
Veranstaltung sind, für die Das „Nebeneinander“ von<br />
einer mehrjährigen Zwangspause<br />
zu Corona-Zeiten hat fließt – anders als für die auch in Zukunft geben – die<br />
kein staatliches Fördergeld beiden Formaten wird es also<br />
sich Speichel das Format und Kondenswasser inzwischen Abendkonzerte lassen Blechbläser von „Stadt.<br />
fest während etabliert der Aufführung und soll fortgesetzt<br />
ab: Manche werden: Werke Für sehen 2023 dafür finanziell eigens „Lüftungs-<br />
aus Mitteln des<br />
aus ihren Land.Klassik!“, Instrumenten die seit 2018<br />
ist pausen“ das Konzert in den für jeweiligen Montag, Stimmen Strategiefonds vor, in anderen des Landtags<br />
den Werken 13. November, müssen die 19 Musiker Uhr, geeignete Mecklenburg-Vorpommern<br />
Momente<br />
Musik wird allerdings, wie<br />
schon jetzt, dieselbe bleiben.<br />
Ob die Atmosphäre bei<br />
den Konzerten ebenfalls dieselbe<br />
ist, finden Sie am besten<br />
geplant. selbst finden. Der Kartenvorverkauf<br />
heraus, indem Sie den<br />
unterstützt werden. Zum<br />
ist bereits im Sommer anderen, weil die Konzert-<br />
jährlichen Abend mit den<br />
angelaufen.<br />
kirche als Konzerthaus von „<strong>Nordkurier</strong> Sinfonikern“<br />
Als dann 2018 die Reihe überregionalem (manche sagen<br />
einmal selbst miterleben.<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ ihren<br />
sogar: internationalem) Es lohnt<br />
sich!<br />
Jürgen Kliewe, Bürgermeister Ueckermünde<br />
„Das Seebad Ueckermünde, eher im ländlichen Raum verortet, war schon zum wiederholten<br />
Male Nutznießer dieser wundervollen Reihe mit sehr guten Musikern und einem mitreißenden<br />
Programm. Reden wir von gleichen Lebensverhältnissen in Großstädten und auf dem<br />
Lande, dann gehört für mich ein Angebot an klassischer Musik für das flache Land mit dazu.“<br />
FOTO: ZVG
SEITE 6<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
<strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />
Lutz Schumacher dirigiert<br />
bei Konzerten der Neuen<br />
Philharmonie ab und zu<br />
selbst – hier 2019 in der<br />
Konzertkirche.<br />
Die Szene aus Putbus ist Herr Offiziell Schulz, gestartet Herr Schumacher,<br />
Projekt Sie im beide Herbst gelten 2021 als in die Pa-<br />
war das<br />
inzwischen schon eine Weile<br />
her: Im Frühjahr 2022 Erfinder sewalk - von damals „Stadt.Land. mit Besuch<br />
war das, damals hatte die Klassik!“ von Bildungsministerin – Wie ist es dazu Bettina<br />
Martin (SPD), die heute<br />
gekommen?<br />
Neue Philharmonie seit dem<br />
Herbst 2021 bereits rund 80 Andreas Kulturministerin Schulz: Es ist. war Damals deine<br />
Grundschulen des Landes für Idee, stand Lutz! nicht „Peter und der<br />
ein solches „Grundschulkonzert“<br />
besucht. Bis Spätsomdern<br />
haben der „Karneval das schon gemein-<br />
der Tie-<br />
Lutz Wolf“ Schumacher: auf dem Spielplan, Naja, wir son-<br />
beimer<br />
2023 sind es rund 200 sam re“. Für ausgeheckt… einige der Kinder, die<br />
Grundschulen geworden, die aus den Pasewalker Einrichtungen<br />
Kita gehen am wir Pulvertum,<br />
zunächst<br />
restlichen rund 100 folgen Vielleicht<br />
bis Anfang 2024. „Wir finden, noch Kita einen „Storchennest“ Schritt zurück: sowie<br />
dass alle Kinder die Chance Woher der Grundschule kennen Sie sich Ueckertal denn<br />
haben sollen, mit Klassik in überhaupt?<br />
kamen, war das Auftaktkonzert<br />
in Das Pasewalk erste damals Mal begeg-<br />
das<br />
Kontakt zu kommen“, sagt Schulz:<br />
Orchesterleiter und Chefdirigent<br />
Andreas Schulz. Er Seminar haupt. „Mit mit einigen dem Titel unserer „Dirinet<br />
erste sind klassische wir uns Konzert auf einem über-<br />
verweist auf Studien, die gieren Kinder und waren Führen“. wir 2019 Ich schon hatte<br />
belegen, dass sich Musik in damals beim ein Konzert Orchester vom gegründetfantenpups‘,<br />
das ich für aber diese für Semina-<br />
einige<br />
,Ele-<br />
vielerlei Hinsicht positiv auf<br />
die Entwicklung von Kindern<br />
unserer mit Führungskräften vierjährigen Kinder aus<br />
auswirkt. „Klar, es ist eine riesige<br />
logistische Herausforde-<br />
gestellt zert“, so habe. Sabine Bei Maronde, Lutz Schu-<br />
die<br />
der ist das Wirtschaft heute das zur erste Verfügung Konrung“,<br />
ergänzt Schulz noch macher Leiterin merkte der Kita man Pulverturm. schnell,<br />
- allein die Organisation der dass „Und er mehr macht wollte, euch das als bloß Konzert<br />
Spaß?“, bei so einem fragte Bildungs-<br />
Seminar<br />
Touren verschlingt eine Menge<br />
Zeit.<br />
mitzumachen ministerin Bettina … Martin<br />
mal<br />
Für die Konzerte in den (SPD) die kleinen Konzertbesucher<br />
in ihrem Grußwort<br />
Schulen, Turnhallen und Bürgersälen<br />
„Wir haben jetzt<br />
haben sich die Musiker<br />
und Musikerinnen ein tung. Als Antwort hallte ihr<br />
schon<br />
nach der Hälfte der Veranstal-<br />
variables Klassik-Repertoire ein „Ja“ aus 170 Kindermündern<br />
entgegen. Die Grund-<br />
auserkoren, das für Kinderohren<br />
geeignet ist. Neben schulkonzerte seien als Eintrittsfenster<br />
für Kinder dem sinfonischen Märchen<br />
zur<br />
Zum Auftaktkonzert im August 2021 in Pasewalk kam auch die<br />
damalige Bildungsministerin Bettina Martin (SPD)FOTO: JOHANNA HORAK<br />
so oft bewiesen, wie gut<br />
„Peter und der Wolf“ bietet<br />
das Orchester auch Schulkonzerte<br />
mit dem „Karneval<br />
der Tiere“ von Camille Saint-<br />
Saëns und die Kinderfassung<br />
das funktionieren kann“<br />
von Wolfgang Amadeus Mozarts<br />
„Zauberflöte“ an. Auch<br />
die „Bilder einer Ausstellung“<br />
vom russischen Komponisten<br />
Modest Mussorgski gehören<br />
Zwei Kleinbusse und (mindestens) 16 Musiker: Das ist die<br />
Besatzung, mit der das Orchester für die Grundschulkonzerte auf<br />
Tour durch ganz Mecklenburg-Vorpommern geht.FOTO:ZVG<br />
Orchester-Chef Andreas Schulz und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />
zum Repertoire.<br />
Lutz Schumacher haben „Stadt.Land.Klassik!“ Am liebsten würde im Jahr Schulz 2018 aus der<br />
Taufe gehoben. Im Interview mit Gabriel die Reihe Kords perspektivisch blicken auch die beiden auf<br />
die ersten fünf Jahre zurück – und<br />
über<br />
erzählen,<br />
Mecklenburg-Vorpom-<br />
wie sie sich kennenlernten.<br />
Projekt.<br />
mern hinaus ausbauen - aber<br />
eins nach dem anderen.<br />
Musik zu verstehen, so die<br />
Ministerin. Es sei außerdem<br />
spannend zu sehen, wie die<br />
Kinder Freude an Musik entwickeln<br />
würden. „Dieses<br />
Projekt ist zudem eine tolle<br />
Unterstützung für die Schulen.<br />
Aus diesem Grund geht<br />
mein Dank auch noch mal an<br />
den <strong>Nordkurier</strong>“, betonte Bettina<br />
Martin. Denn auch die<br />
<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
unterstützt das landesweite<br />
Nachdem inzwischen<br />
mehr als zwei Drittel des<br />
foto: FOTO: ZVG A. MAASS<br />
Michael Bettina Martin, Galander, Kultur- Bürgermeister und Wissenschaftsministerin Anklam<br />
(SPD)<br />
„Wir „Vom sind Ohr der direkt festen ins Überzeugung, Herz – das ist es, dass was Sinfoniekonzerte Musik ausmacht. nicht „Stadt.Land.Klassik!“ nur den großen Städten bringt vorbehalten<br />
Kultur zu sein den sollten. Menschen, In ländlichen in die Städte und und kleinstädtischen den ländlichen Gebieten Raum. gibt Ich es wünsche ein ebenso allen begeistertesucherinnen<br />
Publikum, und das Besuchern dieses Privileg unvergessliche verdient. Erlebnisse Wir gratulieren bei den zum Konzerten.“ fünfjährigen<br />
Be-<br />
Erfolg!“
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 7<br />
Und dann hat er Sie als Dirigier-Lehrer<br />
engagiert?<br />
Schulz: Sozusagen. Wir haben<br />
uns jedenfalls regelmäßig getroffen<br />
und uns auch nicht<br />
mehr aus den Augen verloren.<br />
Von da an war es dann<br />
aber noch ein weiter Weg bis<br />
zu „Stadt.Land.Klassik!“<br />
Schumacher: Andreas Schulz<br />
stand an dem Punkt, an dem<br />
er sein Orchester professionalisieren<br />
wollte. Das Orchester,<br />
mit dem alles angefangen<br />
hat, war ja ein Laienorchester.<br />
Die Neue Philharmonie,<br />
die wir dann gemeinsam aus<br />
der Andreas Taufe Schulz, gehoben künstlerischer haben, Leiter ist der Neuen Philharmonie<br />
ein Profi-Orchester.<br />
Andreas Schulz hat die Neue Philharmonie<br />
gegründet und ist ihr Künstlerischer Leiter.<br />
Die Resonanz ist einmalig. Wenn<br />
unsere Kontrabassistin als erste mit<br />
ihrem Kontrabass da rausgeht und<br />
dann hört man so ein Staunen von<br />
150 Kindern, die machen dann alle:<br />
‚Ooooh!‘. Das ist schon einmalig!“<br />
Zyklus‘ Das heißt, mit wer dem dort mitspielt, Ziel, alle<br />
ist Grundschulen Berufsmusiker? in MV besucht<br />
Schumacher: zu haben, erreicht Ja. Die sind, meisten zieht<br />
sind Andreas noch Schulz jung folgendes und stehen Fazit:<br />
Ende „Es wird ihres einmalig, Studiums, phä-<br />
also<br />
am<br />
am nomenal Anfang aufgenommen.“<br />
ihrer Karriere.<br />
Das Die Logistik tatsächlich dahinter die schildert<br />
zwei der künstlerische Missionen der Leiter Neu-<br />
erste<br />
von<br />
en der Philharmonie: Neuen Philharmonie Diesen jungen<br />
„Meist Musikern sieht es die so Möglichkeit aus, wenn<br />
so:<br />
zu das geben, Orchester schnell drei möglichst Tage<br />
viel unterwegs Spielpraxis ist, in wir einem fahren professionellen<br />
dann meistens Orchester um 6.15 zu Uhr bekommen.<br />
in Berlin los, dann gibt es an<br />
einem Montag zwei Konzerte.<br />
Dann die zweite muss Mission? das Orchester<br />
Und<br />
Schumacher: sich die <strong>Klassisch</strong>e Verpflegung Musik und<br />
für Übernachtung große Orchester für die dorthin Musiker<br />
bringen, kümmern. wo sie Am sonst nächsten nicht<br />
zu<br />
erklingen und übernächsten würde. Tag gibt es<br />
Schulz: meist drei Ich Konzerte. gebe zu, Um dass acht, ich<br />
anfangs zehn und viel zwölf zu sehr Uhr. auf Es Berlin<br />
schon fixiert ein Kraftakt. war. Dort Wir haben sind<br />
ist<br />
wir ein Reiseorchester, uns ja auch kennengelernt.<br />
ganzen Aber Utensilien, in Berlin Noten-<br />
gibt es<br />
haben die<br />
natürlich pulte, Instrumente, schon alle unsere möglichen<br />
Technik, Angebote, die Moderation da brauchte und<br />
keiner alles, das ein muss neues schnellstmöglich<br />
von einer Aula oft in die<br />
Orchester.<br />
In nächste Mecklenburg-Vorpommern<br />
oder aber Sporthalle, schon? wo auch<br />
oder in eine Kirche<br />
Schumacher: immer wir sind. Nicht Manchmal nur<br />
spielen wir vor 30 Schülern,<br />
manchmal vor 230.“ Aber –<br />
und darauf kommt es nicht<br />
nur Schulz an: „Die Resonanz<br />
ist einmalig. Wenn unsere<br />
Kontrabassistin als Erste mit<br />
dem Kontrabass da rausgeht<br />
vor die Künder, und dann<br />
hört man so ein Staunen von<br />
150 Kindern, die machen<br />
dann alle „Oohhh!“ – die sehen<br />
zum ersten Mal in ihrem<br />
Leben einen Kontrabass und<br />
dann guckt man in die neugierigen<br />
Blicke der Kinder.<br />
Das ist schon einmalig!“<br />
Ob das Projekt über das<br />
Jahr 2024 hinaus fortgesetzt<br />
werden kann, hängt davon<br />
ab, ob die Förderung aus Landesmitteln<br />
verlängert werden<br />
kann – Andreas Schulz ist zuversichtlich:<br />
„Die Resonanz<br />
von den Grundschulen und<br />
auch aus der Politik ist einfach<br />
zu gut als dass ich mir<br />
vorstellen kann, dass es das<br />
gewesen sein soll.“<br />
Er und seine Musiker hätten<br />
jedenfalls große Lust auf<br />
eine Fortsetzung des erfolgreichen<br />
Projekts...<br />
Große Kinderaugen und -ohren: Die Klassik-Fans der jüngsten<br />
Generation bei einem Grundschulkonzert.<br />
FOTOS (2): ZVG<br />
Andreas Schulz tritt auch vor den Grundschulkindern im Frack auf:<br />
Ein echter Dirigent macht das eben so – auch in der Turnhalle!<br />
Sandra Franz-Robert Nachtweih, Liskow, Kreistagspräsidentin Vorsitzender der Vorpommern-Greifswald CDU-Fraktion im MV-Landtag (CDU)<br />
„Ich„<strong>Klassisch</strong>e erinnere mich Konzerte noch an im das ländlichen erste Konzert Raum in bereichern Pasewalk: das Da kulturelle habe ich Leben. dem <strong>Nordkurier</strong> Sie schaffen in<br />
Gemeinschaftsgefühl, meinem Grußwort bieten die Leviten künstlerische gelesen Inspiration – und bemängelt, und schenken dass die Momente Schlagzeilen der in Ruhe unserer und<br />
Region oft so Freude negativ fernab sind. Seitdem vom Trubel. haben Die fünf CDU-Fraktion Jahre „Stadt.Land.Klassik!“ hat die Konzerte zu gern vielen unterstützt!“ positiven<br />
Schlagzeilen geführt. Ich finde dieses Engagement für Kultur im ländlichen Raum großartig!“<br />
foto: FOTO: jens R. MARTEN/ARCHIV<br />
büttner
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STADT.LAND.KLASSIK!<br />
dort. Ich war ja, als wir das<br />
Orchester 2016 gegründet<br />
haben, schon seit vielen Jahren<br />
Geschäftsführer beim<br />
<strong>Nordkurier</strong>. Und hier in<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
habe ich erlebt, dass es hier<br />
zwar durchaus schon Orchester<br />
gibt – aber dass es<br />
trotzdem viele Orte gibt,<br />
von denen aus diese Orchester<br />
sehr weit entfernt sind.<br />
Nehmen Sie die Neubrandenburger<br />
Philharmonie: Das ist<br />
ein tolles Orchester mit einer<br />
großartigen Spielstätte! Aber<br />
wenn Sie in Ueckermünde<br />
oder in Röbel wohnen, ist die<br />
Konzertkirche einfach sehr<br />
seit weg. So ist die Idee entstanden,<br />
mit den Konzerten<br />
näher an die Menschen im<br />
so genannten „ländlichen<br />
Raum“ zu gehen.<br />
Gab es in Pasewalk, Anklam<br />
oder Malchow denn vorher<br />
keine klassischen Konzerte?<br />
Schumacher: In den Jahrzehnten<br />
vor „Stadt.Land.Klassik!“<br />
nur sehr selten. Allenfalls<br />
mal, wenn eine Veranstaltung<br />
der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern<br />
zu<br />
Gast war, für die ich mich<br />
übrigens auch schon seit<br />
vielen Jahren engagiere. Als<br />
wir dann mit „Stadt.Land.<br />
Klassik!“ angefangen haben,<br />
genannte „ländliche Raum“<br />
war damals sicher nicht so<br />
benachteiligt, wie er es heute<br />
in vielerlei Hinsicht ist.<br />
Zurück zum Orchester und<br />
zu „Stadt.Land.Klassik!“,<br />
das es jetzt fünf Jahre gibt.<br />
Gibt es etwas, das Sie in den<br />
vielen Jahren überrascht<br />
hat – zum Beispiel der starke<br />
Zuspruch des Publikums?<br />
Schulz: Wenn ich ehrlich sein<br />
soll: Das hat mich überhaupt<br />
nicht überrascht. Es gab ja<br />
ein inoffizielles „nulltes“<br />
Konzert in Anklam, bevor<br />
wir die Reihe offiziell gestartet<br />
haben. Da haben wir ausprobiert,<br />
wie die Resonanz<br />
ist. Und schon damals haben<br />
wir erlebt, wie begeistert das<br />
Publikum war, dass es so<br />
ein Konzert vor der eigenen<br />
Haustür zu hören gibt. Diese<br />
Begeisterung erleben wir<br />
eigentlich so gut wie jedes<br />
Mal bei den Konzerten.<br />
Schumacher: Die Konzerte<br />
sind ja auch sehr konstant<br />
sehr gut besucht, oft sogar<br />
ausverkauft. Mich hat das<br />
alles auch nicht überrascht.<br />
Aber ich muss schon sagen,<br />
dass es mir immer wieder<br />
eine riesige Freude ist, in<br />
Pasewalk, Waren oder Teterow<br />
zu erleben, wie uns das<br />
zelne Musiker eine Funktion<br />
in einem größeren Ganzen<br />
hat. Aber was die Fluktuation<br />
angeht, das war natürlich<br />
schon ein Problem für<br />
uns: Gerade die Corona-Zeit<br />
hat dazu geführt, dass viele<br />
bestehende Formationen<br />
und Bindungen auseinandergerissen<br />
wurden. Inzwischen<br />
ist die Fluktuation im<br />
Orchester gar nicht mehr<br />
so hoch – eine gewisse Konstanz<br />
ist uns auch wichtig.<br />
Es gibt Musiker, die sind<br />
vom ersten Tag dabei. Und<br />
Publikum die Tür einrennt.<br />
gab es interessanterweise<br />
Etwa 170 Kinder ließen sich im Herbst 2021 beim Auftaktkonzert der Grundschulkonzerte in Pasewalk begeistern - damals stand der „<br />
viele Konzertbesucher, die Viele Konzertbesucher freuen<br />
sich auch darüber, wie<br />
uns erzählt haben, dass es<br />
solche Formate zu DDR-Zeiten<br />
noch gegeben hat. Nach wie viel Spielfreude sie aus-<br />
jung die Musiker sind und<br />
der<br />
Das<br />
Wende ist das<br />
zweite<br />
aber eingeschlafen…<br />
aber auch eine hohe Flukstrahlen.<br />
Gleichzeitig<br />
Standbein<br />
gibt es<br />
tuation im Orchester. Wie<br />
Es war also doch nicht alles schafft man es, trotzdem ein<br />
schlecht<br />
von<br />
in der DDR!<br />
„Stadt.Land.Klassik!“<br />
Wir-Gefühl zu erzeugen?<br />
sind<br />
Schumacher: Das Fass will ich Schulz: Das Wir-Gefühl entsteht<br />
im Orchester ja hier jetzt lieber nicht auf-<br />
ganz<br />
machen. (lacht) Aber der so automatisch, weil jeder ein-<br />
Konzerte für die Kleinsten<br />
es gibt Musiker, die haben<br />
wir im Orchester zu dem<br />
entwickelt, was sie jetzt<br />
sind – zum Beispiel unseren<br />
Konzertmeister Juan-Esteban<br />
Rendón.<br />
Schumacher: Oder die Hörner<br />
– die sind auch schon<br />
seit Jahren dabei. Man muss<br />
aber auch sehen, dass das<br />
Orchester ja gerade das Ziel<br />
hat, eine Art Sprungbrett für<br />
junge Musiker zu sein. Wenn<br />
jemand geht, weil er woanders<br />
untergekommen ist,<br />
ist das zwar schade für uns,<br />
Privat höre ich so gut wie<br />
überhaupt keine Musik.<br />
Andreas Schulz<br />
Wippende kleine Füße und Jeannine im Takt Rösler, schwingende Vorsitzende der Fraktion Arme: „Die Knapp Linke“ 200 im MV-Landtag Konzerte an<br />
Grundschulen hat die Neue „Die Konzerte Philharmonie mit der wunderbaren MV in Neuen den Philharmonie vergangenen sind stets ein Jahren exquisiter in Hörgenuss MV<br />
an ungewöhnlichen Orten. Sie sind aus dem kulturellen Leben auch meiner Heimatregion<br />
gegeben. Und wenn es nach nicht mehr den wegzudenken Musikern und geht, werden hoffentlich war das noch erst viele der Jahre die Anfang...<br />
Menschen begeistern.“<br />
foto: ZVG<br />
Von Johanna Horak, Ralph Sommer und Sirko Salka
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
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aber eigentlich trotzdem ein<br />
großer Erfolg fürs Orchester.<br />
Was zeichnet die Neue Philharmonie<br />
noch aus?<br />
Schumacher: Aus meiner Sicht<br />
hat die Neue Philharmonie<br />
gleich eine ganze Reihe von<br />
Alleinstellungsmerkmalen,<br />
die es zu etwas ganz Besonderem<br />
in der Orchesterlandschaft<br />
machen. Da ist<br />
zum einen die wahnsinnig<br />
hohe Anzahl von Konzerten.<br />
Übers Jahr kommen im<br />
Schnitt um die 100 Termine<br />
zusammen: Das sind vor allem<br />
die Grundschulkonzerte,<br />
aber auch jede Tour von<br />
„Stadt.Land.Klassik!“. Die<br />
Musiker sammeln hier sehr<br />
viel Aufführungspraxis, das<br />
ist natürlich gerade für junge<br />
Musiker optimal. Dann reist<br />
das Orchester gemeinsam,<br />
das schweißt die Mitglieder<br />
natürlich auch zusammen.<br />
Und natürlich achtet Andreas<br />
Schulz darauf, dass Stücke gespielt<br />
werden, an denen die<br />
Musiker auch etwas lernen<br />
können.<br />
Karneval der Tiere“ auf dem Programm. <br />
Mit lautem Gerangel<br />
stürmt die neue Generation<br />
von Klassikfans<br />
die Sporthalle der<br />
Grundschule „Boddenwind“<br />
in Putbus auf Rügen: Etwa<br />
90 Knirpse der Klassenstufen<br />
1 bis 4 machen es sich auf den<br />
ausgelegten Sportmatten und<br />
-bänken bequem und applaudieren,<br />
als das Orchester der<br />
Neuen Philharmonie MV die<br />
Halle betritt.<br />
Wer entscheidet über das<br />
Programm der Konzerte?<br />
Schumacher: Das letzte Wort<br />
hat natürlich der künstlerische<br />
Leiter…<br />
Schulz: Gut zu wissen! (lacht)<br />
Das machen wir schon gemeinsam,<br />
aber mir ist in der<br />
Tat wichtig, dass es Stücke<br />
sind, an denen die Musiker<br />
auch ihre Freude haben.<br />
Gleichzeitig legen wir Wert<br />
darauf, dass in jedem Programm<br />
auch mindestens ein<br />
sehr bekanntes oder sehr eingängiges<br />
Werk dabei ist, zu<br />
dem das Publikum möglichst<br />
schon einen Anknüpfungspunkt<br />
hat.<br />
Die Konzerte sind ja auch<br />
moderiert, anders als andere<br />
philharmonische Konzerte.<br />
Schumacher: Das war eine sehr<br />
bewusste Entscheidung, für<br />
die wir vom Publikum bisher<br />
auch sehr positive Rückmeldungen<br />
bekommen haben:<br />
Wir wollen sicherstellen,<br />
dass auch Hörer, die kein ausgeprägtes<br />
Wissen über klassische<br />
Musik haben, sich in<br />
einzelnen Instrumente eines<br />
Sinfonieorchesters vorzustellen<br />
und die Sinne der jungen<br />
Zuhörer für klassische Töne<br />
zu sensibilisieren. Als eine<br />
Moderatorin den Dirigenten<br />
ans Pult ruft, wird es plötzlich<br />
mucksmäuschenstill. Dann<br />
stellt die Frau die jeweiligen<br />
Instrumente der handelnden<br />
Personen und Tiere vor und<br />
fragt nach den Namen. Viele<br />
Kinder kennen sich gut aus,<br />
unsere Konzerte trauen und<br />
vielleicht auch ihre Kinder<br />
oder Enkelkinder mitbringen.<br />
Wir wollen die Zugangshürden<br />
niedrig halten, deshalb<br />
erklären wir, was auf<br />
der Bühne passiert, und weisen<br />
auf Besonderheiten hin.<br />
Bei den Werken machen wir<br />
allerdings keine Abstriche:<br />
Das, was wir machen, hat<br />
nichts mit André Rieu oder<br />
so zu tun – aber wir wollen<br />
trotzdem sicherstellen, dass<br />
jeder zu uns kommen kann.<br />
Auf dem Spielplan steht sind offenbar von ihren Lehrern<br />
Leiterin vorbereitet der Grundschule worden: Klar „Villa lung Kunterbunt“, in vollen Zügen Anklam aus, wie-<br />
leben die musikalische Hand-<br />
„Peter und der Wolf“ Manuela – 1936 Bölk,<br />
von Sergei Dank Prokofjew „Stadt.Land.Klassik!“ komponiert,<br />
und um erfahren, Schulkindern dass klassische die Musik zwitschernd etwas Tolles fliegende ist. Durch Vögel-<br />
die Moderationen auf, als Wolf in den die Kinder-<br />
Ente ver-<br />
doch, konnten Peter unsere ist die Schulkinder Violine, das ein Sinfonieorchester gen sich im Takt, live erleben springen<br />
konzerten, den Erklärungen und dem aktiven Miteinbeziehen der Kinder wird so eine intensive<br />
Begegnung mit klassischer Musik den Kindern ermöglicht. Danke und weiter so!<br />
Inzwischen gibt es „Stadt.<br />
Land.Klassik!“ ja auch an<br />
Grundschulen.<br />
Schulz: Ja, und allein von der<br />
Zahl der Aufführungen her<br />
haben wir die Erwachsenen-<br />
Konzerte längst überholt,<br />
obwohl es die Grundschulkonzerte<br />
erst seit 2021 gibt.<br />
Schumacher: Kinderkonzerte<br />
hat es aber von Anfang an<br />
gegeben!<br />
Schulz: Das stimmt, aber seit<br />
Herbst 2021 machen wir es<br />
systematisch: Wir wollen<br />
dauerhaft in einem Vier-Jahres-Zyklus<br />
an jeder Grundschule<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
ein Konzert geben,<br />
um sicherzustellen, dass jedes<br />
Grundschulkind einmal<br />
mit klassischer Musik in Berührung<br />
kommt. Dank einer<br />
Förderung der Landesregierung<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
konnten wir dieses Programm<br />
beginnen – und nun<br />
hoffen wir, dass wir es dauerhafchen<br />
fortführen die Querflöte, können. und die<br />
Schumacher: quakende Ente Dass wird auf von diese der<br />
Weise Oboe vertont. so gut wie Peters jedes Grundschulkinmender<br />
Großvater im Land erreichen, kommt<br />
brum-<br />
ist mit etwas dem Fagott deutschlandweit daher, die<br />
einmaliges schleichende – Katze ich halte mit das der<br />
wirklich Klarinette, für und ein dann absolutes schließ-<br />
Leuchtturm-Projekt. lich wird der hungrige Klassi-<br />
Wolf<br />
mit den Hörnern angekündigt,<br />
ehe mit Pauken und<br />
Trompeten die schießenden<br />
Jäger eingreifen.<br />
Die Jungen und Mädchen<br />
sche Musik ist etwas ganz<br />
Wunderbares und wer so ein<br />
Instrument lernen will, sollte<br />
früh damit anfangen. Deshalb<br />
ist es fantastisch, wenn<br />
die Neue Philharmonie dazu<br />
beitragen kann, dass sich die<br />
Faszination schon auf die<br />
jüngeren Kinder überträgt.<br />
Schließlich weiß jeder, wie<br />
gut das Erlernen eines Musikinstruments<br />
für die weitere<br />
Entwicklung von jungen<br />
Menschen ist.<br />
Was erleben Sie bei den<br />
Kinderkonzerten?<br />
Schulz: Im Grunde dasselbe<br />
wie bei den Erwachsenen-<br />
Konzerten: Die Kinder sind<br />
begeistert. Aber sie staunen<br />
natürlich viel mehr über die<br />
Geräusche, die wir unseren<br />
Instrumenten entlocken<br />
können. Und sie lassen sich<br />
wunderbar mitreißen vom<br />
Orchesterklang.<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ ist<br />
inzwischen auch in andere<br />
Bundesländer exportiert<br />
worden.<br />
Schulz: Das stimmt. Es gab<br />
eine vergleichbare Reihe im<br />
südlichen Brandenburg, allerdings<br />
waren das bislang<br />
bei Weitem nicht so viele<br />
Konzerte wie hier in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Seit<br />
dem vorigen Jahr sind wir<br />
auch in Baden-Württemberg<br />
aktiv.<br />
Fotos: Johanna Horak<br />
Da hatte vermutlich Lutz<br />
Schumacher schlingt, und wieder applaudieren seine<br />
Hände den Musikern im Spiel… begeistert, als<br />
Schumacher: nach 40 Minuten Ja. Die Neue der letzte Philharmonie<br />
Ton verklungen kooperiert ist. „Ich mit bin<br />
dem so dankbar Schwäbischen für diese Möglichkeit“,<br />
sagt Geschäftsführer ihre Schuldirekto-<br />
ich<br />
Verlag,<br />
dessen<br />
seit rin 2020 Christina bin und Schumacher. der ja 2021<br />
die Einerseits <strong>Nordkurier</strong> hätten Medien-<br />
Kinder<br />
in den vergangenen beiden<br />
Jahren kaum Kultur jenseits<br />
der Schule erleben können.<br />
Und andererseits unterstütze<br />
diese Vorstellung den Musikunterricht,<br />
in dem zwei engagierte<br />
Lehrerinnen zuletzt<br />
auch dieses Musikmärchen<br />
thematisiert hätten.<br />
foto: ZVG
SEITE 10<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Stunde Null in Anklam<br />
Fast ein Jahr, bevor „Stadt.Land.Klassik!“ offiziell an den Start ging, probierte der<br />
<strong>Nordkurier</strong> das Konzept in Anklam aus. Hier erinnert sich Jürgen Mladek, damals<br />
<strong>Nordkurier</strong>-Redaktionsleiter in Vorpommern, wie er zum ersten Mal davon hörte.<br />
Die besten Ideen, also<br />
die vom Kaliber „Genial,<br />
das müssen wir<br />
unbedingt machen!“, die kommen<br />
vielen Menschen ja kurz<br />
nach Mitternacht, vielleicht<br />
als Folge von irgendwas mit<br />
dem Biorhythmus, womöglich<br />
aber doch eher bedingt durch<br />
Bier, jedenfalls: geniale Ideen<br />
entstehen dann – echt jetzt<br />
aber mal! –, und es waren bestimmt<br />
auch nur zwei oder<br />
drei kleine Pils. Also, maximal!<br />
Jedenfalls, alle sind begeistert,<br />
das Mundwerk läuft<br />
heiß, bis die Ohren glühen,<br />
es wird zwei Uhr, drei Uhr,<br />
kein Mensch glaubt mehr<br />
die Geschichte von nur zwei<br />
oder drei kleinen Pils, dann<br />
gehen alle irgendwann doch<br />
schlafen, und wenn der liebe<br />
Gott einen guten Moment hat,<br />
dann haben am nächsten Morgen<br />
alle die ach so geniale Idee<br />
vergessen. gruppe übernommen hat.<br />
Die Alles Reihe schon heißt oft in erlebt, Baden- zumindest<br />
Württemberg schwant „Schwäbische<br />
dem Autor,<br />
dass Klassiksterne“ es ziemlich und oft so hat gewesen<br />
ähnlich sein gut dürfte angelassen – aber die wie Idee in<br />
sich<br />
mit Mecklenburg-Vorpommern.<br />
„Stadt. Land. Klassik!“, die<br />
war von Anfang an von einem<br />
ganz Wollen anderen Sie weiter Kaliber.<br />
expandieren? Es fing schon damit an,<br />
Schulz: dass der Grundsätzlich Mann unerfreulich schon,<br />
nüchtern wobei wir klang, natürlich alles irgendwann<br />
also an wie unsere immer, Kapazitäts-<br />
wenn die-<br />
eigentlicsgrenzen<br />
sattsam kommen. bekannte Wir Neubrandenburger<br />
ja auch noch Telefonnummer<br />
Konzerte<br />
geben<br />
in<br />
auf dem Display des wackeren<br />
Anklamer <strong>Nordkurier</strong>-<br />
Redaktionsleiters auftauchte,<br />
gerne zu einer unappetitlich<br />
frühen Uhrzeit, also just dann<br />
am Vormittag, wenn anständige<br />
Journalisten die eigene<br />
Zeitung noch nicht gelesen<br />
haben und zwangsläufig ins<br />
Stammeln kommen, wenn der<br />
Geschäftsführer eine harmlose<br />
Frage zur aktuellen Ausgabe<br />
stellt.<br />
Nicht, dass es so etwas<br />
geben würde wie anständige<br />
Journalisten, wo kämen wir<br />
denn da hin, und überhaupt<br />
meckern die guten Geschäftsführer<br />
einem ja nicht ins<br />
Handwerk rein, und so war<br />
es auch an diesem Tag in Vorpommern<br />
im Jahr 2017.<br />
Moderator Juri Tetzlaff und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer Lutz<br />
Schumacher begrüßten die rund 300 Gäste in Anklam.Foto:NK-Archiv<br />
Berlin und in weiteren Städten.<br />
Neulich haben wir bei-<br />
Dach gründen (lacht).<br />
Orchester unter demselben<br />
spielsweise bei Volkswagen<br />
in Wolfsburg gespielt. Irgendwann<br />
kommt dann aber der schon mehrere Dirigenten…<br />
Immerhin gibt es ja auch<br />
Punkt, wo man mit einem Orchester<br />
nicht mehr schaffen wäre es auch schon jetzt<br />
Schulz: Das stimmt, anders<br />
kann – schon die rund 100 nicht zu bewältigen. Ich bin<br />
Konzerte im Jahr, die wir jetzt froh, dass wir mit unserem<br />
machen, sind mehr als die stellvertretenden künstlerischen<br />
Leiter Keuntae Park<br />
meisten anderen Orchester<br />
zu bewältigen haben. Aber im seit dem vorigen Jahr einen<br />
Ernstfall können wir natürlich<br />
einfach Musiker noch ein hier... zweites ...und haben. glückliche Zuschauer<br />
weiteren festen Dirigenten<br />
Begeisterte dort.<br />
Also unerschrocken ran<br />
ans Telefon, mal sehen, was<br />
wir für die <strong>Nordkurier</strong>-Zentrale<br />
tun können. „Schuuhmacher“,<br />
schmeichelte es in mein<br />
Ohr, mit diesem melodiös<br />
langgezogenen U, und dann<br />
wundert der sich, wenn mal<br />
jemand aus Versehen Schuhmacher<br />
statt korrekt Schumacher<br />
schreibt. Lutz Schumacher<br />
also, der Geschäftsführer<br />
der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
war am anderen Ende der Leitung,<br />
wer auch sonst bei dieser<br />
Telefonnummer, aber ich melde<br />
mich ja auch grundsätzlich<br />
mit meinem Namen, nämlich<br />
korrekt und mit kurzen a bei<br />
Mladek und nicht so, wie es<br />
jetzt aus dem Telefon klang:<br />
„Herr Mlaaadek“, hob Lutz<br />
Schumacher also an, und der<br />
Trick ist eigentlich ganz gut,<br />
denn so ein langer Vokal sorgt<br />
doch gleich für ein wenig Wärme<br />
in dieser kalten Welt, und<br />
später Schumacher: lernte ich, Das dass ist man sicher so<br />
eine auch gewollte etwas, an Rhythmusverschiebunchestermitglieder<br />
in Musik viel auch ler-<br />
dem die Or-<br />
Synkope nen können. nennt Manchmal und dadurch gibt<br />
eine es bei reizvolle einer Spannung einzigen Welle erzeugen<br />
von kann. „Stadt.Land.Klassik!“<br />
drei Aber Dirigenten, wir schweifen gelegentlich<br />
gewiss wechseln nix sie mit sogar reizvol-<br />
in-<br />
ab, da<br />
war<br />
ler nerhalb Spannung eines zwischen Konzerts. Lutz Das<br />
Schumacher Orchester muss und sich dem dann Anklamer<br />
jedes Mal Büroleiter, auf einen wir anderen<br />
Interpreten Profis, aber einstellen als er<br />
sind<br />
schließlich<br />
dann und spielt fortfuhr, möglicherweise<br />
dass da „so<br />
eine und Idee“ dasselbe habe und Werk ob ich drei die<br />
foto: ZVG<br />
Danny Sirko Salka, Rodewald, Redaktionsleiter Bürgermeister bei Pasewalk Labhard Medien (Schwäbisch Media)<br />
„Eine „Alle paar Stadt Monate ohne Musik touren von die „Stadt.Land.Klassik!“ (musik-)verrückten Nachwuchs-Stars ist wie ein Ort ohne übers Einwohner: Land und trist sorgen und<br />
langweilig. mit ihren frischen, Und jeder lebhaften Musiker Gastspielen ist eine Wohltat für Riesenstimmung. für „unsere“ Menschen Dabei ist der es Stadt, dem Orchester denn sie<br />
spielen und Publikum Leben rein gleichermaßen – und das ist schnuppe, schließlich ob der sie Schlüssel in einem für Kino, eine Kulturhaus, lebendige Stadt.“ einer Kirche oder<br />
Schule auftreten. Hauptsache, bei den Leuten sein. Respekt!“
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 11<br />
rumentenkoffer an Wissen<br />
und Techniken verfügen und<br />
man muss in der Lage sein,<br />
ein Werk zu interpretieren<br />
– aber am Ende geht es vor<br />
allem um Persönlichkeit.<br />
wir auftreten. Wir spielen<br />
manchmal während einer<br />
Welle zuerst in einem Volkshaus,<br />
das eigentlich viel zu<br />
klein ist für so ein Orchester.<br />
Am zweiten Tag spielen<br />
wir dann in einer Turnhalle,<br />
Geht es bei den Proben auch<br />
mal ruppiger zu? Das Publikum<br />
kennt Sie, Herr Schulz,<br />
ja nur als den stets charmanten<br />
Orchesterchef, den nichts<br />
aus der Ruhe bringen kann.<br />
über uns hängen die Basketballkörbe.<br />
Und am dritten<br />
Tag spielen wir in einer riesigen<br />
Kirche, die eigentlich<br />
viel zu viel Hall hat. Andere<br />
Orchesterleiter würden das<br />
Schulz: (lacht) Naja, es ist für unmöglich halten – aber<br />
Die Nikolaikirche mit der Lilienthal-Ausstellung schon was bot dran: 2017 Freundlich eine einmalige wir Kulisse haben für jetzt ein Klassik-Konzert.<br />
schon so oft<br />
nächsten Tage mal nach Neubrandenburg<br />
kommen könne,<br />
da keimte bei mir dann doch<br />
so etwas wie Neugier.<br />
bin ich vor der Probe und<br />
nach sehen der mit Probe… schwarzem Kleid<br />
Schumacher: und so?“ -– „Jepp!“ Ich erlebe – „Wirklich Andreas<br />
Schulz mit allem als Pipapo sehr gründlichen<br />
und Tschingderrassabumm<br />
sehr genauen, und aber Musik, auch die<br />
und<br />
bewiesen, wie gut das alles<br />
funktionieren te Abend so begeisternd, kann! Das dass finde<br />
daraus ich viel eine faszinierender ganze Konzertreihe<br />
werden einzelnen kann? Spielstätten. So fragt man<br />
als<br />
die<br />
Schumacher: seinen Redaktionsleiter Für mich bleiben aus ...<br />
Und dann hat er’s erzählt. sehr einem durchsetzungsstarken<br />
Herzen geht?“ – „Ja, verschiedene Ich antwortete Auftritte sinngemäß:<br />
Seine Idee. Und wer will, kann<br />
diesen Text jetzt noch mal von<br />
vorne lesen, denn zumindest<br />
ein klein wenig klang das für<br />
Probendirigenten. versprochen!“ Wenn es<br />
um Damit Unkonzentriertheit also wollten Schulz oder<br />
schlechte und Schumacher Vorbereitung durchs <strong>Nordkurier</strong>-Land<br />
kann wirklich ziehen, um sehr dort un-<br />
geht,<br />
da<br />
Waren Keine Ahnung, an der Müritz kann unvergessen.<br />
sein, denke Dort schon. habe ich mich<br />
schon<br />
zum Eines ersten aber Mal konnte bei ich „Stadt. versprechen:<br />
Wir bekommen ans Dirigen-<br />
die<br />
Land.Klassik!“<br />
mich im ersten Moment schon gehalten aufzutreten, werden. wo sonst Das eher gilt tenpult Hütte voll! getraut. Wozu Dort hat ist man mal<br />
so nach dieser Art von Ideen,<br />
die zunächst einmal wahnsinnig<br />
gut klingen und dann<br />
übrigens kein Sinfonieorchester nicht nur für seine hinkommt.<br />
Und sondern in Anklam auch woll-<br />
für<br />
Musiker,<br />
seine ten sie Dirigierschüler… es gerne testen, um (lacht) zu<br />
ein schließlich Scheinwerfer eine gut über gehende meinem<br />
Zeitung Kopf und explodiert. Telefonnummern<br />
war von vor allen einiger möglichen Zeit<br />
Und<br />
dort<br />
sang- und klanglos wieder Schulz: sehen, Mein ob die persönlicher Besucher wirklich<br />
Anspruch<br />
auch Menschen! das Konzert, Aber, Herr bei Schu-<br />
dem<br />
einkassiert oder sofort wieder<br />
vergessen werden.<br />
kommen. ist, das Das beste Konzert – und ich macher, mich wenn zum wir ersten uns so rein-<br />
Mal<br />
zwar Nummer wirklich Null. das absolut einigermaßen hängen, dann muss sicher das richtig in der<br />
Was das alles kostet! Der<br />
ganze Aufwand! Und wie ist<br />
beste Aber – wollen aus dem die Orchester Anklamer<br />
herauszuholen. das auch? Wird dieser Und geplan-<br />
ich<br />
Dirigentenrolle gut werden, die Leute gefühlt vertrauen<br />
uns all nämlich. das mit einem Publi-<br />
habe.<br />
Und<br />
das mit der Versicherung? weiß, wie gut die Leute sind, kum, das einem immer das<br />
Tausend tückische Details, wie fit sie sind und wozu wir Gefühl gibt, willkommen zu<br />
aber: „Herr Mlaaadek, das lassen<br />
alle Zum schon Autor: in der Jürgen Lage waren Mladek sein. Aber Andreas hat schon<br />
Sie mal meine Sorge sein“. und immer wieder sind. Und recht: Schön ist es eigentlich<br />
Mal Stattdessen vollkommen erzählte anders. Das er<br />
dann schult von ungemein. diesem Orchester.<br />
Junge, hervorragend ausgebildete<br />
Musiker, knapp zusammenge-<br />
die noch richtig<br />
Ganz<br />
fasst: heiß auf Was Konzerte macht einen sind. guten Hervorragender<br />
aus? Dirigent namens<br />
Dirigenten<br />
Schumacher: Andreas Schulz. Die Frage Was muss man halt Andreas<br />
so erzählt. Schulz beantworten, da<br />
hat Ich er aber mehr hatte Erfahrung als Nicht-Kenner<br />
noch Wenn eine ich Menge es zu Fragen: einem<br />
als ich.<br />
Schulz:<br />
so Jürgen lange Mladek ich dieses war von bestmögliche<br />
Redaktionsleiter Ergebnis für nicht den Bereich raus-<br />
Vorpommern. 2018 wechselte er<br />
2011 bis 2017 überall. beim <strong>Nordkurier</strong> in Anklam<br />
geholt nach Neubrandenburg habe, gebe ich und keine wurde dort Hören <strong>Nordkurier</strong>-Chefredakteur,<br />
Sie als Klassik-Enthusiasten<br />
„Schwäbischen eigentlich Zeitung“ auch ande-<br />
Ruhe. ehe er Das 2022 gilt in übrigens derselben für Funktion jedes<br />
nach Konzert. Ravensburg Ganz in egal, Baden-Württemberg ob wir re als wechselte, klassische die Musik? den Nord-<br />
zur<br />
nun kurier in Pasewalk zwischenzeitlich spielen übernommen oder Schumacher: hatte. Der Region Privat Vorpommern<br />
der schon Reihe „Stadt.Land.Klassik!“ vor allem klassische ist<br />
höre ich<br />
für den Bundespräsidenten.<br />
Mladek treu geblieben: Musik, weil Er unterhält es nun einen mal meine<br />
Nähe Leidenschaft von Anklam und ist. be-<br />
Ich bin<br />
Haben Sie eine Lieblingsspielstätte<br />
bei „Stadt.Land. sucht bis heute guter regelmäßig Musik Konzerte gegenüber von aber<br />
Wohnsitz in der<br />
Wort „Mit Pauken zusammenfassen und Trompeten?“ soll: Klassik!“?<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ generell Seine sehr Leitartikel, aufgeschlossen,<br />
Kommentare<br />
Persönlichkeit. – „Ja, mit Pauken Neben und Trompeten.“<br />
– „Und muss mit hinreißenden<br />
man natür-<br />
Ausstrahlung<br />
das erscheinen geht regelmäßig quer durch<br />
so fas-<br />
und Glossen Schulz: Nein. Was mich<br />
ziniert, ist die Unterschiedlichkeit<br />
auch im <strong>Nordkurier</strong>. alle Genres. Bei der Popmulich<br />
Violinistinnen, auch über so wie einen im Fern-<br />
Inst-<br />
der Säle, in denen sik liegt der Fokus in<br />
den<br />
foto: k. horstmann<br />
70ern und 80ern, das hat<br />
wahrscheinlich mit meinem<br />
Lebensalter zu tun. Auch<br />
gute Volksmusik kann sehr<br />
reizvoll sein, finde ich. Und<br />
als jemand, der bei Familienfeiern<br />
und mit den eigenen<br />
Kindern immer viel und<br />
gerne gesungen hat, muss<br />
ich auch sagen: Es gibt ganz<br />
großartige Kinderlieder! Was<br />
Rolf Zuckowski oder Gerhard<br />
Schöne gemacht haben, das<br />
finde ich schon sehr beeindruckend.<br />
Andreas Schulz Außerdem bei der Arbeit. kann<br />
ich Dixieland-Jazz einiges<br />
abgewinnen, Das war der den Deal, finde und ich jeder<br />
hielt seinen total lustig. Part ein.<br />
irgendwie<br />
Schulz: Es wurde Ich dann habe die gerade Nikolaikirche,<br />
der überlegt: 22. September Privat 2017, höre<br />
noch<br />
mal<br />
ich die Menschen so gut wie strömten, überhaupt dann<br />
keine wurde Musik. ein wenig Lutz begrüßt wird und das<br />
vielleicht dann waren kennen: mit dem ersten Wenn<br />
man Akkord sich 300 länger Leute mit verzaubert.<br />
In der Orchesterwerk Pause gab – be-<br />
bis<br />
einem<br />
großen<br />
schäftigt, heute legendär! dann ist – Anklamer die Musik<br />
oft Bockwurst, noch über Stunden, nie zuvor wenn<br />
nicht habe über ich erlebt, Tage im dass Kopf. man Ich<br />
mache als Journalist dann auch am Rande beispielsweise<br />
einer Veranstaltung im Auto keine von Musik den<br />
so<br />
an, Besuchern weil sie nicht die andere – natürlich Musik<br />
allenfalls zu Recht überlagern – kritisiert würde. wird,<br />
Aber sondern Berührungsängste dass alle zumindest mit<br />
moderner für einen Abend Musik total habe begeistert<br />
von nicht. ihrer Meine Heimatzeitung Frau ist<br />
ich<br />
auch<br />
ja sind. Sängerin und widmet sich<br />
auch Mittlerweile den jüngeren war ich Genres. oft bei<br />
Dieses „Stadt.Land.Klassik!“, Jahr sind wir zum einmal Beispiel<br />
habe ich gemeinsam nach einem bei Konzert „Dorfkirche<br />
eine Runde klingt“ für die aufgetreten Musiker<br />
und geschmissen haben auch (das ganz mache moderne<br />
nie Sachen wieder, gemacht. das sind echt Das viele war<br />
ich<br />
ein und Heidenspaß auf einem Bein – nicht können nur<br />
für die auch das Publikum, nicht spielen!), sondern mit<br />
auch meinen für beiden uns. Jungs war ich<br />
Schumacher: auch in den Kinderkonzerten,<br />
George Bizet soll<br />
mal ich höre gesagt auf haben: Autofahrten „Es gibt<br />
nur jetzt zwei sehr Arten gerne von Klassik Musik und –<br />
gute habe und letztes schlechte.“ Jahr angefangen,<br />
Schulz: Klavier Das zu lernen. Zitat kannte ich<br />
gar Doch, nicht. es Aber war ja, das eine könnte gute<br />
ich Idee. so Richtig unterschreiben! gut!<br />
Bernd Rademann, Norbert Möller, Geschäftsführer Bürgermeister <strong>Nordkurier</strong> Waren (Müritz) Logistik<br />
„Der beste Beweis „Stadt.Land.Klassik! für das Gelingen passt eines perfekt musikalischen zum <strong>Nordkurier</strong>: Angebotes Wir ist denken die Resonanz nicht nur und an die<br />
Wahrnehmung Menschen seiner den Besucher. großen Die Städten, Konzertreihe sondern „Stadt.Land.Klassik!“ auch an die Bevölkerung fand in von den Beginn kleineren an<br />
eine ausgesprochen Orten. Es ist immer positive wieder Resonanz großartig, bei unseren die Atmosphäre Bürgern dieser und Gästen Konzerte und zu bereichert erleben.“<br />
seitdem die musikalische Vielfalt in unserer Stadt. Vielen Dank dafür!“<br />
foto: enver ZVG hirsch/ZVG
SEITE 12<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Von Frank Wilhelm<br />
Schule in Anklam ist ein Erlebnis<br />
verbunden, das wohl<br />
Wenn Andreas alle Beteiligten schwerlich<br />
Schulz Wochen vergessen werden.<br />
vor einem Konzert Am 29. November 2018<br />
eine neue, unbekannte Spielstätte<br />
besichtigt, stellt er sich<br />
in die Ecken des Raums und<br />
versucht, den Saal zu erfühlen.<br />
Er verharrt, schließt die<br />
sollte bei der zweiten SLK-<br />
Tour das dritte Konzert in<br />
der Anklamer Nikolaikirche<br />
über die Bühne gehen. Heizlüfter<br />
und Armeedecken wurden<br />
bereitgehalten, um das<br />
Augen. Dann „sieht“ und<br />
hört er sein Orchester, schildert<br />
Claudia Schneider von<br />
der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
das Prozedere.<br />
Andreas Schulz, der Chef<br />
der Neuen Philharmonie MV,<br />
kann sich bei der Wahl der<br />
Spielstätten für die Stadt.<br />
Land.Klassik!-Touren (SLK)<br />
offensichtlich auf sein Gespür<br />
verlassen. Auch wenn<br />
die Räume in der Regel nicht<br />
Konzert in der kühlen Kirche<br />
sicherzustellen.<br />
Doch dann: „Sieben Grad<br />
am Dirigentenpult, klamme<br />
Musikerfinger und Angst um<br />
die Instrumente“, beschreibt<br />
Claudia Schneider in ihrem<br />
Tour-Tagebuch die Situation.<br />
Eine knappe Stunde vor dem<br />
Konzert entschieden Andreas<br />
Schulz und die Musiker: Die<br />
Nikolaikirche ist nicht bespielbar.<br />
die perfekte Akustik einer<br />
Neubrandenburger Konzertkirche<br />
Aber Musiker und Fans<br />
Bürgersaal erreichen, in Waren entführen bietet ideale hatten Voraussetzungen Glück. Die für Telefon-<br />
die Auftritte der Neuen Philharmonie MV.<br />
Der<br />
Auch die jungen an der Müritz Orchestermusiker<br />
haben die jungen drähte Musiker glühten. schon viele Herzen Erreicht erobern können.<br />
ihrer Zuhörer doch im-<br />
mer wieder in wunderbare<br />
wurde auch der unkomplizierte<br />
Hausmeister der einige<br />
hen Klangwelten, alle einem geschaffen Strang. großen 100 Meter Raum entfernt gleich liegenden neben tungen mit deutlich kleinerer Stadtzentrum neu entstand,<br />
Von von diesem Tschaikowski, Gemeinschaftsgefühl,<br />
Mozart, dem Käthe-Kollwitz-Schule. Konzertsaal läuft Nach die Besetzung. Wenn die Neue sind Veranstalter und Musiker<br />
so Beethoven weiß Lange, und lassen ande-<br />
Brahms,<br />
ren sich Klassikern, auch viele neue wie Besucher der finale,<br />
anstecken. meist begeisterte Applaus<br />
beweist. Eine Feststellung, Und darauf die kommt ohne<br />
gesamte zehn Minuten Vor- und stand Nachbereitung.<br />
das Orchester Auch in in den die Konzerten, Aula um-<br />
fest, dass<br />
die ziehen in den kann. Schulen gespielt<br />
werden, „Ein rasanter muss improvisiert<br />
Umzug folgt,<br />
Philharmonie mit mehr als<br />
40 Musikern samt Flügel anrückt,<br />
hat die Kulturchefin<br />
des Rathauses, Grit Schultz,<br />
vor der einen oder an-<br />
deren Panne nicht gefeit.<br />
Legendär ist eine Episode im<br />
modernen Warener Bürgersaal,<br />
es Zweifel doch auf letztlich die SLK-Partner bei einem ein Konzertraum, der<br />
werden: die Gäste Dann helfen ziehen beim Aufstellen<br />
die schon so ihre liebe Mühe,<br />
klassischen an allen Orten Konzert zutrifft. an. Die der Frauen Stühle und und Männer mit jungen<br />
alle auf der Bühne unterzu-<br />
alle Wünsche des Orchesters<br />
Beteiligten Immerhin ziehen hat die an einem Neue eben geringer Klassenräume, Verspätung geht um es bringen.<br />
erfüllt. Heute können die Beteiligten<br />
Philharmonie Strang, um dem bei Publikum ihren sich los. Sogar umzukleiden eine Getränkebar und einzuspielen.<br />
Auch die Garderoben werden<br />
über die Panne beim<br />
15 am „Wellen“ Ende des durch Tages den ein Nordostevergessliches<br />
bereits Konzerterlebnis<br />
in 16 verschie-<br />
unmünde<br />
improvisieren Im die Kino Helfer Uecker-<br />
zur<br />
Pause, sodass wurde gar nur der noch kleine die knapp. „Dann nutzen Konzert im April 2019 lachen,<br />
wir schon mal Räume im auch <strong>Nordkurier</strong>-Chef Lutz,<br />
denen zu bieten. Sälen Dazu gespielt: gehört In auch, Kirchen<br />
Räume wie für in Demmin, die jungen Eggesin Musiker<br />
herzurichten; Ueckermünde. Räume, In Kul-<br />
die<br />
oder<br />
Kinosaal abgelegten kurzerhand Kleiderberge zur Garderobe<br />
Gäste in umfunktioniert.<br />
der Garderobe dar-<br />
der<br />
an Auch erinnern, im Torgelower wie kalt so Rathaus<br />
ein<br />
Rathaus, das mit dem Ueckersaal<br />
verbunden ist“, sagt Grit<br />
Schultz. „Aber wir machen<br />
der seinerzeit dirigierte: Das<br />
Orchester hatte gerade die<br />
Instrumente gestimmt, der<br />
Konzertort muss sein immer kann. ein Danke, biss-<br />
alles möglich, damit Kultur Dirigent hob den Taktstock<br />
turhäusern, in der Regel für erbaut alles zu andere, DDR-<br />
Zeiten, aber nicht wie für in Friedland ein Sinfonieorchester<br />
gebaut Und in wurden. Schulen wie die Schneider Neue Philharmonie in ihrem Tour-Ta-<br />
mit Andreas Schulz ein wirklich lich „Plock!“<br />
oder chen Anklam!“, geräumt schrieb werden, Claudia wenn nach Togelow kommt. Zumal – und dann machte<br />
Jeder<br />
es plötz-<br />
Teterow.<br />
in den So müssen Aulen des die Carolinums Musiker „voller gebuch. Kapelle“ anrückt. In sympathischer Dirigent ist.“ Ausgerecht der Scheinwerfer,<br />
Neustrelitz auch im Kulturhaus und der Teterow Grundschule<br />
dem Apropos runden Ueckersaal Anklam: fin-<br />
Die Aber auch in den schöns-<br />
der für das Licht über<br />
zusammenrücken. Röbel. Eine extra den Peenestadt normalerweise ist bislang die der Sitten<br />
Sälen wie dem Uecker-<br />
auch<br />
dem Dirigentenpult<br />
ein<br />
sorgen<br />
m<br />
Garderobe Apropos gibt Aula. es allenfalls Mit dem zungen Auftrittsort der Stadtvertretung<br />
der Neuen Philharmonie<br />
außerdem MV mit Veranstal-<br />
den zusammen mit Torgelows Lutz Schumacher stand<br />
saal, der nach der Wende sollte, gab seinen Geist auf.<br />
Festsaal für den Dirigenten. der Käthe-Kollwitz- In einem statt, im<br />
foto: ZVG<br />
Heiko Miraß, Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg (SPD)<br />
„Musik bringt die Seele zum Klingen, genauso wie das Leben nah an der Natur in kleinen<br />
Städten und Dörfern. Große Orchesterwerke aufs Land zu bringen, liegt deshalb vielleicht<br />
näher als man zunächst glaubt. Mich als leidenschaftlichen Landbewohner und meinen<br />
Förderrat begeistert jedenfalls die Grundidee von „Stadt.Land.Klassik!“ immer wieder.“<br />
Kirchen und Sch<br />
Leitung von Andre
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 13<br />
<br />
Nach zwei Konzerten im Kino hat die Neue<br />
Philharmonie in Ueckermünde die<br />
Marienkirche als Spielstätte entdeckt.<br />
FOTO: ECKHARD KRUSE<br />
Normalerweise tagen im Ueckersaal die Stadtvertreter Torgelows.<br />
fotos (2): Frank Wilhelm<br />
Dunkeln. Er und das Publikum<br />
nahmen es mit Humor.<br />
„Eilig sorgte ein Mitarbeiter<br />
des Bürgersaals für neues<br />
Licht, während Schumacher<br />
den Saal mit Anekdoten über<br />
andere Pannen vorausgegangener<br />
Konzerte unterhielt“,<br />
beschrieb der <strong>Nordkurier</strong>-Reporter<br />
die Situation.<br />
Zu den Lieblingsräumen<br />
des Chefdirigenten gehören<br />
die Kirchen. Durch die Gotteshäuser<br />
wehe der Geist<br />
alter Meister wie Bach und<br />
Händel, die große Werke der<br />
neue Konzertsaal ist<br />
größte Kirche, die die Neue<br />
usikalisches<br />
Philharmonie auf ihren SLK-<br />
Abenteuer<br />
Touren bisher bespielt hat,<br />
Kirchenmusik geschaffen<br />
haben, sagte er vor einigen<br />
Jahren im Interview. Die<br />
ist St. Bartholomaei in Demmin.<br />
Die Kirchgemeinde war<br />
schon dreimal Gastgeber des<br />
Orchesters. Schulz gerät ins<br />
Schwärmen, wenn er die besondere<br />
Atmosphäre des Gotteshauses<br />
beschreibt: „Es ist<br />
ein ganz besonderer Klang.<br />
Es wird erhebend“, sagte er<br />
Anfang 2023 im Gespräch mit<br />
dem <strong>Nordkurier</strong>.<br />
Erhebend, dieses Wort<br />
umschreibt wohl auch den<br />
Moment ganz gut, als Sandra<br />
Kussat-Becker Anfang<br />
2019 einen Anruf von Claudia<br />
Schneider erhielt: Ob sie<br />
sich vorstellen könne, dass<br />
die Stadt.Land.Klassik!-Tour<br />
auch in der Eggesiner Lutherkirche<br />
Station machen<br />
könne? Die Pastorin war<br />
hellauf begeistert. Die engagierte<br />
Kirchenfrau denkt<br />
natürlich rational: Das Gotteshaus<br />
ist stark sanierungsbedürftig,<br />
die Gemeinde aber<br />
arm wie die sprichwörtliche<br />
Kirchenmaus. Um dringend<br />
benötigte Fördermittel zu<br />
bekommen, muss die Luther-<br />
Kirche auch über die Stadtgrenzen<br />
von Eggesin hinaus<br />
bekannt werden. Was wäre<br />
besser dafür geeignet als<br />
ein Konzert mit Dvorak und<br />
Prokofjew, über das auch<br />
noch in der Zeitung berichtet<br />
wird? Das Premierenkonzert<br />
in Eggesin gab es dann<br />
im April 2019.<br />
Wer mit Sandra Kussat-<br />
Becker spricht, spürt aber<br />
auch schnell, dass sie emotional<br />
hinter dem Projekt<br />
steht. Sie ist eine der vielen<br />
Protagonisten im Nordosten,<br />
die vom SLK-Fieber infiziert<br />
sind, und die dieses „Fieber“<br />
weitertragen. Da die Kirche<br />
nicht mehr für Gottesdienste<br />
verwendet wird, ist in den<br />
Wochen vor den Konzerten<br />
Groß-Reinemachen angesagt,<br />
was ohne ehrenamtlich tätige<br />
Gemeindemitglieder, die Besen<br />
und Staubwedel schwingen,<br />
schwer machbar wäre.<br />
Wenn es darum geht, die eine<br />
oder andere Wand schnell<br />
noch einmal malerisch aufzufrischen,<br />
kann Sandra Kussat-Becker<br />
auf die Eggesiner<br />
Maler-Familie Kurzweg bauen.<br />
Und selbst für das leidige<br />
Thema Kirchen-Kälte hat die<br />
Pastorin eine Lösung parat:<br />
„Wenn es zu kalt ist, schmeißen<br />
wir unsere alte Bauheizung<br />
an.“<br />
ulen, Sporthallen und Sitzungsräume - das junge Orchester unter<br />
as Schulz hat schon in vielen verschiedenen Spielstätten geglänzt.<br />
Claudia Schneider, Regionalmanagerin der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
„Am liebsten sitze ich inmitten der Zuschauer und beobachte, wie sie auf das Konzert reagieren.<br />
Wirken manche anfangs noch abgespannt und belastet, verändert sich das nach wenigen<br />
Klängen. Zum Schluss strahlen alle, wenn sich die Musiker in den Armen liegen. Das bewegt<br />
mich immer wieder und macht „Stadt.Land.Klassik!“ zu meinem Herzensprojekt.“<br />
foto: ZVG
SEITE 14<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Das heimliche „Wohnzimmer“ des Orchesters: die Werleburg on Malchow. <br />
FOTO: NADINE SCHULDT<br />
Dirigent Keuntae Park (M.) mit dem Orchester im Kulturhaus Teterow. Nicht nur hier hat die Neue<br />
Philharmonie MV engagierte Partner gefunden. <br />
FOTO: NADINE SCHULDT<br />
meisten Spielstätten: Zwei<br />
Konzerte in der Nikolaikirche,<br />
die Käthe-Kollwitz-Schule<br />
mit zwei Konzerten, das<br />
Theater mit einem einmaligen<br />
Auftritt sowie die Sporthalle<br />
in der Südstadt, wo die<br />
jungen Philharmoniker mit<br />
Stand August 2023 sechs Mal<br />
gastierten. Mehr oder weniger<br />
gezwungen, weil sowohl<br />
die Aula in der „Kollwitz“ als<br />
auch die Nikolaikirche saniert<br />
werden. In dem ehemaligen<br />
Gotteshaus soll das Ikareum<br />
entstehen, ein anspruchsvolles,<br />
millionenschweres Ausstellungsprojekt,<br />
gewidmet<br />
dem Flugpionier Otto Lilienthal.<br />
„Wenn die Nikolaikirche<br />
fertig ist, kehren wir auf<br />
jeden Fall wieder zurück“,<br />
hat Dirigent Andreas Schulz<br />
schon mal zugesichert. Mit<br />
einer neuen Heizung dürfte<br />
es dann auch in Sachen Konzert-Klima<br />
klappen.<br />
Mit zehn Konzerten insgesamt<br />
liegen die Anklamer in<br />
der Spitzengruppe der Städte<br />
mit den meisten Auftritten<br />
der Neuen Philharmonie in<br />
den vergangenen fünf Jahren,<br />
knapp „geschlagen“ von Pasewalk,<br />
wo auch die Spielstätte<br />
Nummer 1 steht.<br />
Elfmal war das junge Orchester<br />
im Historischen U zu<br />
erleben, hier bestritt es am<br />
14. Oktober 2018 auch das<br />
allererste Konzert der „Stadt.<br />
Land.Klassik!“-Tour vor ausverkauftem<br />
Haus. Der sanierte<br />
Veranstaltungssaal in der<br />
früheren Kürassierkaserne<br />
bietet alles, was die Herzen<br />
von Orchestermusikern begehren:<br />
Eine große Bühne,<br />
auf die knapp 50 Musiker<br />
und – falls nötig – auch noch<br />
Tänzer der Deutschen Tanzkompanie<br />
passen, eine gute<br />
FOTO: ZVG<br />
Elke-Annette Schmidt (Die Linke), Mitglied des MV-Landtags<br />
„Die Reihe ist ein herausragendes Beispiel für gelungene kulturelle Bereicherung und Belebung<br />
der ländlichen Räume. Die Konzertbesucher haben so die Möglichkeit, sich „um die<br />
Ecke“ den Werken von bekannten und weniger bekannten Komponisten zu nähern.“
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 15<br />
Akustik, ein Saal für mehr<br />
als 400 Zuhörer und – nicht<br />
zu vergessen – ausreichend<br />
Garderoben und Nebenräume<br />
für die Musiker, die sich<br />
vorbereiten, umziehen und<br />
auch mal einen Happen essen<br />
möchten.<br />
In der Rangliste der am<br />
häufigsten bespielten Säle<br />
folgen nach dem Historischen<br />
U das Kulturhaus in Teterow<br />
und der Bürgersaal in Waren<br />
(jeweils neun Konzerte) sowie<br />
die Werleburg in Malchow als<br />
heimliches „Wohnzimmer“<br />
mit acht Konzerten. Insgesamt<br />
kommt Teterow auch<br />
auf zehn Konzerte: Einmal<br />
durfte die Neue Philharmonie<br />
die Kirche „Sankt Peter<br />
und Paul“ nutzen, weil die<br />
seinerzeit gültigen Corona-<br />
Auflagen in dem weitläufigen<br />
Kirchenschiff besser<br />
umzusetzen waren.<br />
Teterows Bürgermeister<br />
Andreas Lange freut sich,<br />
dass die Neue Philharmonie<br />
immer wieder ihre „Heimspiele“<br />
in seiner Stadt austrägt.<br />
Natürlich ist er längst<br />
nicht der einzige begeisterte<br />
Teterower. Die dortigen Konzerte<br />
sind oft am schnellsten<br />
ausverkauft, da braucht es<br />
gar nicht so viel Werbung.<br />
„Es ist sehr schön, dass das<br />
Orchester dort spielt, wo die<br />
Menschen zu Hause sind“,<br />
schwärmt Lange.<br />
Die Bezeichnung der Reihe<br />
– „Stadt.Land.Klassik!“ – sei<br />
aus seiner Sicht treffend für<br />
den Ansatz. Und, es funktioniert<br />
einfach zwischen den<br />
Partnern: Die Neue Philharmonie,<br />
die Stadt Teterow, der<br />
Eigentümer des Kulturhauses<br />
Wilfried Gerhardt und die<br />
<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
als Medienpartner zie-<br />
„Notfalls schmeißen wir die Bauheizung an.“ Die Neue Philharmonie in der Lutherkirche Eggesin.<br />
Schwierige Akustik: Klarinettist Ruben Staub<br />
beim Solokonzert in der Sporthalle Süd in<br />
Anklam. <br />
FOTO: ANNEMARIE MAASS<br />
Auf der Bühne im Historischen U in Pasewalk<br />
finden auch noch Künstler der Deutschen<br />
Tanzkompanie einen Platz. FOTOS (2): FRANK WILHELM<br />
Rita Schaffrina, Schulleiterin Grundschule Dargun<br />
„Wir waren quasi das Publikum der ersten Stunde: Eines der ersten Grundschulkonzerte überhaupt,<br />
in der Klosterruine. Wir durften mit der ganzen Schule Stücke aus der „Zauberflöte“<br />
hören. Es war wunderbar!“<br />
FOTO: GERALD GRÄFE
SEITE 16<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Von Frank Wilhelm<br />
Schule in Anklam ist ein Erlebnis<br />
verbunden, das wohl<br />
Wenn Andreas alle Beteiligten schwerlich<br />
Schulz Wochen vergessen werden.<br />
vor einem Konzert Am 29. November 2018<br />
eine neue, unbekannte Spielstätte<br />
besichtigt, stellt er sich<br />
in die Ecken des Raums und<br />
versucht, den Saal zu erfühlen.<br />
Er verharrt, schließt die<br />
sollte bei der zweiten SLK-<br />
Tour das dritte Konzert in<br />
der Anklamer Nikolaikirche<br />
über die Bühne gehen. Heizlüfter<br />
und Armeedecken wurden<br />
bereitgehalten, um das<br />
Augen. Dann „sieht“ und<br />
hört er sein Orchester, schildert<br />
Claudia Schneider von<br />
der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
das Prozedere.<br />
Andreas Schulz, der Chef<br />
der Neuen Philharmonie MV,<br />
kann sich bei der Wahl der<br />
Spielstätten für die Stadt.<br />
Land.Klassik!-Touren (SLK)<br />
offensichtlich auf sein Gespür<br />
verlassen. Auch wenn<br />
die Räume in der Regel nicht<br />
Konzert in der kühlen Kirche<br />
sicherzustellen.<br />
Doch dann: „Sieben Grad<br />
am Dirigentenpult, klamme<br />
Musikerfinger und Angst um<br />
die Instrumente“, beschreibt<br />
Claudia Schneider in ihrem<br />
Tour-Tagebuch die Situation.<br />
Eine knappe Stunde vor dem<br />
Konzert entschieden Andreas<br />
Schulz und die Musiker: Die<br />
Nikolaikirche ist nicht bespielbar.<br />
die perfekte Akustik einer<br />
Neubrandenburger Konzertkirche<br />
Aber Musiker und Fans<br />
Bürgersaal erreichen, in Waren entführen bietet ideale hatten Voraussetzungen Glück. Die für Telefon-<br />
die Auftritte der Neuen Philharmonie MV.<br />
Der<br />
Auch die jungen an der Müritz Orchestermusiker<br />
haben die jungen drähte Musiker glühten. schon viele Herzen Erreicht erobern können.<br />
ihrer Zuhörer doch im-<br />
mer wieder in wunderbare<br />
wurde auch der unkomplizierte<br />
Hausmeister der einige<br />
hen Klangwelten, alle einem geschaffen Strang. großen 100 Meter Raum entfernt gleich liegenden neben tungen mit deutlich kleinerer Stadtzentrum neu entstand,<br />
Von von diesem Tschaikowski, Gemeinschaftsgefühl,<br />
Mozart, dem Käthe-Kollwitz-Schule. Konzertsaal läuft Nach die Besetzung. Wenn die Neue sind Veranstalter und Musiker<br />
so Beethoven weiß Lange, und lassen ande-<br />
Brahms,<br />
ren sich Klassikern, auch viele neue wie Besucher der finale,<br />
anstecken. meist begeisterte Applaus<br />
beweist. Eine Feststellung, Und darauf die kommt ohne<br />
gesamte zehn Minuten Vor- und stand Nachbereitung.<br />
das Orchester Auch in in den die Konzerten, Aula um-<br />
fest, dass<br />
die ziehen in den kann. Schulen gespielt<br />
werden, „Ein rasanter muss improvisiert<br />
Umzug folgt,<br />
Philharmonie mit mehr als<br />
40 Musikern samt Flügel anrückt,<br />
hat die Kulturchefin<br />
des Rathauses, Grit Schultz,<br />
vor der einen oder an-<br />
deren Panne nicht gefeit.<br />
Legendär ist eine Episode im<br />
modernen Warener Bürgersaal,<br />
es Zweifel doch auf letztlich die SLK-Partner bei einem ein Konzertraum, der<br />
werden: die Gäste Dann helfen ziehen beim Aufstellen<br />
die schon so ihre liebe Mühe,<br />
klassischen an allen Orten Konzert zutrifft. an. Die der Frauen Stühle und und Männer mit jungen<br />
alle auf der Bühne unterzu-<br />
alle Wünsche des Orchesters<br />
Beteiligten Immerhin ziehen hat die an einem Neue eben geringer Klassenräume, Verspätung geht um es bringen.<br />
erfüllt. Heute können die Beteiligten<br />
Philharmonie Strang, um dem bei Publikum ihren sich los. Sogar umzukleiden eine Getränkebar und einzuspielen.<br />
Auch die Garderoben werden<br />
über die Panne beim<br />
15 am „Wellen“ Ende des durch Tages den ein Nordostevergessliches<br />
bereits Konzerterlebnis<br />
in 16 verschie-<br />
unmünde<br />
improvisieren Im die Kino Helfer Uecker-<br />
zur<br />
Pause, sodass wurde gar nur der noch kleine die knapp. „Dann nutzen Konzert im April 2019 lachen,<br />
wir schon mal Räume im auch <strong>Nordkurier</strong>-Chef Lutz,<br />
denen zu bieten. Sälen Dazu gespielt: gehört In auch, Kirchen<br />
Räume wie für in Demmin, die jungen Eggesin Musiker<br />
herzurichten; Ueckermünde. Räume, In Kul-<br />
die<br />
oder<br />
Kinosaal abgelegten kurzerhand Kleiderberge zur Garderobe<br />
Gäste in umfunktioniert.<br />
der Garderobe dar-<br />
der<br />
an Auch erinnern, im Torgelower wie kalt so Rathaus<br />
ein<br />
Rathaus, das mit dem Ueckersaal<br />
verbunden ist“, sagt Grit<br />
Schultz. „Aber wir machen<br />
der seinerzeit dirigierte: Das<br />
Orchester hatte gerade die<br />
Instrumente gestimmt, der<br />
Konzertort muss sein immer kann. ein Danke, biss-<br />
alles möglich, damit Kultur Dirigent hob den Taktstock<br />
turhäusern, in der Regel für erbaut alles zu andere, DDR-<br />
Zeiten, aber nicht wie für in Friedland ein Sinfonieorchester<br />
gebaut Und in wurden. Schulen wie die Schneider Neue Philharmonie in ihrem Tour-Ta-<br />
mit Andreas Schulz ein wirklich lich „Plock!“<br />
oder chen Anklam!“, geräumt schrieb werden, Claudia wenn nach Togelow kommt. Zumal – und dann machte<br />
Jeder<br />
es plötz-<br />
Teterow.<br />
in den So müssen Aulen des die Carolinums Musiker „voller gebuch. Kapelle“ anrückt. In sympathischer Dirigent ist.“ Ausgerecht der Scheinwerfer,<br />
Neustrelitz auch im Kulturhaus und der Teterow Grundschule<br />
dem Apropos runden Ueckersaal Anklam: fin-<br />
Die Aber auch in den schöns-<br />
der für das Licht über<br />
zusammenrücken. Röbel. Eine extra den Peenestadt normalerweise ist bislang die der Sitten<br />
Sälen wie dem Uecker-<br />
auch<br />
dem Dirigentenpult<br />
ein<br />
sorgen<br />
m<br />
Garderobe Apropos gibt Aula. es allenfalls Mit dem zungen Auftrittsort der Stadtvertretung<br />
der Neuen Philharmonie<br />
außerdem MV mit Veranstal-<br />
den zusammen mit Torgelows Lutz Schumacher stand<br />
saal, der nach der Wende sollte, gab seinen Geist auf.<br />
Festsaal für den Dirigenten. der Käthe-Kollwitz- In einem statt, im<br />
foto: ZVG<br />
Heiko Miraß, Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg (SPD)<br />
„Musik bringt die Seele zum Klingen, genauso wie das Leben nah an der Natur in kleinen<br />
Städten und Dörfern. Große Orchesterwerke aufs Land zu bringen, liegt deshalb vielleicht<br />
näher als man zunächst glaubt. Mich als leidenschaftlichen Landbewohner und meinen<br />
Förderrat begeistert jedenfalls die Grundidee von „Stadt.Land.Klassik!“ immer wieder.“<br />
Kirchen und Sch<br />
Leitung von Andre
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 17<br />
<br />
Nach zwei Konzerten im Kino hat die Neue<br />
Philharmonie in Ueckermünde die<br />
Marienkirche als Spielstätte entdeckt.<br />
FOTO: ECKHARD KRUSE<br />
Normalerweise tagen im Ueckersaal die Stadtvertreter Torgelows.<br />
fotos (2): Frank Wilhelm<br />
Dunkeln. Er und das Publikum<br />
nahmen es mit Humor.<br />
„Eilig sorgte ein Mitarbeiter<br />
des Bürgersaals für neues<br />
Licht, während Schumacher<br />
den Saal mit Anekdoten über<br />
andere Pannen vorausgegangener<br />
Konzerte unterhielt“,<br />
beschrieb der <strong>Nordkurier</strong>-Reporter<br />
die Situation.<br />
Zu den Lieblingsräumen<br />
des Chefdirigenten gehören<br />
die Kirchen. Durch die Gotteshäuser<br />
wehe der Geist<br />
alter Meister wie Bach und<br />
Händel, die große Werke der<br />
neue Konzertsaal ist<br />
größte Kirche, die die Neue<br />
usikalisches<br />
Philharmonie auf ihren SLK-<br />
Abenteuer<br />
Touren bisher bespielt hat,<br />
Kirchenmusik geschaffen<br />
haben, sagte er vor einigen<br />
Jahren im Interview. Die<br />
ist St. Bartholomaei in Demmin.<br />
Die Kirchgemeinde war<br />
schon dreimal Gastgeber des<br />
Orchesters. Schulz gerät ins<br />
Schwärmen, wenn er die besondere<br />
Atmosphäre des Gotteshauses<br />
beschreibt: „Es ist<br />
ein ganz besonderer Klang.<br />
Es wird erhebend“, sagte er<br />
Anfang 2023 im Gespräch mit<br />
dem <strong>Nordkurier</strong>.<br />
Erhebend, dieses Wort<br />
umschreibt wohl auch den<br />
Moment ganz gut, als Sandra<br />
Kussat-Becker Anfang<br />
2019 einen Anruf von Claudia<br />
Schneider erhielt: Ob sie<br />
sich vorstellen könne, dass<br />
die Stadt.Land.Klassik!-Tour<br />
auch in der Eggesiner Lutherkirche<br />
Station machen<br />
könne? Die Pastorin war<br />
hellauf begeistert. Die engagierte<br />
Kirchenfrau denkt<br />
natürlich rational: Das Gotteshaus<br />
ist stark sanierungsbedürftig,<br />
die Gemeinde aber<br />
arm wie die sprichwörtliche<br />
Kirchenmaus. Um dringend<br />
benötigte Fördermittel zu<br />
bekommen, muss die Luther-<br />
Kirche auch über die Stadtgrenzen<br />
von Eggesin hinaus<br />
bekannt werden. Was wäre<br />
besser dafür geeignet als<br />
ein Konzert mit Dvorak und<br />
Prokofjew, über das auch<br />
noch in der Zeitung berichtet<br />
wird? Das Premierenkonzert<br />
in Eggesin gab es dann<br />
im April 2019.<br />
Wer mit Sandra Kussat-<br />
Becker spricht, spürt aber<br />
auch schnell, dass sie emotional<br />
hinter dem Projekt<br />
steht. Sie ist eine der vielen<br />
Protagonisten im Nordosten,<br />
die vom SLK-Fieber infiziert<br />
sind, und die dieses „Fieber“<br />
weitertragen. Da die Kirche<br />
nicht mehr für Gottesdienste<br />
verwendet wird, ist in den<br />
Wochen vor den Konzerten<br />
Groß-Reinemachen angesagt,<br />
was ohne ehrenamtlich tätige<br />
Gemeindemitglieder, die Besen<br />
und Staubwedel schwingen,<br />
schwer machbar wäre.<br />
Wenn es darum geht, die eine<br />
oder andere Wand schnell<br />
noch einmal malerisch aufzufrischen,<br />
kann Sandra Kussat-Becker<br />
auf die Eggesiner<br />
Maler-Familie Kurzweg bauen.<br />
Und selbst für das leidige<br />
Thema Kirchen-Kälte hat die<br />
Pastorin eine Lösung parat:<br />
„Wenn es zu kalt ist, schmeißen<br />
wir unsere alte Bauheizung<br />
an.“<br />
ulen, Sporthallen und Sitzungsräume - das junge Orchester unter<br />
as Schulz hat schon in vielen verschiedenen Spielstätten geglänzt.<br />
Claudia Schneider, Regionalmanagerin der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
„Am liebsten sitze ich inmitten der Zuschauer und beobachte, wie sie auf das Konzert reagieren.<br />
Wirken manche anfangs noch abgespannt und belastet, verändert sich das nach wenigen<br />
Klängen. Zum Schluss strahlen alle, wenn sich die Musiker in den Armen liegen. Das bewegt<br />
mich immer wieder und macht „Stadt.Land.Klassik!“ zu meinem Herzensprojekt.“<br />
foto: ZVG
SEITE 18<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Stunde Null in Anklam<br />
Fast ein Jahr, bevor „Stadt.Land.Klassik!“ offiziell an den Start ging, probierte der<br />
<strong>Nordkurier</strong> das Konzept in Anklam aus. Hier erinnert sich Jürgen Mladek, damals<br />
<strong>Nordkurier</strong>-Redaktionsleiter in Vorpommern, wie er zum ersten Mal davon hörte.<br />
Die besten Ideen, also<br />
die vom Kaliber „Genial,<br />
das müssen wir<br />
unbedingt machen!“, die kommen<br />
vielen Menschen ja kurz<br />
nach Mitternacht, vielleicht<br />
als Folge von irgendwas mit<br />
dem Biorhythmus, womöglich<br />
aber doch eher bedingt durch<br />
Bier, jedenfalls: geniale Ideen<br />
entstehen dann – echt jetzt<br />
aber mal! –, und es waren bestimmt<br />
auch nur zwei oder<br />
drei kleine Pils. Also, maximal!<br />
Jedenfalls, alle sind begeistert,<br />
das Mundwerk läuft<br />
heiß, bis die Ohren glühen,<br />
es wird zwei Uhr, drei Uhr,<br />
kein Mensch glaubt mehr<br />
die Geschichte von nur zwei<br />
oder drei kleinen Pils, dann<br />
gehen alle irgendwann doch<br />
schlafen, und wenn der liebe<br />
Gott einen guten Moment hat,<br />
dann haben am nächsten Morgen<br />
alle die ach so geniale Idee<br />
vergessen. gruppe übernommen hat.<br />
Die Alles Reihe schon heißt oft in erlebt, Baden- zumindest<br />
Württemberg schwant „Schwäbische<br />
dem Autor,<br />
dass Klassiksterne“ es ziemlich und oft so hat gewesen<br />
ähnlich sein gut dürfte angelassen – aber die wie Idee in<br />
sich<br />
mit Mecklenburg-Vorpommern.<br />
„Stadt. Land. Klassik!“, die<br />
war von Anfang an von einem<br />
ganz Wollen anderen Sie weiter Kaliber.<br />
expandieren? Es fing schon damit an,<br />
Schulz: dass der Grundsätzlich Mann unerfreulich schon,<br />
nüchtern wobei wir klang, natürlich alles irgendwann<br />
also an wie unsere immer, Kapazitäts-<br />
wenn die-<br />
eigentlicsgrenzen<br />
sattsam kommen. bekannte Wir Neubrandenburger<br />
ja auch noch Telefonnummer<br />
Konzerte<br />
geben<br />
in<br />
auf dem Display des wackeren<br />
Anklamer <strong>Nordkurier</strong>-<br />
Redaktionsleiters auftauchte,<br />
gerne zu einer unappetitlich<br />
frühen Uhrzeit, also just dann<br />
am Vormittag, wenn anständige<br />
Journalisten die eigene<br />
Zeitung noch nicht gelesen<br />
haben und zwangsläufig ins<br />
Stammeln kommen, wenn der<br />
Geschäftsführer eine harmlose<br />
Frage zur aktuellen Ausgabe<br />
stellt.<br />
Nicht, dass es so etwas<br />
geben würde wie anständige<br />
Journalisten, wo kämen wir<br />
denn da hin, und überhaupt<br />
meckern die guten Geschäftsführer<br />
einem ja nicht ins<br />
Handwerk rein, und so war<br />
es auch an diesem Tag in Vorpommern<br />
im Jahr 2017.<br />
Moderator Juri Tetzlaff und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer Lutz<br />
Schumacher begrüßten die rund 300 Gäste in Anklam.Foto:NK-Archiv<br />
Berlin und in weiteren Städten.<br />
Neulich haben wir bei-<br />
Dach gründen (lacht).<br />
Orchester unter demselben<br />
spielsweise bei Volkswagen<br />
in Wolfsburg gespielt. Irgendwann<br />
kommt dann aber der schon mehrere Dirigenten…<br />
Immerhin gibt es ja auch<br />
Punkt, wo man mit einem Orchester<br />
nicht mehr schaffen wäre es auch schon jetzt<br />
Schulz: Das stimmt, anders<br />
kann – schon die rund 100 nicht zu bewältigen. Ich bin<br />
Konzerte im Jahr, die wir jetzt froh, dass wir mit unserem<br />
machen, sind mehr als die stellvertretenden künstlerischen<br />
Leiter Keuntae Park<br />
meisten anderen Orchester<br />
zu bewältigen haben. Aber im seit dem vorigen Jahr einen<br />
Ernstfall können wir natürlich<br />
einfach Musiker noch ein hier... zweites ...und haben. glückliche Zuschauer<br />
weiteren festen Dirigenten<br />
Begeisterte dort.<br />
Also unerschrocken ran<br />
ans Telefon, mal sehen, was<br />
wir für die <strong>Nordkurier</strong>-Zentrale<br />
tun können. „Schuuhmacher“,<br />
schmeichelte es in mein<br />
Ohr, mit diesem melodiös<br />
langgezogenen U, und dann<br />
wundert der sich, wenn mal<br />
jemand aus Versehen Schuhmacher<br />
statt korrekt Schumacher<br />
schreibt. Lutz Schumacher<br />
also, der Geschäftsführer<br />
der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
war am anderen Ende der Leitung,<br />
wer auch sonst bei dieser<br />
Telefonnummer, aber ich melde<br />
mich ja auch grundsätzlich<br />
mit meinem Namen, nämlich<br />
korrekt und mit kurzen a bei<br />
Mladek und nicht so, wie es<br />
jetzt aus dem Telefon klang:<br />
„Herr Mlaaadek“, hob Lutz<br />
Schumacher also an, und der<br />
Trick ist eigentlich ganz gut,<br />
denn so ein langer Vokal sorgt<br />
doch gleich für ein wenig Wärme<br />
in dieser kalten Welt, und<br />
später Schumacher: lernte ich, Das dass ist man sicher so<br />
eine auch gewollte etwas, an Rhythmusverschiebunchestermitglieder<br />
in Musik viel auch ler-<br />
dem die Or-<br />
Synkope nen können. nennt Manchmal und dadurch gibt<br />
eine es bei reizvolle einer Spannung einzigen Welle erzeugen<br />
von kann. „Stadt.Land.Klassik!“<br />
drei Aber Dirigenten, wir schweifen gelegentlich<br />
gewiss wechseln nix sie mit sogar reizvol-<br />
in-<br />
ab, da<br />
war<br />
ler nerhalb Spannung eines zwischen Konzerts. Lutz Das<br />
Schumacher Orchester muss und sich dem dann Anklamer<br />
jedes Mal Büroleiter, auf einen wir anderen<br />
Interpreten Profis, aber einstellen als er<br />
sind<br />
schließlich<br />
dann und spielt fortfuhr, möglicherweise<br />
dass da „so<br />
eine und Idee“ dasselbe habe und Werk ob ich drei die<br />
foto: ZVG<br />
Danny Sirko Salka, Rodewald, Redaktionsleiter Bürgermeister bei Pasewalk Labhard Medien (Schwäbisch Media)<br />
„Eine „Alle paar Stadt Monate ohne Musik touren von die „Stadt.Land.Klassik!“ (musik-)verrückten Nachwuchs-Stars ist wie ein Ort ohne übers Einwohner: Land und trist sorgen und<br />
langweilig. mit ihren frischen, Und jeder lebhaften Musiker Gastspielen ist eine Wohltat für Riesenstimmung. für „unsere“ Menschen Dabei ist der es Stadt, dem Orchester denn sie<br />
spielen und Publikum Leben rein gleichermaßen – und das ist schnuppe, schließlich ob der sie Schlüssel in einem für Kino, eine Kulturhaus, lebendige Stadt.“ einer Kirche oder<br />
Schule auftreten. Hauptsache, bei den Leuten sein. Respekt!“
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 19<br />
rumentenkoffer an Wissen<br />
und Techniken verfügen und<br />
man muss in der Lage sein,<br />
ein Werk zu interpretieren<br />
– aber am Ende geht es vor<br />
allem um Persönlichkeit.<br />
wir auftreten. Wir spielen<br />
manchmal während einer<br />
Welle zuerst in einem Volkshaus,<br />
das eigentlich viel zu<br />
klein ist für so ein Orchester.<br />
Am zweiten Tag spielen<br />
wir dann in einer Turnhalle,<br />
Geht es bei den Proben auch<br />
mal ruppiger zu? Das Publikum<br />
kennt Sie, Herr Schulz,<br />
ja nur als den stets charmanten<br />
Orchesterchef, den nichts<br />
aus der Ruhe bringen kann.<br />
über uns hängen die Basketballkörbe.<br />
Und am dritten<br />
Tag spielen wir in einer riesigen<br />
Kirche, die eigentlich<br />
viel zu viel Hall hat. Andere<br />
Orchesterleiter würden das<br />
Schulz: (lacht) Naja, es ist für unmöglich halten – aber<br />
Die Nikolaikirche mit der Lilienthal-Ausstellung schon was bot dran: 2017 Freundlich eine einmalige wir Kulisse haben für jetzt ein Klassik-Konzert.<br />
schon so oft<br />
nächsten Tage mal nach Neubrandenburg<br />
kommen könne,<br />
da keimte bei mir dann doch<br />
so etwas wie Neugier.<br />
bin ich vor der Probe und<br />
nach sehen der mit Probe… schwarzem Kleid<br />
Schumacher: und so?“ -– „Jepp!“ Ich erlebe – „Wirklich Andreas<br />
Schulz mit allem als Pipapo sehr gründlichen<br />
und Tschingderrassabumm<br />
sehr genauen, und aber Musik, auch die<br />
und<br />
bewiesen, wie gut das alles<br />
funktionieren te Abend so begeisternd, kann! Das dass finde<br />
daraus ich viel eine faszinierender ganze Konzertreihe<br />
werden einzelnen kann? Spielstätten. So fragt man<br />
als<br />
die<br />
Schumacher: seinen Redaktionsleiter Für mich bleiben aus ...<br />
Und dann hat er’s erzählt. sehr einem durchsetzungsstarken<br />
Herzen geht?“ – „Ja, verschiedene Ich antwortete Auftritte sinngemäß:<br />
Seine Idee. Und wer will, kann<br />
diesen Text jetzt noch mal von<br />
vorne lesen, denn zumindest<br />
ein klein wenig klang das für<br />
Probendirigenten. versprochen!“ Wenn es<br />
um Damit Unkonzentriertheit also wollten Schulz oder<br />
schlechte und Schumacher Vorbereitung durchs <strong>Nordkurier</strong>-Land<br />
kann wirklich ziehen, um sehr dort un-<br />
geht,<br />
da<br />
Waren Keine Ahnung, an der Müritz kann unvergessen.<br />
sein, denke Dort schon. habe ich mich<br />
schon<br />
zum Eines ersten aber Mal konnte bei ich „Stadt. versprechen:<br />
Wir bekommen ans Dirigen-<br />
die<br />
Land.Klassik!“<br />
mich im ersten Moment schon gehalten aufzutreten, werden. wo sonst Das eher gilt tenpult Hütte voll! getraut. Wozu Dort hat ist man mal<br />
so nach dieser Art von Ideen,<br />
die zunächst einmal wahnsinnig<br />
gut klingen und dann<br />
übrigens kein Sinfonieorchester nicht nur für seine hinkommt.<br />
Und sondern in Anklam auch woll-<br />
für<br />
Musiker,<br />
seine ten sie Dirigierschüler… es gerne testen, um (lacht) zu<br />
ein schließlich Scheinwerfer eine gut über gehende meinem<br />
Zeitung Kopf und explodiert. Telefonnummern<br />
war von vor allen einiger möglichen Zeit<br />
Und<br />
dort<br />
sang- und klanglos wieder Schulz: sehen, Mein ob die persönlicher Besucher wirklich<br />
Anspruch<br />
auch Menschen! das Konzert, Aber, Herr bei Schu-<br />
dem<br />
einkassiert oder sofort wieder<br />
vergessen werden.<br />
kommen. ist, das Das beste Konzert – und ich macher, mich wenn zum wir ersten uns so rein-<br />
Mal<br />
zwar Nummer wirklich Null. das absolut einigermaßen hängen, dann muss sicher das richtig in der<br />
Was das alles kostet! Der<br />
ganze Aufwand! Und wie ist<br />
beste Aber – wollen aus dem die Orchester Anklamer<br />
herauszuholen. das auch? Wird dieser Und geplan-<br />
ich<br />
Dirigentenrolle gut werden, die Leute gefühlt vertrauen<br />
uns all nämlich. das mit einem Publi-<br />
habe.<br />
Und<br />
das mit der Versicherung? weiß, wie gut die Leute sind, kum, das einem immer das<br />
Tausend tückische Details, wie fit sie sind und wozu wir Gefühl gibt, willkommen zu<br />
aber: „Herr Mlaaadek, das lassen<br />
alle Zum schon Autor: in der Jürgen Lage waren Mladek sein. Aber Andreas hat schon<br />
Sie mal meine Sorge sein“. und immer wieder sind. Und recht: Schön ist es eigentlich<br />
Mal Stattdessen vollkommen erzählte anders. Das er<br />
dann schult von ungemein. diesem Orchester.<br />
Junge, hervorragend ausgebildete<br />
Musiker, knapp zusammenge-<br />
die noch richtig<br />
Ganz<br />
fasst: heiß auf Was Konzerte macht einen sind. guten Hervorragender<br />
aus? Dirigent namens<br />
Dirigenten<br />
Schumacher: Andreas Schulz. Die Frage Was muss man halt Andreas<br />
so erzählt. Schulz beantworten, da<br />
hat Ich er aber mehr hatte Erfahrung als Nicht-Kenner<br />
noch Wenn eine ich Menge es zu Fragen: einem<br />
als ich.<br />
Schulz:<br />
so Jürgen lange Mladek ich dieses war von bestmögliche<br />
Redaktionsleiter Ergebnis für nicht den Bereich raus-<br />
Vorpommern. 2018 wechselte er<br />
2011 bis 2017 überall. beim <strong>Nordkurier</strong> in Anklam<br />
geholt nach Neubrandenburg habe, gebe ich und keine wurde dort Hören <strong>Nordkurier</strong>-Chefredakteur,<br />
Sie als Klassik-Enthusiasten<br />
„Schwäbischen eigentlich Zeitung“ auch ande-<br />
Ruhe. ehe er Das 2022 gilt in übrigens derselben für Funktion jedes<br />
nach Konzert. Ravensburg Ganz in egal, Baden-Württemberg ob wir re als wechselte, klassische die Musik? den Nord-<br />
zur<br />
nun kurier in Pasewalk zwischenzeitlich spielen übernommen oder Schumacher: hatte. Der Region Privat Vorpommern<br />
der schon Reihe „Stadt.Land.Klassik!“ vor allem klassische ist<br />
höre ich<br />
für den Bundespräsidenten.<br />
Mladek treu geblieben: Musik, weil Er unterhält es nun einen mal meine<br />
Nähe Leidenschaft von Anklam und ist. be-<br />
Ich bin<br />
Haben Sie eine Lieblingsspielstätte<br />
bei „Stadt.Land. sucht bis heute guter regelmäßig Musik Konzerte gegenüber von aber<br />
Wohnsitz in der<br />
Wort „Mit Pauken zusammenfassen und Trompeten?“ soll: Klassik!“?<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ generell Seine sehr Leitartikel, aufgeschlossen,<br />
Kommentare<br />
Persönlichkeit. – „Ja, mit Pauken Neben und Trompeten.“<br />
– „Und muss mit hinreißenden<br />
man natür-<br />
Ausstrahlung<br />
das erscheinen geht regelmäßig quer durch<br />
so fas-<br />
und Glossen Schulz: Nein. Was mich<br />
ziniert, ist die Unterschiedlichkeit<br />
auch im <strong>Nordkurier</strong>. alle Genres. Bei der Popmulich<br />
Violinistinnen, auch über so wie einen im Fern-<br />
Inst-<br />
der Säle, in denen sik liegt der Fokus in<br />
den<br />
foto: k. horstmann<br />
70ern und 80ern, das hat<br />
wahrscheinlich mit meinem<br />
Lebensalter zu tun. Auch<br />
gute Volksmusik kann sehr<br />
reizvoll sein, finde ich. Und<br />
als jemand, der bei Familienfeiern<br />
und mit den eigenen<br />
Kindern immer viel und<br />
gerne gesungen hat, muss<br />
ich auch sagen: Es gibt ganz<br />
großartige Kinderlieder! Was<br />
Rolf Zuckowski oder Gerhard<br />
Schöne gemacht haben, das<br />
finde ich schon sehr beeindruckend.<br />
Andreas Schulz Außerdem bei der Arbeit. kann<br />
ich Dixieland-Jazz einiges<br />
abgewinnen, Das war der den Deal, finde und ich jeder<br />
hielt seinen total lustig. Part ein.<br />
irgendwie<br />
Schulz: Es wurde Ich dann habe die gerade Nikolaikirche,<br />
der überlegt: 22. September Privat 2017, höre<br />
noch<br />
mal<br />
ich die Menschen so gut wie strömten, überhaupt dann<br />
keine wurde Musik. ein wenig Lutz begrüßt wird und das<br />
vielleicht dann waren kennen: mit dem ersten Wenn<br />
man Akkord sich 300 länger Leute mit verzaubert.<br />
In der Orchesterwerk Pause gab – be-<br />
bis<br />
einem<br />
großen<br />
schäftigt, heute legendär! dann ist – Anklamer die Musik<br />
oft Bockwurst, noch über Stunden, nie zuvor wenn<br />
nicht habe über ich erlebt, Tage im dass Kopf. man Ich<br />
mache als Journalist dann auch am Rande beispielsweise<br />
einer Veranstaltung im Auto keine von Musik den<br />
so<br />
an, Besuchern weil sie nicht die andere – natürlich Musik<br />
allenfalls zu Recht überlagern – kritisiert würde. wird,<br />
Aber sondern Berührungsängste dass alle zumindest mit<br />
moderner für einen Abend Musik total habe begeistert<br />
von nicht. ihrer Meine Heimatzeitung Frau ist<br />
ich<br />
auch<br />
ja sind. Sängerin und widmet sich<br />
auch Mittlerweile den jüngeren war ich Genres. oft bei<br />
Dieses „Stadt.Land.Klassik!“, Jahr sind wir zum einmal Beispiel<br />
habe ich gemeinsam nach einem bei Konzert „Dorfkirche<br />
eine Runde klingt“ für die aufgetreten Musiker<br />
und geschmissen haben auch (das ganz mache moderne<br />
nie Sachen wieder, gemacht. das sind echt Das viele war<br />
ich<br />
ein und Heidenspaß auf einem Bein – nicht können nur<br />
für die auch das Publikum, nicht spielen!), sondern mit<br />
auch meinen für beiden uns. Jungs war ich<br />
Schumacher: auch in den Kinderkonzerten,<br />
George Bizet soll<br />
mal ich höre gesagt auf haben: Autofahrten „Es gibt<br />
nur jetzt zwei sehr Arten gerne von Klassik Musik und –<br />
gute habe und letztes schlechte.“ Jahr angefangen,<br />
Schulz: Klavier Das zu lernen. Zitat kannte ich<br />
gar Doch, nicht. es Aber war ja, das eine könnte gute<br />
ich Idee. so Richtig unterschreiben! gut!<br />
Bernd Rademann, Norbert Möller, Geschäftsführer Bürgermeister <strong>Nordkurier</strong> Waren (Müritz) Logistik<br />
„Der beste Beweis „Stadt.Land.Klassik! für das Gelingen passt eines perfekt musikalischen zum <strong>Nordkurier</strong>: Angebotes Wir ist denken die Resonanz nicht nur und an die<br />
Wahrnehmung Menschen seiner den Besucher. großen Die Städten, Konzertreihe sondern „Stadt.Land.Klassik!“ auch an die Bevölkerung fand in von den Beginn kleineren an<br />
eine ausgesprochen Orten. Es ist immer positive wieder Resonanz großartig, bei unseren die Atmosphäre Bürgern dieser und Gästen Konzerte und zu bereichert erleben.“<br />
seitdem die musikalische Vielfalt in unserer Stadt. Vielen Dank dafür!“<br />
foto: enver ZVG hirsch/ZVG
SEITE 20<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
dort. Ich war ja, als wir das<br />
Orchester 2016 gegründet<br />
haben, schon seit vielen Jahren<br />
Geschäftsführer beim<br />
<strong>Nordkurier</strong>. Und hier in<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
habe ich erlebt, dass es hier<br />
zwar durchaus schon Orchester<br />
gibt – aber dass es<br />
trotzdem viele Orte gibt,<br />
von denen aus diese Orchester<br />
sehr weit entfernt sind.<br />
Nehmen Sie die Neubrandenburger<br />
Philharmonie: Das ist<br />
ein tolles Orchester mit einer<br />
großartigen Spielstätte! Aber<br />
wenn Sie in Ueckermünde<br />
oder in Röbel wohnen, ist die<br />
Konzertkirche einfach sehr<br />
seit weg. So ist die Idee entstanden,<br />
mit den Konzerten<br />
näher an die Menschen im<br />
so genannten „ländlichen<br />
Raum“ zu gehen.<br />
Gab es in Pasewalk, Anklam<br />
oder Malchow denn vorher<br />
keine klassischen Konzerte?<br />
Schumacher: In den Jahrzehnten<br />
vor „Stadt.Land.Klassik!“<br />
nur sehr selten. Allenfalls<br />
mal, wenn eine Veranstaltung<br />
der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern<br />
zu<br />
Gast war, für die ich mich<br />
übrigens auch schon seit<br />
vielen Jahren engagiere. Als<br />
wir dann mit „Stadt.Land.<br />
Klassik!“ angefangen haben,<br />
genannte „ländliche Raum“<br />
war damals sicher nicht so<br />
benachteiligt, wie er es heute<br />
in vielerlei Hinsicht ist.<br />
Zurück zum Orchester und<br />
zu „Stadt.Land.Klassik!“,<br />
das es jetzt fünf Jahre gibt.<br />
Gibt es etwas, das Sie in den<br />
vielen Jahren überrascht<br />
hat – zum Beispiel der starke<br />
Zuspruch des Publikums?<br />
Schulz: Wenn ich ehrlich sein<br />
soll: Das hat mich überhaupt<br />
nicht überrascht. Es gab ja<br />
ein inoffizielles „nulltes“<br />
Konzert in Anklam, bevor<br />
wir die Reihe offiziell gestartet<br />
haben. Da haben wir ausprobiert,<br />
wie die Resonanz<br />
ist. Und schon damals haben<br />
wir erlebt, wie begeistert das<br />
Publikum war, dass es so<br />
ein Konzert vor der eigenen<br />
Haustür zu hören gibt. Diese<br />
Begeisterung erleben wir<br />
eigentlich so gut wie jedes<br />
Mal bei den Konzerten.<br />
Schumacher: Die Konzerte<br />
sind ja auch sehr konstant<br />
sehr gut besucht, oft sogar<br />
ausverkauft. Mich hat das<br />
alles auch nicht überrascht.<br />
Aber ich muss schon sagen,<br />
dass es mir immer wieder<br />
eine riesige Freude ist, in<br />
Pasewalk, Waren oder Teterow<br />
zu erleben, wie uns das<br />
zelne Musiker eine Funktion<br />
in einem größeren Ganzen<br />
hat. Aber was die Fluktuation<br />
angeht, das war natürlich<br />
schon ein Problem für<br />
uns: Gerade die Corona-Zeit<br />
hat dazu geführt, dass viele<br />
bestehende Formationen<br />
und Bindungen auseinandergerissen<br />
wurden. Inzwischen<br />
ist die Fluktuation im<br />
Orchester gar nicht mehr<br />
so hoch – eine gewisse Konstanz<br />
ist uns auch wichtig.<br />
Es gibt Musiker, die sind<br />
vom ersten Tag dabei. Und<br />
Publikum die Tür einrennt.<br />
gab es interessanterweise<br />
Etwa 170 Kinder ließen sich im Herbst 2021 beim Auftaktkonzert der Grundschulkonzerte in Pasewalk begeistern - damals stand der „<br />
viele Konzertbesucher, die Viele Konzertbesucher freuen<br />
sich auch darüber, wie<br />
uns erzählt haben, dass es<br />
solche Formate zu DDR-Zeiten<br />
noch gegeben hat. Nach wie viel Spielfreude sie aus-<br />
jung die Musiker sind und<br />
der<br />
Das<br />
Wende ist das<br />
zweite<br />
aber eingeschlafen…<br />
aber auch eine hohe Flukstrahlen.<br />
Gleichzeitig<br />
Standbein<br />
gibt es<br />
tuation im Orchester. Wie<br />
Es war also doch nicht alles schafft man es, trotzdem ein<br />
schlecht<br />
von<br />
in der DDR!<br />
„Stadt.Land.Klassik!“<br />
Wir-Gefühl zu erzeugen?<br />
sind<br />
Schumacher: Das Fass will ich Schulz: Das Wir-Gefühl entsteht<br />
im Orchester ja hier jetzt lieber nicht auf-<br />
ganz<br />
machen. (lacht) Aber der so automatisch, weil jeder ein-<br />
Konzerte für die Kleinsten<br />
es gibt Musiker, die haben<br />
wir im Orchester zu dem<br />
entwickelt, was sie jetzt<br />
sind – zum Beispiel unseren<br />
Konzertmeister Juan-Esteban<br />
Rendón.<br />
Schumacher: Oder die Hörner<br />
– die sind auch schon<br />
seit Jahren dabei. Man muss<br />
aber auch sehen, dass das<br />
Orchester ja gerade das Ziel<br />
hat, eine Art Sprungbrett für<br />
junge Musiker zu sein. Wenn<br />
jemand geht, weil er woanders<br />
untergekommen ist,<br />
ist das zwar schade für uns,<br />
Privat höre ich so gut wie<br />
überhaupt keine Musik.<br />
Andreas Schulz<br />
Wippende kleine Füße und Jeannine im Takt Rösler, schwingende Vorsitzende der Fraktion Arme: „Die Knapp Linke“ 200 im MV-Landtag Konzerte an<br />
Grundschulen hat die Neue „Die Konzerte Philharmonie mit der wunderbaren MV in Neuen den Philharmonie vergangenen sind stets ein Jahren exquisiter in Hörgenuss MV<br />
an ungewöhnlichen Orten. Sie sind aus dem kulturellen Leben auch meiner Heimatregion<br />
gegeben. Und wenn es nach nicht mehr den wegzudenken Musikern und geht, werden hoffentlich war das noch erst viele der Jahre die Anfang...<br />
Menschen begeistern.“<br />
foto: ZVG<br />
Von Johanna Horak, Ralph Sommer und Sirko Salka
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 21<br />
aber eigentlich trotzdem ein<br />
großer Erfolg fürs Orchester.<br />
Was zeichnet die Neue Philharmonie<br />
noch aus?<br />
Schumacher: Aus meiner Sicht<br />
hat die Neue Philharmonie<br />
gleich eine ganze Reihe von<br />
Alleinstellungsmerkmalen,<br />
die es zu etwas ganz Besonderem<br />
in der Orchesterlandschaft<br />
machen. Da ist<br />
zum einen die wahnsinnig<br />
hohe Anzahl von Konzerten.<br />
Übers Jahr kommen im<br />
Schnitt um die 100 Termine<br />
zusammen: Das sind vor allem<br />
die Grundschulkonzerte,<br />
aber auch jede Tour von<br />
„Stadt.Land.Klassik!“. Die<br />
Musiker sammeln hier sehr<br />
viel Aufführungspraxis, das<br />
ist natürlich gerade für junge<br />
Musiker optimal. Dann reist<br />
das Orchester gemeinsam,<br />
das schweißt die Mitglieder<br />
natürlich auch zusammen.<br />
Und natürlich achtet Andreas<br />
Schulz darauf, dass Stücke gespielt<br />
werden, an denen die<br />
Musiker auch etwas lernen<br />
können.<br />
„Karneval der Tiere“ auf dem Programm. <br />
Mit lautem Gerangel<br />
stürmt die neue Generation<br />
von Klassikfans<br />
die Sporthalle der<br />
Grundschule „Boddenwind“<br />
in Putbus auf Rügen: Etwa<br />
90 Knirpse der Klassenstufen<br />
1 bis 4 machen es sich auf den<br />
ausgelegten Sportmatten und<br />
-bänken bequem und applaudieren,<br />
als das Orchester der<br />
Neuen Philharmonie MV die<br />
Halle betritt.<br />
Wer entscheidet über das<br />
Programm der Konzerte?<br />
Schumacher: Das letzte Wort<br />
hat natürlich der künstlerische<br />
Leiter…<br />
Schulz: Gut zu wissen! (lacht)<br />
Das machen wir schon gemeinsam,<br />
aber mir ist in der<br />
Tat wichtig, dass es Stücke<br />
sind, an denen die Musiker<br />
auch ihre Freude haben.<br />
Gleichzeitig legen wir Wert<br />
darauf, dass in jedem Programm<br />
auch mindestens ein<br />
sehr bekanntes oder sehr eingängiges<br />
Werk dabei ist, zu<br />
dem das Publikum möglichst<br />
schon einen Anknüpfungspunkt<br />
hat.<br />
Die Konzerte sind ja auch<br />
moderiert, anders als andere<br />
philharmonische Konzerte.<br />
Schumacher: Das war eine sehr<br />
bewusste Entscheidung, für<br />
die wir vom Publikum bisher<br />
auch sehr positive Rückmeldungen<br />
bekommen haben:<br />
Wir wollen sicherstellen,<br />
dass auch Hörer, die kein ausgeprägtes<br />
Wissen über klassische<br />
Musik haben, sich in<br />
einzelnen Instrumente eines<br />
Sinfonieorchesters vorzustellen<br />
und die Sinne der jungen<br />
Zuhörer für klassische Töne<br />
zu sensibilisieren. Als eine<br />
Moderatorin den Dirigenten<br />
ans Pult ruft, wird es plötzlich<br />
mucksmäuschenstill. Dann<br />
stellt die Frau die jeweiligen<br />
Instrumente der handelnden<br />
Personen und Tiere vor und<br />
fragt nach den Namen. Viele<br />
Kinder kennen sich gut aus,<br />
unsere Konzerte trauen und<br />
vielleicht auch ihre Kinder<br />
oder Enkelkinder mitbringen.<br />
Wir wollen die Zugangshürden<br />
niedrig halten, deshalb<br />
erklären wir, was auf<br />
der Bühne passiert, und weisen<br />
auf Besonderheiten hin.<br />
Bei den Werken machen wir<br />
allerdings keine Abstriche:<br />
Das, was wir machen, hat<br />
nichts mit André Rieu oder<br />
so zu tun – aber wir wollen<br />
trotzdem sicherstellen, dass<br />
jeder zu uns kommen kann.<br />
Auf dem Spielplan steht sind offenbar von ihren Lehrern<br />
Leiterin vorbereitet der Grundschule worden: Klar „Villa lung Kunterbunt“, in vollen Zügen Anklam aus, wie-<br />
leben die musikalische Hand-<br />
„Peter und der Wolf“ Manuela – 1936 Bölk,<br />
von Sergei Dank Prokofjew „Stadt.Land.Klassik!“ komponiert,<br />
und um erfahren, Schulkindern dass klassische die Musik zwitschernd etwas Tolles fliegende ist. Durch Vögel-<br />
die Moderationen auf, als Wolf in den die Kinder-<br />
Ente ver-<br />
doch, konnten Peter unsere ist die Schulkinder Violine, das ein Sinfonieorchester gen sich im Takt, live erleben springen<br />
konzerten, den Erklärungen und dem aktiven Miteinbeziehen der Kinder wird so eine intensive<br />
Begegnung mit klassischer Musik den Kindern ermöglicht. Danke und weiter so!<br />
Inzwischen gibt es „Stadt.<br />
Land.Klassik!“ ja auch an<br />
Grundschulen.<br />
Schulz: Ja, und allein von der<br />
Zahl der Aufführungen her<br />
haben wir die Erwachsenen-<br />
Konzerte längst überholt,<br />
obwohl es die Grundschulkonzerte<br />
erst seit 2021 gibt.<br />
Schumacher: Kinderkonzerte<br />
hat es aber von Anfang an<br />
gegeben!<br />
Schulz: Das stimmt, aber seit<br />
Herbst 2021 machen wir es<br />
systematisch: Wir wollen<br />
dauerhaft in einem Vier-Jahres-Zyklus<br />
an jeder Grundschule<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
ein Konzert geben,<br />
um sicherzustellen, dass jedes<br />
Grundschulkind einmal<br />
mit klassischer Musik in Berührung<br />
kommt. Dank einer<br />
Förderung der Landesregierung<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
konnten wir dieses Programm<br />
beginnen – und nun<br />
hoffen wir, dass wir es dauerhafchen<br />
fortführen die Querflöte, können. und die<br />
Schumacher: quakende Ente Dass wird auf von diese der<br />
Weise Oboe vertont. so gut wie Peters jedes Grundschulkinmender<br />
Großvater im Land erreichen, kommt<br />
brum-<br />
ist mit etwas dem Fagott deutschlandweit daher, die<br />
einmaliges schleichende – Katze ich halte mit das der<br />
wirklich Klarinette, für und ein dann absolutes schließ-<br />
Leuchtturm-Projekt. lich wird der hungrige Klassi-<br />
Wolf<br />
mit den Hörnern angekündigt,<br />
ehe mit Pauken und<br />
Trompeten die schießenden<br />
Jäger eingreifen.<br />
Die Jungen und Mädchen<br />
sche Musik ist etwas ganz<br />
Wunderbares und wer so ein<br />
Instrument lernen will, sollte<br />
früh damit anfangen. Deshalb<br />
ist es fantastisch, wenn<br />
die Neue Philharmonie dazu<br />
beitragen kann, dass sich die<br />
Faszination schon auf die<br />
jüngeren Kinder überträgt.<br />
Schließlich weiß jeder, wie<br />
gut das Erlernen eines Musikinstruments<br />
für die weitere<br />
Entwicklung von jungen<br />
Menschen ist.<br />
Was erleben Sie bei den<br />
Kinderkonzerten?<br />
Schulz: Im Grunde dasselbe<br />
wie bei den Erwachsenen-<br />
Konzerten: Die Kinder sind<br />
begeistert. Aber sie staunen<br />
natürlich viel mehr über die<br />
Geräusche, die wir unseren<br />
Instrumenten entlocken<br />
können. Und sie lassen sich<br />
wunderbar mitreißen vom<br />
Orchesterklang.<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ ist<br />
inzwischen auch in andere<br />
Bundesländer exportiert<br />
worden.<br />
Schulz: Das stimmt. Es gab<br />
eine vergleichbare Reihe im<br />
südlichen Brandenburg, allerdings<br />
waren das bislang<br />
bei Weitem nicht so viele<br />
Konzerte wie hier in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Seit<br />
dem vorigen Jahr sind wir<br />
auch in Baden-Württemberg<br />
aktiv.<br />
Fotos: Johanna Horak<br />
Da hatte vermutlich Lutz<br />
Schumacher schlingt, und wieder applaudieren seine<br />
Hände den Musikern im Spiel… begeistert, als<br />
Schumacher: nach 40 Minuten Ja. Die Neue der letzte Philharmonie<br />
Ton verklungen kooperiert ist. „Ich mit bin<br />
dem so dankbar Schwäbischen für diese Möglichkeit“,<br />
sagt Geschäftsführer ihre Schuldirekto-<br />
ich<br />
Verlag,<br />
dessen<br />
seit rin 2020 Christina bin und Schumacher. der ja 2021<br />
die Einerseits <strong>Nordkurier</strong> hätten Medien-<br />
Kinder<br />
in den vergangenen beiden<br />
Jahren kaum Kultur jenseits<br />
der Schule erleben können.<br />
Und andererseits unterstütze<br />
diese Vorstellung den Musikunterricht,<br />
in dem zwei engagierte<br />
Lehrerinnen zuletzt<br />
auch dieses Musikmärchen<br />
thematisiert hätten.<br />
foto: ZVG
SEITE 22<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
<strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />
Lutz Schumacher dirigiert<br />
bei Konzerten der Neuen<br />
Philharmonie ab und zu<br />
selbst – hier 2019 in der<br />
Konzertkirche.<br />
Die Szene aus Putbus ist Herr Offiziell Schulz, gestartet Herr Schumacher,<br />
Projekt Sie im beide Herbst gelten 2021 als in die Pa-<br />
war das<br />
inzwischen schon eine Weile<br />
her: Im Frühjahr 2022 Erfinder sewalk - von damals „Stadt.Land. mit Besuch<br />
war das, damals hatte die Klassik!“ von Bildungsministerin – Wie ist es dazu Bettina<br />
Martin (SPD), die heute<br />
gekommen?<br />
Neue Philharmonie seit dem<br />
Herbst 2021 bereits rund 80 Andreas Kulturministerin Schulz: Es ist. war Damals deine<br />
Grundschulen des Landes für Idee, stand Lutz! nicht „Peter und der<br />
ein solches „Grundschulkonzert“<br />
besucht. Bis Spätsomdern<br />
haben der „Karneval das schon gemein-<br />
der Tie-<br />
Lutz Wolf“ Schumacher: auf dem Spielplan, Naja, wir son-<br />
beimer<br />
2023 sind es rund 200 sam re“. Für ausgeheckt… einige der Kinder, die<br />
Grundschulen geworden, die aus den Pasewalker Einrichtungen<br />
Kita gehen am wir Pulvertum,<br />
zunächst<br />
restlichen rund 100 folgen Vielleicht<br />
bis Anfang 2024. „Wir finden, noch Kita einen „Storchennest“ Schritt zurück: sowie<br />
dass alle Kinder die Chance Woher der Grundschule kennen Sie sich Ueckertal denn<br />
haben sollen, mit Klassik in überhaupt?<br />
kamen, war das Auftaktkonzert<br />
in Das Pasewalk erste damals Mal begeg-<br />
das<br />
Kontakt zu kommen“, sagt Schulz:<br />
Orchesterleiter und Chefdirigent<br />
Andreas Schulz. Er Seminar haupt. „Mit mit einigen dem Titel unserer „Dirinet<br />
erste sind klassische wir uns Konzert auf einem über-<br />
verweist auf Studien, die gieren Kinder und waren Führen“. wir 2019 Ich schon hatte<br />
belegen, dass sich Musik in damals beim ein Konzert Orchester vom gegründetfantenpups‘,<br />
das ich für aber diese für Semina-<br />
einige<br />
,Ele-<br />
vielerlei Hinsicht positiv auf<br />
die Entwicklung von Kindern<br />
unserer mit Führungskräften vierjährigen Kinder aus<br />
auswirkt. „Klar, es ist eine riesige<br />
logistische Herausforde-<br />
gestellt zert“, so habe. Sabine Bei Maronde, Lutz Schu-<br />
die<br />
der ist das Wirtschaft heute das zur erste Verfügung Konrung“,<br />
ergänzt Schulz noch macher Leiterin merkte der Kita man Pulverturm. schnell,<br />
- allein die Organisation der dass „Und er mehr macht wollte, euch das als bloß Konzert<br />
Spaß?“, bei so einem fragte Bildungs-<br />
Seminar<br />
Touren verschlingt eine Menge<br />
Zeit.<br />
mitzumachen ministerin Bettina … Martin<br />
mal<br />
Für die Konzerte in den (SPD) die kleinen Konzertbesucher<br />
in ihrem Grußwort<br />
Schulen, Turnhallen und Bürgersälen<br />
„Wir haben jetzt<br />
haben sich die Musiker<br />
und Musikerinnen ein tung. Als Antwort hallte ihr<br />
schon<br />
nach der Hälfte der Veranstal-<br />
variables Klassik-Repertoire ein „Ja“ aus 170 Kindermündern<br />
entgegen. Die Grund-<br />
auserkoren, das für Kinderohren<br />
geeignet ist. Neben schulkonzerte seien als Eintrittsfenster<br />
für Kinder dem sinfonischen Märchen<br />
zur<br />
Zum Auftaktkonzert im August 2021 in Pasewalk kam auch die<br />
damalige Bildungsministerin Bettina Martin (SPD)FOTO: JOHANNA HORAK<br />
so oft bewiesen, wie gut<br />
„Peter und der Wolf“ bietet<br />
das Orchester auch Schulkonzerte<br />
mit dem „Karneval<br />
der Tiere“ von Camille Saint-<br />
Saëns und die Kinderfassung<br />
das funktionieren kann“<br />
von Wolfgang Amadeus Mozarts<br />
„Zauberflöte“ an. Auch<br />
die „Bilder einer Ausstellung“<br />
vom russischen Komponisten<br />
Modest Mussorgski gehören<br />
Zwei Kleinbusse und (mindestens) 16 Musiker: Das ist die<br />
Besatzung, mit der das Orchester für die Grundschulkonzerte auf<br />
Tour durch ganz Mecklenburg-Vorpommern geht.FOTO:ZVG<br />
Orchester-Chef Andreas Schulz und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />
zum Repertoire.<br />
Lutz Schumacher haben „Stadt.Land.Klassik!“ Am liebsten würde im Jahr Schulz 2018 aus der<br />
Taufe gehoben. Im Interview mit Gabriel die Reihe Kords perspektivisch blicken auch die beiden auf<br />
die ersten fünf Jahre zurück – und<br />
über<br />
erzählen,<br />
Mecklenburg-Vorpom-<br />
wie sie sich kennenlernten.<br />
Projekt.<br />
mern hinaus ausbauen - aber<br />
eins nach dem anderen.<br />
Musik zu verstehen, so die<br />
Ministerin. Es sei außerdem<br />
spannend zu sehen, wie die<br />
Kinder Freude an Musik entwickeln<br />
würden. „Dieses<br />
Projekt ist zudem eine tolle<br />
Unterstützung für die Schulen.<br />
Aus diesem Grund geht<br />
mein Dank auch noch mal an<br />
den <strong>Nordkurier</strong>“, betonte Bettina<br />
Martin. Denn auch die<br />
<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
unterstützt das landesweite<br />
Nachdem inzwischen<br />
mehr als zwei Drittel des<br />
foto: FOTO: ZVG A. MAASS<br />
Michael Bettina Martin, Galander, Kultur- Bürgermeister und Wissenschaftsministerin Anklam<br />
(SPD)<br />
„Wir „Vom sind Ohr der direkt festen ins Überzeugung, Herz – das ist es, dass was Sinfoniekonzerte Musik ausmacht. nicht „Stadt.Land.Klassik!“ nur den großen Städten bringt vorbehalten<br />
Kultur zu sein den sollten. Menschen, In ländlichen in die Städte und und kleinstädtischen den ländlichen Gebieten Raum. gibt Ich es wünsche ein ebenso allen begeistertesucherinnen<br />
Publikum, und das Besuchern dieses Privileg unvergessliche verdient. Erlebnisse Wir gratulieren bei den zum Konzerten.“ fünfjährigen<br />
Be-<br />
Erfolg!“
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 23<br />
Und dann hat er Sie als Dirigier-Lehrer<br />
engagiert?<br />
Schulz: Sozusagen. Wir haben<br />
uns jedenfalls regelmäßig getroffen<br />
und uns auch nicht<br />
mehr aus den Augen verloren.<br />
Von da an war es dann<br />
aber noch ein weiter Weg bis<br />
zu „Stadt.Land.Klassik!“<br />
Schumacher: Andreas Schulz<br />
stand an dem Punkt, an dem<br />
er sein Orchester professionalisieren<br />
wollte. Das Orchester,<br />
mit dem alles angefangen<br />
hat, war ja ein Laienorchester.<br />
Die Neue Philharmonie,<br />
die wir dann gemeinsam aus<br />
der Andreas Taufe Schulz, gehoben künstlerischer haben, Leiter ist der Neuen Philharmonie<br />
ein Profi-Orchester.<br />
Andreas Schulz hat die Neue Philharmonie<br />
gegründet und ist ihr Künstlerischer Leiter.<br />
Die Resonanz ist einmalig. Wenn<br />
unsere Kontrabassistin als erste mit<br />
ihrem Kontrabass da rausgeht und<br />
dann hört man so ein Staunen von<br />
150 Kindern, die machen dann alle:<br />
‚Ooooh!‘. Das ist schon einmalig!“<br />
Zyklus‘ Das heißt, mit wer dem dort mitspielt, Ziel, alle<br />
ist Grundschulen Berufsmusiker? in MV besucht<br />
Schumacher: zu haben, erreicht Ja. Die sind, meisten zieht<br />
sind Andreas noch Schulz jung folgendes und stehen Fazit:<br />
Ende „Es wird ihres einmalig, Studiums, phä-<br />
also<br />
am<br />
am nomenal Anfang aufgenommen.“<br />
ihrer Karriere.<br />
Das Die Logistik tatsächlich dahinter die schildert<br />
zwei der künstlerische Missionen der Leiter Neu-<br />
erste<br />
von<br />
en der Philharmonie: Neuen Philharmonie Diesen jungen<br />
„Meist Musikern sieht es die so Möglichkeit aus, wenn<br />
so:<br />
zu das geben, Orchester schnell drei möglichst Tage<br />
viel unterwegs Spielpraxis ist, in wir einem fahren professionellen<br />
dann meistens Orchester um 6.15 zu Uhr bekommen.<br />
in Berlin los, dann gibt es an<br />
einem Montag zwei Konzerte.<br />
Dann die zweite muss Mission? das Orchester<br />
Und<br />
Schumacher: sich die <strong>Klassisch</strong>e Verpflegung Musik und<br />
für Übernachtung große Orchester für die dorthin Musiker<br />
bringen, kümmern. wo sie Am sonst nächsten nicht<br />
zu<br />
erklingen und übernächsten würde. Tag gibt es<br />
Schulz: meist drei Ich Konzerte. gebe zu, Um dass acht, ich<br />
anfangs zehn und viel zwölf zu sehr Uhr. auf Es Berlin<br />
schon fixiert ein Kraftakt. war. Dort Wir haben sind<br />
ist<br />
wir ein Reiseorchester, uns ja auch kennengelernt.<br />
ganzen Aber Utensilien, in Berlin Noten-<br />
gibt es<br />
haben die<br />
natürlich pulte, Instrumente, schon alle unsere möglichen<br />
Technik, Angebote, die Moderation da brauchte und<br />
keiner alles, das ein muss neues schnellstmöglich<br />
von einer Aula oft in die<br />
Orchester.<br />
In nächste Mecklenburg-Vorpommern<br />
oder aber Sporthalle, schon? wo auch<br />
oder in eine Kirche<br />
Schumacher: immer wir sind. Nicht Manchmal nur<br />
spielen wir vor 30 Schülern,<br />
manchmal vor 230.“ Aber –<br />
und darauf kommt es nicht<br />
nur Schulz an: „Die Resonanz<br />
ist einmalig. Wenn unsere<br />
Kontrabassistin als Erste mit<br />
dem Kontrabass da rausgeht<br />
vor die Künder, und dann<br />
hört man so ein Staunen von<br />
150 Kindern, die machen<br />
dann alle „Oohhh!“ – die sehen<br />
zum ersten Mal in ihrem<br />
Leben einen Kontrabass und<br />
dann guckt man in die neugierigen<br />
Blicke der Kinder.<br />
Das ist schon einmalig!“<br />
Ob das Projekt über das<br />
Jahr 2024 hinaus fortgesetzt<br />
werden kann, hängt davon<br />
ab, ob die Förderung aus Landesmitteln<br />
verlängert werden<br />
kann – Andreas Schulz ist zuversichtlich:<br />
„Die Resonanz<br />
von den Grundschulen und<br />
auch aus der Politik ist einfach<br />
zu gut als dass ich mir<br />
vorstellen kann, dass es das<br />
gewesen sein soll.“<br />
Er und seine Musiker hätten<br />
jedenfalls große Lust auf<br />
eine Fortsetzung des erfolgreichen<br />
Projekts...<br />
Große Kinderaugen und -ohren: Die Klassik-Fans der jüngsten<br />
Generation bei einem Grundschulkonzert.<br />
FOTOS (2): ZVG<br />
Andreas Schulz tritt auch vor den Grundschulkindern im Frack auf:<br />
Ein echter Dirigent macht das eben so – auch in der Turnhalle!<br />
Sandra Franz-Robert Nachtweih, Liskow, Kreistagspräsidentin Vorsitzender der Vorpommern-Greifswald CDU-Fraktion im MV-Landtag (CDU)<br />
„Ich„<strong>Klassisch</strong>e erinnere mich Konzerte noch an im das ländlichen erste Konzert Raum in bereichern Pasewalk: das Da kulturelle habe ich Leben. dem <strong>Nordkurier</strong> Sie schaffen in<br />
Gemeinschaftsgefühl, meinem Grußwort bieten die Leviten künstlerische gelesen Inspiration – und bemängelt, und schenken dass die Momente Schlagzeilen der in Ruhe unserer und<br />
Region oft so Freude negativ fernab sind. Seitdem vom Trubel. haben Die fünf CDU-Fraktion Jahre „Stadt.Land.Klassik!“ hat die Konzerte zu gern vielen unterstützt!“ positiven<br />
Schlagzeilen geführt. Ich finde dieses Engagement für Kultur im ländlichen Raum großartig!“<br />
foto: FOTO: jens R. MARTEN/ARCHIV<br />
büttner
SEITE 24<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Stadt.Land.Klassik!<br />
in Zahlen<br />
Bis zu 50 Musiker<br />
spielen bei einem einzelnen Konzert von<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ mit – abhängig vom<br />
aufgeführten Werk.<br />
Rund 15 000<br />
einzelne Noten enthält die Partitur<br />
von Beethovens 5. Symphonie – grob<br />
zusammengefasst spielen die Orchestermusiker<br />
in dem Werk also zusammen<br />
so viele einzelne Töne.<br />
Mehr als<br />
100 Konzerte<br />
gibt die Neue Philharmonie<br />
inzwischen jedes Jahr – das sind<br />
im Schnitt zwei Konzerte pro<br />
Woche.<br />
Bis zu<br />
2–3 Pferdeschweife<br />
werden benötigt, um genügend<br />
geeignete Haare für den Bogen<br />
eines Streichinstruments zu finden.<br />
327<br />
Artikel<br />
226<br />
Fotos<br />
Seiten umfassen alle<br />
Notenblätter zusammen,<br />
800<br />
die pro Konzert auf den<br />
Notenständern aufgefächert<br />
hat der <strong>Nordkurier</strong> bislang über<br />
wird.<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ veröffentlicht<br />
– die meisten davon in einzelnen<br />
Lokalausgaben. Der überwiegende Teil<br />
waren Konzertankündigungen.<br />
+<br />
FOTO: SUSIE KNOLL<br />
Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern<br />
„Stadt.Land.Klassik! ist zu einer schönen Tradition gewachsen. Es bezaubert mit großer<br />
Kinderkonzerte gehörten bei den <strong>Nordkurier</strong> Kunst an oft kleinen Orten. Musik ist in unserem Zusammenleben etwas ganz Besonderes. Sie<br />
Sinfonikern in der Neubrandenburger unterhält, Konzert-trägkirche von Anfang an dazu. Foto: gangenheit NK-Archivund Gegenwart. Vielen Dank an alle, die am Festival beteiligt zum Gedankenaustausch bei und fördert die Auseinandersetzung mit Ver-<br />
sind.“
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 25<br />
FOTO: OTTER DESIGNS - STOCK.ADOBE.COM<br />
Dasselbe, 25 das Kilo<br />
wiegt<br />
Gleiche<br />
eine Pauke – in vielen Konstellationen<br />
–<br />
das<br />
schwerste Orchesterinstrument. Vor allem, wenn<br />
nicht - wie bei „Stadt.Land.Klassik!“ transportable<br />
Plastikpauken zum Einsatz kommen, sondern<br />
Kesselpauken aus Metall, die nochmals deutlich<br />
oder doch ganz anders?<br />
schwerer sind.<br />
Die Triangel ist mit<br />
das leichteste Instrument.<br />
Oft werden ausgerechnet<br />
50 000 Zuhörer<br />
Eins gleich vorweg:<br />
Das Orchester ist immer<br />
dasselbe hat „Stadt.Land.Klassik!“ – egal ob in den ersten fünf<br />
es unter der Jahren Marke begeistert „Stadt. – rund 29 000 von ihnen<br />
Land.Klassik!“ waren oder Grundschüler, als rund 21 000 waren<br />
„<strong>Nordkurier</strong> Besucher Sinfoniker“ der Abendkonzerte.<br />
auftritt: Am Ende sind es<br />
immer Andreas Schulz und<br />
„seine“ Neue Philharmonie.<br />
Und der <strong>Nordkurier</strong> mischt<br />
dabei auch immer mit. Warum<br />
also heißen manche Konzertabende<br />
dann so – und<br />
die anderen so?<br />
Die Antwort hat „historisch-technische“<br />
Gründe:<br />
Denn die „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“<br />
gibt es schon länger<br />
als „Stadt.Land.Klassik!“.<br />
Und sie haben einen anderen<br />
Hintergrund. Denn die <strong>Nordkurier</strong><br />
Sinfoniker sind fest<br />
mit der Neubrandenburger<br />
Konzertkirche verknüpft,<br />
wo die Reihe im Jahr 2015<br />
ihren Anfang nahm. Die spätere<br />
Neue Philharmonie hieß<br />
da noch „Junges Sinfonieorchester<br />
Berlin“, wurde aber<br />
schon von Andreas Schulz<br />
geleitet. Und die <strong>Nordkurier</strong><br />
Mediengruppe – unter<br />
Leitung von Lutz Schumacher<br />
– hatte das Orchester<br />
für einen Konzertabend gebucht<br />
und dafür eigens die<br />
Konzertkirche angemietet.<br />
Das Ganze ist seitdem<br />
zur Tradition geworden:<br />
Einmal im Jahr feiert die<br />
<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />
gemeinsam mit hunderten<br />
Lesern einen Konzertabend,<br />
den sie zugleich auch als<br />
Kulisse für ihren jährlichen<br />
Unternehmensempfang mit<br />
190 Gramm<br />
diese beiden vom selben Musiker gespielt. Abhängig vom<br />
Werk kommen noch weitere „schwere“ Instrumente hinzu<br />
wie die Harfe (bis zu 45 Kilogramm) oder ein<br />
Konzertflügel (bis zu 600 Kilogramm).<br />
182 Ehrengäste<br />
wurden bislang bei „Stadt.Land.Klassik!“<br />
begrüßt – unter ihnen Bürgermeister,<br />
Minister, Sponsoren, Kulturschaffende und<br />
andere Prominente<br />
0Moderator Mikrofone Juri Tetzlaff und Lautsprecher<br />
ist fast bei jedem Konzert der „<strong>Nordkurier</strong> ... <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />
Sinfoniker“ verstärken mit dabei, den Orchesterklang<br />
genau wie ...<br />
Lutz Schumacher. Fotos: NK-Archiv<br />
normalerweise: Der Schall gelangt<br />
Rund<br />
Geschäftspartnern, ohne elektronische Kunden Verstärkung Anfang in nahm, entschied Rang nicht so recht passen<br />
und die Prominenz Ohren der aus Zuhörer. Politik, man sich beim <strong>Nordkurier</strong> mag zur Mission von „Stadt.<br />
1200 Minuten<br />
Kultur und Gesellschaft aus mehreren Gründen Land.Klassik!“, Sinfoniekonzerte<br />
in kleinere Orte und<br />
nutzt. All das steht unter dagegen, die „<strong>Nordkurier</strong><br />
der Marke „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“<br />
Sinfoniker“ in dem neuen auf den ersten Blick eher<br />
. 2015 fand das Projekt aufgehen Probenzeit zu las-<br />
pro Person unscheinbare – einzeln Spielstätten zu Hause und zu<br />
erste Konzert im Dezember sen: Zum einen, gemeinsam weil in die den Orchesterproben bringen. Und zu guter – haben Letzt, vor<br />
statt, danach gab es auch „<strong>Nordkurier</strong> jeder Sinfoniker“ „Stadt.Land.Klassik!“-Welle weil die „<strong>Nordkurier</strong> stattgefunden. Sinfoniker“<br />
mal eines im September. eine vollständig vom <strong>Nordkurier</strong><br />
in Neubrandenburg<br />
(und den Konzert-<br />
Inzwischen erklingen die<br />
inzwischen ihre feste Fan-<br />
„<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“ alljährlicbesuchern)<br />
finanzierte Gemeinde gefunden haben.<br />
Bis<br />
im<br />
zu<br />
November.<br />
50<br />
Trotz<br />
Milliliter<br />
Veranstaltung sind, für die Das „Nebeneinander“ von<br />
einer mehrjährigen Zwangspause<br />
zu Corona-Zeiten hat fließt – anders als für die auch in Zukunft geben – die<br />
kein staatliches Fördergeld beiden Formaten wird es also<br />
sich Speichel das Format und Kondenswasser inzwischen Abendkonzerte lassen Blechbläser von „Stadt.<br />
fest während etabliert der Aufführung und soll fortgesetzt<br />
ab: Manche werden: Werke Für sehen 2023 dafür finanziell eigens „Lüftungs-<br />
aus Mitteln des<br />
aus ihren Land.Klassik!“, Instrumenten die seit 2018<br />
ist pausen“ das Konzert in den für jeweiligen Montag, Stimmen Strategiefonds vor, in anderen des Landtags<br />
den Werken 13. November, müssen die 19 Musiker Uhr, geeignete Mecklenburg-Vorpommern<br />
Momente<br />
Musik wird allerdings, wie<br />
schon jetzt, dieselbe bleiben.<br />
Ob die Atmosphäre bei<br />
den Konzerten ebenfalls dieselbe<br />
ist, finden Sie am besten<br />
geplant. selbst finden. Der Kartenvorverkauf<br />
heraus, indem Sie den<br />
unterstützt werden. Zum<br />
ist bereits im Sommer anderen, weil die Konzert-<br />
jährlichen Abend mit den<br />
angelaufen.<br />
kirche als Konzerthaus von „<strong>Nordkurier</strong> Sinfonikern“<br />
Als dann 2018 die Reihe überregionalem (manche sagen<br />
einmal selbst miterleben.<br />
„Stadt.Land.Klassik!“ ihren<br />
sogar: internationalem) Es lohnt<br />
sich!<br />
Jürgen Kliewe, Bürgermeister Ueckermünde<br />
„Das Seebad Ueckermünde, eher im ländlichen Raum verortet, war schon zum wiederholten<br />
Male Nutznießer dieser wundervollen Reihe mit sehr guten Musikern und einem mitreißenden<br />
Programm. Reden wir von gleichen Lebensverhältnissen in Großstädten und auf dem<br />
Lande, dann gehört für mich ein Angebot an klassischer Musik für das flache Land mit dazu.“<br />
FOTO: ZVG
SEITE 26<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
Rätsel-Spaß für Klassik-Freunde<br />
Egal ob Klassik-Kenner oder Klassik-Laie:<br />
Hier können Sie sich ausprobieren!<br />
Rätsel für Klassik-Kenner<br />
Pjotr Iljitsch Tschaikowski gilt vielen als<br />
bedeutendster Komponist des 19. Jahrhunderts.<br />
Wo wurde er am 7. Mai 1840<br />
geboren?<br />
m) Ungarn<br />
p) Jugoslawien<br />
b) Russland<br />
a) Polen<br />
Welcher Komponist gehört nicht zu den<br />
Hautpvertretern der Wiener Klassik?<br />
d) Haydn<br />
r) Bach<br />
e) Mozart<br />
m) van Beethoven<br />
Lösungswort:<br />
Als Konzertmeister wird der in einem<br />
Orchester am ersten Notenpult außenstehende<br />
oder sitzende Stimmführer einer<br />
Gruppe bezeichnet. Zu welcher Gruppe<br />
gehört er?<br />
a) 1. Violinen<br />
o) 1. Stimme<br />
m) 1. Trompeten<br />
s) 1. Perkussions<br />
Der heute allgemein gebräuchliche<br />
Violinschlüssel ist ein G-Schlüssel. Auf<br />
welcher Notenlinie (von unten gezählt),<br />
ist das „g“ auf der Notenlinie festgelegt?<br />
p) Ersten<br />
h) Zweiten<br />
w) Dritten<br />
a) Vierten<br />
Die 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, uraufgeführt<br />
1824, ist die letzte vollendete<br />
Sinfonie des Komponisten Ludwig van<br />
Beethoven. Wer hat das Hauptthema des<br />
letzten Satzes 1985 als offizielle Hymne<br />
aufgenommen?<br />
d) Sächsischen Staatsoper<br />
u) Burgenland<br />
m) Europäische Gemeinschaft<br />
s) Bundesrepublik Deutschland<br />
Was ist ein Kontrafagott?<br />
t) Holzblasinstrument mit teils<br />
zylindrischer und teils<br />
konischer Bohrung<br />
v) Tellerförmige Metallscheibe<br />
s) Musikinstrument<br />
mit Doppelrohrblatt<br />
b) Blechblasinstrument<br />
mit kreisförmiger Rohrführung<br />
Rätsel für Klassik-Laien<br />
Falco († 1998) war ein österreichischer<br />
Musiker. Einer seiner bekanntesten Hits<br />
trägt den Titel „Rock Me ...“<br />
s) Brahms<br />
e) Bach<br />
z) Händel<br />
g) Amadeus<br />
Wer betritt bei einem klassischen Konzert<br />
immer zuletzt die Bühne?<br />
m) Hausmeister<br />
c) Eisverkäufer<br />
e) Dirigent<br />
p) Vorsänger<br />
Lösungswort:<br />
Einer der bekanntesten Komponisten war<br />
schon mit 30 Jahren schwerhörig. Wer?<br />
g) Florian Silbereisen<br />
e) Apache 207<br />
w) Ludwig van Beethoven<br />
f) Rio Reiser<br />
Der Begriff „<strong>Klassisch</strong>“ bezieht sich bei<br />
einem klassischen Konzert auf ...<br />
p) Kleidung<br />
o) Instrumente<br />
d) Geschichte<br />
l) Gebäude<br />
Wo befindet sich die Semperoper?<br />
e) Neubrandenburg<br />
k) Putbus<br />
n) Dresden<br />
v) Bielefeld<br />
Welches Instrument kommt bei einem<br />
klassischen Konzert oft zum Einsatz?<br />
w) Drumcomputer<br />
c) E-Gitarre<br />
k) Keyboard<br />
n) Harfe<br />
Welche Pianistin war von 1989 bis 2002<br />
das Gesicht auf einem 100 D-Mark-<br />
Schein?<br />
f) Anne-Sophie Mutter<br />
e) Clara Schumann<br />
d) Anneliese Rothenberger<br />
p) Andrea Berg<br />
Wie lautet die richtige Schreibweise des<br />
Komponisten, Pianisten und Organisten<br />
Felix Mendelssohn ...<br />
t) Barthollaladi<br />
n) Bartholdy<br />
a) Bartholmbach<br />
s) Barthopsasa
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
SEITE 27<br />
STADT.LAND.KLASSIK!<br />
für Zuhause! Die CD zur Tour.<br />
FOTOS: © MRSWILKINS - STOCK.ADOBE.COM/NEUE PHILHARMONIE<br />
Antonín Dvořák: 8. Sinfonie<br />
Ludwig van Beethoven: 5. Sinfonie<br />
Die 8. Sinfonie von Antonin Dvořák (1841-1904)<br />
ist 1889 auf dem Höhepunkt des musikalischen<br />
Schaffens des tschechischen Komponisten entstanden.<br />
Die Uraufführung am 2. Februar 1890<br />
in Prag leitete er selbst. Die vorletzte seiner Sinfonien<br />
trägt den Untertitel „Die Englische“, weil<br />
der Komponist zuvor wiederholt nach England<br />
gereist war. Das Werk gilt heute angesichts der<br />
Klangfülle und der vielen verschiedenen Motive<br />
als eine der wichtigsten Kompositionen Dvořáks.<br />
Die ersten Takte von Ludwig van Beethovens<br />
(1770-1827) 5. Sinfonie gehören zu den berühmtesten<br />
Anfängen klassischer Werke. „So pocht<br />
das Schicksal an die Tür“, soll Beethoven selbst<br />
gesagt haben. Seine 5. Sinfonie wird auch als<br />
„Schicksalssinfonie“ bezeichnet. Die gewaltige<br />
Komposition gehört seit ihrer Uraufführung<br />
1808 bis heute zu den am häufigsten gespielten<br />
Orchesterwerken. Sie ist ein Klassiker der Klassik,<br />
ein Hit der Konzertsäle.<br />
Preis für<br />
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FOTOS: ULRIKE KIELMANN