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Nordkurier Extra - Einfach Klassisch

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Sonderausgabe zu fünf Jahren Stadt.Land.Klassik!<br />

<strong>Einfach</strong> klassisch!<br />

50 000 Herzen beflügelt, 100 000 Ohren verzückt:<br />

Die Erfolgsgeschichte von Stadt.Land.Klassik!<br />

In Kooperation mit:<br />

FOTO: ECKHARD KRUSE


SEITE 2<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Fünf Jahre STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Die Chronologie<br />

1. Welle: Mozarts Zauberflöte,<br />

Tschaikowskis Schwanensee und<br />

Beethovens 2. Klavierkonzert<br />

14.10.18 Pasewalk - Eröffnungskonzert<br />

15.10.18 Neustrelitz<br />

16.10.18 Waren (Müritz)<br />

17.10.18 Teterow<br />

18.10.18 Neubrandenburg<br />

(<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker)*<br />

19.10.18 Anklam<br />

2. Welle: Beethovens Egmont-Ouvertüre,<br />

Poulenc‘ Flötensonate und Haydns<br />

Paukenschlag-Sinfonie<br />

26.11.18 Ueckermünde<br />

27.11.18 Neustrelitz<br />

28.11.18 Teterow<br />

29.11.18 Anklam<br />

30.11.18 Malchow<br />

02.12.18 Pasewalk<br />

3. Welle: Webers Oberon-Ouvertüre,<br />

Saint-Saéns‘ Cellokonzert,<br />

Beethovens 5. Sinfonie<br />

17.02.19 Pasewalk<br />

18.02.19 Ueckermünde<br />

19.02.19 Demmin<br />

20.02.19 Malchow<br />

21.02.19 Anklam<br />

22.02.19 Waren (Müritz)<br />

4. Welle: Prokofjews „Peter und der<br />

Wolf“, Dvoraks Sinfonie Nr. 8,<br />

Beethovens 3. Klavierkonzert<br />

(nur in Waren)<br />

07.04.19 Eggesin<br />

09.04.19 Waren (Müritz)<br />

10.04.19 Pasewalk<br />

11.04.19 Anklam<br />

12.04.19 Malchow<br />

5. Welle: Mendelssohns „Violinkonzert<br />

e-Moll, op. 64“, Debussys „Der Nachmittag<br />

eines Fauns“, Tschaikowskis, „Romeo<br />

und Julia“ und „Capriccio Italien“<br />

13.10.19 Pasewalk<br />

14.10.19 Torgelow<br />

15.10.19 Teterow<br />

16.10.19 Anklam<br />

17.10.19 Neubrandenburg<br />

(<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker)*<br />

18.10.19 Malchow<br />

22.11.19 Waren (Müritz) - Konzert außer<br />

der Reihe<br />

6. Welle – Rossinis „Barbier von Sevilla“,<br />

Beethovens 1. Sinfonie, Webers<br />

„Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur, op.74“<br />

und Schuberts „Unvollendete“<br />

23.02.20 Pasewalk<br />

24.02.20 Teterow<br />

25.02.20 Demmin<br />

26.02.20 Malchow<br />

27.02.20 Anklam<br />

28.02.20 Waren (Müritz)<br />

7. Welle - abgesagt wegen des<br />

ersten Corona-Lockdowns<br />

Stattdessen erschien eine<br />

Best-Of-CD (siehe Seite 27)<br />

8. Welle - Griegs „Aus Holbergs Zeit“,<br />

Mozarts Serenade Nr. 13, Tschaikowskis<br />

Serenade für Streicher, op.48<br />

20.09.21 Malchow<br />

21.09.21 Pasewalk<br />

22.09.21 Anklam<br />

25.09.21 Teterow<br />

9. Welle – Beethovens Klavierkonzert<br />

Nr. 2, Gounods „Petite Symphonie B-Dur<br />

für Bläser“, Dvoraks Serenade für<br />

Blasinstrumente, Violoncello und<br />

Kontrabass<br />

17.10.21 Malchow<br />

18.10.21 Teterow<br />

19.10.21 Torgelow<br />

22.10.21 Pasewalk<br />

10. Welle - Rossinis Ouvertüre zu „Die<br />

Italienerin in Algier“; Brahms<br />

„Variationen B-Dur über ein Thema von<br />

Haydn“, Mendelssohns Sinfonie Nr. 3<br />

„Die Schottische“<br />

14.11.21 Torgelow<br />

15.11.21 Röbel/Müritz<br />

18.11.21 Teterow<br />

19.11.21 Anklam<br />

Weihnachts-Sonderedition: Wegen<br />

erneuten Lockdowns abgesagt<br />

11. Welle - Schuberts Sinfonie Nr. 2,<br />

Beethovens Sinfonie Nr. 3 „Eroica“<br />

24.04.22 Eggesin<br />

25.04.22 Friedland<br />

26.04.22 Waren (Müritz)<br />

27.04.22 Anklam<br />

29.04.22 Pasewalk<br />

* Die „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“ sind offiziell kein Teil von „Stadt.Land.Klassik!“ – mehr auf Seite 25<br />

12. Welle - Beethovens Violinromanze<br />

Nr. 2, Haydns Sinfonie Nr. 45<br />

„Abschiedssinfonie“,<br />

Mozarts Sinfonie Nr. 40<br />

12.06.22 Malchow<br />

13.06.22 Teterow<br />

15.06.22 Ueckermünde<br />

19.06.22 Pasewalk<br />

13. Welle - Griegs Klavierkonzert a-Moll,<br />

Tschaikowski 5. Sinfonie<br />

(„Schicksals-Sinfonie“)<br />

18.10.22 Pasewalk<br />

19.10.22 Anklam<br />

20.10.22 Neubrandenburg<br />

(<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker)*<br />

21.10.22 Waren (Müritz)<br />

Weihnachts-Sonderedition<br />

01.12.22 Teterow<br />

04.12.22 Mirow<br />

11.12.22 Malchow<br />

14. Welle – Webers Ouvertüre<br />

„Der Freischütz“, Haydns<br />

„Militärsinfonie“, Dvoraks 9. Sinfonie<br />

„Aus der neuen Welt“<br />

25.04.23 Waren (Müritz)<br />

26.04.23 Demmin<br />

27.04.23 Pasewalk<br />

28.04.23 Friedland<br />

15. Welle – Respighis, „Antiche danze<br />

ed arie per liuto – Suite III“; Mozarts<br />

Fagottkonzert B-Dur, Holsts „St. Paul’s<br />

Suite“, Haydns Sinfonie Nr. 44<br />

14.06.23 Teterow<br />

15.06.23 Ueckermünde<br />

16. Welle – Beethovens 7. Sinfonie,<br />

Mendelssohns Ouvertüre<br />

„Die Hebriden“, Mozarts „Jupiter-Sinfonie“<br />

04.09.23 Teterow<br />

05.09.23 Torgelow<br />

06.09.23 Malchow<br />

09.09.23 Eggesin<br />

17. Welle - Wagners Ouvertüre zu<br />

„Tannhäuser“, Pilss‘ Trompetenkonzert<br />

B-Dur, Berlioz‘ „Der Korsar“, Smetanas<br />

„Die Moldau“, Liszts „Ungarische<br />

Rhapsodie“<br />

07.11.23 Waren (Müritz)<br />

08.11.23 Anklam<br />

10.11.23 Pasewalk<br />

13.11.23 Neubrandenburg<br />

(<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker)*


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 3<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Wenn wir dieses <strong>Nordkurier</strong>-<strong>Extra</strong>blatt, in dem Sie gerade<br />

blättern, Anfang September 2023 zum ersten<br />

Mal bei einem Konzert von „Stadt.Land.Klassik!“<br />

verteilen, existiert die Reihe nicht nur seit beinahe fünf<br />

Jahren, sondern wird auch bereits mehr als 50 000 Besucher<br />

gezählt haben. Unter ihnen sind mehrere zehntausend<br />

Grundschulkinder, die dank einer wohl bundesweit einmaligen<br />

Aktion in ihrer Schule in den Genuss eines klassischen<br />

Konzerts gekommen sind (siehe Seite 20). Aber unter ihnen<br />

sind auch rund 20 000 Menschen, die mindestens einmal<br />

ein Abendkonzert der Neuen Philharmonie besucht haben<br />

– sei es im „Historischen U“ in Pasewalk, im Volkshaus<br />

Teterow, in der Werleburg Malchow oder einer der vielen<br />

weiteren Spielstätten, an denen die Neue Philharmonie in<br />

den vergangenen fünf Jahren zu Gast war.<br />

Was uns besonders freut: Aus vielen Gästen der Abendkonzerte<br />

von „Stadt.Land.Klassik!“ sind längst „Wiederholungstäter“<br />

geworden. Unsere Redaktion kennt sogar zahlreiche<br />

Musikfreunde, die bislang kein einziges Konzert an<br />

ihrem Heimatort versäumt haben. Für uns ist das ein Beweis<br />

dafür, dass „Stadt.Land.Klassik!“ ein voller Erfolg ist. Gemeinsam<br />

mit der Neuen Philharmonie bringt die <strong>Nordkurier</strong><br />

Mediengruppe große philharmonische Konzerte in kleine<br />

Städte und Gemeinden – und leistet auf diese Weise einen<br />

Beitrag zur kulturellen Gleichberechtigung aller Bürger<br />

Mecklenburg-Vorpommerns und damit auch für gleichwertige<br />

Lebensverhältnisse im städtischen und ländlichen Raum.<br />

<strong>Nordkurier</strong>-Chefredakteur Gabriel Kords<br />

Web-Tipp<br />

Auf www.stadt-land-klassik.de<br />

gibt es stets die aktuellsten Infos<br />

zu den nächsten Konzertterminen.<br />

Foto: ulrike kielmann<br />

Auf den folgenden Seiten blicken wir zurück auf die ersten<br />

fünf Jahre von „Stadt.Land.Klassik!“ – und wir blicken voraus<br />

auf viele weitere Jahre, in denen wir mit dieser Reihe<br />

die Veranstaltungsorte unserer Region bereichern wollen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre. Und ich<br />

freue mich darauf, Sie bei einem der nächsten Konzerte von<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ zu begrüßen.<br />

Dieses <strong>Nordkurier</strong>-<strong>Extra</strong>blatt ist kostenlos – es kann und<br />

soll weiterverteilt werden. Wenn Sie einen Ort kennen, an<br />

dem Sie es auslegen oder verteilen möchten, können Sie<br />

jederzeit weitere Exemplare bei unserer Redaktion bestellen<br />

oder direkt bei den Konzerten von „Stadt.Land.Klassik!“ mit<br />

nach Hause nehmen. Oder teilen Sie uns einfach mit, wie<br />

viele Exemplare Sie benötigen und wohin wir sie schicken<br />

sollen. Am besten per Mail an chefredaktion@nordkurier.de<br />

oder telefonisch unter 0395-4575403. Herzlichen Dank für<br />

Ihre Mitwirkung!<br />

Impressum<br />

Verleger<br />

<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe GmbH & Co. KG<br />

Friedrich-Engels-Ring 29, 17033 Neubrandenburg<br />

Komplementärin: <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

Verwaltungs GmbH<br />

Verlag und Redaktion 0395 4575-0<br />

Geschäftsführung: Lutz Schumacher, Holger Timm<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur und verantwortlich für den Inhalt<br />

Gabriel Kords 0395 4575-401<br />

(verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />

c/o <strong>Nordkurier</strong> Medienhaus<br />

Friedrich-Engels-Ring 29, 17033 Neubrandenburg<br />

Druck<br />

<strong>Nordkurier</strong> Druck GmbH & Co. KG<br />

Flurstraße 2, 17034 Neubrandenburg<br />

Diese kostenlose Sonderveröffentlichung erscheint im<br />

September 2023 in einer Auflage von 10 000 Exemplaren<br />

und wird auf den Veranstaltungen der Reihe<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ sowie an weiteren Orten verteilt.<br />

Eine Initiative der:<br />

In Kooperation mit:


SEITE 4<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Stadt.Land.Klassik!<br />

in Zahlen<br />

Bis zu 50 Musiker<br />

spielen bei einem einzelnen Konzert von<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ mit – abhängig vom<br />

aufgeführten Werk.<br />

Rund 15 000<br />

einzelne Noten enthält die Partitur<br />

von Beethovens 5. Symphonie – grob<br />

zusammengefasst spielen die Orchestermusiker<br />

in dem Werk also zusammen<br />

so viele einzelne Töne.<br />

Mehr als<br />

100 Konzerte<br />

gibt die Neue Philharmonie<br />

inzwischen jedes Jahr – das sind<br />

im Schnitt zwei Konzerte pro<br />

Woche.<br />

Bis zu<br />

2–3 Pferdeschweife<br />

werden benötigt, um genügend<br />

geeignete Haare für den Bogen<br />

eines Streichinstruments zu finden.<br />

327<br />

Artikel<br />

226<br />

Fotos<br />

Seiten umfassen alle<br />

Notenblätter zusammen,<br />

800<br />

die pro Konzert auf den<br />

Notenständern aufgefächert<br />

hat der <strong>Nordkurier</strong> bislang über<br />

wird.<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ veröffentlicht<br />

– die meisten davon in einzelnen<br />

Lokalausgaben. Der überwiegende Teil<br />

waren Konzertankündigungen.<br />

+<br />

FOTO: SUSIE KNOLL<br />

Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern<br />

„Stadt.Land.Klassik! ist zu einer schönen Tradition gewachsen. Es bezaubert mit großer<br />

Kinderkonzerte gehörten bei den <strong>Nordkurier</strong> Kunst an oft kleinen Orten. Musik ist in unserem Zusammenleben etwas ganz Besonderes. Sie<br />

Sinfonikern in der Neubrandenburger unterhält, Konzert-trägkirche von Anfang an dazu. Foto: gangenheit NK-Archivund Gegenwart. Vielen Dank an alle, die am Festival beteiligt zum Gedankenaustausch bei und fördert die Auseinandersetzung mit Ver-<br />

sind.“


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 5<br />

FOTO: OTTER DESIGNS - STOCK.ADOBE.COM<br />

Dasselbe, 25 das Kilo<br />

wiegt<br />

Gleiche<br />

eine Pauke – in vielen Konstellationen<br />

–<br />

das<br />

schwerste Orchesterinstrument. Vor allem, wenn<br />

nicht - wie bei „Stadt.Land.Klassik!“ transportable<br />

Plastikpauken zum Einsatz kommen, sondern<br />

Kesselpauken aus Metall, die nochmals deutlich<br />

oder doch ganz anders?<br />

schwerer sind.<br />

Die Triangel ist mit<br />

das leichteste Instrument.<br />

Oft werden ausgerechnet<br />

50 000 Zuhörer<br />

Eins gleich vorweg:<br />

Das Orchester ist immer<br />

dasselbe hat „Stadt.Land.Klassik!“ – egal ob in den ersten fünf<br />

es unter der Jahren Marke begeistert „Stadt. – rund 29 000 von ihnen<br />

Land.Klassik!“ waren oder Grundschüler, als rund 21 000 waren<br />

„<strong>Nordkurier</strong> Besucher Sinfoniker“ der Abendkonzerte.<br />

auftritt: Am Ende sind es<br />

immer Andreas Schulz und<br />

„seine“ Neue Philharmonie.<br />

Und der <strong>Nordkurier</strong> mischt<br />

dabei auch immer mit. Warum<br />

also heißen manche Konzertabende<br />

dann so – und<br />

die anderen so?<br />

Die Antwort hat „historisch-technische“<br />

Gründe:<br />

Denn die „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“<br />

gibt es schon länger<br />

als „Stadt.Land.Klassik!“.<br />

Und sie haben einen anderen<br />

Hintergrund. Denn die <strong>Nordkurier</strong><br />

Sinfoniker sind fest<br />

mit der Neubrandenburger<br />

Konzertkirche verknüpft,<br />

wo die Reihe im Jahr 2015<br />

ihren Anfang nahm. Die spätere<br />

Neue Philharmonie hieß<br />

da noch „Junges Sinfonieorchester<br />

Berlin“, wurde aber<br />

schon von Andreas Schulz<br />

geleitet. Und die <strong>Nordkurier</strong><br />

Mediengruppe – unter<br />

Leitung von Lutz Schumacher<br />

– hatte das Orchester<br />

für einen Konzertabend gebucht<br />

und dafür eigens die<br />

Konzertkirche angemietet.<br />

Das Ganze ist seitdem<br />

zur Tradition geworden:<br />

Einmal im Jahr feiert die<br />

<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

gemeinsam mit hunderten<br />

Lesern einen Konzertabend,<br />

den sie zugleich auch als<br />

Kulisse für ihren jährlichen<br />

Unternehmensempfang mit<br />

190 Gramm<br />

diese beiden vom selben Musiker gespielt. Abhängig vom<br />

Werk kommen noch weitere „schwere“ Instrumente hinzu<br />

wie die Harfe (bis zu 45 Kilogramm) oder ein<br />

Konzertflügel (bis zu 600 Kilogramm).<br />

182 Ehrengäste<br />

wurden bislang bei „Stadt.Land.Klassik!“<br />

begrüßt – unter ihnen Bürgermeister,<br />

Minister, Sponsoren, Kulturschaffende und<br />

andere Prominente<br />

0Moderator Mikrofone Juri Tetzlaff und Lautsprecher<br />

ist fast bei jedem Konzert der „<strong>Nordkurier</strong> ... <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />

Sinfoniker“ verstärken mit dabei, den Orchesterklang<br />

genau wie ...<br />

Lutz Schumacher. Fotos: NK-Archiv<br />

normalerweise: Der Schall gelangt<br />

Rund<br />

Geschäftspartnern, ohne elektronische Kunden Verstärkung Anfang in nahm, entschied Rang nicht so recht passen<br />

und die Prominenz Ohren der aus Zuhörer. Politik, man sich beim <strong>Nordkurier</strong> mag zur Mission von „Stadt.<br />

1200 Minuten<br />

Kultur und Gesellschaft aus mehreren Gründen Land.Klassik!“, Sinfoniekonzerte<br />

in kleinere Orte und<br />

nutzt. All das steht unter dagegen, die „<strong>Nordkurier</strong><br />

der Marke „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“<br />

Sinfoniker“ in dem neuen auf den ersten Blick eher<br />

. 2015 fand das Projekt aufgehen Probenzeit zu las-<br />

pro Person unscheinbare – einzeln Spielstätten zu Hause und zu<br />

erste Konzert im Dezember sen: Zum einen, gemeinsam weil in die den Orchesterproben bringen. Und zu guter – haben Letzt, vor<br />

statt, danach gab es auch „<strong>Nordkurier</strong> jeder Sinfoniker“ „Stadt.Land.Klassik!“-Welle weil die „<strong>Nordkurier</strong> stattgefunden. Sinfoniker“<br />

mal eines im September. eine vollständig vom <strong>Nordkurier</strong><br />

in Neubrandenburg<br />

(und den Konzert-<br />

Inzwischen erklingen die<br />

inzwischen ihre feste Fan-<br />

„<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“ alljährlicbesuchern)<br />

finanzierte Gemeinde gefunden haben.<br />

Bis<br />

im<br />

zu<br />

November.<br />

50<br />

Trotz<br />

Milliliter<br />

Veranstaltung sind, für die Das „Nebeneinander“ von<br />

einer mehrjährigen Zwangspause<br />

zu Corona-Zeiten hat fließt – anders als für die auch in Zukunft geben – die<br />

kein staatliches Fördergeld beiden Formaten wird es also<br />

sich Speichel das Format und Kondenswasser inzwischen Abendkonzerte lassen Blechbläser von „Stadt.<br />

fest während etabliert der Aufführung und soll fortgesetzt<br />

ab: Manche werden: Werke Für sehen 2023 dafür finanziell eigens „Lüftungs-<br />

aus Mitteln des<br />

aus ihren Land.Klassik!“, Instrumenten die seit 2018<br />

ist pausen“ das Konzert in den für jeweiligen Montag, Stimmen Strategiefonds vor, in anderen des Landtags<br />

den Werken 13. November, müssen die 19 Musiker Uhr, geeignete Mecklenburg-Vorpommern<br />

Momente<br />

Musik wird allerdings, wie<br />

schon jetzt, dieselbe bleiben.<br />

Ob die Atmosphäre bei<br />

den Konzerten ebenfalls dieselbe<br />

ist, finden Sie am besten<br />

geplant. selbst finden. Der Kartenvorverkauf<br />

heraus, indem Sie den<br />

unterstützt werden. Zum<br />

ist bereits im Sommer anderen, weil die Konzert-<br />

jährlichen Abend mit den<br />

angelaufen.<br />

kirche als Konzerthaus von „<strong>Nordkurier</strong> Sinfonikern“<br />

Als dann 2018 die Reihe überregionalem (manche sagen<br />

einmal selbst miterleben.<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ ihren<br />

sogar: internationalem) Es lohnt<br />

sich!<br />

Jürgen Kliewe, Bürgermeister Ueckermünde<br />

„Das Seebad Ueckermünde, eher im ländlichen Raum verortet, war schon zum wiederholten<br />

Male Nutznießer dieser wundervollen Reihe mit sehr guten Musikern und einem mitreißenden<br />

Programm. Reden wir von gleichen Lebensverhältnissen in Großstädten und auf dem<br />

Lande, dann gehört für mich ein Angebot an klassischer Musik für das flache Land mit dazu.“<br />

FOTO: ZVG


SEITE 6<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

<strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />

Lutz Schumacher dirigiert<br />

bei Konzerten der Neuen<br />

Philharmonie ab und zu<br />

selbst – hier 2019 in der<br />

Konzertkirche.<br />

Die Szene aus Putbus ist Herr Offiziell Schulz, gestartet Herr Schumacher,<br />

Projekt Sie im beide Herbst gelten 2021 als in die Pa-<br />

war das<br />

inzwischen schon eine Weile<br />

her: Im Frühjahr 2022 Erfinder sewalk - von damals „Stadt.Land. mit Besuch<br />

war das, damals hatte die Klassik!“ von Bildungsministerin – Wie ist es dazu Bettina<br />

Martin (SPD), die heute<br />

gekommen?<br />

Neue Philharmonie seit dem<br />

Herbst 2021 bereits rund 80 Andreas Kulturministerin Schulz: Es ist. war Damals deine<br />

Grundschulen des Landes für Idee, stand Lutz! nicht „Peter und der<br />

ein solches „Grundschulkonzert“<br />

besucht. Bis Spätsomdern<br />

haben der „Karneval das schon gemein-<br />

der Tie-<br />

Lutz Wolf“ Schumacher: auf dem Spielplan, Naja, wir son-<br />

beimer<br />

2023 sind es rund 200 sam re“. Für ausgeheckt… einige der Kinder, die<br />

Grundschulen geworden, die aus den Pasewalker Einrichtungen<br />

Kita gehen am wir Pulvertum,<br />

zunächst<br />

restlichen rund 100 folgen Vielleicht<br />

bis Anfang 2024. „Wir finden, noch Kita einen „Storchennest“ Schritt zurück: sowie<br />

dass alle Kinder die Chance Woher der Grundschule kennen Sie sich Ueckertal denn<br />

haben sollen, mit Klassik in überhaupt?<br />

kamen, war das Auftaktkonzert<br />

in Das Pasewalk erste damals Mal begeg-<br />

das<br />

Kontakt zu kommen“, sagt Schulz:<br />

Orchesterleiter und Chefdirigent<br />

Andreas Schulz. Er Seminar haupt. „Mit mit einigen dem Titel unserer „Dirinet<br />

erste sind klassische wir uns Konzert auf einem über-<br />

verweist auf Studien, die gieren Kinder und waren Führen“. wir 2019 Ich schon hatte<br />

belegen, dass sich Musik in damals beim ein Konzert Orchester vom gegründetfantenpups‘,<br />

das ich für aber diese für Semina-<br />

einige<br />

,Ele-<br />

vielerlei Hinsicht positiv auf<br />

die Entwicklung von Kindern<br />

unserer mit Führungskräften vierjährigen Kinder aus<br />

auswirkt. „Klar, es ist eine riesige<br />

logistische Herausforde-<br />

gestellt zert“, so habe. Sabine Bei Maronde, Lutz Schu-<br />

die<br />

der ist das Wirtschaft heute das zur erste Verfügung Konrung“,<br />

ergänzt Schulz noch macher Leiterin merkte der Kita man Pulverturm. schnell,<br />

- allein die Organisation der dass „Und er mehr macht wollte, euch das als bloß Konzert<br />

Spaß?“, bei so einem fragte Bildungs-<br />

Seminar<br />

Touren verschlingt eine Menge<br />

Zeit.<br />

mitzumachen ministerin Bettina … Martin<br />

mal<br />

Für die Konzerte in den (SPD) die kleinen Konzertbesucher<br />

in ihrem Grußwort<br />

Schulen, Turnhallen und Bürgersälen<br />

„Wir haben jetzt<br />

haben sich die Musiker<br />

und Musikerinnen ein tung. Als Antwort hallte ihr<br />

schon<br />

nach der Hälfte der Veranstal-<br />

variables Klassik-Repertoire ein „Ja“ aus 170 Kindermündern<br />

entgegen. Die Grund-<br />

auserkoren, das für Kinderohren<br />

geeignet ist. Neben schulkonzerte seien als Eintrittsfenster<br />

für Kinder dem sinfonischen Märchen<br />

zur<br />

Zum Auftaktkonzert im August 2021 in Pasewalk kam auch die<br />

damalige Bildungsministerin Bettina Martin (SPD)FOTO: JOHANNA HORAK<br />

so oft bewiesen, wie gut<br />

„Peter und der Wolf“ bietet<br />

das Orchester auch Schulkonzerte<br />

mit dem „Karneval<br />

der Tiere“ von Camille Saint-<br />

Saëns und die Kinderfassung<br />

das funktionieren kann“<br />

von Wolfgang Amadeus Mozarts<br />

„Zauberflöte“ an. Auch<br />

die „Bilder einer Ausstellung“<br />

vom russischen Komponisten<br />

Modest Mussorgski gehören<br />

Zwei Kleinbusse und (mindestens) 16 Musiker: Das ist die<br />

Besatzung, mit der das Orchester für die Grundschulkonzerte auf<br />

Tour durch ganz Mecklenburg-Vorpommern geht.FOTO:ZVG<br />

Orchester-Chef Andreas Schulz und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />

zum Repertoire.<br />

Lutz Schumacher haben „Stadt.Land.Klassik!“ Am liebsten würde im Jahr Schulz 2018 aus der<br />

Taufe gehoben. Im Interview mit Gabriel die Reihe Kords perspektivisch blicken auch die beiden auf<br />

die ersten fünf Jahre zurück – und<br />

über<br />

erzählen,<br />

Mecklenburg-Vorpom-<br />

wie sie sich kennenlernten.<br />

Projekt.<br />

mern hinaus ausbauen - aber<br />

eins nach dem anderen.<br />

Musik zu verstehen, so die<br />

Ministerin. Es sei außerdem<br />

spannend zu sehen, wie die<br />

Kinder Freude an Musik entwickeln<br />

würden. „Dieses<br />

Projekt ist zudem eine tolle<br />

Unterstützung für die Schulen.<br />

Aus diesem Grund geht<br />

mein Dank auch noch mal an<br />

den <strong>Nordkurier</strong>“, betonte Bettina<br />

Martin. Denn auch die<br />

<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

unterstützt das landesweite<br />

Nachdem inzwischen<br />

mehr als zwei Drittel des<br />

foto: FOTO: ZVG A. MAASS<br />

Michael Bettina Martin, Galander, Kultur- Bürgermeister und Wissenschaftsministerin Anklam<br />

(SPD)<br />

„Wir „Vom sind Ohr der direkt festen ins Überzeugung, Herz – das ist es, dass was Sinfoniekonzerte Musik ausmacht. nicht „Stadt.Land.Klassik!“ nur den großen Städten bringt vorbehalten<br />

Kultur zu sein den sollten. Menschen, In ländlichen in die Städte und und kleinstädtischen den ländlichen Gebieten Raum. gibt Ich es wünsche ein ebenso allen begeistertesucherinnen<br />

Publikum, und das Besuchern dieses Privileg unvergessliche verdient. Erlebnisse Wir gratulieren bei den zum Konzerten.“ fünfjährigen<br />

Be-<br />

Erfolg!“


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 7<br />

Und dann hat er Sie als Dirigier-Lehrer<br />

engagiert?<br />

Schulz: Sozusagen. Wir haben<br />

uns jedenfalls regelmäßig getroffen<br />

und uns auch nicht<br />

mehr aus den Augen verloren.<br />

Von da an war es dann<br />

aber noch ein weiter Weg bis<br />

zu „Stadt.Land.Klassik!“<br />

Schumacher: Andreas Schulz<br />

stand an dem Punkt, an dem<br />

er sein Orchester professionalisieren<br />

wollte. Das Orchester,<br />

mit dem alles angefangen<br />

hat, war ja ein Laienorchester.<br />

Die Neue Philharmonie,<br />

die wir dann gemeinsam aus<br />

der Andreas Taufe Schulz, gehoben künstlerischer haben, Leiter ist der Neuen Philharmonie<br />

ein Profi-Orchester.<br />

Andreas Schulz hat die Neue Philharmonie<br />

gegründet und ist ihr Künstlerischer Leiter.<br />

Die Resonanz ist einmalig. Wenn<br />

unsere Kontrabassistin als erste mit<br />

ihrem Kontrabass da rausgeht und<br />

dann hört man so ein Staunen von<br />

150 Kindern, die machen dann alle:<br />

‚Ooooh!‘. Das ist schon einmalig!“<br />

Zyklus‘ Das heißt, mit wer dem dort mitspielt, Ziel, alle<br />

ist Grundschulen Berufsmusiker? in MV besucht<br />

Schumacher: zu haben, erreicht Ja. Die sind, meisten zieht<br />

sind Andreas noch Schulz jung folgendes und stehen Fazit:<br />

Ende „Es wird ihres einmalig, Studiums, phä-<br />

also<br />

am<br />

am nomenal Anfang aufgenommen.“<br />

ihrer Karriere.<br />

Das Die Logistik tatsächlich dahinter die schildert<br />

zwei der künstlerische Missionen der Leiter Neu-<br />

erste<br />

von<br />

en der Philharmonie: Neuen Philharmonie Diesen jungen<br />

„Meist Musikern sieht es die so Möglichkeit aus, wenn<br />

so:<br />

zu das geben, Orchester schnell drei möglichst Tage<br />

viel unterwegs Spielpraxis ist, in wir einem fahren professionellen<br />

dann meistens Orchester um 6.15 zu Uhr bekommen.<br />

in Berlin los, dann gibt es an<br />

einem Montag zwei Konzerte.<br />

Dann die zweite muss Mission? das Orchester<br />

Und<br />

Schumacher: sich die <strong>Klassisch</strong>e Verpflegung Musik und<br />

für Übernachtung große Orchester für die dorthin Musiker<br />

bringen, kümmern. wo sie Am sonst nächsten nicht<br />

zu<br />

erklingen und übernächsten würde. Tag gibt es<br />

Schulz: meist drei Ich Konzerte. gebe zu, Um dass acht, ich<br />

anfangs zehn und viel zwölf zu sehr Uhr. auf Es Berlin<br />

schon fixiert ein Kraftakt. war. Dort Wir haben sind<br />

ist<br />

wir ein Reiseorchester, uns ja auch kennengelernt.<br />

ganzen Aber Utensilien, in Berlin Noten-<br />

gibt es<br />

haben die<br />

natürlich pulte, Instrumente, schon alle unsere möglichen<br />

Technik, Angebote, die Moderation da brauchte und<br />

keiner alles, das ein muss neues schnellstmöglich<br />

von einer Aula oft in die<br />

Orchester.<br />

In nächste Mecklenburg-Vorpommern<br />

oder aber Sporthalle, schon? wo auch<br />

oder in eine Kirche<br />

Schumacher: immer wir sind. Nicht Manchmal nur<br />

spielen wir vor 30 Schülern,<br />

manchmal vor 230.“ Aber –<br />

und darauf kommt es nicht<br />

nur Schulz an: „Die Resonanz<br />

ist einmalig. Wenn unsere<br />

Kontrabassistin als Erste mit<br />

dem Kontrabass da rausgeht<br />

vor die Künder, und dann<br />

hört man so ein Staunen von<br />

150 Kindern, die machen<br />

dann alle „Oohhh!“ – die sehen<br />

zum ersten Mal in ihrem<br />

Leben einen Kontrabass und<br />

dann guckt man in die neugierigen<br />

Blicke der Kinder.<br />

Das ist schon einmalig!“<br />

Ob das Projekt über das<br />

Jahr 2024 hinaus fortgesetzt<br />

werden kann, hängt davon<br />

ab, ob die Förderung aus Landesmitteln<br />

verlängert werden<br />

kann – Andreas Schulz ist zuversichtlich:<br />

„Die Resonanz<br />

von den Grundschulen und<br />

auch aus der Politik ist einfach<br />

zu gut als dass ich mir<br />

vorstellen kann, dass es das<br />

gewesen sein soll.“<br />

Er und seine Musiker hätten<br />

jedenfalls große Lust auf<br />

eine Fortsetzung des erfolgreichen<br />

Projekts...<br />

Große Kinderaugen und -ohren: Die Klassik-Fans der jüngsten<br />

Generation bei einem Grundschulkonzert.<br />

FOTOS (2): ZVG<br />

Andreas Schulz tritt auch vor den Grundschulkindern im Frack auf:<br />

Ein echter Dirigent macht das eben so – auch in der Turnhalle!<br />

Sandra Franz-Robert Nachtweih, Liskow, Kreistagspräsidentin Vorsitzender der Vorpommern-Greifswald CDU-Fraktion im MV-Landtag (CDU)<br />

„Ich„<strong>Klassisch</strong>e erinnere mich Konzerte noch an im das ländlichen erste Konzert Raum in bereichern Pasewalk: das Da kulturelle habe ich Leben. dem <strong>Nordkurier</strong> Sie schaffen in<br />

Gemeinschaftsgefühl, meinem Grußwort bieten die Leviten künstlerische gelesen Inspiration – und bemängelt, und schenken dass die Momente Schlagzeilen der in Ruhe unserer und<br />

Region oft so Freude negativ fernab sind. Seitdem vom Trubel. haben Die fünf CDU-Fraktion Jahre „Stadt.Land.Klassik!“ hat die Konzerte zu gern vielen unterstützt!“ positiven<br />

Schlagzeilen geführt. Ich finde dieses Engagement für Kultur im ländlichen Raum großartig!“<br />

foto: FOTO: jens R. MARTEN/ARCHIV<br />

büttner


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STADT.LAND.KLASSIK!<br />

dort. Ich war ja, als wir das<br />

Orchester 2016 gegründet<br />

haben, schon seit vielen Jahren<br />

Geschäftsführer beim<br />

<strong>Nordkurier</strong>. Und hier in<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

habe ich erlebt, dass es hier<br />

zwar durchaus schon Orchester<br />

gibt – aber dass es<br />

trotzdem viele Orte gibt,<br />

von denen aus diese Orchester<br />

sehr weit entfernt sind.<br />

Nehmen Sie die Neubrandenburger<br />

Philharmonie: Das ist<br />

ein tolles Orchester mit einer<br />

großartigen Spielstätte! Aber<br />

wenn Sie in Ueckermünde<br />

oder in Röbel wohnen, ist die<br />

Konzertkirche einfach sehr<br />

seit weg. So ist die Idee entstanden,<br />

mit den Konzerten<br />

näher an die Menschen im<br />

so genannten „ländlichen<br />

Raum“ zu gehen.<br />

Gab es in Pasewalk, Anklam<br />

oder Malchow denn vorher<br />

keine klassischen Konzerte?<br />

Schumacher: In den Jahrzehnten<br />

vor „Stadt.Land.Klassik!“<br />

nur sehr selten. Allenfalls<br />

mal, wenn eine Veranstaltung<br />

der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern<br />

zu<br />

Gast war, für die ich mich<br />

übrigens auch schon seit<br />

vielen Jahren engagiere. Als<br />

wir dann mit „Stadt.Land.<br />

Klassik!“ angefangen haben,<br />

genannte „ländliche Raum“<br />

war damals sicher nicht so<br />

benachteiligt, wie er es heute<br />

in vielerlei Hinsicht ist.<br />

Zurück zum Orchester und<br />

zu „Stadt.Land.Klassik!“,<br />

das es jetzt fünf Jahre gibt.<br />

Gibt es etwas, das Sie in den<br />

vielen Jahren überrascht<br />

hat – zum Beispiel der starke<br />

Zuspruch des Publikums?<br />

Schulz: Wenn ich ehrlich sein<br />

soll: Das hat mich überhaupt<br />

nicht überrascht. Es gab ja<br />

ein inoffizielles „nulltes“<br />

Konzert in Anklam, bevor<br />

wir die Reihe offiziell gestartet<br />

haben. Da haben wir ausprobiert,<br />

wie die Resonanz<br />

ist. Und schon damals haben<br />

wir erlebt, wie begeistert das<br />

Publikum war, dass es so<br />

ein Konzert vor der eigenen<br />

Haustür zu hören gibt. Diese<br />

Begeisterung erleben wir<br />

eigentlich so gut wie jedes<br />

Mal bei den Konzerten.<br />

Schumacher: Die Konzerte<br />

sind ja auch sehr konstant<br />

sehr gut besucht, oft sogar<br />

ausverkauft. Mich hat das<br />

alles auch nicht überrascht.<br />

Aber ich muss schon sagen,<br />

dass es mir immer wieder<br />

eine riesige Freude ist, in<br />

Pasewalk, Waren oder Teterow<br />

zu erleben, wie uns das<br />

zelne Musiker eine Funktion<br />

in einem größeren Ganzen<br />

hat. Aber was die Fluktuation<br />

angeht, das war natürlich<br />

schon ein Problem für<br />

uns: Gerade die Corona-Zeit<br />

hat dazu geführt, dass viele<br />

bestehende Formationen<br />

und Bindungen auseinandergerissen<br />

wurden. Inzwischen<br />

ist die Fluktuation im<br />

Orchester gar nicht mehr<br />

so hoch – eine gewisse Konstanz<br />

ist uns auch wichtig.<br />

Es gibt Musiker, die sind<br />

vom ersten Tag dabei. Und<br />

Publikum die Tür einrennt.<br />

gab es interessanterweise<br />

Etwa 170 Kinder ließen sich im Herbst 2021 beim Auftaktkonzert der Grundschulkonzerte in Pasewalk begeistern - damals stand der „<br />

viele Konzertbesucher, die Viele Konzertbesucher freuen<br />

sich auch darüber, wie<br />

uns erzählt haben, dass es<br />

solche Formate zu DDR-Zeiten<br />

noch gegeben hat. Nach wie viel Spielfreude sie aus-<br />

jung die Musiker sind und<br />

der<br />

Das<br />

Wende ist das<br />

zweite<br />

aber eingeschlafen…<br />

aber auch eine hohe Flukstrahlen.<br />

Gleichzeitig<br />

Standbein<br />

gibt es<br />

tuation im Orchester. Wie<br />

Es war also doch nicht alles schafft man es, trotzdem ein<br />

schlecht<br />

von<br />

in der DDR!<br />

„Stadt.Land.Klassik!“<br />

Wir-Gefühl zu erzeugen?<br />

sind<br />

Schumacher: Das Fass will ich Schulz: Das Wir-Gefühl entsteht<br />

im Orchester ja hier jetzt lieber nicht auf-<br />

ganz<br />

machen. (lacht) Aber der so automatisch, weil jeder ein-<br />

Konzerte für die Kleinsten<br />

es gibt Musiker, die haben<br />

wir im Orchester zu dem<br />

entwickelt, was sie jetzt<br />

sind – zum Beispiel unseren<br />

Konzertmeister Juan-Esteban<br />

Rendón.<br />

Schumacher: Oder die Hörner<br />

– die sind auch schon<br />

seit Jahren dabei. Man muss<br />

aber auch sehen, dass das<br />

Orchester ja gerade das Ziel<br />

hat, eine Art Sprungbrett für<br />

junge Musiker zu sein. Wenn<br />

jemand geht, weil er woanders<br />

untergekommen ist,<br />

ist das zwar schade für uns,<br />

Privat höre ich so gut wie<br />

überhaupt keine Musik.<br />

Andreas Schulz<br />

Wippende kleine Füße und Jeannine im Takt Rösler, schwingende Vorsitzende der Fraktion Arme: „Die Knapp Linke“ 200 im MV-Landtag Konzerte an<br />

Grundschulen hat die Neue „Die Konzerte Philharmonie mit der wunderbaren MV in Neuen den Philharmonie vergangenen sind stets ein Jahren exquisiter in Hörgenuss MV<br />

an ungewöhnlichen Orten. Sie sind aus dem kulturellen Leben auch meiner Heimatregion<br />

gegeben. Und wenn es nach nicht mehr den wegzudenken Musikern und geht, werden hoffentlich war das noch erst viele der Jahre die Anfang...<br />

Menschen begeistern.“<br />

foto: ZVG<br />

Von Johanna Horak, Ralph Sommer und Sirko Salka


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 9<br />

aber eigentlich trotzdem ein<br />

großer Erfolg fürs Orchester.<br />

Was zeichnet die Neue Philharmonie<br />

noch aus?<br />

Schumacher: Aus meiner Sicht<br />

hat die Neue Philharmonie<br />

gleich eine ganze Reihe von<br />

Alleinstellungsmerkmalen,<br />

die es zu etwas ganz Besonderem<br />

in der Orchesterlandschaft<br />

machen. Da ist<br />

zum einen die wahnsinnig<br />

hohe Anzahl von Konzerten.<br />

Übers Jahr kommen im<br />

Schnitt um die 100 Termine<br />

zusammen: Das sind vor allem<br />

die Grundschulkonzerte,<br />

aber auch jede Tour von<br />

„Stadt.Land.Klassik!“. Die<br />

Musiker sammeln hier sehr<br />

viel Aufführungspraxis, das<br />

ist natürlich gerade für junge<br />

Musiker optimal. Dann reist<br />

das Orchester gemeinsam,<br />

das schweißt die Mitglieder<br />

natürlich auch zusammen.<br />

Und natürlich achtet Andreas<br />

Schulz darauf, dass Stücke gespielt<br />

werden, an denen die<br />

Musiker auch etwas lernen<br />

können.<br />

Karneval der Tiere“ auf dem Programm. <br />

Mit lautem Gerangel<br />

stürmt die neue Generation<br />

von Klassikfans<br />

die Sporthalle der<br />

Grundschule „Boddenwind“<br />

in Putbus auf Rügen: Etwa<br />

90 Knirpse der Klassenstufen<br />

1 bis 4 machen es sich auf den<br />

ausgelegten Sportmatten und<br />

-bänken bequem und applaudieren,<br />

als das Orchester der<br />

Neuen Philharmonie MV die<br />

Halle betritt.<br />

Wer entscheidet über das<br />

Programm der Konzerte?<br />

Schumacher: Das letzte Wort<br />

hat natürlich der künstlerische<br />

Leiter…<br />

Schulz: Gut zu wissen! (lacht)<br />

Das machen wir schon gemeinsam,<br />

aber mir ist in der<br />

Tat wichtig, dass es Stücke<br />

sind, an denen die Musiker<br />

auch ihre Freude haben.<br />

Gleichzeitig legen wir Wert<br />

darauf, dass in jedem Programm<br />

auch mindestens ein<br />

sehr bekanntes oder sehr eingängiges<br />

Werk dabei ist, zu<br />

dem das Publikum möglichst<br />

schon einen Anknüpfungspunkt<br />

hat.<br />

Die Konzerte sind ja auch<br />

moderiert, anders als andere<br />

philharmonische Konzerte.<br />

Schumacher: Das war eine sehr<br />

bewusste Entscheidung, für<br />

die wir vom Publikum bisher<br />

auch sehr positive Rückmeldungen<br />

bekommen haben:<br />

Wir wollen sicherstellen,<br />

dass auch Hörer, die kein ausgeprägtes<br />

Wissen über klassische<br />

Musik haben, sich in<br />

einzelnen Instrumente eines<br />

Sinfonieorchesters vorzustellen<br />

und die Sinne der jungen<br />

Zuhörer für klassische Töne<br />

zu sensibilisieren. Als eine<br />

Moderatorin den Dirigenten<br />

ans Pult ruft, wird es plötzlich<br />

mucksmäuschenstill. Dann<br />

stellt die Frau die jeweiligen<br />

Instrumente der handelnden<br />

Personen und Tiere vor und<br />

fragt nach den Namen. Viele<br />

Kinder kennen sich gut aus,<br />

unsere Konzerte trauen und<br />

vielleicht auch ihre Kinder<br />

oder Enkelkinder mitbringen.<br />

Wir wollen die Zugangshürden<br />

niedrig halten, deshalb<br />

erklären wir, was auf<br />

der Bühne passiert, und weisen<br />

auf Besonderheiten hin.<br />

Bei den Werken machen wir<br />

allerdings keine Abstriche:<br />

Das, was wir machen, hat<br />

nichts mit André Rieu oder<br />

so zu tun – aber wir wollen<br />

trotzdem sicherstellen, dass<br />

jeder zu uns kommen kann.<br />

Auf dem Spielplan steht sind offenbar von ihren Lehrern<br />

Leiterin vorbereitet der Grundschule worden: Klar „Villa lung Kunterbunt“, in vollen Zügen Anklam aus, wie-<br />

leben die musikalische Hand-<br />

„Peter und der Wolf“ Manuela – 1936 Bölk,<br />

von Sergei Dank Prokofjew „Stadt.Land.Klassik!“ komponiert,<br />

und um erfahren, Schulkindern dass klassische die Musik zwitschernd etwas Tolles fliegende ist. Durch Vögel-<br />

die Moderationen auf, als Wolf in den die Kinder-<br />

Ente ver-<br />

doch, konnten Peter unsere ist die Schulkinder Violine, das ein Sinfonieorchester gen sich im Takt, live erleben springen<br />

konzerten, den Erklärungen und dem aktiven Miteinbeziehen der Kinder wird so eine intensive<br />

Begegnung mit klassischer Musik den Kindern ermöglicht. Danke und weiter so!<br />

Inzwischen gibt es „Stadt.<br />

Land.Klassik!“ ja auch an<br />

Grundschulen.<br />

Schulz: Ja, und allein von der<br />

Zahl der Aufführungen her<br />

haben wir die Erwachsenen-<br />

Konzerte längst überholt,<br />

obwohl es die Grundschulkonzerte<br />

erst seit 2021 gibt.<br />

Schumacher: Kinderkonzerte<br />

hat es aber von Anfang an<br />

gegeben!<br />

Schulz: Das stimmt, aber seit<br />

Herbst 2021 machen wir es<br />

systematisch: Wir wollen<br />

dauerhaft in einem Vier-Jahres-Zyklus<br />

an jeder Grundschule<br />

in Mecklenburg-Vorpommern<br />

ein Konzert geben,<br />

um sicherzustellen, dass jedes<br />

Grundschulkind einmal<br />

mit klassischer Musik in Berührung<br />

kommt. Dank einer<br />

Förderung der Landesregierung<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

konnten wir dieses Programm<br />

beginnen – und nun<br />

hoffen wir, dass wir es dauerhafchen<br />

fortführen die Querflöte, können. und die<br />

Schumacher: quakende Ente Dass wird auf von diese der<br />

Weise Oboe vertont. so gut wie Peters jedes Grundschulkinmender<br />

Großvater im Land erreichen, kommt<br />

brum-<br />

ist mit etwas dem Fagott deutschlandweit daher, die<br />

einmaliges schleichende – Katze ich halte mit das der<br />

wirklich Klarinette, für und ein dann absolutes schließ-<br />

Leuchtturm-Projekt. lich wird der hungrige Klassi-<br />

Wolf<br />

mit den Hörnern angekündigt,<br />

ehe mit Pauken und<br />

Trompeten die schießenden<br />

Jäger eingreifen.<br />

Die Jungen und Mädchen<br />

sche Musik ist etwas ganz<br />

Wunderbares und wer so ein<br />

Instrument lernen will, sollte<br />

früh damit anfangen. Deshalb<br />

ist es fantastisch, wenn<br />

die Neue Philharmonie dazu<br />

beitragen kann, dass sich die<br />

Faszination schon auf die<br />

jüngeren Kinder überträgt.<br />

Schließlich weiß jeder, wie<br />

gut das Erlernen eines Musikinstruments<br />

für die weitere<br />

Entwicklung von jungen<br />

Menschen ist.<br />

Was erleben Sie bei den<br />

Kinderkonzerten?<br />

Schulz: Im Grunde dasselbe<br />

wie bei den Erwachsenen-<br />

Konzerten: Die Kinder sind<br />

begeistert. Aber sie staunen<br />

natürlich viel mehr über die<br />

Geräusche, die wir unseren<br />

Instrumenten entlocken<br />

können. Und sie lassen sich<br />

wunderbar mitreißen vom<br />

Orchesterklang.<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ ist<br />

inzwischen auch in andere<br />

Bundesländer exportiert<br />

worden.<br />

Schulz: Das stimmt. Es gab<br />

eine vergleichbare Reihe im<br />

südlichen Brandenburg, allerdings<br />

waren das bislang<br />

bei Weitem nicht so viele<br />

Konzerte wie hier in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Seit<br />

dem vorigen Jahr sind wir<br />

auch in Baden-Württemberg<br />

aktiv.<br />

Fotos: Johanna Horak<br />

Da hatte vermutlich Lutz<br />

Schumacher schlingt, und wieder applaudieren seine<br />

Hände den Musikern im Spiel… begeistert, als<br />

Schumacher: nach 40 Minuten Ja. Die Neue der letzte Philharmonie<br />

Ton verklungen kooperiert ist. „Ich mit bin<br />

dem so dankbar Schwäbischen für diese Möglichkeit“,<br />

sagt Geschäftsführer ihre Schuldirekto-<br />

ich<br />

Verlag,<br />

dessen<br />

seit rin 2020 Christina bin und Schumacher. der ja 2021<br />

die Einerseits <strong>Nordkurier</strong> hätten Medien-<br />

Kinder<br />

in den vergangenen beiden<br />

Jahren kaum Kultur jenseits<br />

der Schule erleben können.<br />

Und andererseits unterstütze<br />

diese Vorstellung den Musikunterricht,<br />

in dem zwei engagierte<br />

Lehrerinnen zuletzt<br />

auch dieses Musikmärchen<br />

thematisiert hätten.<br />

foto: ZVG


SEITE 10<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Stunde Null in Anklam<br />

Fast ein Jahr, bevor „Stadt.Land.Klassik!“ offiziell an den Start ging, probierte der<br />

<strong>Nordkurier</strong> das Konzept in Anklam aus. Hier erinnert sich Jürgen Mladek, damals<br />

<strong>Nordkurier</strong>-Redaktionsleiter in Vorpommern, wie er zum ersten Mal davon hörte.<br />

Die besten Ideen, also<br />

die vom Kaliber „Genial,<br />

das müssen wir<br />

unbedingt machen!“, die kommen<br />

vielen Menschen ja kurz<br />

nach Mitternacht, vielleicht<br />

als Folge von irgendwas mit<br />

dem Biorhythmus, womöglich<br />

aber doch eher bedingt durch<br />

Bier, jedenfalls: geniale Ideen<br />

entstehen dann – echt jetzt<br />

aber mal! –, und es waren bestimmt<br />

auch nur zwei oder<br />

drei kleine Pils. Also, maximal!<br />

Jedenfalls, alle sind begeistert,<br />

das Mundwerk läuft<br />

heiß, bis die Ohren glühen,<br />

es wird zwei Uhr, drei Uhr,<br />

kein Mensch glaubt mehr<br />

die Geschichte von nur zwei<br />

oder drei kleinen Pils, dann<br />

gehen alle irgendwann doch<br />

schlafen, und wenn der liebe<br />

Gott einen guten Moment hat,<br />

dann haben am nächsten Morgen<br />

alle die ach so geniale Idee<br />

vergessen. gruppe übernommen hat.<br />

Die Alles Reihe schon heißt oft in erlebt, Baden- zumindest<br />

Württemberg schwant „Schwäbische<br />

dem Autor,<br />

dass Klassiksterne“ es ziemlich und oft so hat gewesen<br />

ähnlich sein gut dürfte angelassen – aber die wie Idee in<br />

sich<br />

mit Mecklenburg-Vorpommern.<br />

„Stadt. Land. Klassik!“, die<br />

war von Anfang an von einem<br />

ganz Wollen anderen Sie weiter Kaliber.<br />

expandieren? Es fing schon damit an,<br />

Schulz: dass der Grundsätzlich Mann unerfreulich schon,<br />

nüchtern wobei wir klang, natürlich alles irgendwann<br />

also an wie unsere immer, Kapazitäts-<br />

wenn die-<br />

eigentlicsgrenzen<br />

sattsam kommen. bekannte Wir Neubrandenburger<br />

ja auch noch Telefonnummer<br />

Konzerte<br />

geben<br />

in<br />

auf dem Display des wackeren<br />

Anklamer <strong>Nordkurier</strong>-<br />

Redaktionsleiters auftauchte,<br />

gerne zu einer unappetitlich<br />

frühen Uhrzeit, also just dann<br />

am Vormittag, wenn anständige<br />

Journalisten die eigene<br />

Zeitung noch nicht gelesen<br />

haben und zwangsläufig ins<br />

Stammeln kommen, wenn der<br />

Geschäftsführer eine harmlose<br />

Frage zur aktuellen Ausgabe<br />

stellt.<br />

Nicht, dass es so etwas<br />

geben würde wie anständige<br />

Journalisten, wo kämen wir<br />

denn da hin, und überhaupt<br />

meckern die guten Geschäftsführer<br />

einem ja nicht ins<br />

Handwerk rein, und so war<br />

es auch an diesem Tag in Vorpommern<br />

im Jahr 2017.<br />

Moderator Juri Tetzlaff und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer Lutz<br />

Schumacher begrüßten die rund 300 Gäste in Anklam.Foto:NK-Archiv<br />

Berlin und in weiteren Städten.<br />

Neulich haben wir bei-<br />

Dach gründen (lacht).<br />

Orchester unter demselben<br />

spielsweise bei Volkswagen<br />

in Wolfsburg gespielt. Irgendwann<br />

kommt dann aber der schon mehrere Dirigenten…<br />

Immerhin gibt es ja auch<br />

Punkt, wo man mit einem Orchester<br />

nicht mehr schaffen wäre es auch schon jetzt<br />

Schulz: Das stimmt, anders<br />

kann – schon die rund 100 nicht zu bewältigen. Ich bin<br />

Konzerte im Jahr, die wir jetzt froh, dass wir mit unserem<br />

machen, sind mehr als die stellvertretenden künstlerischen<br />

Leiter Keuntae Park<br />

meisten anderen Orchester<br />

zu bewältigen haben. Aber im seit dem vorigen Jahr einen<br />

Ernstfall können wir natürlich<br />

einfach Musiker noch ein hier... zweites ...und haben. glückliche Zuschauer<br />

weiteren festen Dirigenten<br />

Begeisterte dort.<br />

Also unerschrocken ran<br />

ans Telefon, mal sehen, was<br />

wir für die <strong>Nordkurier</strong>-Zentrale<br />

tun können. „Schuuhmacher“,<br />

schmeichelte es in mein<br />

Ohr, mit diesem melodiös<br />

langgezogenen U, und dann<br />

wundert der sich, wenn mal<br />

jemand aus Versehen Schuhmacher<br />

statt korrekt Schumacher<br />

schreibt. Lutz Schumacher<br />

also, der Geschäftsführer<br />

der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

war am anderen Ende der Leitung,<br />

wer auch sonst bei dieser<br />

Telefonnummer, aber ich melde<br />

mich ja auch grundsätzlich<br />

mit meinem Namen, nämlich<br />

korrekt und mit kurzen a bei<br />

Mladek und nicht so, wie es<br />

jetzt aus dem Telefon klang:<br />

„Herr Mlaaadek“, hob Lutz<br />

Schumacher also an, und der<br />

Trick ist eigentlich ganz gut,<br />

denn so ein langer Vokal sorgt<br />

doch gleich für ein wenig Wärme<br />

in dieser kalten Welt, und<br />

später Schumacher: lernte ich, Das dass ist man sicher so<br />

eine auch gewollte etwas, an Rhythmusverschiebunchestermitglieder<br />

in Musik viel auch ler-<br />

dem die Or-<br />

Synkope nen können. nennt Manchmal und dadurch gibt<br />

eine es bei reizvolle einer Spannung einzigen Welle erzeugen<br />

von kann. „Stadt.Land.Klassik!“<br />

drei Aber Dirigenten, wir schweifen gelegentlich<br />

gewiss wechseln nix sie mit sogar reizvol-<br />

in-<br />

ab, da<br />

war<br />

ler nerhalb Spannung eines zwischen Konzerts. Lutz Das<br />

Schumacher Orchester muss und sich dem dann Anklamer<br />

jedes Mal Büroleiter, auf einen wir anderen<br />

Interpreten Profis, aber einstellen als er<br />

sind<br />

schließlich<br />

dann und spielt fortfuhr, möglicherweise<br />

dass da „so<br />

eine und Idee“ dasselbe habe und Werk ob ich drei die<br />

foto: ZVG<br />

Danny Sirko Salka, Rodewald, Redaktionsleiter Bürgermeister bei Pasewalk Labhard Medien (Schwäbisch Media)<br />

„Eine „Alle paar Stadt Monate ohne Musik touren von die „Stadt.Land.Klassik!“ (musik-)verrückten Nachwuchs-Stars ist wie ein Ort ohne übers Einwohner: Land und trist sorgen und<br />

langweilig. mit ihren frischen, Und jeder lebhaften Musiker Gastspielen ist eine Wohltat für Riesenstimmung. für „unsere“ Menschen Dabei ist der es Stadt, dem Orchester denn sie<br />

spielen und Publikum Leben rein gleichermaßen – und das ist schnuppe, schließlich ob der sie Schlüssel in einem für Kino, eine Kulturhaus, lebendige Stadt.“ einer Kirche oder<br />

Schule auftreten. Hauptsache, bei den Leuten sein. Respekt!“


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 11<br />

rumentenkoffer an Wissen<br />

und Techniken verfügen und<br />

man muss in der Lage sein,<br />

ein Werk zu interpretieren<br />

– aber am Ende geht es vor<br />

allem um Persönlichkeit.<br />

wir auftreten. Wir spielen<br />

manchmal während einer<br />

Welle zuerst in einem Volkshaus,<br />

das eigentlich viel zu<br />

klein ist für so ein Orchester.<br />

Am zweiten Tag spielen<br />

wir dann in einer Turnhalle,<br />

Geht es bei den Proben auch<br />

mal ruppiger zu? Das Publikum<br />

kennt Sie, Herr Schulz,<br />

ja nur als den stets charmanten<br />

Orchesterchef, den nichts<br />

aus der Ruhe bringen kann.<br />

über uns hängen die Basketballkörbe.<br />

Und am dritten<br />

Tag spielen wir in einer riesigen<br />

Kirche, die eigentlich<br />

viel zu viel Hall hat. Andere<br />

Orchesterleiter würden das<br />

Schulz: (lacht) Naja, es ist für unmöglich halten – aber<br />

Die Nikolaikirche mit der Lilienthal-Ausstellung schon was bot dran: 2017 Freundlich eine einmalige wir Kulisse haben für jetzt ein Klassik-Konzert.<br />

schon so oft<br />

nächsten Tage mal nach Neubrandenburg<br />

kommen könne,<br />

da keimte bei mir dann doch<br />

so etwas wie Neugier.<br />

bin ich vor der Probe und<br />

nach sehen der mit Probe… schwarzem Kleid<br />

Schumacher: und so?“ -– „Jepp!“ Ich erlebe – „Wirklich Andreas<br />

Schulz mit allem als Pipapo sehr gründlichen<br />

und Tschingderrassabumm<br />

sehr genauen, und aber Musik, auch die<br />

und<br />

bewiesen, wie gut das alles<br />

funktionieren te Abend so begeisternd, kann! Das dass finde<br />

daraus ich viel eine faszinierender ganze Konzertreihe<br />

werden einzelnen kann? Spielstätten. So fragt man<br />

als<br />

die<br />

Schumacher: seinen Redaktionsleiter Für mich bleiben aus ...<br />

Und dann hat er’s erzählt. sehr einem durchsetzungsstarken<br />

Herzen geht?“ – „Ja, verschiedene Ich antwortete Auftritte sinngemäß:<br />

Seine Idee. Und wer will, kann<br />

diesen Text jetzt noch mal von<br />

vorne lesen, denn zumindest<br />

ein klein wenig klang das für<br />

Probendirigenten. versprochen!“ Wenn es<br />

um Damit Unkonzentriertheit also wollten Schulz oder<br />

schlechte und Schumacher Vorbereitung durchs <strong>Nordkurier</strong>-Land<br />

kann wirklich ziehen, um sehr dort un-<br />

geht,<br />

da<br />

Waren Keine Ahnung, an der Müritz kann unvergessen.<br />

sein, denke Dort schon. habe ich mich<br />

schon<br />

zum Eines ersten aber Mal konnte bei ich „Stadt. versprechen:<br />

Wir bekommen ans Dirigen-<br />

die<br />

Land.Klassik!“<br />

mich im ersten Moment schon gehalten aufzutreten, werden. wo sonst Das eher gilt tenpult Hütte voll! getraut. Wozu Dort hat ist man mal<br />

so nach dieser Art von Ideen,<br />

die zunächst einmal wahnsinnig<br />

gut klingen und dann<br />

übrigens kein Sinfonieorchester nicht nur für seine hinkommt.<br />

Und sondern in Anklam auch woll-<br />

für<br />

Musiker,<br />

seine ten sie Dirigierschüler… es gerne testen, um (lacht) zu<br />

ein schließlich Scheinwerfer eine gut über gehende meinem<br />

Zeitung Kopf und explodiert. Telefonnummern<br />

war von vor allen einiger möglichen Zeit<br />

Und<br />

dort<br />

sang- und klanglos wieder Schulz: sehen, Mein ob die persönlicher Besucher wirklich<br />

Anspruch<br />

auch Menschen! das Konzert, Aber, Herr bei Schu-<br />

dem<br />

einkassiert oder sofort wieder<br />

vergessen werden.<br />

kommen. ist, das Das beste Konzert – und ich macher, mich wenn zum wir ersten uns so rein-<br />

Mal<br />

zwar Nummer wirklich Null. das absolut einigermaßen hängen, dann muss sicher das richtig in der<br />

Was das alles kostet! Der<br />

ganze Aufwand! Und wie ist<br />

beste Aber – wollen aus dem die Orchester Anklamer<br />

herauszuholen. das auch? Wird dieser Und geplan-<br />

ich<br />

Dirigentenrolle gut werden, die Leute gefühlt vertrauen<br />

uns all nämlich. das mit einem Publi-<br />

habe.<br />

Und<br />

das mit der Versicherung? weiß, wie gut die Leute sind, kum, das einem immer das<br />

Tausend tückische Details, wie fit sie sind und wozu wir Gefühl gibt, willkommen zu<br />

aber: „Herr Mlaaadek, das lassen<br />

alle Zum schon Autor: in der Jürgen Lage waren Mladek sein. Aber Andreas hat schon<br />

Sie mal meine Sorge sein“. und immer wieder sind. Und recht: Schön ist es eigentlich<br />

Mal Stattdessen vollkommen erzählte anders. Das er<br />

dann schult von ungemein. diesem Orchester.<br />

Junge, hervorragend ausgebildete<br />

Musiker, knapp zusammenge-<br />

die noch richtig<br />

Ganz<br />

fasst: heiß auf Was Konzerte macht einen sind. guten Hervorragender<br />

aus? Dirigent namens<br />

Dirigenten<br />

Schumacher: Andreas Schulz. Die Frage Was muss man halt Andreas<br />

so erzählt. Schulz beantworten, da<br />

hat Ich er aber mehr hatte Erfahrung als Nicht-Kenner<br />

noch Wenn eine ich Menge es zu Fragen: einem<br />

als ich.<br />

Schulz:<br />

so Jürgen lange Mladek ich dieses war von bestmögliche<br />

Redaktionsleiter Ergebnis für nicht den Bereich raus-<br />

Vorpommern. 2018 wechselte er<br />

2011 bis 2017 überall. beim <strong>Nordkurier</strong> in Anklam<br />

geholt nach Neubrandenburg habe, gebe ich und keine wurde dort Hören <strong>Nordkurier</strong>-Chefredakteur,<br />

Sie als Klassik-Enthusiasten<br />

„Schwäbischen eigentlich Zeitung“ auch ande-<br />

Ruhe. ehe er Das 2022 gilt in übrigens derselben für Funktion jedes<br />

nach Konzert. Ravensburg Ganz in egal, Baden-Württemberg ob wir re als wechselte, klassische die Musik? den Nord-<br />

zur<br />

nun kurier in Pasewalk zwischenzeitlich spielen übernommen oder Schumacher: hatte. Der Region Privat Vorpommern<br />

der schon Reihe „Stadt.Land.Klassik!“ vor allem klassische ist<br />

höre ich<br />

für den Bundespräsidenten.<br />

Mladek treu geblieben: Musik, weil Er unterhält es nun einen mal meine<br />

Nähe Leidenschaft von Anklam und ist. be-<br />

Ich bin<br />

Haben Sie eine Lieblingsspielstätte<br />

bei „Stadt.Land. sucht bis heute guter regelmäßig Musik Konzerte gegenüber von aber<br />

Wohnsitz in der<br />

Wort „Mit Pauken zusammenfassen und Trompeten?“ soll: Klassik!“?<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ generell Seine sehr Leitartikel, aufgeschlossen,<br />

Kommentare<br />

Persönlichkeit. – „Ja, mit Pauken Neben und Trompeten.“<br />

– „Und muss mit hinreißenden<br />

man natür-<br />

Ausstrahlung<br />

das erscheinen geht regelmäßig quer durch<br />

so fas-<br />

und Glossen Schulz: Nein. Was mich<br />

ziniert, ist die Unterschiedlichkeit<br />

auch im <strong>Nordkurier</strong>. alle Genres. Bei der Popmulich<br />

Violinistinnen, auch über so wie einen im Fern-<br />

Inst-<br />

der Säle, in denen sik liegt der Fokus in<br />

den<br />

foto: k. horstmann<br />

70ern und 80ern, das hat<br />

wahrscheinlich mit meinem<br />

Lebensalter zu tun. Auch<br />

gute Volksmusik kann sehr<br />

reizvoll sein, finde ich. Und<br />

als jemand, der bei Familienfeiern<br />

und mit den eigenen<br />

Kindern immer viel und<br />

gerne gesungen hat, muss<br />

ich auch sagen: Es gibt ganz<br />

großartige Kinderlieder! Was<br />

Rolf Zuckowski oder Gerhard<br />

Schöne gemacht haben, das<br />

finde ich schon sehr beeindruckend.<br />

Andreas Schulz Außerdem bei der Arbeit. kann<br />

ich Dixieland-Jazz einiges<br />

abgewinnen, Das war der den Deal, finde und ich jeder<br />

hielt seinen total lustig. Part ein.<br />

irgendwie<br />

Schulz: Es wurde Ich dann habe die gerade Nikolaikirche,<br />

der überlegt: 22. September Privat 2017, höre<br />

noch<br />

mal<br />

ich die Menschen so gut wie strömten, überhaupt dann<br />

keine wurde Musik. ein wenig Lutz begrüßt wird und das<br />

vielleicht dann waren kennen: mit dem ersten Wenn<br />

man Akkord sich 300 länger Leute mit verzaubert.<br />

In der Orchesterwerk Pause gab – be-<br />

bis<br />

einem<br />

großen<br />

schäftigt, heute legendär! dann ist – Anklamer die Musik<br />

oft Bockwurst, noch über Stunden, nie zuvor wenn<br />

nicht habe über ich erlebt, Tage im dass Kopf. man Ich<br />

mache als Journalist dann auch am Rande beispielsweise<br />

einer Veranstaltung im Auto keine von Musik den<br />

so<br />

an, Besuchern weil sie nicht die andere – natürlich Musik<br />

allenfalls zu Recht überlagern – kritisiert würde. wird,<br />

Aber sondern Berührungsängste dass alle zumindest mit<br />

moderner für einen Abend Musik total habe begeistert<br />

von nicht. ihrer Meine Heimatzeitung Frau ist<br />

ich<br />

auch<br />

ja sind. Sängerin und widmet sich<br />

auch Mittlerweile den jüngeren war ich Genres. oft bei<br />

Dieses „Stadt.Land.Klassik!“, Jahr sind wir zum einmal Beispiel<br />

habe ich gemeinsam nach einem bei Konzert „Dorfkirche<br />

eine Runde klingt“ für die aufgetreten Musiker<br />

und geschmissen haben auch (das ganz mache moderne<br />

nie Sachen wieder, gemacht. das sind echt Das viele war<br />

ich<br />

ein und Heidenspaß auf einem Bein – nicht können nur<br />

für die auch das Publikum, nicht spielen!), sondern mit<br />

auch meinen für beiden uns. Jungs war ich<br />

Schumacher: auch in den Kinderkonzerten,<br />

George Bizet soll<br />

mal ich höre gesagt auf haben: Autofahrten „Es gibt<br />

nur jetzt zwei sehr Arten gerne von Klassik Musik und –<br />

gute habe und letztes schlechte.“ Jahr angefangen,<br />

Schulz: Klavier Das zu lernen. Zitat kannte ich<br />

gar Doch, nicht. es Aber war ja, das eine könnte gute<br />

ich Idee. so Richtig unterschreiben! gut!<br />

Bernd Rademann, Norbert Möller, Geschäftsführer Bürgermeister <strong>Nordkurier</strong> Waren (Müritz) Logistik<br />

„Der beste Beweis „Stadt.Land.Klassik! für das Gelingen passt eines perfekt musikalischen zum <strong>Nordkurier</strong>: Angebotes Wir ist denken die Resonanz nicht nur und an die<br />

Wahrnehmung Menschen seiner den Besucher. großen Die Städten, Konzertreihe sondern „Stadt.Land.Klassik!“ auch an die Bevölkerung fand in von den Beginn kleineren an<br />

eine ausgesprochen Orten. Es ist immer positive wieder Resonanz großartig, bei unseren die Atmosphäre Bürgern dieser und Gästen Konzerte und zu bereichert erleben.“<br />

seitdem die musikalische Vielfalt in unserer Stadt. Vielen Dank dafür!“<br />

foto: enver ZVG hirsch/ZVG


SEITE 12<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Von Frank Wilhelm<br />

Schule in Anklam ist ein Erlebnis<br />

verbunden, das wohl<br />

Wenn Andreas alle Beteiligten schwerlich<br />

Schulz Wochen vergessen werden.<br />

vor einem Konzert Am 29. November 2018<br />

eine neue, unbekannte Spielstätte<br />

besichtigt, stellt er sich<br />

in die Ecken des Raums und<br />

versucht, den Saal zu erfühlen.<br />

Er verharrt, schließt die<br />

sollte bei der zweiten SLK-<br />

Tour das dritte Konzert in<br />

der Anklamer Nikolaikirche<br />

über die Bühne gehen. Heizlüfter<br />

und Armeedecken wurden<br />

bereitgehalten, um das<br />

Augen. Dann „sieht“ und<br />

hört er sein Orchester, schildert<br />

Claudia Schneider von<br />

der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

das Prozedere.<br />

Andreas Schulz, der Chef<br />

der Neuen Philharmonie MV,<br />

kann sich bei der Wahl der<br />

Spielstätten für die Stadt.<br />

Land.Klassik!-Touren (SLK)<br />

offensichtlich auf sein Gespür<br />

verlassen. Auch wenn<br />

die Räume in der Regel nicht<br />

Konzert in der kühlen Kirche<br />

sicherzustellen.<br />

Doch dann: „Sieben Grad<br />

am Dirigentenpult, klamme<br />

Musikerfinger und Angst um<br />

die Instrumente“, beschreibt<br />

Claudia Schneider in ihrem<br />

Tour-Tagebuch die Situation.<br />

Eine knappe Stunde vor dem<br />

Konzert entschieden Andreas<br />

Schulz und die Musiker: Die<br />

Nikolaikirche ist nicht bespielbar.<br />

die perfekte Akustik einer<br />

Neubrandenburger Konzertkirche<br />

Aber Musiker und Fans<br />

Bürgersaal erreichen, in Waren entführen bietet ideale hatten Voraussetzungen Glück. Die für Telefon-<br />

die Auftritte der Neuen Philharmonie MV.<br />

Der<br />

Auch die jungen an der Müritz Orchestermusiker<br />

haben die jungen drähte Musiker glühten. schon viele Herzen Erreicht erobern können.<br />

ihrer Zuhörer doch im-<br />

mer wieder in wunderbare<br />

wurde auch der unkomplizierte<br />

Hausmeister der einige<br />

hen Klangwelten, alle einem geschaffen Strang. großen 100 Meter Raum entfernt gleich liegenden neben tungen mit deutlich kleinerer Stadtzentrum neu entstand,<br />

Von von diesem Tschaikowski, Gemeinschaftsgefühl,<br />

Mozart, dem Käthe-Kollwitz-Schule. Konzertsaal läuft Nach die Besetzung. Wenn die Neue sind Veranstalter und Musiker<br />

so Beethoven weiß Lange, und lassen ande-<br />

Brahms,<br />

ren sich Klassikern, auch viele neue wie Besucher der finale,<br />

anstecken. meist begeisterte Applaus<br />

beweist. Eine Feststellung, Und darauf die kommt ohne<br />

gesamte zehn Minuten Vor- und stand Nachbereitung.<br />

das Orchester Auch in in den die Konzerten, Aula um-<br />

fest, dass<br />

die ziehen in den kann. Schulen gespielt<br />

werden, „Ein rasanter muss improvisiert<br />

Umzug folgt,<br />

Philharmonie mit mehr als<br />

40 Musikern samt Flügel anrückt,<br />

hat die Kulturchefin<br />

des Rathauses, Grit Schultz,<br />

vor der einen oder an-<br />

deren Panne nicht gefeit.<br />

Legendär ist eine Episode im<br />

modernen Warener Bürgersaal,<br />

es Zweifel doch auf letztlich die SLK-Partner bei einem ein Konzertraum, der<br />

werden: die Gäste Dann helfen ziehen beim Aufstellen<br />

die schon so ihre liebe Mühe,<br />

klassischen an allen Orten Konzert zutrifft. an. Die der Frauen Stühle und und Männer mit jungen<br />

alle auf der Bühne unterzu-<br />

alle Wünsche des Orchesters<br />

Beteiligten Immerhin ziehen hat die an einem Neue eben geringer Klassenräume, Verspätung geht um es bringen.<br />

erfüllt. Heute können die Beteiligten<br />

Philharmonie Strang, um dem bei Publikum ihren sich los. Sogar umzukleiden eine Getränkebar und einzuspielen.<br />

Auch die Garderoben werden<br />

über die Panne beim<br />

15 am „Wellen“ Ende des durch Tages den ein Nordostevergessliches<br />

bereits Konzerterlebnis<br />

in 16 verschie-<br />

unmünde<br />

improvisieren Im die Kino Helfer Uecker-<br />

zur<br />

Pause, sodass wurde gar nur der noch kleine die knapp. „Dann nutzen Konzert im April 2019 lachen,<br />

wir schon mal Räume im auch <strong>Nordkurier</strong>-Chef Lutz,<br />

denen zu bieten. Sälen Dazu gespielt: gehört In auch, Kirchen<br />

Räume wie für in Demmin, die jungen Eggesin Musiker<br />

herzurichten; Ueckermünde. Räume, In Kul-<br />

die<br />

oder<br />

Kinosaal abgelegten kurzerhand Kleiderberge zur Garderobe<br />

Gäste in umfunktioniert.<br />

der Garderobe dar-<br />

der<br />

an Auch erinnern, im Torgelower wie kalt so Rathaus<br />

ein<br />

Rathaus, das mit dem Ueckersaal<br />

verbunden ist“, sagt Grit<br />

Schultz. „Aber wir machen<br />

der seinerzeit dirigierte: Das<br />

Orchester hatte gerade die<br />

Instrumente gestimmt, der<br />

Konzertort muss sein immer kann. ein Danke, biss-<br />

alles möglich, damit Kultur Dirigent hob den Taktstock<br />

turhäusern, in der Regel für erbaut alles zu andere, DDR-<br />

Zeiten, aber nicht wie für in Friedland ein Sinfonieorchester<br />

gebaut Und in wurden. Schulen wie die Schneider Neue Philharmonie in ihrem Tour-Ta-<br />

mit Andreas Schulz ein wirklich lich „Plock!“<br />

oder chen Anklam!“, geräumt schrieb werden, Claudia wenn nach Togelow kommt. Zumal – und dann machte<br />

Jeder<br />

es plötz-<br />

Teterow.<br />

in den So müssen Aulen des die Carolinums Musiker „voller gebuch. Kapelle“ anrückt. In sympathischer Dirigent ist.“ Ausgerecht der Scheinwerfer,<br />

Neustrelitz auch im Kulturhaus und der Teterow Grundschule<br />

dem Apropos runden Ueckersaal Anklam: fin-<br />

Die Aber auch in den schöns-<br />

der für das Licht über<br />

zusammenrücken. Röbel. Eine extra den Peenestadt normalerweise ist bislang die der Sitten<br />

Sälen wie dem Uecker-<br />

auch<br />

dem Dirigentenpult<br />

ein<br />

sorgen<br />

m<br />

Garderobe Apropos gibt Aula. es allenfalls Mit dem zungen Auftrittsort der Stadtvertretung<br />

der Neuen Philharmonie<br />

außerdem MV mit Veranstal-<br />

den zusammen mit Torgelows Lutz Schumacher stand<br />

saal, der nach der Wende sollte, gab seinen Geist auf.<br />

Festsaal für den Dirigenten. der Käthe-Kollwitz- In einem statt, im<br />

foto: ZVG<br />

Heiko Miraß, Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg (SPD)<br />

„Musik bringt die Seele zum Klingen, genauso wie das Leben nah an der Natur in kleinen<br />

Städten und Dörfern. Große Orchesterwerke aufs Land zu bringen, liegt deshalb vielleicht<br />

näher als man zunächst glaubt. Mich als leidenschaftlichen Landbewohner und meinen<br />

Förderrat begeistert jedenfalls die Grundidee von „Stadt.Land.Klassik!“ immer wieder.“<br />

Kirchen und Sch<br />

Leitung von Andre


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 13<br />

<br />

Nach zwei Konzerten im Kino hat die Neue<br />

Philharmonie in Ueckermünde die<br />

Marienkirche als Spielstätte entdeckt.<br />

FOTO: ECKHARD KRUSE<br />

Normalerweise tagen im Ueckersaal die Stadtvertreter Torgelows.<br />

fotos (2): Frank Wilhelm<br />

Dunkeln. Er und das Publikum<br />

nahmen es mit Humor.<br />

„Eilig sorgte ein Mitarbeiter<br />

des Bürgersaals für neues<br />

Licht, während Schumacher<br />

den Saal mit Anekdoten über<br />

andere Pannen vorausgegangener<br />

Konzerte unterhielt“,<br />

beschrieb der <strong>Nordkurier</strong>-Reporter<br />

die Situation.<br />

Zu den Lieblingsräumen<br />

des Chefdirigenten gehören<br />

die Kirchen. Durch die Gotteshäuser<br />

wehe der Geist<br />

alter Meister wie Bach und<br />

Händel, die große Werke der<br />

neue Konzertsaal ist<br />

größte Kirche, die die Neue<br />

usikalisches<br />

Philharmonie auf ihren SLK-<br />

Abenteuer<br />

Touren bisher bespielt hat,<br />

Kirchenmusik geschaffen<br />

haben, sagte er vor einigen<br />

Jahren im Interview. Die<br />

ist St. Bartholomaei in Demmin.<br />

Die Kirchgemeinde war<br />

schon dreimal Gastgeber des<br />

Orchesters. Schulz gerät ins<br />

Schwärmen, wenn er die besondere<br />

Atmosphäre des Gotteshauses<br />

beschreibt: „Es ist<br />

ein ganz besonderer Klang.<br />

Es wird erhebend“, sagte er<br />

Anfang 2023 im Gespräch mit<br />

dem <strong>Nordkurier</strong>.<br />

Erhebend, dieses Wort<br />

umschreibt wohl auch den<br />

Moment ganz gut, als Sandra<br />

Kussat-Becker Anfang<br />

2019 einen Anruf von Claudia<br />

Schneider erhielt: Ob sie<br />

sich vorstellen könne, dass<br />

die Stadt.Land.Klassik!-Tour<br />

auch in der Eggesiner Lutherkirche<br />

Station machen<br />

könne? Die Pastorin war<br />

hellauf begeistert. Die engagierte<br />

Kirchenfrau denkt<br />

natürlich rational: Das Gotteshaus<br />

ist stark sanierungsbedürftig,<br />

die Gemeinde aber<br />

arm wie die sprichwörtliche<br />

Kirchenmaus. Um dringend<br />

benötigte Fördermittel zu<br />

bekommen, muss die Luther-<br />

Kirche auch über die Stadtgrenzen<br />

von Eggesin hinaus<br />

bekannt werden. Was wäre<br />

besser dafür geeignet als<br />

ein Konzert mit Dvorak und<br />

Prokofjew, über das auch<br />

noch in der Zeitung berichtet<br />

wird? Das Premierenkonzert<br />

in Eggesin gab es dann<br />

im April 2019.<br />

Wer mit Sandra Kussat-<br />

Becker spricht, spürt aber<br />

auch schnell, dass sie emotional<br />

hinter dem Projekt<br />

steht. Sie ist eine der vielen<br />

Protagonisten im Nordosten,<br />

die vom SLK-Fieber infiziert<br />

sind, und die dieses „Fieber“<br />

weitertragen. Da die Kirche<br />

nicht mehr für Gottesdienste<br />

verwendet wird, ist in den<br />

Wochen vor den Konzerten<br />

Groß-Reinemachen angesagt,<br />

was ohne ehrenamtlich tätige<br />

Gemeindemitglieder, die Besen<br />

und Staubwedel schwingen,<br />

schwer machbar wäre.<br />

Wenn es darum geht, die eine<br />

oder andere Wand schnell<br />

noch einmal malerisch aufzufrischen,<br />

kann Sandra Kussat-Becker<br />

auf die Eggesiner<br />

Maler-Familie Kurzweg bauen.<br />

Und selbst für das leidige<br />

Thema Kirchen-Kälte hat die<br />

Pastorin eine Lösung parat:<br />

„Wenn es zu kalt ist, schmeißen<br />

wir unsere alte Bauheizung<br />

an.“<br />

ulen, Sporthallen und Sitzungsräume - das junge Orchester unter<br />

as Schulz hat schon in vielen verschiedenen Spielstätten geglänzt.<br />

Claudia Schneider, Regionalmanagerin der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

„Am liebsten sitze ich inmitten der Zuschauer und beobachte, wie sie auf das Konzert reagieren.<br />

Wirken manche anfangs noch abgespannt und belastet, verändert sich das nach wenigen<br />

Klängen. Zum Schluss strahlen alle, wenn sich die Musiker in den Armen liegen. Das bewegt<br />

mich immer wieder und macht „Stadt.Land.Klassik!“ zu meinem Herzensprojekt.“<br />

foto: ZVG


SEITE 14<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Das heimliche „Wohnzimmer“ des Orchesters: die Werleburg on Malchow. <br />

FOTO: NADINE SCHULDT<br />

Dirigent Keuntae Park (M.) mit dem Orchester im Kulturhaus Teterow. Nicht nur hier hat die Neue<br />

Philharmonie MV engagierte Partner gefunden. <br />

FOTO: NADINE SCHULDT<br />

meisten Spielstätten: Zwei<br />

Konzerte in der Nikolaikirche,<br />

die Käthe-Kollwitz-Schule<br />

mit zwei Konzerten, das<br />

Theater mit einem einmaligen<br />

Auftritt sowie die Sporthalle<br />

in der Südstadt, wo die<br />

jungen Philharmoniker mit<br />

Stand August 2023 sechs Mal<br />

gastierten. Mehr oder weniger<br />

gezwungen, weil sowohl<br />

die Aula in der „Kollwitz“ als<br />

auch die Nikolaikirche saniert<br />

werden. In dem ehemaligen<br />

Gotteshaus soll das Ikareum<br />

entstehen, ein anspruchsvolles,<br />

millionenschweres Ausstellungsprojekt,<br />

gewidmet<br />

dem Flugpionier Otto Lilienthal.<br />

„Wenn die Nikolaikirche<br />

fertig ist, kehren wir auf<br />

jeden Fall wieder zurück“,<br />

hat Dirigent Andreas Schulz<br />

schon mal zugesichert. Mit<br />

einer neuen Heizung dürfte<br />

es dann auch in Sachen Konzert-Klima<br />

klappen.<br />

Mit zehn Konzerten insgesamt<br />

liegen die Anklamer in<br />

der Spitzengruppe der Städte<br />

mit den meisten Auftritten<br />

der Neuen Philharmonie in<br />

den vergangenen fünf Jahren,<br />

knapp „geschlagen“ von Pasewalk,<br />

wo auch die Spielstätte<br />

Nummer 1 steht.<br />

Elfmal war das junge Orchester<br />

im Historischen U zu<br />

erleben, hier bestritt es am<br />

14. Oktober 2018 auch das<br />

allererste Konzert der „Stadt.<br />

Land.Klassik!“-Tour vor ausverkauftem<br />

Haus. Der sanierte<br />

Veranstaltungssaal in der<br />

früheren Kürassierkaserne<br />

bietet alles, was die Herzen<br />

von Orchestermusikern begehren:<br />

Eine große Bühne,<br />

auf die knapp 50 Musiker<br />

und – falls nötig – auch noch<br />

Tänzer der Deutschen Tanzkompanie<br />

passen, eine gute<br />

FOTO: ZVG<br />

Elke-Annette Schmidt (Die Linke), Mitglied des MV-Landtags<br />

„Die Reihe ist ein herausragendes Beispiel für gelungene kulturelle Bereicherung und Belebung<br />

der ländlichen Räume. Die Konzertbesucher haben so die Möglichkeit, sich „um die<br />

Ecke“ den Werken von bekannten und weniger bekannten Komponisten zu nähern.“


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 15<br />

Akustik, ein Saal für mehr<br />

als 400 Zuhörer und – nicht<br />

zu vergessen – ausreichend<br />

Garderoben und Nebenräume<br />

für die Musiker, die sich<br />

vorbereiten, umziehen und<br />

auch mal einen Happen essen<br />

möchten.<br />

In der Rangliste der am<br />

häufigsten bespielten Säle<br />

folgen nach dem Historischen<br />

U das Kulturhaus in Teterow<br />

und der Bürgersaal in Waren<br />

(jeweils neun Konzerte) sowie<br />

die Werleburg in Malchow als<br />

heimliches „Wohnzimmer“<br />

mit acht Konzerten. Insgesamt<br />

kommt Teterow auch<br />

auf zehn Konzerte: Einmal<br />

durfte die Neue Philharmonie<br />

die Kirche „Sankt Peter<br />

und Paul“ nutzen, weil die<br />

seinerzeit gültigen Corona-<br />

Auflagen in dem weitläufigen<br />

Kirchenschiff besser<br />

umzusetzen waren.<br />

Teterows Bürgermeister<br />

Andreas Lange freut sich,<br />

dass die Neue Philharmonie<br />

immer wieder ihre „Heimspiele“<br />

in seiner Stadt austrägt.<br />

Natürlich ist er längst<br />

nicht der einzige begeisterte<br />

Teterower. Die dortigen Konzerte<br />

sind oft am schnellsten<br />

ausverkauft, da braucht es<br />

gar nicht so viel Werbung.<br />

„Es ist sehr schön, dass das<br />

Orchester dort spielt, wo die<br />

Menschen zu Hause sind“,<br />

schwärmt Lange.<br />

Die Bezeichnung der Reihe<br />

– „Stadt.Land.Klassik!“ – sei<br />

aus seiner Sicht treffend für<br />

den Ansatz. Und, es funktioniert<br />

einfach zwischen den<br />

Partnern: Die Neue Philharmonie,<br />

die Stadt Teterow, der<br />

Eigentümer des Kulturhauses<br />

Wilfried Gerhardt und die<br />

<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

als Medienpartner zie-<br />

„Notfalls schmeißen wir die Bauheizung an.“ Die Neue Philharmonie in der Lutherkirche Eggesin.<br />

Schwierige Akustik: Klarinettist Ruben Staub<br />

beim Solokonzert in der Sporthalle Süd in<br />

Anklam. <br />

FOTO: ANNEMARIE MAASS<br />

Auf der Bühne im Historischen U in Pasewalk<br />

finden auch noch Künstler der Deutschen<br />

Tanzkompanie einen Platz. FOTOS (2): FRANK WILHELM<br />

Rita Schaffrina, Schulleiterin Grundschule Dargun<br />

„Wir waren quasi das Publikum der ersten Stunde: Eines der ersten Grundschulkonzerte überhaupt,<br />

in der Klosterruine. Wir durften mit der ganzen Schule Stücke aus der „Zauberflöte“<br />

hören. Es war wunderbar!“<br />

FOTO: GERALD GRÄFE


SEITE 16<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Von Frank Wilhelm<br />

Schule in Anklam ist ein Erlebnis<br />

verbunden, das wohl<br />

Wenn Andreas alle Beteiligten schwerlich<br />

Schulz Wochen vergessen werden.<br />

vor einem Konzert Am 29. November 2018<br />

eine neue, unbekannte Spielstätte<br />

besichtigt, stellt er sich<br />

in die Ecken des Raums und<br />

versucht, den Saal zu erfühlen.<br />

Er verharrt, schließt die<br />

sollte bei der zweiten SLK-<br />

Tour das dritte Konzert in<br />

der Anklamer Nikolaikirche<br />

über die Bühne gehen. Heizlüfter<br />

und Armeedecken wurden<br />

bereitgehalten, um das<br />

Augen. Dann „sieht“ und<br />

hört er sein Orchester, schildert<br />

Claudia Schneider von<br />

der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

das Prozedere.<br />

Andreas Schulz, der Chef<br />

der Neuen Philharmonie MV,<br />

kann sich bei der Wahl der<br />

Spielstätten für die Stadt.<br />

Land.Klassik!-Touren (SLK)<br />

offensichtlich auf sein Gespür<br />

verlassen. Auch wenn<br />

die Räume in der Regel nicht<br />

Konzert in der kühlen Kirche<br />

sicherzustellen.<br />

Doch dann: „Sieben Grad<br />

am Dirigentenpult, klamme<br />

Musikerfinger und Angst um<br />

die Instrumente“, beschreibt<br />

Claudia Schneider in ihrem<br />

Tour-Tagebuch die Situation.<br />

Eine knappe Stunde vor dem<br />

Konzert entschieden Andreas<br />

Schulz und die Musiker: Die<br />

Nikolaikirche ist nicht bespielbar.<br />

die perfekte Akustik einer<br />

Neubrandenburger Konzertkirche<br />

Aber Musiker und Fans<br />

Bürgersaal erreichen, in Waren entführen bietet ideale hatten Voraussetzungen Glück. Die für Telefon-<br />

die Auftritte der Neuen Philharmonie MV.<br />

Der<br />

Auch die jungen an der Müritz Orchestermusiker<br />

haben die jungen drähte Musiker glühten. schon viele Herzen Erreicht erobern können.<br />

ihrer Zuhörer doch im-<br />

mer wieder in wunderbare<br />

wurde auch der unkomplizierte<br />

Hausmeister der einige<br />

hen Klangwelten, alle einem geschaffen Strang. großen 100 Meter Raum entfernt gleich liegenden neben tungen mit deutlich kleinerer Stadtzentrum neu entstand,<br />

Von von diesem Tschaikowski, Gemeinschaftsgefühl,<br />

Mozart, dem Käthe-Kollwitz-Schule. Konzertsaal läuft Nach die Besetzung. Wenn die Neue sind Veranstalter und Musiker<br />

so Beethoven weiß Lange, und lassen ande-<br />

Brahms,<br />

ren sich Klassikern, auch viele neue wie Besucher der finale,<br />

anstecken. meist begeisterte Applaus<br />

beweist. Eine Feststellung, Und darauf die kommt ohne<br />

gesamte zehn Minuten Vor- und stand Nachbereitung.<br />

das Orchester Auch in in den die Konzerten, Aula um-<br />

fest, dass<br />

die ziehen in den kann. Schulen gespielt<br />

werden, „Ein rasanter muss improvisiert<br />

Umzug folgt,<br />

Philharmonie mit mehr als<br />

40 Musikern samt Flügel anrückt,<br />

hat die Kulturchefin<br />

des Rathauses, Grit Schultz,<br />

vor der einen oder an-<br />

deren Panne nicht gefeit.<br />

Legendär ist eine Episode im<br />

modernen Warener Bürgersaal,<br />

es Zweifel doch auf letztlich die SLK-Partner bei einem ein Konzertraum, der<br />

werden: die Gäste Dann helfen ziehen beim Aufstellen<br />

die schon so ihre liebe Mühe,<br />

klassischen an allen Orten Konzert zutrifft. an. Die der Frauen Stühle und und Männer mit jungen<br />

alle auf der Bühne unterzu-<br />

alle Wünsche des Orchesters<br />

Beteiligten Immerhin ziehen hat die an einem Neue eben geringer Klassenräume, Verspätung geht um es bringen.<br />

erfüllt. Heute können die Beteiligten<br />

Philharmonie Strang, um dem bei Publikum ihren sich los. Sogar umzukleiden eine Getränkebar und einzuspielen.<br />

Auch die Garderoben werden<br />

über die Panne beim<br />

15 am „Wellen“ Ende des durch Tages den ein Nordostevergessliches<br />

bereits Konzerterlebnis<br />

in 16 verschie-<br />

unmünde<br />

improvisieren Im die Kino Helfer Uecker-<br />

zur<br />

Pause, sodass wurde gar nur der noch kleine die knapp. „Dann nutzen Konzert im April 2019 lachen,<br />

wir schon mal Räume im auch <strong>Nordkurier</strong>-Chef Lutz,<br />

denen zu bieten. Sälen Dazu gespielt: gehört In auch, Kirchen<br />

Räume wie für in Demmin, die jungen Eggesin Musiker<br />

herzurichten; Ueckermünde. Räume, In Kul-<br />

die<br />

oder<br />

Kinosaal abgelegten kurzerhand Kleiderberge zur Garderobe<br />

Gäste in umfunktioniert.<br />

der Garderobe dar-<br />

der<br />

an Auch erinnern, im Torgelower wie kalt so Rathaus<br />

ein<br />

Rathaus, das mit dem Ueckersaal<br />

verbunden ist“, sagt Grit<br />

Schultz. „Aber wir machen<br />

der seinerzeit dirigierte: Das<br />

Orchester hatte gerade die<br />

Instrumente gestimmt, der<br />

Konzertort muss sein immer kann. ein Danke, biss-<br />

alles möglich, damit Kultur Dirigent hob den Taktstock<br />

turhäusern, in der Regel für erbaut alles zu andere, DDR-<br />

Zeiten, aber nicht wie für in Friedland ein Sinfonieorchester<br />

gebaut Und in wurden. Schulen wie die Schneider Neue Philharmonie in ihrem Tour-Ta-<br />

mit Andreas Schulz ein wirklich lich „Plock!“<br />

oder chen Anklam!“, geräumt schrieb werden, Claudia wenn nach Togelow kommt. Zumal – und dann machte<br />

Jeder<br />

es plötz-<br />

Teterow.<br />

in den So müssen Aulen des die Carolinums Musiker „voller gebuch. Kapelle“ anrückt. In sympathischer Dirigent ist.“ Ausgerecht der Scheinwerfer,<br />

Neustrelitz auch im Kulturhaus und der Teterow Grundschule<br />

dem Apropos runden Ueckersaal Anklam: fin-<br />

Die Aber auch in den schöns-<br />

der für das Licht über<br />

zusammenrücken. Röbel. Eine extra den Peenestadt normalerweise ist bislang die der Sitten<br />

Sälen wie dem Uecker-<br />

auch<br />

dem Dirigentenpult<br />

ein<br />

sorgen<br />

m<br />

Garderobe Apropos gibt Aula. es allenfalls Mit dem zungen Auftrittsort der Stadtvertretung<br />

der Neuen Philharmonie<br />

außerdem MV mit Veranstal-<br />

den zusammen mit Torgelows Lutz Schumacher stand<br />

saal, der nach der Wende sollte, gab seinen Geist auf.<br />

Festsaal für den Dirigenten. der Käthe-Kollwitz- In einem statt, im<br />

foto: ZVG<br />

Heiko Miraß, Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg (SPD)<br />

„Musik bringt die Seele zum Klingen, genauso wie das Leben nah an der Natur in kleinen<br />

Städten und Dörfern. Große Orchesterwerke aufs Land zu bringen, liegt deshalb vielleicht<br />

näher als man zunächst glaubt. Mich als leidenschaftlichen Landbewohner und meinen<br />

Förderrat begeistert jedenfalls die Grundidee von „Stadt.Land.Klassik!“ immer wieder.“<br />

Kirchen und Sch<br />

Leitung von Andre


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 17<br />

<br />

Nach zwei Konzerten im Kino hat die Neue<br />

Philharmonie in Ueckermünde die<br />

Marienkirche als Spielstätte entdeckt.<br />

FOTO: ECKHARD KRUSE<br />

Normalerweise tagen im Ueckersaal die Stadtvertreter Torgelows.<br />

fotos (2): Frank Wilhelm<br />

Dunkeln. Er und das Publikum<br />

nahmen es mit Humor.<br />

„Eilig sorgte ein Mitarbeiter<br />

des Bürgersaals für neues<br />

Licht, während Schumacher<br />

den Saal mit Anekdoten über<br />

andere Pannen vorausgegangener<br />

Konzerte unterhielt“,<br />

beschrieb der <strong>Nordkurier</strong>-Reporter<br />

die Situation.<br />

Zu den Lieblingsräumen<br />

des Chefdirigenten gehören<br />

die Kirchen. Durch die Gotteshäuser<br />

wehe der Geist<br />

alter Meister wie Bach und<br />

Händel, die große Werke der<br />

neue Konzertsaal ist<br />

größte Kirche, die die Neue<br />

usikalisches<br />

Philharmonie auf ihren SLK-<br />

Abenteuer<br />

Touren bisher bespielt hat,<br />

Kirchenmusik geschaffen<br />

haben, sagte er vor einigen<br />

Jahren im Interview. Die<br />

ist St. Bartholomaei in Demmin.<br />

Die Kirchgemeinde war<br />

schon dreimal Gastgeber des<br />

Orchesters. Schulz gerät ins<br />

Schwärmen, wenn er die besondere<br />

Atmosphäre des Gotteshauses<br />

beschreibt: „Es ist<br />

ein ganz besonderer Klang.<br />

Es wird erhebend“, sagte er<br />

Anfang 2023 im Gespräch mit<br />

dem <strong>Nordkurier</strong>.<br />

Erhebend, dieses Wort<br />

umschreibt wohl auch den<br />

Moment ganz gut, als Sandra<br />

Kussat-Becker Anfang<br />

2019 einen Anruf von Claudia<br />

Schneider erhielt: Ob sie<br />

sich vorstellen könne, dass<br />

die Stadt.Land.Klassik!-Tour<br />

auch in der Eggesiner Lutherkirche<br />

Station machen<br />

könne? Die Pastorin war<br />

hellauf begeistert. Die engagierte<br />

Kirchenfrau denkt<br />

natürlich rational: Das Gotteshaus<br />

ist stark sanierungsbedürftig,<br />

die Gemeinde aber<br />

arm wie die sprichwörtliche<br />

Kirchenmaus. Um dringend<br />

benötigte Fördermittel zu<br />

bekommen, muss die Luther-<br />

Kirche auch über die Stadtgrenzen<br />

von Eggesin hinaus<br />

bekannt werden. Was wäre<br />

besser dafür geeignet als<br />

ein Konzert mit Dvorak und<br />

Prokofjew, über das auch<br />

noch in der Zeitung berichtet<br />

wird? Das Premierenkonzert<br />

in Eggesin gab es dann<br />

im April 2019.<br />

Wer mit Sandra Kussat-<br />

Becker spricht, spürt aber<br />

auch schnell, dass sie emotional<br />

hinter dem Projekt<br />

steht. Sie ist eine der vielen<br />

Protagonisten im Nordosten,<br />

die vom SLK-Fieber infiziert<br />

sind, und die dieses „Fieber“<br />

weitertragen. Da die Kirche<br />

nicht mehr für Gottesdienste<br />

verwendet wird, ist in den<br />

Wochen vor den Konzerten<br />

Groß-Reinemachen angesagt,<br />

was ohne ehrenamtlich tätige<br />

Gemeindemitglieder, die Besen<br />

und Staubwedel schwingen,<br />

schwer machbar wäre.<br />

Wenn es darum geht, die eine<br />

oder andere Wand schnell<br />

noch einmal malerisch aufzufrischen,<br />

kann Sandra Kussat-Becker<br />

auf die Eggesiner<br />

Maler-Familie Kurzweg bauen.<br />

Und selbst für das leidige<br />

Thema Kirchen-Kälte hat die<br />

Pastorin eine Lösung parat:<br />

„Wenn es zu kalt ist, schmeißen<br />

wir unsere alte Bauheizung<br />

an.“<br />

ulen, Sporthallen und Sitzungsräume - das junge Orchester unter<br />

as Schulz hat schon in vielen verschiedenen Spielstätten geglänzt.<br />

Claudia Schneider, Regionalmanagerin der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

„Am liebsten sitze ich inmitten der Zuschauer und beobachte, wie sie auf das Konzert reagieren.<br />

Wirken manche anfangs noch abgespannt und belastet, verändert sich das nach wenigen<br />

Klängen. Zum Schluss strahlen alle, wenn sich die Musiker in den Armen liegen. Das bewegt<br />

mich immer wieder und macht „Stadt.Land.Klassik!“ zu meinem Herzensprojekt.“<br />

foto: ZVG


SEITE 18<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Stunde Null in Anklam<br />

Fast ein Jahr, bevor „Stadt.Land.Klassik!“ offiziell an den Start ging, probierte der<br />

<strong>Nordkurier</strong> das Konzept in Anklam aus. Hier erinnert sich Jürgen Mladek, damals<br />

<strong>Nordkurier</strong>-Redaktionsleiter in Vorpommern, wie er zum ersten Mal davon hörte.<br />

Die besten Ideen, also<br />

die vom Kaliber „Genial,<br />

das müssen wir<br />

unbedingt machen!“, die kommen<br />

vielen Menschen ja kurz<br />

nach Mitternacht, vielleicht<br />

als Folge von irgendwas mit<br />

dem Biorhythmus, womöglich<br />

aber doch eher bedingt durch<br />

Bier, jedenfalls: geniale Ideen<br />

entstehen dann – echt jetzt<br />

aber mal! –, und es waren bestimmt<br />

auch nur zwei oder<br />

drei kleine Pils. Also, maximal!<br />

Jedenfalls, alle sind begeistert,<br />

das Mundwerk läuft<br />

heiß, bis die Ohren glühen,<br />

es wird zwei Uhr, drei Uhr,<br />

kein Mensch glaubt mehr<br />

die Geschichte von nur zwei<br />

oder drei kleinen Pils, dann<br />

gehen alle irgendwann doch<br />

schlafen, und wenn der liebe<br />

Gott einen guten Moment hat,<br />

dann haben am nächsten Morgen<br />

alle die ach so geniale Idee<br />

vergessen. gruppe übernommen hat.<br />

Die Alles Reihe schon heißt oft in erlebt, Baden- zumindest<br />

Württemberg schwant „Schwäbische<br />

dem Autor,<br />

dass Klassiksterne“ es ziemlich und oft so hat gewesen<br />

ähnlich sein gut dürfte angelassen – aber die wie Idee in<br />

sich<br />

mit Mecklenburg-Vorpommern.<br />

„Stadt. Land. Klassik!“, die<br />

war von Anfang an von einem<br />

ganz Wollen anderen Sie weiter Kaliber.<br />

expandieren? Es fing schon damit an,<br />

Schulz: dass der Grundsätzlich Mann unerfreulich schon,<br />

nüchtern wobei wir klang, natürlich alles irgendwann<br />

also an wie unsere immer, Kapazitäts-<br />

wenn die-<br />

eigentlicsgrenzen<br />

sattsam kommen. bekannte Wir Neubrandenburger<br />

ja auch noch Telefonnummer<br />

Konzerte<br />

geben<br />

in<br />

auf dem Display des wackeren<br />

Anklamer <strong>Nordkurier</strong>-<br />

Redaktionsleiters auftauchte,<br />

gerne zu einer unappetitlich<br />

frühen Uhrzeit, also just dann<br />

am Vormittag, wenn anständige<br />

Journalisten die eigene<br />

Zeitung noch nicht gelesen<br />

haben und zwangsläufig ins<br />

Stammeln kommen, wenn der<br />

Geschäftsführer eine harmlose<br />

Frage zur aktuellen Ausgabe<br />

stellt.<br />

Nicht, dass es so etwas<br />

geben würde wie anständige<br />

Journalisten, wo kämen wir<br />

denn da hin, und überhaupt<br />

meckern die guten Geschäftsführer<br />

einem ja nicht ins<br />

Handwerk rein, und so war<br />

es auch an diesem Tag in Vorpommern<br />

im Jahr 2017.<br />

Moderator Juri Tetzlaff und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer Lutz<br />

Schumacher begrüßten die rund 300 Gäste in Anklam.Foto:NK-Archiv<br />

Berlin und in weiteren Städten.<br />

Neulich haben wir bei-<br />

Dach gründen (lacht).<br />

Orchester unter demselben<br />

spielsweise bei Volkswagen<br />

in Wolfsburg gespielt. Irgendwann<br />

kommt dann aber der schon mehrere Dirigenten…<br />

Immerhin gibt es ja auch<br />

Punkt, wo man mit einem Orchester<br />

nicht mehr schaffen wäre es auch schon jetzt<br />

Schulz: Das stimmt, anders<br />

kann – schon die rund 100 nicht zu bewältigen. Ich bin<br />

Konzerte im Jahr, die wir jetzt froh, dass wir mit unserem<br />

machen, sind mehr als die stellvertretenden künstlerischen<br />

Leiter Keuntae Park<br />

meisten anderen Orchester<br />

zu bewältigen haben. Aber im seit dem vorigen Jahr einen<br />

Ernstfall können wir natürlich<br />

einfach Musiker noch ein hier... zweites ...und haben. glückliche Zuschauer<br />

weiteren festen Dirigenten<br />

Begeisterte dort.<br />

Also unerschrocken ran<br />

ans Telefon, mal sehen, was<br />

wir für die <strong>Nordkurier</strong>-Zentrale<br />

tun können. „Schuuhmacher“,<br />

schmeichelte es in mein<br />

Ohr, mit diesem melodiös<br />

langgezogenen U, und dann<br />

wundert der sich, wenn mal<br />

jemand aus Versehen Schuhmacher<br />

statt korrekt Schumacher<br />

schreibt. Lutz Schumacher<br />

also, der Geschäftsführer<br />

der <strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

war am anderen Ende der Leitung,<br />

wer auch sonst bei dieser<br />

Telefonnummer, aber ich melde<br />

mich ja auch grundsätzlich<br />

mit meinem Namen, nämlich<br />

korrekt und mit kurzen a bei<br />

Mladek und nicht so, wie es<br />

jetzt aus dem Telefon klang:<br />

„Herr Mlaaadek“, hob Lutz<br />

Schumacher also an, und der<br />

Trick ist eigentlich ganz gut,<br />

denn so ein langer Vokal sorgt<br />

doch gleich für ein wenig Wärme<br />

in dieser kalten Welt, und<br />

später Schumacher: lernte ich, Das dass ist man sicher so<br />

eine auch gewollte etwas, an Rhythmusverschiebunchestermitglieder<br />

in Musik viel auch ler-<br />

dem die Or-<br />

Synkope nen können. nennt Manchmal und dadurch gibt<br />

eine es bei reizvolle einer Spannung einzigen Welle erzeugen<br />

von kann. „Stadt.Land.Klassik!“<br />

drei Aber Dirigenten, wir schweifen gelegentlich<br />

gewiss wechseln nix sie mit sogar reizvol-<br />

in-<br />

ab, da<br />

war<br />

ler nerhalb Spannung eines zwischen Konzerts. Lutz Das<br />

Schumacher Orchester muss und sich dem dann Anklamer<br />

jedes Mal Büroleiter, auf einen wir anderen<br />

Interpreten Profis, aber einstellen als er<br />

sind<br />

schließlich<br />

dann und spielt fortfuhr, möglicherweise<br />

dass da „so<br />

eine und Idee“ dasselbe habe und Werk ob ich drei die<br />

foto: ZVG<br />

Danny Sirko Salka, Rodewald, Redaktionsleiter Bürgermeister bei Pasewalk Labhard Medien (Schwäbisch Media)<br />

„Eine „Alle paar Stadt Monate ohne Musik touren von die „Stadt.Land.Klassik!“ (musik-)verrückten Nachwuchs-Stars ist wie ein Ort ohne übers Einwohner: Land und trist sorgen und<br />

langweilig. mit ihren frischen, Und jeder lebhaften Musiker Gastspielen ist eine Wohltat für Riesenstimmung. für „unsere“ Menschen Dabei ist der es Stadt, dem Orchester denn sie<br />

spielen und Publikum Leben rein gleichermaßen – und das ist schnuppe, schließlich ob der sie Schlüssel in einem für Kino, eine Kulturhaus, lebendige Stadt.“ einer Kirche oder<br />

Schule auftreten. Hauptsache, bei den Leuten sein. Respekt!“


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 19<br />

rumentenkoffer an Wissen<br />

und Techniken verfügen und<br />

man muss in der Lage sein,<br />

ein Werk zu interpretieren<br />

– aber am Ende geht es vor<br />

allem um Persönlichkeit.<br />

wir auftreten. Wir spielen<br />

manchmal während einer<br />

Welle zuerst in einem Volkshaus,<br />

das eigentlich viel zu<br />

klein ist für so ein Orchester.<br />

Am zweiten Tag spielen<br />

wir dann in einer Turnhalle,<br />

Geht es bei den Proben auch<br />

mal ruppiger zu? Das Publikum<br />

kennt Sie, Herr Schulz,<br />

ja nur als den stets charmanten<br />

Orchesterchef, den nichts<br />

aus der Ruhe bringen kann.<br />

über uns hängen die Basketballkörbe.<br />

Und am dritten<br />

Tag spielen wir in einer riesigen<br />

Kirche, die eigentlich<br />

viel zu viel Hall hat. Andere<br />

Orchesterleiter würden das<br />

Schulz: (lacht) Naja, es ist für unmöglich halten – aber<br />

Die Nikolaikirche mit der Lilienthal-Ausstellung schon was bot dran: 2017 Freundlich eine einmalige wir Kulisse haben für jetzt ein Klassik-Konzert.<br />

schon so oft<br />

nächsten Tage mal nach Neubrandenburg<br />

kommen könne,<br />

da keimte bei mir dann doch<br />

so etwas wie Neugier.<br />

bin ich vor der Probe und<br />

nach sehen der mit Probe… schwarzem Kleid<br />

Schumacher: und so?“ -– „Jepp!“ Ich erlebe – „Wirklich Andreas<br />

Schulz mit allem als Pipapo sehr gründlichen<br />

und Tschingderrassabumm<br />

sehr genauen, und aber Musik, auch die<br />

und<br />

bewiesen, wie gut das alles<br />

funktionieren te Abend so begeisternd, kann! Das dass finde<br />

daraus ich viel eine faszinierender ganze Konzertreihe<br />

werden einzelnen kann? Spielstätten. So fragt man<br />

als<br />

die<br />

Schumacher: seinen Redaktionsleiter Für mich bleiben aus ...<br />

Und dann hat er’s erzählt. sehr einem durchsetzungsstarken<br />

Herzen geht?“ – „Ja, verschiedene Ich antwortete Auftritte sinngemäß:<br />

Seine Idee. Und wer will, kann<br />

diesen Text jetzt noch mal von<br />

vorne lesen, denn zumindest<br />

ein klein wenig klang das für<br />

Probendirigenten. versprochen!“ Wenn es<br />

um Damit Unkonzentriertheit also wollten Schulz oder<br />

schlechte und Schumacher Vorbereitung durchs <strong>Nordkurier</strong>-Land<br />

kann wirklich ziehen, um sehr dort un-<br />

geht,<br />

da<br />

Waren Keine Ahnung, an der Müritz kann unvergessen.<br />

sein, denke Dort schon. habe ich mich<br />

schon<br />

zum Eines ersten aber Mal konnte bei ich „Stadt. versprechen:<br />

Wir bekommen ans Dirigen-<br />

die<br />

Land.Klassik!“<br />

mich im ersten Moment schon gehalten aufzutreten, werden. wo sonst Das eher gilt tenpult Hütte voll! getraut. Wozu Dort hat ist man mal<br />

so nach dieser Art von Ideen,<br />

die zunächst einmal wahnsinnig<br />

gut klingen und dann<br />

übrigens kein Sinfonieorchester nicht nur für seine hinkommt.<br />

Und sondern in Anklam auch woll-<br />

für<br />

Musiker,<br />

seine ten sie Dirigierschüler… es gerne testen, um (lacht) zu<br />

ein schließlich Scheinwerfer eine gut über gehende meinem<br />

Zeitung Kopf und explodiert. Telefonnummern<br />

war von vor allen einiger möglichen Zeit<br />

Und<br />

dort<br />

sang- und klanglos wieder Schulz: sehen, Mein ob die persönlicher Besucher wirklich<br />

Anspruch<br />

auch Menschen! das Konzert, Aber, Herr bei Schu-<br />

dem<br />

einkassiert oder sofort wieder<br />

vergessen werden.<br />

kommen. ist, das Das beste Konzert – und ich macher, mich wenn zum wir ersten uns so rein-<br />

Mal<br />

zwar Nummer wirklich Null. das absolut einigermaßen hängen, dann muss sicher das richtig in der<br />

Was das alles kostet! Der<br />

ganze Aufwand! Und wie ist<br />

beste Aber – wollen aus dem die Orchester Anklamer<br />

herauszuholen. das auch? Wird dieser Und geplan-<br />

ich<br />

Dirigentenrolle gut werden, die Leute gefühlt vertrauen<br />

uns all nämlich. das mit einem Publi-<br />

habe.<br />

Und<br />

das mit der Versicherung? weiß, wie gut die Leute sind, kum, das einem immer das<br />

Tausend tückische Details, wie fit sie sind und wozu wir Gefühl gibt, willkommen zu<br />

aber: „Herr Mlaaadek, das lassen<br />

alle Zum schon Autor: in der Jürgen Lage waren Mladek sein. Aber Andreas hat schon<br />

Sie mal meine Sorge sein“. und immer wieder sind. Und recht: Schön ist es eigentlich<br />

Mal Stattdessen vollkommen erzählte anders. Das er<br />

dann schult von ungemein. diesem Orchester.<br />

Junge, hervorragend ausgebildete<br />

Musiker, knapp zusammenge-<br />

die noch richtig<br />

Ganz<br />

fasst: heiß auf Was Konzerte macht einen sind. guten Hervorragender<br />

aus? Dirigent namens<br />

Dirigenten<br />

Schumacher: Andreas Schulz. Die Frage Was muss man halt Andreas<br />

so erzählt. Schulz beantworten, da<br />

hat Ich er aber mehr hatte Erfahrung als Nicht-Kenner<br />

noch Wenn eine ich Menge es zu Fragen: einem<br />

als ich.<br />

Schulz:<br />

so Jürgen lange Mladek ich dieses war von bestmögliche<br />

Redaktionsleiter Ergebnis für nicht den Bereich raus-<br />

Vorpommern. 2018 wechselte er<br />

2011 bis 2017 überall. beim <strong>Nordkurier</strong> in Anklam<br />

geholt nach Neubrandenburg habe, gebe ich und keine wurde dort Hören <strong>Nordkurier</strong>-Chefredakteur,<br />

Sie als Klassik-Enthusiasten<br />

„Schwäbischen eigentlich Zeitung“ auch ande-<br />

Ruhe. ehe er Das 2022 gilt in übrigens derselben für Funktion jedes<br />

nach Konzert. Ravensburg Ganz in egal, Baden-Württemberg ob wir re als wechselte, klassische die Musik? den Nord-<br />

zur<br />

nun kurier in Pasewalk zwischenzeitlich spielen übernommen oder Schumacher: hatte. Der Region Privat Vorpommern<br />

der schon Reihe „Stadt.Land.Klassik!“ vor allem klassische ist<br />

höre ich<br />

für den Bundespräsidenten.<br />

Mladek treu geblieben: Musik, weil Er unterhält es nun einen mal meine<br />

Nähe Leidenschaft von Anklam und ist. be-<br />

Ich bin<br />

Haben Sie eine Lieblingsspielstätte<br />

bei „Stadt.Land. sucht bis heute guter regelmäßig Musik Konzerte gegenüber von aber<br />

Wohnsitz in der<br />

Wort „Mit Pauken zusammenfassen und Trompeten?“ soll: Klassik!“?<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ generell Seine sehr Leitartikel, aufgeschlossen,<br />

Kommentare<br />

Persönlichkeit. – „Ja, mit Pauken Neben und Trompeten.“<br />

– „Und muss mit hinreißenden<br />

man natür-<br />

Ausstrahlung<br />

das erscheinen geht regelmäßig quer durch<br />

so fas-<br />

und Glossen Schulz: Nein. Was mich<br />

ziniert, ist die Unterschiedlichkeit<br />

auch im <strong>Nordkurier</strong>. alle Genres. Bei der Popmulich<br />

Violinistinnen, auch über so wie einen im Fern-<br />

Inst-<br />

der Säle, in denen sik liegt der Fokus in<br />

den<br />

foto: k. horstmann<br />

70ern und 80ern, das hat<br />

wahrscheinlich mit meinem<br />

Lebensalter zu tun. Auch<br />

gute Volksmusik kann sehr<br />

reizvoll sein, finde ich. Und<br />

als jemand, der bei Familienfeiern<br />

und mit den eigenen<br />

Kindern immer viel und<br />

gerne gesungen hat, muss<br />

ich auch sagen: Es gibt ganz<br />

großartige Kinderlieder! Was<br />

Rolf Zuckowski oder Gerhard<br />

Schöne gemacht haben, das<br />

finde ich schon sehr beeindruckend.<br />

Andreas Schulz Außerdem bei der Arbeit. kann<br />

ich Dixieland-Jazz einiges<br />

abgewinnen, Das war der den Deal, finde und ich jeder<br />

hielt seinen total lustig. Part ein.<br />

irgendwie<br />

Schulz: Es wurde Ich dann habe die gerade Nikolaikirche,<br />

der überlegt: 22. September Privat 2017, höre<br />

noch<br />

mal<br />

ich die Menschen so gut wie strömten, überhaupt dann<br />

keine wurde Musik. ein wenig Lutz begrüßt wird und das<br />

vielleicht dann waren kennen: mit dem ersten Wenn<br />

man Akkord sich 300 länger Leute mit verzaubert.<br />

In der Orchesterwerk Pause gab – be-<br />

bis<br />

einem<br />

großen<br />

schäftigt, heute legendär! dann ist – Anklamer die Musik<br />

oft Bockwurst, noch über Stunden, nie zuvor wenn<br />

nicht habe über ich erlebt, Tage im dass Kopf. man Ich<br />

mache als Journalist dann auch am Rande beispielsweise<br />

einer Veranstaltung im Auto keine von Musik den<br />

so<br />

an, Besuchern weil sie nicht die andere – natürlich Musik<br />

allenfalls zu Recht überlagern – kritisiert würde. wird,<br />

Aber sondern Berührungsängste dass alle zumindest mit<br />

moderner für einen Abend Musik total habe begeistert<br />

von nicht. ihrer Meine Heimatzeitung Frau ist<br />

ich<br />

auch<br />

ja sind. Sängerin und widmet sich<br />

auch Mittlerweile den jüngeren war ich Genres. oft bei<br />

Dieses „Stadt.Land.Klassik!“, Jahr sind wir zum einmal Beispiel<br />

habe ich gemeinsam nach einem bei Konzert „Dorfkirche<br />

eine Runde klingt“ für die aufgetreten Musiker<br />

und geschmissen haben auch (das ganz mache moderne<br />

nie Sachen wieder, gemacht. das sind echt Das viele war<br />

ich<br />

ein und Heidenspaß auf einem Bein – nicht können nur<br />

für die auch das Publikum, nicht spielen!), sondern mit<br />

auch meinen für beiden uns. Jungs war ich<br />

Schumacher: auch in den Kinderkonzerten,<br />

George Bizet soll<br />

mal ich höre gesagt auf haben: Autofahrten „Es gibt<br />

nur jetzt zwei sehr Arten gerne von Klassik Musik und –<br />

gute habe und letztes schlechte.“ Jahr angefangen,<br />

Schulz: Klavier Das zu lernen. Zitat kannte ich<br />

gar Doch, nicht. es Aber war ja, das eine könnte gute<br />

ich Idee. so Richtig unterschreiben! gut!<br />

Bernd Rademann, Norbert Möller, Geschäftsführer Bürgermeister <strong>Nordkurier</strong> Waren (Müritz) Logistik<br />

„Der beste Beweis „Stadt.Land.Klassik! für das Gelingen passt eines perfekt musikalischen zum <strong>Nordkurier</strong>: Angebotes Wir ist denken die Resonanz nicht nur und an die<br />

Wahrnehmung Menschen seiner den Besucher. großen Die Städten, Konzertreihe sondern „Stadt.Land.Klassik!“ auch an die Bevölkerung fand in von den Beginn kleineren an<br />

eine ausgesprochen Orten. Es ist immer positive wieder Resonanz großartig, bei unseren die Atmosphäre Bürgern dieser und Gästen Konzerte und zu bereichert erleben.“<br />

seitdem die musikalische Vielfalt in unserer Stadt. Vielen Dank dafür!“<br />

foto: enver ZVG hirsch/ZVG


SEITE 20<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

dort. Ich war ja, als wir das<br />

Orchester 2016 gegründet<br />

haben, schon seit vielen Jahren<br />

Geschäftsführer beim<br />

<strong>Nordkurier</strong>. Und hier in<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

habe ich erlebt, dass es hier<br />

zwar durchaus schon Orchester<br />

gibt – aber dass es<br />

trotzdem viele Orte gibt,<br />

von denen aus diese Orchester<br />

sehr weit entfernt sind.<br />

Nehmen Sie die Neubrandenburger<br />

Philharmonie: Das ist<br />

ein tolles Orchester mit einer<br />

großartigen Spielstätte! Aber<br />

wenn Sie in Ueckermünde<br />

oder in Röbel wohnen, ist die<br />

Konzertkirche einfach sehr<br />

seit weg. So ist die Idee entstanden,<br />

mit den Konzerten<br />

näher an die Menschen im<br />

so genannten „ländlichen<br />

Raum“ zu gehen.<br />

Gab es in Pasewalk, Anklam<br />

oder Malchow denn vorher<br />

keine klassischen Konzerte?<br />

Schumacher: In den Jahrzehnten<br />

vor „Stadt.Land.Klassik!“<br />

nur sehr selten. Allenfalls<br />

mal, wenn eine Veranstaltung<br />

der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern<br />

zu<br />

Gast war, für die ich mich<br />

übrigens auch schon seit<br />

vielen Jahren engagiere. Als<br />

wir dann mit „Stadt.Land.<br />

Klassik!“ angefangen haben,<br />

genannte „ländliche Raum“<br />

war damals sicher nicht so<br />

benachteiligt, wie er es heute<br />

in vielerlei Hinsicht ist.<br />

Zurück zum Orchester und<br />

zu „Stadt.Land.Klassik!“,<br />

das es jetzt fünf Jahre gibt.<br />

Gibt es etwas, das Sie in den<br />

vielen Jahren überrascht<br />

hat – zum Beispiel der starke<br />

Zuspruch des Publikums?<br />

Schulz: Wenn ich ehrlich sein<br />

soll: Das hat mich überhaupt<br />

nicht überrascht. Es gab ja<br />

ein inoffizielles „nulltes“<br />

Konzert in Anklam, bevor<br />

wir die Reihe offiziell gestartet<br />

haben. Da haben wir ausprobiert,<br />

wie die Resonanz<br />

ist. Und schon damals haben<br />

wir erlebt, wie begeistert das<br />

Publikum war, dass es so<br />

ein Konzert vor der eigenen<br />

Haustür zu hören gibt. Diese<br />

Begeisterung erleben wir<br />

eigentlich so gut wie jedes<br />

Mal bei den Konzerten.<br />

Schumacher: Die Konzerte<br />

sind ja auch sehr konstant<br />

sehr gut besucht, oft sogar<br />

ausverkauft. Mich hat das<br />

alles auch nicht überrascht.<br />

Aber ich muss schon sagen,<br />

dass es mir immer wieder<br />

eine riesige Freude ist, in<br />

Pasewalk, Waren oder Teterow<br />

zu erleben, wie uns das<br />

zelne Musiker eine Funktion<br />

in einem größeren Ganzen<br />

hat. Aber was die Fluktuation<br />

angeht, das war natürlich<br />

schon ein Problem für<br />

uns: Gerade die Corona-Zeit<br />

hat dazu geführt, dass viele<br />

bestehende Formationen<br />

und Bindungen auseinandergerissen<br />

wurden. Inzwischen<br />

ist die Fluktuation im<br />

Orchester gar nicht mehr<br />

so hoch – eine gewisse Konstanz<br />

ist uns auch wichtig.<br />

Es gibt Musiker, die sind<br />

vom ersten Tag dabei. Und<br />

Publikum die Tür einrennt.<br />

gab es interessanterweise<br />

Etwa 170 Kinder ließen sich im Herbst 2021 beim Auftaktkonzert der Grundschulkonzerte in Pasewalk begeistern - damals stand der „<br />

viele Konzertbesucher, die Viele Konzertbesucher freuen<br />

sich auch darüber, wie<br />

uns erzählt haben, dass es<br />

solche Formate zu DDR-Zeiten<br />

noch gegeben hat. Nach wie viel Spielfreude sie aus-<br />

jung die Musiker sind und<br />

der<br />

Das<br />

Wende ist das<br />

zweite<br />

aber eingeschlafen…<br />

aber auch eine hohe Flukstrahlen.<br />

Gleichzeitig<br />

Standbein<br />

gibt es<br />

tuation im Orchester. Wie<br />

Es war also doch nicht alles schafft man es, trotzdem ein<br />

schlecht<br />

von<br />

in der DDR!<br />

„Stadt.Land.Klassik!“<br />

Wir-Gefühl zu erzeugen?<br />

sind<br />

Schumacher: Das Fass will ich Schulz: Das Wir-Gefühl entsteht<br />

im Orchester ja hier jetzt lieber nicht auf-<br />

ganz<br />

machen. (lacht) Aber der so automatisch, weil jeder ein-<br />

Konzerte für die Kleinsten<br />

es gibt Musiker, die haben<br />

wir im Orchester zu dem<br />

entwickelt, was sie jetzt<br />

sind – zum Beispiel unseren<br />

Konzertmeister Juan-Esteban<br />

Rendón.<br />

Schumacher: Oder die Hörner<br />

– die sind auch schon<br />

seit Jahren dabei. Man muss<br />

aber auch sehen, dass das<br />

Orchester ja gerade das Ziel<br />

hat, eine Art Sprungbrett für<br />

junge Musiker zu sein. Wenn<br />

jemand geht, weil er woanders<br />

untergekommen ist,<br />

ist das zwar schade für uns,<br />

Privat höre ich so gut wie<br />

überhaupt keine Musik.<br />

Andreas Schulz<br />

Wippende kleine Füße und Jeannine im Takt Rösler, schwingende Vorsitzende der Fraktion Arme: „Die Knapp Linke“ 200 im MV-Landtag Konzerte an<br />

Grundschulen hat die Neue „Die Konzerte Philharmonie mit der wunderbaren MV in Neuen den Philharmonie vergangenen sind stets ein Jahren exquisiter in Hörgenuss MV<br />

an ungewöhnlichen Orten. Sie sind aus dem kulturellen Leben auch meiner Heimatregion<br />

gegeben. Und wenn es nach nicht mehr den wegzudenken Musikern und geht, werden hoffentlich war das noch erst viele der Jahre die Anfang...<br />

Menschen begeistern.“<br />

foto: ZVG<br />

Von Johanna Horak, Ralph Sommer und Sirko Salka


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 21<br />

aber eigentlich trotzdem ein<br />

großer Erfolg fürs Orchester.<br />

Was zeichnet die Neue Philharmonie<br />

noch aus?<br />

Schumacher: Aus meiner Sicht<br />

hat die Neue Philharmonie<br />

gleich eine ganze Reihe von<br />

Alleinstellungsmerkmalen,<br />

die es zu etwas ganz Besonderem<br />

in der Orchesterlandschaft<br />

machen. Da ist<br />

zum einen die wahnsinnig<br />

hohe Anzahl von Konzerten.<br />

Übers Jahr kommen im<br />

Schnitt um die 100 Termine<br />

zusammen: Das sind vor allem<br />

die Grundschulkonzerte,<br />

aber auch jede Tour von<br />

„Stadt.Land.Klassik!“. Die<br />

Musiker sammeln hier sehr<br />

viel Aufführungspraxis, das<br />

ist natürlich gerade für junge<br />

Musiker optimal. Dann reist<br />

das Orchester gemeinsam,<br />

das schweißt die Mitglieder<br />

natürlich auch zusammen.<br />

Und natürlich achtet Andreas<br />

Schulz darauf, dass Stücke gespielt<br />

werden, an denen die<br />

Musiker auch etwas lernen<br />

können.<br />

„Karneval der Tiere“ auf dem Programm. <br />

Mit lautem Gerangel<br />

stürmt die neue Generation<br />

von Klassikfans<br />

die Sporthalle der<br />

Grundschule „Boddenwind“<br />

in Putbus auf Rügen: Etwa<br />

90 Knirpse der Klassenstufen<br />

1 bis 4 machen es sich auf den<br />

ausgelegten Sportmatten und<br />

-bänken bequem und applaudieren,<br />

als das Orchester der<br />

Neuen Philharmonie MV die<br />

Halle betritt.<br />

Wer entscheidet über das<br />

Programm der Konzerte?<br />

Schumacher: Das letzte Wort<br />

hat natürlich der künstlerische<br />

Leiter…<br />

Schulz: Gut zu wissen! (lacht)<br />

Das machen wir schon gemeinsam,<br />

aber mir ist in der<br />

Tat wichtig, dass es Stücke<br />

sind, an denen die Musiker<br />

auch ihre Freude haben.<br />

Gleichzeitig legen wir Wert<br />

darauf, dass in jedem Programm<br />

auch mindestens ein<br />

sehr bekanntes oder sehr eingängiges<br />

Werk dabei ist, zu<br />

dem das Publikum möglichst<br />

schon einen Anknüpfungspunkt<br />

hat.<br />

Die Konzerte sind ja auch<br />

moderiert, anders als andere<br />

philharmonische Konzerte.<br />

Schumacher: Das war eine sehr<br />

bewusste Entscheidung, für<br />

die wir vom Publikum bisher<br />

auch sehr positive Rückmeldungen<br />

bekommen haben:<br />

Wir wollen sicherstellen,<br />

dass auch Hörer, die kein ausgeprägtes<br />

Wissen über klassische<br />

Musik haben, sich in<br />

einzelnen Instrumente eines<br />

Sinfonieorchesters vorzustellen<br />

und die Sinne der jungen<br />

Zuhörer für klassische Töne<br />

zu sensibilisieren. Als eine<br />

Moderatorin den Dirigenten<br />

ans Pult ruft, wird es plötzlich<br />

mucksmäuschenstill. Dann<br />

stellt die Frau die jeweiligen<br />

Instrumente der handelnden<br />

Personen und Tiere vor und<br />

fragt nach den Namen. Viele<br />

Kinder kennen sich gut aus,<br />

unsere Konzerte trauen und<br />

vielleicht auch ihre Kinder<br />

oder Enkelkinder mitbringen.<br />

Wir wollen die Zugangshürden<br />

niedrig halten, deshalb<br />

erklären wir, was auf<br />

der Bühne passiert, und weisen<br />

auf Besonderheiten hin.<br />

Bei den Werken machen wir<br />

allerdings keine Abstriche:<br />

Das, was wir machen, hat<br />

nichts mit André Rieu oder<br />

so zu tun – aber wir wollen<br />

trotzdem sicherstellen, dass<br />

jeder zu uns kommen kann.<br />

Auf dem Spielplan steht sind offenbar von ihren Lehrern<br />

Leiterin vorbereitet der Grundschule worden: Klar „Villa lung Kunterbunt“, in vollen Zügen Anklam aus, wie-<br />

leben die musikalische Hand-<br />

„Peter und der Wolf“ Manuela – 1936 Bölk,<br />

von Sergei Dank Prokofjew „Stadt.Land.Klassik!“ komponiert,<br />

und um erfahren, Schulkindern dass klassische die Musik zwitschernd etwas Tolles fliegende ist. Durch Vögel-<br />

die Moderationen auf, als Wolf in den die Kinder-<br />

Ente ver-<br />

doch, konnten Peter unsere ist die Schulkinder Violine, das ein Sinfonieorchester gen sich im Takt, live erleben springen<br />

konzerten, den Erklärungen und dem aktiven Miteinbeziehen der Kinder wird so eine intensive<br />

Begegnung mit klassischer Musik den Kindern ermöglicht. Danke und weiter so!<br />

Inzwischen gibt es „Stadt.<br />

Land.Klassik!“ ja auch an<br />

Grundschulen.<br />

Schulz: Ja, und allein von der<br />

Zahl der Aufführungen her<br />

haben wir die Erwachsenen-<br />

Konzerte längst überholt,<br />

obwohl es die Grundschulkonzerte<br />

erst seit 2021 gibt.<br />

Schumacher: Kinderkonzerte<br />

hat es aber von Anfang an<br />

gegeben!<br />

Schulz: Das stimmt, aber seit<br />

Herbst 2021 machen wir es<br />

systematisch: Wir wollen<br />

dauerhaft in einem Vier-Jahres-Zyklus<br />

an jeder Grundschule<br />

in Mecklenburg-Vorpommern<br />

ein Konzert geben,<br />

um sicherzustellen, dass jedes<br />

Grundschulkind einmal<br />

mit klassischer Musik in Berührung<br />

kommt. Dank einer<br />

Förderung der Landesregierung<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

konnten wir dieses Programm<br />

beginnen – und nun<br />

hoffen wir, dass wir es dauerhafchen<br />

fortführen die Querflöte, können. und die<br />

Schumacher: quakende Ente Dass wird auf von diese der<br />

Weise Oboe vertont. so gut wie Peters jedes Grundschulkinmender<br />

Großvater im Land erreichen, kommt<br />

brum-<br />

ist mit etwas dem Fagott deutschlandweit daher, die<br />

einmaliges schleichende – Katze ich halte mit das der<br />

wirklich Klarinette, für und ein dann absolutes schließ-<br />

Leuchtturm-Projekt. lich wird der hungrige Klassi-<br />

Wolf<br />

mit den Hörnern angekündigt,<br />

ehe mit Pauken und<br />

Trompeten die schießenden<br />

Jäger eingreifen.<br />

Die Jungen und Mädchen<br />

sche Musik ist etwas ganz<br />

Wunderbares und wer so ein<br />

Instrument lernen will, sollte<br />

früh damit anfangen. Deshalb<br />

ist es fantastisch, wenn<br />

die Neue Philharmonie dazu<br />

beitragen kann, dass sich die<br />

Faszination schon auf die<br />

jüngeren Kinder überträgt.<br />

Schließlich weiß jeder, wie<br />

gut das Erlernen eines Musikinstruments<br />

für die weitere<br />

Entwicklung von jungen<br />

Menschen ist.<br />

Was erleben Sie bei den<br />

Kinderkonzerten?<br />

Schulz: Im Grunde dasselbe<br />

wie bei den Erwachsenen-<br />

Konzerten: Die Kinder sind<br />

begeistert. Aber sie staunen<br />

natürlich viel mehr über die<br />

Geräusche, die wir unseren<br />

Instrumenten entlocken<br />

können. Und sie lassen sich<br />

wunderbar mitreißen vom<br />

Orchesterklang.<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ ist<br />

inzwischen auch in andere<br />

Bundesländer exportiert<br />

worden.<br />

Schulz: Das stimmt. Es gab<br />

eine vergleichbare Reihe im<br />

südlichen Brandenburg, allerdings<br />

waren das bislang<br />

bei Weitem nicht so viele<br />

Konzerte wie hier in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Seit<br />

dem vorigen Jahr sind wir<br />

auch in Baden-Württemberg<br />

aktiv.<br />

Fotos: Johanna Horak<br />

Da hatte vermutlich Lutz<br />

Schumacher schlingt, und wieder applaudieren seine<br />

Hände den Musikern im Spiel… begeistert, als<br />

Schumacher: nach 40 Minuten Ja. Die Neue der letzte Philharmonie<br />

Ton verklungen kooperiert ist. „Ich mit bin<br />

dem so dankbar Schwäbischen für diese Möglichkeit“,<br />

sagt Geschäftsführer ihre Schuldirekto-<br />

ich<br />

Verlag,<br />

dessen<br />

seit rin 2020 Christina bin und Schumacher. der ja 2021<br />

die Einerseits <strong>Nordkurier</strong> hätten Medien-<br />

Kinder<br />

in den vergangenen beiden<br />

Jahren kaum Kultur jenseits<br />

der Schule erleben können.<br />

Und andererseits unterstütze<br />

diese Vorstellung den Musikunterricht,<br />

in dem zwei engagierte<br />

Lehrerinnen zuletzt<br />

auch dieses Musikmärchen<br />

thematisiert hätten.<br />

foto: ZVG


SEITE 22<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

<strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />

Lutz Schumacher dirigiert<br />

bei Konzerten der Neuen<br />

Philharmonie ab und zu<br />

selbst – hier 2019 in der<br />

Konzertkirche.<br />

Die Szene aus Putbus ist Herr Offiziell Schulz, gestartet Herr Schumacher,<br />

Projekt Sie im beide Herbst gelten 2021 als in die Pa-<br />

war das<br />

inzwischen schon eine Weile<br />

her: Im Frühjahr 2022 Erfinder sewalk - von damals „Stadt.Land. mit Besuch<br />

war das, damals hatte die Klassik!“ von Bildungsministerin – Wie ist es dazu Bettina<br />

Martin (SPD), die heute<br />

gekommen?<br />

Neue Philharmonie seit dem<br />

Herbst 2021 bereits rund 80 Andreas Kulturministerin Schulz: Es ist. war Damals deine<br />

Grundschulen des Landes für Idee, stand Lutz! nicht „Peter und der<br />

ein solches „Grundschulkonzert“<br />

besucht. Bis Spätsomdern<br />

haben der „Karneval das schon gemein-<br />

der Tie-<br />

Lutz Wolf“ Schumacher: auf dem Spielplan, Naja, wir son-<br />

beimer<br />

2023 sind es rund 200 sam re“. Für ausgeheckt… einige der Kinder, die<br />

Grundschulen geworden, die aus den Pasewalker Einrichtungen<br />

Kita gehen am wir Pulvertum,<br />

zunächst<br />

restlichen rund 100 folgen Vielleicht<br />

bis Anfang 2024. „Wir finden, noch Kita einen „Storchennest“ Schritt zurück: sowie<br />

dass alle Kinder die Chance Woher der Grundschule kennen Sie sich Ueckertal denn<br />

haben sollen, mit Klassik in überhaupt?<br />

kamen, war das Auftaktkonzert<br />

in Das Pasewalk erste damals Mal begeg-<br />

das<br />

Kontakt zu kommen“, sagt Schulz:<br />

Orchesterleiter und Chefdirigent<br />

Andreas Schulz. Er Seminar haupt. „Mit mit einigen dem Titel unserer „Dirinet<br />

erste sind klassische wir uns Konzert auf einem über-<br />

verweist auf Studien, die gieren Kinder und waren Führen“. wir 2019 Ich schon hatte<br />

belegen, dass sich Musik in damals beim ein Konzert Orchester vom gegründetfantenpups‘,<br />

das ich für aber diese für Semina-<br />

einige<br />

,Ele-<br />

vielerlei Hinsicht positiv auf<br />

die Entwicklung von Kindern<br />

unserer mit Führungskräften vierjährigen Kinder aus<br />

auswirkt. „Klar, es ist eine riesige<br />

logistische Herausforde-<br />

gestellt zert“, so habe. Sabine Bei Maronde, Lutz Schu-<br />

die<br />

der ist das Wirtschaft heute das zur erste Verfügung Konrung“,<br />

ergänzt Schulz noch macher Leiterin merkte der Kita man Pulverturm. schnell,<br />

- allein die Organisation der dass „Und er mehr macht wollte, euch das als bloß Konzert<br />

Spaß?“, bei so einem fragte Bildungs-<br />

Seminar<br />

Touren verschlingt eine Menge<br />

Zeit.<br />

mitzumachen ministerin Bettina … Martin<br />

mal<br />

Für die Konzerte in den (SPD) die kleinen Konzertbesucher<br />

in ihrem Grußwort<br />

Schulen, Turnhallen und Bürgersälen<br />

„Wir haben jetzt<br />

haben sich die Musiker<br />

und Musikerinnen ein tung. Als Antwort hallte ihr<br />

schon<br />

nach der Hälfte der Veranstal-<br />

variables Klassik-Repertoire ein „Ja“ aus 170 Kindermündern<br />

entgegen. Die Grund-<br />

auserkoren, das für Kinderohren<br />

geeignet ist. Neben schulkonzerte seien als Eintrittsfenster<br />

für Kinder dem sinfonischen Märchen<br />

zur<br />

Zum Auftaktkonzert im August 2021 in Pasewalk kam auch die<br />

damalige Bildungsministerin Bettina Martin (SPD)FOTO: JOHANNA HORAK<br />

so oft bewiesen, wie gut<br />

„Peter und der Wolf“ bietet<br />

das Orchester auch Schulkonzerte<br />

mit dem „Karneval<br />

der Tiere“ von Camille Saint-<br />

Saëns und die Kinderfassung<br />

das funktionieren kann“<br />

von Wolfgang Amadeus Mozarts<br />

„Zauberflöte“ an. Auch<br />

die „Bilder einer Ausstellung“<br />

vom russischen Komponisten<br />

Modest Mussorgski gehören<br />

Zwei Kleinbusse und (mindestens) 16 Musiker: Das ist die<br />

Besatzung, mit der das Orchester für die Grundschulkonzerte auf<br />

Tour durch ganz Mecklenburg-Vorpommern geht.FOTO:ZVG<br />

Orchester-Chef Andreas Schulz und <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />

zum Repertoire.<br />

Lutz Schumacher haben „Stadt.Land.Klassik!“ Am liebsten würde im Jahr Schulz 2018 aus der<br />

Taufe gehoben. Im Interview mit Gabriel die Reihe Kords perspektivisch blicken auch die beiden auf<br />

die ersten fünf Jahre zurück – und<br />

über<br />

erzählen,<br />

Mecklenburg-Vorpom-<br />

wie sie sich kennenlernten.<br />

Projekt.<br />

mern hinaus ausbauen - aber<br />

eins nach dem anderen.<br />

Musik zu verstehen, so die<br />

Ministerin. Es sei außerdem<br />

spannend zu sehen, wie die<br />

Kinder Freude an Musik entwickeln<br />

würden. „Dieses<br />

Projekt ist zudem eine tolle<br />

Unterstützung für die Schulen.<br />

Aus diesem Grund geht<br />

mein Dank auch noch mal an<br />

den <strong>Nordkurier</strong>“, betonte Bettina<br />

Martin. Denn auch die<br />

<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

unterstützt das landesweite<br />

Nachdem inzwischen<br />

mehr als zwei Drittel des<br />

foto: FOTO: ZVG A. MAASS<br />

Michael Bettina Martin, Galander, Kultur- Bürgermeister und Wissenschaftsministerin Anklam<br />

(SPD)<br />

„Wir „Vom sind Ohr der direkt festen ins Überzeugung, Herz – das ist es, dass was Sinfoniekonzerte Musik ausmacht. nicht „Stadt.Land.Klassik!“ nur den großen Städten bringt vorbehalten<br />

Kultur zu sein den sollten. Menschen, In ländlichen in die Städte und und kleinstädtischen den ländlichen Gebieten Raum. gibt Ich es wünsche ein ebenso allen begeistertesucherinnen<br />

Publikum, und das Besuchern dieses Privileg unvergessliche verdient. Erlebnisse Wir gratulieren bei den zum Konzerten.“ fünfjährigen<br />

Be-<br />

Erfolg!“


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 23<br />

Und dann hat er Sie als Dirigier-Lehrer<br />

engagiert?<br />

Schulz: Sozusagen. Wir haben<br />

uns jedenfalls regelmäßig getroffen<br />

und uns auch nicht<br />

mehr aus den Augen verloren.<br />

Von da an war es dann<br />

aber noch ein weiter Weg bis<br />

zu „Stadt.Land.Klassik!“<br />

Schumacher: Andreas Schulz<br />

stand an dem Punkt, an dem<br />

er sein Orchester professionalisieren<br />

wollte. Das Orchester,<br />

mit dem alles angefangen<br />

hat, war ja ein Laienorchester.<br />

Die Neue Philharmonie,<br />

die wir dann gemeinsam aus<br />

der Andreas Taufe Schulz, gehoben künstlerischer haben, Leiter ist der Neuen Philharmonie<br />

ein Profi-Orchester.<br />

Andreas Schulz hat die Neue Philharmonie<br />

gegründet und ist ihr Künstlerischer Leiter.<br />

Die Resonanz ist einmalig. Wenn<br />

unsere Kontrabassistin als erste mit<br />

ihrem Kontrabass da rausgeht und<br />

dann hört man so ein Staunen von<br />

150 Kindern, die machen dann alle:<br />

‚Ooooh!‘. Das ist schon einmalig!“<br />

Zyklus‘ Das heißt, mit wer dem dort mitspielt, Ziel, alle<br />

ist Grundschulen Berufsmusiker? in MV besucht<br />

Schumacher: zu haben, erreicht Ja. Die sind, meisten zieht<br />

sind Andreas noch Schulz jung folgendes und stehen Fazit:<br />

Ende „Es wird ihres einmalig, Studiums, phä-<br />

also<br />

am<br />

am nomenal Anfang aufgenommen.“<br />

ihrer Karriere.<br />

Das Die Logistik tatsächlich dahinter die schildert<br />

zwei der künstlerische Missionen der Leiter Neu-<br />

erste<br />

von<br />

en der Philharmonie: Neuen Philharmonie Diesen jungen<br />

„Meist Musikern sieht es die so Möglichkeit aus, wenn<br />

so:<br />

zu das geben, Orchester schnell drei möglichst Tage<br />

viel unterwegs Spielpraxis ist, in wir einem fahren professionellen<br />

dann meistens Orchester um 6.15 zu Uhr bekommen.<br />

in Berlin los, dann gibt es an<br />

einem Montag zwei Konzerte.<br />

Dann die zweite muss Mission? das Orchester<br />

Und<br />

Schumacher: sich die <strong>Klassisch</strong>e Verpflegung Musik und<br />

für Übernachtung große Orchester für die dorthin Musiker<br />

bringen, kümmern. wo sie Am sonst nächsten nicht<br />

zu<br />

erklingen und übernächsten würde. Tag gibt es<br />

Schulz: meist drei Ich Konzerte. gebe zu, Um dass acht, ich<br />

anfangs zehn und viel zwölf zu sehr Uhr. auf Es Berlin<br />

schon fixiert ein Kraftakt. war. Dort Wir haben sind<br />

ist<br />

wir ein Reiseorchester, uns ja auch kennengelernt.<br />

ganzen Aber Utensilien, in Berlin Noten-<br />

gibt es<br />

haben die<br />

natürlich pulte, Instrumente, schon alle unsere möglichen<br />

Technik, Angebote, die Moderation da brauchte und<br />

keiner alles, das ein muss neues schnellstmöglich<br />

von einer Aula oft in die<br />

Orchester.<br />

In nächste Mecklenburg-Vorpommern<br />

oder aber Sporthalle, schon? wo auch<br />

oder in eine Kirche<br />

Schumacher: immer wir sind. Nicht Manchmal nur<br />

spielen wir vor 30 Schülern,<br />

manchmal vor 230.“ Aber –<br />

und darauf kommt es nicht<br />

nur Schulz an: „Die Resonanz<br />

ist einmalig. Wenn unsere<br />

Kontrabassistin als Erste mit<br />

dem Kontrabass da rausgeht<br />

vor die Künder, und dann<br />

hört man so ein Staunen von<br />

150 Kindern, die machen<br />

dann alle „Oohhh!“ – die sehen<br />

zum ersten Mal in ihrem<br />

Leben einen Kontrabass und<br />

dann guckt man in die neugierigen<br />

Blicke der Kinder.<br />

Das ist schon einmalig!“<br />

Ob das Projekt über das<br />

Jahr 2024 hinaus fortgesetzt<br />

werden kann, hängt davon<br />

ab, ob die Förderung aus Landesmitteln<br />

verlängert werden<br />

kann – Andreas Schulz ist zuversichtlich:<br />

„Die Resonanz<br />

von den Grundschulen und<br />

auch aus der Politik ist einfach<br />

zu gut als dass ich mir<br />

vorstellen kann, dass es das<br />

gewesen sein soll.“<br />

Er und seine Musiker hätten<br />

jedenfalls große Lust auf<br />

eine Fortsetzung des erfolgreichen<br />

Projekts...<br />

Große Kinderaugen und -ohren: Die Klassik-Fans der jüngsten<br />

Generation bei einem Grundschulkonzert.<br />

FOTOS (2): ZVG<br />

Andreas Schulz tritt auch vor den Grundschulkindern im Frack auf:<br />

Ein echter Dirigent macht das eben so – auch in der Turnhalle!<br />

Sandra Franz-Robert Nachtweih, Liskow, Kreistagspräsidentin Vorsitzender der Vorpommern-Greifswald CDU-Fraktion im MV-Landtag (CDU)<br />

„Ich„<strong>Klassisch</strong>e erinnere mich Konzerte noch an im das ländlichen erste Konzert Raum in bereichern Pasewalk: das Da kulturelle habe ich Leben. dem <strong>Nordkurier</strong> Sie schaffen in<br />

Gemeinschaftsgefühl, meinem Grußwort bieten die Leviten künstlerische gelesen Inspiration – und bemängelt, und schenken dass die Momente Schlagzeilen der in Ruhe unserer und<br />

Region oft so Freude negativ fernab sind. Seitdem vom Trubel. haben Die fünf CDU-Fraktion Jahre „Stadt.Land.Klassik!“ hat die Konzerte zu gern vielen unterstützt!“ positiven<br />

Schlagzeilen geführt. Ich finde dieses Engagement für Kultur im ländlichen Raum großartig!“<br />

foto: FOTO: jens R. MARTEN/ARCHIV<br />

büttner


SEITE 24<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Stadt.Land.Klassik!<br />

in Zahlen<br />

Bis zu 50 Musiker<br />

spielen bei einem einzelnen Konzert von<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ mit – abhängig vom<br />

aufgeführten Werk.<br />

Rund 15 000<br />

einzelne Noten enthält die Partitur<br />

von Beethovens 5. Symphonie – grob<br />

zusammengefasst spielen die Orchestermusiker<br />

in dem Werk also zusammen<br />

so viele einzelne Töne.<br />

Mehr als<br />

100 Konzerte<br />

gibt die Neue Philharmonie<br />

inzwischen jedes Jahr – das sind<br />

im Schnitt zwei Konzerte pro<br />

Woche.<br />

Bis zu<br />

2–3 Pferdeschweife<br />

werden benötigt, um genügend<br />

geeignete Haare für den Bogen<br />

eines Streichinstruments zu finden.<br />

327<br />

Artikel<br />

226<br />

Fotos<br />

Seiten umfassen alle<br />

Notenblätter zusammen,<br />

800<br />

die pro Konzert auf den<br />

Notenständern aufgefächert<br />

hat der <strong>Nordkurier</strong> bislang über<br />

wird.<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ veröffentlicht<br />

– die meisten davon in einzelnen<br />

Lokalausgaben. Der überwiegende Teil<br />

waren Konzertankündigungen.<br />

+<br />

FOTO: SUSIE KNOLL<br />

Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern<br />

„Stadt.Land.Klassik! ist zu einer schönen Tradition gewachsen. Es bezaubert mit großer<br />

Kinderkonzerte gehörten bei den <strong>Nordkurier</strong> Kunst an oft kleinen Orten. Musik ist in unserem Zusammenleben etwas ganz Besonderes. Sie<br />

Sinfonikern in der Neubrandenburger unterhält, Konzert-trägkirche von Anfang an dazu. Foto: gangenheit NK-Archivund Gegenwart. Vielen Dank an alle, die am Festival beteiligt zum Gedankenaustausch bei und fördert die Auseinandersetzung mit Ver-<br />

sind.“


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 25<br />

FOTO: OTTER DESIGNS - STOCK.ADOBE.COM<br />

Dasselbe, 25 das Kilo<br />

wiegt<br />

Gleiche<br />

eine Pauke – in vielen Konstellationen<br />

–<br />

das<br />

schwerste Orchesterinstrument. Vor allem, wenn<br />

nicht - wie bei „Stadt.Land.Klassik!“ transportable<br />

Plastikpauken zum Einsatz kommen, sondern<br />

Kesselpauken aus Metall, die nochmals deutlich<br />

oder doch ganz anders?<br />

schwerer sind.<br />

Die Triangel ist mit<br />

das leichteste Instrument.<br />

Oft werden ausgerechnet<br />

50 000 Zuhörer<br />

Eins gleich vorweg:<br />

Das Orchester ist immer<br />

dasselbe hat „Stadt.Land.Klassik!“ – egal ob in den ersten fünf<br />

es unter der Jahren Marke begeistert „Stadt. – rund 29 000 von ihnen<br />

Land.Klassik!“ waren oder Grundschüler, als rund 21 000 waren<br />

„<strong>Nordkurier</strong> Besucher Sinfoniker“ der Abendkonzerte.<br />

auftritt: Am Ende sind es<br />

immer Andreas Schulz und<br />

„seine“ Neue Philharmonie.<br />

Und der <strong>Nordkurier</strong> mischt<br />

dabei auch immer mit. Warum<br />

also heißen manche Konzertabende<br />

dann so – und<br />

die anderen so?<br />

Die Antwort hat „historisch-technische“<br />

Gründe:<br />

Denn die „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“<br />

gibt es schon länger<br />

als „Stadt.Land.Klassik!“.<br />

Und sie haben einen anderen<br />

Hintergrund. Denn die <strong>Nordkurier</strong><br />

Sinfoniker sind fest<br />

mit der Neubrandenburger<br />

Konzertkirche verknüpft,<br />

wo die Reihe im Jahr 2015<br />

ihren Anfang nahm. Die spätere<br />

Neue Philharmonie hieß<br />

da noch „Junges Sinfonieorchester<br />

Berlin“, wurde aber<br />

schon von Andreas Schulz<br />

geleitet. Und die <strong>Nordkurier</strong><br />

Mediengruppe – unter<br />

Leitung von Lutz Schumacher<br />

– hatte das Orchester<br />

für einen Konzertabend gebucht<br />

und dafür eigens die<br />

Konzertkirche angemietet.<br />

Das Ganze ist seitdem<br />

zur Tradition geworden:<br />

Einmal im Jahr feiert die<br />

<strong>Nordkurier</strong> Mediengruppe<br />

gemeinsam mit hunderten<br />

Lesern einen Konzertabend,<br />

den sie zugleich auch als<br />

Kulisse für ihren jährlichen<br />

Unternehmensempfang mit<br />

190 Gramm<br />

diese beiden vom selben Musiker gespielt. Abhängig vom<br />

Werk kommen noch weitere „schwere“ Instrumente hinzu<br />

wie die Harfe (bis zu 45 Kilogramm) oder ein<br />

Konzertflügel (bis zu 600 Kilogramm).<br />

182 Ehrengäste<br />

wurden bislang bei „Stadt.Land.Klassik!“<br />

begrüßt – unter ihnen Bürgermeister,<br />

Minister, Sponsoren, Kulturschaffende und<br />

andere Prominente<br />

0Moderator Mikrofone Juri Tetzlaff und Lautsprecher<br />

ist fast bei jedem Konzert der „<strong>Nordkurier</strong> ... <strong>Nordkurier</strong>-Geschäftsführer<br />

Sinfoniker“ verstärken mit dabei, den Orchesterklang<br />

genau wie ...<br />

Lutz Schumacher. Fotos: NK-Archiv<br />

normalerweise: Der Schall gelangt<br />

Rund<br />

Geschäftspartnern, ohne elektronische Kunden Verstärkung Anfang in nahm, entschied Rang nicht so recht passen<br />

und die Prominenz Ohren der aus Zuhörer. Politik, man sich beim <strong>Nordkurier</strong> mag zur Mission von „Stadt.<br />

1200 Minuten<br />

Kultur und Gesellschaft aus mehreren Gründen Land.Klassik!“, Sinfoniekonzerte<br />

in kleinere Orte und<br />

nutzt. All das steht unter dagegen, die „<strong>Nordkurier</strong><br />

der Marke „<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“<br />

Sinfoniker“ in dem neuen auf den ersten Blick eher<br />

. 2015 fand das Projekt aufgehen Probenzeit zu las-<br />

pro Person unscheinbare – einzeln Spielstätten zu Hause und zu<br />

erste Konzert im Dezember sen: Zum einen, gemeinsam weil in die den Orchesterproben bringen. Und zu guter – haben Letzt, vor<br />

statt, danach gab es auch „<strong>Nordkurier</strong> jeder Sinfoniker“ „Stadt.Land.Klassik!“-Welle weil die „<strong>Nordkurier</strong> stattgefunden. Sinfoniker“<br />

mal eines im September. eine vollständig vom <strong>Nordkurier</strong><br />

in Neubrandenburg<br />

(und den Konzert-<br />

Inzwischen erklingen die<br />

inzwischen ihre feste Fan-<br />

„<strong>Nordkurier</strong> Sinfoniker“ alljährlicbesuchern)<br />

finanzierte Gemeinde gefunden haben.<br />

Bis<br />

im<br />

zu<br />

November.<br />

50<br />

Trotz<br />

Milliliter<br />

Veranstaltung sind, für die Das „Nebeneinander“ von<br />

einer mehrjährigen Zwangspause<br />

zu Corona-Zeiten hat fließt – anders als für die auch in Zukunft geben – die<br />

kein staatliches Fördergeld beiden Formaten wird es also<br />

sich Speichel das Format und Kondenswasser inzwischen Abendkonzerte lassen Blechbläser von „Stadt.<br />

fest während etabliert der Aufführung und soll fortgesetzt<br />

ab: Manche werden: Werke Für sehen 2023 dafür finanziell eigens „Lüftungs-<br />

aus Mitteln des<br />

aus ihren Land.Klassik!“, Instrumenten die seit 2018<br />

ist pausen“ das Konzert in den für jeweiligen Montag, Stimmen Strategiefonds vor, in anderen des Landtags<br />

den Werken 13. November, müssen die 19 Musiker Uhr, geeignete Mecklenburg-Vorpommern<br />

Momente<br />

Musik wird allerdings, wie<br />

schon jetzt, dieselbe bleiben.<br />

Ob die Atmosphäre bei<br />

den Konzerten ebenfalls dieselbe<br />

ist, finden Sie am besten<br />

geplant. selbst finden. Der Kartenvorverkauf<br />

heraus, indem Sie den<br />

unterstützt werden. Zum<br />

ist bereits im Sommer anderen, weil die Konzert-<br />

jährlichen Abend mit den<br />

angelaufen.<br />

kirche als Konzerthaus von „<strong>Nordkurier</strong> Sinfonikern“<br />

Als dann 2018 die Reihe überregionalem (manche sagen<br />

einmal selbst miterleben.<br />

„Stadt.Land.Klassik!“ ihren<br />

sogar: internationalem) Es lohnt<br />

sich!<br />

Jürgen Kliewe, Bürgermeister Ueckermünde<br />

„Das Seebad Ueckermünde, eher im ländlichen Raum verortet, war schon zum wiederholten<br />

Male Nutznießer dieser wundervollen Reihe mit sehr guten Musikern und einem mitreißenden<br />

Programm. Reden wir von gleichen Lebensverhältnissen in Großstädten und auf dem<br />

Lande, dann gehört für mich ein Angebot an klassischer Musik für das flache Land mit dazu.“<br />

FOTO: ZVG


SEITE 26<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

Rätsel-Spaß für Klassik-Freunde<br />

Egal ob Klassik-Kenner oder Klassik-Laie:<br />

Hier können Sie sich ausprobieren!<br />

Rätsel für Klassik-Kenner<br />

Pjotr Iljitsch Tschaikowski gilt vielen als<br />

bedeutendster Komponist des 19. Jahrhunderts.<br />

Wo wurde er am 7. Mai 1840<br />

geboren?<br />

m) Ungarn<br />

p) Jugoslawien<br />

b) Russland<br />

a) Polen<br />

Welcher Komponist gehört nicht zu den<br />

Hautpvertretern der Wiener Klassik?<br />

d) Haydn<br />

r) Bach<br />

e) Mozart<br />

m) van Beethoven<br />

Lösungswort:<br />

Als Konzertmeister wird der in einem<br />

Orchester am ersten Notenpult außenstehende<br />

oder sitzende Stimmführer einer<br />

Gruppe bezeichnet. Zu welcher Gruppe<br />

gehört er?<br />

a) 1. Violinen<br />

o) 1. Stimme<br />

m) 1. Trompeten<br />

s) 1. Perkussions<br />

Der heute allgemein gebräuchliche<br />

Violinschlüssel ist ein G-Schlüssel. Auf<br />

welcher Notenlinie (von unten gezählt),<br />

ist das „g“ auf der Notenlinie festgelegt?<br />

p) Ersten<br />

h) Zweiten<br />

w) Dritten<br />

a) Vierten<br />

Die 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, uraufgeführt<br />

1824, ist die letzte vollendete<br />

Sinfonie des Komponisten Ludwig van<br />

Beethoven. Wer hat das Hauptthema des<br />

letzten Satzes 1985 als offizielle Hymne<br />

aufgenommen?<br />

d) Sächsischen Staatsoper<br />

u) Burgenland<br />

m) Europäische Gemeinschaft<br />

s) Bundesrepublik Deutschland<br />

Was ist ein Kontrafagott?<br />

t) Holzblasinstrument mit teils<br />

zylindrischer und teils<br />

konischer Bohrung<br />

v) Tellerförmige Metallscheibe<br />

s) Musikinstrument<br />

mit Doppelrohrblatt<br />

b) Blechblasinstrument<br />

mit kreisförmiger Rohrführung<br />

Rätsel für Klassik-Laien<br />

Falco († 1998) war ein österreichischer<br />

Musiker. Einer seiner bekanntesten Hits<br />

trägt den Titel „Rock Me ...“<br />

s) Brahms<br />

e) Bach<br />

z) Händel<br />

g) Amadeus<br />

Wer betritt bei einem klassischen Konzert<br />

immer zuletzt die Bühne?<br />

m) Hausmeister<br />

c) Eisverkäufer<br />

e) Dirigent<br />

p) Vorsänger<br />

Lösungswort:<br />

Einer der bekanntesten Komponisten war<br />

schon mit 30 Jahren schwerhörig. Wer?<br />

g) Florian Silbereisen<br />

e) Apache 207<br />

w) Ludwig van Beethoven<br />

f) Rio Reiser<br />

Der Begriff „<strong>Klassisch</strong>“ bezieht sich bei<br />

einem klassischen Konzert auf ...<br />

p) Kleidung<br />

o) Instrumente<br />

d) Geschichte<br />

l) Gebäude<br />

Wo befindet sich die Semperoper?<br />

e) Neubrandenburg<br />

k) Putbus<br />

n) Dresden<br />

v) Bielefeld<br />

Welches Instrument kommt bei einem<br />

klassischen Konzert oft zum Einsatz?<br />

w) Drumcomputer<br />

c) E-Gitarre<br />

k) Keyboard<br />

n) Harfe<br />

Welche Pianistin war von 1989 bis 2002<br />

das Gesicht auf einem 100 D-Mark-<br />

Schein?<br />

f) Anne-Sophie Mutter<br />

e) Clara Schumann<br />

d) Anneliese Rothenberger<br />

p) Andrea Berg<br />

Wie lautet die richtige Schreibweise des<br />

Komponisten, Pianisten und Organisten<br />

Felix Mendelssohn ...<br />

t) Barthollaladi<br />

n) Bartholdy<br />

a) Bartholmbach<br />

s) Barthopsasa


STADT.LAND.KLASSIK!<br />

SEITE 27<br />

STADT.LAND.KLASSIK!<br />

für Zuhause! Die CD zur Tour.<br />

FOTOS: © MRSWILKINS - STOCK.ADOBE.COM/NEUE PHILHARMONIE<br />

Antonín Dvořák: 8. Sinfonie<br />

Ludwig van Beethoven: 5. Sinfonie<br />

Die 8. Sinfonie von Antonin Dvořák (1841-1904)<br />

ist 1889 auf dem Höhepunkt des musikalischen<br />

Schaffens des tschechischen Komponisten entstanden.<br />

Die Uraufführung am 2. Februar 1890<br />

in Prag leitete er selbst. Die vorletzte seiner Sinfonien<br />

trägt den Untertitel „Die Englische“, weil<br />

der Komponist zuvor wiederholt nach England<br />

gereist war. Das Werk gilt heute angesichts der<br />

Klangfülle und der vielen verschiedenen Motive<br />

als eine der wichtigsten Kompositionen Dvořáks.<br />

Die ersten Takte von Ludwig van Beethovens<br />

(1770-1827) 5. Sinfonie gehören zu den berühmtesten<br />

Anfängen klassischer Werke. „So pocht<br />

das Schicksal an die Tür“, soll Beethoven selbst<br />

gesagt haben. Seine 5. Sinfonie wird auch als<br />

„Schicksalssinfonie“ bezeichnet. Die gewaltige<br />

Komposition gehört seit ihrer Uraufführung<br />

1808 bis heute zu den am häufigsten gespielten<br />

Orchesterwerken. Sie ist ein Klassiker der Klassik,<br />

ein Hit der Konzertsäle.<br />

Preis für<br />

Abonnenten<br />

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14,95 €<br />

zzgl. Versand<br />

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FOTOS: ULRIKE KIELMANN

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