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Rewe verzichtet künftig auf Werbeprospekte – und vergisst dabei, dass das Internet
im Vergleich zur Druckbranche eine weitaus höhere Umweltbelastung aufweist.
Foto: Freepik; www.rewe.de
Titelbild: Melinda Nagy – shutterstock
die Entscheidung von Rewe, auf Prospekte zu
verzichten, war das Sommerthema der Branche.
Vor allem das Argument, Online-Kommunikation
sei umweltfreundlicher als Print, empörte
unsere Industrie. Der bvdm hat den Konzern
umissverständlich aufgefordert, diese irreführende
Kommunikation zu unterlassen. Und er
hat Druck- und Medienbetriebe sehr erfolgreich
dabei unterstützt, sich an Rewe-Filialisten zu
wenden, um ihnen „den Wahrheitsgehalt“ der
Konzernkommunikation darzustellen.
Denn das deutsche Internet mit seinem gigantischen
Strombedarf verursacht jährlich ca.
22 Milliarden Kilo CO₂-Emissionen – mehr als
25 Prozent der Emissionen, die der Kfz-Verkehr
verursacht. Jeder Klick, jede Suchanfrage, jeder
Download, jede Minute, die ein PC, ein Tablet
oder ein Smartphone arbeitet, belastet die
Umwelt.
Im Gegensatz dazu sind Druckereien, die Umweltmanagementsysteme
eingeführt haben, durch
eigene Energieerzeugung oder mit Ökostrom
ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren, nachweislich
in der Lage, nahezu klimaneutral zu arbeiten.
Nicht vermeidbare CO₂-Emissionen können
von Kunden schließlich durch den Erwerb von
CO₂-Zertifikaten kompensiert werden. Auch hiervon
ist die Online-Kommunikation weit entfernt.
Umso wichtiger ist es, dass unsere Unternehmen
sich noch sichtbarer so sauber präsentieren, wie
sie sind. Damit Kunden wieder besten Gewissens
auf Print setzen.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre.
Herzlichst, Dr. Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer
des bvdm, und Ihre Geschäftsführer
der Druck- und Medienverbände
03/2023 // 3