volkshilfe. Sonderausgabe 2023 | #25 Jahre Magazin für Menschen.

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Der Teufelskreis Armut macht krank. Und Krankheit macht arm. Diese Abwärtsspirale gilt es zu durchbrechen. 8
#25 Jahre Magazin für Menschen Menschen, die in prekären und gesundheitsschädlichen Arbeitsverhältnissen tätig waren, und oft auch schon im Erwerbsleben armutsbetroffen, tragen grundsätzlich ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Der beengte Wohnraum und mangelnde soziale Netzwerke tragen zusätzlich zu psychischem Stress bei. Dieser wiederum hat viele andere gesundheitsschädigende Folgen. All das führt im Alter oft zu akuter Armut und diversen Erkrankungen. “Und deshalb habe ich jetzt starke Kopfhautprobleme, mit einer sehr dicken, schuppenartigen Schicht. Jetzt benutze ich Spezialhaarshampoo und so. Das muss ich alles privat zahlen.“ Frau Sauer Geringe Gesundheitskompetenz und erschwerte Genesungsprozesse Die Genesungschancen bei Altersarmutsbetroffenen sind geringer im Vergleich zu finanziell besser gestellten älteren Menschen. Die ungünstigen Lebensbedingungen erschweren die Genesung. Oftmals fehlt es an finanziellen Mitteln für medizinische Hilfsmittel oder barrierefreien Wohnraum, was zu einer weiteren Verschlechterung der Gesundheit führen kann. Zusätzlich beeinflussen sprachliche Barrieren oder ein niedriges Bildungsniveau das Verständnis von medizinischen Informationen, Beipackzetteln, oder ärztlichen Anweisungen. Hürden bei der Inanspruchnahme von Unterstützung Die Inanspruchnahme von Unterstützung gestaltet sich für Altersarmutsbetroffene oft schwierig, da Behördengänge mit Scham, Diskriminierung und fehlender Hilfe einhergehen. Selbst wenn Unterstützungsfonds vorhanden sind, haben viele Betroffene keinen Zugang dazu. Diese Hürden führen dazu, dass ihre Situation nicht ausreichend sichtbar wird und sie in sozialer Isolation leben. Die erschwerte Nutzung von Hilfsangeboten erhöht den Pflegebedarf und verschlechtert die Lebenssituation weiter. Pflegegeld reicht oft nicht Inkontinenzprodukte und Pflegemittel, die nicht von der Krankenversicherung abgedeckt werden, stellen für viele ein finanzielles Problem dar. Vorsorgende Medizinprodukte oder Nahrungsergänzungsmittel können für einen nachhaltigen Genesungsprozess oder die Symptommilderung notwendig sein, aber das Pflegegeld reicht oft nicht aus, um die vollen Kosten zu decken. © Anton Trauner 9
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