29.09.2023 Aufrufe

Spökenkieker Nr. 472 - 10/2023

Erntedankfeste // Wurstträgermarkt am 8. Oktober in Versmold // Neues aus der Geschäftswelt // Freckenhorster Herbst // u.v.m.

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8<br />

Obstbaumaktion <strong>2023</strong><br />

der Stadt Warendorf<br />

Bürgermeister Peter Horstmann und Paul Hartmann, Klimaschutzbeauftragter<br />

der Stadt Warendorf. (Foto: Stadt Warendorf)<br />

Wie in den Vorjahren bietet die Stadt<br />

Warendorf auch im Jahr <strong>2023</strong> wieder<br />

besondere Obstbäume für den<br />

Garten an. Bestellungen sind ab<br />

dem 18.September <strong>2023</strong> möglich.<br />

Die Aktion gehört zur Kampagne<br />

„Grüne Stadt“ und erbringt neben<br />

leckeren Früchten auch einen wertvollen<br />

Beitrag für die heimische Insektenwelt<br />

und den Klimaschutz. Es<br />

stehen Obstbäume der Typen Apfel,<br />

Birne, Kirsche und Pflaume als sogenannte<br />

Halbstämme zur Auswahl.<br />

Wie im Vorjahr sind vorab keine bestimmten<br />

Sorten bestellbar. Interessierte<br />

haben jedoch die Möglichkeit,<br />

bei der Abholung vor Ort aus einer<br />

Auswahl unterschiedlicher Sorten je<br />

Typ zu wählen.<br />

Die Halbstämme eignen sich aufgrund<br />

der geringeren Wuchshöhe<br />

von ca. 4m auch für Vorgärten. Zu jedem<br />

Baum wird wie in den Vorjahren<br />

von der Stadt ein Baumpfahl samt<br />

Befestigungsband zusätzlich zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Der Stückpreis für die ca. 1,5m hohen<br />

Bäume inkl. Baumpfahl beträgt<br />

23€. Nach der Bestellung muss der<br />

Gesamtbetrag bis zum 20. Oktober<br />

<strong>2023</strong> per Überweisung bei der Stadt<br />

Warendorf bezahlt werden.<br />

IBAN: DE47 4005 0150 0000 0158<br />

00 / Verwendungszweck: 800500<br />

Obstbaumaktion<br />

Baumfreunde können zudem von einem<br />

Zusatzangebot der Stadt Warendorf<br />

profitieren: Wer von allen<br />

vier Sorten (Apfel/ Birne/ Kirsche/<br />

Pflaume) mindestens einen Baum<br />

bestellt, erhält kostenlos einen zusätzlichen<br />

Baum.<br />

Die bestellten Bäume samt Pfahl<br />

müssen von den Käuferinnen und<br />

Käufern selbstständig abgeholt werden.<br />

Eine Abholung am städtischen Bauhof<br />

(Am Holzbach 3) ist möglich am<br />

• Freitag, 3. November <strong>2023</strong> in der<br />

Zeit von 14-16 Uhr und am<br />

• Samstag, 4. November <strong>2023</strong> in<br />

der Zeit von <strong>10</strong>-12 Uhr.<br />

Vor Ort steht an diesen Tagen ein<br />

fachkundiger Gärtner mit Tipps für<br />

die Pflanzung und Pflege zur Verfügung<br />

und führt einen ersten Schnitt<br />

durch.<br />

Die Bestellungen nimmt Paul Hartmann,<br />

Klimaschutzbeauftragter der<br />

Stadt Warendorf, ab Montag, 18.<br />

September <strong>2023</strong> entgegen. Der einfachste<br />

Weg ist die Bestellung per E-<br />

Mail paul.hartmann@warendorf.de<br />

mit Nennung der gewünschten Anzahl<br />

pro Baumtyp sowie unter Angabe<br />

der Wohnadresse in Warendorf.<br />

Eine telefonische Bestellung<br />

unter 02581-54-1131 ist ebenfalls<br />

möglich. Die Bestellfrist endet am<br />

20. Oktober <strong>2023</strong>.<br />

Weitere Informationen wie Tipps zur<br />

Pflanzung oder zur Bestellung und<br />

Abholung gibt es immer aktuell auf<br />

der Homepage der Stadt Warendorf<br />

unter www.warendorf.de/obstbaumaktion<br />

AC Warendorf erzielt große Erfolge<br />

Nach dem dritten Endlauf beim MFC<br />

Auf dem Schee in Witten am vergangenen<br />

Wochenende, stehen die<br />

diesjährigen Westfalenmeister fest.<br />

Der Verein des AC Warendorf könnte<br />

stolzer nicht sein, denn er hat in zwei<br />

Klassen den Sieg und in einer Klasse<br />

die Vizemeisterschaft errungen<br />

Als weiterer Höhepunkt sticht die<br />

Teammeisterschaft hervor, denn<br />

diese wurde ebenfalls dem AC Warendorf<br />

zuteil, der sich aus 30 Vereinen<br />

den ersten Platz einheimste.<br />

Die Ergebnisse der Warendorfer<br />

Fahrer die sich für die Endläufe qualifiziert<br />

hatten, lauten wie folgt:<br />

Klasse 1:<br />

Platz 1 Milo Schlautmann<br />

Klasse 2:<br />

Platz 21 Joshua Brinkhaus<br />

Klasse 3:<br />

Platz 2 Henrik Gaj<br />

Platz <strong>10</strong> Noel Gideon<br />

Klasse 4:<br />

Platz 1 Louis Stange<br />

Nicht übereinander reden –<br />

sondern miteinander sprechen<br />

Ein Lehrstück zur Auseinandersetzung mit Rassismusvorwürfen jenseits lautstarker Skandalisierung<br />

Im Gespräch mit Bürgermeister Peter Horstmann (li.). Foto: Stadt Warendorf<br />

Besonnener Dialog statt öffentlicher<br />

Empörung? Lösungsorientierte Auseinandersetzung<br />

statt gegenseitiger<br />

Verhärtung? Was die Schüler*innen-Vertretung<br />

der Gesamtschule<br />

Warendorf und das Freckenhorster<br />

Nikolaus-Collegium im Kontext einer<br />

Debatte über Blackfacing-Anklänge<br />

in der Knecht-Ruprecht-Verkleidung<br />

geschafft haben, erscheint durchaus<br />

bemerkenswert angesichts der<br />

Art und Weise, wie mancher politische<br />

Konflikt heutzutage ausgetragen<br />

wird.<br />

Zum Hintergrund: Jedes Jahr am Nikolausabend<br />

organisieren die engagierten<br />

Mitglieder des Freckenhorster<br />

Nikolaus-Collegiums eine großangelegte<br />

Aktion: Überall im Ort erscheinen<br />

als Nikolaus und Knecht<br />

Ruprecht verkleidete Menschen, die<br />

Kindern Geschenke bringen. Ein<br />

schöner, inzwischen seit 1947 gepflegter<br />

Brauch, der allerdings in<br />

den letzten Jahren immer wieder<br />

auch kritische Stimmen auf den<br />

Plan rief. Im Rahmen der Aktion<br />

wurde das Gesicht des Knechts<br />

Ruprecht schwarz oder dunkel gefärbt.<br />

Damit sollten offenbar die<br />

schenkenden Personen unkenntlich<br />

gemacht werden. Außerdem sollte<br />

der Gehilfe des Nikolaus als Köhler<br />

auftreten.<br />

Das Schwarz- oder Dunkelfärben<br />

des Gesichts im Kontext der Kostümierung<br />

empfanden allerdings viele<br />

Menschen als Fortsetzung der<br />

Blackfacing-Praxis, die anerkanntermaßen<br />

als rassistisch gilt. Die medial<br />

verbreiteten Fotos der für die Nikolaus-Aktion<br />

verkleideten Knechte<br />

Platz 4 Elias Jovanovski<br />

Platz 12 Simon Serries<br />

Platz 16 Laurent Bisping<br />

Platz 26 Philipp Löwen<br />

Klasse 5:<br />

Platz 13 Daniel Babin<br />

Aus diesen Ergebnissen resultiert,<br />

dass sich Milo Schlautmann, Henrik<br />

Gaj und Louis Stange für die Teilnahme<br />

am Bundesendlauf am Nürburgring<br />

im Oktober qualifiziert haben!<br />

Foto: AC Warendorf<br />

lösten bei nicht wenigen Menschen<br />

Beklemmung und Unverständnis<br />

darüber aus, warum sich heutzutage<br />

noch weiße Menschen das Gesicht<br />

dunkel schminkten. Deshalb sah<br />

sich das Nikolaus-Collegium in den<br />

letzten Jahren mit immer deutlicher<br />

und lauter artikulierten Vorwürfen<br />

konfrontiert. Viele dieser Vorwürfe<br />

wurden über die sozialen Medien<br />

geäußert, die Debatte fand teilweise<br />

in hitzigem Ton statt.<br />

Im Dezember 2022 schaltete sich<br />

auch Jonas Ohlmeyer, der damalige<br />

Schülersprecher der Gesamtschule<br />

Warendorf, in den Konflikt ein. Er formulierte<br />

eine Email an Peter Horstmann,<br />

den Bürgermeister der Stadt<br />

Warendorf, mit dem Wunsch, die<br />

Kostümierung zu überdenken.<br />

Horstmann sah die Gelegenheit, die<br />

Diskussion in konstruktiveres Fahrwasser<br />

umzuleiten. Er stellte den<br />

Kontakt zum Nikolaus-Collegium her<br />

und bemühte sich um Vermittlung<br />

und Besonnenheit.<br />

Am Abend des 11.09.<strong>2023</strong> fand<br />

nun ein abschließendes Gespräch<br />

im Bürgermeisterbüro statt. Neben<br />

Herrn Horstmann waren auch Richard<br />

Poppenborg als Primus und<br />

Uli Pöhler als Dekan des Nikolaus-<br />

Collegiums zugegen sowie eine vom<br />

SV-Verbindungslehrer Nicolas Ermisch<br />

begleitete Delegation der Gesamtschule:<br />

Raquel Weste, Linn<br />

Hannah Hoffmann und Jonas Ohlmeyer<br />

wollten die Interessen der divers<br />

zusammengesetzten<br />

Schüler*innenschaft ihrer Schule<br />

vertreten.<br />

Jonas stellt direkt zu Beginn des Gesprächs<br />

klar, dass er mit seiner damaligen<br />

Email keine rassistischen<br />

Absichten habe unterstellen wollen,<br />

sondern das Ziel verfolgt habe, die<br />

Außenwirkung der Aktion zu problematisieren.<br />

Poppenborg berichtet, wie das Nikolaus-Collegium<br />

darum gerungen<br />

habe, eine Lösung für die Verkleidung<br />

zu finden, die diese Abgrenzung<br />

auch deutlich mache. Diese<br />

Versuche waren jedoch auch im letzten<br />

Jahr nicht erfolgreich. Poppenborg<br />

betont, er selbst habe das Problem<br />

im Bezug auf die eigenen Aktionen<br />

zunächst nicht als solches<br />

wahrgenommen: „Ich habe mich immer<br />

schwergetan, das als blackfacing<br />

zu betrachten“.<br />

Jonas Ohlmeyer ist es an dieser<br />

Stelle wichtig, erneut an die Wirkung<br />

der Bilder zu erinnern und neben<br />

den Absichten der Brauchtumsbewahrer<br />

auch die Betroffenenperspektive<br />

zu berücksichtigen.<br />

Ohne die Zeit und Ruhe, mit der die<br />

verschiedenen Parteien die Angelegenheit<br />

angegangen sind, hätten die<br />

verschiedenen Positionen des<br />

Schülersprechers und der Mitglieder<br />

des Nikolaus-Collegiums gewiss<br />

auch eine emotionaler geführte Art<br />

der Debatte hervorbringen können.<br />

Doch das Nikolaus-Collegium bringt<br />

eine ganz pragmatische Lösung des<br />

Konflikts bereits mit ins Bürgermeisterbüro:<br />

Künftig werden die Mitglieder<br />

auf das Schwarz- oder Dunkelfärben<br />

weißer Gesichter verzichten.<br />

Die Kostümierung wird von nun an<br />

mithilfe schwarzer, aus Heidschnukkenfell<br />

gefertigter Bärte geleistet.<br />

Gegen diese Variante erhebt die SV-<br />

Delegation keine Einwände.<br />

Und am Ende gibt es eine schöne<br />

Pointe: Auf Vorschlag des Bürgermeisters<br />

hin wird die SV vom Nikolaus-Collegium<br />

eingeladen, an der<br />

Gesamtschule um Nachwuchs-<br />

Knecht*innen zu werben. Ja,<br />

„Knecht*innen“ – mit Genderstern.<br />

Denn die Figur des Ruprechts dürfe<br />

auch von weiblichen Personen dargestellt<br />

werden.<br />

Ob übrigens Peter Horstmann im<br />

kommenden Dezember selbst den<br />

Heidschnuckenbart tragen wird?<br />

Wir werden sehen…<br />

Artikel: Nicolas Ermisch

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