Das Finisher Magazin zum BMW BERLIN-MARATHON 2023

Man teilt – das Gute ebenso wie
das Leiden. Wir haben einander
quasi gegenseitig zum Brandenburger
Tor getragen.
Daran abzubrechen, auszusteigen,
habe ich aber keine Sekunde
gedacht. Annett, meine Frau,
sagt immer „Du weißt, du kannst
jederzeit aussteigen – aber du
weiß auch, dass du es eine Sekunde
später bereuen wirst“.
Das stimmt. Auch, weil ich weiß,
dass Annett an der Ziellinie wartet:
Ein kleines Privileg, weil sie
im Medicalteam arbeitet. Dieses
Jahr war das aber anders: Die
hatten dort richtig viel zu tun.
Mussten mehr Leute als sonst
versorgen und ihnen helfen. Annett
hatte diesmal nur sehr kurz
Zeit für mich. Richtig so: Medizinische
Versorgung hat selbstverständlich
Vorrang.
Bei der Zeremonie für die Jubilee-Finisher
war sie aber dann
dabei. Das machte die Ehrung
gleich doppelt schön. Im Jubilee-
Club zu sein, ist eine tolle Bestätigung:
Mindestens zehnmal Berlin!
Ich hätte gedacht, mit meinen
42 bei den Jüngsten zu sein:
aber denkste! Da haben Manche
richtig früh angefangen … Ganz
nebenbei hat der „Club“ auch
einen praktischen Vorteil: Jubilee-Members
bekommen immer
einen Startplatz. Garantiert. Da
fällt schon ein Stein vom Herzen.
Aber an erster Stelle steht natürlich
die Freude und der Stolz,
zum Kreis derer zu gehören, die
in meiner Heimatstadt mindesten
zehnmal den Marathon gelaufen
sind.
Nach dem Marathon ist immer
auch vor dem Marathon: Berlin
bleibt mein großer Fixpunkt.
Auch in den nächsten Jahren.
Mein Plan: Mehr auf die Qualität
beim Training achten – und wenige
Wettbewerbe, die aber sehr
bewusst auswählen: Wahrscheinlich
werde ich im Frühjahr den
Marathon in Hannover laufen,
dann wieder die „100 Meilen von
Berlin“ – und natürlich wieder
den Berlin-Marathon. Den Jubiläumslauf,
den 50. BMW BERLIN-
MARATHON, lasse ich mir auf
keinen Fall entgehen.
BJÖRN MACIOSEK