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Editorial<br />

Herbstkampagne Bildung<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser<br />

Karin Praxmarer<br />

«Unserer Jugend soll es einmal besser<br />

gehen als uns.» So lautete die Antwort<br />

des Lehrers in einer kleinen indonesischen<br />

Dorfschule auf unsere Frage,<br />

was ihn für seine Arbeit motiviere. In<br />

seinem Dorf sind mehr als die Hälfte<br />

der Erwachsenen Analphabeten. Das will er bei der neuen Generation<br />

ändern. Lesen und schreiben sei wichtig, um in einer modernen<br />

Welt zu überleben und seine Rechte geltend zu machen.<br />

Als Beispiel nennt er die ständige Gefahr, dass Fremde mit Urkunden<br />

auftauchen, die sie als neue Besitzer grosser Landstücke<br />

ausweisen. Die Besitzurkunden sind oft nicht rechtsgültig und die<br />

Ansprüche könnten durch die Dorfbewohner leicht angefochten<br />

werden. Doch die Dorfbewohner können sich nur wehren, wenn<br />

sie lesen und sich die nötigen Informationen beschaffen können.<br />

In allen Ländern, die ich bisher bereist habe, äusserten sich Mütter<br />

und Väter gleich oder ähnlich wie der indonesische Dorflehrer<br />

zum Thema Bildung: «Es soll unseren Kindern einmal besser<br />

gehen», lautet der gängige Satz. Bildung meint aber nicht nur<br />

Lesen, Schreiben und Schulabschlüsse, sondern auch, dass Eltern<br />

ihren Kindern das weitergeben können, was ihnen lieb ist.<br />

Dazu gehören ihre Traditionen, ihr Glaube, das Wissen über die<br />

Bedeutung der Feste und des Lebens. Mission 21 fördert dieses<br />

ganzheitliche Konzept von Bildung.<br />

Der Besuch von Schulen ist in vielen Ländern ein Privileg, das<br />

sich zahlreiche Familien nicht leisten können. Dort, wo der Staat<br />

praktisch ausfällt, wie im Südsudan oder in der Kwangoregion<br />

der DR Kongo, sind es oft die Kirchen, die den Zugang zu Wissen<br />

ermöglichen. Dabei geht es um Grundschulen für Kinder, aber<br />

auch um die Ausbildung von Erwachsenen. Zum Beispiel erlernen<br />

Bäuerinnen und Bauern bessere Anbaumethoden und können<br />

damit ihre Ernährung verbessern und ihr Einkommen steigern.<br />

Bildung ist eine der wichtigsten Strategien zur Linderung und<br />

Überwindung von Armut. Die Zukunft von Kindern hängt in vielen<br />

Fällen davon ab, ob sie Wissen und Bildung auf ihren Lebensweg<br />

mitbekommen oder nicht. Nelson Mandela hat diese Tatsache<br />

auf den Punkt gebracht, als er sagte: «Das grösste Problem<br />

in der Welt ist Armut in Verbindung mit fehlender Bildung. Wir<br />

müssen dafür sorgen, dass Bildung alle erreicht.»<br />

Ihre<br />

Claudia Bandixen<br />

Direktorin Mission 21<br />

Titelbild: Das Coverbild der Aktionsbroschüre, die einmal jährlich erscheint<br />

und spannende Beiträge und Informationen rund um die Herbstkampagne<br />

beinhaltet, dieses Jahr zum Thema Bildung. Aktionsbroschüre bestellen:<br />

material@mission-21.org, Tel. 061 260 21 20<br />

Ein Leben in<br />

Unsere Herbstkampagne <strong>2016</strong> heisst<br />

«Bildung stärkt Menschen»: Bis zum<br />

1. Advent setzen wir einen speziellen<br />

Fokus auf das Thema und sammeln<br />

Geld für Menschen, die sonst kaum<br />

Zugang zu Bildung haben. Denn<br />

Bildung leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zur Armutsbekämpfung und<br />

fördert weitere Grundrechte.<br />

2 Nachrichten 3 | <strong>2016</strong>

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