KÄNGURU November 2023
Das Stadtmagazin für Familien in Köln, Bonn und Region berichtet über: • Programmieren für Kinder – Warum, wie und wo? • Vorsorgen für die Zukunft – Geldanlagen für den Nachwuchs • Adventszeit ist Bühnenzeit • St. Martin reitet wieder • Rezept: Curry mit roten Linsen
Das Stadtmagazin für Familien in Köln, Bonn und Region berichtet über:
• Programmieren für Kinder – Warum, wie und wo?
• Vorsorgen für die Zukunft – Geldanlagen für den Nachwuchs
• Adventszeit ist Bühnenzeit
• St. Martin reitet wieder
• Rezept: Curry mit roten Linsen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Finanzen<br />
Vorsorgen für die Zukunft –<br />
GELDANLAGEN<br />
FÜR DEN NACHWUCHS<br />
Sinnvoll und lukrativ, nachhaltig und flexibel, sicher und transparent –<br />
das sind nur einige der griffigen Adjektive, mit denen Banken und Finanzportale<br />
mit Anlagen für Kinder werben. In der Tat ist es sinnvoll, für die Zukunft der Kinder<br />
zu sparen, etwa für ihre Ausbildung. Während manche Eltern sich begeistert<br />
mit ETFs, Banksparplänen und Tagesgeld auseinandersetzen, sorgt bei anderen<br />
allein schon der Begriff „Finanzen“ für Unlust.<br />
Von Janina Mogendorf<br />
ass das Thema gar nicht so komplex ist, wie es auf den ersten<br />
Blick scheint, erklärt Kathy Elmenthaler von Stiftung<br />
Warentest. Die Mutter eines 15-jährigen Sohnes leitet seit<br />
einigen Jahren das Projekt „Geldanlagen für Kinder“ beim zugehörigen<br />
Verbrauchermagazin Finanztest. Mit ihrem Team nimmt sie<br />
Produkte unter die Lupe, informiert Eltern über Risiken und Fallstricke<br />
und macht deutlich, wie empfehlenswert ETFs als Anlage<br />
für Kinder sind.<br />
ETF-Sparplan: Gute Gewinne<br />
bei überschaubarem Risiko<br />
„ETF-Sparpläne sind für uns der Königsweg des Vermögensaufbaus“,<br />
betont die Expertin. Um zu starten, eröffnet man zunächst<br />
bei einer Bank ein Depot auf den Namen des Kindes, wählt einen<br />
ETF aus und bestimmt Höhe und Häufigkeit der Rate. Ideal sind<br />
Aktien-ETFs, die einen weltweit streuenden Index abbilden, wie<br />
zum Beispiel MSCI-World. „Kinder-Depots sind in der Regel kostenlos<br />
und ETFs günstig. Außerdem kann die Sparrate angepasst<br />
und bei finanziellen Engpässen ausgesetzt werden.“<br />
Trotz dieser Vorteile kann Kathy Elmenthaler Berührungsängste<br />
verstehen. „Wir Eltern sind noch mit Sparbüchern und Weltspartag<br />
aufgewachsen.“ Dass diese Art Geld anzulegen – durch Inflation<br />
– auch bei hohen Zinsen ein Verlustgeschäft war, merkte man<br />
gar nicht. In den Neunzigern begann der Aktienhype. Auch Kleinanleger:innen<br />
konnten unglaubliche Gewinne machen – bis zum<br />
Börsencrash im Jahr 2000, als viele ihr Geld verloren. „Seither ist<br />
der Aktienhandel in Deutschland negativ behaftet.“<br />
Dass das Risiko bei ETFs jedoch nicht so hoch ist, zeigen Rechnungen<br />
von Fondsspezialisten. „Über einen Zeitraum von achtzehn<br />
Jahren lag der Verlust im schlechtesten Fall bei −0,3 Prozent im<br />
Jahr. Im besten Fall wurde ein Plus von 14,8 Prozent jährlich erwirtschaftet<br />
und im Normalfall von 8,5 Prozent“, erklärt Kathy<br />
Elmenthaler und rät: „Je früher man einsteigt, desto besser – am<br />
besten gleich nach der Geburt. Zehn Jahre Laufzeit sollten es mindestens<br />
sein.“<br />
Vermögensaufbau<br />
mit Köpfchen<br />
Einsteigen kann man mit einem<br />
ETF-Sparplan jederzeit. Dank<br />
des Cost-Average-Effekts bekommt<br />
man in guten Börsen-<br />
Zeiten weniger Anteile für die<br />
vereinbarte Sparrate, bei niedrigen<br />
Kursen mehr. So mittelt<br />
sich der Preis und auch das<br />
Risiko, zu einem falschen Zeitpunkt<br />
einzusteigen. „Um diesen<br />
Effekt zu nutzen, ist es auch sinnvoll,<br />
größere Geldgeschenke nicht auf einmal,<br />
sondern in Raten einzuzahlen.“<br />
Etwas anders sieht es mit dem Ausstieg aus.<br />
Durchläuft die Börse gerade dann eine Talsohle,<br />
wenn das Geld gebraucht wird, kann der<br />
ETF im Minus sein. „Deshalb sollte man sich<br />
auf das Finale vorbereiten und einige Jahre<br />
vorher anfangen, Geld auf Fest- oder Tagesgeldkonten<br />
zu transferieren“, empfiehlt die<br />
Finanzspezialistin.<br />
Für gemütliche Anleger:innen hat Finanztest das<br />
„Pantoffel-Portfolio“ entwickelt. Dabei verteilt man<br />
seine Sparrate auf einen Aktien-ETF sowie ein sicheres<br />
18