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160 Zeichen Literatur - Freitagsspiel

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<strong>160</strong> <strong>Zeichen</strong>, der Wettbewerb<br />

„Komme mit ICE 810 um 21:00 Uhr auf Bahnsteig 11 an.“<br />

So war es wohl im Sinne des Erfinders: SMS (Short Message<br />

Service) als einfache Möglichkeit, Notizen zu verschicken –<br />

gedacht für jene Momente, wo man die Informationen loswerden<br />

will, für die sich ein ganzes Telefonat einfach nicht lohnt.<br />

Konzeptionell betrachtet ist SMS eine Technologie, die nahezu<br />

perfekt auf Alltagskommunikation zugeschnitten wurde: kurze<br />

Textnachrichten, die man mit seinem Handy an jeden beliebigen<br />

Netzteilnehmer – und zukünftig wohl auch ins Festnetz – senden<br />

kann.<br />

Exakt <strong>160</strong> <strong>Zeichen</strong> stehen dafür zur Verfügung. Das ist zwar<br />

ausreichend für den informativen Kern der häufigsten alltäglichen<br />

Nachrichten, reicht aber beileibe nicht, um höflich oder<br />

gar elegant zu kommunizieren. All die Dinge, die den reinen<br />

Informationsaustausch zum Gespräch werden lassen, fallen so<br />

in der Regel weg.<br />

Beraubt um jegliches schmückende Beiwerk ist SMS das perfekte<br />

Medium für pragmatische Botschaften. Und die Frage nach dem<br />

Befinden der werten Familie muss auf üppigere Zeiten warten, –<br />

das nächste Telefonat oder gar ein persönlicher Kontakt.<br />

Entgegen aller Planung und jeder Erwartung wurde SMS<br />

trotz dieser Einschränkung zu einem Massenmedium, das heute<br />

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