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element+BAU 5/2023

element + BAU – Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

element + BAU – Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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5<br />

60. Jahrgang<br />

<strong>2023</strong><br />

ISSN 0934-5914<br />

60<br />

B2836<br />

Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />

Büroneubau OWP12 in Stuttgart:<br />

Ein grünes Powerpaket mit BIPV<br />

SPECIAL: 60 Jahre element + BAU<br />

Energieeffizienz; Lichttechnik; Innenausbau; Glas im Innenbereich; Akustik; Sanierung;<br />

Systembau; Modulbau; Rohbau; Barrierefreies Bauen; Dachsysteme; Dämmung; Gebäudetechnik; Wohnungsbau


GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES<br />

Die unabhängige Medienplattform<br />

für Energieversorgung, Effizienzsteigerung<br />

und alternative Energieträger und -speicher<br />

Nachhaltige Möglichkeiten in der<br />

Prozesstechnologie<br />

Kreislaufwirtschaft im industriellen<br />

Produktionsprozess<br />

Themenbereiche H 2<br />

, Synthetische<br />

Kraftstoffe, Wasser, Solar & Photovoltaik,<br />

Windkraft, Bioenergie, Geothermie,<br />

Batterietechnologie, Systemintegration<br />

und weitere Alternativmöglichkeiten<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com


editorial<br />

Armin König<br />

Chefredakteur<br />

Liebe Leser,<br />

element + BAU feiert einen runden Geburtstag: 60 Jahre ist unsere Zeitschrift "jung"!<br />

1963 wurde die Zeitschrift – damals noch als element + Fertigbau – hier in Nürnberg vom Ali Verlag gegründet. Die Herausgeber<br />

von Element+Fertigbau haben früh erkannt, dass das elementierte Bauen neben den ökonomischen Vorteilen auch ästhetische<br />

Nachteile mit sich bringen kann. Deshalb wurden Bauten mit wenigstens "architektonisch befriedigenden Ergebnissen" gesucht<br />

und präsentiert. Ein herausragendes Beispiel waren die sog. Hunziker-Bauten, Les Grottes in Genf (Hunziker, Frei et.al.). Baukörper<br />

aus Beton, unterschiedlich gefärbte Fassadenteile und Brüstungen, die z.T. auf der Baustelle gegossen wurden, prägten den Charakter<br />

dieser immer noch architektonisch aufsehenerregenden Bauten. Chefredakteur war damals Herr Nehls, der mit fundiertem<br />

Wissen und großem Enthusiasmus mithalf, die neuartige, elmentierte Bauweise zu etablieren.<br />

Anfang der 80er Jahre übernahm dann Dr. Günter Harnisch als Verleger die Element + Fertigbau. Seit dieser Zeit erscheint die<br />

Zeitschrift im Dr. Harnisch Verlag, ebenfalls mit Sitz in Nürnberg.<br />

Die (Bau-)Welt drehte sich weiter und die Erkenntnis reifte, dass der klassische Fertigbau langsam an Bedeutung verlor. Nicht<br />

mehr der typische Plattenbau der 70er Jahre war en vogue. Und nach Verabschiedung der ersten Wärmeschutzverordnung 1977<br />

machte man sich auch erstmals erste Gedanken zum Thema "Energiesparen". Individuellere Bauten stellten inzwischen das Gro<br />

der Objektbauten dar: Glasfassaden statt typischer Lochfassade, neue Offenheit, Aluminium als neuen Baustoff. Elementiertes<br />

Bauen war nach wie vor gefragt, aber anders, individueller. Aufeinander abgestimmte Bausysteme bekamen eine immer größere<br />

Bedeutung. So entscheid man sich 1990 dieser Entwicklung mit einer Umbenennung Rechnung zu tragen: Seit dieser Zeit<br />

heißt unsere Zeitschrift element + Bau. Dabei haben wir uns vom elementierten, vorgertigten Bauen nicht gänzlich verabschiedet<br />

(gerade die politische Diskussion der letzten Zeit zeigt, dass vorgefertigte Bauweisen enorme Chancen und ein großes Potentials<br />

bieten), sondern unseren Blick geweitet und auch andere Baumethoden und -systeme "mit ins Boot" geholt. Je nach Tendenz in<br />

der Baubranche ergänzen zudem Specials unsere redaktionelle Berichterstattung.<br />

In den letzten Jahren schärften wir nochmals das Profil von element + BAU und machten sie zu der Fachzeitschrift für Objektbau,<br />

wie Sie diese heute kennen. In 6 Ausgabe pro Jahr informieren wir über alle Facetten des modernen Objektbaus – von Fassadentechnik,<br />

über Gebäudetechnik bis hin zu Innenausbau. Und natürlich spielt das Thema "Energieffizienz" und "Nachhaltigkeit" eine<br />

immer größere Rolle.<br />

Im Rahmen eines Jubiläum-Sonderteils haben wir langjährige Partner der Baustoffindustrie eingeladen mitzufeiern und die Erfolgsstorys<br />

ihrer Unternehmen zu präsentieren. Ab Seite 10 finden Sie in dieser Ausgabe interessante Firmenporträts und wegweisende<br />

Produktentwicklungen unserer Partner.<br />

Und "last but not least" möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bei Ihnen, unseren Lesern, bedanken. Denn ohne Ihr fachliches<br />

Feedback, Ihre konstruktive Kritik, Ihre jahrelange Treue und Ihr Interesse an unserer Berichterstattung könnte unsere Zeitschrift<br />

nicht existieren. Herzlichen Dank dafür!<br />

Ihr<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

3


inhalt<br />

TITELTHEMA<br />

Büroneubau OWP12 in Stuttgart<br />

Ein grünes Powerpaket mit BIPV<br />

SPECIAL: 60 Jahre element + BAU<br />

LAMILUX<br />

Mehr Licht, mehr Luft, mehr Klimaschutz<br />

Remmers<br />

Abdichten und Dämmen mit innovativen<br />

Produkten<br />

Fliesen von RAKO<br />

Seit 140 Jahren zeitlos schön und aktuell<br />

Loro<br />

70 Jahre Kompetenz in der<br />

Flachdach- und Balkonentwässerung<br />

Wöhr Autoparksyssteme<br />

Effiziente Parkraumnutzung<br />

OBJEKTE<br />

BNP Paribas Fortis in Brüssel<br />

Sicher und hochtransparent<br />

Umwidmung einer ehemaligen Fabrik<br />

in Aarhus<br />

Transforming Spaces<br />

Renovierung des Bahnhofs Leisnig<br />

Neues Leben in alten Mauern<br />

Mehrfamilienwohnhaus in Uffenheim<br />

Preiswert hochwertigen Wohnraum geschaffen<br />

Thermenhotel in Bad Ems<br />

Auszeit vom Alltag<br />

Plusenergie-Quartier P18, Stuttgart<br />

Nachhaltiges Bauen in Perfektion<br />

Rivacold-Unternehmensstandort in Fellbach<br />

Der blaue Smaragd<br />

Rachel Carson Sekundarschule in Dormagen<br />

Vom Sanierungsfall zum Vorzeigeprojekt<br />

Wohn- und Geschäftshaus<br />

„Gare Du Nord“ in Freiburg<br />

Der Mix im Mix<br />

Firmenzentrale von Uhlmann Pac-Systeme,<br />

Laupheim<br />

Boden für eine neue Arbeitskultur<br />

6<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

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27<br />

30<br />

32<br />

34<br />

36<br />

39<br />

40<br />

Partner und<br />

Wegbegleiter<br />

präsentieren<br />

sich in unserem<br />

Jubiläums-<br />

Special und<br />

geben Ihnen<br />

einen Einblick<br />

über deren<br />

Unternehmensund<br />

Produktentwicklung.<br />

ab Seite 10<br />

Nachhaltige<br />

Sanierung einer<br />

ehemaligen Fabrik:<br />

Großraumbüro<br />

von Sweco<br />

im dänischen<br />

Aarhus<br />

Seite 22<br />

Unterschiedliche Böden und fließende Übergänge:<br />

Firmenzentrale von Uhlmann Pac-Systeme<br />

in Laupheim.<br />

Seite 40<br />

4 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


inhalt<br />

IM FOKUS<br />

Sanierung im Spannungsfeld zwischen<br />

Brandschutz und Barrierefreiheit<br />

Heisenberg Gymnasium in Dortmund<br />

Erste Modulgebäude Deutschlands mit grünem<br />

Stahl: Pionierarbeit in Sachen Nachhaltigkeit<br />

Netzwerk Boden gibt Hilfestellung<br />

bei der Planung<br />

Partner für den Boden<br />

37<br />

44<br />

47<br />

RUBRIKEN<br />

Produkte<br />

Branche aktuell<br />

Vorschau/Impressum<br />

48<br />

50<br />

51<br />

Für Sie notiert...<br />

Titelgeschichte ab Seite 6<br />

Mit dem eigenen Büroneubau Obere Waldplätze<br />

12 auf dem Drees & Sommer Campus in Stuttgart,<br />

genannt OWP12, hat Drees & Sommer seinem<br />

Eigenanspruch „nachhaltig, digital, innovativ, wirtschaftlich“<br />

visuell Ausdruck verliehen und dafür vielversprechende<br />

Zukunftstechnologien im Bauwesen<br />

genutzt. OWP 12 wurde mit neuesten Planungs- und<br />

Baumethoden nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip<br />

umgesetzt und zeigt, was Energie-Plus-Architektur<br />

heute kann – mit einer schlanken Hochleistungsfassade,<br />

deren gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) von<br />

Schüco stammt.<br />

Schüco International KG<br />

Karolinenstraße 1-15<br />

D-33609 Bielefeld<br />

Tel.: + 49 521 783-0<br />

info@schueco.com<br />

www.schueco.de<br />

Vor fünf Jahren öffnete das Baukunstarchiv (BKA<br />

NRW) in Dortmund seine Pforten. – Am Samstag,<br />

den 04.11.23 wurde mit einem Festakt der Erfolg<br />

der neuen Institution gefeiert. „Das Baukunstarchiv<br />

NRW beherbergt heute 125 Nachlässe bedeutender<br />

Architektinnen und Architekten sowie von Bauingenieurinnen<br />

und -ingenieuren“, erklärte der Vorsitzende<br />

der vier Gesellschafter des BKA NRW, Ernst<br />

Uhing, anlässlich eines Jubiläumfestes in Dortmund.<br />

„Es ist aber auch ein Ort für Veranstaltungen und<br />

Tagungen, für Ausstellungen und Präsentationen,<br />

zum Forschen und Feiern – kurz: ein lebendiger Ort<br />

der Baukultur für unser Land“, so der Präsident der<br />

Architektenkammer Nordrhein-Westfalen weiter. Im<br />

ehemaligen Museum am Ostwall hätten die Architektenkammer<br />

Nordrhein-Westfalen, die Stiftung<br />

Deutscher Architekten, die Ingenieurkammer-Bau<br />

NRW sowie der Förderverein für das Baukunstarchiv<br />

NRW in Kooperation mit der TU Dortmund<br />

und mit Unterstützung der Stadt Dortmund sowie<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen eine Institution<br />

ins Leben rufen können, die sich in den fünf Jahren<br />

ihres Bestehens zu einer multifunktionalen Kulturstätte<br />

entwickelt habe. Die Ministerin für Heimat,<br />

Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes<br />

NRW, Ina Scharrenbach, sagte, das Baukunstarchiv<br />

NRW sei nicht nur ein Ort der Wissenssammlung,<br />

sondern auch der Wissensvermittlung. „Es ist auch<br />

ein Ort des Zusammenwirkens, der Kooperation und<br />

der Gemeinschaft.“<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

5


titelthema<br />

Mit der BIPV (Building Integrated Photovoltaics) von Schüco werden auf knapp 700 Quadratmetern Fassadenfläche in der Süd- und Westseite<br />

des Gebäudes rund 70 Megawattenstunden Ertrag im Jahr gewonnen.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Fotograf: Jürgen Pollak / Drees & Sommer SE; Nutzungsrecht: Schüco International KG<br />

Büroneubau OWP12 in Stuttgart<br />

Ein grünes Powerpaket mit BIPV<br />

Mit dem eigenen Büroneubau Obere Waldplätze 12 auf dem Drees & Sommer Campus in<br />

Stuttgart, genannt OWP12, hat Drees & Sommer seinem Eigenanspruch „nachhaltig, digital,<br />

innovativ, wirtschaftlich“ visuell Ausdruck verliehen und dafür vielversprechende Zukunftstechnologien<br />

im Bauwesen genutzt. OWP 12 wurde mit neuesten Planungs- und Baumethoden<br />

nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip umgesetzt und zeigt, was Energie-Plus-Architektur<br />

heute kann – mit einer schlanken Hochleistungsfassade mit gebäudeintegrierter Photovoltaik.<br />

Wie ein Monolith thront OWP 12<br />

unmittelbar an der A 831 vor<br />

den Toren Stuttgarts. Mit seiner<br />

stringenten Formsprache ist der von<br />

SCD Architekten Ingenieure GmbH aus<br />

Stuttgart geplante 20 Meter breite und<br />

70 Meter lange Quader ein Blickmagnet.<br />

Entsprechend des Nachhaltigkeitsanspruches<br />

des Bauherren wurden in weiten<br />

Teilen Baumaterialien eingesetzt, die<br />

weitgehend dem sogenannten Cradle to<br />

Cradle-Konzept entsprechen.<br />

Ende der 1990er Jahre taten sich der<br />

deutsche Chemiker Michael Braungart<br />

und der US-amerikanische Architekt<br />

William McDonough zusammen und<br />

entwickelten ein nachhaltiges Konzept<br />

der Kreislaufwirtschaft: Cradle to Cradle,<br />

6 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


titelthema<br />

Ein spezielles Deckglas vor den opaken BIPV-Glas-Glas-Modulen verhindert die natürliche Spiegelung der PV-Module, um die Verkehrssicherheit<br />

entlang der Autobahn sicherzustellen.<br />

abgekürzt C2C. Wörtlich übersetzt bedeutet<br />

es „von der Wiege zur Wiege“. Auf die<br />

Baubranche bezogen: Schon beim Errichten<br />

des Gebäudes sollten Bauherren an<br />

den späteren Abriss denken. Vereinfacht<br />

ausgedrückt geht es also darum, Abfälle<br />

zu vermeiden und verbaute Rohstoffe<br />

nach Ende des Immobilien-Lebenszyklus<br />

möglichst gleichwertig für neue Bauvorhaben<br />

einzusetzen. Dafür müssen alle<br />

verbauten Materialien weitestgehend<br />

sortenrein trennbar, rückbaubar und<br />

schadstofffrei wiederverwertbar sein.<br />

BIM für Nachhaltigkeit<br />

und Vorfertigung<br />

Die beim Objekt eingesetzten Baumaterialien<br />

wurden auf der Grundlage des BIM-<br />

Modells detailliert in einem Materialpass<br />

dokumentiert. „Durch das BIM-Modell<br />

wissen wir genau, welche Module mit<br />

welchen Stoffen wir an welchen Stellen<br />

im Gebäude verbaut haben. Dieses digitale<br />

Gedächtnis ist damit auch Grundvoraussetzung<br />

für mehr Nachhaltigkeit“,<br />

erklärt Johannes Wiesinger, Senior TGA-<br />

Experte bei Drees & Sommer. Die digitale<br />

Planung ermöglichte zudem einen hohen<br />

Vorfertigungsgrad der modularen Fassade<br />

und eine zeit- und kostensparende Serien-<br />

Modulfertigung. Trotz ihrer technischen<br />

Komplexität konnte die Gesamtfassade<br />

von OWP 12 in nur 2,5 Wochen montiert<br />

werden. Insgesamt liegt OWP 12 mit<br />

zwei Jahren Bauzeit und 22 Millionen<br />

Euro im Zeit- und Kostenrahmen und ist<br />

eine Blaupause für effiziente gewerkeübergreifende<br />

Zusammenarbeit im Sinne<br />

eines nachhaltigen Gesamtkonzepts.<br />

Die Gebäudehülle –<br />

ein Minikraftwerk<br />

Die sogenannte e-coFace-Fassade vom<br />

Fassadenbauer FKN und Evonik kombiniert<br />

Highend-Wärmedämmung mit<br />

Schallschutz und besteht aus innovativen,<br />

nachhaltigen Materialien in mehreren,<br />

hochdämmenden Schichten. Die dafür<br />

vom Schüco Engineering Team konstruierten<br />

Aluminiumprofile in 90 mm Bautiefe<br />

nutzen die bewährte Innenkonstruktion<br />

mit thermischen Trennstegen, Dichtungen<br />

und Dämmung auf Basis des Aluminium-<br />

Fenstersystems AWS 75. Ebenfalls genutzt<br />

werden konnte das Dichtungs- und<br />

Kopplungssystem der Elementfassadenserie<br />

USC 65. Als Plusenergiehaus ist der<br />

Neubau OWP12 so konzipiert, dass im Betrieb<br />

mehr Energie erzeugt als verbraucht<br />

wird. Die Energiegewinnung erfolgt über<br />

Erdwärme- und Luftwärme-Pumpen sowie<br />

über Photovoltaikelemente auf dem Dach<br />

- und integriert in Fassaden- bzw. Verglasungselemente.<br />

BIPV in transparenten<br />

und opaken Flächen<br />

Mit der BIPV (Building Integrated Photovoltaics)<br />

von Schüco werden auf knapp<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

7


titelthema<br />

Gezielt eingesetzte Designeffekte entstehen<br />

durch die variabel gestaltete Zellbestückung der<br />

transparenten 3-fach-Isolierglas-BIPV-Module.<br />

Die BIPV gestaltet je nach Sonnenstand das Gebäudeinnere immer wieder neu und trägt zur<br />

leichten, lichtdurchfluteten Raumgestaltung bei.<br />

700 Quadratmetern Fassadenfläche in<br />

der Süd- und Westseite des Gebäudes<br />

rund 70 Megawattenstunden Ertrag im<br />

Jahr gewonnen. Das sind rund 40 Prozent<br />

des PV-Ertrages. Eingesetzt wurden sowohl<br />

transparente 3-fach-Isolierglas-BIPV-<br />

Module mit monokristallinen schwarzen<br />

Zellen als auch monokristalline schwarze<br />

BIPV-Glas-Glas-Module, als opake Elemente<br />

vorgesetzt vor die Hauptfassade.<br />

Projekt OWP12 hatten die PV-Elemente<br />

32 verschiedene Formate, was durchaus<br />

gängig ist. So schmiegt sich die BIPV an<br />

die unterschiedlichen Fensteranordnungen<br />

sowie Rand- und Eckbereiche an und<br />

folgt perfekt der architektonischen Form.“<br />

Das kann David Schenke, Architekt und<br />

Fassadenspezialist bei Drees & Sommer,<br />

nur bestätigen: „Unser gestalterisches Ziel<br />

war, die Photovoltaik als Designelement<br />

in die Fassade zu integrieren, ohne die<br />

Optik durch sie diktieren zu lassen – und<br />

das ist uns sehr gut gelungen. Ich bin<br />

vom Herzen her ja auch Architekt und<br />

finde die BIPV-Fassade von OWP12 eine<br />

sehr ästhetische Lösung.“<br />

„Eine Herausforderung war die Auflage,<br />

wegen der Verkehrssicherheit die<br />

natürliche Spiegelung der PV-Module<br />

entlang der Autobahn zu reduzieren“,<br />

erzählt Marco Schech, leitender Projektingenieur<br />

für BIPV (Building Integrated<br />

Photovoltaics) bei Schüco. „Wir haben<br />

dann schließlich ein spezielles Deckglas<br />

gefunden, das durch seine außergewöhnliche<br />

Oberflächenstruktur die Reflektion<br />

deutlich abmindert und die behördlichen<br />

Vorgaben erfüllt.“ Ein interessanter Nebeneffekt<br />

ist, dass der Solarenergie-Ertrag<br />

durch dieses Spezialglas um teilweise bis<br />

zu 3 Prozent gesteigert wird.<br />

BIPV als<br />

Designelement<br />

Das Nischenthema BIPV nehme derzeit<br />

durch neue politische Vorgaben und ein<br />

Umdenken bei Bauherren und Firmen<br />

enorm an Fahrt auf, freut sich Schech.<br />

Auch bei Planern werde BIPV immer<br />

beliebter, weil bauwerkintegrierte Photovoltaik<br />

heutzutage sogar interessante Designeffekte<br />

ermögliche und Architekten in<br />

ihrer Kreativität nicht einschränke. „Beim<br />

Bauherr:<br />

Architekt:<br />

Fassadenplaner:<br />

Standort:<br />

Nutzung:<br />

Bruttogrundfläche:<br />

Bautafel<br />

Drees & Sommer<br />

SCD Architekten Ingenieure GmbH<br />

Drees & Sommer<br />

Stuttgart-Vaihingen<br />

Bürogebäude, Verwaltungszentrale<br />

7.000 Quadratmeter<br />

Projektlaufzeit: 07/2017 - 12/2021<br />

Energiekonzept:<br />

Verarbeiter für<br />

Fassadensysteme:<br />

Plusenergiestandard<br />

Kombination aus Erd- und Luftwärme-Pumpe<br />

Photovoltaikelemente auf dem Dach<br />

BIPV (Building Integrated Photovoltaics):<br />

- transparente 3-fach-Isolierglas-BIPV-Module mit<br />

schwarzen monokristallinen Zellen<br />

- schwarze monokristalline BIPV-Glas-Glas-Module<br />

FKN Fassaden GmbH, Neuenstein<br />

8 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


BAUWIRTSCHAFT, SMART CITY<br />

& MOBILITÄT<br />

Bayern International unterstützt als Unternehmen des Freistaates<br />

Bayern den bayerischen Mittelstand mit einer Vielzahl von Angeboten<br />

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zur Branche »Bauwirtschaft, SmartCity und Mobilität«.<br />

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60 Jahre element + BAU<br />

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LAMILUX<br />

Mehr Licht, mehr Luft, mehr Klimaschutz<br />

Bereits seit vier Generationen zeichnet sich das inhabergeführtes Unternehmen LAMILUX<br />

durch ein hohes Maß an Verantwortung für unsere Umwelt und Gesellschaft aus. Alle Teile der<br />

Wertschöpfungskette sind schon seit Beginn der Tätigkeiten unmittelbar mit Nachhaltigkeit<br />

verbunden. LAMILUX entwickelt, fertigt, montiert und wartet auf Langlebigkeit konzipierte<br />

Produkte. Denn eine lange Haltbarkeit ist wesentlich für das Vertrauen der Kunden und leistet<br />

einen entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeit. Darüber hinaus legt das Unternehmen höchsten<br />

Wert auf Energieeffizienz und die Erfüllung aller Umweltnormen. Hierbei wird alles dafür<br />

getan die Normen weit zu übertreffen. Denn gerade Oberlichter, Flachdach Fenster und Glasdächer<br />

leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Licht, mehr Luft, mehr Klimaschutz.<br />

Tageslicht fördert unsere Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit. Es sorgt<br />

sogar für ein höheres Glücksempfinden,<br />

denn es steigert die Ausschüttung<br />

Mit Stolz und voller Dankbarkeit haben Dr.<br />

Heinrich und Dr. Dorothee Strunz das Steuer<br />

von LAMILUX an ihre Kinder Johanna und Dr.<br />

Alexander Strunz übergeben.<br />

des Botenstoffs Serotonin. Frischluft stärkt<br />

unser Immunsystem und wirkt sich positiv<br />

auf unsere Gesundheit aus. Eine gute<br />

Durchlüftung von Räumen führt zu einer<br />

verbesserten Leistungsfähigkeit und ist<br />

ein wahrer Energiespender für körperliche<br />

und geistige Arbeiten. Die langlebigen<br />

und energieeffizienten LAMILUX-Systeme<br />

sorgen für ein Mehr an natürlicher Lüftung<br />

und tun dem Wohn- und Arbeitsklima<br />

einfach gut. Darüber hinaus erhöht<br />

mehr natürliches Licht das Energieeinsparpotenzial<br />

bei Gebäuden und steigert<br />

die Energieeffizienz. Deshalb sorgt das<br />

Unternehmen mit seinen Produkten und<br />

Projekten für mehr Tageslicht in allen<br />

Lebensbereichen.<br />

Bereits seit Jahrzehnten setzt LAMI-<br />

LUX auf energieeffiziente Produkte. Als<br />

weltweit erster Hersteller von Tageslichtsystemen<br />

wurden fünf Tageslichtsysteme<br />

für Passivhäuser entwickelt, wie etwa<br />

das Glasdach PR60 Passivhaus oder das<br />

Flachdach Fenster FE Passivhaus. Auch in<br />

der Zusammenarbeit legt LAMILUX großen<br />

Wert auf Nachhaltigkeit, um gemeinsam<br />

zu einer ressourcenschonenden und<br />

energieeffizienten Bauweise beizutragen.<br />

LAMILUX steht für innovative Produkte<br />

und für eine langjährige Familientradition.<br />

Mit Stolz und voller Dankbarkeit haben<br />

Dr. Heinrich und Dr. Dorothee Strunz das<br />

Steuer von LAMILUX an ihre Kinder Johanna<br />

und Dr. Alexander Strunz übergeben.<br />

Dieser Schritt markiert den nahtlosen<br />

Übergang in die nächste Generation und<br />

ist ein Zeichen für den kontinuierlichen<br />

Erfolg und die Beständigkeit. Die neuen<br />

Geschäftsführer Johanna und Dr. Alexander<br />

Strunz werden die Unternehmenswerte<br />

und den Innovationspfad von LAMILUX<br />

fortsetzen und das Unternehmen in eine<br />

vielversprechende Zukunft führen. Die Zukunft<br />

mag schnelllebig und herausfordernd<br />

sein, doch das Unternehmen denkt langfristig<br />

und weiß, dass man seit 1909 erst<br />

den vierten Wechsel in der Geschäftsführung<br />

erlebt. Diese Kontinuität spiegelt sich<br />

in den Unternehmenszielen und Werten<br />

wider. Es ist erklärtes Ziel, jeden Tag ein<br />

wenig besser zu werden und gemeinsam<br />

das Unternehmen weiter voranzubringen.<br />

10 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


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60 Jahre element + BAU<br />

special<br />

harmonische Integration von Flügeln und<br />

Festelementen, ergänzt durch unsichtbare<br />

Antriebe, betont das ästhetisch ansprechende<br />

Design. Zudem vereinfacht<br />

die systemeigene Anschlusstechnik die<br />

Installation erheblich. Durch den hohen<br />

Vorfertigungsgrad und die langlebigen,<br />

pflegeleichten Materialien erfüllt das<br />

MS78 erstklassige Qualitätsstandards.<br />

In der heutigen Architektur, in der Modularität<br />

zentral ist, bietet das MS78 eine<br />

perfekte Balance aus Form und Funktion.<br />

Lassen Sie sich von den Möglichkeiten<br />

auf lamilux.de/ms78 inspirieren.<br />

„Wir freuen uns auf die Arbeit miteinander und<br />

sind zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen<br />

der sich schnell verändernden Welt<br />

meistern werden.“<br />

Dr. Sophia, Dr. Alexander & Johanna Strunz,<br />

LAMILUX-Geschäftsführer in der vierten<br />

Generation.<br />

LAMILUX Modulares<br />

Glasdach MS78:<br />

Innovatives Design und<br />

Sicherheit für die<br />

Architekten von morgen<br />

Modularität ist das Leitprinzip unserer<br />

Zeit und die ideale Voraussetzung für<br />

zeitgemäße und zukunftssichere Architekturprojekte.<br />

Auf dieses Konto zahlt auch<br />

die neueste Produktinnovation ein: Das<br />

LAMILUX Modulare Glasdach MS78.<br />

Das LAMILUX Modulare Glasdach MS78<br />

setzt neue Maßstäbe in Design und<br />

Funktionalität. Mit einer Breite von bis zu<br />

3 Metern und variabler Länge verschafft<br />

es Architekten uneingeschränkte Gestaltungsfreiheit.<br />

Die planebene Glasfläche<br />

sorgt für effizienten Wasserablauf und<br />

makellose Optik. Der hohe Glasanteil<br />

kombiniert optimalen Tageslichteinfall<br />

mit maximaler Lüftungsfläche, für eine<br />

ausgezeichnete Raumluftqualität. Die<br />

Grüne Oasen in der Stadt:<br />

LAMILUX Flachdach<br />

Ausstiege Komfort –<br />

nachhaltiger Zugang<br />

zur Dachterrasse und<br />

Urban Gardening<br />

Im Sommer erfreuen sich Hausbesitzer an<br />

ihren schön bepflanzten Gärten, während<br />

Stadtbewohner nach Wegen suchen,<br />

frische Luft und Sonnenlicht zu erleben.<br />

Für diejenigen mit begrenztem Balkonraum<br />

bleibt dann oft nur der Besuch des<br />

Stadtpark, der Kleingartenanlage oder die<br />

Fahrt ins ländliche Grün.<br />

Wer dennoch möglichst ruhig wohnen<br />

und einen unverbauten Ausblick genießen<br />

möchte, muss in die Höhe ziehen. Die<br />

LAMILUX Flachdach Ausstiege Komfort<br />

bieten eine elegante und praktische<br />

Lösung, um Ihnen ein eigenes grünes<br />

Paradies auf der Dachterrasse zu schaffen.<br />

Sie bieten eine perfekte Symbiose aus<br />

urbanem Leben und grüner Entspannung<br />

mit den innovativen Lösungen für Urban<br />

Gardening. Zudem sorgen die Linien<br />

„Swing“, „Quadrat“, „Duo“ und „Solo“ von<br />

hoher Energieeffizienz und einer uneingeschränkten<br />

Nutzung als Lüftungsvorrichtung.<br />

Dank der Frischluftzufuhr sorgen die<br />

LAMILUX Flachdach Ausstiege<br />

Komfort nicht nur für ein gutes<br />

Raumklima, sondern steigern zudem<br />

den Wohnkomfort. So wird<br />

jede Dachgeschosswohnung zu<br />

einem exklusiven architektonischen<br />

Highlight. Die LAMILUX<br />

Flachdach Ausstiege realisieren<br />

einen bislang unerreichten<br />

Lichteinfall in Dachgeschosswohnungen,<br />

einen komfortablen<br />

Zugang zur Dachterrasse und<br />

einen privaten Rückzugsort über<br />

den Dächern der Stadt. Zudem<br />

steigern sie den Wohnkomfort<br />

der Projekte und den Wert der<br />

Immobilie.<br />

Innovationen aus Tageslicht;<br />

Maßgeschneiderte<br />

Lösungen für<br />

natürliches Licht und<br />

Sicherheit<br />

Tageslicht ist für den menschlichen<br />

Körper essentiell und sollte so viel wie<br />

möglich in den Alltag integriert werden.<br />

Durch das breite Angebot an Tageslichtsystemen<br />

bietet LAMILUX die passende<br />

Lösung für jedes Gebäude: Ob Lichtband<br />

oder Lichtkuppel für Industriehallen,<br />

großflächige Glasdächer für Einkaufszentren,<br />

Flachdach Fenster für Schulen<br />

oder Privathäuser und sogar Oberlichter<br />

für Passivhäuser. Der Vorteil an den<br />

Tageslichtsystemen: Sie können nicht nur<br />

optimal zur natürlichen Belüftung genutzt<br />

werden, sondern auch als RWA-Geräte für<br />

den Rauch- und Wärmeabzug eingesetzt<br />

werden. Außerdem bietet LAMILUX maßgeschneiderte<br />

Lösungen und erarbeitet<br />

auch individuelle Lösungen für komplexe<br />

Objektentrauchung und Brandschutz.<br />

LAMILUX<br />

Heinrich Strunz GmbH<br />

Zehstraße 2<br />

95111 Rehau<br />

Telefon: +49 (0) 9283 / 595 0<br />

Telefax: +49 (0) 9283 / 595 290<br />

E-Mail: marketing@lamilux.de<br />

Internet: www.lamilux.de<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

11


special<br />

60 Jahre element + BAU<br />

PR-Anzeige<br />

Remmers<br />

Abdichten und Dämmen mit innovativen Produkten<br />

Viele Erfolgsgeschichten begannen in einer Garage – auch die von Remmers. 1949 fing Unternehmensgründer<br />

Bernhard Remmers an zu „machen“. Schnell spezialisierte er sich auf Produkte<br />

rund um Bau und Bautenschutz. Heute – fast 75 Jahre später – ist die Remmers Gruppe<br />

mit mehr als 1600 Mitarbeitenden in 19 Ländern vertreten. Ein Augenmerk lag und liegt auf<br />

der Herstellung innovativer Produkte in den Bereichen Holz-, Bauten- und Bodenschutz, die<br />

höchsten Anforderungen gerecht werden.<br />

Im Nachkriegsdeutschland standen die<br />

Zeichen auf Wiederaufbau. Das erkannte<br />

Bernhard Remmers schnell und bot<br />

entsprechende Produkte an. Im Laufe der<br />

Jahre wurden sowohl das Sortiment als<br />

auch das Unternehmen stetig ausgebaut<br />

und den Bedürfnissen einer sich wandelnden<br />

Baubranche angepasst. 1970<br />

wurde das erste Tochterunternehmen in<br />

den Niederlanden eröffnet. Heute ist die<br />

Remmers Gruppe AG europaweit vertreten.<br />

In Deutschland verfügt das Unternehmen<br />

über drei Produktionsstandorte, drei<br />

Kompetenzzentren sowie sechs Trainingsund<br />

Service Center. In letzteren werden<br />

regelmäßig Schulungen und Seminare für<br />

Verarbeiter, aber auch Architekten und<br />

Planer angeboten. Das Sortiment umfasst<br />

heute mehr als 11.000 verschiedene<br />

Produkte – von der einfachen Lasur bis<br />

hin zur komplexen Bauwerksabdichtung.<br />

Aktuell stehen die Zeichen in der Baubranche<br />

neben dem Wohnungsneubau<br />

auf Sanierung, mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit<br />

und Ökologie. Die Bauwerksabdichtung<br />

MB 2K [eco], die MB PUReactive-Serie<br />

sowie das Innendämmsystem<br />

iQ-Therm 2.0 sind die jüngsten Mitglieder<br />

der Remmers-Produktfamilie, die diesen<br />

Anforderungen gerecht werden.<br />

Auf Basis<br />

nachwachsender<br />

Rohstoffe<br />

Es ist gar nicht so einfach, eine Reaktivabdichtung<br />

wie MB 2K ökologischer zu machen<br />

– doch Remmers hat es hinbekommen.<br />

Dabei haben sich die Produktentwickler<br />

erstmal auf die Flüssigkomponente<br />

fokussiert, da hier der größte Anteil am<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck zu holen war. Es wird nun<br />

auf zwei Strategien gesetzt: Zum einen<br />

wird eine Dispersion, hergestellt auf Basis<br />

von Abfällen nachwachsender Rohstoffe<br />

eingesetzt, zum anderen wird auf die<br />

Dispersion in Teilen ganz verzichtet – sie<br />

Im Hotel Le Baldinger, Bamberg, wurden die<br />

Badezimmer in Form eines „Raum-in-Raum“-<br />

Systems integriert. Die hier verwendete multifunktionale<br />

Bauwerksabdichtung MB FL 2K<br />

ist druckwasserdicht und lösemittelfrei und<br />

daher zur Nutzung innerhalb der Hotelzimmer<br />

unbedenklich.<br />

Bildnachweis: HIRT Architekten<br />

wird durch Naturkautschuk ersetzt. Durch<br />

die Zugabe des Naturproduktes wird<br />

zudem nicht nur die CO 2<br />

-Bilanz optimiert<br />

– auch die Verarbeitungseigenschaften<br />

und die Eigenschaften des ausreagierten<br />

Materials, wie Rissüberbrückung und Verbundhaftung,<br />

sind signifikant besser. Das<br />

Produkt wurde mit dem Emicode EC1 Plus<br />

Siegel für höchste Umwelt- und Gesundheitsansprüche<br />

ausgezeichnet.<br />

MB 2K [eco] vereint als flexible, polymermodifizierte<br />

Dickbeschichtung (FPD)<br />

die Eigenschaften rissüberbrückender<br />

mineralischer Dichtungsschlämmen<br />

(MDS) und polymermodifizierter Bitumendickbeschichtungen<br />

(PMBC) und übertrifft<br />

die Performance dieser praxisbewährten<br />

Abdichtungsweisen deutlich.<br />

Das Industrie-Denkmal „Speicher 60“ in Emden wurde in modernen Wohnraum umgewandelt<br />

– zum Einsatz kam das etablierte Remmers Innendämmsystem.<br />

Bildnachweis: Remmers<br />

Das Produkt ist schlämm-, spachtel- und<br />

spritzfähig. Letzteres eignet sich insbesondere<br />

dann hervorragend, wenn große<br />

Flächen bearbeitet werden müssen. Das<br />

Spritzverfahren bietet hier ein deutliches<br />

12 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


PR-Anzeige<br />

60 Jahre element + BAU<br />

special<br />

Die moderne Architektur der neuen Unterwasserwelt im Luisenpark Mannheim ist einzigartig.<br />

Die geschwungenen Dachflächen wurden mit Remmers MB PUReactive+ abgedichtet.<br />

Bildnachweis: Remmers<br />

Das Innendämmsystem iQ-Therm 2.0 ist einfach<br />

zu handhaben, die Platten in unterschiedlichen<br />

Dicken werden mit dem klimaaktiven<br />

universellen Ansatzkleber und Dünnschichtputz<br />

iQ M universal an die Wände gebracht.<br />

Bei einem ehemaligen Gülle-Silo wurden sie<br />

aufgrund der Rundungen vertikal angebracht.<br />

Bildquelle: Remmers<br />

Das Spritzverfahren ermöglicht auch bei den Produkten der MB PUReactive-Serie eine zeitsparende<br />

und besonders wirtschaftliche Verarbeitung. Die rund 2.500 Quadratmeter große<br />

Dachfläche eines neuen Eurogast-Lagers in Österreich konnte so innerhalb von nur zwei Tagen<br />

fertiggestellt werden.<br />

Bildnachweis: Karl Heinig<br />

Einsparpotenzial in Bezug auf Arbeitszeit<br />

und Kosten.<br />

Sicher und besonders<br />

wirtschaftlich<br />

Mit weit mehr als einem halben Jahrhundert<br />

Erfahrung, Kompetenz und Innovationen<br />

in der Abdichtung von Bauwerken,<br />

war es nur logisch, dass Remmers auch<br />

Produkte für die Abdichtung von Flachdächern<br />

auf den Markt bringt. Mit der MB<br />

PUReactive-Serie wird die Abdichtung<br />

von Flachdächern nun noch sicherer,<br />

einfacher und wirtschaftlicher.<br />

MB PUReactive steht in drei Varianten zur<br />

Verfügung. Die Standardvariante für die<br />

händische Verarbeitung mit Vlieseinlage,<br />

MB PUReactive TX für Anschlußdetails und<br />

die wohl schnellste und wirtschaftlichste<br />

Lösung bietet das faserarmierte MB PUReactive+.<br />

Es lässt sich sowohl händisch als<br />

auch mittels Spritztechnik verarbeiten und<br />

bietet so ein Höchstmaß an Flexibilität.<br />

Alle MB PUReactive-Produkte haben die<br />

europäische technische Zulassung (EAD,<br />

ehemals ETAG 05). Darüber hinaus erfüllen<br />

sie die hohen Brandschutzanforderungen<br />

der Baustoffklasse B-s1,d0: Sie sind<br />

schwer entflammbar, entwickeln keinen<br />

Rauch und es besteht keine Gefahr durch<br />

brennendes Abtropfen.<br />

Feuchteschutz und<br />

Wärmedämmung<br />

Die High-Performance Innendämmung<br />

iQ-Therm 2.0 ermöglicht es, den energetischen<br />

Standard von Altbauten auf<br />

einfache Weise zu optimieren. Das System<br />

ist mit λ-Werten zwischen 0,028 und<br />

0,031 W/(mK) hoch wärmedämmend<br />

und spart somit nachhaltig Energiekosten<br />

und schützt die Umwelt, zudem wird<br />

die Wohnqualität deutlich gesteigert.<br />

iQ-Therm 2.0 verhindert Schimmelpilzbildung<br />

sicher, da in der Regel schon mit<br />

30 mm Dämmung an jeder Stelle der<br />

gedämmten Innenwände der „Hygienische<br />

Mindestwärmeschutz“ erreicht wird.<br />

Verklebt und überspachtelt wird das System<br />

mit dem mineralischen Ansetzkleber<br />

und Dünnschichtputz iQ M universal.<br />

Service und Beratung<br />

Die Remmers GmbH, mit Sitz in Löningen,<br />

setzt auf kundennahen Service und<br />

umfangreiche Beratung. Mit der Remmers<br />

Fachplanung, dem Bernhard Remmers<br />

Institut für Analytik und der Bernhard<br />

Remmers Akademie stehen drei unabhängige<br />

Organisationen bereit die Kunden,<br />

Planer und Bauherren bei ihren Projekten<br />

bestmöglich zu unterstützen. Weil man<br />

bei Remmers von den eigenen Produkten<br />

und Dienstleistungen absolut überzeugt<br />

ist, gibt es für viele Produkte zudem die<br />

auf zehn Jahre erweiterte Remmers System<br />

Garantie.<br />

Remmers GmbH<br />

Bernhard-Remmers-Str. 13<br />

49624 Löningen<br />

Tel.: +49 (0)5432 / 83 0<br />

Fax: +49 (0)5432 / 3985<br />

E-Mail: info@remmers.de<br />

Internet: www.remmers.com<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

13


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special<br />

60 Jahre element + BAU<br />

PR-Anzeige<br />

Fliesen von RAKO<br />

Seit 140 Jahren zeitlos schön und aktuell<br />

Der tschechische Fliesenspezialist RAKO feiert sein 140-jähriges Bestehen. Die Marke ist international<br />

bekannt, hat Vertriebsstandorte in vielen Ländern und ist darüber hinaus einer der<br />

ältesten Hersteller von Keramikfliesen weltweit, die bis heute durchgängig produzieren. RAKO<br />

gelang es, sich über die vielen Jahrzehnte seiner Geschichte in den Köpfen der Planenden und<br />

in den Projekten zu etablieren, unabhängig vom nationalen oder internationalen Geschehen,<br />

und zum wichtigen Player in der Branche zu werden.<br />

Rako zählt zu den größten europäischen Herstellern<br />

von Keramikfliesen. Dank Qualitätsprodukten,<br />

neuen Technologien, Know-how und<br />

zuverlässigem Service schreibt die Marke seit<br />

nunmehr 140 Jahren Geschichte.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): RAKO, Pilsen<br />

LB Minerals, eine Gesellschaft der Lasselsberger-Gruppe<br />

liefert die wertvollen Rohstoffe<br />

für die Fliesenproduktion. Die Lagerstätten<br />

befinden sich in Tschechien, wo sie abgebaut<br />

und anschließend für die Keramikproduktion<br />

verarbeitet werden.<br />

<strong>2023</strong>, 140 Jahre<br />

nachdem der<br />

erste Brennofen<br />

angeheizt wurde, gehört das Unternehmen<br />

– das bis heute nur in Tschechien<br />

produziert – keineswegs „zum alten Eisen“.<br />

Im Gegenteil: Die stetige Erneuerung<br />

von Produkten und zahlreiche Innovationen<br />

sorgten dafür, dass Qualität und Preis<br />

im Markt stets wettbewerbsfähig blieben.<br />

Das hat sich bis heute nicht geändert.<br />

Trotz der aktuellen Wirtschafts- und Energiekrise<br />

schaut das Unternehmen durchaus<br />

positiv auf die kommenden Jahre. Als<br />

Teil der österreichischen Lasselsberger<br />

Group sind zwei der Gründe hierfür, dass<br />

die wichtigen Rohstoffe für die Fliesenherstellung<br />

aus den eigenen Lagerstätten<br />

vor Ort in Tschechien stammen und dass<br />

die Österreicher kontinuierlich in Personal,<br />

moderne Produktionsanlagen und neue<br />

Fliesenkollektionen investieren.<br />

Eine bewegte<br />

Vergangenheit und<br />

eine gesicherte Zukunft<br />

Keramik ist eine wichtige Konstante in der<br />

Architekturwelt. Sie ist ein nachhaltiges und<br />

natürliches Material, das durch die Epochen<br />

und Baustile hinweg die Architektur und<br />

das Bauen prägte – begleitet von Moden,<br />

Trends und Zeitenwenden, in denen<br />

auch Rako präsent war. Eine der größten<br />

Herausforderungen für das Unternehmen<br />

war die jüngere Geschichte nach 1989, als<br />

die renommierte Marke vor allem im Osten<br />

Europas große Absatzeinbrüche verkraften<br />

musste. Architektur- und Planungsbüros<br />

oder Investoren bevorzugten damals ausländische<br />

Fliesenprodukte, die nach dem<br />

Fall des Eisernen Vorhangs den Markt buchstäblich<br />

überschwemmten. Darüber hinaus<br />

wurde die Nachfrage durch wirtschaftliche<br />

Zwänge beeinflusst, die einheimischen<br />

Produkten den Zugang zu internationalen<br />

Märkten zusätzlich erschwerten.<br />

Im Jahr 1998 begann eine neue Etappe in<br />

der Geschichte des tschechischen Fliesen-<br />

Oliver K. Semsch,<br />

Rako-Verkaufsdirektor<br />

Westeuropa:<br />

»Wir<br />

gratulieren<br />

element +<br />

BAU herzlich<br />

zum Jubiläum:<br />

Rako<br />

sagt Happy<br />

Birthday, von<br />

uns an die Blattmacher<br />

und den<br />

Verlag! Es waren 60 wichtige Jahre, in denen<br />

auch wir das Magazin immer wieder mit<br />

Inhalten und außergewöhnlichen Referenzen<br />

begleiten durfte. Umso schöner, dass wir in<br />

diesem Jahr gemeinsam feiern können, denn<br />

Rako wird 140 Jahre alt.«<br />

spezialisten. Denn Rako wurde behutsam<br />

und mit Weitblick in das neue Jahrtausend<br />

gelenkt, als das österreichische Unternehmen<br />

Lasselsberger alle tschechischen<br />

Keramik-Produktionen übernahm. Darunter<br />

waren unter anderem die größten Werke<br />

in Chlumcany, Horní Bríza und Rakovník.<br />

Die drei ehemals konkurrierenden Produktionen<br />

hatten schon vorher ihre Geschäftsaktivitäten<br />

gebündelt und verfügten über<br />

gemeinsame Handelsvertretungen in<br />

Prag, Europa und weltweit. Der Erwerb<br />

durch Lasselsberger wurde 2002 mit der<br />

Übernahme der Rako-Aktiengesellschaft<br />

abgeschlossen. In den folgenden Jahren<br />

änderte der neue Eigentümer grundlegend<br />

die Geschäftspolitik, rückblickend eine<br />

wichtige Entscheidung für den heutigen Erfolg<br />

in stetig wachsenden Exportmärkten.<br />

Der Mensch denkt,<br />

doch die Natur lenkt<br />

Einem großen Zufall zu verdanken ist es,<br />

dass in Böhmen und Rakovnik (daher<br />

auch der Name Rako) bis heute Keramik<br />

hergestellt wird: Die Kohlebergwerke<br />

nahe Rakovnik wurden durch Überflutung<br />

im Jahr 1882 so stark in Mitleidenschaft<br />

gezogen, dass an Kohlebergbau nicht<br />

mehr zu denken war. Der wirkliche<br />

14 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


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PR-Anzeige<br />

60 Jahre element + BAU<br />

special<br />

Nach den Plänen von Adolf Loos gebaut. „Iconic Building“ und Juwel des 20. Jahrhunderts, die<br />

Semler Residenz in Pilsen (links). Ebenfalls entstanden in den 1920er Jahren: Das Amalienbad in<br />

Wien, herausragendes Heil- und Schwimmbad sowie Architekturkleinod von Karl Schmalhofer<br />

und Otto Nadel.<br />

Ein Kleinod traditioneller Fliesenkunst: Das Café<br />

Imperial in Prag von 1914. Emil Sommerschuh<br />

und Investor J. Kolár wollten „künftigen Generationen<br />

ein Bauwerk überlassen, das keinen<br />

zeitlichen Änderungen unterliegt und ständige<br />

Farben aufweist".<br />

Reichtum für die Region fand sich jedoch<br />

im Abraum. Die nach dem Kohleabbau<br />

verbliebenen Halden waren voller<br />

Schieferton, sedimentärem Tongestein<br />

vom Grund des prähistorischen Meeres<br />

vor Ort, der zu großen Teilen aus Kaolinit<br />

besteht – einem wichtigen Mineral für<br />

die Herstellung von keramischen Fliesen.<br />

Durch diese Naturkatastrophe befördert,<br />

entstanden in den folgenden Jahrzehnten<br />

die berühmten tschechischen Keramikfabriken.<br />

Sie sind heute ein wichtiger Teil<br />

des tschechischen Industrieerbes.<br />

Stilikonen der<br />

Architektur in der<br />

ganzen Welt – und<br />

Rako ist ein Teil davon<br />

Nur ein Jahr später, 1883, startete in<br />

Rakovnik die Herstellung von Keramikprodukten.<br />

Unter der Marke Rako wurden<br />

feuerfeste Steine und Klinkerfliesen<br />

hergestellt. Die rasante Entwicklung von<br />

Industrie und Bauwesen in ganz Europa<br />

und die hohe Qualität der Produkte<br />

ermöglichte es, zwischen 1888 und<br />

1938 stark zu expandieren. Ab Mitte der<br />

1920er Jahre stieg die Nachfrage so sehr<br />

an, dass die Keramikfliesen über die Landesgrenzen<br />

hinaus nach Europa und bis<br />

über den Ozean exportiert wurden. Die<br />

vier Buchstaben R-A-K-O fanden sich auf<br />

den Wänden der bedeutendsten Gebäude<br />

jener Zeit wieder, von denen nun viele<br />

unter Denkmalschutz stehen: Mosaikbilder<br />

in Hotels und Bädern in Budapest<br />

und Wien, Majolikafliesen im Prager<br />

Gemeindehaus, Jugendstil-Keramikfliesen<br />

im Hotel Imperial in Prag, Fassadenfliesen<br />

des Holland-Tunnels in New York, des<br />

Amalienbads in Wien und des Haviak im<br />

schweizerischen Basel, um nur einige<br />

dieser Architekturikonen zu nennen.<br />

Große Baumeisterinnen und Architekten<br />

lieben Rako-Keramik bis heute. Über die<br />

Protagonisten der Moderne, den Brutalismus<br />

oder die Postmoderne bis in die<br />

Neuzeit: Fliesen von Rako wurden von<br />

berühmten Architekten wie Josef Gocár,<br />

Adolf Loos oder Mies van der Rohe vor<br />

fast 100 Jahren genauso eingebaut, wie<br />

aktuell bei den Wohntürmen „Sky Park“ in<br />

Bratislava von Zaha Hadid Architects oder<br />

in Gesundheits- und Forschungsbauten<br />

mit Strahlkraft für ganz Europa – wie dem<br />

Klinikum Frankfurt Hoechst von woerner<br />

traxler richter.<br />

Ökologie und Wirtschaftlichkeit<br />

im<br />

Zusammenspiel<br />

In den vergangenen Jahren konnte<br />

Hersteller Lasselsberger mit seiner Marke<br />

Rako jährlich rund 28 Mio. Quadratmeter<br />

Keramikfliesen verkaufen. Ökologie und<br />

Ökonomie gingen dabei immer Hand in<br />

Hand: Die Produkte bestehen zu 96 %<br />

aus heimischen Rohstoffen natürlichen<br />

Ursprungs. Die Werke produzieren umweltfreundlich<br />

und unter Einsatz modernster<br />

Fertigungstechnologien. Knapp<br />

ein Drittel der Rako-Produkte werden<br />

heute im Inland verkauft, mehr als zwei<br />

Architektinnen und Architekten aus aller Welt<br />

setzen bis heute auf Rako Fliesen. So wie hier<br />

bei den Wohntürmen „Sky Park“ in Bratislava<br />

von Zaha Hadid Architects, das erst vor kurzem<br />

fertiggestellt wurde.<br />

Drittel der Gesamtproduktion sind für den<br />

Export bestimmt. Deutschland, Österreich,<br />

Frankreich, die Benelux-Staaten sowie<br />

Skandinavien sind für das Unternehmen<br />

die wichtigsten Absatzländer.<br />

LASSELSBERGER, s.r.o.<br />

Adelova 2549/1 320 00<br />

Plzen - Jizní Predmestí<br />

Tschechische Republik<br />

E-mail: info@rako.eu<br />

Internet: www.rako.cz/de<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

15


special<br />

60 Jahre element + BAU<br />

PR-Anzeige<br />

Sanierung und Umnutzung: Das „Kurparkquartier“<br />

in Bad Gandersheim war ein Hotel, dass<br />

im Zuge des Umbaus heute auch Wohnungen<br />

bietet und einen Teil zum Boardinghaus gewandelt<br />

hat. Zu den umfangreichen Baumaßnahmen<br />

gehörte auch die Neuinstallation der<br />

Flachdach- und Balkonentwässerung.<br />

Kaskadierende Entwässerung über mehrere Etagen, über das Rohr-in-Rohr-System mit nur<br />

einem Strang für die Haupt- und einem für die Notentwässerung: Dieses Loro-Lösung wird<br />

zum Teil der Architektur – funktional und ästhetisch.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): LOROWERK K. H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG<br />

Loro<br />

70 Jahre Kompetenz in der<br />

Flachdach- und Balkonentwässerung<br />

Technologieführerschaft und nachhaltige Lösungen für Flachdach- und Balkonentwässerung:<br />

Seit 70 Jahren steht Loro aus Bad Gandersheim genau dafür. Neben den wegweisenden technischen<br />

Entwicklungen hat sich das Unternehmen auch als Service-Partner für Planer etabliert<br />

und unterstützt Projekte beispielsweise bei der Berechnung von Regenspende und Entwässerungssystemen.<br />

Gegründet im Jahr 1954, feiert<br />

Loro seinen runden Geburtstag<br />

2024. Das Familienunternehmen<br />

wird 70 Jahre alt und hat sich<br />

vom Handwerksbetrieb zu einem der<br />

führenden Unternehmen für die Entwässerung<br />

von Flachdächern und Balkonen<br />

entwickelt. Es agiert mit Qualität<br />

und technologischem Know-how auf<br />

höchstem Niveau als Ansprechpartner<br />

für Architekten, Planer und Verarbeiter,<br />

wenn es um sichere Entwässerung<br />

geht. Dabei zählen für das Unternehmen<br />

stets auch Werte wie Tradition und<br />

Zuverlässigkeit. Zugleich ist Loro ein<br />

Synonym für Innovation und Fortschritt.<br />

Beispiele für die erfolgreiche F&E sind<br />

der Allrounder „Loro-X Rainstar“, der<br />

zu jedem Flachdach passt, oder die<br />

platzsparende „Haupt-Not-Kombi“, die<br />

Haupt- und Notentwässerung in einem<br />

Strang zusammenfasst und so für beide<br />

Wege nur einen Ablauf benötigt – also<br />

auch nur einen Attikadurchbruch und<br />

eine Aussparung in der Wärmedämmung.<br />

Zahlreiche europäische Patente<br />

und die aktive Mitarbeit in diversen<br />

Normungsausschüssen unterstreichen<br />

die Kompetenz von Loro ebenso wie das<br />

TÜV-zertifizierte Qualitätsmanagementsystem.<br />

Marketingleiter Mark Hoppmann betont<br />

die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete<br />

Firmenphilosophie: "Wir setzen auf den<br />

Werkstoff feuerverzinkter Stahl. Der hält<br />

nahezu unbegrenzt, versprödet nicht und<br />

kann am Ende der Lebensdauer eines<br />

Gebäudes wieder vollständig in den<br />

Wertstoff-Kreislauf gehen – in der Regel<br />

ist dann nur darauf zu achten, dass der<br />

Schutz der Feuerverzinkung noch intakt<br />

ist."<br />

Partner<br />

mit<br />

Service für Planer<br />

Loro bietet Planern zudem umfangreiche<br />

Services. Ein Experten-Team unterstützt<br />

insbesondere bei der Projektierung.<br />

Dafür entwickeln sie auf das jeweilige<br />

16 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


PR-Anzeige<br />

60 Jahre element + BAU<br />

special<br />

Industriehallen sicher und effizient entwässern – das zeigt zum Beispiel das Hochregallager von B. Braun in Melsungen. Für die sehr große Dachfläche<br />

wurde ein System entwickelt, über das gerade einmal 96 Abläufe die 7.800 Quadratmeter Dach entwässern. Je zwölf Abläufe fließen<br />

über einen Strang, ausgelegt als Schnellablaufsystem mit Unterdruck. Damit ist die stets sichere Entwässerung gewährleistet.<br />

Mit Sicherheit optimal entwässert:<br />

Zuverlässigkeit, Qualität und technisches Know-How: Seit 70 Jahren ist Loro,<br />

Technologieführer für Flachdach- und Kaskadenentwässerungssysteme, der zuverlässige<br />

Partner für Planer und Architekten rund um die Gebäudeentwässerung. Das<br />

Familienunternehmen bündelt Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb<br />

am Standort Bad Gandersheim und gibt so bereits heute Antworten auf zukünftige<br />

technische Anforderungen – hier stehen robuste und nachhaltige Lösungen im<br />

Vordergrund. So sind alle Bauteile optimal aufeinander abgestimmt und sorgen für<br />

tadellose Funktionsfähigkeit der Entwässerung. Auch für besonders herausfordernde<br />

Baubedingungen, wie spezielle Attika und sehr große Flach- oder Kaskadendächer,<br />

erstellt Loro Speziallösungen. Zum Portfolio gehören ebenso Fallrohrleitungen und<br />

Systeme zur Balkonentwässerung.<br />

Höchste Planungssicherheit für Handwerker und Architekten bietet Loro mit seinem<br />

breiten Service-Angebot: Neben Online-Tools, die beispielsweise mit wenigen Mausklicks<br />

optimal konfigurierte Flachdachentwässerung berechnen, gehört auch die<br />

persönliche Beratung durch das Service-Team dazu.<br />

Objekt maßgeschneiderte Lösungen,<br />

die den spezifischen Anforderungen<br />

jedes Flachdaches oder Balkons gerecht<br />

werden und die standortspezifischen<br />

Faktoren (insbesondere Regenspende)<br />

berücksichtigen.<br />

LOROWERK K.H. Vahlbrauk<br />

GmbH & Co.KG<br />

Kriegerweg 1<br />

D-37581 Bad Gandersheim<br />

Tel.: +49 (0)5382/71-0<br />

Fax: +49 (0)5382/71-203<br />

infocenter@lorowerk.de<br />

www.loro.de<br />

Balkonabläufe aus Edelstahl sind dauerhafte und zugleich ästhetische Elemente für die sichere<br />

Entwässerung.<br />

Elegante Entwässerung, passend zum Bauhausstil.<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

17


special<br />

60 Jahre element + BAU<br />

PR-Anzeige<br />

Vollautomatisches Parksystem Multiparker 740 im Madrider Wohnhaus Montalbán 11.<br />

Wöhr Autoparksyssteme<br />

Effiziente Parkraumnutzung<br />

Heute, da so viele Autos unterwegs sind wie nie zuvor und zeitgleich die Notwendigkeit autofreier<br />

Innenstädte und alternativer Mobilitätslösungen immer dringlicher wird, sind die<br />

Parksysteme von WÖHR relevanter denn je. Schließlich ist jedes energieeffiziente oder emissionsfreie<br />

Verkehrsmittel nur so gut wie die Möglichkeit, es einfach und ressourcenschonend<br />

abzustellen. Wenn wir unsere Städte lebenswerter machen möchten, muss der vorhandene<br />

Parkraum also dringend effizienter genutzt werden. Mehr noch: Wir müssen Parken völlig<br />

neu denken. Hierbei leistet WÖHR echte Pionierarbeit: Die innovativen Konzepte versprechen<br />

die Revolution des Parkraums wie wir ihn bislang kennen – entscheidende Bausteine für ein<br />

Stadtbild ohne parkende Autos und platzsparende Lösungen für Fahrradstellplätze. In seiner<br />

120-jährigen Firmengeschichte kann das schwäbische Familienunternehmen auf eine breite<br />

Produktpalette zurückblicken und arbeitet stets an neuen innovativen Parkraumlösungen.<br />

Parkraumverdichtung mit Lösungen<br />

von WÖHR war schon immer<br />

ökologisch sinnvoll. Denn die<br />

WÖHR Park- und Combilifte benötigen<br />

im Vergleich mit herkömmlichen Parklösungen<br />

nicht nur weniger Grundfläche:<br />

Bereits beim Bau fällt weniger Aushub<br />

an, weniger Fläche wird versiegelt sowie<br />

weniger umweltbelastende Materialien<br />

werden beim Bau eingesetzt. Und das oft<br />

ohne Mehrkosten!<br />

EPDs dokumentieren ökologischen<br />

Fußabdruck<br />

Auch WÖHR Produkte selbst werden<br />

hinsichtlich ihres Umweltpotenzials<br />

immer besser. So verfügt der WÖHR<br />

Parklift 450 als erste Lösung im Markt<br />

über die international anerkannte Produktdeklaration<br />

(EPD). Sie dokumentiert<br />

neutral und nachvollziehbar den gesamten<br />

ökologischen Fußabdruck „cradle to<br />

gate“.<br />

Einsatz eines<br />

Multiparkers<br />

in Madrids Zentrum<br />

Das vollautomatische Parksystem Multiparker<br />

740 war ein wichtiger Bestandteil<br />

18 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


PR-Anzeige<br />

60 Jahre element + BAU<br />

special<br />

dafür, dass im Herzen Madrids das Wohnhaus<br />

Montalbán 11 mit der BREEAM Very<br />

Good Zertifizierung für besonders umweltfreundliche<br />

Gebäude ausgezeichnet<br />

wurde. Bei der Sanierung des Objekts trug<br />

der WÖHR Multiparker 740 mit seinem<br />

raum- und energiesparenden Konzept<br />

dazu bei, dass der Parkraum unter dem<br />

Gebäude, nachhaltig verdichtet werden<br />

konnte. Das Parksystem wurde aufgrund<br />

seiner speziellen Eignung für schmale<br />

und lange Grundrisse diskret im Untergeschoss<br />

des Gebäudes integriert und bietet<br />

Raum für insgesamt 32 Stellplätze. Dank<br />

der vollautomatischen Hochregaltechnik<br />

wird nur ein Bruchteil der Fläche benötigt,<br />

welche bei einer konventionellen Parklösung<br />

erforderlich gewesen wäre.<br />

Wind, Wetter, Diebstahl und Vandalismus<br />

bieten, erfüllen alle Anforderungen<br />

an zeitgemäßes Parkraummanagement.<br />

Genau hier liefern WÖHR Bikesafes und<br />

Bike-Safe-Towers komfortable, platzsparende<br />

und architektonisch ansprechende<br />

Lösungen. Ein einziger Bikesafe bietet auf<br />

der Fläche eines Doppelcarports Raum<br />

für rund 120 Räder. Schon heute können<br />

in WÖHR Bikesafes Fahrräder mit extrabreiten<br />

Fahrradlenkern und sogar mit<br />

Anhänger eingelagert werden.<br />

WÖHR Bikesafes:<br />

Für Fahrräder die<br />

adäquate Lösung<br />

Neben den Autos in den Städten steigt<br />

auch die Anzahl an Fahrrädern im<br />

urbanen Raum. Doch auch diese erfordern<br />

Parkmöglichkeiten. Automatisierte<br />

Fahrradparkhäuser, die wenig teure<br />

Grundfläche verbrauchen und Schutz vor<br />

WÖHR Autoparksysteme GmbH<br />

Ölgrabenstr. 14<br />

71292 Friolzheim<br />

+49 (0) 7044 46 0<br />

E-Mail: info@woehr.de<br />

Internet: www.woehr.de<br />

Das Wohnhaus Montalbán 11 in Madrid wurde<br />

mit der BREEAM Very Good Zertifizierung<br />

für besonders umweltfreundliche Gebäude<br />

ausgezeichnet.<br />

Automatisierte Fahrradparkhäuser, wie der WÖHR Bikesafe, die wenig teure Grundfläche verbrauchen und Schutz vor Wind, Wetter, Diebstahl<br />

und Vandalismus bieten, erfüllen alle Anforderungen an zeitgemäßes Parkraummanagement.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): WÖHR Autoparksysteme GmbH<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

19


objekte<br />

BNP Paribas Fortis in Brüssel<br />

Sicher und hochtransparent<br />

BNP Paribas Fortis ist die größte internationale Bank in Belgien. Der neue Hauptsitz in Brüssel<br />

mit mehr als 100.000 Quadratmeter Büroflächen wurde in einer Kollaboration von Baumschlager<br />

Eberle Architekten, Styfhals architecten, Jasper-Eyers Architects und dem belgischen<br />

Fassadenbauer Eiffage als Passivhaus konzipiert, das auf regenerative Energien und nachhaltige<br />

Materialien setzt. Darunter auch zahlreiche nach „Cradle to Cradle“ zertifizierte Verglasungen.<br />

Zum Einsatz kamen mehrere Verglasungen<br />

von AGC Glass Europe.<br />

Das Brandschutzglas „Pyrobel<br />

Vision Line 54“ verfügt über eine besonderes<br />

hohe Transparenz und strukturiert<br />

die Büroflächen ohne störende vertikale<br />

Sprossen. Im Brandfall schützt es bis<br />

zu 120 Minuten lang (EI120) zuverlässig<br />

vor Hitze, Rauch und Feuer. In<br />

der Fassade sorgt „Stopray Ultra-60 on<br />

Clearvision“ für hohe Tageslichttransmission,<br />

Sonnenschutz, Wärmedämmung<br />

und Farbneutralität. In den Innenräumen<br />

gestalten „Lacobel“ und Matelac“-Designverglasungen<br />

hygienische und ästhetische<br />

Flächen. Für akustischen Komfort<br />

in den Büroräumen sorgt „Stratophone“<br />

Schallschutzglas.<br />

Nachhaltiges Konzept<br />

Das neue Headquarter der BNP Paribas<br />

Fortis, das mit einem klaren Fokus auf<br />

Nachhaltigkeit konzipiert wurde, befindet<br />

sich auf dem Warandeberg im Herzen<br />

Brüssels. Fünf unterirdische und sieben<br />

oberirdische Stockwerke bieten auf rund<br />

100.000 Quadratmetern Bürofläche Platz<br />

für rund 4.500 Arbeitsplätze. Die besondere<br />

Gestaltung und die Höhe des Gebäudes<br />

wurden durch die angrenzende Wohnbebauung<br />

vorbestimmt, in die es vorbildlich<br />

integriert wurde. Die organisch wirkende<br />

Fassade besteht aus einer tragenden<br />

Struktur aus vertikalen Säulen, die ein wellenförmiges<br />

Raster bilden und unter hohen<br />

ästhetischen und technischen Anforderungen<br />

mit der Glasfassade verbunden wurden.<br />

Für eine hervorragende Energiebilanz<br />

des als Passivhaus konzipierten Gebäudes<br />

sorgt neben der Fassade ein intelligentes<br />

Energiekonzept mit Sonnenkollektoren auf<br />

dem Dach und der saisonalen Speicherung<br />

von Wärmeenergie.<br />

Für die eingesetzten Materialien, die Nutzung<br />

regenerativer Energien und gutes<br />

In der Fassade sorgt „Stopray Ultra-60 on Clearvision“ für hohe Tageslichttransmission, effektiven Sonnenschutz, Wärmedämmung und<br />

Farbneutralität.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): AGC Glass Europe<br />

20<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


Fast<br />

unsichtbar.<br />

P I V O T A ® D X G l a s s<br />

Verdeckt liegendes Bandsystem für Glastüren<br />

Pyrobel Vision Line ist beidseitig feuerfest, bietet hohen Lärmschutz, zuverlässigen Raumabschluss<br />

und Wärmedämmung, hohe Aufprallsicherheit und kann sogar mit einem Filter für<br />

ultraviolettes Licht ausgestattet werden.<br />

Umweltmanagement erhielt das Gebäude<br />

das Umweltzertifikat BREEAM „Excellent“.<br />

Brandschutzkonzept<br />

mit hoher<br />

Transparenz<br />

Um hohen Brandschutz zu gewährleisten,<br />

der im Ernstfall den Übertritt eines Feuers<br />

auf angrenzende Räume verhindert, entschieden<br />

sich die Architekten für das umweltzertifizierte<br />

Brandschutzglas „Pyrobel<br />

Vision Line 54“. Im normalen Tagesbetrieb<br />

lässt es viel Tageslicht in angrenzende<br />

Räume, denn es wird ausschließlich<br />

das besonders farbneutrale und transparente<br />

Basisglas „Clearvision“ verwendet,<br />

mit besonders niedrigem Eisenanteil. Für<br />

mehr Durchblick sorgt das System auch<br />

deshalb, weil es ohne störende, vertikale<br />

Pfosten aufgebaut wird. Die Scheiben<br />

werden „Kante an Kante“ und sogar über<br />

Eck, mit Gehrungsschnitten unterschiedlicher<br />

Winkel, positioniert. Getrennt sind sie<br />

nur durch die derzeit schmalste feuerbeständige<br />

Silikonfuge im Markt und einen<br />

Intumeszenz-Streifen, der die „Lücke“ im<br />

Brandfall sicher schließt. Pyrobel Vision<br />

Line ist beidseitig feuerfest und bietet<br />

zudem eine hohen Lärmschutz, zuverlässigen<br />

Raumabschluss und Wärmedämmung,<br />

hohe Aufprallsicherheit und kann<br />

sogar mit einem Filter für ultraviolettes<br />

Licht ausgestattet werden.<br />

Verglasungen für<br />

visuellen und<br />

akustischen Komfort<br />

Die Fassade des Gebäudes wurde mit<br />

„Stopray Ultra-60 on Clearvision“ ausgestattet,<br />

hauptsächlich im Dreifachaufbau,<br />

an einigen Gebäudeteilen auch im Zweifachaufbau.<br />

Auch hier kommt als Basisglas<br />

das Low-Iron-Floatglas von AGC zum<br />

Einsatz, um die Räume vor sommerlicher<br />

Überhitzung zu schützen, aber gleichzeitig<br />

viel Tageslicht hineinzulassen. Die hohe<br />

visuelle Übereinstimmung der Verglasungen<br />

sorgt für ein harmonisches Erscheinungsbild,<br />

die hohe Farbneutralität sorgt<br />

für unverfälschte Ausblicke. Neben den<br />

Lichtverhältnissen ist für hohen Raumkomfort<br />

auch die akustische Qualität relevant.<br />

Stratobel-Akustikverglasung schafft<br />

eine besonders ruhige Atmosphäre in den<br />

Besprechungsräumen.<br />

Designglas:<br />

Ästhetisch und mit<br />

funktionalem Nutzen<br />

Neben Funktionsverglasungen spielen im<br />

neuen Hauptsitz der BNP Paribas Fortis<br />

auch Designverglasungen eine wichtige<br />

Rolle. So wurden alle Aufzüge mit seidenmatten<br />

„Matelac“-Produkten ausgestattet.<br />

Wände in den Büros wurden mit reinweißem<br />

„Lacobel“ verkleidet, das eine glänzende<br />

Oberfläche besitzt. Als Basis wurde<br />

auch hier Clearvision verwendet, mit einer<br />

besonders hellweißen Farbe dahinter. Im<br />

Alltag wird die Verglasung als Whiteboard<br />

verwendet, da sie sich spielen leicht wieder<br />

reinigen lässt.<br />

Alle eingesetzten Verglasungen von<br />

AGC Glass Europe sind nach Cradle to<br />

Cradle umweltzertifiziert. Dies erleichtert<br />

Architekten und Planern die ökologische<br />

Zertifizierung von Gebäuden nach<br />

Umweltstandards wie LEED und BREEAM<br />

und ermöglicht ressourcenschonende<br />

Materialkreisläufe.<br />

Bartels Systembeschläge GmbH<br />

Gewerbegebiet Echternhagen 2<br />

D - 32689 Kalletal<br />

Tel.: +49 (0) 5264 6473 - 0<br />

info@basys.biz | www.basys.biz


objekte<br />

Umwidmung einer ehemaligen Fabrik in Aarhus<br />

Transforming Spaces<br />

Ein Vorzeigeprojekt für die Renovierung mit mehr Tageslicht in industriellen bzw. gewerblichen<br />

Gebäuden ist das Großraumbüro von Sweco: Die ehemalige Fabrik im dänischen Aarhus<br />

wurde unter möglichst geringem Einsatz neuer Ressourcen hinsichtlich nachhaltigen Designs<br />

und Tageslichts optimiert. Neun große Sheddach-Lichtbänder versorgen die Belegschaft<br />

des Ingenieurbüros jetzt mit reichlich Tageslicht.<br />

Sweco nutzt die im Jahr 1899<br />

erbaute Fabrik als Bürogebäude<br />

für rund 180 Beschäftigte. Das<br />

Gebäude besitzt ein Sägezahndach, das<br />

bereits 1959 mit Oberlichtern ausgestattet<br />

wurde. Da die thermische Effizienz<br />

der Oberlichter nicht mehr zeitgemäß<br />

war und sich durch deren Zustand die<br />

Tageslichtzufuhr verschlechterte, war die<br />

Sanierung nötig. Das Planungs-Team von<br />

Sweco stellte bei ihren Sanierungsplänen<br />

Tageslicht in den Mittelpunkt, um ein<br />

modernes und lichtdurchflutetes Büro zu<br />

schaffen. „Wir wollten, dass alle unsere<br />

Mitarbeiter unter einem Dach und in<br />

einem offenen Raum zusammenarbeiten<br />

können. Das Verständnis dafür, wie das<br />

Tageslicht in einen Raum eindringt, hat es<br />

uns ermöglicht, eine Büroumgebung zu<br />

schaffen, in der sich jeder Mitarbeiter mit<br />

dem Tageslicht verbunden fühlt. Dies war<br />

ein Hauptziel und Schwerpunkt bei der<br />

Renovierung. Heute ist das Tageslicht ein<br />

tägliches Vergnügen für jeden Mitarbeiter<br />

im Büro", sagt Anders Lyhne, Creative<br />

Director bei Sweco.<br />

Verwendung vorhandener<br />

Ressourcen<br />

Zudem war die Verwendung vorhandener<br />

Ressourcen zentral für das Projektteam,<br />

weshalb das Dach und die Gebäudestruktur<br />

bei der Sanierung beibehalten<br />

wurden. Dazu gehörte auch der Erhalt der<br />

ursprünglichen Ziegel und des Betons.<br />

Durch die Langlebigkeit der Baumaterialien<br />

und den niedrigen Bedarf an zusätzlichen<br />

neuen Materialien konnte der<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck des Projekts so gering<br />

wie möglich gehalten werden.<br />

Tageslichteinfall<br />

erhöht<br />

Der Austausch der Oberlichter gegen<br />

432 dreifach verglaste Velux Modular<br />

Skylights Module erhöht den Tageslichteinfall<br />

und reduziert somit den Bedarf an<br />

künstlicher Beleuchtung. Um die neuen<br />

Sheddach-Lichtbänder auf die bestehende<br />

Dachkonstruktion des Gebäudes anzupassen,<br />

wurden für jedes Lichtband zwei<br />

speziell dimensionierte Module angefertigt.<br />

Die Velux Modular Skylights konnten<br />

22<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

Neun Sheddach-Lichtbänder mit Velux Modular<br />

Skylights versorgen das Büro heute mit viel<br />

natürlichem Licht von oben.<br />

Das renovierte Büro von Sweco zeigt, wie<br />

mit natürlichen Lichtquellen ein altes Fabrikgebäude<br />

zu einem hellen und angenehmen<br />

Arbeitsplatz wird.<br />

„Heute ist das Tageslicht ein tägliches Vergnügen<br />

für jeden Mitarbeiter im Büro", sagt Anders<br />

Lyhne, Creative Director bei Sweco.<br />

aufgrund der Qualität, der Effizienz des<br />

Systems sowie des Designs überzeugen.<br />

63 der Module lassen sich öffnen und<br />

sorgen als Lüftungselemente für eine<br />

ausreichende Frischluftzufuhr sowie eine<br />

angenehme Arbeitsatmosphäre. Dank<br />

der verborgenen Kettenmotoren ist im<br />

geschlossenen Zustand kein Unterschied<br />

zwischen festen und öffenbaren Modulen<br />

erkennbar.<br />

Gelungene<br />

Transformation<br />

Das renovierte Büro von Sweco zeigt,<br />

wie ein altes Fabrikgebäude mit natürlichen<br />

Lichtquellen zu einem hellen und<br />

angenehmen Büro werden kann. Da viele<br />

Menschen heutzutage 90 Prozent ihrer<br />

Zeit in Innenräumen und einen Großteil<br />

davon am Arbeitsplatz verbringen, ist<br />

es umso wichtiger, auch in Bürogebäuden<br />

für gute Tageslichtverhältnisse zu<br />

sorgen. Die ausreichende Versorgung<br />

mit Tageslicht verbessert dabei nicht nur<br />

nachweislich die Konzentrationsfähigkeit,<br />

sondern wirkt sich auch positiv auf das<br />

Wohlbefinden aus, so dass Unternehmen<br />

und Beschäftigte gleichermaßen von der<br />

Transformation des Gebäudes profitieren.<br />

GE<br />

WARTET<br />

GEMIETET<br />

FAGSI Modulgebäude zum Mieten verbinden den Komfort und die Attraktivität eines auf eine dauerhafte<br />

Nutzung ausgelegten Gebäudes mit schneller Verfügbarkeit und der Flexibilität des Mietsystems.<br />

Ihr Spezialist für temporäre Gebäude: FAGSI<br />

Schnell. Flexibel. Effizient. www.fagsi.com<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

23


objekte<br />

Renovierung des Bahnhofs Leisnig<br />

Neues Leben in alten Mauern<br />

Blick auf das noch unsanierte Dach des Bahnhofs Leisnig.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): puren<br />

Mehr als 155 Jahre steht der Bahnhof Leisnig jetzt schon an der Bahnstrecke Grimma-Döbeln.<br />

Aber er ist schon lange nicht mehr in Betrieb und drohte mehr und mehr zu verfallen. Schäden<br />

und Vandalismus setzten dem mittlerweile denkmalgeschützten Bauwerk erheblich zu. 2020<br />

kamen vier Musiker aus Tübingen und Berlin und mit ihnen die Wende für das Gebäude. Sie<br />

kauften den Bahnhof und sanieren ihn schrittweise. Ihre Vision: der Bahnhof soll zu einem Ort<br />

werden, an dem Menschen ihre Fähigkeiten, ihre Musik und ihre Geschichten teilen können.<br />

Ofer Löwinger, Alireza Rismanchian,<br />

Kathryn Döhner und Christoph<br />

Schönbeck haben sich in den<br />

Leisniger Bahnhof verliebt. Deshalb kauften<br />

sie die Immobilie, sanieren sie schrittweise<br />

und nutzen sie gleichzeitig für kulturelle<br />

Events. Ausgangspunkt war, dass<br />

das Quartett einen Ort für neue, musikalische<br />

Projekte suchte. Leisnig hatten sie<br />

dabei gar nicht auf dem Schirm. Der zum<br />

Kauf stehende Bahnhof habe bei ihrer Besichtigungstour<br />

einfach auf der Strecke<br />

gelegen. „Und dann war es ein bisschen<br />

wie Liebe auf den ersten Blick“, erinnert<br />

sich Kathryn Döhner. Das Gebäude war<br />

groß genug, wunderschön gelegen und<br />

an den Öffentlichen Personennahverkehr<br />

angebunden. „Kurzum, der Bahnhof war<br />

das Objekt, was am meisten bei uns<br />

hängengeblieben ist.“ Die vier verbindet<br />

ihre Leidenschaft zur Musik, gehen aber<br />

ganz unterschiedlichen Beschäftigungen<br />

nach: Ofer Löwinger kommt aus Israel<br />

und ist studierter Maschinenbauingenieur.<br />

Alireza Rismanchian hat Architektur<br />

studiert und arbeitet als selbstständiger<br />

Architekt. Er plant und betreut die<br />

nötigen baulichen Veränderungen im<br />

und am Bahnhofsgebäude. Kathryn<br />

Döhner ist Geigenlehrerin und Leiterin<br />

des mehrfach ausgezeichneten, interkulturellen<br />

Musikprojektes „Folklang“, über<br />

das sich die vier kennengelernt haben.<br />

Christoph Schönbeck hat Sprachen und<br />

Musik studiert und ist unter anderem als<br />

Sprachlehrer tätig.<br />

Breite Zustimmung<br />

Seit 2000 war das Bahnhofsgebäude<br />

nicht mehr im Betrieb und hatte mittlerweile<br />

auch den Besitzer gewechselt. Es<br />

bestand aus einer zentralen Eingangshalle<br />

mit Wartesälen und einer Bahnhofswirtschaft<br />

auf der einen sowie Fahrkarten- und<br />

Gepäckabfertigung und Diensträumen auf<br />

der anderen Seite. In den Stockwerken<br />

der Flügelbauten befanden sich Wohnungen.<br />

Mit dem jetzt erfolgten Eigentümerwechsel<br />

kam nicht nur Schwung in<br />

die längst überfällige Sanierung, sondern<br />

auch ein Nutzungskonzept ins Spiel, das<br />

bei Verwaltung und Bevölkerung gleichermaßen<br />

auf Zustimmung stieß.<br />

24<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

Zur Montage das Dämmsystems auf dem Eingangshallendach des<br />

Bahnhofs Leisnig verlegten die Dachhandwerker zunächst die robuste<br />

und mechanisch stark belastbare puren TOP DSB 100 als Notabdichtung<br />

und Konvektionssperre.<br />

Fixierung der einzelnen Dämmplatten des MetalFix-Systems durch die<br />

integrierten Mehrschichtholzleisten hindurch in der Tragkonstruktion.<br />

Kulturzentrum<br />

zum Mitmachen<br />

Schritt für Schritt bauen die vier Musiker<br />

das Gebäude zu einem Kulturbahnhof<br />

um. Die alte Bahnhofshalle soll wieder<br />

als Durchgang zu den Gleisen nutzbar<br />

gemacht werden. Zudem ist mittelfristig<br />

Wohnraum für Kurz- oder Langzeitgäste<br />

geplant, genauso wie ein gastronomisches<br />

Angebot. Daneben sollen die<br />

Räumlichkeiten für kulturelle Angebote<br />

und Events genutzt werden. So sehen die<br />

Initiatoren den Bahnhof Leisnig als ein<br />

„blühendes Kulturzentrum – ein Kulturbahnhof<br />

– ein pulsierender Ort für Kultur,<br />

Austausch und Begegnung.“ Eine enge<br />

Kooperation mit der Stadt Leisnig, den<br />

Universitätsstädten Leipzig, Dresden und<br />

Chemnitz ist ebenso vorgesehen wie die<br />

Einbindung in das überregionale Kulturnetzwerk<br />

und das internationale Ethno-<br />

Netzwerk. Zugleich soll im zukünftigen<br />

Kulturzentrum Raum für lokale Kulturinitiativen,<br />

Jugendtreffs und Kulturschaffende<br />

aus der Region sein. Bei der Umsetzung<br />

verfolgen die neuen Eigentümer einen<br />

partizipativen Ansatz: Regelmäßig wird zu<br />

Bauhelfertagen eingeladen und die Finanzierung<br />

der notwendigen Maßnahmen<br />

erfolgt über Spenden und Crowdfunding-<br />

Aktionen.<br />

Notwendige<br />

Dachsanierung<br />

Selbstredend können nicht alle notwendigen<br />

Sanierungsmaßnahmen durch<br />

freiwillige Helfer umgesetzt werden.<br />

Dazu zählte unter anderem die komplette<br />

Sanierung des Daches über der<br />

Bahnhofshalle. Deren Deckung wurde<br />

nach einem Brand im Jahr 2000 zwar<br />

erneuert, jedoch entsprach das verwendete<br />

Material nicht den Vorgaben des<br />

Denkmalschutzes. Zudem wies das Dach<br />

über der Halle Undichtigkeiten auf, die zu<br />

einer Schädigung der darunterliegenden<br />

Konstruktion führte. In Abstimmung mit<br />

der unteren Denkmalschutzbehörde entwickelte<br />

Dipl.-Ing. Alireza Rismanchian ein<br />

Sanierungskonzept für das Dach. Mit der<br />

Ausführung der Arbeiten beauftragte die<br />

Eigentümergemeinschaft den ortsansässigen<br />

Dachdeckerbetrieb Bedachungen<br />

Seidel.<br />

Rückbau<br />

und Erneuerung<br />

In einem ersten Schritt entfernten<br />

die Dachhandwerker die vorhandene<br />

Deckung aus Faserzementplatten sowie<br />

die darunterliegende Unterspannbahn<br />

und legten die Holzschalung des 130<br />

m² großen Satteldaches frei. Aufgrund<br />

der eingedrungenen Feuchtigkeit und<br />

einer unzureichenden Hinterlüftung war<br />

die Schalung weitgehend verrottet und<br />

musste komplett ausgetauscht werden.<br />

Während der Aufnahme der Rauspundschalung<br />

zeigte sich, dass auch einige<br />

Um über die Wintermonate hindurch die Konstruktion vor Feuchteeintrag<br />

zu schützen, verlegten die Dachdecker oberhalb der Dämmebene<br />

erneut eine Notabdichtung und fixierten diese zusätzlich mit Dachlatten.<br />

Zur Hinterlüftung der Aluminium-Scharen in anthrazit verlegten die<br />

Dachhandwerker zuvor eine Trennlage aus diffusionsoffener Unterdeckbahn<br />

mit Polypropylen-Mono Filament Gelege.<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

25


objekte<br />

der darunterliegenden Balken aus der<br />

Tragkonstruktion des Daches in Mitleidenschaft<br />

gezogen worden waren. Diese wurden<br />

von einem Zimmereibetrieb erneuert,<br />

bevor die neue Holzschalung aufgebracht<br />

werden konnte.<br />

Sinnvolle<br />

Kombination<br />

Neben einer dauerhaften Funktionsfähigkeit<br />

sollte das sanierte Dach zudem<br />

dem historischen Vorbild entsprechen.<br />

Alte Aufnahmen zeigen, dass das Dach<br />

der Eingangshalle ursprünglich mit einer<br />

Metalldeckung abgedichtet worden war.<br />

Entsprechend wurde der neue Dachaufbau<br />

auf eine Deckung mit Doppelstehfalz<br />

abgestimmt. Zugleich galt es auch, das<br />

Bauteil energetisch zu optimieren, wobei<br />

die maximalen Anschlusshöhen an die<br />

angrenzenden Bauteile zu berücksichtigen<br />

waren.<br />

Schlanker<br />

Gesamtaufbau<br />

Eine passende Lösung fanden Bauherr<br />

und Planer mit dem Dämmsystem<br />

MetalFix von puren aus Überlingen. Es ist<br />

für unbelüftete, einschalige Metalldachund<br />

Fassadenkonstruktionen konzipiert,<br />

also ideal für den Sanierungsansatz in<br />

Leisnig. Denn das Dämmsystem verbindet<br />

sehr gute Dämmwirkung mit einem<br />

gleichzeitig schlanken Gesamtaufbau. So<br />

sichert die günstige Wärmeleitfähigkeit<br />

der PU-Dämmung von Lambda 0,023 bis<br />

0,022 W/(mK) bereits ab einer Dicke von<br />

120 mm die heute geforderte Dämmwirkung<br />

(U-Wert unter 0,20 W/(m²K)). Nur<br />

wenige Zentimeter mehr verschieben<br />

den Aufbau in den Bereich von Niedrigenergie-<br />

und Passivhaus-Konstruktionen.<br />

Das Dämmsystem ist bis zu einer Dicke<br />

von 180 mm (U-Wert 0,13 W/(m²K))<br />

verfügbar. Für den besonders schlanken<br />

Dachaufbau sorgen zwei oberflächenbündig<br />

in das PU-Dämmelement wasserfest<br />

verklebte Einlagen aus 110 x 22 mm<br />

großen Mehrschichtholzleisten. Damit<br />

können Konter- und Traglattung entfallen.<br />

Wärmebrückenfrei<br />

und robust<br />

Darüber hinaus besitzen die beidseitig<br />

aluminiumbeschichteten PU-Dämmelemente<br />

stirnseitig ein Nut-Feder-System<br />

und längsseitig einen Stufenfalz. Mit den<br />

praktischen Maßen 2.400 x 620 mm und<br />

einem Elementgewicht von rund 6 bis 10<br />

kg/m² (abhängig von der Dämmstoffdicke)<br />

ist eine rationelle wie praxisgerechte<br />

Montage an Dach und Wand gewährleistet.<br />

Zudem sind die die leistungsfähigen<br />

Blick auf das fertiggestellte Dach: Mit der Erneuerung der Dachdeckung endete ein erster Abschnitt<br />

der auf insgesamt zehn Jahre geplanten Sanierung des Bahnhofs Leisnig.<br />

Metall-Dämmelemente biologisch und<br />

bauökologisch unbedenklich, unverrottbar,<br />

recycelbar sowie schimmel- und<br />

fäulnisbeständig.<br />

Bauphysikalisch<br />

durchdacht<br />

Zur Montage das Dämmsystems auf dem<br />

Eingangshallendach des Bahnhofs Leisnig<br />

verlegten die Dachhandwerker zunächst<br />

die robuste und mechanisch stark belastbare<br />

puren TOP DSB 100 als Notabdichtung<br />

und Konvektionssperre. Im Nahtbereich<br />

sind die Bahnen mit dem „Kleberauf-Kleber-System<br />

zur luftdichten Fügung“<br />

ausgerüstet. Das verhindert zugleich die<br />

Feuchtewanderung durch Kapillare. Die<br />

blendfreien Bahnen verfügen über einem<br />

sd-Wert von ≥ 100 m. Im nächsten Schritt<br />

wurden die einzelnen Dämmplatten des<br />

MetalFix-Systems verlegt und durch die<br />

integrierten Mehrschichtholzleisten hindurch<br />

in der Tragkonstruktion befestigt.<br />

Um über die Wintermonate hindurch die<br />

Konstruktion vor Feuchteeintrag zu schützen,<br />

verlegten die Dachdecker oberhalb<br />

der Dämmebene erneut eine Notabdichtung<br />

und fixierten diese zusätzlich mit<br />

Dachlatten.<br />

Aluminiumdeckung<br />

in Doppelstehfalz<br />

Bei idealem Wetter startete im darauffolgenden<br />

Frühjahr die Verlegung der<br />

Metalldeckung. Zum Einsatz kamen<br />

Aluminium-Scharen in anthrazit. Zur<br />

Hinterlüftung der Alu-Bleche verlegten die<br />

Dachhandwerker zuvor eine Trennlage<br />

aus diffusionsoffener Unterdeckbahn mit<br />

Polypropylen-Mono Filament Gelege. Die<br />

5 m langen Scharen wurden mit passenden<br />

Winkelstehfalz- und Winkelschiebehaften<br />

direkt in den integrierten Mehr-<br />

schichtholzleisten der Dämmelemente<br />

befestigt. Gefügt wurden die gekanteten<br />

Scharen mit Doppelstehfalz. An den<br />

traufseitigen Rändern des Satteldaches<br />

montierten die Dachhandwerker Regenrinnen<br />

zur Aufnahme von ablaufenden<br />

Niederschlag. Zudem wurden insgesamt<br />

zehn Dachflächenfenster eingebaut und<br />

handwerklich an die Metalldeckung<br />

angeschlossen. Nach insgesamt knapp<br />

drei Monaten war die Sanierung des 30<br />

Grad geneigten Bahnhofshallendaches<br />

abgeschlossen.<br />

Schritt in<br />

die Zukunft<br />

Mit der Erneuerung der Dachdeckung<br />

endete ein erster Abschnitt der auf<br />

insgesamt zehn Jahre geplanten Sanierung<br />

des Bahnhofs Leisnig. Zugleich ist<br />

sichergestellt, dass die Bausubstanz im<br />

Hallenbereich nicht mehr durch eindringende<br />

Feuchtigkeit geschädigt wird. Nach<br />

erfolgten Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten<br />

im Innenbereich soll die Bahnhofshalle<br />

zeitnah wieder als Zugang zu<br />

den Bahngleisen genutzt werden können.<br />

Bautafel<br />

Bauherr:<br />

Bahnhof Leisnig GbR<br />

Planung:<br />

Dipl.-Ing. Alireza Rismanchian,<br />

Berlin<br />

Dacharbeiten:<br />

Bedachungen Seidel, Leisnig<br />

26<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

Mehrfamilienwohnhaus in Uffenheim<br />

Preiswert hochwertigen Wohnraum geschaffen<br />

Dipl.-Ing. Hans-Gerd Heye<br />

Energieeinsparend und umweltgerecht Wohnraum zu schaffen, ist in den kommenden Jahren<br />

eine zentrale Herausforderung für alle Baubeteiligten. Ein auch wirtschaftlich gelungenes<br />

Beispiel stellt das im Sommer 2021 fertiggestellte, monolithische Mehrfamilienwohnhaus im<br />

mittelfränkischen Uffenheim dar. Bauherrin und Architektin Daniela Rupsch vertraute dabei<br />

mit einem gefüllten Mauerziegel auf einen hochwärmedämmenden Außenwandbaustoff für<br />

die Gebäudehülle. Dieser trägt – zusammen mit Ergänzungssteinen für eine wärmebrückenfreie<br />

Konstruktion – wesentlich zum angestrebten KfW-Energieeffizienzhausstandard 40 bei.<br />

Für gesundes Raumklima sorgt zudem das „unsichtbar“ in den Rollladenkästen integrierte<br />

Lüftungssystem.<br />

Der Wohnungsbau bot vor drei<br />

Jahren für mutige Investoren dank<br />

KfW-Förderung und niedriger Kreditzinsen<br />

noch relativ gute Bedingungen,<br />

während die staatlichen Wohnungsbauprogramme<br />

eher uninteressant waren. Für<br />

Bauherrin, Architektin und Stadtplanerin<br />

Daniela Rupsch war die erzielbare Rendite<br />

aber im Jahr 2020 nicht der zentrale<br />

Grund für den Bau eines Mehrfamilienwohnhauses:<br />

„Wir wollten angesichts<br />

der zunehmenden Wohnungsnot einen<br />

Beitrag zu einem preisgünstigen und<br />

trotzdem hochwertigen Wohnungsbau<br />

leisten. Dabei sollte ein energetisch<br />

zukunftsweisendes Wohngebäude<br />

entstehen, deren zwölf Mietwohnungen<br />

sich auch Normalverdiener im ländlichen<br />

Raum leisten können.“<br />

leistungsstarke Form von Zu- und Abluft<br />

schafft.<br />

Wohnraum für<br />

alle Altersgruppen<br />

Die Tendenz zur Kleinfamilie sowie Pärchen<br />

und Single-Haushalten ist mittlerweile<br />

auch im eher ländlich geprägten<br />

Mittelfranken angekommen. Die Wohnungsgrößen<br />

der jeweils vier Wohneinheiten<br />

pro Geschoss reichten deshalb von<br />

54,55 Quadratmeter bis maximal 90,55<br />

Quadratmeter, wobei auch an Familien<br />

mit mehreren Kindern gedacht wurde.<br />

„Entscheidendes Kriterium war für mich,<br />

dass alle Altersgruppen die Räumlichkeiten<br />

und das direkte Wohnumfeld für die<br />

jeweilige Lebensphase als wohnbehaglich<br />

empfinden“, erklärt Rupsch. Die Wohnungen<br />

wurden deshalb so ausgestattet, dass<br />

sich generationenübergreifend Jung und<br />

Alt in ihnen wohl fühlen können. Natürlich<br />

gehörte dazu für jede Wohneinheit eine<br />

großzügige Terrasse oder ein Balkon. Bar-<br />

Am nördlichen Ortsrand ihres Heimatortes<br />

Uffenheim, einer Kleinstadt mit rund<br />

6.600 Einwohnern, plante Rupsch in<br />

einem Neubaugebiet ein kompaktes dreistöckiges<br />

Gebäude mit flach geneigtem<br />

Walmdach, in dem die Kellerersatzräume<br />

untergebracht sind. Bis auf die großzügigen,<br />

vorgestellten Balkone und Fassadenbekleidungen<br />

wurde auf architektonische<br />

Spielereien kein Wert gelegt und eine<br />

klare Architektursprache gewählt. Ihr<br />

Credo lautete, dass Wohnkomfort durch<br />

eine durchdachte Gebäudekonzeption,<br />

vorteilhafte Grundrisse, viel Licht und<br />

hochwertige Baumaterialien erreicht wird.<br />

So wurde aus wirtschaftlichen Gründen<br />

unter anderem bewusst auf eine Unterkellerung<br />

verzichtet und die Heiztechnikzentrale<br />

zusammen mit der Abstellmöglichkeit<br />

für Fahrräder und Mülltonnen in<br />

einem Nebengebäude angeordnet. Für<br />

hohe Wohngesundheit sorgt zudem ein<br />

„unsichtbar“ in die Rollladenkästen integriertes<br />

dezentrales Lüftungssystem, das in<br />

den Räumen eine umweltfreundliche und<br />

Im mittelfränkischen Uffenheim wurde ein zukunftsweisendes Mehrfamilienhaus nach Effizienzhaus-40-Standard<br />

fertiggestellt. Angesichts der zunehmenden Wohnungsnot hatte es bei<br />

diesem Neubau oberste Priorität, preisgünstig hochwertigen Wohnraum zu schaffen.<br />

Bildnachweis: Daniel Peter<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

27


objekte<br />

Bis auf die großzügigen, vorgestellten Balkone<br />

und Fassadenbekleidungen wurde auf architektonische<br />

Spielereien kein Wert gelegt und eine<br />

klare Architektursprache gewählt.<br />

Bildnachweis: Daniel Peter<br />

Für Singles bis zu Senioren: Über den Eingang<br />

und die Aufzuganlage gelangen sämtliche<br />

Mieter zu ihren Wohnungen. Diese gelten alle<br />

als barrierefrei gemäß DIN 18040–2.<br />

Bildnachweis: Daniel Peter<br />

Die Lichtkonzeption sowie die Auswahl hochwertiger<br />

Baumaterialien spiegelt sich auch im<br />

Treppenhaus wider.<br />

Bildnachweis: Daniel Peter<br />

rierefreies Wohnen in allen Ebenen nach<br />

DIN 18040–2 und eine Aufzuganlage<br />

rundeten das Konzept ab.<br />

Die Ansprüche von Rupsch an zeitgemäßen<br />

Wohnungsbau drückte sich auch in<br />

der Festlegung des Wandbaustoffes aus.<br />

Er sollte monolithisch, kostengünstig,<br />

dauerhaft energiesparend und umweltschonend<br />

sein. Hier fand sie nach Beratung<br />

durch Leipfinger-Bader exakt, was<br />

sie suchte: „Der gewählte W07 Coriso-<br />

Mauerziegel, der für seine hohe Wärmedämmung<br />

kein WDVS benötigt und<br />

zudem zügig zu vermauern ist, entsprach<br />

ganz meinen Wünschen. Er bot sowohl<br />

ökologisch wie auch bauphysikalisch und<br />

wirtschaftlich die optimale Lösung“, betont<br />

die Architektin. Mit lediglich 36,5 cm<br />

Mauerwerksstärke und einem niedrigen<br />

U-Wert der beidseitig verputzten Außenwand<br />

von nur 0,18 W/m²K trug der<br />

Mauerziegel (Zulassung Z.17.1-1056)<br />

maßgeblich zum angestrebten Energieeffizienzhausstandard<br />

40 bei und verkleinerte<br />

dabei nicht die Wohnflächen.<br />

Grund für die exzellente Wärmedämmung<br />

des Coriso-Ziegels ist seine mineralische<br />

Dämmstoff-Füllung (Wärmeleitzahl 0,07<br />

W/mK) aus natürlichem Basalt, die ohne<br />

chemische Zusätze auskommt und deshalb<br />

problemlos recycelbar ist. Der W07<br />

Coriso knüpft zudem an schon traditionelle<br />

Vorteile der Ziegelbauweise an: So ist<br />

er beispielsweise in die Baustoffklasse A1<br />

(„nicht brennbar“) eingeordnet. Aufgrund<br />

seiner Massivität und Kapillarstruktur<br />

fungiert der Coriso-Ziegel zudem als<br />

temporärer Zwischenspeicher, mit einer<br />

Hitze und Raumfeuchte ausgleichenden<br />

Wirkung.<br />

Besonders detaillierter<br />

Energiesparnachweis<br />

Daniela Rupsch ist selbst ausgebildete<br />

Energieberaterin und kennt die Bedeutung<br />

von hoher Energieeinsparung für zukunftsorientiertes<br />

Bauen. Angesichts des<br />

angestrebten Energieeffizienzhausstandards<br />

40 kam es wegen der in Anspruch<br />

genommenen KfW-Förderung bei diesem<br />

Projekt auf ein ausgeklügeltes Gebäudetechnikkonzept<br />

mit Pelletheizungsanlage<br />

und einen besonders exakten Energieeinsparnachweis<br />

an. Es ergab sich bezogen<br />

auf die Gebäudenutzfläche ein Jahres-<br />

Primärenergiebedarf von 17,3 kWh/<br />

m²a, der damit noch deutlich unter dem<br />

maximal zulässigen jährlichen Primärenergiebedarf<br />

eines KfW-Effizienzhauses 40<br />

von 21,3 kWh/m²a lag. Dies kommt jetzt<br />

auch direkt den Mietern durch niedrige<br />

Nebenkosten zugute.<br />

Ein Hersteller mit<br />

besonderen Vorzügen<br />

Bei der Erstellung des Außenmauerwerks<br />

zeigte sich ein weiterer Pluspunkt des<br />

planeben geschliffenen Ziegel: Er ließ sich<br />

entsprechend der Zulassung ohne Stoßfugenvermörtelung<br />

mit Mörtelschlitten zügig<br />

in Dünnbettmörtel verlegen und sparte so<br />

Zeit und Material ein. Aufgrund der vollflächig<br />

gedeckelten Lagerfugen von nur drei<br />

Millimetern Dicke und Knirschverlegung<br />

Die Außenwände des monolithischen Mehrfamilienobjektes<br />

in Uffenheim bestehen aus<br />

dem hochwärmedämmenden W07 Coriso-<br />

Mauerziegel (Wärmeleitzahl 0,07 W/mK).<br />

Im Inneren des Ziegels befindet sich eine<br />

mineralische, recyclebare Dämmstoff-Füllung<br />

aus natürlichem Basalt.<br />

Bildnachweis: Leipfinger-Bader.<br />

im Stoßbereich entstand ein besonders<br />

homogenes massives Mauerwerk. Dessen<br />

Belastbarkeit liegt um 83 Prozent höher<br />

als bei einem vergleichbaren, mit Leichtmörtel<br />

erstellten Blockziegel-Mauerwerk.<br />

Weitere Vorteile ergaben sich aus dem<br />

maßgeschneiderten Zubehörprogramm.<br />

So wurden zusätzlich zum Coriso-Mauerziegel<br />

auch passende Ergänzungssteine<br />

verarbeitet, die im Ergebnis für eine wärmebrückenfreie<br />

Konstruktion sorgen. Besonders<br />

elegant wurde in Uffenheim auch<br />

das bei Energiesparhäusern wichtige Thema<br />

Wohnraumlüftung gelöst – und zwar<br />

mit dem dezentralen Lüftungssystem von<br />

Leipfinger-Bader. Dieses zeichnet sich<br />

28<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

durch eine Besonderheit aus: Es ist von<br />

außen „unsichtbar“, da es für den direkten<br />

Einbau in den Rollladen- und Raffstorekasten<br />

konzipiert wurde. Des Weiteren<br />

punktet es durch seine hohe Lüftungsleistung<br />

und Wärmerückgewinnung – und<br />

das bei gleichzeitig geringem Schallpegel<br />

und Stromverbrauch. In verschiedenen<br />

Ausführungen sorgt das Lüftungssystem<br />

für den Aufbau eines Lüftungskreislaufs<br />

und schafft dabei eine gesunde und ausgeklügelte<br />

Form zwischen Zu- und Abluft.<br />

Das Know-how der Firmengruppe Leipfinger-Bader<br />

im Bereich umweltgerechtes<br />

Bauen erwies sich bei diesem Projekt als<br />

vorteilhaft. Die Beratung umfasste die<br />

Auswahl des richtigen Mauerwerks, die<br />

Schaffung einer wärmebrückenfreien<br />

Konstruktion, ein intelligentes Lüftungskonzept<br />

sowie alle wichtigen Aspekte, um<br />

die Effizienzhausklasse 40 und die damit<br />

verbundenen Förderungen zu erreichen.<br />

Rahmenbedingungen<br />

für Wohnungsbau<br />

verbessern<br />

Das im August 2021 fertiggestellte Mehrfamilienhaus<br />

zeigt, wie ein energieeffizienter,<br />

barrierefreier, preisbewusster und<br />

trotzdem attraktiver Neubau aussehen<br />

kann. Bundesweit ist der Wohnungsbau<br />

weiter eingebrochen und das politische<br />

Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohneinheiten<br />

längst in weite Ferne gerückt.<br />

Unter der „Neubaulücke“ leidet nicht nur<br />

die zunehmende Anzahl Wohnungssuchender,<br />

sondern auch die Bauwirtschaft.<br />

Es ist deshalb höchste Zeit, dass die<br />

Rahmenbedingungen wieder verbessert<br />

werden. Nur so wird gewährleistet, dass<br />

zukunftsfähige Mehrfamilienobjekte – wie<br />

jenes in Uffenheim – zum Wohle aller<br />

häufiger geplant und gebaut werden.<br />

Bautafel<br />

Bauherr:<br />

RSK GbR, vertreten durch<br />

Daniela Rupsch<br />

Planung:<br />

Architektin Dipl.-Ing. (FH) | M.eng.<br />

Daniela Rupsch,<br />

Architekturbüro Rupsch, Uffenheim<br />

Bauausführung:<br />

Schubart G. u E. GmbH, Ergersheim<br />

Außenwand:<br />

36,5 cm mineralisch gefüllter W07<br />

Coriso-Mauerziegel mit gedeckelter<br />

Lagerfuge und beidseitiger Verputzung<br />

bzw. Fassadenplattenverkleidung<br />

Lüftung:<br />

Dezentrales Lüftungssystem, unsichtbar<br />

im Rollladen- und Raffstorekasten<br />

integriert<br />

Hersteller (Mauerziegel, Ergänzungssteine,<br />

Lüftungssystem, Rollladenund<br />

Raffstorekasten):<br />

Leipfinger-Bader GmbH, Vatersdorf<br />

Zahl der Wohneinheiten:<br />

12<br />

Gesamtwohnfläche:<br />

rund 950 m²<br />

Um Wärmebrücken zu reduzieren und ein optisch harmonisches Erscheinungsbild zu erreichen,<br />

wurden auch die von Leipfinger-Bader vorgefertigten Rollladen- und Raffstorekästen in die<br />

Außenwand eingebaut.<br />

Bildnachweis: Leipfinger-Bader<br />

Berechneter Jahresprimärenergiebedarf:<br />

17,3 kWh/m²a (bezogen auf Nutzfläche)<br />

Bauwerkskosten (DIN 276):<br />

ca. 1,6 Mio. Euro (ohne Grundstück)<br />

Was, wenn das Bad der Zukunft<br />

schon heute entsteht ...<br />

www.wedi.net/40-jahre-wedi<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

29


objekte<br />

Thermenhotel in Bad Ems<br />

Auszeit vom Alltag<br />

Kurzurlaub für Körper und Seele – das ist der hohe Anspruch des Emser Thermenhotels in<br />

Bad Ems. Diesem Credo einen passenden Rahmen zu geben und den Gästen ein Rundum-<br />

Wohlfühlerlebnis zu vermitteln, war die Aufgabe an 4a Architekten. Die außergewöhnliche<br />

Architektur des 4-Sterne-Hauses direkt am Ufer der Lahn verbindet sich optimal mit der Flusslandschaft<br />

und schafft so einen Ort der Erholung und Ruhe. Im Innenbereich sorgen edle Materialien<br />

wie Samt, Eiche und Mineralwerkstoff für ein besonderes Ambiente, das zum Verweilen<br />

und Entspannen einlädt.<br />

Das Emser Thermenhotel in Bad<br />

Ems liegt idyllisch direkt am Ufer<br />

der Lahn. In unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zu den Thermen und direkt<br />

mit einem gläsernen Bademantelgang<br />

verbunden, realisierte das Stuttgarter<br />

Architekturbüro 4a Architekten mit dem<br />

4-Sterne-Hotel ein Gebäude mit einer<br />

Bruttogrundfläche von 7.070 m². Auf vier<br />

Ebenen verteilt beherbergt es 84 Doppelzimmer,<br />

Seminarräume, ein Restaurant<br />

sowie zwei Bars – eine davon als Sky<br />

Lounge in Form eines Solitärs im Dachgeschoss<br />

angelegt.<br />

Der langgestreckte Neubau fügt sich harmonisch<br />

in das schmale Grundstück ein.<br />

Als zentrales Gestaltungselement wählten<br />

4a Architekten die Form des Flusskiesels.<br />

So weisen die einzelnen Gebäudevolumen<br />

weiche und fließende Formen auf.<br />

Aber nicht nur formell, sondern auch<br />

bei der Gestaltung des Innenraums setzt<br />

sich dieses Konzept fort. Hier dominieren<br />

abgerundete Formen und gedeckte<br />

Farben. Materialseitig besticht das Interior<br />

30<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

Marmorierung in Grau und Schwarz hat<br />

4a Architekten sofort überzeugt: „Unser<br />

Partner Appia Contract brachte Himacs<br />

ins Spiel. Durch den Marmor-Effekt wirkt<br />

der Tresen lebendiger und geht eine<br />

schöne Verbindung mit dem Bodenbelag<br />

ein. Zudem sind durch die spezielle Optik<br />

die Stoßverbindungen nahezu unsichtbar<br />

und der Tresen erscheint wie aus einem<br />

Guss. Die monolithische Anmutung war<br />

uns sehr wichtig – das Ergebnis finden<br />

wir absolut gelungen!“, so Architekt Jonas<br />

Straß, Projektleitung bei 4a Architekten.<br />

Warme, angenehme<br />

Atmosphäre<br />

Edle Materialien, kraftvolle, warme Farben bieten ein Wohlfühlambiente, in dem sich der Gast<br />

rundum geborgen fühlt.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): © David Matthiessen Fotografie, www.davidmatthiessen.com<br />

Mit Hilfe von Himacs, bestehend aus<br />

Mineralien, Acryl und natürlichen Pigmenten,<br />

lässt sich eine glatte, porenfreie und<br />

optisch fugenlose Oberfläche schaffen,<br />

die hohe Standards in puncto Qualität,<br />

Ästhetik, Funktionalität und Hygiene<br />

erfüllt. Das Solid-Surface-Material, das<br />

sich durch seine Robustheit besonders<br />

für beanspruchte Arbeitsflächen in stark<br />

frequentierten Bereichen eignet, sorgt in<br />

der einladenden Lobby – in Kombination<br />

mit Couches aus braunem Leder, Stühlen<br />

in dunkelgrünem Samt sowie dem<br />

Sichtschutz aus Holz – für eine warme,<br />

angenehme Atmosphäre, in der sich der<br />

Gast aufgehoben fühlt.<br />

Design durch natürliche Elemente wie<br />

etwa Eichenholz im Zusammenspiel<br />

mit cognacfarbenem Leder und edlem<br />

Samt in kräftigem Grün und Blau, die den<br />

4-Sterne-Komfort des Hotels ideal unterstreichen.<br />

Für die perfekte Umsetzung<br />

des Konzepts holten sich 4a Architekten<br />

das Unternehmen Appia Contract aus<br />

dem bayerischen Dietersburg/Peterskirchen<br />

als Projektpartner mit an Bord.<br />

Spezialisiert auf Hotelprojekte übernahm<br />

der Partner den kompletten Innenausbau,<br />

die Ausstattung und Einrichtung der insgesamt<br />

84 Zimmer inkl. Bäder sowie die<br />

Tischler- und Möblierungsarbeiten in den<br />

öffentlichen Bereichen. Diese überzeugen<br />

mit durchdachten Raumkonzepten und<br />

edlen Materialien in kraftvollen Farben.<br />

Tresen mit<br />

Marmor-Effekt<br />

So wurde beispielsweise der eindrucksvolle<br />

Empfangstresen in der Hotellobby<br />

aus dem Mineralwerkstoff Himacs im<br />

Farbton „Sanremo“ aus der Aurora-<br />

Farbpalette der Marmo-Kollektion von LX<br />

Hausys, gefertigt. Die Optik des Solid-Surface-Materials<br />

mit der edel anmutenden<br />

Auch in der benachbarten Lounge im<br />

Erdgeschoss findet sich der Mineralwerkstoff<br />

im Farbton „Sanremo“ wieder – hier<br />

in Form eines langgezogenen Tresens der<br />

offen gestalteten Bar. Die Lounge greift<br />

das Farbkonzept sowie die Komposition<br />

der Textilien aus der Lobby noch einmal<br />

1:1 auf. Zudem sorgen die dunkle Decke,<br />

eine lockere Möblierung, ein Kamin<br />

sowie ein Bücherregal, das gleichzeitig<br />

als Raumteiler dient, für eine gemütliche<br />

Wohnzimmeratmosphäre. Für die Gäste<br />

wurde so der ideale Ort geschaffen, um<br />

in den Abendstunden den Tag bei einem<br />

Drink in gemütlichem Ambiente ausklingen<br />

zu lassen.<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

31


objekte<br />

Plusenergie-Quartier P18, Stuttgart<br />

Nachhaltiges Bauen in Perfektion<br />

Ganzheitlich nachhaltig: Das Plusenergie-Quartier P18 in Stuttgart basiert auf dem Aktivhaus-Konzept von Werner Sobek und bietet 330<br />

Wohnungen.<br />

Mit dem Plusenergie-Quartier P18 entsteht in Stuttgart derzeit ein echtes Vorzeigeprojekt für<br />

zukunftsgerechtes serielles Bauen. Die 330 auf Basis des Aktivhaus-Konzepts von Werner Sobek<br />

(Stuttgart) realisierten Wohnungen begeistern mit ganzheitlich durchdachter Nachhaltigkeit<br />

– auch bei der gewählten Bodenlösung. Denn in allen Neubauten des Ensembles kommen<br />

umweltgerechte Linoleumbeläge zum Einsatz.<br />

Das neue Wohnquartier P18 befindet<br />

sich im Stuttgarter Stadtteil<br />

Bad Cannstatt und umfasst<br />

sechs Gebäude mit jeweils vier bzw. fünf<br />

Geschossen. So bieten die Neubauten insgesamt<br />

330 hochmoderne Wohnungen<br />

mit Terrasse bzw. Balkon – vordergründig<br />

für das Personal des nahegelegenen<br />

Klinikums.<br />

Intelligente Modulbauweise<br />

und innovatives<br />

Energiekonzept<br />

Bei der Planung des Quartiers legte die<br />

Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft<br />

mbH als Bauherr und die<br />

Planer des Büros AH Aktiv-Haus und<br />

Werner Sobek größten Wert auf Nachhaltigkeit.<br />

Dies zeigt sich zum einen in<br />

der Bauweise. Durch die moderne Holz-<br />

Modul-Konstruktion wird eine ressourcenschonende,<br />

wirtschaftliche Herstellung<br />

sowie eine zeiteffiziente Montage erreicht.<br />

Zudem ist sichergestellt, dass die Module<br />

nach Ende des Lebenszyklus sortenrein<br />

rückgebaut und alle Materialien wieder<br />

in den Kreislauf zurückgeführt werden<br />

Die in Holz-Modul-Bauweise erstellten Wohngebäude werden als KfW-Effizienzhaus 40+ errichtet<br />

– sie produzieren mehr Energie aus „grünen" Quellen als sie verbrauchen.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): ©Gerflor / ©Zooey Brau<br />

32<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

können. Zum anderen verfügen die als<br />

KfW-Effizienzhaus 40+ errichteten Gebäude<br />

über eine hervorragend gedämmte<br />

Gebäudehülle und ein zukunftsgerechtes<br />

Energiekonzept. Unter anderem durch die<br />

Nutzung von Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen<br />

und Wärmerückgewinnung<br />

wird in der Jahresbilanz mehr Energie<br />

aus „grünen“ Quellen gewonnen als das<br />

Quartier benötigt.<br />

Nachhaltige<br />

Bodenlösung –<br />

genau abgestimmt auf<br />

die Innenarchitektur<br />

Auch bei der Innenraum-Gestaltung der<br />

Gebäude hatten die Kriterien Qualität<br />

und Nachhaltigkeit höchste Priorität. Als<br />

es um einen passenden Bodenbelag für<br />

die modern ausgestatteten Wohnungen<br />

ging, fiel die Wahl auf den umweltgerechten<br />

DLW Linoleumbelag „Marmorette“<br />

in der Farbe „Ash Grey“ von Gerflor.<br />

Dieser unterstreicht das wohnliche<br />

Ambiente und fügt sich harmonisch in<br />

die zeitgemäße Innenarchitektur ein.<br />

Auch in puncto Nachhaltigkeit passt der<br />

Bodenbelag perfekt zum zukunftsweisenden<br />

Gesamtkonzept des Plusenergie-<br />

Quartiers. DLW Linoleum besteht bis zu<br />

98 % aus organischen und mineralischen<br />

Rohstoffen wie Leinöl, Holz, Kalkstein,<br />

Jute sowie Harz und ist mit „Cradle<br />

to Cradle“ (Silber) zertifiziert. Der Belag<br />

ist zu 100 % recycelbar und besteht<br />

bereits aus bis zu 40 % aus recyceltem<br />

Material. Zudem sichern die äußerst<br />

niedrigen TVOC-Emissionen von < 10<br />

μg/m 3 nach 28 Tagen eine hervorragende<br />

Raumluftqualität und tragen so zur<br />

Wohngesundheit bei.<br />

Widerstandsfähigkeit<br />

und lange Lebensdauer<br />

Nicht zuletzt ist der gewählte Linoleumbelag<br />

aufgrund der innovativen Oberflächenvergütung<br />

Neocare überaus<br />

widerstandsfähig und daher sehr langlebig.<br />

Der durch Laser-UV-Technologie<br />

dreifach vernetzte Hochleistungsschutz ist<br />

lösemittelfrei, beständig gegen Desinfektions-<br />

und Reinigungsmittel und unempfindlich<br />

gegenüber Schmutz und Flecken.<br />

Auch die Reinigung lässt sich schnell und<br />

nahezu ohne den Einsatz von chemischen<br />

Reinigungsmitteln durchführen.<br />

Insgesamt verlegen die Spezialisten von<br />

Unihouse im neuen Energieplus-Quartier<br />

P18 rund ca. 15.000 m² Linoleumboden.<br />

Ein nachhaltiges Vorzeigeprojekt auf<br />

langlebigem Boden!<br />

In den modern ausgestatteten Wohnungen kommt ein umweltgerechter<br />

Linoleumbelag in der Farbe „Ash Grey“ zum Einsatz.<br />

Bautafel<br />

Bauherr:<br />

Stuttgarter Wohnungs- und<br />

Städtebaugesellschaft mbH<br />

Architektur:<br />

AH Aktiv-Haus GmbH, Stuttgart<br />

Werner Sobek, Stuttgart<br />

Fachverleger:<br />

Unihouse<br />

Bodenbeläge:<br />

Gerflor DLW Marmorette Ash Grey<br />

Die nachhaltigen Linoleumbeläge fügen sich harmonisch in die zeitgemäße<br />

Innenarchitektur ein – hier in der Küche.<br />

1 cm Vakuumdämmung = 5-8 cm Standard-Dämmstoff<br />

Hohe Dämmwirkung ó min. Aufbau<br />

Fassaden • Gauben • Balkon • Terrasse • Flachdach • Boden-, Wand-, & Deckendämmung<br />

VARIOTEC<br />

Fertigstellung:<br />

2024 (2. Bauabschnitt)<br />

Haustürrohlinge für Funktionstüren Innen und Außen<br />

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… auch als All-inclusive Bausatz erhältlich!<br />

VARIOTEC GmbH & Co. KG • Weißmarterstraße 3-5 • D-92318 Neumarkt/OPf. • Tel.: +49 9181 6946-0 • E-Mail: info@variotec.de • www.variotec.de<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

33


objekte<br />

Rivacold-Unternehmensstandort in Fellbach<br />

Der blaue Smaragd<br />

Mit einer in Blau schimmernden Fassade wurde bei dem Sitz der Rivacold CI GmbH in Fellbach<br />

die Firmenfarbe aufgegriffen und dem Wunsch der Bauherren nach einer besonderen Gebäudehülle<br />

entsprochen. Bei der Gestaltung fiel die Wahl auf transluzente Polycarbonatpaneele.<br />

Sie sind nicht nur lichtdurchlässig, sondern auch in einer Vielzahl von Farben produzierbar. Die<br />

Planungsaufgabe löste die Kab Architekten GmbH.<br />

Der neue Sitz der Rivacold CI GmbH<br />

sollte nicht nur mehr Platz für das<br />

erfolgreiche Unternehmen bieten,<br />

Bildnachweis (alle Bilder):<br />

Bernd Hartung<br />

sondern auch einen hohen Anspruch an<br />

eine moderne Gestaltung und hochwertige<br />

Ausstattung erfüllen. Das dreigeschossige<br />

Gebäude umfasst dabei mehrere Nutzungsbereiche:<br />

Im Erdgeschoss befinden<br />

sich Lager und Versand. Darüber liegen<br />

Seminarräume auf einer Empore im ersten<br />

Geschoss. Das zweite Geschoss bildet<br />

die Büroebene. Der Bau ist unterkellert –<br />

hier sind sowohl eine Tiefgarage als auch<br />

Technikräume sowie ein Umkleidebereich<br />

für Monteure untergebracht. Über einen<br />

Durchgang ist der Neubau an das Bestandsgebäude<br />

angebunden – so befindet<br />

sich auf der zweiten Etage zudem eine<br />

gemeinsam genutzte Terrasse. Der Bau<br />

wurde geplant vom Architekturbüro Kab<br />

aus Fellbach. Auch für die Ausführung<br />

fand man mit der Firmengruppe Heid aus<br />

Fellbach einen regionalen Partner, der als<br />

Generalbauunternehmen die Realisierung<br />

des Projekts übernahm.<br />

Außergewöhnlich<br />

und transparent<br />

Die Außendarstellung durfte gern auffällig<br />

und aufsehenerregend sein und so den<br />

Rahmen gewöhnlicher Gewerbebauten<br />

sprengen. Seitens der Bauherren war<br />

zudem Transparenz eine zentrale Gestaltungsvorgabe.<br />

In der Gebäudehülle<br />

wurde diese Anforderung mit einer<br />

farbigen, lichtdurchlässigen Fassade an<br />

der Front- und Eingangsseite gelöst. Blaue<br />

Polycarbonatpaneele nehmen hier die<br />

Corporate Identity des Unternehmens<br />

auf und setzen das Gebäude in Szene.<br />

Lediglich in der oberen Büroetage wurde<br />

auf ein umlaufendes Fensterband gesetzt.<br />

Die Fassadenpaneele erstrecken sich über<br />

Erdgeschoss und erste Etage.<br />

Transluzentes<br />

Fassadensystem<br />

Zum Einsatz kommen rund 250 Quadratmeter<br />

Lichtbauelemente des Typs PC<br />

2550-10 von Rodeca. Dabei handelt es<br />

sich um ein selbstragendes, transluzentes<br />

Wand- und Dachsystem. Konstruktiv<br />

geplant und installiert wurde die Fassade<br />

durch die roda Licht- und Lufttechnik<br />

34<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

GmbH aus Langenau mit innen sichtbaren<br />

Quer- und Diagonalstreben zur Verstärkung.<br />

Die Paneele sind 50 Millimeter<br />

stark und haben eine Baubreite von 495<br />

Millimetern. Mit dem intelligenten Aufbau<br />

aus zehn Schalen und neun Luftkammern<br />

wird ein sehr guter Wärmedurchgangskoeffizient<br />

von U = 0,90 Watt pro<br />

Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) in der<br />

vertikalen Einbausituation erzielt. Dank<br />

der Nut- und Federverbindung gestaltet<br />

sich die Montage sehr unkompliziert und<br />

schnell.<br />

Intensives Blau<br />

Die besondere Optik wird durch die<br />

blaue Einfärbung der Paneele erzielt.<br />

In Fellbach ist die Fassade in einem<br />

Wasserblau – ähnlich RAL 5021 – gestaltet.<br />

„Im Sonnenlicht wird die Fassade<br />

zum Schmuckstück und das Gebäude<br />

erstrahlt wie ein blauer Smaragd“, erklärt<br />

Isabell Walter, Geschäftsführerin von<br />

Rivacold CI. Die Transluzenz der Elemente<br />

ermöglicht Tageslichteinfall ins<br />

Innere des Gebäudes. Auch hier wirkt<br />

die Gebäudehülle teils prägend fort – so<br />

insbesondere im Seminarraum. Dieser<br />

trägt daher auch den Namen „Smaragd“.<br />

In der Dunkelheit strahlt künstliches Licht<br />

durch die Paneele von innen nach außen<br />

und lässt den kubischen Bau so zum<br />

Blickfang werden.<br />

Integrierte<br />

Fensteröffnungen<br />

Integriert wurden in der Polycarbonatfassade<br />

Öffnungen mit Klappflügeln. Diese<br />

schlagen oben an und öffnen unten nach<br />

außen. Die einzelnen Elemente des Aluminiumsystems<br />

der Serie 85 von Rodeca<br />

verfügen über ein Maß von 106 mal<br />

150 Zentimeter. Die Breite liegt damit im<br />

Systemraster der Paneele.<br />

Die Fensteröffnungen dienen im Brandfall<br />

auch als Rauchabzug. Alle Rahmenprofile<br />

und Flügel sind in der thermisch getrennten<br />

Variante installiert und in Anthrazitgrau<br />

beschichtet. Sie fügen sich damit<br />

ideal in die Fassadengestaltung ein. Da<br />

Polycarbonat als schwer entflammbar eingestuft<br />

ist, entsprechen die Lichtbauelemente<br />

selbst den Kriterien der Brandklasse<br />

B-s1, d0 nach DIN EN 13501.<br />

Mit der blauen Fassade wurde der<br />

Wunsch nach einem einzigartigen<br />

Erscheinungsbild gekonnt umgesetzt.<br />

Die Polycarbonatpaneele ermöglichen<br />

dabei Transparenz und greifen zugleich<br />

das Corporate Design des Unternehmens<br />

auf. Das Objekt zeigt beispielhaft, wie<br />

moderne Gewerbebauten individuell und<br />

ästhetisch umgesetzt werden können.<br />

Die Transluzenz der Elemente ermöglicht einen Tageslichteinfall ins Innere des Gebäudes. Auch<br />

hier wirkt die Gebäudehülle teils prägend fort – so beispielsweise im Seminarraum.<br />

Bauvorhaben:<br />

Bauherr:<br />

Architektur:<br />

Generalunternehmer:<br />

Fassadenpaneele:<br />

Verarbeiter:<br />

Bautafel<br />

Neubau Rivacold, Fellbach<br />

Rivacold CI GmbH, Fellbach<br />

kab architekten, Fellbach<br />

Ernst Heid GmbH Bauunternehmen, Fellbach<br />

PC 2550-10 Color (Wasserblau),<br />

Rodeca GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />

roda Licht und Lufttechnik GmbH, Langenau<br />

Bauzeit: Ende 2019 bis Januar 2021<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

35


objekte<br />

Rachel Carson Sekundarschule in Dormagen<br />

Vom Sanierungsfall zum Vorzeigeprojekt<br />

Die Rachel Carson Sekundarschule in Dormagen wurde von Grund auf saniert und erhielt einen<br />

Erweiterungsbau. Erst nach Fertigstellung des Rohbaus entschied man sich – angetrieben<br />

durch die Coronapandemie – zum Einbau moderner Lüftungsgeräte. Optimal dimensioniert<br />

und perfekt aufeinander abgestimmt sorgen diese für eine gesunde und ruhige Lernatmosphäre<br />

– und machen im besten Sinne Schule.<br />

Die Rachel Carson Sekundarschule in Dormagen wurde von Grund auf saniert und erhielt einen Erweiterungsbau. Dort sorgen moderne Lüftungsgeräte<br />

für eine gesunde und ruhige Lernatmosphäre.<br />

Acht Jahre lang dauerte die Rundumerneuerung<br />

der Rachel Carson<br />

Sekundarschule in Dormagen.<br />

Doch die Geduld wurde belohnt und<br />

die rund 800 Schülerinnen und Schüler<br />

konnten von ihrem Ersatzquartier in der<br />

Realschule zurück zum alten Standort an<br />

der Bahnhofstraße ziehen – in ein nun<br />

hochmodernes Schulgebäude, das mit<br />

vielen farbigen Elementen für Freundlichkeit<br />

und eine positive Ausstrahlung sorgt.<br />

Was 2013 zunächst als überschaubare<br />

Renovierungsmaßnahme geplant war,<br />

entwickelte sich zu einer veritablen Großbaustelle,<br />

da ein Gebäudeteil völlig neu<br />

errichtet werden musste. Recht kurzfristig,<br />

und nicht zuletzt vor dem Hintergrund der<br />

Corona-Pandemie, entschied der Bauherr,<br />

der Eigenbetrieb Dormagen, die Schule<br />

mit einem hochmodernen Lüftungssystem<br />

auszustatten und damit auch die<br />

Gebäudetechnik auf den neuesten Stand<br />

zu bringen. Daniel Rieger, Geschäftsführender<br />

Inhaber des verantwortlichen<br />

Planungsbüros gpe-projekt betont:<br />

„Zum Glück ist man unserer Empfehlung<br />

gefolgt, denn mit der intelligenten<br />

Gebäudetechnik lassen sich dauerhaft<br />

Energiekosten einsparen. Zudem sorgt<br />

die Anlage sommers wie winters für<br />

angenehme Raumtemperaturen und eine<br />

gute Luftqualität.“<br />

„Absolutes<br />

Erfolgsprojekt“<br />

Für Bürgermeister Erik Lierenfeld hat sich<br />

der immense Aufwand gelohnt: Dank<br />

der großartigen Unterstützung aller am<br />

Bauprojekt beteiligten Akteure sei es<br />

gelungen, das Bauvorhaben erfolgreich<br />

umzusetzen. Die neue Schule sei unter<br />

dem Strich ein „absolutes Erfolgsprojekt“<br />

und für die Schullandschaft in Dormagen<br />

ein immenser Gewinn. „Wir haben hier<br />

einen neuen Standard gesetzt. Das ist<br />

Schule, so wie ich sie mir vorstelle.“<br />

Der Campus der Rachel Carson Sekundarschule<br />

besteht nun aus sechs Gebäudeteilen<br />

inklusive der Mensa und Sporthalle.<br />

Die rund 800 Schülerinnen und Schüler<br />

können jeweils in vier parallelen Klassen<br />

pro Jahrgangsstufe unterrichtet werden.<br />

Rund 50 Unterrichtsräume stehen jetzt<br />

zur Verfügung, darunter 24 Klassenräume<br />

sowie Fach-, Inklusions- und Differenzierungsräume<br />

und Lernbüros.<br />

Gesunde Lernatmosphäre<br />

dank moderner<br />

Lüftungstechnik<br />

Um in allen Räumen der Rachel Carson<br />

Sekundarschule für eine gleichbleibend<br />

hohe Raumluftqualität zu sorgen, wurden<br />

insgesamt fünfzig moderne und energiesparende<br />

Lüftungsgeräte verbaut, davon<br />

47 dezentrale sowie drei zentrale. Dabei<br />

fiel die Wahl auf die Airflow Lufttechnik<br />

GmbH, die mit einer umfangreichen Produktpalette<br />

an Lüftungsgeräten auf die<br />

besonderen Anforderungen in Schulen,<br />

Büros und Kindertagesstätten spezialisiert<br />

ist.<br />

Gerade das Thema Raumluft ist für<br />

Schulen mit Blick auf Gesundheit und<br />

Wohlbefinden immens wichtig. So belegen<br />

zahlreiche Studien, dass ein zu hoher<br />

36<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

CO 2<br />

-Gehalt bei Schülern und Lehrern<br />

unter anderem zu Konzentrationsschwächen,<br />

verminderter Leistungsfähigkeit<br />

Müdigkeit und Kopfschmerzen führen<br />

kann. Udo Rausch, der die Rachel Carson<br />

Sekundarschule als Außendienstmitarbeiter<br />

während der Ausführungsphase<br />

betreute, weiß um das Problem: „In einem<br />

Klassenraum kommen auf kleinem Raum<br />

viele Menschen zusammen. Bereits kurz<br />

nach Unterrichtsbeginn ist die Luft verbraucht,<br />

der CO 2<br />

-Wert steigt auf kritische<br />

Werte an. Stoßlüften reicht dabei oft nicht<br />

aus, um die Luftqualität zu verbessern<br />

und wird zudem oft vergessen.“ Neben<br />

dem Kohlendioxid führen die Lüftungsgeräte<br />

auch Schadstoffe sowie mit Bakterien<br />

und Viren kontaminierte Luft sicher<br />

ab. Unangenehme Begleiterscheinungen<br />

von geöffneten Fenstern wie Straßenlärm,<br />

kalte Zugluft, ineffizientes Heizen im Winter<br />

und Pollen im Frühling gehören damit<br />

ebenfalls der Vergangenheit an.<br />

Daher gilt nicht nur, aber ganz besonders<br />

bei Schulgebäuden: Moderne Lüftungslösungen<br />

sind ein wichtiger Bestandteil<br />

beim Bauen und Sanieren. Denn sie<br />

sorgen bei immer dichter werdenden<br />

Gebäudehüllen für eine gleichbleibend<br />

hohe Raumluftqualität, ohne dass Lehrer<br />

und Schüler ständig stoßlüften müssen.<br />

Bei falschem Lüftungsverhalten entstehen<br />

Gefahren wie zu hohe Luftfeuchte,<br />

Kondensat und Schimmelbildung.<br />

Sportliche Aufgabenstellung,<br />

schnelle<br />

Umsetzung<br />

In der Rachel Carson Sekundarschule<br />

stand gpe projekt als Planer der Gebäudetechnik<br />

vor schwierigen Fragen. Da der<br />

Rohbau bereits weitgehend fertiggestellt<br />

war, konnten bestimmte Anforderungen<br />

hinsichtlich Statik, Brandschutz und<br />

Platzangebot im Vorfeld nicht mehr<br />

berücksichtigt werden. Eine Herausforderung<br />

bestand zum Beispiel darin, dass<br />

die Zwischendecken keinen Platz für die<br />

Installation eines Luftkanalnetzes boten.<br />

Nach fundierter Beratung entschieden<br />

sich Bauherren und Planer daher für den<br />

Einsatz dezentraler Lüftungsgeräte aus<br />

der Duplex Vent Serie in den Klassenräumen:<br />

Die Geräte lassen sich raumweise,<br />

individuell und zielgerichtet steuern und<br />

beanspruchen keinen zusätzlichen Platz<br />

für lange Kanalführungen. Durch den<br />

Wegfall aufwändiger Luftkanäle ist der<br />

Installationsaufwand gering – ein zusätzlicher<br />

Pluspunkt, mit dem eine weitere<br />

Verzögerung des Sanierungsprojekts<br />

vermieden werden konnte.<br />

Je nach Raumgröße kamen zwei Gerätetypen<br />

zum Einsatz: Pro Klassenraum<br />

wurde ein Duplex Vent S 1000 eingebaut,<br />

in kleineren Differenzierungs- und<br />

Verwaltungsräumen jeweils ein Duplex<br />

Vent 300. Planer Daniel Rieger: „Die<br />

zwei Gerätetypen mit unterschiedlichen<br />

Volumenströmen stellen sicher, dass die<br />

Räume genau die Luftzufuhr erhalten, die<br />

sie benötigen.“<br />

Zentrale Anlagen wurden für zusammenliegende<br />

Bereiche in den inneren<br />

Gebäudekernen realisiert. Die innenliegenden<br />

Sanitär-, Lager- und Technikräume<br />

werden mit zwei Duplex 1500<br />

Multi Eco-N-Geräten zuverlässig be- und<br />

entlüftet. Für die Sporthalle wurde das<br />

besonders leistungsstarke Modell Duplex<br />

6500 Multi Eco-N installiert, das die<br />

Pausenhalle, anliegende Umkleide- und<br />

Duschräume sowie einzelne Technikräume<br />

zentral versorgt.<br />

Selbst im<br />

Vollbetrieb leise<br />

Lüftungsgeräte von Airflow zeichnen<br />

sich durch besonders niedrige Schallpegel<br />

bei maximaler Leistung aus. In<br />

Klassenräumen ist es sehr wichtig, dass<br />

die Lüftungsgeräte flüsterleise laufen, um<br />

Die dezentralen Lüftungsgeräte lassen sich raumweise, individuell und zielgerichtet steuern. Durch den Wegfall aufwändiger Luftkanäle war der<br />

Installationsaufwand in den Klassenräumen gering.<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

37


objekte<br />

Mithilfe von zwei Kernbohrungen nach<br />

draußen werden bei den dezentralen Geräten<br />

in den Klassenzimmern Außen- und<br />

Fortluft durch die Außenmauer geführt.<br />

Motorgesteuerte Verschlussklappen<br />

verhindern die direkte Luftdurchströmung.<br />

So gelangt die kühlere Frischluft<br />

nur gelenkt in das Gerät und weiter in den<br />

Raum. Gleichzeitig bleibt die warme Luft<br />

im Raum. Dank einem besonders hohen<br />

Wärmebereitstellungsgrad von bis zu 90<br />

Prozent erfüllen die eingesetzten Geräte<br />

zudem hohe Anforderungen an die Energieffizienz.<br />

Die großen Multi Eco-N-Geräte<br />

erzielen einen Wirkungsgrad von bis zu<br />

93 Prozent und sind sogar noch energieeffizienter.<br />

Flexible Steuerung<br />

Maximal flexibel ist auch die Steuerung<br />

der Geräte. In der Regel erfolgt diese<br />

raumweise, durch die Gebäudeautomation<br />

kann aber raumübergreifend nachgesteuert<br />

werden. Für die ersten zwei Jahre<br />

nach Inbetriebnahme ist ein sorgfältiges<br />

Monitoring geplant, um Temperatur und<br />

Lufttrends weiter optimieren zu können.<br />

Die zentralen Lüftungsgeräte sind auf dem Dach montiert. Sie versorgen die innenliegenden<br />

Sanitär-, Lager- und Technikräume sowie die Sporthalle.<br />

Schüler und Lehrer nicht vom Unterricht<br />

abzulenken. So erzeugen die Geräte bei<br />

Nennleistung lediglich einen Schallpegel<br />

von


objekte<br />

Wohn- und Geschäftshaus „Gare Du Nord“ in Freiburg<br />

Der Mix im Mix<br />

Bildnachweis: Thomas Eicken / Sto SE & Co. KGaA<br />

Freiburg erschließt das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs als neues Stadtquartier mit<br />

einem breiten Nutzungsmix. Mäckler Architekten greifen diese Mix-Idee auf und mischen in<br />

ihrem Neubau „Gare du Nord“ nicht nur Gewerbe, Büros und Wohnungen, sondern arbeiten<br />

die unterschiedlichen Funktionen auch architektonisch heraus. So wird der Bau zum identitätsstiftenden<br />

Solitär für das moderne Viertel.<br />

Etwa zwei Kilometer nördlich der<br />

Freiburger Altstadt liegt der ehemalige<br />

Güterbahnhof. Hier entsteht auf<br />

rund 21 Hektar ein neues Stadtquartier.<br />

An seinen Rändern sind Gewerbeflächen<br />

geplant, für das Zentrum ist eine abwechslungsreiche<br />

Mischung aus Büro-,<br />

Geschäfts- und Wohnflächen vorgesehen.<br />

seitlich angeordneten Wohnhof gelangen<br />

Bewohner und Besucher zu einem<br />

imposanten, oval geformten Treppenaufgang<br />

mit Oberlicht, der zu den drei oberen<br />

Wohngeschossen führt. Nach außen sind<br />

die unterschiedlichen Gebäudezwecke<br />

deutlich an den Dimensionen der Fenster<br />

ablesbar: Je öffentlicher die Nutzung, desto<br />

großzügiger die Fensterfläche. Gleichfalls<br />

heben sich die beiden Volumina des<br />

Baukörpers mit ihren unterschiedlich gestalteten,<br />

hochgedämmten Putzfassaden<br />

deutlich voneinander ab – insgesamt ein<br />

aufregendes, charakterstarkes Farb- und<br />

Materialkonzept, durch das der Bau zum<br />

Herzstück des neuen Quartiers wird.<br />

Herzstück des<br />

neuen Quartiers<br />

Eines der ersten Gebäude auf dem Konversionsgebiet<br />

ist das auffällige Wohn- und<br />

Geschäftshaus von Mäckler Architekten.<br />

Der Sechsgeschosser mit dem passenden<br />

Namen „Gare du Nord“ nimmt diesen<br />

Mix auf. Die Planer ordneten die unterschiedlichen<br />

Nutzungen, die jeweils über<br />

einen separaten Eingang verfügen, vertikal<br />

im Gebäude an. Im Erdschoss befindet<br />

sich eine Gewerbefläche mit einzelnen<br />

Ladengeschäften, darüber schließen sich<br />

zwei Büroetagen an. Über den Eingang im<br />

Bauherr:<br />

Architekt:<br />

Bautafel<br />

Wohnen und Arbeiten im Gare du Nord<br />

Mäckler Architekten, Frankfurt am Main, (Entwurf)<br />

Hetzel + Ortholf Freie Architekten, Freiburg (Realisation)<br />

Fachhandwerker: B. Sope, Schallstadt<br />

Fassade:<br />

Nicht brennbares Fassadendämmsystem (StoTherm Cell),<br />

Oberputz, teilweise Kammputz-Textur (StoSignature Linear 30)<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

39


objekte<br />

Firmenzentrale von Uhlmann Pac-Systeme, Laupheim<br />

Boden für eine neue Arbeitskultur<br />

Für jede Tätigkeit die passende Arbeitsumgebung – und der passende Bodenbelag. Bei der<br />

Erweiterung der Firmenzentrale des Verpackungsherstellers Uhlmann Pac-Systeme im badenwürttembergischen<br />

Laupheim waren die Beschäftigten in die Gestaltung ihrer Arbeitsplätze<br />

eng eingebunden. Im Vorfeld hatte eine Pilotgruppe am Standort Ehingen unter dem Motto<br />

„Moderne Arbeitswelt“ neue Arbeitsweisen getestet. Ihr Feedback floss in die Planung des<br />

Berliner Architekturbüros Barkow Leibinger ein. In den Innenräumen wird die strenge Regelmäßigkeit<br />

des viergeschossigen Bürogebäudes, das sich von außen durch ein 300 Meter<br />

langes Fassadenraster mit Glaselementen präsentiert, durch weiche Formen sowie Möbel,<br />

Stoffe und Wände in leuchtenden Farben aufgehoben. Die Bodenbeläge fügen sich harmonisch<br />

in die moderne architektonische Gestaltung mit viel Sichtbeton und hellem Holz ein.<br />

Büros und Flure erhielten modulare textile Bodenbeläge in einem hellen Grau. Die raue, von<br />

Handwerkskunst inspirierte Textur und das Tweed-ähnliche Design stellen einen spannenden<br />

Bezug zur strikten Linearität des Gebäudes her. Auch der einfarbige Kautschukboden, ebenfalls<br />

in Hellgrau, nimmt sich dezent zurück und lässt die Wirkung der farbenfrohen Einrichtungselemente<br />

in den Lounge- und Speisebereichen voll zur Entfaltung kommen. Die Böden<br />

überzeugen neben dem ansprechenden Design und ihres Komforts vor allem durch die Möglichkeit<br />

der funktionsübergreifenden Gestaltung: Die beiden Bodenmaterialien wirken in der<br />

Fläche optisch einheitlich und ermöglichen es so, fließende Übergänge zwischen den unterschiedlichen<br />

Bereichen zu gestalten.<br />

Das mittelständische Familienunternehmen<br />

Uhlmann Pac-Systeme<br />

ist ein weltweit führender Systemanbieter<br />

für das Verpacken von<br />

Pharmazeutika. Daneben bietet die<br />

Firma, die zur Uhlmann Group gehört,<br />

Beratung, Projektmanagement und<br />

digitale Lösungen aus einer Hand. Bei<br />

der Innenraumgestaltung des Neubaus<br />

stand das Schaffen einer angenehmen<br />

Arbeitsatmosphäre im Fokus, die optimal<br />

an die jeweils unterschiedlichen Arbeitssituationen<br />

angepasst ist: Jeder arbeitet an<br />

dem Platz, der gerade seinen Aufgaben<br />

und Bedürfnissen entspricht. So gibt es in<br />

dem lichtdurchfluteten, offenen Gebäude<br />

gleichermaßen Raum für Austausch und<br />

Meetings wie Rückzugsorte für konzentriertes<br />

Arbeiten.<br />

Neue Arbeitsweisen –<br />

flexible Bodenlösungen<br />

Stimmige Bödenbeläge in der neuen Firmenzentrale von Uhlmann Pac-Systeme in Laupheim: Büros<br />

und Flure erhielten modulare textile Bodenbeläge in einem hellen Grau, während in den Loungeund<br />

Speisebereichen ein einfarbiger Kautschukboden gleicher Farbgebung zum Einsatz kam.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Philip Kottlorz<br />

Die rund 400 Mitarbeitenden können<br />

flexibel zwischen den einzelnen Bereichen<br />

wechseln. „Dementsprechend haben<br />

wir auch die Bodenbeläge ausgewählt“,<br />

berichtet Projektleiterin Annette Wagner<br />

von Barkow Leibinger Architekten. Man<br />

entschied sich für Bodenbeläge des Herstellers<br />

Interface. In den Büros und Fluren<br />

kamen modulare textile Bodenbeläge aus<br />

40<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


objekte<br />

der Kollektion Contemplation im Farbton<br />

Pastoral, einem hellen Grau zum Einsatz.<br />

In den Lounge- und Speisebereichen kam<br />

der einfarbige Kautschukboden noraplan<br />

uni, ebenfalls in Hellgrau zum Einsatz.<br />

Die Böden in den Büros sollten vor allem<br />

komfortabel sein, in den Fluren war eine<br />

gute Akustik ausschlaggebend. „Die modularen<br />

Teppichfliesen bieten die perfekte<br />

Kombination aus Wohnlichkeit und einer<br />

gradlinigen Struktur, welche die Designidee<br />

aufnimmt“, erläutert die Architektin.<br />

Bauherr:<br />

Architekt:<br />

Interior Design:<br />

Verleger:<br />

Bautafel<br />

Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG, Laupheim<br />

Barkow Leibinger, Berlin<br />

KINZO Architekten GmbH, Berlin<br />

Wipfler Raumausstattung, Laupheim<br />

Verlegung: 12/2021 - 01/2022<br />

Darüber hinaus sorgen die hohe Schallabsorption<br />

von 0,20 aw und die gute<br />

Trittschalldämmung der Teppichfliesen<br />

für angenehme Ruhe. Bei den Begegnungs-<br />

und Aufenthaltsflächen sowie der<br />

Cafeteria standen neben dem zeitgemäßen<br />

reduzierten Design auch Aspekte wie<br />

Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit<br />

im Vordergrund. „noraplan uni erwies sich<br />

hier als die ideale Lösung“, so Wagner<br />

weiter. Um jederzeit Zugang zu den<br />

darunterliegenden Kabeln und Leitungen<br />

zu haben, wurden die Kautschukböden<br />

Einsatzbereiche: Büros, Flure (Teppichfliesen)<br />

Lounge- und Aufenthaltsbereiche, Cafeteria (Kautschukböden)<br />

ebenfalls im Fliesenformat installiert, was<br />

jedoch kaum sichtbar ist, da sie unverfugt<br />

verlegt wurden.<br />

Klimaneutrale Böden –<br />

nachhaltige<br />

Arbeitsumgebung<br />

Wesentlich für die Auswahl der Interface<br />

Bodenbeläge waren darüber hinaus ihre<br />

Umweltverträglichkeit und Klimaneutralität<br />

– beides essenziell für ein modernes,<br />

zukunftsorientiertes Arbeitsumfeld. Die<br />

Uhlmann Group verfolgt eine engagierte<br />

Nachhaltigkeitsstrategie und hat sich<br />

ehrgeizige Ziele beim Klimaschutz gesetzt<br />

– ebenso wie Interface. So sind beide<br />

Unternehmen unter anderem Mitglied der<br />

Science Based Targets initiative (SBTi),<br />

die es Organisationen ermöglicht, wissenschaftlich<br />

fundierte Emissionsminderungsziele<br />

festzulegen. Alle weltweit verkauften<br />

Bodenbeläge des Herstellers sind im<br />

Rahmen des Programms Carbon Neutral<br />

Floors über den gesamten Lebenszyklus<br />

klimaneutral, darüber hinaus ist Interface<br />

das erste Unternehmen für Bodenbeläge,<br />

das weltweit über seine gesamte Geschäftstätigkeit<br />

und Wertschöpfungskette<br />

(Scope 1-3) klimaneutral ist – drittverifiziert<br />

nach dem international anerkannten<br />

Standard PAS 2060.<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

41


im fokus<br />

Sanierung im Spannungsfeld zwischen<br />

Brandschutz und Barrierefreiheit<br />

Sanieren, Renovieren oder Umbauen von Bestandsgebäuden sind die häufigsten, aber mitunter<br />

auch die schwierigsten Bauvorhaben. Gerade Themen wie Brandschutz und Barrierefreiheit<br />

sind oftmals schwer umsetzbar, da sie sich aufgrund der vorhandenen Bausubstanz nur<br />

eingeschränkt bewerten lassen. Kommen die Anforderungen beider Disziplinen zusammen,<br />

stellt das die Planer vor große Herausforderungen. Wie bei der Planung barrierefreier Gebäude<br />

die Spannungsfelder gelöst werden können, erklärten am 23.05.23 im GEZE-Studio die beiden<br />

Fachexperten Stephanie Dietel und Josef Faßbender.<br />

Barrierefreies Bauen:<br />

ein fester Bestandteil<br />

in der Praxis<br />

Barrierefreies Bauen hat sich in den<br />

letzten Jahren etabliert und ist<br />

in vielen Bauvorhaben zu einem<br />

festen Bestandteil geworden. „Zu beachten<br />

sind die lokalen Unterschiede. In<br />

den Bundesländern, die das Barrierefrei-<br />

Konzept bzw. die Nachweispflicht zur<br />

Barrierefreiheit im Genehmigungsverfahren<br />

eingeführt haben, herrscht eine höhere<br />

Sensibilität“, sagt Stephanie Dietel,<br />

Diplom-Architektin und Fachplanerin für<br />

barrierefreies Bauen.<br />

Ebenso ist die Größe des Bauvorhabens<br />

von Bedeutung. Bei komplexen Bauprojekten,<br />

die ein großes Planungsteam aus<br />

Objekt-, Fachplanern, Bauspezialisten und<br />

Projektsteuerern aufweisen, spielt die<br />

Barrierefreiheit eine zentrale Rolle. „Dies<br />

ist unter anderem darauf zurückzuführen,<br />

dass viele Bauvorhaben eine Nachhaltigkeitszertifizierung<br />

durchführen und die<br />

Barrierefreiheit ein wichtiges Zertifizierungskriterium<br />

ist“, so die Expertin.<br />

Barrierefreiheit und<br />

Brandschutz<br />

frühestmöglich<br />

berücksichtigen<br />

Der Anteil an Bestandsgebäuden und<br />

die damit verbundene Revitalisierung<br />

wird auch in Zukunft weiter zunehmen.<br />

Umso wichtiger ist es, Barrierefreiheit und<br />

Brandschutz frühestmöglich in die Planung<br />

einzubinden. „In der Regel kommt<br />

der Sachverständige erst ins Spiel, wenn<br />

die Planungsphasen bereits abgeschlossen<br />

sind und die Tatsachen am Gebäude<br />

feststehen. Meiner Erfahrung nach ist es<br />

für das Projekt jedoch sehr hilfreich, wenn<br />

der Blick von außen zu einem früheren<br />

Zeitpunkt erfolgt“, sagt Brandschutzexperte<br />

Josef Faßbender.<br />

Dem stimmt auch Stephanie Dietel zu:<br />

„Oftmals werde ich erst im Zuge des<br />

Genehmigungsverfahrens eingeschaltet,<br />

wenn Defizite in der Barrierefreiheit<br />

auftreten und entsprechende Nachforderungen<br />

vorliegen. Zu diesem Zeitpunkt<br />

kann ich lediglich Schadensbegrenzung<br />

betreiben. Ziel ist es jedoch, die Barrierefreiheit<br />

entwurfsoptimiert und, wenn<br />

möglich, kostenneutral in die Planung zu<br />

integrieren. Das gelingt nur, wenn diese<br />

rechtzeitig berücksichtigt wird.“<br />

Herausforderungen<br />

beim Brandschutz: die<br />

Identifikation des Istund<br />

Soll-Zustands<br />

Die Herausforderungen bei Umbaumaßnahmen<br />

im Bestand bestehen darin, die<br />

neuen Anforderungen an die vorhandenen<br />

baulichen Gegebenheiten anzupassen.<br />

„Das größte Problem und gleichzeitig<br />

spannendste Thema bei Feuerschutzabschlüssen<br />

im Bestand ist die Bewertung<br />

des Ist- und Soll-Zustands und der<br />

Abgleich mit den geltenden Regelungen<br />

bzw. der Bauartgenehmigung“, so Josef<br />

Faßbender. Die Identifizierung von alten<br />

42 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


im fokus<br />

Türen und Feuerschutzabschlüssen kann<br />

problematisch sein, wenn Profilserien<br />

nicht ausreichend gekennzeichnet sind<br />

bzw. der Abgleich mit Zulassungen und<br />

Herstellervorgaben fehlt. Demnach gilt es,<br />

zuerst festzustellen, ob die Baugenehmigung<br />

noch gültig ist und gegebenenfalls<br />

neue Brandschutz- oder Fluchtwegekonzepte,<br />

baurechtliche Anforderungen und<br />

die anzuwendenden Normen und Richtlinien<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Funktionale Anforderungen<br />

an barrierefreie<br />

Baumaßnahmen<br />

Eine Sanierung, die durch Neubauteile ergänzt<br />

wird, erfolgt uneingeschränkt gemäß<br />

dem Wortlaut der DIN 18040. Mit Blick<br />

auf den Bestand und den Bauteilen, die im<br />

Zuge der Umbaumaßnahmen bearbeitet<br />

werden, ist eine sinngemäße Anwendung<br />

der DIN 18040 möglich. „Der größte Vorteil<br />

besteht darin, dass mehr Spielraum in<br />

der Umsetzung gegeben ist. Lassen es die<br />

bestehenden baulichen Gegebenheiten<br />

nicht zu, ist eine Abweichung der Norm<br />

gewährleistet“, erklärt Stephanie Dietel.<br />

„Bei der sinngemäßen DIN 18040 steht<br />

weniger die DIN-konforme Barrierefreiheit<br />

als vielmehr die funktionale Barrierefreiheit<br />

im Fokus. Beim Ausbilden einer Rampe<br />

beispielsweise ist auch eine Neigung von<br />

mehr als 6 Prozent zulässig, wenn es die<br />

bestehenden baulichen Gegebenheiten<br />

nicht anders zulassen. Allerdings darf diese<br />

nicht mehr als 8 Prozent betragen, da<br />

andernfalls das selbständige Befahren mit<br />

dem Rollstuhl nicht möglich wäre.“<br />

Brandschutz- und<br />

Barrierefrei-Konzepte<br />

als „roter Faden“ für<br />

alle Beteiligten<br />

Neben Brandschutzkonzepten gibt es in<br />

einigen Bundesländern inzwischen auch<br />

Barrierefrei-Konzepte (BFK). „Grundsätzlich<br />

empfehle ich Barrierefrei-Konzepte bei<br />

komplexen Bauaufgaben, die unterschiedliche<br />

Anforderungen an die Barrierefreiheit<br />

mit sich bringen und über das Baurecht<br />

hinausgehen“, so Stephanie Dietel.<br />

„Gerade bei Bauaufgaben im Bestand<br />

sind sie ein wertvolles Hilfsmittel, um den<br />

Planern eine sinngemäße und schutzzielorientierte<br />

Anwendung der DIN 18040<br />

zu ermöglichen. Für die Planung bedeutet<br />

dies nicht selten Abweichungen, Kompensationsmaßnahmen<br />

oder die Erläuterung<br />

der funktionalen Barrierefreiheit – und das<br />

alles in Bezug auf den baulichen Kontext.“<br />

Der Mehrwert des Barrierefrei-Konzepts<br />

zeigt sich in verschiedenen Punkten: Zum<br />

Im Gespräch: Dipl. Arch. Günther Weizenhöfer, Architektin Stephanie Dietel und der Sachverständige<br />

für Brandschutz Josef Faßbender. (v. l. n. r.),<br />

Bildnachweis (alle Bidler): © GEZE GmbH<br />

einen wird darin die objektkonkrete Aufgabenstellung<br />

formuliert, das bedeutet,<br />

die baurechtlichen Anforderungen sowie<br />

die Wünsche, die der Bauherr oder Nutzer<br />

hat. Darüber hinaus bildet es den „roten<br />

Faden“ durch den Planungs- und Bauprozess:<br />

Alle an der Planung und Ausführung<br />

Beteiligten wissen somit zu jeder Zeit,<br />

was im Hinblick auf die Barrierefreiheit zu<br />

leisten ist und wo sich Schnittstellen zu<br />

anderen Fachplanungen ergeben.<br />

Enge Verzahnung<br />

zwischen Brandschutz<br />

und Barrierefreiheit<br />

Um eine barrierefreie Selbstrettung im<br />

Gebäude zu ermöglichen, ist eine enge<br />

Verzahnung der beiden Fachbereiche<br />

notwendig. Das stellt viele Gebäudebetreiber<br />

vor große Herausforderungen: Im<br />

Ernstfall müssen Brandschutztüren schnell<br />

und sicher schließen, im Alltag besteht<br />

der Wunsch nach komfortablem und<br />

barrierefreiem Begehen dieser Türen. „Vor<br />

allem für Rollstuhlnutzer gerät der vertikale<br />

Rettungsweg über die Treppe oder auch<br />

der horizontale über die Brandschutztüren<br />

schnell zum Hindernis. Hier bildet sich eine<br />

klare Schnittstelle zwischen Barrierefreiheit<br />

und Brandschutz mit dem Ziel, eine geeignete<br />

barrierefreie Rettungskonzeption zu<br />

entwickeln“, erklärt Stefanie Dietel.<br />

Um die komplexen und oftmals widersprüchlich<br />

erscheinenden Anforderungen<br />

an Brandschutztüren realisieren zu<br />

können, müssen Brandschutz- sowie<br />

barrierefreie Fluchtwegkonzepte zusammenpassen<br />

und frühzeitig in der Planung<br />

eingebunden werden.<br />

„Hier ist insbesondere das Nachrüsten<br />

von Tür-Antrieben zu prüfen – beispielsweise,<br />

inwiefern die Vorrüstung von<br />

Elektroöffnern gegeben oder der Einbau<br />

eines Motorschlosses möglich ist – um<br />

einen effektiven Rauch- und Wärmeabzug<br />

zu gewährleisten“, so Josef Faßbender.<br />

Toleranzen bei<br />

Bewegungsflächen<br />

im Bestand<br />

Bautoleranzen und Maßabweichungen<br />

lassen sich auch beim barrierefreien<br />

Bauen nicht völlig vermeiden und<br />

führen immer wieder zu Streitigkeiten<br />

und Haftungsfragen. Bei den in der DIN<br />

18040 angegeben Maße handelt es sich<br />

um sogenannte Fertigmaße, die nach<br />

Fertigstellung des Gebäudes im Lichten<br />

gewährleistet sein müssen. „Grundsätzlich<br />

empfehle ich den Planern, Maßabweichungen,<br />

Toleranzen und kleine Puffer<br />

für dekorative Elemente zeitnah in die<br />

Planung zu integrieren“, sagt Stephanie<br />

Dietel. „Kommt es dennoch zu Abweichungen<br />

in der Ausführung, wie es im<br />

Bestand der Fall sein kann, erfolgt eine<br />

Einzelfallbetrachtung, bei der zu prüfen<br />

ist, ob die beabsichtigte Funktion trotz<br />

Einschränkung der Bewegungsfläche<br />

immer noch zur Verfügung steht.“<br />

Dieses Gespräch als Video:<br />

https://www.youtube.com/<br />

watch?v=FKPD81sr090<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

43


im fokus<br />

Bei der Realisierung des Heisenberg Gymnasiums in Dortmund kommt erstmals in Deutschland grüner Stahl im Modulbau zum Einsatz. Damit<br />

reduzieren sich die CO 2<br />

-Äquivalente bei der Herstellung des Modulgebäudes um absolut 316 t oder rund 30 % im Vergleich zu Massivbau.<br />

Heisenberg Gymnasium in Dortmund<br />

Erste Modulgebäude Deutschlands mit grünem Stahl:<br />

Pionierarbeit in Sachen Nachhaltigkeit<br />

Iris Darstein-Ebner<br />

Man kennt sie, die Zahlen rund um den enormen Ressourcen-, und Energieverbrauch in der<br />

Baubranche: Für 40 % der globalen CO 2<br />

-Emissionen und 40 % des Ressourcenverbrauchs ist<br />

das Bauen inzwischen verantwortlich. Die Produktion von Stahl, der für das Bauen benötigt<br />

wird, soll laut Quellen des Weltstahlverbands 7-9 % der CO 2<br />

-Emissionen aus der weltweiten<br />

Nutzung fossiler Brennstoffe verursachen. Das schädliche Klimagas entsteht unter anderem<br />

zum Beispiel bei der Umwandlung von Eisenerz zu Roheisen, was mithilfe von aus Kohle gewonnenem<br />

Koks geschieht, oder bei der Produktion des Stroms, der für das Einschmelzen von<br />

Stahlschrott benötigt wird. entsteht. Die Alho Systembau GmbH aus Friesenhagen hat sich<br />

als eine der Branchenführerinnen für moderne Modulbauweise das Ziel gesetzt, mit nachhaltigen<br />

Produkten Vorreiter für eine verbesserte Umweltbilanz in der Bauwirtschaft zu sein. Der<br />

Hersteller verfolgt bei der Produktion ihrer Modulbauten konsequent neue Denk- und Lösungsansätze<br />

– von der integralen Bauwerkplanung, über den Einsatz umweltfreundlicher Produkte<br />

bis hin zum Urban Mining. Ein Beispiel ist das Heisenberg Gymnasium in Dortmund, das erste<br />

Modulgebäude Deutschlands, bei dem für die Raumtragwerke umweltfreundlich erzeugter<br />

„grüner Stahl“ der Dachmarke Nexigen von Klöckner & Co SE zum Einsatz kommt!<br />

44 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


im fokus<br />

Beim Bauen werden natürliche<br />

Rohstoffe und Ressourcen verbraucht,<br />

die bei unserer derzeitigen<br />

Lebensweise nicht unendlich verfügbar<br />

sein werden. Um dieser Entwicklung<br />

entgegenzuwirken, sollte Baumaterial im<br />

Idealfall möglichst regional, langlebig und<br />

im Hinblick auf zukünftige bauliche Veränderungen<br />

auch recycelbar sein, damit die<br />

Umwelt entlastet wird.<br />

2022 wurde bei Alho darum die „Fachplanung<br />

Nachhaltigkeit“ ins Leben<br />

gerufen, ein gruppenübergreifender<br />

Verbund aus Experten unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen, der sich der Problemstellung<br />

rund um alle Nachhaltigkeitsthemen<br />

der Unternehmensgruppe, der Produkte<br />

und Standorte widmet – ganzheitlich und<br />

unabhängig von Vertrieb und Marketing.<br />

Zu den Aufgabenfeldern der Fachabteilung<br />

gehört auch die stetige Weiterentwicklung<br />

der Modulbauweise. So wurde<br />

auf der BAU <strong>2023</strong> erstmals die neue<br />

Alho Hybridbauweise der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt, bei der die Vorteile des Baumaterials<br />

Stahl mit den Stärken des nachhaltigen<br />

Naturmaterials Holz verbunden<br />

werden. Mit dem Heisenberg Gymnasium<br />

in Dortmund wird nun das erste Modulgebäude<br />

überhaupt in Deutschland realisiert<br />

werden, bei dem grüner Stahl zum<br />

Einsatz kommt.<br />

Stahl: Besser<br />

als sein Ruf<br />

Alho Raummodule bringen bereits positive<br />

Eigenschaften mit – auch hinsichtlich<br />

ihres Konstruktionsmaterials Stahl: Dazu<br />

gehören die statischen Eigenschaften des<br />

Baumaterials, die eine schlanke Bauweise<br />

mit vergleichsweise geringem Materialeinsatz<br />

möglich machen. Außerdem ist<br />

Stahl das weltweit am meisten recycelte<br />

Material: 99 % des Baustahls wird recycelt,<br />

88 % davon, indem er eingeschmolzen<br />

und zu neuem Stahl verarbeitet wird.<br />

Durch das Stahlrecycling werden allein<br />

in Deutschland mehr als 20 Mio. Tonnen<br />

CO 2<br />

pro Jahr vermieden. Um die Umwelt-<br />

Bilanz der Stahlmodulbauweise noch weiter<br />

zu optimieren, will das Unternehmen<br />

in Zukunft weitestgehend auf grünen<br />

Stahl umstellen und so den CO 2<br />

-Footprint<br />

der Gebäude weiter drücken.<br />

Grüner Stahl – was ist<br />

das überhaupt?<br />

Die konventionelle Stahlerzeugung gilt<br />

deshalb als problematisch, weil Eisenerz<br />

in Hochöfen unter sehr großem Energieaufwand<br />

erhitzt werden muss, damit<br />

reines Eisen und damit der Grundstoff für<br />

die Stahlproduktion entsteht. Bei dieser<br />

chemischen Reaktion in den Hochöfen<br />

wird CO 2<br />

freigesetzt. Momentan werden<br />

noch etwa 75 % des Stahls auf diese<br />

Weise hergestellt. Mit den Zielen des<br />

Pariser Klimavertrags wurde dem Verfahren<br />

aber ein Limit gesetzt: Bis 2050<br />

soll eine kontinuierliche Entwicklung zu<br />

100 % grünem Stahl erfolgen. Um dieses<br />

Ziel zu erreichen, schauen sich Hersteller<br />

und Händler daher bereits nach neuen,<br />

innovativen Technologien um, um Stahlkunden<br />

schon heute zeitgemäße Produkte<br />

mit reduziertem CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

anbieten zu können.<br />

„Die Stahl-Branche steht vor einer Revolution“,<br />

berichten die Medien, denn mit<br />

dem Einzug grüner Produktionsverfahren<br />

wird der Markt neu verteilt. Der entscheidende<br />

Schritt bei der Herstellung von<br />

grünem Stahl ist die Vermeidung von<br />

CO 2<br />

durch den Einsatz von Wasserstoff<br />

anstelle fossiler Brennstoffe. Das Einsparpotential<br />

wird auf bis zu 95 % CO 2<br />

je<br />

produzierter Tonne Baustahl beziffert. Aktuell<br />

ist es leider noch nicht möglich, alle<br />

Stahlgüten und Endprodukte auf diesem<br />

Wege herzustellen, doch immer mehr<br />

Unternehmen stellen sich als Hersteller<br />

im Bereich Green Steel auf. So rückt mit<br />

fortschreitender Entwicklung auch die<br />

klimaneutrale Stahl-Modul-Konstruktion in<br />

greifbare Nähe.<br />

Green Steel<br />

für den<br />

EU Green Deal<br />

Um Sicherheit und Transparenz beim Bezug<br />

umweltfreundlichen Stahls herzustellen,<br />

ist Alho mit Klöckner & Co SE, einem<br />

der größten produzentenunabhängigen<br />

Stahl- und Metallhändler weltweit, eine<br />

Kooperation eingegangen. Klöckner gehört<br />

zu den weltweiten Vorreitern im Bereich<br />

des Klimaschutzes. Das Unternehmen<br />

richtet sein Geschäft an dem „UN Global<br />

Compact Business Ambition for 1.5 °C“<br />

der SBTi (Science Based Targets Initiative)<br />

aus. Dafür wurde die Marke Nexigen ins<br />

Leben gerufen, unter der in Deutschland<br />

die Konzerntochter Kloeckner Metals Germany<br />

GmbH transparente, CO 2<br />

-reduzierte<br />

Material-, Service- und Logistiklösungen<br />

anbietet, die den Kunden beim Aufbau<br />

nachhaltiger Lieferketten helfen.<br />

Mit dem Start von Nexigen unterstreicht<br />

Klöckner seine Ambition als Pionier einer<br />

nachhaltigen Stahlindustrie und geht<br />

damit den nächsten Schritt. Nexigen<br />

ermöglicht es den Kunden, einfach und<br />

verlässlich CO 2<br />

-reduzierte Stahl- und<br />

Metallprodukte zu beziehen.<br />

Kernstück dabei ist ein innovatives,<br />

transparentes Klassifizierungssystem für<br />

CO 2<br />

-reduzierte Stahlprodukte, mit dem<br />

die Produktangaben das um alle Informationen<br />

zu den CO 2<br />

-Emissionen erweitert<br />

ist, die bei der Produktion des Stahls<br />

entstehen.<br />

Da man bei Klöckner davon überzeugt<br />

ist, dass neben der vollständigen Eliminierung<br />

von CO 2<br />

-Emissionen bereits eine<br />

signifikante Reduzierung einen großen<br />

Fortschritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit<br />

darstellt, praktiziert man diese<br />

Kategorisierung in fünf CO 2<br />

-Reduktionsstufen,<br />

die sich aus dem tatsächlichen<br />

Fußabdruck des Produkts von der Rohstoffgewinnung,<br />

über die Produktion bis<br />

hin zum Verlassen des Klöckner-eigenen<br />

Lagers ableiten: Sie reichen von START<br />

(Fußabdruck: 1.750–1.400 kg CO 2<br />

pro<br />

Tonne) über STEP (1.400 - 1.000 kg CO 2<br />

pro Tonne) und PLUS (1.000– 700 kg<br />

CO 2<br />

pro Tonne) sowie PRO (700 – 400<br />

kg CO 2<br />

pro Tonne) bis PRIME (400–0<br />

kg CO 2<br />

pro Tonne). Mit BALANCED wird<br />

zudem eine gesonderte Kategorie für „bilanziell<br />

reduzierte“ Stahlprodukte angeboten.<br />

Innerhalb ein und derselben Produktionsanlage<br />

können – je nach eingesetzten<br />

Rohstoffen und Energiequellen – Produkte<br />

mit unterschiedlichem CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

hergestellt werden.<br />

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element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

45


im fokus<br />

Großformatige, bodengebundenen Begrünungen an den Ost- und Westfassaden und das Gründach erweitern das Angebot der Grünflächen und<br />

schaffen sowohl architektonisch, ökologisch und atmosphärisch einen Mehrwert.<br />

Bildnachweis (alle Renderings): ALHO Unternehmensgruppe<br />

Green Steel<br />

macht Schule!<br />

„Um die gesetzten Klimaziele bis 2050<br />

zu erreichen, ist konsequentes Handeln<br />

nötig – auch und gerade bei der Auswahl<br />

von umweltfreundlich erzeugtem Stahl.<br />

Das gilt für den Bausektor und für viele<br />

weitere Industriebereiche“, sagt Alho<br />

Geschäftsführer Peter Orthen. „Mit dem<br />

Einsatz von grünem Stahl, den Alho beim<br />

Heisenberg Gymnasium initiiert hat,<br />

gehen wir neue Wege bei der Modulherstellung,<br />

die bei uns zukünftig Standard<br />

werden sollen.“<br />

Bereits die Herstellung von Modulgebäuden<br />

mit konventionellem Stahl ermöglicht<br />

die Reduktion der CO 2<br />

-Emission um rund<br />

20 % im Vergleich zum Massivbau. Bei der<br />

Realisierung des Heisenberg Gymnasiums<br />

in Dortmund kommt grüner Stahl der Marke<br />

Nexigen in der Kategorie PRIME zum<br />

Einsatz, was eine CO 2<br />

-Einsparung bei der<br />

Herstellung von 662 kg CO 2<br />

-Äquivalente<br />

pro t Stahl bedeutet. Damit reduzieren sich<br />

die CO 2<br />

-Äquivalente bei der Herstellung<br />

des Modulgebäudes um absolut 316 t<br />

oder rund 30 % im Vergleich zu Massivbau!<br />

Ob sich die Schüler des Dortmunder<br />

Heisenberg Gymnasiums noch viele Jahre<br />

später, wenn sie ihr Abitur längst in der<br />

Tasche haben, stolz erinnern werden:<br />

„Unsere Schule war die erste Modulbauschule<br />

mit umweltfreundlich erzeugtem<br />

grünem Stahl in Deutschland“? Unwahrscheinlich<br />

ist dies nicht: Denn neben dem<br />

innovativen Einsatz von grünem Stahl<br />

überzeugen bei dem Erweiterungsneubau<br />

auch die moderne Architektur und das<br />

innovative pädagogische Konzept.<br />

Dortmund gilt als Vorreiterstadt in Sachen<br />

zeitgemäße Bildungsbauten. Mit dem<br />

Heisenberg-Gymnasium als wegweisende<br />

Cluster-Schule – nach Plänen des<br />

Architekturbüros futur drei GmbH und<br />

in Zusammenarbeit mit Alho bei der<br />

Umsetzung in moderner Modulbauweise<br />

– bleibt die Stadt dieser Linie treu.<br />

Um ein optimiertes Oberfläche-zu-Volumen-Verhältnis<br />

zu gewährleisten, das<br />

gleichzeitig für einen möglichst geringen<br />

Wärmeverlust durch die Außenhülle<br />

und die bestmögliche Kompaktheit des<br />

Gebäudes sorgt, wählten die Architekten<br />

einen quadratischen Gebäude-Grundriss:<br />

Auf jeder Etage entsteht eine klare Cluster-<br />

Mitte, die von den Erschließungskernen<br />

eingerahmt wird. Die Cluster werden<br />

unterschiedlichen pädagogischen Ansprüchen<br />

gerecht: Instruktions- und Lernphasen<br />

allein, zu zweit oder in Kleingruppen<br />

können in den zur Cluster-Mitte verglasten<br />

Unterrichtsräumen im Klassenverband<br />

stattfinden. Innerhalb der Cluster ist ein<br />

klassenübergreifendes Lernen möglich.<br />

Ein Lichthof erhellt das Gebäudeinnere. Er<br />

bildet als Pendant zum Labor-Garten - einer<br />

„Grünen Mitte“ für die Unterrichts-Cluster<br />

und versorgt auch die im Erdgeschoss liegenden<br />

Fach-Cluster-Mitten mit Tageslicht.<br />

Großformatige, bodengebundenen Begrünungen<br />

an den Ost- und Westfassaden<br />

erweitern das Angebot der Grünflächen<br />

rundum und schaffen sowohl im Innen- als<br />

auch im Außenraum einen ökologischen<br />

und atmosphärischen Mehrwert. Mit dem<br />

Gründach schaffen die Architekten außerdem<br />

einen ökologischen Ausgleich für die<br />

neu versiegelte Bodenfläche.<br />

82 Raumodule werden bei Alho für den<br />

rund 4.000 qm großen, aus drei Vollgeschossen<br />

und einem Staffelgeschoss<br />

bestehenden Neubau produziert. Die Modulmontage<br />

ist seit 26. September <strong>2023</strong><br />

in Arbeit, im April 2024 soll das Gebäude<br />

bezugsfertig sein.<br />

46 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


im fokus<br />

Netzwerk Boden gibt Hilfestellung bei der Planung<br />

Partner für den Boden<br />

Was ist bei der Sanierung von Böden im Altbau zu beachten? Welche Besonderheiten erfordert<br />

die Planung des Bodenaufbaus in Tiefgaragen oder Reinräumen? Welche Beläge eignen<br />

sich für Ladenbau und Gastronomie? Gibt es Möglichkeiten in puncto Nachhaltigkeit und<br />

CO 2<br />

-Ersparnis? Diese und andere Fragen rund um den Boden beantworten Spezialisten aus<br />

Industrie und Handwerk, die sich im größten Verbund der Fußbodenbranche in Deutschland<br />

– Netzwerk Boden – zusammengeschlossen haben. Die Mitglieder kommen aus unterschiedlichen<br />

Bereichen wie Fußbodentechnik, Bodenbelag und Bauchemie. Sie unterstützen bei der<br />

Planung und Umsetzung von Projekten und bündeln bei Bedarf ihre Kompetenzen – bei der<br />

Planung und auf der Baustelle.<br />

Die Leistungsgemeinschaft Netzwerk<br />

Boden vermittelt den Kontakt<br />

zwischen Architekten, geeigneten<br />

Fachfirmen und Herstellern. „Als Objekt-<br />

Profis entwickeln wir Lösungen nach Maß<br />

und möchten Planer und Architekten gezielt<br />

darauf ansprechen, sich mit Fragen<br />

rund um technische, handwerkliche und<br />

gestalterische Details eines Projekts an<br />

uns zu wenden“, erläutert Beat Ludin, Geschäftsführer<br />

von Netzwerk Boden. Über<br />

die Website sind rund 60 Mitglieder an<br />

70 Standorten in Deutschland erreichbar.<br />

Kontaktdaten und Spezialgebiete sind<br />

hinterlegt, eine Suche nach Kompetenzbereichen<br />

ist ebenfalls möglich. Interessierte<br />

können gezielt eine Beratung bei<br />

Handwerks- oder Industriepartnern zum<br />

Thema Boden anfordern. „In Deutschland<br />

gibt es rund 87.000 Architektur- und<br />

Planungsbüros. Wir unterstützen mit Information,<br />

Inspiration und Planungshilfen“,<br />

sagt Stefan Dröge, Key Account Manager<br />

bei Uzin Utz, anlässlich der letzten<br />

Gesellschafterversammlung. „Vor allem<br />

Fragen zur Recyclingfähigkeit, Lebensdauer,<br />

Inhaltsstoffen, Wirtschaftlichkeit und<br />

Nachhaltigkeit von Bauprodukten gewinnen<br />

zunehmend an Bedeutung.“<br />

Tuften, Nadeln,<br />

Holzpflaster, Gips- oder<br />

Magnesiaestrich?<br />

„Unser Online-Auftritt erlaubt einen<br />

einfachen Zugang zu unterschiedlichen<br />

Informationen“, so Beat Ludin. Wodurch<br />

zeichnet sich beispielsweise ein Kautschukboden<br />

aus? Welche Arten von<br />

Webteppichböden gibt es, und welche<br />

Eigenschaften besitzen sie? Welche<br />

Vorteile bietet ein Magnesiaestrich? In<br />

der Rubrik News/Wissen gibt es Informationen<br />

zu verschiedenen Belägen und<br />

Untergründen. In der Rubrik Bodentechnik<br />

sind zudem Details zu bauphysikalischen<br />

Grundschule in Heroldstatt: Beim Umbau und der Sanierung mit neuer Mensa und Bewegungsraum<br />

war ein perfektes Zusammenspiel für den Boden gefordert. Netzwerk Boden Mitglieder<br />

und Architekten koordinierten das Bodenprojekt bis zur termingerechten Fertigstellung.<br />

Bildnachweis: Steffen Roller Photography<br />

Anforderungen, Unterkonstruktionen,<br />

Estrich, Schallschutz, Brandschutz oder<br />

Feuchteschutz zu erfahren. Wissenswertes<br />

zu allen Arten von Bodenbelägen<br />

liefert die Rubrik Bodenbeläge.<br />

Netzwerk-Referenzen<br />

geben Anregungen<br />

Das Netzwerk bietet die Möglichkeit,<br />

Kapazitäten zu bündeln und sich bei der<br />

Ausführung komplexer Projekte abzustimmen<br />

und zusammenzuschließen. Ob<br />

Bodenbelag, Verlegung, Fußbodentechnik<br />

oder Gestaltung – die Mitglieder arbeiten<br />

Hand in Hand zusammen, tauschen bei<br />

Bedarf Know-how, Material, Maschinen<br />

und sogar Personal untereinander aus.<br />

„Durch diese Synergien lassen sich<br />

Herausforderungen am besten bewältigen“,<br />

erklärt Beat Ludin. Referenzen auf<br />

der Website zeigen Lösungsbeispiele der<br />

Netzwerk Boden Mitglieder auf.<br />

Ein perfektes Zusammenspiel von Architekten,<br />

Fußbodentechnik, Herstellern und<br />

Ausführenden verdeutlicht das Projekt<br />

einer Grundschule in Heroldstatt. Beim<br />

Umbau und der Sanierung mit neuer<br />

Mensa und Bewegungsraum koordinierten<br />

Netzwerk Boden Mitglieder und ott_<br />

Architekten aus Laichingen die Arbeiten<br />

rund um den Boden. Zum Schulbeginn<br />

war alles fertig: von der Untergrundvorbereitung<br />

im System über die Verlegung<br />

des Linoleums mit Intarsien bis zum Parkett<br />

in Eiche-Hochkantlamelle in Gängen,<br />

auf Treppen und im Speiseraum.<br />

Netzwerk Boden<br />

www.netzwerk-boden.de<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

47


produkte<br />

SFS<br />

Gefälledämmung sicher befestigen<br />

Speziell für die Dachabdichtung<br />

mit Gefälledämmung<br />

auf Stahlprofiltafeln<br />

bietet SFS das neue<br />

Befestigungssystem BSA an.<br />

Die vormontierte Tüllen-Befestiger-Kombination<br />

lässt sich<br />

stufenlos verstellen und gleicht<br />

so Gefälle einfach aus.<br />

Mit einer einheitlichen Setztiefe<br />

von 20 Millimetern vereinfacht<br />

BSA die Befestigung, da<br />

die Höhe nicht mit längeren<br />

Schrauben ausgeglichen werden<br />

muss. Das Befestigungssystem<br />

ist für Klemmlängen<br />

von 100 bis 500 Millimetern<br />

verfügbar.<br />

Die Dämmung von Flachdächern<br />

erhält im Zuge<br />

energieeffizienter Gebäude<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Dachaufbauten mit dicker<br />

Wärmedämmschicht sind die<br />

Folge. Zur Wasserführung<br />

sind einzelne Dachbereiche<br />

oft mit einer Gefälledämmung<br />

versehen. Um diese sicher und<br />

einfach auf Stahlprofiltafeln zu<br />

montieren, hat SFS jetzt das<br />

neue Befestigungssystem BSA<br />

entwickelt.<br />

BSA besteht aus einer vormontierten<br />

Kombination aus<br />

Befestiger und Tülle. Dabei<br />

ist das Befestigungssystem<br />

mit Klemmlängen von 100<br />

Millimetern bis maximal 500<br />

Millimetern erhältlich und<br />

damit für die meisten üblichen<br />

Dämmstoffdicken einsetzbar.<br />

Um Gefälle der Dämmung<br />

bei einzelnen Dachbereichen<br />

auszugleichen, ist die Kombination<br />

bis zu 85 Millimeter<br />

stufenlos justierbar. Für den<br />

Verarbeiter bedeutet dies eine<br />

geringere Anzahl von Kombinationen<br />

und eine einfachere<br />

Baustellenlogistik. Dazu trägt<br />

auch die definierte Setztiefe<br />

von 20 Millimetern bei: Die<br />

aufwändige Höhenjustierung<br />

mit langen Schrauben entfällt.<br />

Zudem gewährleistet BSA<br />

ein gleichbleibendes Befestigerbild<br />

unterhalb des Stahlprofils<br />

ohne unterschiedliche<br />

Setztiefen (Überstände) der<br />

Schrauben. Auf diese Weise<br />

wird auch das Risiko einer<br />

Beschädigung möglicher<br />

abgehängter Konstruktionen<br />

minimiert. Die einheitliche<br />

Setztiefe sowie ein Hinterstich<br />

sorgen für eine besonders<br />

hohe Setzsicherheit, ohne<br />

dass der Befestiger überdreht<br />

werden kann. Zum einfacheren<br />

Montieren ist ein passendes<br />

Setzwerkzeug erhältlich.<br />

Das Teleskopkonzept des<br />

Befestigers zahlt weiterhin<br />

auf den Sicherheitsaspekt<br />

ein: Denn die Tülle kann sich<br />

vertikal frei bewegen, sodass<br />

Druck bei erhöhten Lasten<br />

ausgeglichen wird. Bei einer<br />

starken Belastung bewegt sie<br />

sich bei Bedarf nach unten,<br />

um bei Entlastung wieder in<br />

die Ausgangsposition zurück<br />

zu kehren. Für unterschiedliche<br />

Anwendungen der Saumund<br />

der Feldbefestigung sind<br />

verschiedene Lastverteiler im<br />

Sortiment vorhanden.<br />

Das Befestigungssystem BSA<br />

baut auf bewährten Technologien<br />

auf und bietet dabei die<br />

Spezialisierung auf den Baustoff<br />

Stahl. „Neben dem System<br />

TIA für Beton wurde das<br />

neue System zur Anwendung<br />

auf Stahlprofiltafeln entwickelt<br />

und verfügt damit über Vorteile,<br />

die universell einsetzbare<br />

Systeme nicht aufweisen können“,<br />

erklärt SFS Produktmanager<br />

Rüdiger Niewind. BSA kann<br />

sowohl bei Saum- als auch bei<br />

Feldbefestigungsanwendungen<br />

eingesetzt werden. Zur<br />

sicheren Feldbefestigung bietet<br />

sich ergänzend das System<br />

isoweld an.<br />

SFS Group Germany GmbH<br />

www.de.sfs.com<br />

Sonatech<br />

Pure Stellwand jetzt auch für den Industriebereich<br />

In Industriehallen und<br />

Produktionsbereichen<br />

sowie im Maschinen- und<br />

Anlagenbau entsteht oftmals<br />

durch offene Arbeitsbereiche<br />

und schallreflektierende<br />

Oberflächen ein übermäßiger<br />

Nachhall. Dies kann zu<br />

starker Lärmbelastung für die<br />

Mitarbeitenden und auf Dauer<br />

zu verminderter Leistungsfähigkeit<br />

und gesundheitlicher<br />

Belastung führen.<br />

Durch die pure Stellwand<br />

Industrie der Firma Sonatech<br />

ist neben einer optischen auch<br />

eine akustische Abgrenzung<br />

von einem oder mehreren<br />

Arbeitsbereichen möglich.<br />

Die Stellwand besteht aus recyclebaren<br />

PES-Fasern, welche<br />

sowohl über hohe schallschluckende<br />

als auch über schalldämmende<br />

Eigenschaften<br />

verfügen.<br />

Sie ist in hellgraumeliert und<br />

dunkelgraumeliert erhältlich<br />

und nach DIN 4102 schwer<br />

entflammbar (B1).<br />

Eine schnelle, fachmännische<br />

Montage der Stellwand<br />

seitens der Firma Sonatech erfolgt<br />

mit den unbeschichteten<br />

Stellfüßen aus Stahl. Durch die<br />

einseitige Verschraubung wird<br />

die Stolpergefahr minimiert.<br />

Für Süddeutschland bietet<br />

Sonatech eine kostenlose<br />

fachkundige Beratung sowie<br />

Schallmessungen und akustische<br />

Auslegungen vor Ort an.<br />

Sonatech GmbH + Co. KG<br />

www.sonatech.de<br />

48 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


produkte<br />

Regiolux<br />

Drei Neuerung für die alevo<br />

Regiolux hat seine Leuchtenserie alevo komplettiert: die neue Version<br />

mit 1,2 m Länge ergänzt ab sofort die Größen- und Leistungsvarianten<br />

– sie macht das multifunktionelle System noch flexibler als bisher.<br />

Die bewährte Leuchtenserie<br />

alevo von Regiolux<br />

ist ein intelligentes<br />

Beleuchtungssystem für<br />

Büroräume und Bildungseinrichtungen.<br />

Einer der größten<br />

Vorteile: Es lässt sich individuell<br />

für jeden Raum anpassen<br />

und exakt auf die Funktionsbereiche<br />

abstimmen. So<br />

erzeugt die Leuchtenserie<br />

ein produktives Arbeits- und<br />

Lernumfeld. In der Version mit<br />

Tunable-White-Technik für Human<br />

Centric Lighting kann die<br />

Leuchte ihre Lichtfarbe dem<br />

Tageslichtverlauf angleichen<br />

und so den natürlichen Biorhythmus<br />

unterstützen oder<br />

Vitalität und Konzentration der<br />

jeweiligen Situation anpassen.<br />

Die alevo ist nicht nur als<br />

Anbau-, Pendelleuchte und als<br />

Lichtband einsetzbar, sondern<br />

auch vielfältig in Form,<br />

Farbe und Funktion. Jetzt hat<br />

Regiolux die Serie um drei<br />

Neuerungen erweitert. So<br />

wurde die Vielfalt an Größenund<br />

Leistungsvarianten um<br />

die Version von 1,2 m Länge<br />

ergänzt, was den Einsatz der<br />

alevo-Leuchtenfamilie flexibler<br />

als bisher macht. Für eine<br />

noch effizientere Installation<br />

kam das neue Quicklock-Montage-System<br />

hinzu, mit dem<br />

der Aufbau von Lichtbändern<br />

komfortabler und deutlich<br />

zeitsparender wird. Dank einer<br />

universellen Bohrschablone<br />

lassen sich zudem alle Varianten<br />

der alevo mühelos und<br />

präzise montieren.<br />

Mit diesen drei Neuerungen<br />

empfiehlt sich die Leuchtenserie<br />

als Problemlöser für die<br />

unkomplizierte Sanierung<br />

von Beleuchtungsanlagen,<br />

für die übrigens staatliche<br />

Fördermittel genutzt werden<br />

können. Hohe Energieeinsparung<br />

und Lebensdauer<br />

(bis 100.000 Stunden), die<br />

optimale Entblendung für<br />

Bildschirmarbeitsplätze, Lens-<br />

Layer-Lichttechnik, flexible<br />

Lichtströme von 2.700 bis<br />

7.000 lm sowie ein modernes,<br />

auf Wunsch auch<br />

integriertes Lichtmanagement<br />

zählen zu den Pluspunkten<br />

dieser Leuchte.<br />

Regiolux GmbH<br />

www.regiolux.de<br />

Kalzip<br />

Ein System, vier Lösungen<br />

In den vergangenen Jahren<br />

hat das Dachsanierungssystem<br />

Vario LB von Kalzip<br />

bereits bei vielen Projekten<br />

seine Stärken ausspielen<br />

können. Der Aufbau mit<br />

Basis-, Stützen- und Gabelprofil,<br />

Rohrpfetten, Festpunkt-<br />

und Drehklipp sowie<br />

Aussteifungsprofilen und<br />

Profiltafeln lässt sich flexibel<br />

an nahezu alle Untergründe<br />

anpassen und ermöglicht die<br />

Umsetzung verschiedener<br />

Dachgeometrien. Dabei lässt<br />

sich das System auf verschiedene<br />

Projekte anwenden: als<br />

Standard-Kaltdachaufbau, als<br />

Asbest-Sanierung, bei statisch<br />

kritischen Sanierungen auf<br />

Warmdächern sowie als<br />

Lösung mit dachintegrierter<br />

Solaranlage.<br />

Das System Vario LB ist so<br />

konzipiert, dass es sich je<br />

nach Sanierungsvorhaben<br />

flexibel anpassen lässt. Ist<br />

zum Beispiel die tragende Unterdachkonstruktion<br />

noch vollständig<br />

intakt, kann auf dieser<br />

weiter aufgebaut werden. Eine<br />

schnelle und einfache Sanierung<br />

von Wellasbestdächern<br />

ermöglicht die Kalzip LB Pfette<br />

30. Bei Dächern mit Holz- und<br />

Stahlbindern ersetzt die LB<br />

Pfette 30 eine Schalungsebene<br />

oder eine Holzpfettenlage<br />

mit engeren Abständen. Des<br />

Weiteren stehen Basisprofile,<br />

Stützen und LB Gabelprofile<br />

zur Verfügung, mit denen<br />

sich auf Dachtragschalen aus<br />

Stahl- oder Porenbeton, Stahltrapezprofilen<br />

oder Holzunterkonstruktionen<br />

nachträglich<br />

ein Dachstuhl errichten lässt.<br />

Dieser bietet die Grundlage für<br />

die anschließende Eindeckung<br />

mit Stehfalzprofilen des Koblenzer<br />

Herstellers und eröffnet<br />

zudem die Möglichkeit, ein<br />

Flachdach z.B. in ein Pult- oder<br />

Satteldach umzuwandeln.<br />

Das System ist aus stranggepressten<br />

Aluminiumprofilen<br />

gefertigt und ermöglicht so<br />

eine nicht brennbare Konstruktion.<br />

Durch die Gewichtseinsparungen<br />

werden<br />

Lastreserven für andere<br />

Aufbauten frei. So entstehen<br />

z.B. Kapazitäten für eine<br />

nachträglich aufgeklemmte<br />

Photovoltaikanlage. Alternativ<br />

bietet Kalzip auch abgestimmt<br />

auf das Vario LB System die<br />

Kombination mit AluPlusSolar<br />

an – einer dachintegrierten<br />

Solar-Lösung. Mit Vario LB<br />

lassen sich Steildächer mit<br />

einer Dachneigung von 1,5°<br />

bis 45° konstruieren.<br />

Kalzip GmbH<br />

www.kalzip.com<br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

49


anche aktuell<br />

Firmenzentrale von Gustav Epple ausgezeichnet<br />

Für das 2021 fertiggestellte<br />

Verwaltungsgebäude<br />

der Gustav Epple<br />

Bauunternehmung in der Tränkestraße<br />

4 in Stuttgart-Degerloch,<br />

entworfen vom Stuttgarter<br />

Büro a+r Architekten, hat<br />

der Bauherr und Architekt die<br />

Hugo-Häring-Auszeichnung<br />

erhalten – ein renommierter<br />

Architekturpreis, der in Baden-<br />

Württemberg vom Landesverband<br />

des Bundes Deutscher<br />

Architektinnen und Architekten<br />

(BDA) vergeben wird. „Als<br />

Bauunternehmen freuen wir<br />

uns besonders, dass wir auch<br />

in der Rolle des Bauherrn<br />

überzeugen konnten“, sagt der<br />

Geschäftsführende Gesellschafter<br />

Götz Ellinger. Sein<br />

Kollege Heico Zirkel betont: „In<br />

Sachen moderner Bürogestaltung,<br />

Effizienz und nachhaltiger<br />

Bauweise haben wir einen<br />

großen Sprung gemacht – all<br />

dies spiegelt sich auch in der<br />

beeindruckenden Architektur<br />

wider. Wir freuen uns, von hier<br />

aus gemeinsam die Zukunft<br />

der Gustav Epple Bauunternehmung<br />

zu gestalten.“<br />

Nur einen Steinwurf vom alten<br />

Firmensitz entfernt, bildet die<br />

neue Zentrale den Auftakt zum<br />

Industriegebiet an der Tränke.<br />

a+r Architekten entwarfen<br />

einen prägnanten Neubau, bei<br />

dem die Werkstoffe Beton und<br />

Holz eine zentrale gestalterische<br />

wie funktionale Rolle<br />

spielten. Das Gebäude wird<br />

mit seiner markanten Erscheinung<br />

wesentlicher Teil der<br />

öffentlichen Wahrnehmung<br />

der Firma. Die Grundform eines<br />

abgerundeten Dreiecks erzeugt<br />

eine weiche, elegante Gebäudekontur,<br />

die den Neubau<br />

bewusst von den anderen<br />

Gebäuden im Industriegebiet<br />

abhebt. Um an den Beginn der<br />

Firmengeschichte von Gustav<br />

Epple als Zimmerei zu erinnern,<br />

ist die Betonfassade mit einer<br />

Holzstruktur versehen. Auf<br />

4.300 Quadratmetern Bruttogeschossfläche<br />

bietet das<br />

Bauwerk Platz für rund 115<br />

Mitarbeitende. Herzstück ist die<br />

Epple Arena, die als zentraler<br />

Luftraum mit Stahlwendeltreppe<br />

Raum für Kommunikation<br />

und Vernetzung schafft.<br />

In der Würdigung der Jury<br />

heißt es: „Das skulpturale<br />

Verwaltungsgebäude aus<br />

einer Sichtbetonkonstruktion<br />

aus Dämmbeton leistet einen<br />

anspruchsvollen, ästhetischen<br />

Beitrag inmitten seines<br />

vorstädtischen industriellen<br />

Kontextes. Die dort spürbare<br />

Abwesenheit des öffentlichen<br />

Raumes wird im Inneren<br />

durch ein zentrales, mehrgeschossiges<br />

Foyer kompensiert.<br />

Die Idee des vernetzten und<br />

kommunikativen Arbeitens<br />

setzt sich auch in den offen<br />

organisierten Büroetagen fort,<br />

deren angemessenes Arbeitsklima<br />

im Wesentlichen durch<br />

akustisch wirksame Oberflächen<br />

ermöglicht wird. Eine<br />

ausgewogene und hochwertig<br />

detaillierte Kombination aus<br />

maßgeschneiderten Spezialschalungselementen<br />

und<br />

bewährter Systemschalung<br />

differenziert die monolithische<br />

Großform in einen witterungsgeschützten<br />

Sockel- und Eingangsbereich<br />

im Erdgeschoss<br />

sowie die darüberliegenden,<br />

überhängenden Obergeschosse<br />

mit Bandfenstern. Die äußere<br />

Gestalt entspricht damit den<br />

flexiblen Nutzungsschichten<br />

im Inneren.“<br />

Der BDA Baden-Württemberg<br />

verleiht seit 1969 im Abstand<br />

von drei Jahren den Hugo-Häring-Preis<br />

für vorbildliche Bauwerke<br />

in Baden-Württemberg<br />

an Bauherrn und Architekten<br />

für ihr gemeinsames Werk.<br />

Das Auszeichnungsverfahren<br />

ist zweistufig. In der ersten<br />

Stufe werden die Hugo-Häring-<br />

Auszeichnungen verliehen, in<br />

der zweiten Stufe (2024) die<br />

Hugo-Häring-Landespreise. Im<br />

aktuellen Verfahren <strong>2023</strong>/24<br />

wurden 581 Projekte eingereicht,<br />

die an den Auszeichnungsverfahren<br />

der BDA-Kreisgruppen<br />

teilgenommen haben.<br />

Die Kreisgruppe Stuttgart/<br />

Mittlerer Neckar bewertete<br />

94 Bauten und vergab neun<br />

Mal die Hugo-Häring-Auszeichnung.<br />

Die Preise wurden am<br />

26. Oktober in der Galerie<br />

Palermo in der Prisma/Schwabenbräu-Passage<br />

in Stuttgart-<br />

Bad Cannstatt überreicht.<br />

Neuentwicklung des Veranstaltungskonzepts<br />

Wissen rund ums Flachdach in zwei neuen Veranstaltungsreihen<br />

Der Fachbereich<br />

Flachdachabdichtung<br />

der Sika Deutschland<br />

GmbH entwickelte sein Veranstaltungskonzept<br />

weiter.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltungen<br />

stehen nach wie vor<br />

aktuelle Fragestellungen rund<br />

um das Flachdach. Interessierte<br />

Architekten, Planer,<br />

Bauherren und Verarbeiter<br />

können künftig wählen, ob<br />

sie sich in einer kompakten<br />

Online-Veranstaltung auf<br />

den neuesten Stand bringen<br />

lassen oder lieber in Präsenz<br />

tiefer in verschiedene Thematiken<br />

eintauchen möchten.<br />

Beim rund dreistündigen<br />

Online-Flachdachforum, das<br />

erstmals am 28. November<br />

stattfindet, werden der ö.b.u.v.<br />

Sachverständige Bernhard<br />

Frischbier und der Rechtsanwalt<br />

Dr. Martin Montag in<br />

bewährter Manier referieren.<br />

Praxisvorführungen zu Sika-<br />

Produkten und ein interner<br />

Expertenvortrag des Sika-<br />

Referenten Benjamin Roth<br />

zum Thema Nachhaltigkeit<br />

ergänzen das Programm. Eine<br />

Anmeldung ist über www.sika.<br />

de/Flachdachforum möglich.<br />

Etwas umfangreicher gestaltet<br />

sich der Kompetenzkreis<br />

Flachdach. Bundesweit<br />

werden im zweiten Quartal<br />

2024 sechs Veranstaltungen<br />

angeboten für maximal je 50<br />

Teilnehmer. Neben einem<br />

Referat von Bernhard Frischbier<br />

zu aktuellen Themen<br />

und einem Rechtsupdate von<br />

Dr. Martin Montag wird es<br />

noch einen externen Vortrag<br />

eines Experten geben. Dieser<br />

Teil der Veranstaltung wird<br />

bei den Architekten- und<br />

Ingenieurskammern zur<br />

Anerkennung eingereicht.<br />

Sika-Produktvorführungen, ein<br />

interner Expertenvortrag zur<br />

neuen Flachdachrichtlinie und<br />

die Präsentation von Bauvorhaben<br />

runden die Veranstaltung<br />

ab.<br />

50 element + BAU • 5/<strong>2023</strong>


vorschau<br />

Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />

ISSN 0934-5914<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Tel.: +49 (0)911 2018-0<br />

Fax: +49 (0)911 2018-100<br />

E-Mail: e+b@harnisch.com<br />

internet: http://www.harnisch.com<br />

Bildnachweis: Brüninghoff<br />

Geschäftsleitung:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König<br />

Redaktionsteam:<br />

Armin König (verantw.)<br />

Mediaberatung:<br />

Verlagsvertretung Petra Diews<br />

Tel.: 089/8641955<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 x jährlich: Ausgaben im Februar, April,<br />

Juli, September, Oktober, Dezember<br />

Bildnachweis: Till Schuster<br />

Ausgabe 6/<strong>2023</strong>:<br />

Special "Objektbau mit Holz"<br />

Noch vor wenigen Jahren war das Bauen<br />

mit Holz überwiegend ein Thema, das seine<br />

Bedeutung eher im Bau von Ein- oder<br />

Mehrfamilienhäusern hatte. Dies hat sich<br />

grundlegend geändert: Holzbau boomt –<br />

gerade auch im Geschosswohnungs- und<br />

im Objektbau. Die Notwendigkeit den CO 2<br />

-<br />

Fußabdruck auch im Bauwesen drastisch<br />

zu verringern, hat hier zum Siegeszug des<br />

Baustoffs Holz entscheidend beigetragen.<br />

Doch auch in Sachen Wohngesundheit,<br />

Aufenthaltsqualität und natürliche<br />

Feuchteregulierung kann der Baustoff<br />

punkten. Darüber hinaus wurden auch die<br />

Bauordnungen der Länder z. T. angepasst.<br />

Dadurch konnten größere und vor<br />

allem höhere Baumaßnahmen aus Holz<br />

realisiert werden, die vor ein paar Jahren<br />

aufgrund der Gesetzeslage so noch nicht<br />

umsetzbar waren. Hinzu kommen neue<br />

Mischbauweisen, wie die Hybridbauweise,<br />

die die Vorteile unterschiedlicher Baustoffe<br />

verbinden.<br />

In Ausgabe 6/23 werden wir Ihnen<br />

im Rahmen eines Specials gelungene<br />

Objektbeispiele und -bauweisen mit<br />

dem Baustoff Holz vorstellen. Außerdem<br />

werden wir über folgende Themen<br />

berichten: Tageslichtsysteme; Fassaden;<br />

Sonnenschutzsysteme; Glaskonstruktionen;<br />

Sicherheitstechnik; Hallenbau;<br />

Wirtschaftsbau; Brandschutz; Keramik;<br />

Sanitär; Klima-/Heiztechnik; Betonbau und<br />

Hybridbauweise.<br />

element + BAU 6/23 erscheint am<br />

18.12.<strong>2023</strong>.<br />

Angeschlossen der<br />

Informationsgemeinschaft zur<br />

Feststellung der Verbreitung<br />

von Werbeträgern e.V. –<br />

Sicherung der Auflagenwahrheit<br />

Bezugspreis:<br />

Jahresabonnement:<br />

EUR 48,- + EUR 12,- Versandkosten<br />

zzgl. MwSt.<br />

Auslandsbezugspreis:<br />

EUR 48,- + EUR 18,- Versandkosten<br />

Druck:<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstr. 27<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Derzeit gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 55, ab 01.01.<strong>2023</strong><br />

© Copyright <strong>2023</strong><br />

element + BAU • 5/<strong>2023</strong><br />

51


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