163. Dezember 2023

Stadtleben
herigen Gebäuden entdeckt, die noch
älter waren. Der historische Lastenaufzug
zum Einlagern der Waren ist noch
original erhalten und funktionsfähig! Er
funktioniert wie ein Ankerspill auf einem
alten Schiff zum heben des Ankers.
Eine weitere Herausforderung stellten
die Sprießarbeiten im gesamten Gebäude
dar. Vom Erdgeschoss bis ins Dachgeschoss
wurden die Lasten so verteilt,
dass die Reparaturen durchgeführt werden
konnten.
Im Erdgeschoss wurde mehrfach umgesprießt,
um die Fundamente und Bodenplatte
nach Statik Angabe herstellen
zu können.
Das Gebäude besitzt 26 kleine Dachgauben,
welche komplett ersetzt wurden.
Jede Gaube wurde einzeln aufgemessen,
da das Gebäude sich über die Jahrhunderte
stark verformt hat. Jede Gaube
ist somit ein Einzelstück!Eine Herausforderung
nach der Sanierung sind die
Setzungen im gesamten Gebäude durch
die Holztrocknung. Das Gebäude wird
nun beheizt. Die Treppenanlage wurde
im Originalzustand erhalten. Lediglich
die Tritte wurden wegen starker Abnutzung
ersetzt.
Während der gesamten Bauzeit und
auch jetzt nach der Sanierung waren
die Tauben ein allgegenwärtiges Problem,
den sie übertragen die Krankheitserreger
und verschmutzen täglich die
Baustelle, Baumaterialien und Werkzeuge.
Im 2. Obergeschoß mussten Bundpfosten
komplett ersetzt werden. Eichenpfosten
mit der Dimension 36 cm
auf 44 cm breit und ca. 400 kg schwer,
wurden hier für eingebaut. (Der Einbau
wurde wie früher auf Rollen und mit einem
Kettenzug bewältigt). Das siebenstöckige
Gebäude zeichnet sich durch
eine schmuckvolle Giebelfassade aus
und durch die aufwändigen Verblattungen
in Form von Eichenlaub wird der repräsentative
Charakter des Gebäudes
unterstrichen.
Im Erdgeschoss befand sich einst die
Zollstation, darüber wohnte der Zöllner
mit seiner Familie und Gehilfen.
Die oberen Stockwerke stellten Warenlager
und Fruchtkasten für die Zehnten
und Gülten.
8 12/2023