FML 11-12/2023 SEHON online

B 8503 E
FML
11/12
November/Dezember 2023
67. Jahrgang
Der Fahrzeug- und Metall-Lackierer / Das Lackiererhandwerk
SCHWERPUNKT
E-Mobilität und deren
Anforderungen an Betriebe
INTERVIEW
Den Rockstars auf
den Zahn gefühlt
NACHHALTIGKEIT
Nachhaltiges Wirtschaften
in Reparaturbetrieben

SCHWERPUNKT
Die Reparatur von Elektro-,
Wasserstoff- und Hybrid-Fahrzeugen
verlangt von Karosserie-
und Lackierbetrieben viel
Know-how und die richtige
Ausrüstung. Mit seinem Programm
CAMELEON-Systems
bietet SEHON seinen Kunden
passende Produkte und Knowhow
für sichere und verantwortungsvolle
Reparaturprozesse
in der E-Mobilität.
Eine Frage
der Verantwortung
Kernelemente des CAMELEON-Systems
sind spezielle Karosseriearbeitsplätze
in den Ausstattungsvarianten
Premium, Economy und E-Station. Mit
diesen Arbeitsplätzen können alle modernen
Materialmix-Karossen und E-
Fahrzeuge ergonomisch, wirtschaftlich
und vor allem sicher bearbeitet werden.
Je nach Arbeitsplatzvariante sorgen fest
integrierte oder mobile Absaug- und Sicherheitstechnik
für die Extraktion von
gefährlichem Rauch, schädlichen
Dämpfen und Gasen. Außerdem gilt es
mögliche Explosionen durch chemischphysikalische
Reaktionen zu verhindern.
Die von SEHON eingesetzte Sicherheitstechnik
erfüllt dabei nicht nur die
deutschen bzw. europäischen Sicherheitsvorgaben,
sondern die weltweit
strengsten, nämlich die gesetzlichen
Vorgaben der USA. Deshalb liefert SE-
HON bereits heute die geforderten sensorgesteuerten
Mess- und Warnsysteme
und sorgt für die Überwachung und
Dokumentation der Konzentration
schädlicher Substanzen am Arbeitsplatz.
Ausgangspunkt ist der von SE-
HON 2016 entwickelte CAMELEON
Arbeitsplatz. Laut Hersteller der erste
und professionelle Karosseriearbeitsplatz
für die Bearbeitung von Karosserien
aus Aluminium, Carbon, Stahl und
Kunststoff (Multimaterialmix).
Dazu Tiemo Sehon: „Wir haben seitdem
unser Wissen über den sicheren
Umgang mit gefährlichen Stoffen, Stäuben,
Substanzen, Dämpfen und Rauch
kontinuierlich weiter entwickelt und in
einzigartige Produkte u. a. für E-Fahrzeuge
umgesetzt. So bieten wir für jeden
Betrieb geeignete Arbeitsplätze inklusive
der erforderlichen Sicherheitstechnik.
Betriebsinhaber dürfen Sicherheitsanforderungen
nicht einfach ignorieren
oder mögliche Gefahren für den
eigenen Betrieb, die Mitarbeitenden
und die Umwelt verharmlosen. Denn im
eigenen Betrieb haftet ausschließlich
der Betriebsinhaber für mögliche Schäden.
Die europäische Gefahrstoffverordnung
und andere Gesetze und Verordnungen
erfordern saubere betriebliche
Sicherheitsstrukturen. Wir sorgen
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SCHWERPUNKT
dafür, dass unsere Kunden die bestmögliche
und zukunftssichere Technologie
erhält, ein Gesamtpaket aus perfekten
gesetzeskonformen Produkten
und passendem Know-how. Alles aus einer
Hand.“
Bei der Entwicklung von CAMELEON-
Systems standen bei Sehon folgende
Fragen im Mittelpunkt: Was bedeuten
die Sicherheitsanforderungen und die
Gefahrstoffverordnung für Karosseriewerkstätten?
Welche chemischen, physikalischen
und rechtlichen Kenntnisse
sind für sicheres Arbeiten erforderlich?
Was sind die Anforderungen an die
Verarbeitung für sicheres Arbeiten?
Welche Ausrüstungslösungen gibt es
für diese neuen Risiken?
Hier fünf von SEHON genannte Risikobeispiele
, die in Karosseriebetrieben
sehr oft unterschätzt bzw. sogar unbekannt
sind.
Risikobeispiel 1:
Feinstaub von Aluminium
Physikalisch: Aluminiumstaub ist entflammbar
oder sogar explosiv, je nach
Konzentration und Größe der Partikel.
Chemisch: Aluminiumstaub + Wasser
ergibt brennbares oder explosives Wasserstoffgas.
Risikobeispiel 2:
Feinstaub aus Stahl
Chemisch: Rost von Stahl + Aluminiumstaub
kann Hitze erzeugen. Chemisch:
Rost aus Stahl + Aluminiumstaub + starke
Zündquelle kann eine Thermitreaktion
hervorrufen, die mit einer Temperatur
von 2.400°C brennt und mit Wasser
nicht gelöscht werden kann! Physikalisch:
Stahlpartikel können statisch aufgeladen
sein und eine Zündquelle darstellen,
selbst wenn der Staub kalt ist.
Physikalisch: Die heißen Stahlfunken
beim Schleifen können eine perfekte
Zündquelle für den Aluminiumstaub
darstellen. Physikalisch: Bei einem
Sandwichschnitt durch Aluminium und
Stahl werden gleichzeitig der explosive
Aluminiumstaub und die Zündquelle
aus heißen Stahlfunken erzeugt!
Risikobeispiel 3:
CFK-Feinstaub (CFRP)
Chemisch: CFK-Staub (kohlenfaserverstärkter
Kunststoff) ist entflammbar
oder sogar explosiv, je nach Konzentration
und Größe der Partikel. Physikalisch:
CFK-Staubpartikel können statisch
aufgeladen sein und eine Zündquelle
darstellen, selbst wenn der
Staub kalt ist. Gesundheit: CFK-Staub
ist gesundheitsschädlich und steht im
Verdacht, krebserregend zu sein. Physikalisch:
CFK-Staub ist leitfähig und
kann elektronische Geräte wie
Smartphones, Computer oder Diagnosesysteme
zerstören. Recycling: CFK-
Staub ist ein gefährliches Material und
muss gemäß den örtlichen Vorschriften
und Bestimmungen recycelt werden.
Risikobeispiel 4:
Rauch / Giftige Dämpfe
Die Risikobewertung ist einfach:
Schweißen wird von der WHO als
„krebserregend 1a“ eingestuft. Alle
Schweißvorgänge müssen unter Verwendung
der Schweißrauchabsaugung
und des Emissionssensors durchgeführt
werden. Bei Überschreitung der Emissionsgrenzwerte
muss vorübergehend ein
Atemschutz getragen werden! - Generell
als „krebserregend 1a“, unabhängig
vom Schweißverfahren und dem zu
schweißenden Werkstoff. Die Begründung:
Die weltweit explodierende Zahl
von Krebsfällen bei Schweißern. – Der
Klebstoffrauch aus der thermischen
Auflösung setzt ein hochkomplexes und
sehr giftiges Rauch- und Gasgemisch
frei. Die leitende Gefahr ist der darin
enthaltene Zyanidgehalt!
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SCHWERPUNKT
Risikobeispiel 5:
Explosive Gase
Chemisch: Gase können in Verbindung
mit Luft eine explosionsfähige Atmosphäre
bilden. Physikalisch: Die Ansammlung
von explosiven Gasen in der
Atmosphäre kann zu deren Selbstentzündung
führen. Unmittelbare Gefahr
für Leben und Gesundheit. Ein sehr
wichtiger Faktor, der das Risiko einer
Entzündung erhöht, ist die Konzentration
eines explosiven Gases.
Heute bietet SEHON ein breites Programm
professioneller Arbeitsplatzsysteme
für den sicheren Umgang und die
sichere Bearbeitung von Karosserien
moderner Bauart. Dazu gehören vor allem
Elektrofahrzeuge (BEV, HEV,
PHEV und FCEV) und Multimaterialmix-Karosserien.
Das CAMELEON-System
von SEHON sorgt für Sicherheit im
Betrieb und am Arbeitsplatz bis hin zu
Problemlösungen bei der Havarie, bei
Defekten und der Entsorgung von Batterien
der Elektrofahrzeuge.
„Für unsere Kunden, Interessenten, Verbände
und OEMs steht unser neues
CAMELEON Training Center zur Verfügung“,
so Tiemo Sehon, „hier können
Interessierte unser Gesamtprogramm
live begutachten und testen. Außerdem
vermitteln wir wertvolles praktisches
Know-how und beantworten die wichtigsten
Fragen rund um die Reparatur
moderner Karosserien inklusive E-Fahrzeugen.
Denn im technischen Arbeitsschutz
gilt: 70 % der Sicherheit kommt
vom Wissen, 30 % von der richtigen
Ausstattung. Betriebssicherheit, Arbeitsplatzsicherheit
und Umweltschutz im
Sinne unserer Kunden sind auch für
uns eine Frage der Verantwortung. Interessierte
Betriebe können sich gerne
bei uns informieren.“
☐
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