Salzburg Airport Magazin 02 2023

Reise Highlights
Metropole der Vielfalt
Und noch heute prallen in der 15-Millionen-Einwohner-Metropole
die Gegensätze
aufeinander: Tradition und Moderne,
Arm und Reich, Asien und Europa,
Religion und Laizismus, Poesie und
Politik sind hier untrennbar miteinander
verbunden und sorgen für den einzigartigen
Puls der Stadt. Und mittendrin zirpt,
zwitschert, krächzt und kräht es an allen
Ecken und Enden.
Papageien im Palastgarten
Ein Spaziergang durch den Gülhane-Park
im Herzen der historischen Altstadt lohnt
sich auf alle Fälle. Der idyllische Garten
war einst Teil jener berühmten Palastanlage,
in der die Sultane des osmanischen
Reiches residierten. Erst 1912 wurde
der Park für die Öffentlichkeit zugänglich
gemacht. Seitdem zählt er zu den beliebtesten
und schönsten Erholungsorten
der Stadt. Für Urlauber bietet er die ideale
Gelegenheit für eine kurze Pause nach
dem Besuch des Topkapı-Palasts mit seinem
berühmten Harem. Aber bitte nicht
wundern, wenn beim entspannten Teetrinken
plötzlich ein Papagei von einem
Baum zum nächsten flattert. Im Park hat
sich nämlich eine Gruppe Halsbandsittiche
angesiedelt. Wie und wann sie genau
hierher kamen, ist nicht bekannt. Klar ist
aber: Die Einheimischen haben sich an
die gefiederten Zeitgenossen gewöhnt
und freuen sich über die bunten Farbtupfer
im Alltag.
Fürstliche Vogelhäuser
Vom Gülhane-Park und dem Topkapı-
Palast ist es nur ein Katzensprung zu
den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Istanbuls. Wer beim Spaziergang vorbei
an der berühmten Hagia Sophia oder
der Sultan-Ahmed-Moschee (Blaue
Moschee) die Augen offenhält, wird
sie mit Sicherheit bald entdecken: die
kleinen, kunstvollen Vogelhäuschen, die
in Istanbul viele Fassaden zieren. Die
osmanischen Architekten des 17. bis 19.
Jahrhunderts bauten nämlich nicht nur
ihren Herrschern, sondern auch ihren gefiederten
Zeitgenossen prunkvolle Paläste
- wenn auch im Miniaturformat. Im Winter
bieten die osmanischen Vogelhäuser dem
städtischen Federvieh Schutz vor der
Kälte, im Sommer sind sie ein Rückzugsort
vor der Hitze. Viele Exemplare sind
kunstvoll gestaltet und erinnern an Paläste
oder Moscheen. Apropos: In Istanbul gibt
es heute über 3.000 islamische Gotteshäuser.
Diese atemberaubende Zahl sollte
jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,
dass die Stadt schon immer ein Ort
der religiösen Vielfalt war. Bestes Beispiel
dafür ist die Hagia Sophia: 537 als
byzantinische Kathedrale erbaut, wurde
sie ab 1453 als Moschee und später als
Museum genutzt. Mit ihrer atemberaubenden
Kuppel ist sie ein herausragendes
Baudenkmal der Spätantike und ein Stein
gewordener Beweis für die wechselhafte
Geschichte der Stadt.
Istanbul
Über 3.000 Moscheen gibt es in Istanbul.
Doch man sollte sich nicht täuschen lassen,
denn bis heute ist die Stadt Heimat vieler
verschiedener Kulturen und Religionen.
Brücke zwischen den Welten
Vom historischen Zentrum im Stadtteil
Fatih führt die Galatabrücke ins
“europäische” Viertel Beyoğlu mit seinen
unzähligen Bars, Cafés und Boutiquen.
Heimliche Stars der Galatabrücke sind die
zahlreichen Fischer, die hier jeden Tag ihre
Angelruten auswerfen und im Wasser des
Goldenen Horns auf einen reichen Fang
hoffen. Stundenlang könnte man auch
als Istanbul-Besucher hier ausharren,
um dem regen Treiben zuzusehen und
die Klänge, Gerüche und Eindrücke der
pulsierenden Metropole in sich aufzunehmen.
Sobald der Hunger kommt,
lohnt sich ein Abstecher auf den kleinen
Fischmarkt am Ufer von Beyoğlu. Die
kleinen Lokale und Stände servieren köst-
12