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<strong>Zeitarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflege<br />
In jedem dritten Fall wurden die Beschäftigten aus Krankenhäusern o<strong>der</strong> Pflegee<strong>in</strong>richtungen durch e<strong>in</strong>e<br />
Stellenanzeige o<strong>der</strong> Medienberichte auf die Beschäftigungsmöglichkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeitarbeit</strong> aufmerksam. In<br />
den an<strong>der</strong>en Gruppen (an<strong>der</strong>e Beschäftigung, nicht beschäftigt) bewegt sich <strong>der</strong> Anteil <strong>in</strong> ähnlicher Größenordnung,<br />
bei zuvor <strong>in</strong> Ausbildung bef<strong>in</strong>dlichen Personen liegt er etwas darunter. Die aktive Abwerbung durch<br />
e<strong>in</strong> <strong>Zeitarbeit</strong>sunternehmen spielt h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong>e nennenswerte Rolle (3,1 Prozent). Für die Behauptung, es<br />
gebe e<strong>in</strong> „aggressives Abwerbeverhalten“ seitens <strong>der</strong> <strong>Zeitarbeit</strong>sfirmen (DKG, 2023, 4) f<strong>in</strong>det sich somit ke<strong>in</strong><br />
empirischer Beleg.<br />
Tabelle 3-1: Vorbeschäftigung und Rekrutierungsweg<br />
Anteile <strong>der</strong> <strong>Zeitarbeit</strong>skräfte - Spaltenprozente<br />
Rekrutierungsweg<br />
Vom <strong>Zeitarbeit</strong>sunternehmen<br />
abgeworben<br />
Zuvor <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gesundheits-<br />
/Pflegee<strong>in</strong>richtung<br />
beschäftigt<br />
<strong>in</strong> Ausbildung<br />
Vorherige Beschäftigung<br />
Zuvor woan<strong>der</strong>s<br />
beschäftigt<br />
Zuvor nicht<br />
beschäftigt<br />
Insgesamt<br />
2,8 1,8 8,5 3,1<br />
Stellenausschreibung 20,3 17,1 26,3 28,3 20,5<br />
Medienberichte 12,5 11,7 11,9 4,5 11,7<br />
Von <strong>Zeitarbeit</strong>skraft abgeworben<br />
H<strong>in</strong>weise von Freunden/Bekannten<br />
14,7 14,3 7,0 12,9<br />
35,3 39,1 30,0 49,8 35,0<br />
An<strong>der</strong>er Weg 11,5 11,3 14,2 14,5 11,5<br />
Ohne Angabe 2,9 4,7 2,1 3,0 5,4<br />
Insgesamt 100 100 100 100 100<br />
Nachrichtlich: Zeilenprozent<br />
78,7 7,2 9,9 4,3 100<br />
(n)=3.170<br />
Quelle: <strong>IW</strong>-<strong>Zeitarbeit</strong>erbefragung 2022/2023. <strong>IW</strong>.<br />
Knapp sieben von zehn <strong>Zeitarbeit</strong>skräften entschieden sich für die Anstellung bei e<strong>in</strong>em <strong>Zeitarbeit</strong>sunternehmen,<br />
weil sie sich dort leistungsgerecht entlohnt fühlten (Tabelle 3-2). Für knapp zwei Drittel war e<strong>in</strong>e größere<br />
Arbeitszeitsouveränität ausschlaggebend. Leistungsgerechte Vergütung und Arbeitszeitsouveränität<br />
spielen <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären Krankenpflege noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e etwas größere Rolle. Wenn <strong>Zeitarbeit</strong>skräfte aufgrund<br />
e<strong>in</strong>er größeren Verlässlichkeit <strong>der</strong> Dienstpläne e<strong>in</strong>e Beschäftigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb <strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung<br />
aufgenommen haben, sagte die Hälfte dieser Beschäftigten zugleich, dass sie auch die größeren<br />
E<strong>in</strong>flussmöglichkeiten auf die eigenen Arbeitszeiten schätzen. Arbeitszeitsouveränität und Verlässlichkeit,<br />
also stabile Arbeitszeitrahmenbed<strong>in</strong>gungen, gehen folglich für gut 16 Prozent aller <strong>Zeitarbeit</strong>skräfte Hand <strong>in</strong><br />
Hand. Für jede achte <strong>Zeitarbeit</strong>skraft war <strong>in</strong> Arbeitszeitfragen zusätzlich alle<strong>in</strong> schon e<strong>in</strong>e hohe Verlässlichkeit<br />
<strong>der</strong> Dienstpläne als Motiv ausschlaggebend.<br />
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