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Ideenplus 01/2012

Sie erhalten ein Kindestundenprogramm mit einer Beispielgeschichte und 8 Bildern zum Thema Erlösung. Die Geschichte eignet sich besonders für die Zeit vor Ostern, um den Kindern den Begriff „Erlösung“ zu verdeutlichen. Erlösen meint „loskaufen“. Gott hat uns erlöst durch das Blut seinen Sohnes. Die Geschichte lädt dazu ein, den Loskauf anzunehmen.

Sie erhalten ein Kindestundenprogramm mit einer Beispielgeschichte und 8 Bildern zum Thema Erlösung. Die Geschichte eignet sich besonders für die Zeit vor Ostern, um den Kindern den Begriff „Erlösung“ zu verdeutlichen. Erlösen meint „loskaufen“. Gott hat uns erlöst durch das Blut seinen Sohnes. Die Geschichte lädt dazu ein, den Loskauf anzunehmen.

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Artikel<br />

euer Gott, der euch aus Ägypten herausgeführt<br />

hat, um euch Kanaan zu geben<br />

und euer Gott zu sein.“ (V. 38) Wenn sie im<br />

Land ihrer Verheißung ankommen werden,<br />

wird jede Sippe Ackerboden als Erbbesitz<br />

erhalten. Dieser soll über die Generationen<br />

nicht verloren gehen. Ihr „Besitz“<br />

mündet aber in einem reinen Nutzungsrecht:<br />

Die Ernte, der Ertrag gehört<br />

dem, der den Boden bestellt. Das Land,<br />

der Boden jedoch ist eigentlich und ausschließlich<br />

Gottes Eigentum. Alle anderen,<br />

menschlichen Besitzansprüche sind<br />

folglich nachgeordnet.<br />

Entsprechendes gilt für die Menschen,<br />

die Israeliten: „Denn sie sind meine<br />

Knechte [Sklaven, Eigentum]; ich habe<br />

sie aus Ägypten herausgeführt; sie sollen<br />

nicht verkauft werden, wie ein Sklave<br />

verkauft wird.“ (V. 42) In Ägypten waren<br />

sie gedemütigt, enteignet, rechtlos und<br />

weil Gott sie befreite, sollten sie nicht<br />

wieder versklavt werden. Sollten Lebensumstände,<br />

z. B. durch Verarmung<br />

sie manchmal wirtschaftlich knechten,<br />

dann sollten sie sich dabei untereinander<br />

nicht ihrer Würde berauben. Sie sollten<br />

ihren Lebensunterhalt selbst verdienen<br />

dürfen und entlohnt werden. Und<br />

ihr Selbstbewusstsein darf in ihrer einzigartigen<br />

Befreiung durch Gott gründen.<br />

In ihrem Umgang miteinander –<br />

insbesondere in wirtschaftlich schwierigen<br />

Situationen – sollte sich ausdrücken,<br />

dass sie Menschen sind, die Gott befreit<br />

hat. „Fürchte deinen Gott …“ (V. 17b. 36b.<br />

43b) Durch vielleicht gewieftes Verhandlungsgeschick<br />

sollten sie keine Notlage<br />

ihres Mitbürgers ausnutzen oder überhaupt<br />

einen Vorteil oder Gewinn daraus<br />

ziehen. Jegliche Form offener oder<br />

versteckter Gewalt sollte unterbleiben,<br />

„denn ich bin der Herr, euer Gott … und<br />

dein Bruder soll neben dir leben können.“<br />

(V. 17c und 36c) Weil sie Erlöste sind, sollten<br />

sie auch „Löser“ für andere sein, indem<br />

sie ihnen Erlösung verschaffen und<br />

sie aus zwanghaften Lebenslagen befreien.<br />

Wieder frei werden<br />

Sollte jemand in Israel seine wirtschaftlich<br />

wichtigste Grundlage verlieren,<br />

sei es selbst oder den Umständen<br />

geschuldet, so wird hierfür ein Rückkauf-Recht<br />

eingeführt. Andere Verwandte<br />

sollen die Betroffenen loskaufen können.<br />

Findet er selbst einen Weg, die Mittel<br />

für einen Rückkauf aufzubringen,<br />

steht ihm ebenfalls dieses Recht voll zu.<br />

Sollte jemand in Israel sich selbst –<br />

und seine Familie – verkaufen müssen,<br />

seine Freiheit verspielen und sich sklavisch<br />

abhängig machen, so wird für diese<br />

Zwangslage ein Loskauf-Recht festgelegt.<br />

Kann der Betroffene durch eisernes<br />

Sparen selbst den Preis aufbringen,<br />

so steht ihm der Weg offen, sich und die<br />

Seinen freizukaufen. Sollte ihm das nicht<br />

gelingen, sind nahe Verwandte in der<br />

Pflicht, ihn freizubekommen.<br />

Der Preis für den Freikauf kann von<br />

niemandem willkürlich festgelegt werden<br />

oder sonst in irgendeiner Weise Profit<br />

aus dem Dilemma der Schuldner gewonnen<br />

werden. Der Rückkaufwert orientiert<br />

sich an der Zeitspanne, die bis<br />

zum jeweiligen fünfzigsten Jahr bleibt.<br />

Mit festen Rechengrößen wird ein Restwert<br />

bestimmt, der als Entschädigung<br />

zu erstatten ist, um wieder freizukommen.<br />

Dafür stehen die Türen jederzeit<br />

offen.<br />

Freiheit als Grundrecht<br />

Sollten eben diese eigenen und zwischenmenschlichen<br />

Versuche scheitern,<br />

so gipfelt alles in dem Jubeljahr. Gefeiert<br />

werden hier die Freiheit und der Neuanfang,<br />

die rechtlich garantiert geschenkt<br />

werden. Sie werden empfangen als Amnestie,<br />

als Vergessen, als Vergebung,<br />

ohne dass eine Strafe abzuleisten oder<br />

durch Kompensation etwas wiedergutzumachen<br />

ist. Gott selbst verbürgt sich<br />

dafür und erhebt es zum Grundrecht. Er<br />

adelt dieses als Zeichen menschlicher<br />

Würde: Menschen, die selbstbestimmt<br />

und frei sein sollen, Menschen, denen<br />

die wichtigsten Lebensgrundlagen garantiert<br />

sind. Und Gott gewährleistet sie,<br />

er allein und ausschließlich. Das ist wesentlich.<br />

Sie sind nicht vom ihm losgelöst<br />

zu haben, sondern werden von ihm<br />

eingelöst. Man kann sie nicht ohne Gott<br />

denken, sie verselbständigen sich nicht,<br />

sondern bleiben an ihn gebunden. Er<br />

bleibt die übergeordnete Größe, die<br />

oberste Instanz, von der das menschliche<br />

Leben abhängig bleibt. So kann diese<br />

Freiheit auch nur empfangen werden,<br />

festgemacht an Gott, in einer sehr direkten,<br />

persönlichen Beziehung zu ihm. Es<br />

ist Freiheit in Abhängigkeit, eine freie<br />

Abhängigkeit von Gott und keine vollkommen<br />

unabhängige Freiheit – ohne<br />

ihn. Und der Weg in diese Freiheit soll<br />

immer offen bleiben, so wie es seine Verordnungen<br />

für Israel veranschaulichen<br />

und lehren.<br />

Jesus Christus sagt einmal: „Denn<br />

auch der Menschensohn [er, Jesus] ist<br />

nicht gekommen, um sich dienen zu lassen,<br />

sondern um zu dienen und sein Leben<br />

hinzugeben als Lösegeld für viele.“<br />

(Markus 10,45) Wenn Jesus vom „Lösegeld“<br />

spricht, dann bezieht er sich auf<br />

dieses beschriebene Rechtssystem, das<br />

Gott Israel verordnete. Jesus meint den<br />

Preis, der zu zahlen ist, wenn das Rückkauf-<br />

oder Loskauf-Recht in Anspruch<br />

genommen wird. Er kompensiert die<br />

Verschuldungen, in die jemand geraten<br />

ist, und setzt einen Menschen aus sklavischen<br />

Abhängigkeiten (wieder) frei.<br />

Dieser Kaufpreis öffnet die Tür zu einem<br />

Neuanfang. Jesus selbst bringt sich als<br />

„Lösegeld“ ein, er ist der Preis. Wenn er<br />

– und damit Gott selbst – den Preis bezahlt<br />

und Menschen freikauft, dann ist<br />

das Jubeljahr, das alle fünfzig Jahre stattfand,<br />

ausgehebelt oder vielmehr dauerhaft<br />

vorgezogen. Es kann jederzeit stattfinden.<br />

Die Freiheit, die Gott schenkt, ist<br />

jederzeit zugänglich und möglich.<br />

Herbert Putz<br />

Missionsreferent der KEB-Deutschland<br />

Bibelstellen zitiert nach der Einheitsübersetzung<br />

Ausgabe 4 • 2<strong>01</strong>1 5

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