KnapsackSPIEGEL 6/2023
Das Magazin des Chemieparks Knapsack
Das Magazin des Chemieparks Knapsack
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KNAPSACK<br />
SPIEGEL<br />
MAGAZIN 6 / <strong>2023</strong><br />
Mensch, was für<br />
ein Jahr …
Interview mit Reiner Wirsbitzki<br />
Es gibt Menschen, mit denen man immer wieder zusammenarbeitet und<br />
die man – vermeintlich – zu kennen glaubt. Wie eindimensional gedacht!<br />
Ich fuhr zum Interview mit Reiner Wirsbitzki, um über Pool-Billard zu<br />
sprechen, in Erwartung eines entspannten, netten Termins. Ein Wort wie<br />
Überraschung kam mir beim Gedanken an den Nachmittag nicht in<br />
den Sinn. Und dann öffnete er Ralf, der die Fotos schoss, und mir mehr<br />
als die Tür zum Billard-Vereinsheim in Berrenrath und erlaubte uns<br />
Einblicke in eine Wirsbitzki-Welt fern der Betriebsratsarbeit bei<br />
Clariant, aber ebenso bedeutend für ihn persönlich. Er war so offen,<br />
uns den Blick freizugeben auf eine andere Facette seiner selbst.<br />
Am Ende waren wir vermutlich alle drei im besten Sinne überrascht.<br />
Ein besonderes und inspirierendes Interview.<br />
SIMONE
Beitrag über Rettung<br />
aus Aufzügen<br />
Ich muss zugeben, dass ich bisher immer ein leicht komisches Gefühl<br />
hatte, wenn ich in einem Hochhaus Aufzug fuhr. Das Gespräch mit Nico<br />
Kiel und Arno Büscher ist in dieser Hinsicht durchaus hilfreich. Ich erfahre,<br />
dass ich mich hierzulande in Aufzügen sicher fühlen kann. Was sich nicht<br />
erfüllt, ist meine leise Hoffnung auf spektakuläre Kletterfotos –<br />
so etwas wird bei den Schulungen nicht geübt, sondern es geht um<br />
Technik und Psychologie in Bezug auf eingeschlossene Personen.<br />
Dennoch ein spannendes Thema, das vielleicht auch dem/der ein oder<br />
anderen Leser*in hilft, entspannt Aufzug zu fahren.<br />
BRITTA<br />
Blicken Sie<br />
mit unserem<br />
Redaktionsteam<br />
auf besondere<br />
Momente des<br />
vergangenen<br />
Jahres.
19<br />
10<br />
14<br />
06<br />
INHALT<br />
06 Knapsack macht Dampf:<br />
150 Jahre eew<br />
10 PSM3: Die letzten Kabel<br />
sind getrennt<br />
12 Doppelfunktion:<br />
Rainer Schillinger im Interview<br />
14 Da geht noch was: Produktionssteigerung<br />
mit Lerneffekt<br />
16 Pensionäre: der Entstehung<br />
von Knapsack auf der Spur und<br />
gemütlich beim Jahrestreffen<br />
18 Gefahren abwehren: THW und<br />
polnische Politiker besuchen<br />
den Chemiepark<br />
19 Benefizkonzert: satter Sound<br />
im Feierabendhaus<br />
20 Nachrichten, Ankündigungen<br />
und Termine
MAGAZIN 1/ <strong>2023</strong><br />
Editorial<br />
6 / <strong>2023</strong><br />
18<br />
Mensch, was für ein Jahr. Ein Freund<br />
erzählte, dass er sich im Dezember<br />
immer die Zeit nimmt, fünf persönliche<br />
Highlights des Jahres – private wie<br />
berufliche – aufzuschreiben. Er sagte:<br />
„Tatsächlich gibt es sie immer, auch wenn<br />
ich vorher bei der Rückschau skeptisch war. Es tut gut,<br />
die positiven Dinge zu fokussieren.“ Für den letzten<br />
KNAPSACKSPIEGEL <strong>2023</strong> haben wir die Ausgaben des<br />
Jahres gesichtet und einige unserer Highlights aus der<br />
Redaktion zusammengetragen. Außerdem erzählen<br />
Berichte aus dem Chemiepark von Glanzleistungen, wie<br />
etwa über das Team bei Bayer, das eine beeindruckende<br />
Produktionssteigerung erzielt hat. Oder über zwei<br />
YNCORIS-Mitarbeiter, die maßgeblich am erfolgreichen<br />
Rückbau der PSM3 der BASF beteiligt waren. Und auch<br />
über mehr als 900 Menschen, die im November im<br />
Feierabendhaus einen „beswingten“ Abend erlebten.<br />
Vielleicht ist dieses Heft eine Anregung, die eigenen<br />
Highlights zu benennen, den Blick aufs vergangene<br />
Jahr gerade zu rücken und mit einer Portion Optimismus<br />
ins neue zu starten.<br />
KNAPSACK<br />
SPIEGEL<br />
12<br />
Alles Gute für 2024. Das wird ein Jahr!<br />
Benjamin Jochum, Leonie Sengelmann<br />
und Thomas Kuhlow<br />
Kommunikation Chemiepark Knapsack<br />
Wie schön!<br />
Ideen<br />
brauchten<br />
Raum<br />
Auf den Seiten 2, 3, 22 und 23<br />
finden Sie die persönlichen<br />
Highlights der Redakteur*innen<br />
Wir lassen damit das Jahr <strong>2023</strong><br />
Revue passieren und schließen,<br />
wie wir begonnen haben: mit<br />
einem Blick hinter die Kulissen.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: YNCORIS GmbH & Co. KG, Industriestr. 300,<br />
50354 Hürth, Tel. 02233 48-6570, Fax 02233 48-946570,<br />
knapsackspiegel@yncoris.com, www.chemiepark-knapsack.de<br />
Handelsregister Köln: HRA 18732, UST-IdNr.: DE 812 134 801<br />
Redaktion: Thomas Kuhlow (verantwortlich), Benjamin Jochum,<br />
Leonie Sengelmann, Simone Nörling, Katja Sallewsky, Christiane<br />
Radwan, Dirk Rehberg, Britta Ressing, Günther Geisler; sofern nicht<br />
anders angegeben, ist die Redaktion der Autor der Artikel<br />
Konzept / Gestaltung: Dipl.-Des. Carolin Wanner, Kommunikation<br />
YNCORIS Bildmaterial: Ralf Baumgarten, YNCORIS, Adobe Stock,<br />
BASF, Bayer, Silviu Guiman, Hürther Stadt-Archiv, IHK Köln, PVK, Peter<br />
Zylajew Druck: TheissenKopp GmbH,<br />
40789 Monheim Druckauflage: 1.600 Exemplare<br />
Erscheinungsweise: zwei monatlich, Jahrgang <strong>2023</strong>.<br />
© YNCORIS GmbH & Co. KG Nachdruck und Weiter verbreitung<br />
in allen Medien und Onlinediensten nur mit Geneh migung<br />
der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Illustrationen keine Gewähr.<br />
klima-druck.de · ID-Nr. 23158372<br />
Illustrationen Titel u. hier : 210484kate / Rückseite: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com
6 |
Kranführer Hartmut Müller<br />
durchmischt die Abfälle<br />
mit ihren unterschiedlichen<br />
Energiegehalten im Bunker<br />
sodass ein konstanter<br />
Heizwert des Materials<br />
gegeben ist.<br />
KNAPSACK<br />
MACHT DAMPF!<br />
| 7
Hier steckt mehr drin<br />
150 Jahre<br />
Unternehmensgeschichte<br />
Bernd Schütz ist seit Oktober 2022 Werksleiter<br />
des Ersatzbrennstoffkraftwerkes<br />
(EBKW) Knapsack. Betreiber ist die EBS<br />
Kraftwerk GmbH. Sie gehört zu 50 Prozent<br />
EEW Energy from Waste und zu 50 Prozent<br />
YNCORIS<br />
Die Wurzeln der EEW Energy from Waste<br />
reichen bis in das Jahr 1873<br />
zurück und liegen in Helmstedt:<br />
Im Tagebau Helmstedter Revier förderten die<br />
Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke (BKB)<br />
Braunkohle und nutzen sie ab 1888 als Kraftwerksbetreiber<br />
und Stromerzeuger. Mit dem Wissen<br />
um die Auskohlung des Tagebaus 2016<br />
eröffnete BKB 1990 ein neues Geschäftsfeld und<br />
stieg in die thermische Abfallverbrennung ein.<br />
EEW zählt heute zu Europas führenden Unternehmen<br />
in dem Segmentund setzt Standards hinsichtlich<br />
Umweltschutz, Effizienz und Arbeitssicherheit.<br />
„Eine Tonne Abfall erzeugt 600 kWh Strom. Der Heizwert von Abfall<br />
ist mit Braunkohle vergleichbar – nur weitaus umweltschonender.<br />
Im Verbrennungsprozess werden die im Abfall enthaltenen Schadstoffe<br />
entweder zerstört oder dem Stoffkreislauf entzogen. Ausgefilterte<br />
Rohstoffe und Reststoffe, wie Schlacke, werden wieder im Straßenbau<br />
eingesetzt. Wir reduzieren das Abfallvolumen um 90 Prozent. Die Emissionen<br />
unserer Anlagen unterschreiten deutlich gesetzliche Vorgaben.<br />
Meistens ist die Luft, die unsere Anlagen verlässt, deutlich geringer<br />
belastet als Stadtluft.“<br />
Bernd Schütz<br />
Werksleiter des EBKW Knapsack<br />
8 |
Das Ersatzbrennstoffkraftwerk<br />
(EBKW)<br />
Knapsack versorgt<br />
Standortunternehmen<br />
mit Energie: seit 2021<br />
dampfgeführt. Denn<br />
Dampf bildet die<br />
Hauptkomponente<br />
für die Prozesstechnik<br />
der meisten Betriebe.<br />
Nur die Wärmemenge,<br />
die der Chemiepark<br />
nicht abruft, wird<br />
verstromt.<br />
| 9
OPERATION<br />
AM OFFENEN HERZEN<br />
GEGLÜCKT<br />
Im PSM3-Betrieb wurden die letzten Kabel ausgebaut<br />
Ende Dezember wird der Rückbau des PSM3 der BASF abgeschlossen sein. Zwei Mitarbeiter<br />
aus der Betriebsbetreuung von YNCORIS haben die Anlage über viele Jahre hinweg betreut<br />
und die komplexe Demontage der Elektrik begleitet.<br />
W<br />
aldemar Regner kappt eine<br />
Leitung im PSM3-Betrieb.<br />
Es ist das letzte Kabel im<br />
elektrischen Teil des Rückbaus. Das<br />
Ende des Projekts markiert gleichzeitig<br />
das Ende seines aktiven Berufslebens.<br />
Gemeinsam mit seinem<br />
Kollegen Frank Rittner aus der EMSR<br />
Betriebsbetreuung von YNCORIS hat<br />
er jahrzehntelang im PSM3 gearbeitet.<br />
Wie fühlt er sich an, dieser letzte Akt?<br />
„Ich kann das Projekt sauber abschließen.<br />
Doch die Kolleg*innen werde ich<br />
sehr vermissen. Ich gehe mit einem lachenden<br />
und einem weinenden Auge“,<br />
sagt Regner. „Aber ich freue mich auf<br />
die vielen Projekte zuhause, will öfter<br />
zum Angeln und im Garten arbeiten.“<br />
Auch für Regners Kollege Rittner<br />
ist der Moment ein Einschnitt. Er hat<br />
die Anlage direkt nach seiner Ausbildung<br />
zum Mess- und Regelmechaniker<br />
1985 in Betrieb genommen. „In<br />
einer meiner ersten Bereitschaften<br />
fiel nachts ein Reaktor aufgrund einer<br />
defekten Temperaturmessung aus“,<br />
erzählt Rittner. „Das war für mich als<br />
Junghandwerker schon aufregend.“<br />
Die Pflanzenschutzmittel-Anlagen<br />
interessierten ihn schon immer. Er<br />
sieht es daher als Glücksfall, dass er<br />
die meiste Zeit diese Betriebe betreuen<br />
konnte. Nach dem morgendlichen<br />
Treffen in der Werkstatt ging es direkt<br />
in „seine“ Anlage. „Meine Devise<br />
war immer: Ich habe den ‚3‘ mit angefahren<br />
und stelle ihn auch mit ab“,<br />
so Rittner. „Trotzdem hätte ich ihm<br />
durchaus noch ein paar erfolgreiche<br />
Produktionsjahre gegönnt.“<br />
Waldemar Regner trennt die letzte Leitung<br />
DER ELEKTRISCHE RÜCKBAU IN ZAHLEN<br />
über 3.500 PLT-Stellen<br />
über 6.000 Kabel, insgesamt rund 350 Kilometer<br />
rund 40.000 Rangierungen<br />
rund 700 Messstellen in den PSM4<br />
10 |<br />
Im Kabelboden
Illustration Hintergrund: liuzishan– stock.adobe.com<br />
SEZIEREN STATT RAUSREISSEN<br />
Regner und Rittner kennen im PSM3<br />
jedes Elektrik-Detail: „Man könnte uns<br />
nachts um drei wecken und wir wüssten<br />
direkt Bescheid.“ Das war wichtig<br />
für den Rückbau. Denn ein falsch abgetrenntes<br />
Kabel könnte Messungen<br />
deaktivieren, die noch die Spülung<br />
von Anlagen und die dabei auftretende<br />
Reaktionswärme überwachen. Im<br />
schlimmsten Fall läge die ganze Anlage<br />
lahm – oder die des Nachbarn Bayer.<br />
Denn beim Bau gehörten PSM1, 2 und 3<br />
einem Unternehmen. Viele Leitungen<br />
laufen daher in dicken Bündeln teilweise<br />
seit 40 Jahren durch die nebeneinanderliegenden<br />
Gebäude. Hinzu kam:<br />
Teile der Anlage versorgen den PSM4,<br />
wie die Methanzuführung und die<br />
Abwasserbehandlung, die Bahnverladung<br />
und das Tanklager. Sie benötigen<br />
während der gesamten Zeit den Anschluss<br />
an die Prozessleittechnik.<br />
KLARE REGELN<br />
Die Elektro-Profis nahmen sich daher<br />
immer ein Anlagenteil, zum Beispiel<br />
einen Behälter, vor. Dabei ist klar geregelt,<br />
wer was darf, sämtliche PLT-<br />
Stellen, Kabel und Schaltschränke in<br />
einer speziellen Demontagedatenbank<br />
vermerkt. War das Anlagenteil freigegeben,<br />
starteten Regner und Rittner an<br />
der Sicherung im „E-Raum“. Hier trennten<br />
sie das Kabel ab und kennzeichneten<br />
es. Dann ging es zum anderen<br />
Ende des Kabels, zu einer Messstelle,<br />
Beleuchtung, einem Feuermelder, Motor,<br />
Lautsprecher oder einer Löschanlage.<br />
Bevor auch dort das Kabel gekappt<br />
und markiert wurde, maßen die<br />
Kolleg*innen noch mal nach: Ist das<br />
Kabel auch wirklich ohne Funktion?<br />
Erst dann ging es Stück für Stück an<br />
den Ausbau der Leitungen. Für jeden<br />
Schnitt musste das Ende sichtbar und<br />
klar identifiziert sein. Stellenweise waren<br />
bis zu sechs Personen involviert,<br />
die sich per Telefon am einen und am<br />
anderen Ende des Kabels austauschten.<br />
Doch warum der ganze Aufwand?<br />
Kann die Anlage nicht komplett abgeschaltet<br />
und dann Kabelbahn für Kabelbahn<br />
demontiert werden? Allein das<br />
Entfernen aller Stoffe in der Anlage und<br />
die Vorbereitung des elektrischen Rückbaus<br />
hätte im PSM3 zwei bis drei Jahre<br />
in Anspruch genommen. „Die Demontage<br />
der Kabel und Messungen wäre erst<br />
danach möglich gewesen“, sagt Thomas<br />
Höfert, der leitende PLT-Ingenieur von<br />
BASF. „Das hätte den gesamten Rückbau<br />
deutlich verlängert.“ An der deutlich<br />
komplexeren parallelen Vorgehensweise<br />
führte daher kein Weg vorbei.<br />
ERFAHRUNG GEFRAGT<br />
Arbeiten an der Elektrik sind oft unfallträchtig.<br />
Die Berufsgenossenschaft<br />
ETEM meldet für letztes Jahr<br />
515 Strom unfälle. Höfert: „Wir stellen<br />
höchste Ansprüche an die Sicherheit.<br />
Sie lässt sich nur mit einem eingespielten<br />
Team gewährleisten und mit Menschen,<br />
die aus jahrelanger Erfahrung in<br />
der Anlage genau wissen, was sie tun.<br />
Fachleute, die außerdem über jeden Arbeitsschritt<br />
und damit einhergehende<br />
Risiken nachdenken.“ Die Kolleg*innen<br />
aus Planung, Programmierung, Mechanik,<br />
Betrieb und Dokumentation hätten<br />
ausgezeichnet zusammengearbeitet.<br />
Der gesamte Rückbau verlief unfallfrei.<br />
Von den über 6.000 Kabeln trennte das<br />
Team nur eine einzige 24-Volt-Steuerleitung<br />
unbeabsichtigt. „Das hat uns alle<br />
richtig geärgert, auch wenn es „nur“<br />
einen Rohstoff für eineinhalb Stunden<br />
betraf“, so Höfert. „Bei etwa 60.000<br />
Schnitten in 6.000 Kabel dennoch eine<br />
tolle Leistung des gesamten Teams.“<br />
Rittner und Regener hatten es mit<br />
allerlei Spezialfällen zu tun. „Manch<br />
eine deaktivierte Messung hatte zudem<br />
Auswirkungen auf den PSM4,<br />
dann mussten wir umprogrammieren“,<br />
erklärt Rittner. Ähnliches bei der Abwasseranlage.<br />
Sie behandelte auch den<br />
PSM4, weshalb die dortigen Abwässer<br />
zum PSM5 umgelegt werden mussten.<br />
Die Bilder im Prozessleitsystem wurden<br />
daher permanent aktualisiert und alles<br />
durchgängig dokumentiert. Doch damit<br />
nicht genug. Parallel zum Rückbau<br />
aktualisierte der PSM4 seine Prozessleittechnik-Software.<br />
Die Messwarte<br />
musste dadurch mehrere Bildschirme<br />
mit zwei verschiedenen Versionen im<br />
Am Endverteiler<br />
Rangierverteilersäulen: Frank Rittner<br />
behält den Überblick<br />
Auge behalten. Eine für den Rückbau<br />
und eine neue Version für den PSM4,<br />
die außerdem Teile des PSM3 aufnahm.<br />
Ende Dezember wird der Rückbau<br />
beendet sein, die alten Kabel ausgebaut,<br />
das Gebäude bereit zur Übergabe<br />
an Bayer. Rittner wird bleiben – bei<br />
den Pflanzenschutzmitteln. Für ihn<br />
gibt es im PSM4 und 5 noch viel zu tun:<br />
„Wir sind dort sieben Leute aus der Betriebsbetreuung.<br />
Langweilig wird es<br />
uns nicht.“<br />
KNAPSACKSPIEGEL 6 / <strong>2023</strong> | 11
EIN JAHR VOLLER<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
Rainer Schillinger spricht über seine Doppelfunktion und<br />
das Logistikgeschäft in Krisenzeiten<br />
I<br />
m Oktober 2022 hat Rainer Schillinger, Leiter Service<br />
im Standortbetrieb bei YNCORIS, zusätzlich<br />
die Geschäftsführung von KCG Knapsack<br />
Cargo übernommen und damit Wolfgang Urmetzer<br />
beerbt. Schillinger zur Seite steht Oliver Grossmann,<br />
KCG-Geschäftsführer seitens CTS Container-Terminal<br />
(für den Gesellschafter HGK).<br />
Somit hat Schillinger nun ein gutes Jahr in doppelter<br />
Funktion erlebt. Wie ist es ihm dabei ergangen<br />
und wie sieht er Knapsack Cargo in dieser schwierigen<br />
Zeit für Wirtschaft und Industrie für die Zukunft<br />
aufgestellt?<br />
INTERVIEW<br />
Rainer Schillinger: Das kam nicht unerwartet. Ich habe eng<br />
mit Wolfgang Urmetzer beim Betrieb der KCG zusammengearbeitet.<br />
Er hat mich dann gefragt, ob ich die Funktion<br />
des Geschäftsführers übernehmen möchte, wenn er in den<br />
Ruhestand geht. Da habe ich, nach einer internen Prüfung,<br />
gerne zugesagt. Anschließend hat er mich eingearbeitet.<br />
Sie sind ja durch Ihre langjährige<br />
Tätigkeit bei YNCORIS – seit 2002 –<br />
ein „alter Hase“ im Geschäft und<br />
waren bereits stellvertretender<br />
Betriebsleiter bei Knapsack Cargo.<br />
Da lag es nahe, dass Sie irgendwann<br />
das Ruder übernehmen, oder?<br />
Dann war das keine<br />
große Umstellung?<br />
Im Grunde nicht. Ich kannte die betrieblichen Abläufe. Es<br />
fehlten somit nur die internen Abwicklungen sowie die<br />
Kundenkontakte und -abläufe. Dafür habe ich mit Oliver<br />
Grossmann eine kompetente Unterstützung zur Seite. Bei<br />
Bedarf könnte ich mich auch noch an Wolfgang Urmetzer<br />
wenden, zu dem ich heute noch einen guten Kontakt habe.<br />
Somit war es ein sanfter Übergang.<br />
Aber ein bisschen was Neues<br />
kam doch auf Sie zu, oder?<br />
Ein bisschen. Ich bin am Standort umgezogen, weil mir<br />
Wolfgang Urmetzer sein Büro mit den umfangreichen<br />
Unterlagen vererbt hat. Jetzt findet man mich also in der<br />
Hauptverwaltung. Dann haben wir die ganzen Kundenkontakte<br />
und -themen. Da die KCG kein eigenes Personal<br />
hat, landet jedes Thema bei mir auf dem Tisch. Und dann<br />
das Finanzielle, da musste ich lernen, mich mehr drum zu<br />
kümmern. Bei meinen Aufgaben bei YNCORIS ist für mich<br />
das Geschäft abgeschlossen, wenn die Rechnung gebucht<br />
wurde. Bei der KCG muss ich auch darauf achten, dass das<br />
Geld noch aufs Konto kommt.<br />
Bahntransporte reduzieren CO 2 und LKW-Verkehr<br />
12 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 6 / <strong>2023</strong>
Für den KNAPSACKSPIEGEL im Gespräch war Britta.<br />
Dazu können wir mal<br />
was machen<br />
Bei einer Recherche auf der KCG-Webseite<br />
fiel der Name Rainer Schillinger ins Auge.<br />
Nanu? Hat der KNAPSACKSPIEGEL<br />
eigent lich schon über seine neue Rolle<br />
als Geschäftsführer berichtet? Schnell<br />
ein Abgleich der vergangenen Ausgaben<br />
und ein kurzer Austausch mit<br />
den anderen Redakteur*innen:<br />
Nein, das haben wir noch nicht<br />
aufgegriffen. Dazu können<br />
wir mal was machen!<br />
Sie schreibt gerne über Menschen, die was zu erzählen haben.<br />
„Alter Hase“, neue Aufgaben: Rainer Schillinger<br />
Heißt Doppelfunktion nicht<br />
doppelte Arbeit?<br />
Es bedeutet ganz klar mehr Arbeit und Verantwortung,<br />
die mich am Anfang schon an die Grenze des<br />
Machbaren gebracht haben. Die KCG ist ein Störfallbetrieb<br />
mit all seinen Auflagen, Regeln und Risiken.<br />
Das muss beachtet und bearbeitet werden. Zudem<br />
habe ich bei YNCORIS zwei neue Teams – Abfallwirtschaft<br />
und Betriebsgastronomie – in das Segment<br />
Services bekommen. Diese Mehrarbeit konnte ich in<br />
der alten Struktur nicht mehr leisten, daher habe ich<br />
mit den Teamleitern frühzeitig neue Aufgabenverteilungen<br />
besprochen und auch entsprechend erfolgreich<br />
umgesetzt. Hier möchte ich mich noch mal bei<br />
den Teams für die ausgezeichnete Arbeit bedanken.<br />
Ohne diese Bereitschaft, mehr Verantwortung und<br />
Arbeit zu übernehmen, wären diese Veränderungen<br />
nicht möglich gewesen.<br />
<strong>2023</strong> war aufgrund der Wirtschafts- und<br />
Energiekrise ein schwieriges Jahr für die<br />
Industrie, und die Zukunft ist unklar. Wie<br />
bewerten Sie die Lage für die Logistik?<br />
Für die Logistik war <strong>2023</strong> sehr herausfordernd und es wird<br />
die nächsten Jahre nicht einfacher. Es besteht seit Jahren<br />
ein Fahrermangel, die Infrastruktur, sei es Straße oder<br />
Schiene, ist in einem sehr schlechten Zustand. Viele Kunden<br />
haben die Leistungsabnahme reduziert und können nur<br />
ungenaue Zukunftsprognosen abgeben. Zusätzlich kommen<br />
noch höhere LKW-Mautgebühren hinzu. Der Carbon<br />
Footprint wird vermehrt in den Vordergrund gestellt. Diese<br />
Themen und viele andere werden in der Zukunft nicht<br />
weniger. Auch aus diesen Gründen ist der Chemiepark<br />
Knapsack ein wichtiger Standort in der Region. Bei der<br />
KCG haben wir viel LKW- und Bahnverkehr und können<br />
durch unsere Lagermöglichkeiten die Lieferkettenprobleme<br />
entschärfen, durch die Bahntransporte CO 2 reduzieren<br />
und LKW-Verkehr von der Straße holen. Das Lagergeschäft<br />
funktioniert, der Platz wird dringend gebraucht. Somit bin<br />
ich für die Zukunft optimistisch, wenn sich die Geschäfte<br />
unserer Kunden wieder besser entwickeln.<br />
Was haben Sie<br />
sich vorgenommen?<br />
Ich möchte die Geschäfte bei der KCG auf gutem Niveau<br />
weiterführen und das fortsetzen, was Wolfgang Urmetzer<br />
angestoßen hat. Es gilt, die Bedarfe und Bedürfnisse der<br />
Kunden zu erfragen oder zu erahnen, also als kompetenter<br />
Dienstleister die Marktchancen als Symbiose gemeinsam<br />
mit den Kunden zu nutzen. Somit ist die beständige Weiterentwicklung<br />
des Terminals der KCG ein wichtiger Bestandteil<br />
für die Zukunft des Standortes.<br />
Diese Philosophie gilt selbstverständlich nicht nur für<br />
die KCG, sondern auch für meine anderen Aufgaben innerhalb<br />
der YNCORIS und sicherlich für die gesamte Firma.<br />
Somit wird uns die Arbeit nicht ausgehen, insbesondere<br />
wenn man die verschiedenen Geschehnisse auf unserem<br />
Globus in die Analysen mit einbezieht.<br />
KNAPSACKSPIEGEL 6 / <strong>2023</strong> | 13
E<br />
rst verfärben<br />
sich die<br />
Blätter gelb,<br />
dann bilden sich<br />
graue oder braune<br />
Flecken, wenige<br />
Tage später stirbt das<br />
gesamte Kartoffelkraut<br />
ab. Die Ernte ist dahin.<br />
Deshalb nutzen viele Landwirte<br />
weltweit das Fungizid Infinito® von Bayer, dass<br />
die Kartoffeln schützt. Der enthaltene Wirkstoff Propamocarb<br />
(PMC) wird nur in Knapsack im Batch-Verfahren<br />
hergestellt, also jeweils eine Charge nach der anderen.<br />
Seit der Inbetriebnahme eines eigenen Produktionsteils<br />
in 2014 lief der Prozess rund – und deshalb nahezu unverändert.<br />
Allerdings verbrauchte die eingesetzte Kolonne<br />
viel Dampf, weshalb das Unternehmen nach Möglichkeiten<br />
suchte, um Energie einzusparen. Ein Stein, der<br />
eine ganze Lawine an neuen Ideen ins Rollen brachte.<br />
Am Ende konnte das Team nicht nur einen reduzierten<br />
Dampf- und Wasserbedarf, weniger Abfall und eine verbesserte<br />
Produktrückgewinnung vorweisen, sondern<br />
auch eine Produktionssteigerung von 37 Prozent – und<br />
das ganz ohne Investitionen.<br />
STÜCK FÜR STÜCK ZUM ERFOLG<br />
Schon die erste Datenanalyse zum Energieverbrauch der<br />
Kolleg*innen aus Engineering & Technology (E&T) verriet<br />
nicht nur an der Kolonne Einsparpotenzial, sondern identifizierte<br />
auch teils lange dauernde und daher ineffiziente<br />
Batches. Der Grund: eine fehlerhafte Durchflussmessung.<br />
„Als wir den Betrieb mit 15 Prozent weniger Dampfverbrauch<br />
und einer Taktzeitverkürzung von 60 Minuten<br />
stabilisieren konnten, entstand eine unglaubliche Dynamik<br />
im Team“, sagt Dr. Laura David, 2. Betriebsleiterin<br />
im PSM1-Betrieb. „Unsere Kolleg*innen in den Schichten<br />
haben eine Vielzahl von Ideen entwickelt, die wir im<br />
laufenden Betrieb über Versuche in der Anlage getestet<br />
haben.“ Das ist ungewöhnlich, denn solche Änderungen<br />
erhöhen das Risiko, dass eine Charge nicht die Vorgaben<br />
erreicht. „Wir haben uns<br />
deshalb vorsichtig angenähert,<br />
häufig Proben zur<br />
Qualitätskontrolle gezogen<br />
und sie analysiert“, erklärt<br />
Christian Dinges, Betriebstechniker<br />
im PSM1-Betrieb.<br />
Dabei konnten sie weiteren<br />
Dampf einsparen, die<br />
Taktzeit noch einmal reduzieren<br />
und das Abfalldestillat<br />
insgesamt um<br />
26 Prozent verringern.<br />
„Es ist toll zu sehen, wie viel wir so gemeinsam mit den Expert*innen<br />
von E&T erreichten haben“, so Dinges weiter.<br />
VCI VERGIBT ZWEITEN PREIS<br />
Im März <strong>2023</strong> erreichte das Knapsacker Team erstmalig<br />
das neue Produktionsziel. Die Produktionssteigerung<br />
kam zur richtigen Zeit. Denn die Nachfrage nach dem<br />
Fungizid stieg zuletzt sprunghaft an. Jetzt gab es den<br />
2. Preis im Responsible-Care-Wettbewerb des VCI NRW<br />
(Verband der Chemischen Industrie) obendrauf. Der VCI<br />
lobt die methodische Herangehensweise und die hohe<br />
Eigenmotivation aller Beteiligten des interdisziplinären<br />
Energieteams: „Sie zeigten musterhaft, wie vermeintlich<br />
weitestgehend optimierte Prozesse doch noch erhebliche<br />
Einsparpotentiale bieten. Eine sehr gute Blaupause für<br />
die chemische Industrie.“<br />
BLAUPAUSE AUCH FÜR ANDERE BAYER-BETRIEBE<br />
Doch DS: nicht Bayer nur - für die chemische Industrie, auch Bayerintern<br />
Laura hat David das erfolgreiche Projekt für Aufmerksamkeit<br />
gesorgt. - Einsparungen<br />
wurde im sowohl PSM1, in Knapsack als auch in einem Filmstudio<br />
Um andere Produktionsbetriebe zu inspirieren,<br />
VCI-Preis ein Video und gedreht. Für Felix Hecht aus E&T, der neben<br />
Video-Dreh David im Video => zu sehen ist, eine ganz neue Erfahrung:<br />
kommt<br />
„Das war<br />
sicher<br />
das erste Mal, dass ich vor laufender Kamera gesprochen<br />
habe – kein Vergleich zu meinem Arbeitsalltag.“<br />
nach dem<br />
20.11.<br />
KAMERA LÄUFT!<br />
Die Vorbereitungen neben dem Tagesgeschäft gestalteten<br />
sich anstrengend und zeitlich extrem limitiert, um den<br />
Betrieb und die Messwarte nicht zu stören. So musste das<br />
Team für den Dreh beispielsweise Gerüste im Betrieb abbauen,<br />
um sie am Tag danach für den geplanten Stillstand<br />
wieder aufzubauen. Doch der Aufwand hat sich gelohnt.<br />
„Es ist schon erstaunlich, was ein professionelles Filmteam<br />
aus unserer Anlage herausholen kann“, so David.<br />
Das fertige Video soll innerhalb von Bayer die Nutzung<br />
von modernen Datenanalysetools bewerben. Und klar ist:<br />
Mit ihrem konkreten Beispiel können sich die Knapsacker<br />
sehen lassen.<br />
Da geht noch was!<br />
Bayer-Teamleistung schafft<br />
Produktionssteigerung<br />
um 37 Prozent<br />
14 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 6 / <strong>2023</strong>
DIE VERBESSERUNGEN<br />
Produktionskapazität: +37 Prozent<br />
Abfallmenge: –26 Prozent<br />
Dampfverbrauch: –25 Prozent<br />
Wasser/Jahr: –500 Tonnen<br />
Mit einer engen und engagierten Zusammenarbeit über<br />
Abteilungsgrenzen hinweg zeigt Bayer in Knapsack,<br />
dass auch in einem etablierten und vermeintlich optimal<br />
laufenden Verfahren noch viel Potenzial stecken kann.<br />
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />
| 15
PENSIONÄRSVEREINIGUNG KNAPSACK E. V.<br />
KNAPSACK –<br />
REICH AN GESCHICHTE<br />
Knapsack hat nichts mit knapp im Sinne von<br />
wenig zu tun: Über Wortsinn, Sagen, Entstehung<br />
und Entwicklung des Ortes Knapsack referierte<br />
Dr. Horst Klassen vor dem gut gefüllten<br />
Casino des Feierabendhauses am 15.11.<strong>2023</strong>.<br />
16 |<br />
T<br />
rieben es Ritter auf ihrem herrschaftlichen Schloss<br />
zu doll und weckten Gottes Zorn, so dass er dies und<br />
dessen Umfeld verbrannte und auf diese Weise die<br />
eigentümlich zerfurchte Landschaft entstand? Haben die<br />
verarmten Ritter dann Reisende um ihren Knappsack, sprich<br />
Proviant, gebracht? Die Werkszeitung gab vor Jahrzehnten<br />
eine weitaus friedlichere Version zum Besten: Demnach bewohnte<br />
ein junges Königspaar das Schloss. An der Stelle, an<br />
der das Zauberwasser sprudelte, ließ der junge König einen<br />
tiefen Brunnen ausheben. Dabei fanden die Arbeiter dunkle<br />
Erde, die fremd und seltsam aussah. Der junge König, der<br />
über ihren Fund hocherfreut war, zeigte ihnen, dass diese<br />
„dunkle Erde“ brennen konnte und eine wohlige Wärme gab.<br />
So kamen immer mehr Menschen in die dichten Wälder, die<br />
nach und nach einer sauberen Siedlung Platz machten. Viele,<br />
die ihre ganze Habe nur in einem Sack auf dem Rücken<br />
mitbrachten, gelangten hier zu Reichtum. So sollte man die<br />
Siedlung „Knappsack“ nennen. Dass Knapsack heute nur mit<br />
einem „p“ geschrieben wird, ist die Schuld des Oberhofsekretärs,<br />
der nicht richtig schreiben konnte! Diese und viele weitere<br />
Sagen befassen sich mit der Entstehung von Knapsack.<br />
Der vereidigte Landmesser Petrus Solff markiert<br />
Knapsack in seiner Karte von 1733 mit einer Kapelle und<br />
sechs Häusern. Referent Dr. Horst Klassen weiß zu berichten,<br />
welche Familien darin wohnten und somit zu den Gründern<br />
des Ortes zählen: „Knapsack entstand wahrscheinlich um<br />
das Jahr 1600. Mehrere Hürther Familien siedelten sich am<br />
Waldrand an, in der Gegend der späteren Pützgasse, vermeindlich<br />
auf der Flucht vor der in der Stadt kursierenden Pest.“<br />
Referent Dr. Horst Klassen<br />
startete seine Berufskarriere<br />
1981 in der Forschung im<br />
Werksteil Hürth. 1990 wechselte<br />
er in die dort bestehende<br />
Polypropylenanlage (SPP).<br />
Danach bestand ein beruflicher<br />
Schwerpunkt von<br />
ihm im Aufbau und der<br />
Betriebsleitung der neuen<br />
Masse-Polypropylenanlage<br />
(MPP) der heutigen Lyondell-<br />
Basell. Die Recherche von<br />
Fakten und Geschichten<br />
rund um Knapsack ist sein<br />
Steckenpferd.<br />
DIE UR-KNAPSACKER<br />
Klassen studierte die Einträge in den Kirchenbüchern der<br />
Pfarre Hürth. Demnach wurden die kartonierten sechs<br />
Häuser ab 1665 von folgenden Personen bewohnt:<br />
• Eheleute Hans uffm Knapsack und Gröt Schühmächer<br />
• Eheleute Theiß Pütz und Christine Fomfey<br />
• Eheleute Peter Golßheim und Irmine Fomfey<br />
• Eheleute Richardt uffm Knapsack und Margrieth<br />
• Eheleute Tonnes Clemens und Gird<br />
• die unverheirateten Frauen Sophie uffm Knapsack<br />
und Gird Fomfey.<br />
Blieb es bis 1670 bei diesen sechs Familien, so stieg die Einwohnerzahl<br />
bis zum Jahr 1800 auf 150. Um 1900 waren es etwa 400<br />
Einwohner*innen, 1920 ca. 5.000 Menschen, 1930 nur noch<br />
4.000. Nach 1945 bis in die 60er Jahre betrug die Einwohnerzahl<br />
ca. 3.500; sie nahm bis zur Umsiedlung ab 1970 ständig ab.<br />
DIE ABRISSBIRNE KOMMT!<br />
1970 betrug die Feinstaubbelastung in Knapsack 0,91 Gramm<br />
pro Tag, zulässig waren 0,42 Gramm. Dennoch wollten Teile<br />
der Bevölkerung ihr Knapsack nur ungern verlassen, insbesondere<br />
jene, die zur Miete wohnten und eine vergleichbar<br />
günstige Wohnung nur schwer finden konnten.<br />
Save the Date!<br />
Am 23. April 2024 referiert Helmut Weihers<br />
über den Chemiestandort Knapsack<br />
im Casino des Feierabendhauses.<br />
KNAPSACKSPIEGEL 6 / <strong>2023</strong><br />
Lage-Bilder: HürtherStadt-Archiv
Alle Jahre wieder schön!<br />
Traditionell kommen die Mitglieder der PVK zum Jahresende zusammen<br />
D<br />
as Jahrestreffen im Feierabendhaus<br />
ist für alle Pensionär*innen<br />
ein Höhepunkt.<br />
Was viele schon immer ahnten, ermittelte<br />
die diesjährige Mitgliederbefragung<br />
schwarz auf weiß: 90 Prozent<br />
der Befragten möchten keinesfalls<br />
auf dieses Treffen verzichten. Die<br />
Veranstaltung an einem anderen Ort<br />
außer dem Feierabendhaus stattfinden<br />
zu lassen? Undenkbar! Das Haus<br />
atmet Geschichte und Geschichten,<br />
auch viele persönliche.<br />
EIN JAHR IM CHEMIEPARK<br />
Als der Große Saal sich nach der Werksrundfahrt<br />
langsam zu füllen beginnt,<br />
sagt Vorstandsvorsitzender Helmut<br />
Weihers: „Wir haben annähernd 100<br />
Zusagen für heute. Das freut uns sehr,<br />
auch wenn einige Mitglieder*innen<br />
leider kurzfristig absagen mussten,<br />
wegen der Witterungsverhältnisse<br />
oder aufgrund von Krankheit.“ Nachdem<br />
alle Gäste an den hübsch adventlich<br />
eingedeckten Tischen Platz<br />
genommen, schon mal die eine oder<br />
andere Neuigkeit ausgetauscht und<br />
vielleicht ein Plätzchen genascht haben,<br />
tritt Weihers für eine kurze Begrüßung<br />
auf die Bühne, um sie dann Ralf<br />
Müller, Geschäftsleitung YNCORIS, zu<br />
überlassen. Dieser gibt einen Abriss<br />
über die Highlights im Chemiepark<br />
im Laufe des Jahres. Er spricht ebenso<br />
über Veränderungen und Erneuerungen<br />
in einzelnen Unternehmen wie<br />
über Aktivitäten, die im Chemiepark<br />
unternommen werden, um jungen<br />
Menschen die Branche als attraktiven<br />
Arbeitgeber vorzustellen. Er betont die<br />
Kultur des Miteinanders und erzählt<br />
über Familienfeste ebenso wie über<br />
den offenen Dialog mit politischen<br />
Vertreter*innen und der Nachbarschaft<br />
sowie die professionelle Arbeit<br />
des Werkskrisenstabs.<br />
ALTE SCHULE, ABER<br />
NICHT VON GESTERN<br />
Weihers blickt im Anschluss auf die<br />
Neuigkeiten und Aktivitäten der Pensionärsvereinigung<br />
in <strong>2023</strong> zurück<br />
und wagt einen Ausblick auf all die<br />
Vorhaben für 2024. Sein Vortrag lässt<br />
keinen Zweifel: Die Pensionärsvereinigung<br />
ist ein durch und durch aktiver<br />
Verein. Informative Vorträge wechselten<br />
sich über das Jahr mit interessanten<br />
Ausflügen ab und so soll es auch<br />
im kommenden Jahr bleiben. 23 neue<br />
Mitglieder in den vergangenen Monaten<br />
belegen einen Aufwärtstrend,<br />
der alle freut. „Jetzt wünsche ich allen<br />
ein angenehmes Miteinander. Lasst<br />
uns alte Bekanntschaften aufleben,<br />
neue Mitglieder kennenlernen, einen<br />
schönen gemeinsamen Nachmittag<br />
verbringen!“, beendet Weihers seinen<br />
Vortrag. Aufforderungen, denen alle<br />
mit Vergnügen nachkommen.<br />
Auf ein gutes neues Jahr!<br />
Ein paar Impressionen vom<br />
Jahrestreffen finden Sie unter<br />
https://share-your-photo.com/<br />
3e6804880d/album<br />
KNAPSACKSPIEGEL 6 / <strong>2023</strong> | 17
WIR HATTEN BESUCH<br />
IM CHEMIEPARK<br />
KNAPSACK<br />
Vom THW Brühl und …<br />
Premiere bei Besucherführung<br />
Björn Przybilla engagiert sich nicht nur bei YNCORIS,<br />
wo er als Teamleiter Distribution dafür sorgt, dass im<br />
und um den Chemiepark Knapsack alles rund läuft,<br />
sondern auch im Ehrenamt beim Technischen Hilfswerk<br />
(THW) Brühl. Nachdem sich die THW-Ortsgruppe<br />
bereits bei der diesjährigen Nacht der Technik am<br />
Feierabendhaus präsentiert hatte, folgte ein Übungsbesuch<br />
der besonderen Art in Knapsack. Miriam<br />
Schütz erläuterte den Gästen das Notfall- und Krisenmanagement<br />
am Standort. Nach dem Vortrag stand<br />
noch eine Führung durch den Chemiepark an. Weil<br />
dafür die THW-Fahrzeuge genutzt wurden, gab es<br />
eine Premiere für Thomas Kuhlow: Die erste Besucherführung<br />
per Funk. Im Anschluss bedankte sich<br />
Kuhlow für das große Interesse der Gäste und für<br />
Björn Przybillas Engagement.<br />
DIE ORTSGRUPPE DES THW BRÜHL<br />
besichtigte den Chemiepark und<br />
erfuhr etwas über das Notfall- und<br />
Krisenmanagement am Standort<br />
… aus der Region Bielski, Polen<br />
Internationaler Austausch zur Gefahrenabwehr<br />
Einen guten Einblick in die Arbeit der Werkfeuerwehr<br />
im Chemiepark Knapsack erhielt eine Delegation aus<br />
der polnischen Region Bielski. Die neun Politiker*innen,<br />
u. a. Bürgermeister und Landrat, besuchten im Oktober den Rhein-Erft-Kreis. Unter<br />
ihnen waren auch Fachleute für den Brandschutz: Ein früherer Feuerwehrgeneral<br />
und zwei Aktive bei der Freiwilligen Feuerwehr. Der Powiat (= Kreis) Bielski ist<br />
ein industriell geprägter Landkreis in Polen, ähnlich dem Rhein-Erft Kreis.<br />
Der Besuch stand unter dem Motto „Sicherheit und Infrastruktur“. So besuchten<br />
die Gäste eine Wache der öffentlichen Feuerwehr in Frechen, die Kreisleitstelle,<br />
ein Depot eines Regionalverkehrsbetriebs und eben auch die Werkfeuerwehr<br />
des Chemieparks. Bei einer Rundfahrt lernten die Besucher*innen den Standort<br />
kennen und erfuhren etwas zur Gefahrenabwehr und zum Krisenmanagement<br />
in einem Chemiepark. Sie besichtigten die Industrielöschfahrzeuge der Werkfeuerwehr<br />
und fuhren hoch hinaus mit der Teleskopmastbühne. Ein gemeinsames<br />
Mittagessen beschloss den interessanten Austausch untereinander.<br />
DIE POLNISCHEN GÄSTE<br />
besuchten verschiedene Stationen<br />
im Rhein-Erft-Kreis, darunter<br />
die Werkfeuerwehr von YNCORIS<br />
18 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 6 / <strong>2023</strong>
SATTER SOUND UND<br />
PERFEKTES MITEINANDER<br />
Die Big Band der Bundeswehr und Entertainer Tom Gaebel überzeugten<br />
mit einer bombastischen Show<br />
D<br />
er Lions Club Hürth durfte sich beim Benefizkonzert<br />
mit der Big Band der Bundeswehr<br />
und Stargast Tom Gaebel am Abend des 9.<br />
November über ein ausverkauftes Haus freuen. Mehr<br />
als 900 Besucher*innen waren begeistert. Sechs von<br />
ihnen waren der Einladung von KNAPSACK SPIEGEL<br />
und KNAPSACK SPIEGEL SPEZIAL gefolgt, die im<br />
Vorfeld dreimal zwei Karten verlost hatten.<br />
Soziale und<br />
humanitäre Zwecke<br />
Das von YNCORIS gesponserte<br />
Benefizkonzert brachte stolze<br />
20.000 Euro ein, die der Lions<br />
Club Hürth unter anderem für<br />
den sechsten Hilfstransport in die<br />
Ukraine in die Hürther Partnerstadt<br />
Peremyschljany, ein Schulprojekt<br />
in der Hürther Partnerstadt<br />
Kabarnet in Kenia sowie für soziale<br />
und kulturelle Projekte in Hürth<br />
verwenden wird.<br />
Die Big Band der Bundeswehr machte ihrem Ruf beim<br />
mittlerweile dritten Auftritt in Hürth erneut alle Ehre.<br />
Unter der bewährten Leitung von Oberstleutnant<br />
Timor Oliver Chadik lieferten die Musiker*innen neben<br />
der hohen musikalischen Qualität eine durch<br />
Video-Projektionen und Lichteffekte angereicherte<br />
Show, die keine Wünsche offenließ. Unter anderem<br />
versetzte die Big Band aus Euskirchen ihr Publikum<br />
mit einem Medley von Duke Ellington in die amerikanische<br />
Swing-Musik der 1940er und 1950er Jahre. Die<br />
solistischen Qualitäten der Musiker*innen zogen sich<br />
wie ein roter Faden durch das abwechslungsreiche<br />
Programm, das neben südamerikanischen Einschlägen<br />
bis hin zu Marius Müller-Westernhagens „Freiheit“<br />
reichte.<br />
Tom Gaebel schließlich erwies sich – perfekt von<br />
der Big Band begleitet – einmal mehr als großer Entertainer<br />
und vermittelte einen Hauch von Las Vegas mit<br />
legendären Hits von Frank Sinatra wie Bert Kaempferts<br />
„Strangers in the night“, der Mississippi-Hommage<br />
„Ol' man river“, „Fly me to the moon“, Cole Porters „I've<br />
got you under my skin“, „Just a Gigolo“ und natürlich<br />
„New York, New York“. Der tosende Applaus des Auditoriums<br />
war der verdiente Lohn für einen großartigen<br />
Auftritt und ein perfektes Miteinander von Bundeswehr<br />
Big Band und „Dr. Swing“ Tom Gaebel.<br />
Fotos: Peter Zylajew; Illustration: lesikvit – stock.adobe.com<br />
| 19
WICHTIGES POLITISCHES SIGNAL<br />
Tarife für die<br />
Grundversorgung<br />
im Stromnetz von<br />
YNCORIS sinken<br />
Gemäß § 36 Abs. 1 Satz 1 EnWG<br />
müssen Energieversorgungsunternehmen<br />
für Netzgebiete, in<br />
denen sie die Grundversorgung<br />
von Haushaltskunden durchführen,<br />
Allgemeine Bedingungen und<br />
Allgemeine Preise für die Versorgung<br />
in Niederspannung öffentlich<br />
bekannt geben. Allgemeine Preise<br />
ab 1. April <strong>2023</strong> finden Sie im Internet<br />
unter https://www.yncoris.com/<br />
leistungen/betreiben/ver-undentsorgung/energievertrieb<br />
NRW-MINISTERPRÄSIDENT HENDRIK WÜST BEIM<br />
14. CHEMCOLOGNE CHEMIEFORUM<br />
U<br />
nter dem Motto „Circular<br />
Economy in der Chemieregion<br />
Rheinland: Transformationswege,<br />
Chancen und Visionen“ versammelten<br />
sich am 16. November über<br />
250 hochrangige Vertreter*innen aus<br />
der Chemieindustrie, Wissenschaft,<br />
Politik und Verwaltung im Feierabendhaus<br />
des Chemieparks Knapsack, um<br />
die aktuellen Herausforderungen und<br />
Chancen der Branche zu diskutieren.<br />
Prominentester Gast des Nachmittags<br />
war NRW-Ministerpräsident Hendrik<br />
Wüst, der den Schulterschluss mit der<br />
Chemieindustrie unterstrich: „Nordrhein-<br />
Westfalen ist ein starkes Chemieland.<br />
Unsere gemeinsame Aufgabe ist es,<br />
klimaneutral zu werden und zugleich<br />
wettbewerbsfähig zu bleiben – und<br />
unser Industrieland in eine gute Zukunft<br />
zu führen. Dabei setzen wir auf Innovationen.<br />
Die chemische Industrie gehört<br />
seit jeher zu den großen Innovationstreibern<br />
unseres Landes, sie spielt<br />
auch eine zentrale Rolle beim Ausbau<br />
der Kreislaufwirtschaft, die hier bereits<br />
gelebte Praxis ist. Die Landesregierung<br />
unterstützt das, denn mit der Kreislaufwirtschaft<br />
haben wir die Chance, in<br />
Europa komplette industrielle Wertschöpfungsketten<br />
zu erhalten und in<br />
großem Maßstab vollständige, nachhaltige<br />
Stoffkreisläufe zu etablieren.“<br />
Jubiläum – Wir gratulieren<br />
25 Jahre<br />
Mohamed Abajiou, Clariant<br />
Eintritt 01.11.1998<br />
Alexander Heinicke, Clariant<br />
Eintritt 15.11.1998<br />
Uwe Raddatz, Clariant<br />
Eintritt 01.12.1998<br />
Dirk Stoffels, Westlake Vinnolit<br />
Eintritt 26.10.1998<br />
Ankündigungen & Termine<br />
Stefan Heckmann, Westlake Vinnolit<br />
Eintritt 01.11.1998<br />
Frank Wallraf, YNCORIS<br />
Eintritt 01.11.1998<br />
Wir gedenken<br />
Willy Dykman<br />
Verstorben am 27.09.<strong>2023</strong><br />
Wilfried Simon<br />
Verstorben am 05.09.<strong>2023</strong><br />
YNCORIS auf der<br />
Siemens-Usertagung<br />
Es ist ein Novum beim<br />
Technologiekonzern, dass<br />
der Betreiber eines Netzes<br />
seine Netzleittechnik selbst<br />
auf ein anderes System<br />
umstellt. Doch genau ein<br />
solches Projekt läuft derzeit<br />
bei YNCORIS. Über die<br />
Erfahrungen berichteten<br />
Vertreter des Unternehmens<br />
auf der Siemens Netzleittechnik<br />
Usertagung <strong>2023</strong>.<br />
Mehr dazu im YNCORIS-<br />
Intranet unter Aktuelles.<br />
20 |
Danke schön!<br />
Familienfest bei der Werkfeuerwehr<br />
Ende August durfte bei der Werkfeuerwehr ausnahmsweise „die Hütte brennen“ –<br />
bildlich gesprochen versteht sich. Beim Grill & Chill feierten die Mitarbeitenden<br />
gemeinsam mit ihren Familien, den Kolleg*innen aus Notfall- und Krisenmanagement,<br />
Werkschutz, Human Resources und Verwaltung ein Fest. Markus Oebel,<br />
Max Schröder und Sebastian Nüsgen von der Werkfeuer wehr hatten unterstützt<br />
von Caterer L&D und der Kantine alles bestens vorbereitet. Zur Eröffnung sprachen<br />
Ralf Lassmann, Teamleiter Werkfeuerwehr, und Jürgen Groborz, Teamleiter<br />
Standortsicherheit, sowie die Geschäftsleitung der YNCORIS den Kolleg*innen<br />
der Feuerwehr ihren Dank aus. Anschließend stand der Nachmittag ganz im<br />
Zeichen des entspannten Beisammenseins. Für die Kinder bedeutete das, die<br />
Feuerwehrhüpfburg zu erstürmen und am Löschhäuschen selbst in die Rolle<br />
des Feuerwehrmanns bzw. der Feuerwehrfrau<br />
zu schlüpfen. Auch die Erwachsenen<br />
durften spielen, z. B. Nägel in einem Baumstamm<br />
versenken oder ihr Glück bei Looping<br />
Louie versuchen. Ein Highlight war natürlich<br />
auch der ausgestellte Fuhrpark der Werkfeuerwehr.<br />
Nüsgen bringt es auf den Punkt:<br />
„Die Resonanz war super. Wir hatten einen<br />
tollen gemeinsamen Nachmittag.“<br />
Klares Commitment zur<br />
Industrie am Standort<br />
Gemeinsam – das Leitmotiv des letzten KNAPSACKSPIEGELS zog<br />
sich auch wie ein roter Faden durch den politischen Feierabend<br />
Mitte November. Denn die Veranstaltung soll Politik und Industrie<br />
ermöglichen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Rund 70 Gäste<br />
aus Lokalpolitik, Verbänden und IHK nutzen die Gelegenheit, sich<br />
im Feierabendhaus über die Lage der Unternehmen am Standort<br />
zu informieren und sich mit deren Vertreter*innen auszutauschen.<br />
Schnell entspann sich eine offene und lebendige Diskussion unter<br />
anderem zur Entwicklung der Süderweiterung, Entbürokratisierung,<br />
Investitionen in die Infrastruktur und<br />
hier insbesondere in das Wasserstoffnetz.<br />
Deutlich wurde dabei: Die Situation auf<br />
dem Knapsacker Hügel ist bei vielen<br />
Unternehmen angespannt, die Politik<br />
gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />
die es der Industrie ermöglichen, rentabel zu<br />
produzieren. Denn dass es im Chemie park<br />
Knapsack auch in Zukunft so erfolgreich<br />
weitergehen soll, wie in der Vergangenheit,<br />
darüber waren sich alle Beteiligten einig.<br />
Nicht vergessen:<br />
Im neuen Jahr können Sie in den Restaurants<br />
der Betriebsgastronomie im Chemiepark<br />
Knapsack nur noch mit Girocard oder Kreditkarte<br />
zahlen. Eine Barzahlung ist ab 1. Januar<br />
2024 nicht mehr möglich.<br />
Illustration: 210484kate – stock.adobe.com<br />
BESUCH IM STADION …<br />
… als Dank fürs Engagement<br />
D<br />
ie eigene Ausbildung macht Freude<br />
und man möchte gerne Schüler*innen<br />
dafür begeistern? Dann bietet<br />
es sich an, Ausbildungsbotschafter*in<br />
bei der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Köln zu werden. Regelmäßig erklären<br />
sich auch Azubis von YNCORIS dazu<br />
bereit und werden dabei durch ihre Firma<br />
unterstützt. Im Herbst haben sich wieder<br />
fünf junge Menschen für das so genannte<br />
„peer to peer teaching“ schulen lassen. Die<br />
eintägige Schulung informierte sie über die<br />
Rolle der Ausbildungsbotschafter*innen,<br />
die Vorteile der dualen Ausbildung und<br />
bot ein Training für eine Präsentation. Gut<br />
vorbereitet gingen die Teilnehmenden von<br />
YNCORIS dann an Schulen in der Region<br />
und stellten Schüler*innen, die kurz vor<br />
dem Abschluss stehen, auf Augenhöhe das<br />
gewählte Berufsbild vor, erzählten etwas<br />
über den eigenen Werdegang und über ihren<br />
Ausbildungsbetrieb. Die Urkunde, die es für<br />
dieses Engagement gibt, macht sich gut im<br />
Lebenslauf. Zudem ist die Urkundenübergabe<br />
immer ein Highlight bei der Verabschiedung<br />
zum Ausbildungsende. So lud die IHK<br />
Ausbildungsbotschafter*innen und Unternehmensvertreter*innen<br />
in diesem Jahr<br />
zu einer Führung durch das Rhein-Energie-<br />
Stadion ein. Das war nicht nur für Fans des<br />
1. FC Köln ein tolles Erlebnis.<br />
Was für ein Jahr geht zu Ende.<br />
Ihnen und Ihren Familien<br />
fröhliche Weihnachten und<br />
einen guten Start ins<br />
neue Jahr! Wir freuen uns<br />
auf die nächsten Ausgaben<br />
KNAPSACKSPIEGEL<br />
mit Ihnen.<br />
| 21
Interview mit den Azubis<br />
von BASF<br />
Es ist ein sonniger Tag, Fotografenkollege Ralf Baumgarten wartet schon<br />
am Eingang zum Unternehmensgebäude auf dem Chemieparkgelände.<br />
Es macht immer wieder großen Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten. Wir<br />
gehen gemeinsam gut gelaunt ans Werk. Drei zunächst eher vorsichtig<br />
zurückhaltende junge Menschen tauen im Laufe des Gesprächs immer<br />
mehr auf und schildern voller Begeisterung, wie sie zu BASF gekommen<br />
sind, wie sie die Ausbildung bisher erlebt haben und welche Pläne sie<br />
für die Zukunft haben. Die Freude und das Engagement, mit dem sie ihre<br />
Ausbildung bestreiten, kommt während des gesamten Interviews und<br />
später auch im Heft gut rüber. Eine runde Sache!<br />
DIRK
Interview mit Stephan Brings<br />
Ein Interview mit einem prominenten Musiker: Ich bin leicht nervös<br />
und deutlich vor der Zeit auf dem Weg in den Chemiepark, um noch<br />
ein paar andere Dinge zu klären. In Berrenrath kommt Stephan Brings<br />
mir auf dem Fahrrad entgegen. Ein Moment der Panik. Hab ich etwas<br />
missverstanden? Bin ich zu spät und er schon wieder auf dem Rückweg?<br />
Kurz danach klärt sich: Er ist zum Frühstücken im Ort verabredet.<br />
Alles gut. Das Interview selbst ist ganz entspannt. Brings ein echter<br />
Charakter mit Herz und Meinung, dabei unglaublich nett, reflektiert<br />
und aufgeschlossen, mit Bezug zur Chemie und einer Vorliebe für das<br />
Feierabendhaus. Perfekt. Mein persönliches Highlight dieses Jahr.<br />
KATJA
Das wird ein<br />
Jahr …