Stadtmagazin Wörgl August 2020
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<strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />
LEBEN FINDET STADT<br />
<strong>Wörgl</strong>s Kulturveranstalter im<br />
Corona-Würgegriff<br />
Es ist derzeit für alle Kulturveranstalter<br />
eine zermürbende Situation. Denn die<br />
Covid-19 Pandemie hat diese trotz Lockerungen<br />
seitens der Bundesregierung immer<br />
noch fest im Griff.<br />
„Die gesamte Kulturszene ist bedroht und<br />
wurde mit existenzieller Wucht von den Einschränkungen<br />
durch Corona getroffen“, so<br />
Luggi Ascher, Geschäftsführer des Veranstaltungszentrums<br />
Komma, für den die vergangenen<br />
Monate langsam aber sicher existenzbedrohende<br />
Ausmaße annehmen: „Seit bald<br />
vier Monaten gab es keine Konzerte, Kabaretts<br />
und Vorträge mehr im Komma, die Hallen<br />
sind auf unbestimmte Zeit geschlossen.<br />
Für uns wird die Lage von Woche zu Woche<br />
angespannter, die Geldreserven schwinden<br />
täglich und doch verlieren wir mit jeder Woche,<br />
die vergeht, ein bisschen mehr an Sichtbarkeit“<br />
so Ascher weiter.<br />
KEINE PLANUNGSSICHERHEIT<br />
Die Regelungen sind undurchsichtig, nicht<br />
wirtschaftlich, ändern sich wöchentlich und<br />
sind meist nicht umsetzbar. Die Hilfspakete<br />
der Politik gehen in der Regel an uns vorüber<br />
und auch für den Endkonsumenten<br />
ist es oft wenig greifbar, wer der (örtliche)<br />
Veranstalter ist und weswegen er, trotz der<br />
viel kritisierten Ideen und Lösungsmöglichkeiten,<br />
Soforthilfen und Überbrückungsgeldern,<br />
kurz vor dem Ruin steht, und trotzdem<br />
nichts veranstaltet wird! Und so macht sich<br />
Hoffnungslosigkeit breit.<br />
START AM 4. SEPTEMBER<br />
In der jetzigen Situation hat sich das Team<br />
vom Komma aus organisatorischen Gründen<br />
sowie auf Rücksicht aller gesundheitlichen<br />
Präventionen entschieden, das Kulturprogramm<br />
erst ab dem 4. September wieder<br />
und mit neuen Visionen und Auflagen und<br />
voller Optimismus, wenn auch nur mit einer<br />
beschränkten Auslastung, zu starten. „Wir<br />
sind jetzt alle gefordert, um bestmöglich<br />
durch diese herausfordernde Zeit zu kommen“,<br />
so Ascher, der auf die kreative Kraft<br />
der Kulturtreibenden hofft. „Wir sind es gewohnt,<br />
kreative Lösungen zu finden, nun<br />
liegt es an uns, viele Dinge und Systeme<br />
neu zu strukturieren, neu zu denken und zu<br />
starten“.<br />
KOMMA STAGEBAR WILL AUCH IM SEP-<br />
TEMBER DURCHSTARTEN<br />
Für Szenewirt Werner Wieden waren<br />
die vergangenen Monate ebenfalls eine<br />
schwierige Zeit. „Ganz klar, wir hatten aufgrund<br />
der Veranstaltungsausfälle im Komma<br />
große finanzielle Einbußen. Der plötzliche<br />
Lockdown hat unseren Betrieb schwer<br />
getroffen“, so Wieden, der sich aber schon<br />
auf den Neustart Anfang September freut.<br />
AUCH GALERIE AM POLYLOG WILL WIE-<br />
DER DURCHSTARTEN<br />
Die Corona-Pandemie ist auch an der Galerie<br />
am Polylog nicht spurlos vorübergegangen.<br />
Dort hat am 10. März die letzte Veranstaltung<br />
„Vegan ohne Wahn“ stattgefunden.<br />
Die anschließende Ausstellung vom heimischen<br />
Künstler Fritz Biedermann musste<br />
unterbrochen werden und konnte erst vom<br />
22.5.<strong>2020</strong> bis 13.6.<strong>2020</strong> zu Ende geführt<br />
werden.<br />
Foto: Ringler<br />
WIEDER GEPLANTE AUSSTELLUNGEN IM<br />
HERBST<br />
Für Herbst <strong>2020</strong> sind fünf Ausstellungen in Planung.<br />
Auf Grund der momentanen Situation<br />
wird über den Sommer keine Ausstellung organisiert,<br />
da eine Eröffnungsveranstaltung an<br />
die Grenzen der Möglichkeiten lt. Pandemieverordnungen<br />
stößt. Bisher konnten folgende<br />
Termine fixiert werden:<br />
17.9. bis 21.9.<strong>2020</strong>:<br />
Ausstellung Zauberwinkel Lernwerkstatt<br />
25.9. bis 25.10.<strong>2020</strong>:<br />
Ausstellung Verein am Polylog Trienale Ladin<br />
28.10. bis 02.11.<strong>2020</strong>:<br />
Ausstellung Hannes Seebacher<br />
06.11. bis 13.12.<strong>2020</strong>:<br />
Ausstellung Verein am Polylog Holzknecht<br />
ZONE-KULTUR MIT GLEICHEN PROBLEMEN<br />
Mit denselben Problemen hat auch Andi<br />
Winderl in der Zone zu kämpfen. „Wir haben<br />
zwar nicht die Zuschauerkapazitäten wie das<br />
Komma, mit den Abstandsregeln wie auch<br />
Sitzplätzen könnten wir aufgrund der Kleinheit<br />
unserer Zone kaum 40 Personen (neuer Freibereich)<br />
für eine Kulturveranstaltung zulassen“,<br />
so Winderl, für den damit Veranstaltungen<br />
kaum einen Sinn ergeben würden. „Weder für<br />
den Künstler noch für uns wäre dies zufriedenstellend,<br />
zumal wir auch rechnen müssen“,<br />
weiß Winderl, der mit seinen Mitarbeitern<br />
und Freunden den „Lockdown“ nutzte, um<br />
dringend notwendige bauliche Maßnahmen<br />
umzusetzen. Trotzdem hofft auch er, dass es<br />
zumindest bis zum Herbst noch weitere Lockerungen<br />
für Kulturveranstaltungen gibt, um die<br />
Zone dann wieder für mehr Kulturinteressierte<br />
öffnen zu können.<br />
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