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Stadtbüttel Königslutter 01/24

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Januar 20<strong>24</strong><br />

AUS DEN ORTSCHAFTEN<br />

STADTBÜTTEL<br />

3<br />

Bücherverbrennung am 14. Mai 1933<br />

KÖNIGSLUTTER Mit einer Gedenktafel wird die Erinnerung daran wachgehalten<br />

Von Christine M. Kaiser<br />

Der Pädagoge und Historiker Dr.<br />

Diethelm Krause-Hotopp (Destedt)<br />

hatte es im März vergangenen Jahres<br />

im Rahmen der Enthüllung der Gedenktafel,<br />

mit der am Haus von Petra<br />

und Frank Wulke an den „Tag von<br />

Potsdam“ vor 90 Jahren erinnert wird,<br />

schon angedeutet: Nachdem am 21.<br />

März 1933 bei einem Aufmarsch von<br />

Nationalsozialisten auf dem <strong>Königslutter</strong>aner<br />

Marktplatz unter dem Applaus<br />

des Mobs Fahnen und weitere<br />

Parteimaterialien aus dem wenige<br />

Tage zuvor gestürmten Arbeiterheim<br />

„Freiheit“ an der Schoderstedter Straße<br />

verbrannt worden waren, solle<br />

– laut Augenzeugenberichten – nur<br />

wenige Wochen danach auch eine<br />

Bücherverbrennung stattgefunden<br />

haben. Die perfide Aktion, die am 10.<br />

Mai 1933 in über 20 Universitätsstädten<br />

Deutschlands den Höhepunkt der<br />

Kampagne „Wider den undeutschen<br />

Geist“ und damit einen entscheidenden<br />

Schritt auf dem Weg in die Nazi-<br />

Diktatur bildete, konnte Krause-Hotopp<br />

zwischenzeitlich dank gründlicher<br />

Recherche anhand von Berichten<br />

im Amtsblatt von <strong>Königslutter</strong> sowie<br />

dem Helmstedter Kreisblatt nachweisen<br />

– und zwar für Sonntag, den 14.<br />

Mai 1933. Damals seien Hitlerjugend,<br />

Deutsches Jungvolk sowie der Bund<br />

Deutscher Mädel durch die Stadt bis<br />

zum Marktplatz und von dort aus zum<br />

Sportplatz am Badeholze marschiert,<br />

wo sie zunächst der indoktrinierenden<br />

Ansprache des Naziführers<br />

Knauth aus Helmstedt lauschten.<br />

Auf dem Höhepunkt seiner Rede sei<br />

vor ihm ein Scheiterhaufen errichtet<br />

worden, der von den Anwesenden mit<br />

Büchern der sogenannten „Schwarzen<br />

Liste“ beworfen und mit Benzin<br />

übergossen wurde – gefolgt von den<br />

üblichen Heil-Hitler-Rufen sowie dem<br />

Absingen des Horst-Wessel-Liedes.<br />

Waren es am Abend des 10. Mai 1933<br />

auf dem Berliner Opernplatz mehr als<br />

70.000 Menschen, die der von rechtsgerichteten<br />

Studierenden organisierten<br />

Verbrennung zehntausender Bücher<br />

angeblich „undeutscher“ Autorinnen<br />

und Autoren zujubelten, so<br />

hatten sich, so der Historiker, vier Tage<br />

später in der Kleinstadt <strong>Königslutter</strong><br />

gut 1.500 Kinder und Jugendliche zusammengefunden,<br />

um Bücher von Alfred<br />

Döblin über Erich Kästner bis Else<br />

Lasker-Schüler oder Bertolt Brecht<br />

und Kurt Tucholsky in den Flammen<br />

aufgehen zu lassen.<br />

An diese nationalsozialistischen<br />

Umtriebe erinnert nun eine Gedenktafel,<br />

die Ende November nicht weit<br />

vom Ort des Geschehens an einer<br />

Weggabelung ca. 200 Meter südlich<br />

der Stiemerling Senioren-Residenz<br />

Nisthilfen für Wildbienen<br />

BORNUM Informations- und Bastelveranstaltung zum Imkertag<br />

Schon beim Einachspflügen vor einigen Wochen in Bornum wurde durch die<br />

„Imkerjugend“ in auffälligen weißen Schutzanzügen für das Thema geworben.<br />

Benedikt, Henry und Mattis, neun und zehn Jahre alt, helfen bereits die zehn<br />

Völker zu betreuen.<br />

Foto: Werner Gantz<br />

Bürgermeister Alexander Hoppe enthüllt zusammen mit Dr. Dieter Krause-Hotopp<br />

sowie Stadtarchivar Thomas Markwardt die Gedenktafel.<br />

Foto: CMKaiser<br />

Die Imkerinnen Annette Berndt und<br />

Antje Warlich hatten zu Beginn der<br />

Adventszeit in eine Scheune an der<br />

Straße „Am Dorfe 4“ zu einer Informations-<br />

und Bastelveranstaltung<br />

eingeladen. Rund 30 Kinder und Jugendliche<br />

im Alter von vier bis zwölf<br />

Jahren kamen zu diesem dritten Bornumer<br />

Imkertag, hatten großen Spaß<br />

und fanden außerdem den Einblick<br />

über das Bienenleben lehrreich. Die<br />

Imkerinnen erklärten kindgerecht die<br />

wichtigsten Unterschiede zwischen<br />

Wild- und Honigbienen.<br />

Über die biologische Wichtigkeit<br />

dieser Insekten wurde ebenfalls berichtet.<br />

Man kennt sie als fleißige Bienen,<br />

die in den Waben den begehrten<br />

Honig liefern. Bei den unzähligen<br />

Ausflügen zu den Blüten der Pflanzen<br />

zum Einsammeln des Nektars wird<br />

dabei das Bestäuben vorgenommen.<br />

So wird die Fruchtbildung gesichert.<br />

Diese wichtige Arbeit verrichten<br />

auch die Wildbienen. Sie liefern keinen<br />

Honig, sondern sorgen für den<br />

Fortbestand ihrer Insektenfamilie.<br />

feierlich enthüllt wurde. Dabei wies<br />

Bürgermeister Alexander Hoppe zum<br />

Auftakt der kleinen Veranstaltung auf<br />

die Wichtigkeit der Mahn- und Erinnerungsarbeit<br />

gerade in der heutigen<br />

Zeit hin. Und auch Krause-Hotopp<br />

schloss seine detaillierten Ausführungen<br />

über die drei Phasen der Bücherverbrennungen<br />

im NS-Staat sowie<br />

den Ablauf der beiden Verbrennungsaktionen<br />

am 21. März sowie<br />

dem 14. Mai 1933 in Königlutter, Bundespräsident<br />

Richard von Weizsäcker<br />

zitierend, mit mahnenden Worten:<br />

„Wer aber vor der Vergangenheit die<br />

Augen verschließt, wird blind für die<br />

Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit<br />

nicht erinnern will, der wird<br />

wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“<br />

Gegenüber rechtspopulistischen<br />

wie -radikalen Tendenzen müsse<br />

unsere Demokratie stets verteidigt<br />

werden.<br />

Umfassende Informationen über die<br />

Ereignisse in <strong>Königslutter</strong> von 1925 bis<br />

1933 hat Diethelm Krause-Hotopp in<br />

dem Buch „Von Hindenburg bis zur<br />

Bücherverbrennung“, das soeben erscheinen<br />

ist, zusammengetragen.<br />

Schilfrohr ist das passende Material für<br />

den Nistbau für Wildbienen. Foto: privat<br />

Weil das Übertragen des Blütenstaubes<br />

für die Fruchtbildung so wichtig<br />

ist, gelten sie bei den Imkern nicht als<br />

Konkurrenz, sondern als Helfer in der<br />

Natur. Darüber berichteten Mitglieder<br />

des Nabu und BMEL.<br />

Die Beschäftigung der Kinder bestand<br />

darin, Nisthilfen für die Wildbienen<br />

zu basteln, da diese in „aufgeräumten“<br />

Gärten häufig nicht ausreichend<br />

Möglichkeiten für einen<br />

Unterschlupf finden.<br />

„Wichtig ist, dafür das geeignete Material,<br />

zum Beispiel Schilfrohr, zu verwenden“,<br />

wurde von den Experten<br />

vorgetragen. Außerdem muss ein<br />

ausreichendes Nahrungsangebot für<br />

die Insekten vorhanden sein, sonst ist<br />

auch die schönste Nisthilfe nutzlos.<br />

Die Vielzahl der fertigen Einzelstücke<br />

soll im Frühjahr auf geeigneten Flächen<br />

ausgebracht werden.<br />

„Mein Großvater war Imker und weil<br />

mich Bienen schon damals faszinierten,<br />

fingen wir vor drei Jahren, zusammen<br />

mit der Familie Berndt an, Völker<br />

in Kästen zu betreuen“, berichtet Antje<br />

Warlich. Auch die Kinder sind in dieser<br />

Umweltaufgabe einbezogen. „Mit<br />

diesen Bienentagen soll auch das Interesse<br />

der Kinder im Dorf geweckt werden“,<br />

ergänzt Annette Berndt.<br />

Die Veranstaltung wurde von dem<br />

Geschichtsverein Da Börn und dem<br />

CDU-Ortsverband mit Volker Meier<br />

und Patricia von Berg und vielen Eltern<br />

unterstützt. Natürlich konnten<br />

auch alle Anwesende Brötchen mit<br />

Honigaufstrich des „Bormschen Honnichs“<br />

probieren.<br />

Werner Gantz<br />

Winterdienst<br />

KÖNIGSLUTTER<br />

„weiße Winterdienst/<br />

Weißräumung“<br />

Die Stadt <strong>Königslutter</strong> am Elm hat<br />

ab sofort den sogenannten „weißen<br />

Winterdienst/Weißräumung“<br />

für den städtischen Baubetriebshof<br />

sowie die Dienstleistungsunternehmen<br />

und Landwirte für das<br />

gesamte Gebiet der Stadt <strong>Königslutter</strong><br />

am Elm angeordnet.<br />

Bisher erfolgte der Winterdienst<br />

als sog. „Schwarzräumung“.<br />

Dies bedeutete, dass die Fahrbahn<br />

nahezu vollständig von<br />

Schnee und Eis befreit wurde.<br />

Dieses Verfahren ist sehr zeit- und<br />

kostenintensiv, führte aber zu einer<br />

höheren Bürgerzufriedenheit.<br />

Bei der Weißräumung wird der<br />

Neuschnee künftig (bei Bedarf)<br />

nur noch zur Seite geschoben und<br />

der restliche Schnee festgefahren<br />

sodass er eine feste Decke bildet.<br />

Dies gilt auch für die Ortschaften.<br />

Im Ergebnis führt es zunächst dazu,<br />

dass der Winterdienst nicht sofort<br />

aktiv wird, damit sich erstmal<br />

eine Schneedecke bildet.<br />

In diese Schneedecke kann dann<br />

bei Bedarf (vor allem bei Schneeglätte)<br />

Splitt o.ä. gestreut werden,<br />

um die Griffgkeit zu verbessern.<br />

Dieses Verfahren ist erheblich<br />

kostengünstiger als die Schwarzräumung.<br />

Dieses Verfahren muss aufgrund<br />

der angespannten Finanzsituation<br />

bis auf weiteres umgesetzt<br />

werden. Die Stadt <strong>Königslutter</strong><br />

am Elm bedauert diese<br />

Maßnahmen sehr, bittet aber aufgrund<br />

der getroffenen Entscheidungen<br />

um Verständnis.<br />

„Wohenn ? Naa‘n<br />

Rathuuse“<br />

KÖNIGSLUTTER<br />

Heimat- und Verkehrsverein<br />

Plattdütscher Arbeitsreis<br />

„Lutter am Elm“ Friedagsdräpen.<br />

Wann: jeden ersten Freitag im Monat<br />

(5.Januar) von 15 bis 16:30 Uhr<br />

Wo: im großen Rathaussaal.<br />

Macht mit: Der Vorsitzende Walter<br />

Kukawka lädt alle, die an der<br />

Plattdeutschen Sprache Freude<br />

haben, herzlich dazu ein.<br />

VERANSTALTUNGEN GEOPARK<br />

Von munteren Hasen<br />

und schlafenden Igeln<br />

Kinderaktion im Findlingsgarten<br />

Die erste Geopark-Aktion des Jahres<br />

findet am 6. Januar im Findlingsgarten<br />

<strong>Königslutter</strong> statt. Bei der Aktion<br />

„Tiere im Winter“ lernen naturbegeisterte<br />

Kinder unter Leitung von Geoguide<br />

Dr. Stefanie Bucher-Pekrun die<br />

verschiedenen Überlebensstrategien<br />

der Tiere kennen. Igel halten Winterschlaf,<br />

Eichhörnchen Winterruhe,<br />

Kröten graben sich ein, andere fliegen<br />

in die Wärme. Zum Abschluss gibt<br />

es für alle Stockbrot am Lagerfeuer.<br />

Treffpunkt ist um 14 Uhr am Findlingsgarten<br />

<strong>Königslutter</strong>. Die Aktion dauert<br />

drei Stunden und ist kostenfrei, um<br />

Spende wird gebeten.<br />

Anmeldungen mit einer Begleitperson<br />

sind erforderlich per Mail an info@geopark-hblo.de.<br />

„Wo ist denn das Meer geblieben?“<br />

Zeitreise für Kinder<br />

Der Geopark veranstaltet in Kooperation<br />

mit dem Naturpark Elm-Lappwald<br />

und FEMO am 1. Februar von 11 bis 13:30<br />

Uhr die Kinderaktion „Wo ist denn das<br />

Meer geblieben?“. Geoguide Heike<br />

Meusel erklärt auf der Zeitreise durch<br />

das Museum, warum in unserer Region<br />

so viele Fossilien zu finden sind, wie<br />

unsere Landschaft vor 290 Millionen<br />

Jahren aussah und ob der „Elmosaurus“<br />

wirklich bei uns im Elm lebte.<br />

Treffpunt ist im Geopark-Infozentrum,<br />

An der Stadtkirche 1 in <strong>Königslutter</strong>.<br />

Um eine Spende wird gebeten.<br />

Anmeldungen sind erforderlich unter<br />

Telefon 05353 3003 oder info@geopark-hblo.de.<br />

Alle Neuigkeiten des Geoparks finden<br />

Sie auf www.geopark-hblo.de.<br />

Sanitätshaus Axel Ulrich<br />

Amtsgarten 5,<br />

38154 <strong>Königslutter</strong>,<br />

Telefon: 05353 2886<br />

Fa. Bastian Kraus<br />

Am Pastorenkamp 3<br />

38154 <strong>Königslutter</strong><br />

info@kraus-heizung-sanitaer.de<br />

Tel.: 05353 – 98804<br />

Fax: 05353 – 98805

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