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Art Quarterly - Luxury can be Art

Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.

Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.

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LUXURY CAN BE ART

HERBST/WINTER 2023

Österreich: € 9,50,– | Deutschland € 10,– | Schweiz, Liechtenstein: SFR. 11,50


ART TOPIC

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SENSAI erforscht das Geheimnis neuer Schönheit. Die Antwort auf die Zukunft

Ihrer Haut ist inspiriert von unseren neuesten Erkenntnissen über Autophagie.

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2 AQ HERBST/WINTER 2021

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ART TOPIC

MOMENTE,

DIE

UNTER

DIE

HAUT

GEHEN.

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in welchem Alter.

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Editorial

Für ein duftendes Weihnachtsfest!

-20% AUF ALLE DÜFTE *

Am Ende unseres Jubiläumsjahres stehe ich mit absolut

gemischten Gefühlen vor Ihnen und möchte

die Möglichkeit nutzen, um auch ein paar kritische

Worte zur sogenannten Lage der Nation zu finden.

Selten wurde mir der Bildungsverfall so sehr bewusst, wie

im vergangenen Jahr, als ich mich auf Personalsuche begab.

Offen gesagt war ich nicht selten schockiert, mit welchen

Mindermaß an Allgemeinbildung junge Menschen derzeit

in die Welt hinaus gehen. Aber gehen sie denn überhaupt

hinaus? Langsam denke ich tatsächlich, dass sich immer

mehr eine Art von Cocooning breitmacht und dass vielen

Menschen da draußen, die Echokammern des Internets die

liebsten Aufenthaltsorte geworden sind.

gültig bis

30.12.

für bestehende und

neue Stammkunden

Eine unangenehme Art der absoluten Gleichgültigkeit und

Unreflektiertheit bemächtigt sich unserer Gesellschaft,

schleichend aber unaufhaltsam. Es bleibt zu hoffen, dass die

Kunst in all ihrer vielfältigen Schönheit ein genügend starkes

Bollwerk sein wird, um den generellen Bildungsverfall aufzuhalten

bevor mir bereits mehrere verlorene Generationen

zu beklagen haben. Vielleicht ermutigt mich gerade dieser

Gedanke umso mehr, das Projekt AQ wider aller negativen

Marktstimmungen in ein weiteres Jahr seines formschönen

Bestehens zu führen. Kunst ist etwas so wundervolles, dass

man nicht einfach stummer Zeuge ihres langsamen Vergehens

werden darf.

IM GESPRÄCH MIT HANS-PETER

WIPPLINGER, DIREKTOR DES

LEOPOLDMUSEUMS ANLÄSSLICH DER

ERÖFFNUNG MAX OPPENHEIMER -

EXPRESSIONIST DER ERSTEN STUNDE.

KUNST UND KULTUR ERFREUEN

DIE SEELE, WÄREN ABER OHNE

FAMILIE UND FREUNDE NUR

DAS HALBE VERGNÜGEN. UND MIT

UNSERER SUPEROMA IST ALLES

GLEICH NOCHEINMAL SO SCHÖN!

Seit Herbst dieses Jahres habe ich die besondere Ehre Amer

Hadzic als Künstler weltweit vertreten zu dürfen. Gerade in

Krisenzeiten ist sein melancholisch angelegter, zeit- und sozialkritischer

Blick auf die Gesellschaft absolut faszinierend

- ebenso wie die rasante Preisentwicklung dieses Künstlers.

Grund genug diesen aufgehenden Stern unser Cover zu widmen.

Alle diejenigen, die an seinem Oeuvre Interesse haben,

dürfen sich schon auf ein umfangreiches Porträt in der kommenden

Ausgabe freuen und natürlich auch sehr gerne jederzeit

mit uns Kontakt aufnehmen.

In fordernden Zeiten wie diesen, sind die wertvollsten Dinge

des Lebens, jene die uns persönlich Halt geben, die eigene

Ehe, Beziehung oder aber auch gute, intensive Freundschaften.

In diesem Sinne freue ich mich, Ihnen unsere aktuelle

Ausgabe für die kommenden Festtage ans Herz legen zu

dürfen, gemeinsam mit der Frage: Was wäre unser Leben

ohne die Liebe und was wäre die Liebe ohne die Kunst?

6 AQ HERBST/WINTER 2023

WENN DIOR ZUR ELITÄREN

WEIHNACHTSGALA LÄDT,

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IMMER GERNE. GLANZVOLLE

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HERAUSGEBER/EDITORIAL DIRECTOR

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für Stammkunden aus der Kundenkartei und jene, die sich im Aktionszeitraum eintragen lassen. Sondergrößen, Gutscheine, Dienstleistungen

und einige Marken sind von der Rabattaktion ausgenommen. Die Aktion ist nicht in bar ablösbar oder mit anderen Aktionen kombinierbar. Der

Nachlass erfolgt vom angeschriebenen Preis und wird direkt vor der Zahlung abgezogen.



ART TOPIC

8 AQ HERBST/WINTER 2021 www.art-quarterly.com

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HERBST/WINTER 2021 AQ 9



ART TOPIC

10 AQ HERBST/WINTER 2021 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2021 AQ 11



Impressum

HERAUSGEBER

Nikolaus Immanuel Köhler

ceo@art-quarterly.at

ART & CREATIVE DIRECTOR

Manuel Köhler

atc@art-quarterly.at

CHEFREDAKTEUR

Nikolaus Immanuel Köhler

ceo@art-quarterly.at

JUNIOR PARTNER

Manuel Köhler

atc@art-quarterly.at

CHEFIN VOM DIENST

Eva-Maria Seitenbauer

office@art-quarterly.at

AUTOREN DIESER AUSGABE

Mag. Anna Hoisl-Srienc, MA

Andreas Anker

Carlos Vergara

Hans-Peter Wipplinger

Nikolaus Immanuel Köhler

MEDIENINHABER

ART QUARTERLY

PUBLISHING HOUSE WERBE-

UND PR-AGENTUR GmbH.

Gumpendorfer Str. 34 / 11, 1060 Wien

www.art-quarterly.com

GESCHÄFTSFÜHRENDER

GESELLSCHAFTER

Walter Nikolaus Köhler

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreiseliste vom 1. Januar 2023. Alle

Rechte vorbehalten. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit

Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung

ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Für bereitgestelltes Bildund

Textmaterial übernimmt der Verlag keinerlei Copyright- Verantwortung.

Begriffe, Bezeichnungen und Bedingungen mit

Personenbezug gelten immer für Personen beiderlei Geschlechts.

FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE

Christian Jungwirth

Stefan Olah

LEKTORAT

Eveline Proksch-Gerlach

MARKETINGLEITUNG

Maria Wirth

maria.wirth@gmx.at

DRUCK

Print Alliance HAV Produktions GmbH

2540 Bad Vöslau

VERTRIEB

Pressegroßvertrieb Salzburg GmbH

Die ART QUARTERLY Publishing House Werbe- und PR-Agentur GmbH. ist ein zu hundert Prozent österreichisches

Unternehmen und finanziert sich zur Gänze ohne Bundes- oder Ländermitteln.

www.art-quarterly.com

instagram.com/real_artquarterly

12 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com



ART TOPIC

14 AQ HERBST/WINTER 2021 www.art-quarterly.com

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HERBST/WINTER 2021 AQ 15



ART TOPIC

THE NEW MASCULINE REFILLABLE FRAGRANCE

16 AQ HERBST/WINTER 2021

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Essentials

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PORTRAIT

EIN FEST FÜR

BRUCKNER!

Der renommierte Opernsänger

und Kulturmanager

Dietmar Kerschbaum zählt

zu den herausragendsten

Persönlichkeiten der österreichischen

Kulturszene. Mit der

ART QUARTERLY Redaktion

sprach er über seine ersten

Jahre als Intendant des

Brucknerhauses Linz.

TOPIC

SCHEIN UND

REALITÄT -

DIE MALEREI DER

BIEDERMEIERZEIT

Schätze warten darauf,

entdeckt zu werden. Das

gilt auch für die einzigartigen

Kunstschätze Niederösterreichs.

Die Landesgalerie Niederösterreich

in Krems

zeigt in der Ausstellung

„Kunstschätze vom Barock

bis zur Gegenwart“. Ein

Schwerpunkt liegt auf der

Malerei der Biedermeierzeit.

18 AQ HERBST/WINTER 2023

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INTERVIEW

VON DER BERED-

TEN ROMANTIK

DER TRISTESSE

Geboren in Kolumbien, nennt

er aber Österreich mittlerweile

seine Heimat und daraus

resultiert ein bemerkenswert

ansprechender Kunststil. Carlos

Vergara erschafft Welten,

indem er sie in Frage stellt. Er

bietet uns Romantik und Melancholie

indem er uns davon

entzauberte Bildwelten vorlegt,

die sich gekonnt zwischen Behaglichkeit

und Furcht, einem

foucaultschen Pendel gleich,

in unsere Wahrnehmung einbrennen.

Ist es Anklage? Ist es

Ironie? Oder ist es gar ein wenig

von dem Weltschmerz der

schon unzählige Künstler zuvor

angetrieben hat? Wer weiß das

schon? Wir wollten es wissen

und baten daher den jungen

Künstler zum Gespräch, wobei

wir am Ende auch etws über

die Sucht nach dem Geräusch

von Deckenventilatoren und

die unheimliche Stille Wiens bei

Nacht erfahren durften.

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www.art-quarterly.com

TOPIC

MAX OPPENHEI-

MER Das Leopold

Museum lädt mit der bisher

umfassendsten Retrospektive

zu Max Oppenheimer

dazu ein, das bedeutende,

jedoch beinahe vergessene

OEuvre dieses Expressionisten

der ersten Stunde neu

zu entdecken. Die großangelegte

Präsentation zeigt,

wie radikal der Maler und

Grafiker immer wieder seine

Handschrift transformierte.

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TOPIC

EINLADUNG ZUR

INNENSCHAU Das

Interesse der Künstlerin Gudrun

Zikulnig gilt der Darstellung

des Menschen. Weiblich,

männlich, divers: vielgestaltige

Körper finden ihren Platz

auf der Leinwand. Ihr kreatives

Spannungsverhältnis manifestiert

sich etwa in Projekten mit

Schülern oder mit Erwachsenen

in der Resozialisierung der

JA Klagenfurt.

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INTERVIEW

MIT KUNST

HALTE ICH ES SO,

WIE MIT GUTEM ESSEN

Warum Kunst für Ihn immer

zuallererst eine Herzenssache

ist, erklärte Gastrovisionär

Bernd Schlacher bei einem

sehr persönlichen Gespräch

mit unserem Chefredakteur

Nikolaus Immanuel Köhler im

Wiener Hotel Motto, welches

für sich selbst auch das Attribut

„künstlerisch“ mit Fug und

Recht beanspruchen darf.

STANDARDS

EDITORIAL

IMPRESSUM

THE GUIDE

ART AGENDA

REAL ESTATE

MEDIA

LESENSSWERT

DESTINATION

KULTUR TIPPS

COVER:

AMER HADZIC

From the collection Bosanska avlija - Bosnian garden, 2023

Acryl auf Leinwand, 100 x 150 cm



l.

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Uni versitätsri ng

ilfer Str.

Uni versitätsring

Josef Meinrad Platz

Burgring

storisches

seum

Hörlg.

ART TOPIC

Koling.

Burgring Burgring

Rahlg.

Wasag.

Café

Lan dtmann

Burgtheater

Volksgarten

Löwelstr.

Heldenplatz

Kunsthistorisches

Museum

U

Museum squartier

Teinfaltsr.

Schenkenstr.

Bankg.

Babenbergerstr.

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Schottentor

Schotteng.

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Schottenring

Schottenbastei

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Schottenring Schottenring

Landhausg.

Wiener

Minoritenkirche

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Hofburg

Elisabethstr.

Helferstorferstr.

Schottenkirche

Freyung

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Schatzkammer

Hohenstaufeng.

Rockhg.

Café Central

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Wallnerstr.

Hofburg

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Hofreitschule

Börse

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Burggarten

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Börseg. Börseg.

Goetheg.

Augustinerstr.

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Habsburgerg.

Bräunerstr.

Gonzagag.

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Café

Hawelka

Spiegelg.

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Brandstätte

Salvatorg.

Jasomirgottstr.

Goldschmiedg.

Opernring Opernring Kär ntner Ring

Schillerpark

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Kunstforum

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Schottenring

Renng.

Nagl erg.

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Börsepl.

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Bognerg.

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Herrengasse

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K&K Hofzuckerbäcker

Demel 5

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Café

Griensteidl

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Kohlmarkt

Österreichische

Nationalbibliothek

Albertina

Zelinkag.

Färberg.

Drahtg.

Eßlingg .

Seitzerg.

Tuchlaube n

Füttererg.

Hotel Sacher

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Wiener

Staatsoper

Kleeblattg.

Spiegelg.

Kapuzinergruft

Heinrichsg.

Kühfußg.

Opernring Kärntner Ring

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Café

Brä unerhof

Graben

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Peterspl.

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Pestsäule

Plankeng.

Dorotheerg.

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Philharmon ikerstr.

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Kär ntner Str.

Hoher Ma rkt

Landskrongasse

Si ngerstr.

Franz Josefs Kai

Gonzagag.

Weihburgg.

Himmelpfortgasse

Wollzeile

Fleischmarkt

Weihburgg.

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Fichteg.

Griecheng.

Sonnenfelsgasse

Sin gerstr.

Schulerstr.

Schwedenpl atz

Schönlaterng.

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Jakoberg.

Liebenbergg.

20 AQ HERBST/WINTER 2021 www.art-quarterly.com

Intercontinental

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Karlsplatz

Vienna

Café

Akademisches

Bös

Graben

Seilerg.

Kär ntner Str.

Werdertorg.

Altes

Rathaus

Neu er Ma rkt

Michaelerplatz

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Uhrenmuseum

Kapuzinerkirche

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Maria am

Gestade

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Tuchlauben

Krugerstr.

Kärntner Str.

Walfischg.

Fischerstiege

Wildpretmarkt

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Rudolfsplatz

Bauernmarkt

Stephansplatz

Stephansplatz

Lilieng.

Rauensteing.

Konservatorium

Wien

Privatuniversität

Ringstraßen

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Vorlaufstr.

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Haas-Hau s27

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Ma rc Aurel Str.

Ankeruhr

Ballg.

Haus der

Musik

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Judeng.

Rotenturmstr.

Stephansdom

Rotg.

Blutg.

Café

Schwarzenberg

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Ruprechtskirche

Lugeck

3

Mozarthaus

Vienna

Etablissement

Ronacher

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Bäc kerstr.

Obere Donaustr.

Franz Josefs Kai

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Café Alt Wien

Kumpfg.

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Seilerstätte

Schelling gasse

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Palais

Coburg

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Griechenbe isl

Wolfeng.

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Jesuitenkirche

Coburgbastei

Schwedenplatz

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Kursalon

Hübner

Stubenbastei

Cobdeng.

Predigerg.

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Taborstr.Taborstr.

Untere Donaustr.

Franz Josefs Kai

Rosenbursenstr.

Schubertring Schubertring

Kantg.

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Parkring Parkring Stubenring

Schu bertring Parkring Parkring Stubenring

Postg.

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Cafe-Restaurant

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Stadtpark

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Wien

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Stubenrin g

Stubenring

MAK Museum fü r

angewandte Kunst

Am Stadtpark

THE GUIDE

LUXUS

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AIRFIELD, Kärntner Straße 51

AUGARTEN FLAGSHIPSTORE, Spiegelgasse 3

BABOR BEAUTY SPA, Seilerstätte 18 – 20

BREGUET, Kohlmarkt 4

BREITLING BOUTIQUE, Kohlmarkt 3

BUCHERER, Kärntner Straße 2

CHANEL, Tuchlauben 1

CHOPARD, Kohlmarkt 16

CREED BOUTIQUE, Seilergasse 1

DIOR, Kohlmarkt 6

DOLCE & GABBANA, Kohlmarkt 8 – 10

DOROTHEUM, Dorotheergasse 17

DOUGLAS HOUSE OF BEAUTY, Kärntner Straße 17

GIORGIO ARMANI BOUTIQUE, Kohlmarkt 3

GOLDENES QUARTIER, Tuchlauben / Ecke Bognergasse

HERMÈS BOUTIQUE, Graben 22

JUWELIER WAGNER, Kärntner Straße 32

JUWELIER WAGNER, Graben 21 / Ecke Tuchlauben

JUWELIER WEMPE, Kärntner Straße 41

KRIGLER, Schottenring 24

KUSSMUND, Habsburgergasse 14

LE PARFUM, Petersplatz 3

LOUIS VUITTON, Tuchlauben 3 – 7

MEDICARE WIEN , Schottenring 30, 1010 Wien

MONCLER, Kohlmarkt 7

NÄGELE & STRUBELL, Graben 27

OMEGA BOUTIQUE, Stock im Eisen Platz 3

PRADA, Bognergasse 4

R.HORN’S WIEN, Bräunerstraße 7

ROCHE BOBOIS, Wipplingerstraße 27

ROLEX-BOUTIQUE BY WAGNER, Tuchlauben 2

SAINT LAURENT, Bognergasse 4

SALVATORE FERRAGAMO, Kohlmarkt 7

TIFFANY & CO, Kohlmarkt 8 – 10

VERSACE BOUTIQUE, Trattnerhof 1

HOTEL & GOURMET

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ALBERTINA PASSAGE, Opernring / Ecke Operngasse

CAFÈ CENTRAL, Herrengasse 14

DO & CO STADTHOTEL, Stephansplatz 12

HOTEL AMBASSADOR, Kärntner Straße 22

HOTEL BRISTOL, Kärntner Ring 1

HOTEL LE MERIDIEN, Opernring 13 – 15

HOTEL SACHER, Philharmonikerstraße 4

HOTEL TOPPAZZ, Lichtensteg 3

PALAIS FERSTEL, Strauchgasse 4,

PALAIS HANSEN KEMPINSKI, Schottenring 24

PARK HYATT VIENNA, Am Hof 2

PALAIS COBURG, Coburgbastei 4

PALAIS DAUN-KINSKY, Freyung 4

SO/ VIENNA, Praterstraße 1

STEIGENBERGER HOTEL HERRENHOF, Herrengasse 10

STYLE HOTEL VIENNA, Herrengasse 12

THE RITZ-CARLTON, VIENNA, Schubertring 5 – 7

ALEXANDER MCQUEEN, Tuchlauben 7a

BAMBINI, Tuchlauben 7

BOTTEGA VENETA, Tuchlauben 5

BRUNELLO CUCINELLI, Bognergasse 4

CHURCH’S, Seitzergasse 1-3

EMPORIO ARMANI, Tuchlauben 7a

ETRO, Tuchlauben 5

KITON, Seitzergasse 1-3

MIU MIU, Tuchlauben 7

POMELLATO, Tuchlauben 7a

VALENTINO, Tuchlauben 5

LUXURY

REAL ESTATE

Werden auch Sie einer unserer ausgewählten AQ-PARTNERN und nutzen Sie das Netzwerk eines seit

vielen Jahren etablierten Kultur- und Luxusmagazins der Extraklasse. Für Anfragen stehen wir Ihnen jederzeit

unter cso@art-quarterly.at sehr gerne zur Verfügung.

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AM KAISERFORUM, Nibelungengasse 15

BÖRSEPLATZ 1, Börseplatz 1

GOETHEGASSE 1, Goethegasse 1

GRAND KINSKY, Schellinggasse 7

PALAIS PALAIS, Herrengasse 19-21

PALAIS PRINCIPE, Hoher Markt 12

PALAIS SCHOTTENRING, Schottenring 17

POST PALAIS, Postgasse 8–12

STIX + PARTNER, Fleischmarkt 1/6



ART TOPIC

NALINI MALANI,

“Träume und Defilings”, Buch, 1991,

Mischtechnik in gemalten Hardcover

RT

international

THE BRITISH MUSEUM

POESIE ZUR POLITIK

KÜNSTLER, DIE BÜCHER MACHEN

In den Händen von Künstlern und Dichtern nehmen Bücher

seit dem Aufkommen des Künstlerbuchs in Paris Anfang des 20.

Jahrhunderts eine radikal andere Form an. Bücher erscheinen

in einer Vielzahl von Formen und Größen, als einmalige oder

kleine Druckausgaben, und bieten Künstlern und Dichtern eine

neuartige Ausdrucksform - in den Worten der indischen Künstlerin

Nalini Malani ist das Buch „ein Träger der Erfahrung“, in

dem ganze Welten eingekapselt sind.

ISSAM KOURBAJ,

Gemischte Medien zu gebrauchten

Buchfragmenten, 2003

In dieser kleinen, aber kraftvollen Ausstellung werden Werke

von Künstlern von New York bis Damaskus und darüber hinaus

die Beziehung zwischen Künstlern und Dichtern und die Einflüsse

hervorheben, die ihre Arbeit beeinflussen, von der Familie

bis zur Politik und alles dazwischen: Der libanesische Künstler

Abed Al Kadiri (geb. 1984) konzipierte sein Buch im ersten Monat

der Pandemie, um seine Familiengeschichte zu erforschen,

während wir durch die Augen des irakischen Künstlers Kareem

Risan (geb. 1960) die schockierenden Folgen einer tödlichen Explosion

auf den Straßen von Bagdad im Jahr 2005 sehen.

THE BRITISH MUSEUM

www.britishmuseum.org

ELTON JOHN,

50. Geburtstag-Look mit Perücke

und Bootshut, entworfen von

Sandy Powell, 1997

© Victoria and Albert Museum, London

VICTORIA & ALBERT MUSEUM

DIVA feiert die Kraft und Kreativität ikonischer Darsteller und erforscht

und definiert die Rolle der „Diva“ neu und wie diese im Laufe

der Zeit in Oper, Bühne, populärer Musik und Film untergraben oder

angenommen wurde. Mächtige Aspekte der Diva, die unsere Vorstellungen

heute weiter prägen, haben sich aus den Herausforderungen

und Triumphen ihrer Vorgänger entwickelt. Gemeinsam schaffen sie

eine Konstellation von Götzen und Gläubigen in diesem majestätischen

Foto von MARIA CALLAS in

und mächtigen Divadom.

Verdis Oper La Traviata im Royal

VICTORIA & ALBERT MUSEUM

Opera House, Covent Garden,

www.vam.ac.uk

1958, England.

22 AQ HERBST/WINTER 2021

www.art-quarterly.com

Foto: Houston Rogers © Victoria and

Albert Museum, London

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 23

DIVA



ART AGENDA

TATE MODERN

PHILIP GUSTON

EINER DER FESSELNDSTEN MALER DES 20. JAHR-

HUNDERTS REAGIERT AUF EINE WELT IN AUFRUHR

Über 50 Jahre lang machte der Künstler Philip Guston unruhig Gemälde und Zeichnungen,

die die ängstliche und turbulente Welt, die er erlebte, einfangen. Zu seinen

frühen Arbeiten gehörten Wandmalereien und Gemälde, die sich mit Rassismus in

Amerika und Kriegen im Ausland befassten. Während der sozialen und politischen

Umwälzungen der späten 1960er Jahre wurde Guston kritisch gegenüber der Abstraktion

und begann,

groß angelegte Gemälde

zu produzieren, die komische

Figuren zeigen,

einige in weißen Kapuzen,

die das Böse

darstellen, und die alltäglichen

Täter des Rassismus.

Diese und die

folgenden Gemälde

etablierten Guston als

einen der einflussreichsten

Maler des späten 20.

Jahrhunderts.

TATE MODERN

www.tate.org.uk

PHILIP GUSTON,

Weiblicher Akt mit Staffelei, 1935

© The Estate of Philip Guston

KUNSTMUSEUM DEN HAAG

ROYALS & REBELS

BRITISCHE MODE

Vivienne Westwood, Alexander McQueen, Stella McCartney, Savile Row Schneiderei, Internatuniformen,

Tartan, Sportbekleidung, die königliche Garderobe, Hüte für Ascot von Philip

Treacy und Stephen Jones: Die Briten haben einen unauslöschlichen Eindruck in der Modegeschichte

hinterlassen. Und das nicht nur im Bereich der intelligenten, respektablen Schneiderei.

Der internationale Einfluss der britischen Mode verdankt genauso viel der rebellischen

Jugend von Swinging London als auch Skinheads und Punks. Und die britische Königsfamilie

hat auch ihre Spuren hinterlassen, insbesondere die geliebte Lady Diana, die sowohl eine Modeikone

als auch ein Rebell war, der die Mode nutzte, um ein Statement abzugeben.

Mit der Ausstellung Royals & Rebels - British Fashion taucht das Kunstmuseum Den Haag in

die reiche Geschichte der britischen Mode ein und würdigt Vivienne Westwood. Neben ihrer

Arbeit und der von McQueen und McCartney zeigt die Ausstellung Dutzende anderer britischer

Designerinnen.

KUNSTMUSEUM DEN HAAG

www.kunstmuseum.nl

JOHN GALLIANO FÜR DIOR,

Haute-Couture-Kollektion,

Herbst/Winter 2004,

© Peter Stigter

OPER

NIKOLAI RIMSKI-

KORSAKOW

SCHNEEFLÖCKCHEN

Musikalische Leitung Dmitry Liss

Regie Florentine Klepper

Mit Frederic Jost, Clara Kim,

Liam Bonthrone, Carlos Cárdenas,

Aaron Cawley, Nombulelo Yende,

Danylo Matviienko

27. DEZ / 03. JAN / 06. JAN

TIROLER

FESTSPIELE

ERL WINTER

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OPER

ADOLPHE ADAM

LE POSTILLON DE

LONJUMEAU

Musikalische Leitung Beomseok Yi

Regie Hans Walter Richter

Mit Pietro Adaini, Monika Buczkowska,

Joel Allison, Dennis Chmelensky,

Nicolas Legoux, Gabriel Wanka,

Wolfgang Gerold

28. DEZ / 05. JAN

KONZERT

2023/2024

FRANZ LEHÁR

DER GRAF VON

LUXEMBURG

Musikalische Leitung Erik Nielsen

Mit Omer Kobiljak, Francisco Brito,

Anna Gabler

31. DEZ / 04. JAN

... und vieles mehr!

BROT-

GESCHICHTE(N)

Treten Sie für einen Moment heraus aus dem Alltag und ein ins PANEUM –

die Wunderkammer des Brotes. Eingebettet in einzigartiger Architektur finden

Sie Schätze aus 9.000 Jahren Brot. Schönes, wie den Kornstrauß von Coco

Chanel. Bizarres wie die Kornmumien aus Pharaonen-Gräbern der Ägypter.

Direkt an der A1 in Asten bei Linz

ÖFFNUNGSZEITEN:

Dienstag bis Samstag 10.00 – 16.00 Uhr

An Feiertagen geschlossen.

PANEUM – Wunderkammer des Brotes

Kornspitzstraße 1 / 4481 Asten / Österreich

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DAS

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25 Jahre

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BE YOUR OWN BOSS

ZUM 25-JÄHRIGEN BESTEHEN DER IKONE, PRÄSENTIERT BOSS PARFUMS JETZT BOSS BOTTLED ELIXIR. DER DUFT

WIRD ALS ENERGISCHES STATEMENT NEU INTERPRETIERT UND VERSPRICHT EINE NIE DAGEWESENE

INTENSITÄT UND EIN IMMERSIVES ERLEBNIS, DAS SELBSTBEWUSSTSEIN, MUT UND EHRGEIZ ERWECKT.

der zeit voraus

Eine Hommage an Luxus,

Natur und Wissenschaft,

Schönheit und Verantwortung.

EIN ERLESENER DUFT MIT EDLEN INGREDIENZEN

DAS NEUE ELIXIR FASZINIERT MIT EINER HOHEN KONZENTRATION OPULENTER INGREDIENZEN. IN DER

KOPFNOTE SORGEN WEIHRAUCH- UND KARDAMOM-ESSENZ FÜR WÄRME UND DYNAMIK, WÄHREND

VETIVER- UND PATSCHULI-ESSENZ IN DER HERZNOTE ERDIGE ZÜGE VERLEIHEN. DIE BASISNOTE VON BOSS

BOTTLED ELIXIR WIRD DANN VON ZEDERNHOLZ-ESSENZ UND LABDANUM ABSOLUE BESTIMMT.

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Entdecken Sie eine neue Generation von Hautpflege.

SOPHIE‘S GARDEN entwickelte in 5-jähriger Forschung

den revolutionären, weltweit exklusiven Cell Conductor

Complex®. Dieser setzt dort an, wo Hautalterung beginnt –

an den Poren des Zellkerns, unserem Beauty Tresor.

SOPHIE‘S GARDEN dirigiert so die Schönheitsprozesse in

unserer Haut.

In der Schweiz entwickelt, dort nach Mindful Clean Beauty

Standards produziert und auf Qualität getestet. Für eine

glatte, frische und ebenmäßige Haut und den individuellen

Luxus ihrer eigenen Schönheit.

Die Produkte von SOPHIE’S GARDEN sind in Österreich

exklusiv in allen Nägele & Strubell Parfumerien erhältlich.

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CELL CONDUCTOR COMPLEX ®

Unwiderstehlicher Luxus individueller Schönheitspflege

verbunden mit der bewussten Verantwortung für unsere

Haut, Umwelt und unsere Zukunft.

Cell Conductor Complex®

Weltweit exklusives Wirkprinzip dirigiert die

Schönheitsprozesse in unserer Haut.

Mindful Swiss Clean Beauty

Frei von eigens definierten kritischen Inhaltsstoffen.

Ohne Tierversuche. Made in Switzerland.

Luxuriöse Verpackungsobjekte

Edles Porzellan, Glas und Papier aus exklusiven Manufakturen.

Innovatives Nachfüllsystem bei ausgewählten Produkten.

Innovative Forschungsprojekte

Mit Engagement in der BioMarine Association.



ART LUXURY

ART LUXURY

DIOR

L‘Or de J‘adore

Der neue Duft von Francis Kurkdjian

DIOR IST EIN LAND ZUM ERKUNDEN UND EIN ERBE ZUM ANNEHMEN. WIE ALLE VOR IHM, DIE DIE KURVEN

DES BAR-ANZUGS NEU AUFGRIFFEN ODER EINEN LEGENDÄREN DUFT NEU ERFANDEN, TAUCHT FRANCIS

KURKDJIAN WIEDERUM IN DIE SEELE VON DIOR EIN. J‘ADORE WAR FÜR IHN UNVERZICHTBAR. ER SAH

SICH MIT DER IKONE UND DEN BLÜTEN DIESES DUFTES KONFRONTIERT, DER IM ALLEINGANG LUXUS,

TRIUMPHALE WEIBLICHKEIT UND DIE BAHNBRECHENDE SEELE VON DIOR SYMBOLISIERT.

Es war eine Einleitung, die eine sinnliche Erneuerung

darstellte, die er mit Demut und

Kühnheit, Entschlossenheit und Weitblick

meisterte, geleitet von den Worten von Christian

Dior: „Respektieren Sie die Tradition und

wagen Sie es, mutig zu sein.“ J‘adore führte

zu einer besonderen Begegnung zwischen

einem Parfümeur, der für seine erstaunlichen

Kreationen von polierter Schönheit berühmt

ist, und einem symbolträchtigen Duft, der zu

einem großen Klassiker geworden ist.

Dies war für ihn die Gelegenheit, ihr mit seinem

einzigartigen Stil seinen Stempel aufzudrücken,

der durch seine überaus zeitgemäße,

kraftvolle Raffinesse Erfolg hatte. Er entschied

sich dafür, das Herzstück des Blumenbouquets

von J‘adore zu erforschen, die Essenz seiner

unglaublich komplexen Formel. Dort verlieh

er ihm seine konzeptionelle Sensibilität und

nahm eine radikale olfaktorische Position ein:

Indem er die Blumenfülle beschnitt, zeichnete

er eine Silhouette, die zu radikalem Minimalismus,

organischer Sinnlichkeit und einem beispiellosen

Konzentrationsgrad tendiert.

Wie Gold, das geschmolzen wurde, um nur

seine reinste Essenz zu bewahren, isolierte er

Blumen und übertrieb sie in einer Raffinesse,

die zu seiner neuen Signatur wurde.

Damit J‘adore l‘Or zu einem Or de J‘adore

voller Bedeutung und Tiefe wird. Brillant und

rund, sinnlich und sanft, es ist ein sofortiger olfaktorischer

Genuss.

Für J‘adore wurde Francis Kurkdjian zum

Goldsucher.

Francis Kurkdjian bringt eine neue Perspektive

in J‘adore und sucht nach seinem wesentlichsten

Ausdruck mit dem ultimativen Ziel, seine

reinste Quintessenz zu erhalten.

Er wendet sich daher den eigentlichen Ursprüngen

der Komposition des legendären

Blumenstraußes zu, bei dem Blumen miteinander

kommunizieren und keine einzelne

Blüte den Vorrang hat. Er stellt dieses Gleichgewicht

in Frage, wodurch ein majestätischer

und abstrakter Blumeneindruck entsteht.

Denn J‘adore duftet nicht nach jeder Blume,

sondern vermittelt das ganz reale Gefühl einer

einzigartigen, symbolischen und symbiotischen

Blüte. Es ist die perfekte und universelle

Verkörperung von Blumen.

Diese ideale Blume, die es nicht gibt, verkörpert

den Geist von Dior.

Inspiriert von diesem üppigen Mysterium entschied

er sich, seinen Stil neu zu interpretieren

und seine Proportionen zu durchbrechen, um

seine Schönheit in ein neues Licht zu rücken.

Sein J‘adore hat den schimmernden Glanz einer

kostbaren Flüssigkeit.

Es ist ein Bad aus geschmolzenem Gold, das

seine Herkunft widerspiegelt und in das man

sinnlich und verehrend eintaucht.

dior.com

28 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 29



Ramon Monegal ist die vierte Generation der Familie Monegal, die

seit über 100 Jahren Parfums erfinden und kreieren. Ein historischer

Meilenstein in der Welt des Parfums und ein Vorbild, welches

verdient gefeiert zu werden. Die Düfte werden an den Ufern des

Mittelmeers in Barcelona komponiert. Familienwerte und Traditionen,

die Ursprünge der Marke, werden mit der heutigen, modernen

Welt in einem Flakon vereint.

„Wir machen Parfüm, Kunst, Stil und Einzigartigkeit und das ist

unser Beruf… eine Leidenschaft! Parfum ... geht der Anwesenheit

voraus und verweilt weiter in Abwesenheit. Ich komponiere in

Barcelona an den Ufern des Mittelmeers, dem grundlegenden Ursprung

der europäischen

Kultur und des modernen

Designs in Spanien.

Barcelona ist hierfür mein

Zufluchtshafen und meine

Mittelmeerpromenade

zwischen den Flüssen.“

- Ramon Monegal

Neben der Komposition

von Parfüms sind echte

Nasen speziell geschult,

um nur diejenigen Inhaltsstoffe

auszuwählen,

die aufgrund ihres Wertes

das Niveau der Exzellenz

erreichen.

SIESTA - DIE NEUESTE KREATION DER

SPANISH STYLE COLLECTION

Dolce far niente erreicht mit der ikonischen Siesta ihren

vollen Ausdruck. Ein mediterraner Luxus, der gleichbedeutend

mit Freiheit ist. Wir träumen, wir denken,

wir entspannen uns oder wir suchen Vergnügen.

Es gibt keinen Zeitplan, kein Protokoll, die einzige

Regel, die niemals gebrochen werden sollte, ist:

Nicht stören.

Siesta ist ein Traum von Zitrone und Honig auf einem

Bett aus Zedernholz. Während Jasmin und Vetiver

uns wiegen, singt die Irisblüte ihr Schlaflied. Mit der

Kraft des Leders und der Energie der Gewürze wachen

wir wieder auf.

NEU

L’E XTR AIT

I AM SIESTA - DO NOT DISTURB

ramonmonegal.com

Ramon Monegal ist in ausgewählten Parfümerien erhältlich und

Online finden Sie die Marke bei ausliebezumduft.de

30 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com



ART TOPIC

VANILLE LEATHER

Diese besondere Vanille schmückt sich mit den schwefeligen und leicht honigartigen

Tönen der Tuberose, taucht ein in die kräftige Süße des Jasmins und

verschmilzt schließlich mit der runden Sinnlichkeit der Orangenblüte. Wenn

Eichenholz und Patchouli die Duftnoten dieser kostbare Vanille intensivieren,

enthüllt dieser Duft langsam seine warme und sinnliche Persönlichkeit im Bouquet

weißer Blüten.

Die Parfums der Collection Exclusive sind von Geschichten und Legenden inspiriert.

Die Parfums stellen die natürlichen Inhaltsstoffe in den Mittelpunkt.

„Gemeinsam verfeinerten Dominique Ropion und ich diese schöne Vanille-Komposition

und verliehen ihr mit Tuberose und Orangenblüten-Absolute mehr

Leichtigkeit. Rosa Pfefferkörner in der Kopfnote und indonesischer Patchouli

mit Madagaskar-Vanille in der Basis geben ihr kulinarische und rauchige Noten.

Das Eichenholz verstärkt die ledrige und leicht animalische Seite der absoluten

Vanille. Ich liebe diesen Duft, weil er geheimnisvoll und kühn ist und der majestätischen

Vanille Tribut zollt.“

- David Benedek

DAVID BENEDEK - DER GRÜNDER

BDK Parfums wurde 2016 von dem französischen

Designer David Benedek gegründet, der

weltweit einer der jüngsten Designer der Parfumerie

Industrie ist. 1989 in Paris geboren,

wächst David Benedek, dessen Vater rumänische

Wurzeln hat und dessen Mutter an der Grenze

zwischen Algerien und Marokko geboren wurde,

im Parfumuniversum auf. Seine Großeltern,

aus Transsylvanien verbannt, gehören zu den

ersten autorisierten Distributoren renommierter

Parfummarken wie Worth oder Christian Dior in

Paris in den 1950er Jahren. David lebt und studiert

in Paris. Hier entscheidet er sich im Rahmen

seines Studiums, alles über Parfum und

Inhaltsstoffe zu erfahren und arbeitet mit Professoren

und Meisterparfumeuren von Givaudan

(der weltweit größte Hersteller von Aromen und

Duftstoffen) zusammen.

bdkparfums.com

ROUGE PUR COUTURE

PURE COLOR, INSTANT LIP FUSION.

PURE CARE FOR 16H COMFORT.*

PURE COUTURE SATIN LOOK.

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32 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com



ART DESIGN

Hot, cold and cold brew. Perfetto.

Coffee Shop Feeling für zuhause all day, everyday!

Mit den neuen innovativen Technologien der

Eletta Explore von De’Longhi werden die Träume

vom perfekten warmen sowie gekühltem Kaffee

alltagstauglich: Egal ob Cold Brew, oder der gewohnt

heiße Cappuccino, der ausgeklügelte neue

Kaffeevollautomat ermöglicht komfortabelsten

Kaffeegenuss – auf Knopfdruck.

Aromen pur: Das Trendgetränk „Cold Brew“ ist inzwischen wortwörtlich

in aller Munde. Aber: Kalter Kaffee als neuer Trend? Ja!

Denn: Cold Brew kann mehr als einfach nur kalt! Statt – wie gewöhnlich

– mit heißem Wasser, wird der Cold Brew mit Hilfe der

innovativen Cold Extraction Technologie mit kaltem Wasser aufgebraut,

tröpfchenweise extrahiert und ist innerhalb von 5 Minuten

„ready to enjoy“. Das Ergebnis? Ein leichtes, fruchtiges und süßliches

Geschmackserlebnis mit weniger Bitterstoffen und Säure.

Die Eletta Explore knüpft an den Erfolg der aktuellen Markengeschichte

an, die sich auf die Verwandlung frischer Kaffeebohnen

in das perfekte Kaffeeerlebnis, in einem ganz speziellen

Setting, konzentriert: zu Hause. Mit den neuen innovativen

Technologien der Eletta Explore, werden die Träume vom per-

fekten warmen, sowie gekühltem

Kaffee wahr: Egal ob Cold Brew,

der gewohnt heiße Cappuccino,

oder einfach nur ein Espresso für

zwischendurch. Der ausgeklügelte

Kaffeevollautomat ermöglicht

komfortabelsten Kaffeegenuss

von mehr

als 50 verschiedenen

Rezepten – auf

Knopfdruck. Die

raffinierte Kaffeemaschine

verfügt über

drei patentierte

Technologien:

Angefangen

bei

der Cold Extraction

Technologie – für Cold Brew innerhalb von 5 Minuten

– über die bekannte LatteCrema Hot Technologie – für perfekten

heißen Milchschaum – bis hin zur neuen LatteCrema Cool Technologie,

die samtigen Milchschaum mit der idealen Temperatur

für kalte Getränke liefert.

delonghi.com

ANNA

SCALFI

EGHENTER

FAITES VOS JEUX

MACHEN SIE IHR SPIEL

34 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com

TIROLER-LANDESMUSEEN.AT

SUPPORTED BY

Sujet: Anna Scalfi Eghenter, Partout où les circonstances l’exigeront, 2014, in MAXXI, Rom

Foto: Ela Bialkowska, OKNO Studio

24.11.23

– 31.1.24

FERDINANDEUM



THE ART OF

FRAGRANCE

CAFÉ ROSE

VON TOM FORD

Café Rose fängt die ungezähmte

Sinnlichkeit einer

raffinierten Rose mit einem

unerwarteten Hauch von dunklem

Kaffee ein. Die Essenzen

der türkischen Rose und des

dunklen Kaffee‘s enthüllen eine

betörende Tiefe, während die

bulgarische Rose und Ylang

Ylang eine üppige Blumigkeit

versprühen. Koriander,

Patchouli und würziger

Kardamom vermengen sich

mit Weihrauch und Sandelholzakkorden.

GODDESS

VON BURBERRY

Mit Burberry Goddess Eau de Parfum

lanciert Burberry einen neuen Damenduft.

Der einzigartige Gourmand-Duft mit

aromatischem Charakter wird von einem

eindrucksvollen Trio verschiedenartiger

Vanillenoten

bestimmt. Die von Hand

gepflückten Schoten

trocknen fünf bis sieben

Wochen lang in der

Sonne. Anschließend

werden sie zur Reifung

in Holzkästen gelagert

und entwickeln dabei

ihr süßes, charakteristisches

Aroma.

INVERNESS

VON MEMO

Schon der Name dieser Duftneuheit

ist verlockend und verträumt:

Inverness. Eine Landschaft aus Torf,

Heidekraut und goldenem Regen jenseits

der Sinne, die treffend als Hauptstadt

der Highlands, der größten Region

Schottlands, bezeichnet wird. Die Natur

regiert frei, unberührt und außergewöhnlich

und der Fluss Ness schmiedet seine

Kurven und Geheimnisse.

QUEEN OF THE NIGHT

VON THE MERCHANT OF VE-

NICE

THE MERCHANT OF VENICE

enthüllt voller Stolz das exklusive

und luxuriöse neue Eau

de Parfum Concentrée -

Queen of the Night. Dieser

opulente Duft ist von der

Pracht und den Wundern

des alten Ägyptens inspiriert

und entführt auf

eine mystische Reise

durch die unvergleichlichen

Düfte, die einst

die majestätischen

Paläste der Pharaonen

erfüllten.

LIBRE L‘ABSOLU PLATINE

VON YVES SAINT LAURENT

Mit LIBRE L‘ABSOLU PLATINE

präsentiert YSL Beauty die

revolutionäre Interpretation des

Genres, das die Meister-Parfümeure

Anne Flipo und Carlos

Benaïm mit LIBRE völlig neu

erschufen: den Fougère-Damenduft.

Der It-Flakon von LIBRE

spiegelt dieses Aufeinandertreffen

in seiner bisher edelsten Version

wider mit dem spannenden

Kontrast der beiden wertvollsten

Metallen der Welt: kühlem Platin

und brennendem Gold. Absolut

elementar. Absolut couture.

36 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.at



THE ART OF

L‘EAU RÊVÉE D‘ARIA

VON SISLEY

Der Geschmack eines Traums... Eau Rêvée d‘Aria

verbindet den würzigen Geschmack von Ingwer mit

der Komplexität von Osmanthus, einer Blume mit

dem Hauch von Pfirsich-, aber auch Ledernoten.

Der Duft hat eine lebendige und fröhliche Persönlichkeit,

wie ein fantasievolles Kostümfest.

FRAGRANCE

Innovatives Anti-Aging für empfindliche

Haut mit natürlicher Retinol-Alternative.

Das Power Trio gegen die Zeichen der Zeit.

Durch die Kraft des Mastixstrauch-Harzes liefert Declaré

eine pflanzliche Retinol-Alternative, die selbst für empfindliche

Haut verträglich ist. Das Ergebnis: ein sofort glatteres,

verfeinertes Hautbild mit mehr Elastizität und Hautdichte.

Wirkungsvoller Vitamin-A-Boosting Effekt auch für sensible Haut!

SAGE

VON ARGENTUM

Ein bittersüßer, mandelartiger Schleier

aus Heliotrop, aufgehellt mit der pudergrünen

Frische des ägyptischen

Veilchenblattes, ruht auf einem

Kissen aus exotischem Ylang-

Ylang, weicher Vanille und

samtigem Sandelholz. SAGE

ist Teil von les parfums infinis,

einer Sammlung einzigartiger

Düfte, die von zwölf archetypischen

Energien inspiriert sind, die, wenn sie

integriert werden, zu einer werden.

PERFECT VON

MARC JACOBS

Perfect Eau de Toilette wurde als

frische und helle Interpretation des

Originaldufts von Parfumeurin Domitille

Michalon-Bertiert kreiert. In der Komposition

trifft ein weißes Bouquet

auf unerwartete moderne Noten

wie Rosa Pfefferkorn und Polygonum.

Das Ergebnis ist

ein strahlend fröhlicher,

floraler Duft mit einer

holzigen Basisnote

und einem eleganten

Nachklang.

www.declare-beauty.com

AMBRE D`ORIENT

VON EISENBERG PARIS

Ein geheimnisvolles Parfum,

das mit dem ungezwungenen

Charme von Amber eine

sanfte, verführerische Maskulinität

zum Ausdruck

bringt. Mit warmen Kopfnoten

von Gewürzen

entführt uns dieses

geheimnisvolle Parfüm

in reiche orientalische Gefilde

und setzt auf den holzigen und maskulinen

Charakter von Nagarmotha und

Zeder. Weihrauch mit seiner tiefen Sinnlichkeit

rundet den Duft wunderbar ab.

EAU DE PARFUM LUMINEUSE

VON CHLOÉ

Mit dem neuen Duft der Signature-Linie,

Eau de Parfum Lumineuse,

setzt das Haus erneut auf

verantwortungsbewussten Luxus,

der von Eleganz und Feinfühligkeit

geprägt ist. In dieser Kreation erhält

die Rose, das Symbol der Kollektion,

eine noch nie dagewesene Strahlkraft.

B E A U T Y F O R S E N S I T I V E S K I N

VITAMIN A BOOSTER

38 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.at

TRIO



YOU´RE

SUCH A DOLL

ANLÄSSLICH UNSERES JUBILÄUMS HOLEN WIR DIE GUTE ALTE ANZIEHPUPPE AUS DEM

SCHRANK! AUCH WENN SIE VIELLEICHT GRIMMIG SCHAUEN, IN WAHRHEIT GENIESSEN

SIE IHRE NEUE GARDEROBE!

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4

1

3

(1) D-Hammer Ch Md Boots von DIESEL, www.diesel.com (2) Triple S Sneaker von BALENCIAGA, www.balenciaga.com

(3) Hohe Stiefel aus Leder von PRADA, www.prada.com (4) Pink Plattform Sneaker von VETEMENTS X NEWROCK, www.vetements.com

(1) Paris Moon Hoodie oversized von BALENCIAGA, www.balenciaga.com (2) 1DR - Schultertasche aus Canvas mit Strass von DIESEL,

www.diesel.com (3) Super Baggy Pants in Schwarz von GIGIFASSER, instagram: gigi_fasser (4) Kappe aus Baumwolldenim mit Rissen von BALENCIAGA, www.balenciaga.com

(5) Merinopullover im Distressed-Look von VETEMENTS, www.vetements.com (6) Straight Jeans 2010 D-Macs 007t5 Jeans von DIESEL, www.diesel.com

40 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 41



4

1

ANGELA

2

GLAJCAR

TRAUMFÄNGER

5

6

3

(1) Blacksuit RI Sonnenbrille von DIOR, www.dior.com (2) Trompe L’OEIL Top von ACNESTUDIOS,

www.acnestudios.com (3) Super Baggy Fit Jeans von ACNESTUDIOS, www.acnestudios.com (4) Techno Cap Washed Pink von MISBHV,

www.misbhv.com (5) Mankind Sweatsuit von STARSTYLING, www.starstyling.com (6) Jacquard Monogram 90S Mini Bubblegum Bag von MISBHV, www.misbhv.com

noch bis 24. 03. 2024

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© Angela Glajcar

42 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com



ART TOPIC

SUPREMŸA LA NUIT LE GRAND SOIN ANTI-ÂGE UND SU-

PREMŸA LA NUIT LE GRAND BAUME ANTI-ÂGE BY SISLEY

Im Jahr 2023 haben die Forschungsteams von Sisley nach

über 15 Jahren aktiven Untersuchungen und Forschung

weitere Mechanismen der Chronobiologie aufgedeckt.

So können sie mit dem neuen Complexe Régénération

Fondamentale, der das Herzstück der neuen Produkte

Grand Soin Anti-Âge und Grand Baume Anti-Âge Supremÿa

La Nuit bildet, noch einen Schritt weitergehen.

SOPHISTICATED

CAVIAR SKINCARE FROM

SWITZERLAND

Die Forschungsteams von Sisley haben drei

neue Prozesse entdeckt, drei neue biologische

Ziele, die in den Zellen für deren Regeneration

über Nacht sorgen: Resynchronisation,

Reparatur und Entgiftung.

LE SPRAY FIXANT INVISIBLE

BY HAIR RITUEL BY SISLEY

Le Spray Fixant Invisible fixiert jede

Frisur mit einem kaum spürbaren,

flexiblen und natürlichen Finish.

Eine pflegende Anti-Frizz-Formel,

die sofort Glanz und Geschmeidigkeit

verleiht. Die pflegende Formel,

die Pro-Vitamin B5 und Vitamin-E-

Acetat kombiniert, pflegt die Haarfaser

und verleiht ihr maximalen

Glanz und Geschmeidigkeit.

Le Spray Fixant Invisible eignet

sich deshalb perfekt für den täglichen

Gebrauch.

Der Complexe Régénération Fondamentale,

eine beispiellose Kombination leistungsstarker

Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs,

wurde entwickelt, um genau diese Ziele zu

erreichen. Er gibt der Haut die notwendigen

Instrumente, um ganz präzise auf diese drei

grundlegenden Bedürfnisse zum richtigen

Zeitpunkt des Zyklus eingehen zu können.

Der Complexe Régénération Fondamentale

sorgt in Kombination mit hochwirksamen

Aktivstoffen für die 25 Anti-Aging-Wirkungen

der Grand Soin Anti-Âge und Grand

Baume Anti-Âge Supremÿa La Nuit: Aufbau

und Sauerstoffversorgung der Haut, Kollagensynthese1

sowie die Zufuhr von Feuchtigkeit

und Nährstoffen.

sisley-paris.com

44 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com

zwyer-skincare.com



ART LUXURY

ART LUXURY

„Die Sensibilität Japans

für Wertschätzung ist der

Luxus der Zukunft“

SENSAI ULTIMATE

THE GREAT RESET

IN SACHEN LUXUSKOSMETIK WAR SENSAI VERMUTLICH DER ERSTE INFLUENCER. BEREITS 1989

VERBREITETE SICH DIE BEGEHRLICHKEIT NACH EINER CREME, DIE GAR NICHT FÜR DEN VERKAUF

GEDACHT WAR, SO SCHNELL, DASS DIE BEGEISTERUNG DER FRAUEN, DIE SIE ZUM TESTEN ERHIELTEN,

DAFÜR AUSSCHLAGGEBEND WAR, DASS DIESES PRODUKT IN DEN HANDEL KAM: SENSAI EX LA CRÈME –

EIN NAME, DER IMMER NOCH KULT IST. DER GRUNDSTEIN FÜR LUXUSKOSMETIK WAR DAMIT GELEGT UND

BEEINFLUSST BIS HEUTE DIE KOSMETIKBRANCHE.

Seither stehen die Hautforschung und die Entwicklung

von Innovationen bei SENSAI nicht still. Bereits

im Jahr 1999 konnte man in den SENSAI-Laboren

erstmals DNA-Schäden – verursacht durch

UV-Strahlen und ROS (freie Radikale) – messen.

Gleichzeitig wurde die hauteigene Reparaturfähigkeit

der DNA entdeckt. 2013 gipfelte diese Forschung

in SENSAI ULTIMATE, der ersten Linie,

die durch Sakura Eternal Complex den Reparaturmechanismus

in Bezug auf Hautschäden, die auf

beiden o. g. Faktoren basieren, anregt. Zusätzlich

verbessert sich die Bildung von Adenosintriphosphat

(ATP), wodurch alle Zellaktivitäten in allen

Hautschichten revitalisiert werden.

Autophagie – Fastenkur für die Zellen

Kein anderer Begriff wurde in den letzten Jahren

öfter mit dem Erhalt oder dem Erlangen von Gesundheit

in Verbindung gebracht. Dabei ist der

Verzicht auf regelmäßige bis permanente Nahrungsaufnahme

ein evolutionäres Verhalten, das

wir in unserer Gesellschaft, in der zu jeder Zeit alles

– in diesem Fall Essen – verfügbar ist, verlernt

haben. 16 Stunden oder länger zu fasten, entmüllt

unsere Zellen und macht uns dadurch fitter, gesünder

und, wenn man so möchte, auch schlanker.

Was bislang vielleicht noch nicht so stark beachtet

wurde, ist, dass Autophagie auch auf die Gesunderhaltung

der Haut eine signifikante Auswirkung

hat: rasche Zellerneuerung, erhöhte Kollagenproduktion,

ebenmäßiger Hautton, intakte Barrierefunktion

… Autophagie ist die geniale Anti-

Ageing-Therapie.

Doch leider lässt der natürliche Autophagie-

Prozess und damit das hauteigene Recyclingsystem

mit zunehmendem Alter nach. Dies

zeigt sich auf der Haut durch eine übermäßige

Verhornung, die wiederum zu einer rauen, unebenen

Oberfläche führt. SENSAI setzt auf zwei

Wirkstoffe aus der Natur um das „Key-Signal“

zu aktivieren, das den Autophagie-Prozess in

der Haut wieder ankurbelt.

Eucalyptus Globulus Leaf Extract

Das entzündungshemmende Eukalyptusblatt-

Extrakt fördert in Verbindung mit Vaccinium

Myrtillus Leaf Extract die Autophagie-Aktivität

in der Epidermis.

Vaccinium Myrtillus Leaf Extract

In Synergie damit fördert Heidelbeerblatt-Extrakt

den Keratinisierungsprozess und agiert

als hochwirksames Antioxidans.

Secreted Protein Acidic and Rich in Cysteine

Vielleicht nicht so prominent wie Autophagie, aber

nicht minder wirkungsvoll ist SPARC (Secreted

Protein Acidic and Rich in Cysteine). Bereits 1981

wurde entdeckt, dass dieses Protein für die Kollagen-

und Elastinbildung sowie für die Hyaluron-Synthese

in der Dermis ausschlaggebend ist.

Zusätzlich hat SPARC eine wichtige Funktion bei

der Bildung der Basalmembran. Eine intakte Basalmembran

ist die Voraussetzung für eine feste,

elastische, glatte und widerstandsfähige Haut.

Die Abteilung Research & Development von

SENSAI hat weltweit als erste das Saxifraga Sarmentosa

Extract (Steinbrech-Extrakt) für sich entdeckt.

Es beschleunigt die SPARC-Produktion

um 150 Prozent, hilft den Abbau von Kollagen

und Elastin zu verhindern und hält die essenziellen

Funktionen einer gesunden Haut aufrecht.

Bereits 2010 begann SENSAI mit der Erforschung

von Autophagie und SPARC. 13 Jahre

später setzt SENSAI als erstes Kosmetikunternehmen

beide Wirkungsweisen in der neuen

ULTIMATE Linie ein.

Weitere Infos zu den neuen Kostbarkeiten

aus dem Hause SENSAI finden Sie unter:

sensai-cosmetics.com

46 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 47



ART TOPIC

DIVINE GIFTS

FOR YOUR LOVED ONES

(1) SÉRUM YEUX Phyto Cellulaire von SOPHIE´S GARDEN BEAUTY, www.sophies-garden.beauty

(2) Powercell Skinmunity Youth Reinforcing Mattifying Emulsion von HELENA RUBINSTEIN, www.helenarubinstein.at

(3) Panthére de Cartier Ohrringe aus 750er Weißgold von CARTIER, www.cartier.com

(4) Panthére de Cartier Collier von CARTIER, www.cartier.com

(5) The Eye Patches with TFC8 von AUGUSTINUS BADER, www.augustinusbader.com

(6) Le Cagole Herren XS Flap Bag mit Piercings in Schwarz von BALENCIAGA, www.balenciaga.com

(7) Skin Perfecting Essence von ZWYER CAVIAR, www.zwyercaviar.com

(8) Cell-Power Foot & Leg Cream von MBR-COSMETICS, www.mbr-cosmetics.de

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48 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 49



THE ART OF

MAKE-UP

SQUIRT PLUMPING GLOSS

STICK VON MAC

Der Squirt Plumping Gloss Stick

verleiht Komfort und sorgt für die

Pflege, die man von einem Balm möchte,

und für das hochglänzende Finish, das

man von einem Gloss erwartet ... plus einem

unerwarteten Hauch von Farbe.

www.mac.com

SPACE BLACK MASCARA

VON BYREDO

LASH CLASH MASCARA

VON YSL

Der Lash Clash Mascara

von Yves Saint

Laurent schenkt den

Wimpern umwerfende

Fülle, fantastische

Dichte und ein farbintensives

Couture-Finish.

www.yslbeauty.com

RICHELIEU

WING

FARBPALETTE

VON LANCOME

Die Richelieu

Wing Farbpalette

für die Augen

kombiniert einen

Highlighter und vier einzigartige Lidschattennuancen,

die von der berühmten

Richelieu-Galerie im Louvre

inspiriert sind.

www.lancome.com

Definierend und in mehreren Schichten aufbaubar,

um die Wimpern von der Wurzel an zu

stärken und zu formen. 85% der Inhaltsstoffe

sind natürlichen Ursprungs. In ihrem markanten,

geschwungenen roten Behälter ist die

BYREDO MASCARA sowohl ein begehrtes

Objekt, als auch ein Beauty-Tool.

www.byredo.com

CONCENTRÉ

DE BEAUTÉ

VON GUCCI

Der neue Concentré de

Beauté von Gucci Beauty ist

ein leichter Concealer und liefert

ein ebenmäßiges, langanhaltendes

Finish, das sich anfühlt wie eine

zweite Haut. Die flexible Textur ist

aufbaubar und lässt sich mühelos

verblenden.

www.gucci.com

50 AQ HERBST/WINTER 2023

REVITALESSENCE SKIN

GLOW FOUNDATION

VON SHISEIDO

Die neue Skin Glow Foundation

SPF 30 garantiert nicht

nur einen schönen Glow, sondern

ist auch gleichzeitig eine ideale

Hautpflege. Zwei hochwirksame

Präbiotika - fermentierter Kefir+ und

Niacinamid - fördern den Erhalt eines

gesunden Mikrobioms und verleiht der

Haut einen natürlich vitalen Teint.

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ART MEDIA

THE WHALE

FACTS

DRAMA/NARRATIVE

PROTOZOA PICTURES, 2023

LAUFZEIT: 117 MIN., FSK 12

REGIE: Darren Aronofsky

MIT: Brendan Fraser / Sadie Sink /

Hong Chau / Ty Simpkins

C

harlie hat nach dem Verlust eines geliebten

Menschen stark an Übergewicht zugenommen.

Dieser Umstand führte dazu,

dass er sich alleine in seiner Wohnung

zurückgezogen hat und von nun an nurmehr Onlinekurse

gibt, wo er jedoch sogar die Webcam ausgeschaltet

lässt. Seine einzigen Bezugspersonen sind seine

Freundin Liz, eine Krankenpflegerin die sich um ihn

kümmert, und der Pizzalieferant Dan, mit dem er schon

ein Ritual für die täglichen Lieferung festgelegt hat,

die Pizza legt er vor die Tür und das Geld findet Dan

im Briefkasten, sodass nicht einmal er ihn sehen muss.

Eines Tages drängt Charlie jedoch sein schlechtes Gewissen

und er will seine Tochter, die er vor acht Jahren

verließ, wieder sehen. Schauspielerisch gelingt „Die

Mumie“-Star Brendan Fraser der ganz große Wurf: Hinter

seiner ebenso monströsen wie makellosen Maske

wirkt er wie einst John Hurt als der „Elefantenmensch“.

Anders als bei den üblichen Fat-Suits funktioniert die

Illusion hier perfekt bis in die Äderchen. Die emotionale

Achterbahn zwischen Verzweiflung, Hass und Hoffnung,

zwischen Schroffheit und Sensibilität präsentiert

Fraser mit enormer Glaubwürdigkeit.

FACTS

HORROR/KOMÖDIE

A24, 2023

LAUFZEIT: 189 MIN., FSK 16

REGIE: Ari Aster

MIT: Joaquin Phoenix / Parker

Posey / Armen Nahapetian /

Kylie Rogers / Amy Ryan

SEHENSWERT

Verfasst von: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER

• HEIMKINO VOM FEINSTEN. VON FETTEN WALEN MIT HÖLLENQUALEN,

ARI ASTER UND SEIN GRÖSSTES LASTER, DÄMONEN AUS KISTEN, GLAU-

BENSSCHWACHEN EXORZISTEN UND GANZ VIEL GIER, DIE SICH BE-

KANNTLICH NIEMALS LOHNT!

BEAU IS AFRAID

E

in Mann mittleren Alters,

Beau, begibt sich auf eine

kafkaeske Reise, nachdem er

vom Tod seiner Mutter erfahren

hat. Er erhält Informationen über

ihre ungewöhnlichen Todesumstände

und macht eine alarmierende Entdeckung

über seine Vergangenheit.

Beau is Afraid ist der dritte Spielfilm

des US-amerikanischen Regisseurs

Ari Aster, der auch das Drehbuch

verfasste. Im Februar 2021 wurde offiziell

bekannt, dass er an dem Film

arbeitet und den Schauspieler Joaquin

Phoenix für die Hauptrolle verpflichtet

hat. Zuvor hatte es bereits

Spekulationen über eine mögliche

Zusammenarbeit gegeben. In einem

frühen Drehbuchstadium Anfang

Juni 2020 hatte Aster das Projekt als

vierstündige „Albtraumkomödie“ beschrieben,

die einen Zeitraum von 17

Jahren umfassen sollte.

FACTS

ACTION/KAMPF

TREYARCH, 2023

SPIELZEIT: ENDLOS

FÜR: PS4, PS5, PS3, Xbox One,

Xbox, macOS, Microsoft Windows,

Android, Xbox360

COD:

LORDS OF

THE FALLEN

FACTS

ACTION/KAMPF

CI GAMES, 2023

SPIELZEIT: 30 - 60 STD.

FÜR: PS5, PS4, Xbox One, Xbox,

macOS, Microsoft, Android

MODERN WARFARE 3

Kämpfen bedeutet, Entscheidungen zu

treffen. Neben den bekannten, cinematischen

COD-Kampagnenmissionen führt

Modern Warfare III offene Kampfmissionen

ein, die mehr spielerische Freiheit erlauben.

Schließt euch zum ersten Mal mit anderen Trupps

zusammen, um massive Horden an Untoten zu bekämpfen

und auf den größten COD Zombies Karten

aller Zeiten zu überleben. Call of Duty: Modern

Warfare Zombies (MWZ) erzählt eine neue Geschichte

von Treyarch, mit Missionen, den wichtigsten

Zombies-Inhalten und Geheimnissen, die es zu

entdecken gilt. Macht euch bereit für eine neu Erfahrung

in einer offenen Spielwelt und stellt euch

den größten Feinden der Call of Duty-Geschichte.​

E

rkunde im epischen, düsteren Fantasy-Action-RPG The Lords of the Fallen eine riesige Welt

der Schatten und des Chaos. Als einer der sagenumwobenen Dunklen Kreuzritter musst

du die Schrecken zweier paralleler existierender Reiche überwinden, um den Dämonengott

Adyr zu stürzen. Nach einem Zeitalter grausamster Tyrannei wurde der Dämonengott

Adyr besiegt. Aber Götter ... Götter bleiben nicht ewig tot. Jetzt, Äonen später, steht Adyrs Wiederauferstehung

kurz bevor. Die einzige Hoffnung der Menschheit ist die Kirche des Orianischen Leuchtens

- die letzten Krieger des Lichts in einer Welt, die Tag für Tag mehr der Dunkelheit anheimfällt. Der

heilige Orden hat ein Gerät unheiliger Macht gefunden - eine Laterne, die es ermöglich, zwischen

den Reichen der Lebenden und der Toten hin- und herzureisen. Entgegen ihren Glauben verleiht die

Kirche diese schwarze Kunst nur ihren wildesten und treusten Kriegern - den Dunklen Kreuzrittern.

Um den Göttern zu trotzen, muss man sich der Dunkelheit hingeben.

FEAR THE NIGHT

THE GOLDSMITH

THE PRICE WE PAY

UNTERWIRF DICH DER DUNKELHEIT

LIES OF P

ASSASSINS CREED: MIRAGE

THRILLER (2023)

DRAMA/PSYCHO (2022)

HORROR (2022)

HORROR (2019)

ACTION/KAMPF (2023)

ACTION/KAMPF (2023)

LAUFZEIT: 93MIN., FSK 16

LAUFZEIT: 81 MIN., FSK 16

LAUFZEIT: 86 MIN., FSK 18

LAUFZEIT: 96 MIN., FSK 16

LAUFZEIT: 30 - 60 STD., FSK 16

LAUFZEIT: 18 - 100 STD., FSK 16

REGIE: Neil LaBute

REGIE: Vincenzo Ricchiuto

REGIE: Ryūhei Kitamura

REGIE: Pearry Reginald Teo

ENTW.: Neowiz Games / Fireshine Games

ENTWICKLER: Ubisoft

MIT: Maggie Q / Kat Foster /

MIT:Tania Bambaci/ Giuseppe

MIT: Gigi Zumbado / Erika Evin

MIT: Robert Kazinsky / Peter Jason /

FÜR: PS5 / PS4 / Xbox One / Xbox /

FÜR: PS5 / PS4 / Xbox One / Xbox /

Highdee Kuan / Kirstin Leigh

Pambieri / Stefania Casini

/ Emile Hirsch / Tyler Sanders

Caden Dragomer /Florence Faivre

macOS / Microsoft Series / xCloud

macOS / Microsoft Series / xCloud

Acht Frauen treffen sich zu einem

Drei Kriminelle glauben, das

Ein Raubüberfall auf ein Pfand-

Nach seltsamen Ereignissen beschleicht

Lies of P ist ein aufregendes Souls-

Bewege dich via Parkour durch die Stadt

56 Junggesellinnenabschied 2021

in einem abgelegenen

AQ HERBST/WINTER www.art-quarterly.com

perfekte Ziel für ihren nächsten Raub gefunden zu haben: haus geht schief und die Räuber sind gezwungen, verletzt

den Vater immer mehr der Verdacht, dass sein Sohn vom Teufel beseslike,

das die Geschichte www.art-quarterly.com

von Pinocchio auf den Kopf stellt

und setze die größte HERBST/WINTER Auswahl an Werkzeugen 2021 ein. AQ Erhalte Aufträge

57

TIPPS

Bauernhaus. Doch schon bald werden sie von maskierten

Eindringlingen unterbrochen.

ein abgelegenes Bauernhaus, in dem ein älterer Goldschmied

mit seiner Frau lebt.

zu fliehen. Sie suchen Schutz in einem Bauernhaus, wo die

Besitzer nur auf ungeladene Gäste zu warten scheinen.

sen ist. Daraufhin kontaktiert er Pater Lambert, doch der Exorzist ist

umstritten, da bei der letzten Austreibung sein Patient verstarb.

und sie vor der düsteren und eleganten Kulisse der Belle

Epoque ansiedelt.

über die Bruderschaftshäuser, sammle wichtige Hinweise und töte

Ziele aus dem Hinterhalt mit wilderen Attentaten als je zuvor.



ART MEDIA

IM SIEBTEN

TAREK LEITNER,

PETER COELN, PETER WEINHÄUPL

BRANDSTÄTTER VERLAG,WIEN

ISBN: 978-3-7106-0531-4

Der 7. Wiener Gemeindebezirk

ist mehr als ein Stadtteil:

Er ist das Testlabor für

modernes urbanes Leben

schlechthin. Zugleich ist hier,

in Neubau, Wien typisch

Wien, obwohl „der Siebte“

mit seinen sieben Bezirksteilen in all den Reiseführern

und Bildbänden, die die Ikonen der Stadt zeigen, selten

eine eigene Rolle spielt. Dieser reich bebilderte Prachtband

taucht zum ersten Mal in die vielen heterogenen

Ansichten des pulsierenden Bezirkes ein, er lädt ein zum

entdeckenden Flanieren, zum Perspektivenwechsel, zur

Begegnung mit den Menschen, die den Siebten prägen,

und feiert dabei die Liebe zur Stadt und zum Stadtleben.

Im Zentrum stehen die Transformationsprozesse,

mit denen dieses Buch zugleich die Vorreiterrolle des

Siebten dokumentiert und zeigt: Urbane Veränderung

ist ebenso unaufhaltbar wie chancenreich.

MÖBEL, OBKJEKTE,

GESCHICHTE

CHRISTOF STEIN, LÖCKER VERLAG,

ISBN: 978-3-99098-143-6

Ein Stadthallen-Sessel, eine Unterwasser-Kamera,

ein Messing-Ei … 19

in Form und Funktion erlesene Möbel

und Objekte österreichischer, vorwiegend

Wiener Provenienz, mit Entstehungsdatum,

Hersteller und Produktdetails fundiert katalogisiert.

Fakten zum Einordnen. Zum Abspeichern. Erledigt. Nein!

Denn mit diesem Buch schlägt Christof Stein ein neues Kapitel

auf. Das vorliegende Buch ist keine Abhandlung ausgewählten

Designs, sondern ein Werk lebendiger Geschichten. Jede

einzelne Anstoß gebend, sich an eigene besondere Momente

zu erinnern und künftige eindrücklicher wahrzunehmen. Die

Bandbreite der Objekte reicht dabei von Roland-Rainer-Stühlen

über Cobenzl-Menühalter bis zu Robert Menasses Schreibtisch!

WATERMARKS,

1450 - 1850

FRANS & THEO LAURENTIUS, BRILL

ISBN: 978-90-04-50683-1

MANFRED ANGERER

GESAMMELTE SCHRIFTEN

MARKUS GRASSL/ REINHARD KAPP

ISBN: 978-3205214984

Der Band enthält eine repräsentative

Auswahl seiner Texte, darunter

zahlreiche an entlegener Stelle

erschienene Aufsätze, Miszellen

und unveröffentlichte Vorträge.

LESENSWERT

VOM SIEBTEN ÜBER BADEN IN DIE TÜRKEI,

VON MÖBELN MIT GESCHICHTE UND VIER JAHRHUNDERTEN VOLLER

GUSTAV KLIMT

INTERIORS

TOBIAS NATTER, PRESTEL VERLAG

ISBN: 978-3791379784

WASSERZEICHEN BIS HIN ZU KLIMT UND SCHIELE.

EDITOR`S CHOICE

Tobias G. Natter: „Die Neue Galerie New York

hat ja schon viel zu Klimt publiziert, aber die

Neuerscheinung ist auch für sie etwas Besonderes“.

Sie zeigt Klimt aus frischer Perspektive.

Erstmals beleuchtet eine Monografie Gustav

Klimt im Kontext der „Raumkunst“- eine zentrale

Kategorie des modernen Kunstbetriebs in „Wien

um 1900“. Dahinter steht die Idee einer engen

Verflechtung von Bild, Raum und Design.

Heute gehören die Klimt-Gemälde in jedem

Museum der Welt zu den besonders gehüteten

Schätzen. Aber keines dieser Gemälde hängt heute

noch an ursprünglichen Platz. Erstmals zeigt ein

Dieses grandiose Handbuch bietet

als erstes seiner Art einen fundierten

Bildband Klimt „in situ“, wie er ursprünglich wahrgenommen

wurde. Natter hat dazu zahlreiche Fo-

und wissenschaftlich recherchierten

Überblick der europäischen Wasserzeichen,

beginnend mit dem Zeitalter

tos recherchiert. Sie nehmen die Leserschaft mit zu

einem Spaziergang durch die privaten Luxuswohnungen

und frühen Avantgarde-Ausstellungen.

der Renaissance bis in die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts.

Das Autorenduo, welches bereits weitere Bücher zu diesem

wissenschaftlichen Themenkreis publiziert hat, legt mit diesem

Tobias G. Natter: „Wien ist in der Raumkunst

Buch ein absolutes Standardwerk vor, dass in keiner wissenschaftlichen

Bibliothek fehlen sollte. Das Nachschlagewerk

bahnbrechend“. Nicht einmal in Paris hingen

Picasso, Monet und van Gogh in ähnlich inszenierten

erschien als Band 98 der Reihe Libary of the Written World.

Räumen.

Für die Klimt-Inszenierungen einzigartig sind Josef

Hoffmann, Kolo Moser und die Wiener Werkstätte.

Und weil um 1900 die Fotografie erstmals

eingesetzt wird, um wichtige Ausstellungen

dauerhaft festzuhalten. Durch die Fülle der hier

zusammengetragenen Fotos und in Verbindung

mit den Farbmontagen wird Klimt aus einer neuen

Perspektive erlebbar.

EUROPA UND DIE TÜRKEI 1856-1875

WINFRIED BAUMGART,BRILL/SCHÖNINGH

ISBN: 978-3-506-79286-0

Die vorliegende Edition ist eine

umfangreiche Dokumentation der

Politik der europäischen Großmächte

gegenüber dem Osmanischen

Reich zwischen den zwei großen

Krisen des Krimkriegs 1853/56

und der Orientkrise 1875/78. Diese

beiden Krisen sind in der internationalen

Forschung überaus intensiv

behandelt worden; die dazwischenliegenden

20 Jahre wurden dagegen

nur punktuell und nie in großem Zusammenhang

dokumentiert oder interpretiert. Die Edition ermöglicht

es, diese Lücke zu schließen, oder zumindest eine breite

Grundlage dafür bereitzustellen.

BADEN BEI WIEN

UNTER DEM HAKENKREUZ

DOMINIK ZGIERSKI,

BÖHLAU VERLAG, WIEN / ISBN: 978-3-205-21785-5

Der Alltag in der Kurstadt Baden während

der NS-Herrschaft bestand aus

Gewalt, Mangel und Krieg. Dieser

Alltag steht im Fokus dieses Buches,

das sich mit ganz gewöhnlichen Menschen

und ihren Lebensgeschichten –

oszillierend zwischen den Polen Opfer

und Täter – beschäftigt. Die NS-Herrschaft

in der Kaiser- und Biedermeierstadt

begann und endete mit einer Gewaltorgie. Während im

März 1938 die hiesigen NS-Machthaber Blut vergossen, war

es im April 1945 die sowjetische Soldateska. Dazwischen lag

die Vernichtung der drittgrößten jüdischen Gemeinde Österreichs

der Zwischenkriegszeit und das Ziel der neuen Machthaber

„Deutschlands größtes Schwefelbad“ zu werden. Letzteres

konnte nicht erreicht werden. Stattdessen herrschten Terror

und Denunziation vor, bald mangelte es an allen Gütern des

alltäglichen Lebens. den in diesem Buch erstmals ausgewertet.

DIE GESICHTER

DES EGON SCHIELE

ELISABETH LEOPOLD (HG.) HIRMER VERLAG

ISBN: 978-3777441825

Die Auseinandersetzung mit

dem Ich und dem eigenen Äußeren

ist vielen Künstlern gemein.

Im Werk Egon Schieles nehmen

die Selbstporträts allerdings einen

zentralen Platz ein. Über die

Jahre hinweg hält Schiele sich

in unterschiedlichen Posen und

Stilen selbst fest. Ausführlich widmet

sich die Publikation diesem so zentralen und doch oft nur

am Rande erwähnten Aspekt seiner Kunst.Egon Schieles verzerrte

und exaltierte Figuren gehören zu den Ikonen der Welt.

Für viele dieser Werke stand er mit seinem Körper Modell.

JUBILÄUMSPROGRAMM DER LIVA

ZUM BRUCKNER-JAHR 2024

50 Jahre

Brucknerhaus Linz

200. Geburtstag

von Anton Bruckner

Mit dem Neujahrskonzert des Bruckner Orchester Linz unter Markus Poschner

wird am 1. Jänner das Bruckner-Jubiläums-Jahr anlässlich seines 200. Geburtstags

eingeläutet. Alle Häuser der LIVA, also auch Posthof Linz, Kinderkulturzentrum

Kuddelmuddel und LIVA-Sport, würdigen den bedeutenden oberösterreichischen

Komponisten mit spannenden Projekten und erweisen dem Jubilar

Ehre, indem sie ihn als Inspirationsquelle weit über das hinaus ernst nehmen,

was seine eigentliche Domäne war: die Sinfonik. Den Sinfoniker Anton Bruckner

würdigt natürlich vor allem jenes Haus der LIVA, das dazu besonders berufen ist:

das Brucknerhaus. Und auch dieses feiert ein rundes Jubiläum, seinen 50. Geburtstag.

Als Gratulanten stellen sich am 23. März 2024 die Wiener Philharmoniker

unter Zubin Mehta ein, um Bruckners 7. Sinfonie aufzuführen, die sie 1974, bei

der Eröffnung des Hauses, schon unter Herbert von Karajan gespielt hatten.

Der Schwerpunkt der Bruckner-Würdigungen findet dann im Herbst beim Internationalen

Brucknerfest Linz 2024 statt. Am 4. September, also genau an seinem

200. Geburtstag, bringt ihm The Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst

in einem weltweit übertragenen Open Air Konzert neben seinem Geburtshaus

in Ansfelden ein Ständchen in Form seiner 4. Sinfonie dar. Ein Zyklus aller elf

Bruckner-Sinfonien, gespielt von Europas besten Originalklangorchestern, bildet

den Höhepunkt des Programms, das neben vielem anderen auch einen Auftritt

der Wiener Philharmoniker unter Christian Thielemann enthält. Karten sind, mit

Ausnahme für das Konzert in Ansfelden, bereits erhältlich.

Jetzt das Programm

online durchblättern!

© R. Mastroianni

Franz Welser-Möst

Wiener Philharmoniker

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© A. Zeuner

© N. Forsthuber

58 AQ HERBST/WINTER 2023

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brucknerhaus.at/ab2024



ART PORTRAIT

EIN FEST

FÜR BRUCKNER!

Der international renommierte Opernsänger und Kulturmanager Dietmar Kerschbaum zählt

zu den herausragendsten Persönlichkeiten der österreichischen Kulturszene. Mit der ART

QUARTERLY Redaktion sprach er über seine ersten Jahre als Intendant des Brucknerhauses

Linz und das Jahr 2024, das mit einem doppelten Jubiläum allerlei Besonderheiten bringt.

Herr Intendant, Sie haben Ende 2017 die

Intendanz des Brucknerhauses Linz und

den Künstlerischen Vorstandsvorsitz der

LIVA übernommen. Wenn Sie auf die ersten

sechs Jahre Ihrer Tätigkeit zurückblicken,

was würden Sie persönlich als die

größten künstlerischen Sternstunden Ihrer

Ära bezeichnen?

Dietmar Kerschbaum: Sternstunde ist

zwar nicht der richtige Begriff, aber ich

freue mich, dass es gelungen ist, das Internationale

Brucknerfest Linz neu zu

positionieren. Das war davor ein Festival

unter vielen, nun aber ist es unverwechselbar

mit einem starken Alleinstellungsmerkmal.

In den ersten fünf Ausgaben

unter meiner Leitung drehte sich alles um

Bruckners Schaffen, das wir jedes Jahr von

einer anderen Perspektive aus betrachtet

haben, was spannende und abwechslungsreiche

Programme ergab. Glücklich

bin ich auch, dass wir die starken Synergien

innerhalb der LIVA heute wesentlich

intensiver nutzen, als das zuvor der Fall

gewesen ist. Brucknerhaus, Posthof Linz,

das Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel

sowie LIVA-Sport bilden zusammen eine

große Familie. Jedes Mitglied hat seine besonderen

Stärken, die wir bündeln, um für

die Menschen in Linz und Oberösterreich

ein hochwertiges Programm zu bieten.

Um nochmals auf den Begriff „Sternstunden“

zurückzukommen: Einzelne hervorheben

kann ich nicht, es gab derer nämlich

viele. Aber dass es mir gelungen ist,

Christian Thielemann zu seinem längst

fällig gewesenen Brucknerhaus-Debüt

nach Linz zu holen, darauf bin ich schon

auch stolz.

Die vergangenen Jahre waren geprägt

durch Pandemie, Krieg und Rekordteuerung.

Inwieweit hat sich diese „Zeit der

Krisen“ einerseits auf Ihre Programmgestaltung,

andererseits auf das Publikumsverhalten

ausgewirkt?

DK: All diese Probleme sind an keinem

Kulturveranstalter spurlos vorübergegangen.

Doch während andere zunächst Probleme

hatten, ihr Publikum zurückzugewinnen,

konnten wir relativ schnell wieder die

Säle füllen. Etwas hat sich aber schon verändert,

und zwar bereits vor Corona, was

die Pandemie aber noch verstärkt hat: Die

Menschen entscheiden sich kurzfristiger,

welche Kulturveranstaltungen sie besuchen

möchten. Wir merken das am Rückgang

der Abonnements, was aber durch

den Kartenverkauf an der Abendkassa in

der Regel wettgemacht wird.

Beim Internationalen Brucknerfest 2023

standen herausragende Künstlerinnen im

Mittelpunkt. Wie kam es zu dieser Programmkonzeption?

DK: Wir haben in den vergangenen fünf

Jahren Bruckners überschaubares Schaffen

von allen möglichen Seiten aus beleuchtet.

2023 war eine Art Intermezzo:

In diesem Jahr war es uns wichtig, Atem

zu holen vor dem großen Bruckner-Jubiläumsjahr

2024. Daher wollten wir diese

Ausgabe des Brucknerfests für etwas

anderes nutzen. Stellvertretend für viele

Formen der Diskriminierung in unserer

Gesellschaft haben wir uns dem Thema

„Frauen in der Musik“ zugewandt und

das im 19. und frühen 20. Jahrhundert

weit verbreitete Vorurteil widerlegt, Frauen

würden schlechter komponieren als

Männer. Man hat uns bei der Bekanntgabe

des Programms Mut attestiert, und dieser

Mut wurde letztlich eindeutig belohnt.

Wir erreichten eine Auslastung von 78

Prozent, was beweist, wie offen das Publikum

ist. Zur Klangwolke sind rund

100.000 Menschen in den Donaupark gekommen.

Dass wir dabei auch wirtschaftlich

sehr effizient waren, unterstreicht die

hohe Eigendeckung von 70 Prozent. Ich

glaube, wir können zufrieden sein.

Der 200. Geburtstag Anton Bruckners

und zugleich das 50-jährige Jubiläum

des Brucknerhauses stehen bevor. Wie

feiern Sie diesen Anlass 2024?

DK: Wir als Brucknerhaus sind es unserem

Namenspatron schuldig, dass wir

ihn zu seinem 200. Geburtstag groß feiern.

Der Schwerpunkt liegt beim Internationalen

Brucknerfest Linz 2024. Es

wird am 4. September, genau an seinem

200. Geburtstag eröffnet. The Cleveland

Orchestra unter Franz Welser-Möst überreicht

ihm in einem Open-Air-Konzert

seine 4. Sinfonie als Geburtstagsständchen

direkt neben seinem Geburtshaus in

Ansfelden. Dieses Konzert wird via TV

und Stream in alle Welt übertragen. Weltweit

einzigartig ist auch, was sich danach

im Brucknerhaus ereignen wird, nämlich

Bildrechte: © Maria Kirchner

60 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2022 2021 AQ 61



ART PORTRAIT

eine zyklische Aufführung aller elf Sinfonien

im Originalklang. Das hat es so

bisher noch nicht gegeben. Dafür kommen

die besten Originalklangorchester

Europas nach Linz. Begleitet werden sie

von Stars wie Marc Minkowski, Ádám

Fischer, Philippe Herreweghe, Kent Nagano,

François-Xavier Roth und anderen.

Auch die drei großen Messen und das

Te Deum werden beim Brucknerfest erklingen,

außerdem freue ich mich auf die

Wiener Philharmoniker unter dem großen

Bruckner-Dirigenten Christian Thielemann.

Dieses Orchester hat vor 50 Jahren

mit einem Konzert unter Herbert von

Karajan das Brucknerhaus eröffnet. Genau

50 Jahre später, nämlich am 23. März

2024, wird es abermals auf der Bühne des

Großen Saals Platz nehmen und, so wie

damals, Bruckners 7. Sinfonie spielen.

Dirigent ist diesmal Zubin Mehta. Ein

schöneres Geburtstagsgeschenk kann

sich das Brucknerhaus zu seinem 50. Geburtstag

nicht wünschen.

Auf welche kulturellen Perlen darf sich

das Publikum 2024 noch freuen?

DK: Sehr glücklich bin ich über die bereits

angesprochene Zusammenarbeit mit den

anderen Häusern der LIVA, die sich alle

mit spannenden Projekten am Bruckner-

Jubiläumsjahr beteiligen. Im Posthof wird

es eine von Ina Regen kuratierte Konzertreihe

„Next Bruckner“ geben.

Dort feiert auch die Choreografie „Celebration“

der weltberühmten São Paulo

Dance Company zur Musik Bruckners ihre

Weltpremiere, und ein Bruckner-Stück

von Paulus Hochgatterer und Manuela

Linshalm wird im Posthof uraufgeführt.

Das Kuddelmuddel macht mit einem neuen

Figurentheaterstück Kinder mit Anton

Bruckner bekannt, und LIVA-Sport veranstaltet

einen Bruckner-Lauf, wobei die

Laufstrecke Hinweise zu Bruckners Leben

und Werk enthalten wird.

Wenn Sie auf die kommenden Jahre Ihrer

Tätigkeit als Intendant und Künstlerischer

Vorstandsdirektor blicken, welche

Weiterentwicklungen und Neuerungen

haben Sie sich zum Ziel gesetzt?

Wir arbeiten an innovativen Konzertformaten,

um neues Publikum zu gewinnen.

Wir wollen noch stärker als bisher

gesellschaftspolitisch relevante Themen

ansprechen. Wir investieren aber auch

in die Infrastruktur des Hauses, um es

fit für die Zukunft zu machen.

Bildrechte: © Dagmar Beutelmeyer, Rita Newman, Volker Weihbold

62 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com



ART ESTATE

DER STIX-HOF

EIN NAME, DER FÜR

WOHNERLEBNIS BÜRGT

Mit feinem Gespür für Geschichte wird der Stix-Hof 125 Jahre nach seinem Bau zu neuer

Blüte gebracht. Wo Zukunft mit Vergangenheit, Kunst mit Leben und Stadt mit Natur ein

harmonisches Ganzes bilden,wohnt sich´s doppelt schön.

EIN DOPPELHAUS MIT NAMHAFTER GESCHICHTE.

Der Stix-Hof wurde im Jahr 1897 von Franz

Aufhauser für die bedeutende österreichische

Industriellen- und Gelehrtenfamilie Miller von

Aichholz erbaut, nach der auch die Aichholzgasse

benannt ist.

125 Jahre später wird der Hof – benannt nach

Marianne Schindler, geborene Stix – von Stix +

Partner renoviert, erweitert und für zeitgemäßes

Wohnen modernisiert. Moderner Entwurf und

traditionelles Handwerk ergeben ein kunstvoll

verknüpftes Ensemble.

WER TRÄUMT, SCHAFFT KREATIVE RÄUME

In der Aichholzgasse entsehen 28 modernisierte Stilaltbauwohnungen

sowie ein großzügig ausgebautes Dachgeschoß

samt großzügiger Freiflächen. Hier bieten großzügige

Räume individuellen Freiraum, sorgt natürliches

Tageslicht für Behaglichkeit und neu geschaffene Freifächen

für erweiterten Wohnraum unter freien Himmel.

Die exzellente materielle Ausstattung sorgt für gediegene

Atmosphäre und gehobene Wohnqualität.

Mit dem neu ausgebauten Dachgeschoss auf zwei

Ebenen wird das repräsentative Raumangebot der

bestehenden Etagen ausformuliert und maximiert.

Bildrechte: © Leonhard Hilzensauer, Visualisierungen © Architekten Einwaller

Die ruhige Hofseite hat Großartiges zu bieten: Ein Garten

liegt hier verschwiegen. Grünes Glück mit Salettl. Ja,

auch die Natur kann sehr kunstvoll sein. Ein geschützter

Innenhof fördert auch das soziale Wachstum: Die

BewohnerInnen können sich hier treffen und, wenn sie

möchten, für ein paar Momente ihr Leben teilen.

UND ALS NACHBAR: SCHLOSS SCHÖNBRUNN

Wohnen, wo alle Welt hin möchte? Schönbrunn in der direkten

Nachbarschaft zu haben, ist etwas Besonderes: das heutige

UNESCO-Welterbe, die einstige Sommerresidenz der

Habsburger, ist ein architektonisches Gesamtkunstwerk und

das eleganteste und vielseitigste Erholungsgebiet von Wien.

Die exzellente Verkehrsanbindung macht vieles möglich:

den Wienerwald und den Naschmarkt erreicht man dank

U4 (ab Meidling Hauptstraße) in nur wenigen Minuten.

{

Entwickler: STIX UND PARTNER

Detailinformationen zu den einzelnen Einheiten

finden Sie auch auf der Projektwebsite:

WWW.STIX-PARTNER.AT

{

HISTORISCH HIP UND

BERAUSCHEND

SCHÖN GELEGEN:

Die Aichholzgasse 4–6

befindet sich buchstäblich

vor den Toren Schönbrunns.

Von zu Hause aus gelangt

man auf dem kürzesten

Weg durch das Meidlinger

Tor in den kaiserlichen

Schlosspark.

64 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 65



ART ESTATE

THE BLACK PEARL

EINE LUXUSVILLA DER EXTRAKLASSE

Ein kurzer Blick auf das Anwesen genügt,

um sich bewusst zu werden, dass hier der

Maßstab für luxuriöses Wohnen neu gesetzt

wurde. Klare puristische Linien verschmelzen

gekonnt mit modernen Designelementen

und schaffen eine atemberaubende Atmosphäre,

welche in dieser Form in Wien

einzigartig ist. Die Villa erstreckt sich auf

vier Wohngeschosse und insgesamt ca.

1000m². Das großzügige Entrée im Erdgeschoß

eröffnet den Weg zum lichtdurchfluteten

Wohnbereich, der sich über die gesamte

Grundfläche des Hauses erstreckt. Auf die

Ausstattung wurde besonderes Augenmerk

gelegt. Erlesene Möbel von Living Divani

kommen hier perfekt zur Geltung.

Die durchgängigen Glasfronten mit Südwest

Ausrichtung lassen jeden Winkel des Hauses

in optimalem Licht erstrahlen und schaffen

eine nahtlose Verbindung zur Terrasse. Hier

genießen Sie den einzigartigen Blick auf den

Wienerwald und den Garten sowie den maßangefertigten

Edelstahl-Pool. Über den rechten

Teil des Wohnbereichs gelangen Sie zum exklusiven

Wellnessbereich, der mit einem Indoor-

Schwimmbad, einer Sauna, einem Dampfbad

und einer Regendusche ausgestattet ist.

über einen unvergesslichen 360-Grad-Blick

auf die umliegende Landschaft. Mit nur wenigen

Schritten erreicht man das weitläufige mit

Salvatori Naturstein sowie mit hochwertigen

Armaturen ausgestattete Badezimmer. Eine in

Italien maßangefertigte Antoniolupi Badewanne

ergänzt den Raum eindrucksvoll.

Das private Refugium bietet die Möglichkeit,

sich in Ruhe und vollkommender Privatsphäre

zurückzuziehen. Im ersten Obergeschoß

befinden sich vier geräumige Schlafzimmer

sowie ein stilvolles Büro. Jedes Zimmer verfügt

über ein En-Suite-Bad und einen direkten

Zugang zur Terrasse.

VILLENJUWEL MIT

TRAUMBLICK

Die Villa befindet sich inmitten des repräsentativen

Villenwohngebiets des 13.

Bezirks und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln

wie auch mit dem Auto sehr gut

erreichbar. Auch die Wiener Innenstadt

erreicht man innerhalb einer kurzen Autofahrt.

Geschäfte des täglichen Bedarfs sind

in nur wenigen Minuten bequem erreichbar.

{

Detailinformationen zu dieser

exklusiven Residenz finden

Sie auch auf der Projektwebsite

AVANTGARDEPROPERTIES.COM

Mit dem Lift der alle Etagen miteinander verbindet

gelangt man auch direkt in die aufwendig

gestaltete Garage sowie den Barbereich.

Hier ist Platz für fünf Autos. Das speziell konzipierte

Lichtdesign in der Zigarrenlounge bzw.

im Bar- und Garagenbereich verleiht den Räumlichkeiten

eine extravagante Atmosphäre.

Die Villa besticht durch einen beeindruckenden

technischen Standard, der das Wohnen in diesem

Haus komfortabler und smarter machen.

Die hochwertigen Materialien im Innen- und

Außenbereich wurden sorgfältig ausgewählt

und perfekt abgestimmt, um ein harmonisches

und stilvolles Zuhause zu schaffen.

{

Gabriele Münter, Bildnis Marianne von Werefkin (Detail), 1909, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957 © Bildrecht, Wien 2023

20.10.2023–18.02.2024

GABRIELE MÜNTER

RETROSPEKTIVE

Im Dachgeschoß befindet sich eine luxuriöse

Master-Suite. Die gesamte Etage verfügt

Partner

Medienpartner

Projektsponsoren

Förderer

Partner des Leopold Museum

66 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com

MuseumsQuartier Wien

U3 Volkstheater

www.leopoldmuseum.org



ART ESTATE

MODERNES WOHNAMBIENTE

Die eleganten Altbauwohnungen

im historischen

Schloss werden aufwendig

revitalisiert und durch

zeitlose Townhouses sowie

Lofts ergänzt. Geschaffen

wird ein exklusives Domizil,

das geschichtsträchtige

Substanz mit modernstem

Komfort verbindet.

Uns liegt daran,

DER ALTBAU - BEHUTSAME REVITALISIERUNG

SCHLOSSPARK

FREIHOF

Mit dem Schlosspark Freihof entsteht

im 19. Wiener Gemeindebezirk, im Herzen

von Nussdorf, das neueste Juwel

von SORAVIA. Die eleganten Altbauwohnungen

im historischen Schloss

werden aufwendig revitalisiert und

durch zeitlose Townhouses Lofts sowie

moderne Apartments ergänzt. Das

grüne Herz der Anlage bildet ein unvergleichlicher,

historischer Schlosspark.

Geschaffen wird ein exklusives Domizil,

das geschichtsträchtige Substanz mit

modernstem Komfort verbindet.

Die Architektur des Schlosses stammt

aus der Zeit des Wiener Klassizismus,

dem frühen 19. Jahrhundert. Das

denkmalgeschützte Ensemble bringt

die bestehenden „Stöckel“ und Gewölbe

in revitalisierten und eleganten

Wohnungen und Townhouses ab einer

Wohnfläche von rund 130m² bestens

zum Ausdruck. Der historische

Charme ist auf dem ganzen Anwesen

spürbar und macht dieses Domizil so

einmalig. Auch die Umgebung soll

von der Wiederbelebung des Schlosspark

Freihofs profitieren. So wird die

Heiligenstädter Straße durch eine

sorgfältige Renovierung der bestehenden

Gewölbe und durch Errichtung

einer neuen Baumallee zu einem hochwertigen

Entrée für Nussdorf.

Die neu zu errichtenden Gebäude stellen

eine moderne Interpretation klassischer

Architektur dar. Die schönen

und eleganten Fassaden verweigern

sich jedem kurzlebigen Zeitgeschmack,

ihre bewährte Ästhetik wird auch in

Jahrzehnten noch geschätzt sein. Ob

zweigeschossige Townhouses oder

charmante Wohnungen mit Atrium –

die luxuriös und modern konzipierten

Wohnungen ab einer Wohnfläche von

rund 150 m² verfügen alle über weiträumige

Terrassen oder Balkone. Die

Grundrisse der Wohnungen sind großzügig

und repräsentativ. Die exklusive

Lage und das hochwertige Ambiente

garantieren eine Wertbeständigkeit

über Generationen hinweg.

WELLNESSGENUSS IN PRIVATEM AMBIENTE

Abtauchen und abschalten – das geht am besten im privaten Indoor-Pool, der vom hauseigenen Personal

stets gepflegt wird. Hier kann man in Ruhe seine Bahnen ziehen, während sich auf der Wasseroberfläche

entspannende Lichtreflexe spiegeln. Nach dem Bad warten flauschige Handtücher zum

Abtrocknen und Wohlfühlen.

RUHEOASE,

GANZ OHNE PFLICHTEN

Die revitalisierte Parkanlage bildet den grünen Mittelpunkt

dieses außergewöhnlichen Anwesens. Gesäumt von den

eleganten Wohnensembles und mit Blick auf das opulente

Schloss kann man hier ungestört zwischen blühenden

Pflanzen und geschichtsträchtigen Bäumen flanieren. Der

prachtvolle historische Brunnen ist ein besonders reizvoller

Anziehungspunkt. Alle Elemente der Gartenanlage fügen

sich, dank der gestalterischen Arbeit von Lederleitner,

zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk, das von hauseigenen

Gärtnern stets gepflegt wird. Dieser 5.000 m² große

Schlosspark ist ein Ort der absoluten Entspannung und

bietet Luxus auf höchstem Niveau – mit allen Annehmlichkeiten

und ganz ohne Aufwand.

{

Detailinformationen zu den

einzelnen Einheiten finden

Sie auch auf der Projektwebsite

SCHLOSSPARKFREIHOF.AT

{

Fotos: © Schlosspark Freihof

Räume

zu schaffen,

die das Leben

tagtäglich

bereichern.

Wir sind Akteure des Wohn- und Städtebaus und realisieren

mittlere bis große Entwicklungen. Unsere Kernkompetenz liegt in

der Finanzierung und Verwertung von Immobilien: Gewerbe- oder

Wohnimmobilien, Eigen- oder Drittprojekte. Stets verfolgen wir das

Ziel, intelligente und überdurchschnittliche Lösungen zu finden, die

die lokalen Gegebenheiten reflektieren und positiv beeinflussen.

68 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

STIX + PARTNER IMMOBILIEN A - 1010 WIEN, FLEISCHMARKT www.art-quarterly.com 1 T +43 / 1 / 532 4000 OFFICE@STIX-PARTNER.AT HERBST/WINTER WWW.STIX-PARTNER.AT

2021 AQ 69



DESTINATION

2

1

3

(1) Herzlichkeit, gepaart mit Luxus, direkt neben der Skipiste.

Familien und Adults-Only unter einem Dach

5 STERNE

DIREKT AN

DER SKIPISTE

DAS EDELWEISS SALZBURG

MOUNTAIN RESORT IN GROSSARL

EWellnesshotels gibt es viele. Skihotels

auch. Aber es gibt auch die

besonderen Hotels. Jene, wo alles

passt und alles so ist, wie man es

sich wünscht. DAS EDELWEISS

Salzburg Mountain Resort in Großarl ist

mitunter solch ein Hotel. Familiär, herzlich,

aber mit einer großen Portion Luxus und

ganz viel Platz.

Ein Familienhotel mit allem,

was das Herz begehrt

Die Gastgeberfamilie Hettegger führt das

Luxusresort bereits in dritter Generation mit

viel Herzlichkeit und Engagement. Täglich

sorgen mehr als 10 Hetteggers‘ im Hotel für

eine persönliche und gemütliche Atmosphäre

im gesamten Haus.

Die Gäste erwartet ein modernes Lifestyle-

Hotel mit 70 Suiten und 60 Zimmern sowie

der 7.000 Quadratmeter große EDELWEISS

Mountain Spa. Ein Indoor-Wasserpark mit

fünf Rutschen, zwei Außenpools und separaten

Familien- sowie Adults-Only-Bereichen

machen DAS EDELWEISS zu einer Top-Adresse

für Groß und Klein.

Haubenküche und Weinhimmel

Die EDELWEISS Mountain Cuisine steht unter

der Leitung von Alexander Hettegger, der

mit seinem Team täglich 3 Menüs auf 2-Hauben-Niveau

zaubert. Steak-Liebhaber fühlen

sich im Restaurant „Sirloin“ im kulinarischen

Himmel. Heimisches Wagyu-Fleisch steht hier

ebenso auf der Karte wie Filets aus Übersee.

Wein- Liebhaber kommen in der Weinbar

„Kork & Gloria“ auf ihre Kosten, die mit 1.100

unterschiedlichen Weinen zur Verkostung edler

Tropfen einlädt und im angrenzenden Weinkeller

mehr als 25.000 Flaschen beherbergt.

Fotos: © Michael Huber und Matthias Dengler

Einzigartig ist auch die SPA-Landschaft: Die

7.000 Quadratmeter große Wellnessoase mit

zwei Infinitypools erstreckt sich über vier

Etagen und bietet getrennte Bereiche sowohl

für Familien als auch nur für Erwachsene. Der

Adults Only Mountain Spa beherbergt unter

anderem eine weitläufige Saunalandschaft

samt Panoramasauna, einen Infinitypool im

sechsten Stock, sowie zahlreiche Ruheräume

mit edlen Liegebereichen und Bergblick.

Schwimmer ziehen ihre Bahnen im 25-Meter-

Outdoor-Sportpool mit Panoramablick.

5 Sterne jetzt auch am Berg

Eine neue 10-er-Gondel, mehr Pisten und

Gourmet-Erlebnisse im Großarltal heben

einen Skiurlaub im DAS EDELWEISS Salzburg

Mountain Resort im kommenden Winter

auf ein neues Niveau.

Das Skigebiet Großarltal-Dorfgastein eröffnet

in der Saison 2023/24 die neue 10-er-Gondelbahn

in Großarl – die gleichzeitig neue

Pisten und zwei Restaurants mit sich bringt.

In der Talstation wird die „Inferno Pizzeria &

Bar“ künftig italienische Klassiker servieren.

Auf 1.954 Metern wird das Restaurant „Wolke

7“ mit einer 360 Grad Panoramaterrasse

ab Mitte Dezember 2023 seine Gäste in der

Bergstation willkommen heißen. Beide Lokale

zeichnen sich durch ihr edles Design und

die hohe Qualität aus.

(2) Ein echter Blickfang - der neue EDELWEISS - Indoorpool.

(3) Imposant und stilsicher zugleich: die Lobby.

(4) Ob Sommer oder Winter, der edle Liegebereich offenbart einen unbeschreiblichen Blick.

STANDORT:

Unterbergstraße 65

5611 Grossarl-Salzburg

INFORMATIONEN:

Tel.: +43 6414 3000

Mail: info@edelweiss-grossarl.com

www.instagram.com/das_edelweiss_salzburg-resort

www.facebook.com/DasEdelweissSalzburgResort

www.edelweiss-grossarl.com

4

70 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 71



DESTINATION

OSTTIROLS GRAND-STYLE

DAS 5-STERNE GRANDHOTEL LIENZ IN OSTTIROL BIETET DIE PERFEKTE KOMBINATION AUS SKIFAHREN,

GUTEM ESSEN UND ENTSPANNUNG IM WELLNESSBEREICH.

Beginnen wir mit dem Skifahren. Das

Hotel liegt inmitten der atemberaubenden

Berglandschaft der Lienzer

Dolomiten und bietet direkten Zugang

zu den besten Skipisten der

Region. Egal, ob Sie ein erfahrener Skifahrer

sind oder gerade erst anfangen, hier finden Sie

Pisten für jeden Schwierigkeitsgrad. Genießen

Sie die frische Bergluft, die weiten Abfahrten

und die spektakuläre Aussicht auf die umliegenden

Gipfel.

Nach einem aufregenden Tag auf der Piste

können Sie sich im Hotelrestaurant verwöhnen

lassen oder an unserer gemütlichen Hotelbar

ein gutes Glas Wein?

Das Grandhotel Lienz legt großen Wert auf

hochwertige Küche und bietet eine Vielzahl

von kulinarischen Köstlichkeiten. Genießen

Sie regionale Spezialitäten, frische Zutaten

und eine große Auswahl an internationalen

Gerichten. Das erfahrene Küchenteam zaubert

wahre Gaumenfreuden, die Ihren Aufenthalt

zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Und wenn es Zeit ist, sich zu entspannen, bietet

das Wellnesscenter des Hotels alles, was Sie

brauchen. Tauchen Sie ein in den luxuriösen

Pool, entspannen Sie in einer der 5 Saunen und

Dampfbäder oder gönnen Sie sich eine wohltuende

Massage. Das Spa-Team steht Ihnen

zur Verfügung, um sicherzustellen, dass Sie

sich rundum wohl und entspannt fühlen.

-10 %

auf die Logis mit

dem Code:

DirektGHL

Das Grandhotel Lienz bietet zudem eine Vielzahl

von weiteren Annehmlichkeiten, um

Ihren Aufenthalt noch angenehmer zu gestalten.

Von komfortablen Zimmern mit atemberaubendem

Bergblick über einen Fitnessraum

bis hin zu einem Concierge-Service, der Ihnen

bei der Organisation von Aktivitäten und Ausflügen

hilft, ist alles vorhanden, um Ihren Aufenthalt

unvergesslich zu machen.

Also, wenn Sie auf der Suche nach einem Ort

sind, an dem Sie Skifahren, gutes Essen und

Entspannung im Wellnessbereich genießen

können, dann ist das 5-Sterne Grandhotel Lienz

in Osttirol die perfekte Wahl. Lassen Sie

sich von der Schönheit der Natur verzaubern

und gönnen Sie sich eine Auszeit vom Alltag.

GRANDHOTEL

LIENZ

WELLNESS-SPA &

GOURMETHOTEL

STANDORT:

Fanny-Wibmer-Peditstraße 2,

A-9900 Lienz

INFORMATIONEN:

Tel. +43 4852-64070

Mail: info@grandhotel-lienz.com

grandhotel-lienz.com

ZEITLOSER

LUXUS

1873 von dem berühmten Architekten

Theophil Hansen erbaut, zählt das

Palais Hansen zu den Prachtbauten

der Wiener Ringstraße.

Erleben Sie Wien im historischen

Ringstraßen-Palais und genießen

Sie wahren Luxus und Kulinarik auf

internationalem Sterne-Niveau.

+43 1 236 1000

reservation.vienna@kempinski.com

www.kempinski.com/vienna

72 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com



ART TOPIC

JOHANN PETER KRAFFT,

„Freifrau Josephine Dietrich von

Landsee mit ihren Töchtern“, 1819,

Öl auf Leinwand, 199 × 145,5 cm

Schein und

Realität

DIE MALEREI DER BIEDERMEIERZEIT

Schätze warten darauf, entdeckt zu werden. Das gilt auch für die einzigartigen

Kunstschätze Niederösterreichs. Das Bundesland besitzt eine bedeutende

Kunstsammlung von internationalem Rang. Seit ihrer Gründung vor 120 Jahren

ist die Sammlung stetig gewachsen und umfasst heute mehr als 100.000 Werke

vornehmlich österreichischer Provenienz. Die Landesgalerie Niederösterreich in

Krems zeigt in der Ausstellung „Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart“

rund 120 Arbeiten von 56 Künstlerinnen und Künstlern aus den Beständen der

Landessammlung. Ein Schwerpunkt liegt auf der Malerei der Biedermeierzeit.

© Landessammlungen NÖ

N

ach den napoleonischen Kriegen und dem Wiener

Kongress von 1814/15 war Österreich darum

bemüht, revolutionäres Gedankengut zu

unterdrücken. Ein striktes Zensursystem führte

nicht nur im Zusammenleben, sondern auch

im Bereich von Kunst und Kultur zu starken Einschränkungen.

Deshalb verbindet man die Malerei der Biedermeierzeit vor allem

mit Themen wie harmonischem Familienleben, gemütlichen Zusammenkünften

in Stuben, Kirtagsszenen oder prachtvollen Blumenstillleben.

Den Unterschied zu Darstellungen aus der Zeit des

Klassizismus macht der Vergleich zwischen dem Familienporträt

von Johann Peter Krafft (1780-1856) und den Genres von Ferdinand

Georg Waldmüller (1793-1865), Eduard Ritter (1808-1853)

und Michael Neder (1807-1882) deutlich. Während in Kraffts Bild

„Freifrau Josephine Dietrich von Landsee mit ihren Töchtern“

von 1819 eine aristokratische Familie um den Vater trauert, geht

es bei den anderen Künstlern ausschließlich um Szenen aus dem

bäuerlichen Alltag.

Krafft gilt als zentraler Repräsentant des österreichischen Klassizismus,

dessen Œuvre gleichsam eine Scharnierfunktion zwischen Spätbarock

und Biedermeierrealismus zugesprochen wird. Die Idee, ein

imaginäres Familienporträt zu machen, entstand wohl, als Josephine

Krafft nach dem Tod ihres Gatten 1819 mit einem Post-mortem-Porträt

beauftragte. Als der Maler daran arbeitete, kam der Gedanke auf,

ein großformatiges imaginäres Familienporträt anfertigen zu lassen.

Krafft zählte zu dieser Zeit zu den führenden Porträtisten Wiens. Er

hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts einige Zeit als Schüler des bekannten

französischen Historienmalers Jacques-Louis David in Paris

zugebracht und machte vor allem durch großformatige Historienbilder

auf sich aufmerksam. In ihnen löste er sich immer mehr vom klassizistischen

Kunstideal und leitete zum Biedermeier über.

ALLTÄGLICHES LEBEN

Man wird der Vielfalt des Biedermeiergenres allerdings nicht gerecht,

wenn man darin lediglich gefällige Bildwerke erkennt. Gerade

am Beispiel von Waldmüller, Ritter und Neder zeigt sich die große

Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten, wobei Ritter den „klassischen“

Typus vertritt. In seiner „Bauernstube“ von 1838 geht es

munter zu. Die Familie ist das Zentrum der Darstellung, Jung und

Alt gehen handwerklichen Tätigkeiten nach, nur der Großvater ist

auf der Bank neben dem Ofen eingeschlafen.

Im Vergleich zu Ritter und Neder sind Waldmüllers Darstellungen

weder anekdotisch noch künstlich arrangiert. Er trachtet

vielmehr danach, das mit den eigenen Augen in der Welt Wahrgenommene

möglichst realistisch auf die Leinwand zu bannen.

Das Studium der Natur war für Waldmüller von revolutionärer

Bedeutung. In weiterer Folge differenzierte er auch nicht mehr

zwischen bildwürdigen und nichtbildwürdigen Motiven. Selbst

einzelne Baumgruppen im Wiener Prater oder die unschönen und

nicht einmal anekdotischen Episoden des Lebens konnten zu Protagonisten

großformatiger Gemälde aufsteigen.

74 AQ HERBST/WINTER 2021

www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 75



ART TOPIC

1

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5

4

6

Bei Waldmüller und Neder machen sich – teils verdeckter, teils

offensichtlicher – auch gesellschaftskritische Aspekte bemerkbar.

So erkennt man in Waldmüllers „Abschied von den Eltern“ von

1854 auf den ersten Blick – ähnlich wie bei Ritter – eine Familie,

bei der Kinder, Eltern und Großmutter harmonisch zusammenleben.

Erst auf den zweiten Blick treten die ärmlichen Verhältnisse

in den Vordergrund. Drei Generationen leben hier auf engstem

Raum zusammen, das angeschnittene Brot verweist auf die prekäre

Lage, die Eltern müssen ihrer Arbeit nachgehen und die Kinder

zurücklassen. Im Mittelpunkt steht aber nicht der emotionale Abschied

von den Eltern. Vielmehr geht es um die Übertragung der

Verantwortung auf die Älteste.

Neders Gemälde erinnern wiederum an das niederländische Genre,

etwa an die Bauernszenen Pieter Bruegels d. Ä. Sie dienen als Referenzen

für Darstellungen wie Neders „Landkirchtag“ von 1836. Es ist

der urteilslose, nüchterne Blick auf Brauchtum und Lebensrealität der

unteren bis untersten Gesellschaftsschichten, mit denen sich Neder

selbst identifizieren konnte. Er selbst war nicht nur Maler, sondern

auch gelernter Schuster, weshalb er die Mühen eines handwerklichen

Berufsalltags nur allzu gut kannte. Seine Porträts von Vertretern der

unteren Schichten brachten ihm den Spitznamen „Schustermaler“ ein.

VORBOTE MODERNER CHARAKTERISTIKA

Das von Pieter Bruegel d. Ä. erfundene Bildthema der „Heimkehr

der Herde (Herbst)“ (1565) setzte Neder in zumindest zwei Gemälden

um. Die späte, großformatigere Version von 1874 befindet sich

in den Landessammlungen Niederösterreich. Neder verlegt die Darstellung

in die Nacht, sodass lediglich die Fassade des Stalls und

helle Fellpartien der Tiere aus der Finsternis hervorschimmern. Im

Gegensatz zu Bruegel, bei dem der spektakuläre Ausblick in die

herbstliche Landschaft zu den Höhepunkten der Darstellung zählt,

nimmt Neder der Komposition jedwede Tiefenperspektive. Alles

wirkt seltsam verflacht, die Figuren scheinen, wie bei einer Collage,

aufgeklebt zu sein. Dies unterscheidet ihn in entscheidender Weise

von Malerkollegen wie Ritter.

2

© Landessammlungen NÖ

In der „Heimkehr der Herde“ treffen somit unterschiedliche Entwicklungslinien

zusammen. Einerseits übersetzt Neder das Genrebild der

niederländischen Renaissance in seine eigene Zeit, ein Unterfangen, das

intensive Beschäftigung mit der Bildtradition voraussetzt. Andererseits

erkennt man in seinem Œuvre aus heutiger Perspektive und im Wissen

um die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts moderne Charakteristika

wie Flächigkeit und Autonomie des Bildfeldes.

NATURALISTISCHE LANDSCHAFTSMALEREI

Zu den bekanntesten Landschaftsmalern der Biedermeierzeit zählt

Friedrich Gauermann (1807-1862). Er wurde im niederösterreichischen

Miesenbach geboren und studierte von 1824 bis 1827 an der Wiener

Akademie in der Landschaftsklasse von Joseph Mössmer. Nach seinem

Abschluss unternahm Gauermann zahlreiche Studienreisen im In- und

Ausland, wobei er stets kleinformatige Zeichnungen und Ölskizzen

nach dem Naturvorbild anfertigte. So entstand eine beachtliche Sammlung

an Ansichten von Baumgruppen, Felsen, Ausblicken, Wolkenformationen,

Gebirgszügen und Wildtieren, die der Künstler schließlich

meisterhaft zu großformatigen Idealkompositionen zusammenführte.

Seine Tierstücke erfreuten sich besonders bei der jagdbegeisterten

Aristokratie großer Beliebtheit. Das Gemälde „Hirsch, von einem

Luchs verfolgt“ aus dem Jahr 1831 zählt zu den Meisterwerken

der Landessammlungen Niederösterreich und steht beispielhaft

für Gauermanns beinahe fotografischen Realismus. Man blickt auf

eine Landschaft, bei der alle Register gezogen wurden. Vom spektakulären

Wolkenhimmel über den schneebedeckten Bergkamm

und eine steil hereinragende Felspartie bis hin zum klaren Gebirgssee:

Sämtliche Facetten des Alpenraums sind dargestellt. Inmitten

(1) MICHAEL NEDER,

„Landkirchtag“, 1836, Öl auf Leinwand, 46,2 × 58,4 cm

(2) FERDINAND GEORG WALDMÜLLER,

„Der Abschied von den Eltern“, 1854, Öl auf Holz, 70,2 × 86,7 cm

(3) FRIEDRICH LOOS,

„Donaulandschaft mit Blick gegen Dürnstein und Stift Göttweig“,

1844, Öl auf Leinwand, 26,5 × 38 cm

(4) MICHAEL NEDER,

„Heimkehr der Herde“, 1874, Öl auf Holz, 79,1 × 95,3 cm

(5) EDUARD RITTER,

„In der Bauernstube“, 1838, Öl auf Leinwand, 37 × 49,6 cm

(6) FRIEDRICH GAUERMANN,

„Hirsch, von einem Luchs verfolgt“, 1831, Öl auf Leinwand, 158 × 116 cm

76 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 77



ART TOPIC

participes artem crea liquido

Sie haben einzigartige

Kunstwerke in Ihrem Besitz ...

FRANZ STEINFELD DER JÜNGERE, „Blick auf den Hallstätter See“, 1824, Öl auf Holz, 59,3 × 83 cm

der Landschaft jagt der Luchs einem Hirsch hinterher, wobei die

Szene eher dramatisch zugespitzt und erfunden wirkt, würde sich

ein solcher Sprung doch in der freien Wildbahn kaum ereignen.

In den 20er- und 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts ereignet sich

in der österreichischen Landschaftsmalerei eine stille Revolution.

Künstler wie Waldmüller, Friedrich Loos (1797-1890), Gauermann

oder Adalbert Stifter (1805-1868) setzen in kleinformatigen Ölskizzen

unspektakuläre Landschaftsausschnitte in Szene. Dabei unterscheidet

sich vor allem die „Ausschnitthaftigkeit“ der Gemälde von

früheren Darstellungen. Es scheint, als wäre das Bild aus der Natur

„herausgeschnitten“. Auch weisen die Arbeiten keine dramatischen

Lichteffekte auf. Zu sehen sind lediglich Lichtsituationen,

wie man sie auch im Alltag erlebt. Als Betrachtende wissen wir

stets, an welchen Orten die Künstler ihren Motiven begegneten.

Waldmüller zeigt den Blick auf den Schneeberg vom Eingang ins

Höllental aus, Stifter erkundet die Voralpen und Loos das Donauufer,

von dem aus Dürnstein und Stift Göttweig auszumachen sind.

LANDSCHAFT IM GROSSFORMAT

Neben den kleinformatigen Ölskizzen ist auch ein Schlüsselwerk der

Landschaftsmalerei der Biedermeierzeit in der Landesgalerie Niederösterreich

ausgestellt: „Blick auf den Hallstätter See“ von Franz

Steinfeld dem Jüngeren (1787-1868). Das Besondere an diesem Bild

78 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com

ist, dass erstmals der real gegebene Ausblick, in diesem Fall auf den

Hallstätter See im Salzkammergut, ohne kompositorisches Zutun

im Großformat ausgeführt wurde. Am linken Ufer sind Bootshäuser

und in den Hang gebaute Bauernhäuser zu sehen. Die rechte Bildhälfte

zeigt Berge und den See. In der Mitte des Sees treibt ein kleines

Boot auf dem Wasser. Als das Gemälde 1826 an der Akademie

der bildenden Künste in Wien ausgestellt wurde, erregte es großes

Aufsehen, zumal die neue Realistik sowohl die Wiedergabe der örtlichen

Gegebenheiten als auch die Präzision der Malweise umfasste.

KUNSTSCHÄTZE VOM BAROCK

BIS ZUR GEGENWART

Laufzeit:

noch zu sehen bis 11. Februar 2024

Standort:

Landesgalerie Niederösterreich

Museumsplatz 1

3500 Krems an der Donau

Informationen:

Tel.: +43 2732 908010

E-Mail: office@kunstmeile.at

www.lgnoe.at

© Landessammlungen NÖ

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ART TOPIC

ART TOPIC

EINLADUNG ZUR

INNENSCHAU

SCHNITTAKTION,

2022, Photographie, A3

Fotos: Gudrun Zikulnig

Das Interesse der Künstlerin Gudrun Zikulnig gilt der Darstellung des Menschen.

Mit großem Talent und Feingefühl nähert sie sich diesem Thema. Weiblich,

männlich, divers: vielgestaltige Körper finden ihren Platz auf der Leinwand.

Ihr kreatives Spannungsverhältnis zum Thema Mensch manifestiert sich etwa

in verschiedenen inklusiven Projekten mit Schülerinnen und Schülern oder mit

Erwachsenen in der Resozialisierung der Justizanstalt Klagenfurt.

G

Gudrun Zikulnigs Schaffen wurde bereits

national und international ausgezeichnet.

Sie ist unter anderem mehrfache Preisträgerin

von Ex Tempores und Kunst am Bau.

Zudem hat die Künstlerin Projekte im öffentlichen Raum

realisiert, darunter die Gestaltung eines Kreuzes für einen

Friedhof und einer Station entlang eines Kunstradweges.

Zikulnigs Gesamtwerk formuliert sich in der Malerei, der

Zeichnung sowie in Rauminstallationen

und Skulpturen. Vor allem

in der Malerei bevorzugt die

Künstlerin das Arbeiten auf großen

Formaten. In ihren dynamischen

Bildkompositionen setzt sie

das an der Freien Akademie der

bildenden Künste Kärnten erlernte

künstlerische Handwerk um.

„SO WOHLIG AUF DEM GRUND“

Text: Mag. Anna Hoisl-Srienc, MA

Die Figuren in Zikulnigs Malerei

wirken isoliert, häufig sind

sie nicht im Bildraum verankert.

In manchen Arbeiten werden

ihre Figuren von Einrichtungsgegenständen

wie etwa Stühlen,

Tischen oder Kommoden

begleitet und finden dadurch

räumlichen Halt. Gekrümmte

und in sich verschlungene 2021, Mischtechnik, 90 x90 cm

Posen, oftmals in Rückenansicht, zeugen von einem Innehalten

und laden zur Innenschau ein. „Spontan, ab und zu

unbewusst entsteht Ausdruck. Mein Charakter, meine Innerlichkeit,

die Unberechenbarkeit beeinflussen den Vorgang.“,

so die Künstlerin. Gudrun Zikulnigs malerisches

Œuvre begründet sich in kräftigen Farbkompositionen

ebenso wie in der Monochromie, die Liebe zur Linie ist

allgegenwärtig. Häufig ergeben sich starke Farbkontraste

zwischen Motiv und Hintergrund.

Ein wichtiger Bereich innerhalb Zikulnigs Malerei sind die

sogenannten Formerweiterungsarbeiten. Fundstücke fungieren

hierbei als Bildträger selbst

oder werden behutsam auf einer

Leinwand arrangiert. Eine rostige

Bordwand findet beispielsweise

als Bilduntergrund ein zweites

Leben. Die Künstlerin bearbeitet

die Wand behutsam, übermalt sie

und ergänzt sie mit Bedacht und

Ehrfurcht vor der alten Substanz.

Angesetzter Flugrost und Löcher,

die durch Abnutzung entstanden

sind, werden dabei bewusst erhalten.

Die Spuren menschlicher

Existenz gehen mit ihrer Malerei

eine spannungsgeladene Verbindung

ein.

Auch gesellschaftspolitische

Themen beschäftigen die Künstlerin

und finden Eingang in ihre

Werke. In einem Bild der Serie „Filet in Aktion“ widmet

sich Zikulnig der Überfischung der Meere. Anstelle der begehrten

Speisefische tummeln sich menschliche Körper in

80 AQ HERBST/WINTER 2021 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 81



ART TOPIC

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Gudrun Zikulnig,

geboren 1965 in

Völkermarkt (Kärnten),

erhielt ihre Ausbildung

an der Freien Akademie

der bildenden

Künste Kärnten. Seit

1999 ist Zikulnig

als freischaffende

Künstlerin tätig,

sie lebt und arbeitet

in Kühnsdorf bei

Völkermarkt.

einem Fischernetz. Ein Strichcode am linken Bildrand weist

auf unser Konsumverhalten hin, welches diesem ausbeuterischen

System letzten Endes zu Grunde liegt. In einem

weiteren Werk derselben Serie ist ein weiblicher Körper in

einem Einkaufswagen abgebildet. Die menschliche Hülle ist

klar konturiert, die fleischig rosa Farbgebung des Körpers

erinnert jedoch an ein Schwein. Als Nutztiere schlechthin

sind Schweine aus den Kühlregalen unserer Supermärkte

nicht mehr wegzudenken und werden vor allem als Billigware

vertrieben- auf Kosten artgerechter Tierhaltung.

Zikulnigs Grafiken zeichnen sich durch eine expressive

Strichdynamik aus. Die Linien werden unregelmäßig und

sensibel gesetzt. Die Serie „Die Vollkommenheit findet man

nur als Torso“ zeigt eine Reihe kleinformatiger Arbeiten mit

dem Torso als Motiv. Die Technik ist Kohlestift und Lack auf

Leinwand. Durch den Lack gewinnen die eleganten Zeichnungen

an Lebendigkeit, die abgebildeten Fragmente scheinen

durch Lichtreflexe zu vibrieren. Das Motiv des Torsos

hat in der Kunstgeschichte eine lange Tradition, Zikulnig erkundet

diese neu und übersetzt sie in ihre eigene Bildsprache.

Die Auseinandersetzung mit Texten spielt eine wesentliche

Rolle in Zikulnigs Schaffen. Prosastücke oder Aphorismen

dienen der Künstlerin als Fundus und werden in Form

von Zitaten direkt auf ihre Bilder geschrieben. Dies zeigt

sich beispielsweise in den Zeichnungen der Serie „Hinfällig

starre ich ins Rad der Zeit“. Der Titel dieser Werkreihe

ist einem Gedicht von Christine Lavant entnommen. Er

wird mit einem expressiven Gestus direkt auf die Leinwand

geschrieben. Sprache, Schrift und Bild werden in

Zikulnigs Experimentierräumen ausgelotet.

Gudrun Zikulnig setzt sich in ihren Arbeiten mit den Facetten

des menschlichen Daseins auseinander, die Ausgangspunkt

ihrer Formfindung sind. Äußere Erscheinungsbilder

verändert die Künstlerin in ihre persönliche

Formensprache. Vexierbilder der eigenen Erfahrung rücken

dabei in den Vordergrund.

gudrun.zikulnig@icloud.com

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82 AQ HERBST/WINTER 2023

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ART INTERVIEW

Warum Kunst für Ihn immer zuallererst eine Herzenssache ist, erklärte Gastrovisionär Bernd Schlacher

bei einem sehr persönlichen Gespräch mit unserem Chefredakteur Nikolaus Immanuel Köhler im Wiener

Hotel Motto, welches für sich selbst auch das Attribut „künstlerisch“ mit Fug und Recht beanspruchen darf.

LIEBER BERND, SOBALD MAN DEIN NEUES BOU-

TIQUE HOTEL MOTTO AUF DER WIENER MARIAHIL-

FERSTRASSE BETRITT, MERKT MAN SOFORT, DASS

HIER EIN KUNSTBEGEISTERTER MENSCH AM WERK

WAR, WIESO IST ES DIR SO WICHTIG, DASS IN AL-

LEN DEINEN PROJEKTEN AUCH IMMER EINE GEHÖ-

RIGE PORTION VON KUNST MITSCHWINGT?

Meiner Meinung nach ist Kunst einfach sehr

wichtig in unser aller Leben. Dabei meine

ich längst nicht nur die Kunst die auf Bühnen

oder Wänden irgendwelcher Museen

und Galerien stattfindet, sondern jene Art

von Kunst, die uns zu berühren versteht

und oftmals erst auf den zweiten Blick wahrgenommen

wird. So ist für mich vor allem

Architektur eine sehr beeindruckende Form

der Kunst, da sie es versteht, den Menschen

quasi zu umfließen. Es gibt also für mich

sehr viele Arten der Kunst und wahrscheinlich

noch viel mehr unterschiedliche Künstler,

denn am Ende sind ja die Lebenskünstler

auch Künstler. (lacht)

Man benötigt aber die Kunst auch, um ein

politisches Statement abzugeben, was in Zukunft,

so glaube ich, immer wichtiger werden

wird. Denn Kunst ist ja auch ein sehr

guter Vermittler zwischen den unterschiedlichen

Positionen unserer Gesellschaft.

Mir persönlich ist es am Wichtigsten, dass

mich ein Kunstwerk ganz persönlich berührt,

dass es in mir ganz bestimmte Empfindungen

freisetzt. Ein Kunstwerk öffnet häufig

auch Türen und im besten Fall auch die Türe

zur Kunst selbst. Niederschwellige Kunst

finde ich immer am besten, da man immer

ohne jegliche Angst auf Kunst zugehen sollte.

Manche haben die Angst, vor allem moderne

Kunst nicht zu verstehen, aber vielleicht soll

man ja auch nicht alles verstehen, wichtig ist

ja nur, dass man es erfühlen kann.

DAS KONZEPT DEINER GASTRONOMISCHEN UND

TOURISTISCHEN VISIONEN IST JA IMMER AUCH AN

DIE IDEE DES GESAMTKUNSTWERKS ANGELEHNT.

WOHER KOMMT DEINE GABE, IMMER WIEDER DIE

ABSOLUTEN PLACE TO BE UNSERER URBANEN MET-

ROPOLE ZU ERSCHAFFEN? WURDE DIR DAS SCHON

SO IN DIE WIEGE GELEGT?

Also ganz ehrlich gesagt, glaube ich nicht

dass in Obdach, jener kleinen steirischen

Marktgemeinde in der ich geboren und aufgewachsen

bin, zu dieser Zeit irgendjemand

jemals etwas von Place to Be oder Gesamtkunstwerk

gehört hatte, aber was man dort

gut verstanden hat, war herzlich miteinander

umzugehen und das war es vielleicht

auch, was mich sehr geprägt hat, die Freude

daran, Menschen ein gutes Gefühl zu geben

und Plätze zu kreieren, wo man sich von

Herzen wohl fühl kann, vielleicht beinahe

mehr Places like Home als auf Biegen und

Brechen Places to Be zu erschaffen.

Was ich am Ende immer mit einem Konzept

erreichen will, ist das Gefühl, dass man irgendwie

eine ganz besondere Bubble betritt

und so dem Alltag entfliehen kann. Man soll

ein Bisschen das Gefühl haben, in eine andere

Welt einzutreten, in eine, die ein wenig entschleunigter

ist und in der das Überspannte

und Hektische der Entspannung weicht und

somit auch Platz zum Träumen lässt.

Bilder: Hotel Motto

84 AQ HERBST/WINTER 2023

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ART INTERVIEW

In meinen Anfangszeiten war es mir noch

wichtig, dass man darüber spricht, dass es

irgendwelche Aufreger gibt, ganz einfach

immer im Mittelpunkt zu stehen. Das alles

ist mir mittlerweile viel weniger wichtig,

denn am Ende soll ja immer nur der Gast

tatsächlich im Mittelpunkt stehen und sich

wohlfühlen. Aber um das zu verstehen, habe

ich auch einige Anläufe gebraucht, die mich

am Ende des Weges aber auch alle klüger

zurückgelassen haben, wenngleich nicht alle

Erfahrungen immer die besten waren, aber

das ganze Leben besteht ja aus einer unendlichen

Anzahl von Versuchen. (lacht) Ich

glaube, um sich voll und ganz in die Gastronomie

zu stürzen, gehört immer auch ein

bisschen positiver Wahnsinn dazu!

SIEHST DU DICH SELBST AUCH ALS KUNSTSAMMLER?

Also im herkömmlichen Sinn sicherlich nicht.

Aber nicht weil mir das Interesse dafür oder

die Liebe dazu fehlen würde; es ist ganz einfach

ein zeitliches Problem. Ich pendle ja so

gut wie den ganzen Tag zwischen meinen

Standorten und die wenige Freizeit die mir

dann noch bleibt, ist fix für meinen Mann und

unsere beiden Kinder reserviert. Viel Platz für

Hobbies bleibt da eben nicht.

Aber ich umgebe mich sehr gerne mit Kunst,

was man bei allen meine Projekten sicher

gut erkennen kann. So hat beispielsweise

der Andrea Forela, hier im Hotel das Foyer

ausgemalt und ebenfalls im Eingangsbereich

findet sich ein grandioser Franz West

Kopf, der allerdings nur eine Leihgabe ist.

Meine eigene kleine Kunstsammlung ist da

um vieles bescheidener. Aber all die Kunstwerke,

die ich privat besitze, erzählen auch

ein wenig über meine eigene Geschichte.

Eines meiner ältesten Kunstwerke ist von

einem Freund aus London, der zwei Engel

aus Marlboro-Packerln kreiert hat. Da merkt

man vor allem auch die Liebe, mit der dieses

Kunstwerk entstanden ist. Aber ich interessiere

mich auch für Street-Art und vor allem

ganz einfach für junge Künstler, weswegen

ich auch die Kunstmesse Parallel Vienna,

die trotz sehr großen Erfolges immer noch

total down to Earth geblieben ist. Persönlich

bin ich auch ein Fan von leistbarer Kunst,

die man sich zuhause aufhängen oder hinstellen

kann, einfach Kunst, die einem jeden

Tag verschönt. Ich halte nicht so viel davon

Kunst nur ehrfürchtig in Museen zu konsumieren,

denn Kunst sollte meiner Meinung

vor allem immer lebendig sein.

SIEHST DU DICH GEWISSER MASSEN ALS EINEN

VERMITTLER VON KUNST, INDEM DU MIT DEINEM

HOTEL UND DEINEN RESTAURANTS KUNST ÖF-

FENTLICH ZUGÄNGLICH MACHST? WIE WIRD DIE

KUNST IN DEINEN RÄUMEN VON DEINEN GÄSTEN

ANGENOMMEN?

Ausgesprochen gut! So trägt das wundervoll

ausgemalte Foyer ganz entschieden

dazu bei, dass sich der Besuche sofort in

einer Phantasiewelt willkommen fühlt. Er

spürt die Leichtigkeit, die ihm hilft, dem

Stress des Alltags zu entfliehen und in eine

märchenhafte Welt der Entspanntheit einzutauchen.

Nahezu unbewusst konsumieren

die Gäste Kunst und genießen es. Natürlich

gibt es auch einige Suiten in denen die Kunst

regiert, aktuell die von Sasha Knezevic gestalteten

„Art de Luxe Suiten“ im sechsten

Stock des Hotels. Es ist also beinahe ein wenig

so, wie beim Essen, man kann etwas sehr

leicht gewürzt bestellen, oder man liebt es

die ganze Intensität eines Gewürzes zu erleben.

Kunst ist ja irgendwie auch eine ganz

besondere Würze für unser Leben, die dazu

beiträgt, dass unser Alltag nicht allzu geschmacklos

wird. (lacht)

DU WIRST JA SEHR HÄUFIG AUCH ALS WUNDERVOL-

LER FAMILIENMENSCH BESCHRIEBEN, WIE HÄLTST

DU ES BEI DEINEN KINDERN MIT DER KUNST?

Ja, also mein Mann und ich haben zwei Kinder,

mein Sohn ist dreizehn Jahre alt und die

Tochter ist zehn. Er ist für mich wirklich ein

Vollblutkünstler, er hat bereits ein Jahr am

Theater aufgetreten und hat dann im Jedermann

den Tod gespielt. Es macht ihm großen

Spaß. Und wir gehen auch ab und zu

ins Museum, obwohl er lieber Fußball spielt,

aber mein Mann und ich sind uns da zum

Glück einig, dass es sehr wichtig ist, den

Kindern Kunst auch schon im jungen Alter

etwas näher zu bringen. Aber natürlich alles

ganz ohne Zwang, denn der Zwang zerstört

ja bekanntlich die Liebe zu den Dingen.

WAS WÄRE EIN LEBEN IN EINER WELT OHNE

KUNST FÜR DICH?

Ganz einfach, es wäre ein Albtraum. Die

Welt wäre traurig und langweilig, allerdings

darf man es auch nicht zu abgehoben

betrachten. Ehrfürchtig machen mich beispielsweise

die uralten Kirchen in Sizilien,

aber in einem Museum muss sich die Ehrfurcht

in Grenzen halten, da man Kunst so

wie gutes Essen immer ganz entspannt und

mit Freude genießen soll. Aber ich denke, es

muss immer eine gewisse Leichtigkeit bleiben,

damit man sich auf keinen Fall vor lauter

Kunst erschlagen fühlt. (lacht)

Ganz wichtig ist mir auch die Freiheit der

Kunst. Ich finde es daher auch einfach abartig,

wenn Künstler ausgebuht werden nur

weil manchen das Werk nicht gefällt, das ist

für mich einfach nur pure Ignoranz. Kunst

sollte immer auf Liebe treffen, denn damit

wird ja auch unser aller Leben um so viel reicher.

Die Menschen sollen ganz einfach sie

selbst bleiben, dann finden sie gewiss auch

immer ihr Lieblingskunstwerk, ihre Lieblingsspeise

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86 AQ HERBST/WINTER 2023

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1

MAX OPPENHEIMER

EXPRESSIONIST DER

ERSTEN STUNDE

Das Leopold Museum lädt mit der bisher umfassendsten Retrospektive

zu Max Oppenheimer (1885–1954) dazu ein, das bedeutende, jedoch

beinahe vergessene Œuvre dieses Expressionisten der ersten Stunde neu

zu entdecken. Die großangelegte Präsentation zeigt, wie radikal der in

Wien geborene Maler und Grafiker immer wieder, auch im Dialog mit

wahlverwandten Zeitgenossen, seine Handschrift transformierte und

einen substanziellen Beitrag zur Kunst der Moderne leistete.

Bereits früh erlangte der Künstler Aufmerksamkeit und stellte

seine Werke europaweit aus. Seine erfolgreiche Karriere führte

ihn zwischen 1912 und 1932 mehrfach ins Ausland – nach

Berlin, Paris, Genf oder Zürich – wobei er immer wieder nach

Wien zurückkehrte. Er machte Bekanntschaft mit zahlreichen Protagonist*innen

der Moderne wie Paul Cassirer, Adolf Loos oder Sigmund Freud

und setzte sich mit zukunftsweisenden Kunstströmungen auseinander, so

u. a. mit Kubismus oder Futurismus. 1938 musste der aus einer jüdischen

Familie stammende Oppenheimer aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialist*innen

über die Schweiz in die USA fliehen. In New York, wo

er 1954 verstarb, war es ihm nicht möglich an frühere Erfolge anzuknüpfen.

Mit rund 180 Exponaten aus der Sammlung des Leopold Museum sowie

aus zahlreichen internationalen Sammlungen beleuchtet Max Oppenheimer.

Expressionist der ersten Stunde sein weitgehend unbekanntes Werk und erschließt

seinen vielseitigen Motivschatz, der von Porträts und religiösen

Themen über Stillleben bis hin zu Musikerdarstellungen reicht. Max Oppenheimer

– nach seiner Signatur auch kurz MOPP genannt – wurde 1885

in einem intellektuellen, gutbürgerlichen familiären Umfeld geboren. Er besuchte

mit 15 Jahren zunächst die allgemeine Malerschule an der Wiener

Akademie der bildenden Künste, bevor er drei Jahre später an die Prager

Kunstakademie wechselte. Durch seine Teilnahme an der legendären Kunstschau

Wien 1908 sowie der Internationalen Kunstschau Wien 1909 erlangte

er erste Aufmerksamkeit und lernte andere progressive Künstler wie Oskar

Kokoschka, Egon Schiele oder Albert Paris Gütersloh kennen.

FRÜHWERK

Der Auftaktsaal der Ausstellung im Leopold Museum ist Oppenheimers Porträtmalerei

gewidmet, welcher er sich bereits früh zuwandte. Wien um 1910 war

geprägt von einer radikalen Neuausrichtung der Kunstszene und einer Modernisierung

bestehender Paradigmen. Ein sich verändernder Subjektbegriff und

der Fokus auf die Erfassung des Wesens eines Menschen führten Oppenheimer

zur sukzessiven stilistischen Transformation ins Expressionistische, wobei Rembrandt,

El Greco, Liebermann oder van Gogh zu seinen Vorbildern zählten.

Oppenheimer gestaltete die Zeitenwende hin zum Expressionismus als

einer der Ersten aktiv mit. Zeugnisse dieser neuen Darstellungsform sind

etwa die in der Schau gezeigten Porträts Bildnis Ernst Koessler (1910) oder

Franz Blei (1910/11). Bereits in den 1910er-Jahren war Oppenheimer eine bekannte

Künstlerpersönlichkeit, bedeutende Galerien und Museen in Österreich,

Deutschland und der Schweiz zeigten seine Werke. Die Präsentation im

Leopold Museum thematisiert die Rolle des Künstlers und seine Netzwerke

anhand der Zeitgenossen Egon Schiele und Oskar Kokoschka – dem friktionsreichen

Verhältnis mit Letzterem ist der zweite Ausstellungssaal gewidmet.

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88 AQ FRÜHJAHR 2019 www.art-quarterly.at

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HERBST/WINTER 2023 AQ 89



ART TOPIC

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(1) MAX OPPENHEIMER,

Simson, 1911,

Öl auf Leinwand, 162 x 130,5 cm,

Privatbesitz,

Foto: Leopold Museum, Wien, Lisa Rastl

(2) MAX OPPENHEIMER,

Selbstbildnis, 1911,

Öl auf Leinwand, 60 x 50,5 cm,

Leopold Museum, Wien,

Sammlungserwerbung (August 2023) nach einer Einigung

mit den Erben nach Dr. Oskar Reichel

Foto: Sotheby´s/Sasa Fuis Photographie, Köln

(3) MAX OPPENHEIMER,

Die Geißelung, 1913,

Öl auf Leinwand, 195 x 152,5 cm,

Privatbesitz,

Foto: Leopold Museum, Wien, Lisa Rastl

(4) MAX OPPENHEIMER,

Mutter und Sohn (Malvine und Raimung Reichel), 1911,

Öl auf Leinwand, 67 x 62 cm,

mumok - Museum moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien,

Schenkung Raimund Reichel 1988

Foto: mumok - Museum moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien

(5) MAX OPPENHEIMER,

Knabenbildnis Manfred Osthaus, 1911,

Öl auf Leinwand, 90 cm x 70 cm,

Belvedere, Wien,

Foto: Belvedere, Wien

(6) MAX OPPENHEIMER,

Operation, 1951,

Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen, 125 x 110 cm,

Sammlung Österreichische Nationalbank,

Foto: Sammlung Österreichische Nationalbank

OK UND MOPP

Aus einer anfänglichen Freundschaft entwickelte sich zwischen den beiden Protagonisten

der österreichischen Avantgarde eine regelrechte Feindseligkeit. 1911

gestaltete Oppenheimer für seine Ausstellung in der renommierten Münchner Galerie

Thannhauser ein Plakat, woraufhin Kokoschka ihn des Plagiats bezichtigte.

Mit der Botschaft, es handle sich um eine Kopie eines 1910 von ihm geschaffenen

Werbesujets für die Zeitschrift Der Sturm – beide Plakate sind im Leopold Museum

zu sehen – wandte er sich an seinen internationalen Bekanntenkreis. In Briefen

und Zeitschriften diskreditierten Kokoschkas Wegbegleiter*innen, etwa Adolf

Loos, Karl Kraus, Else Lasker-Schüler oder Herwarth Walden das Schaffen Oppenheimers.

Zu einer Versöhnung der beiden Konkurrenten sollte es nie kommen. Die

Gegenüberstellung im Leopold Museum zeigt auf, wie sie Inspiration in denselben

Geistes- und Kunstströmungen fanden und macht ihre künstlerische Wechselwirkung

nachvollziehbar, welche etwa in aufgekratzten Bildflächen, einer radikalen

Pinselführung oder in auratisch anmutenden Hintergründen Gestalt annahm.

SCHIELE UND OPPENHEIMER

Schiele und Oppenheimer lernten einander 1909 kennen. Ihre freundschaftliche

Verbindung sollte Jahre überdauern und manifestierte sich im gemeinsamen Arbeiten

sowie in der gegenseitigen Inspiration und Wertschätzung ihrer Werke. Die

beiden Künstler porträtierten einander einige Male – das Leopold Museum zeigt

etwa Schieles Aquarell Der Maler Max Oppenheimer (1910) oder Oppenheimers

Gemälde Porträt Egon Schiele (1910). Im Zentrum des gemeinsamen Arbeitens

stand das Hinterfragen der eigenen Identität und des Individuums, Expression und

Experimentierfreude prägten ihr Schaffen. Zudem bewegten sie sich im gleichen

Umkreis von Kolleg*innen und Sammler*innen, darunter Gustav Klimt, Arthur

Roessler oder Oskar Reichel. Nach Oppenheimers Umzug 1912 nach Berlin wurde

der Kontakt zu Schiele loser, ein Wiedersehen wurde durch den Ersten Weltkrieg

und Schieles unerwarteten frühen Tod 1918 verhindert. Die Ausstellung präsentiert

zwei Schlüsselwerke des Künstlers aus der Sammlung des Leopold Museum:

Bildnis Tilla Durieux (1912) und die jüngste Erwerbung, Selbstbildnis (1911). Das

Werk galt über Jahrzehnte als verschollen und tauchte Anfang 2023 bei einer Auktion

wieder auf, wurde jedoch kurz vor der Versteigerung wegen Anspruch der

Erben des einstigen Besitzers wieder zurückgezogen. Das Selbstbildnis befand sich

einst im Eigentum des Wiener Arztes, Kaufmanns und Kunstsammlers Dr. Oskar

Reichel. Nach dem „Anschluss“ Österreichs am 13. März 1938 wurde Dr. Reichel

von den Nationalsozialist*innen als Jude verfolgt und verstarb 1943 in Wien. Der

Verbleib seiner Kunstsammlung ist bis heute weitgehend ungeklärt. Als Selbstbildnis

(1911) dem Leopold Museum von privater Seite zum Kauf angeboten wurde,

war eine faire und gerechte Lösung im Sinne der Washingtoner Erklärung von

1998 Grundvoraussetzung für den Sammlungsankauf. Nach Einigung mit der

Rechtsnachfolgerin nach Oskar Reichel erwarb das Museum das Werk im August

2023, um es forthin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

CHRISTLICHE UND MYTHOLOGISCHE

MOTIVE, GRAFIK, STILLLEBEN

Mit den 1913 entstandenen Gemälden Die Geißelung sowie Beweinung oder

bereits 1911 mit Simson schuf Oppenheimer mythologisch aufgeladene Werke,

welche nun im Leopold Museum präsentiert werden. Persönlich erlittene Verletzungen

durch die Hetzkampagne Kokoschkas sowie aufgrund des aufkommenden

Antisemitismus und nicht zuletzt wegen seiner Homosexualität, die

gesellschaftliche Ächtung erfuhr, veranlassten den Künstler, sich als Leidenden

zu inszenieren. Seiner herausragenden Kunstfertigkeit als Grafiker widmet sich

die Ausstellung mit zahlreichen Zeichnungen, Radierungen und Lithografien.

Zudem setzte sich Oppenheimer ab 1913 intensiv mit Stilllebenmalerei auseinander

und ließ hierbei kubistische Formprinzipien mit eigenen Ausdrucksweisen

verschmelzen. Auch während seines Aufenthaltes in der Schweiz zwischen

1915 und 1924 widmete er sich der Gattung und selbst in den 1940er- und

1950er-Jahren im New Yorker Exil beschäftige er sich mit Stillleben.

FASZINATION MUSIK IN DER SCHWEIZ,

GOLDENE ZWANZIGER JAHRE IN BERLIN

Nach anfänglicher Hoffnung auf eine klärende Kraft des Ersten Weltkriegs

erkannte Oppenheimer, wie viele seiner Wegbegleiter*innen

6

streichen, diese als illusorisch an und begab sich 1915 als überzeugter

Pazifist ins Schweizer Exil, wo es zu einer vertieften malerischen Auseinandersetzung

mit musikalischen Themen kam, welcher im Leopold

Museum zwei Ausstellungssäle gewidmet sind. Der Künstler war begeisterter

Violinist, schrieb über die Entstehung des Geigenbaus und

sammelte alte Musikinstrumente. Seine Faszination manifestierte sich

unter anderem in zahlreichen dynamischen Darstellungen von konzertierenden

Musikern, die er sowohl mit futuristischen als auch mit neusachlichen

Stilmitteln komponierte.

1925 übersiedelte Oppenheimer erneut nach Berlin. Die von Gegensätzen

geprägte Epoche – Resignation und Anklage auf der einen, Sehnsüchte

und Lebenslust auf der anderen Seite – führte in der Kunst zu

einer neuen Darstellung der Wirklichkeit, welche in verschiedenen

stilistischen Ausformungen der Neuen Sachlichkeit mündete. Oppenheimer

vereinte in seinen Abbildern von Amüsements der Großstadtgesellschaft,

wie Sechstagerennen (1929), neusachliche Aspekte mit futuristischen

Stilmitteln.

VERFEMUNG UND EXIL

Im Zuge des Aufstiegs des Nationalsozialismus wurde Oppenheimer ob seiner

jüdischen Wurzeln in Deutschland als „entarteter Künstler“ verfemt, seine

Gemälde und Grafiken wurden aus öffentlichen deutschen Sammlungen

konfisziert und er kehrte 1932 zurück in seine Geburtsstadt Wien. Durch

den Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich 1938 war der Maler gezwungen

zu fliehen und emigrierte über die Schweiz in die USA. Sein Atelier

in Wien wurde geplündert und zahlreiche Werke vernichtet, andere gelten

bis heute als verschollen. Für Max Oppenheimer erwies sich das Exil als äußerst

prekäre Situation, seine Entwurzelung hatte Apathie und einen weitgehenden

Stillstand seiner Kreativität zur Folge. Er verstarb 1954 vereinsamt

und verarmt in seiner New Yorker Wohnung.

90 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.at

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HERBST/WINTER 2023 AQ 91



ART TOPIC

ART INTERVIEW

VON DER

BEREDTEN ROMANTIK

DER

TRISTESSE

Geboren in Kolumbien, nennt er aber Österreich mittlerweile seine Heimat und daraus resultiert ein

bemerkenswert ansprechender Kunststil. Carlos Vergara erschafft Welten, indem er sie in Frage stellt, ja mitunter

sogar völlig negiert. Er bietet uns Romantik und Melancholie indem er uns davon entzauberte Bildwelten

vorlegt, die sich gekonnt zwischen Behaglichkeit und Furcht, einem foucaultschen Pendel gleich, in unsere

Wahrnehmung einbrennen. Ist es Anklage? Ist es Ironie? Oder ist es gar ein wenig von dem Weltschmerz der

schon unzählige Künstler zuvor angetrieben hat? Wer weiß das schon? Wir wollten es wissen und baten daher

den jungen Multi-Art-Künstler zum Gespräch über seine Kunst, wobei wir am Ende auch etws über die Sucht

nach dem Geräusch von Deckenventilatoren und die unheimliche Stille Wiens bei Nacht erfahren durften.

Fotos: (c) Kaja Clara Joo ; Carlos Vergara

Was ist Deine früheste Erinnerung an eine Begegnung mit Kunst und

was hat in der Folge dazu geführt, dass Du Künstler werden wolltest?

Ich glaube nicht, dass ich den genauen Moment oder die erste Begegnung

genau bestimmen kann. Die ersten Erinnerungen, die mir

in den Sinn kommen, stammen von meinem Großvater, der in seiner

Freizeit zu malen pflegte. Seine Bilder hingen immer im Haus herum.

Irgendwie bin ich von beiden Seiten meiner Familie mit der Kunst

in Berührung gekommen. Neben meinem Großvater gab es mütterlicherseits

noch meinen Großonkel, der ein fantastischer Maler war,

und ein anderer Großonkel ist immer noch ein großer Bildhauer und

Zeichner. Von der Seite meines Vaters gibt es auch einen Cousin, der

malt. Das war irgendwie immer um mich herum.

Ich denke, die Möglichkeit, meine eigenen Welten und Realitäten zu

erschaffen, ist etwas, das ich immer bei mir hatte und mich faszinierte.

Da ich ein gutes Gedächtnis habe, kann ich mich daran erinnern, dass

ich einmal sagte, ich wolle Künstler werden, nun ja, eigentlich sagte

ich, ich wolle Maler werden, denn als Kind beschränkte sich mein unschuldiges

Verständnis von Kunst auf die Malerei. Komischerweise

habe ich nie wirklich gemalt, nur ein- oder zweimal. Als Kind habe ich

immer gezeichnet, gebastelt, mit Ton und Keramik gespielt oder was

immer mir in den Sinn kam. Ich glaube auch, dass ich in den 90er-Jahren,

vor allem seit dem Aufkommen des Internets, ständig mit Hunderten

von Bildern konfrontiert war und sie daher täglich aufnahm.

Viele davon sind bei mir hängen geblieben.

Du kommst ja ursprünglich aus Kolumbien. Wie war der Kulturschock,

als Du in Österreich angekommen bist? Wie standen Deine Eltern zu

Deinem Entschluss Kunst in Österreich zu studieren und hast Du Deinen

Entschluss seitdem jemals bereut?

Irgendwie gab es nicht den großen Schock, den man erwarten würde.

Ich meine, der Kontext und die Kultur sind völlig anders, und ich habe

eine Weile gebraucht, um zu lernen, wie die Dinge in Wien funktionieren,

aber vom ersten Moment an habe ich die Ruhe und die Ordnung

der Stadt genossen. Ich bin in Barranquilla aufgewachsen, einer

großen Industriestadt an der kolumbianischen Karibikküste. Sie ist

sehr laut, bunt und freundlich, aber trotzdem hatte ich nie das Gefühl,

dass ich meinen persönlichen Freiraum hatte oder die völlige Freiheit,

der zu sein, der ich sein wollte. In Wien habe ich mich anders gefühlt.

Jedenfalls war in den ersten Wochen hier das Schwierigste für mich

das Schlafen. Es war so unheimlich still, dass ich mein eigenes Blut

durch meinen Körper pumpen hören konnte. In Barranquilla hatte ich

immer einen Deckenventilator, der nach stundenlangem Herumwirbeln

in der Nacht ein ganz besonderes Summen von sich gab. Es dauerte

eine Weile, bis ich mich daran gewöhnt hatte, ohne Hintergrundgeräusche

zu schlafen. Komischerweise bevorzuge ich heute „völlige“

Stille, um gut zu schlafen.

Ich wollte eigentlich Kunst studieren, als ich die High School beendete,

ich war 17 Jahre alt, aber das war ein großes Drama für meine Eltern.

Damals unterstützten sie eine künstlerische Laufbahn nicht sehr, also

schrieb ich mich als eine Art Verpflichtung in Grafikdesign ein. Während

des Studiums wusste ich, dass ich kein Grafikdesigner werden

wollte, und so oder so fand ich einen Weg, Kunst und Ausstellungen

zu machen. Ich lernte einige Kuratoren kennen und begann, zusammen

mit Freunden in leerstehenden Häusern an unkonventionellen

Orten meine eigenen Ausstellungen zu organisieren. Schließlich entwickelten

sich die Dinge in einer Art Dominoeffekt, und meine Eltern

erkannten, dass es sich nicht um ein Hobby handelte oder dass ich nur

herumspielte. Heute unterstützen sie mich bei all meinen Projekten

und verrückten Ideen sehr. Sobald ich meinen Bachelor in Grafikdesign

abgeschlossen hatte, nahm ich meine Sachen und zog nach Wien,

um Deutsch zu lernen und mich an der Kunstschule einzuschreiben.

Manchmal denke ich darüber nach, was passiert wäre, wenn ich mit 17

Jahren auf die Kunstschule gegangen wäre. Wäre ich heute hier, wo ich

92 AQ HERBST/WINTER 2021

www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 93



ART INTERVIEW

„Meine Kunst ist

zwar durchaus

kontextbezogen,

aber konzeptionell

mehrdeutig und

irgendwo zwischen

dem Digitalen und

dem Analogen

angesiedelt.“

Meiner Meinung nach ist Österreich, und insbesondere Wien, ein

fantastischer Ort, um Kunst zu machen. Die Stadt bietet nicht nur ein

breites Spektrum an kulturellen Aktivitäten und Veranstaltungen,

sondern ist auch von einer aufstrebenden und energiegeladenen jungen

Szene durchdrungen. In den letzten Jahren habe ich den Wandel

und die Initiativen bemerkt, die sich langsam in der Stadt etablieren,

und damit auch das Meer an Möglichkeiten. Von Ausstellungen über

Diskussionen bis hin zu Kollaborationen - ich denke, Wien hat viel

zu bieten und kann ein lustiger Spielplatz sein, wenn man sich zurechtfindet.

Ich sage das aus meiner Sicht, vor allem weil ich von dort

komme, wo die wenigen verfallenden Institutionen und Räume, die

die Kunstszene bevölkerten, wenig bis gar kein Interesse an jungen

Künstlern hatten, sondern mehr daran, mit den wenigen sechs bis

sieben Namen, die die Szene ausmachten, Geld zu machen.

Ich würde gerne mehr von Künstlern betriebene Räume sehen. Mehr

unabhängige Initiativen, die aus dem Untergrund herauskommen und

an die Oberfläche kommen. Ich denke, dass die Möglichkeit, Projekte

und Ausstellungen ohne Marktzwänge zu produzieren und zu präsentieren,

wesentlich für die Entwicklung junger Künstler ist. Einen Spielplatz

mit völliger Freiheit zu haben. Für mich war es sehr wichtig, dass

ich schon sehr früh in meiner Karriere Menschen getroffen habe, die

mir den Raum und die Möglichkeit gaben, meine eigenen Projekte und

Kunstwerke zu entwickeln. Ich glaube, dass dies eine äußerst wichtige

Sache für junge Künstler ist. Denn ohne die Möglichkeit, meine Arbeiten

zu präsentieren, wären die meisten meiner Zeichnungen und Collagen

an den Wänden meines Schlafzimmers hängen geblieben oder in

irgendwelchen Ordnern gelagert worden.

bin? Wäre ich in meiner Karriere schon weiter? Ich weiß es nicht, und

ich war noch nie ein Mensch, der sich mit dem „Was wäre wenn“-Gedanken

aufhält. Alles, was ich bisher getan und erlebt habe, hat mich

viele Dinge gelehrt und meine Sicht der Realität geprägt. Also nein, ich

bedauere nichts. Ich bin sehr glücklich darüber, wo ich heute stehe.

Was ist für Dich das stärkste Motiv um Kunst zu produzieren?

Das ist eine schwierige Frage. Ich lasse mich von vielen Dingen inspirieren.

Das Thema Identität und wie wir sie strukturieren oder aufbauen,

hat mich schon immer interessiert, und in den letzten Jahren

hat mich das dazu gebracht, die Ideen der Erinnerung zu erforschen,

sowohl als individuelle oder autobiografische als auch als kollektive

Erinnerung. Ich beziehe viel von meinen eigenen persönlichen Erfahrungen

und den Dingen und Informationen, denen ich im Laufe

meines Lebens ausgesetzt war, in meine Arbeit ein. Aber ich interessiere

mich auch dafür, wie wir kollektiv unsere Vorstellungen vom

Selbst durch die Erinnerung aufbauen und wie die Erinnerung das

Selbst beeinflusst. Diese Art von Widersprüchen, Paradoxien und Dichotomien

faszinieren mich. Seit ich ein Teenager war habe ich mich

zum Beispiel sehr für theoretische Physik interessiert. Wahrscheinlich

verstehe ich nicht einmal die Hälfte von dem, was ich lese, aber die

Physik hat mich schon immer interessiert, weil sie mir hilft zu verstehen,

wie die Welt oder die Realität auf eine greifbarere Art und Weise

funktioniert. Das Gleiche gilt für die Geschichte. Als Individuen und

als kollektives Wesen bauen wir auf Fundamenten auf, die vor uns

da waren, auch wenn es als Antwort in eine völlig entgegengesetzte

Richtung dieser Fundamente geht. Geschichte hat mich schon immer

interessiert. Ich wollte verstehen, wie Dinge funktionieren und sich

im Laufe der Zeit entwickeln. Ich spreche nicht nur von der menschlichen

Geschichte, sondern von der Geschichte als Ganzes.

Darüber hinaus war ich irgendwie schon immer ein nostalgischer oder

melancholischer Mensch. Diese starken Gefühle sind in meiner Arbeit

immer präsent gewesen. Und ich denke, ich baue viel auf ihnen auf.

Die Nostalgie des Exils oder der Dislokation, weit weg von der Umgebung,

in der ich aufgewachsen bin und an die ich gewöhnt war, diente

als Treibstoff für die Schaffung vieler meiner aktuellen Werke. Ich lasse

mich also unweigerlich davon inspirieren, von den Erinnerungen und

gedanklichen Konstruktionen, die ich von der Vergangenheit habe und

die ich benutze, um die Gegenwart zu verstehen und vielleicht irgendwie

in die Zukunft zu gehen und darüber zu spekulieren.

Wie würdest Du Deine Kunst in wenigen Sätzen charakterisieren?

Meine Kunst ist irgendwo zwischen dem Digitalen und dem Analogen

angesiedelt. Sie ist visuell und fotografisch, setzt sich aber auch

direkt mit dem Raum und den Kontexten auseinander, in denen sie

sich in Form von Objekten und Installationen befindet. Manchmal

verschmelzen sogar Bild und Objekt. Zwischen zwei und drei Dimensionen.

Sie wird definitiv von einer stark romantischen oder melancholischen

Perspektive auf den menschlichen Zustand und seine Widersprüchlichkeit

genährt. Formal zieht sich das Vorhandensein von

Elementen aus der Natur oder die Erforschung der Natur (wie Sand,

Pflanzen, Tiere oder der Körper) wie ein roter Faden durch meine

Arbeit. Auch die Verwendung verschiedener Materialien (wie Holz,

Metall, Papier, Sand) und der Dialog, den ich zwischen ihnen herzustellen

beabsichtige. Es ist zwar kontextbezogen, aber konzeptionell

mehrdeutig, so wie wir es tun, wenn wir unsere eigenen Erinnerungen

und Identitäten schaffen.

Wie beurteilst Du Österreich als Lebens- und Schaffensort für junge

Künstler? Was würdest Du Dir für die Zukunft verstärkt wünschen?

Wie wichtig ist für einen jungen Künstler eine Galerie? Muss man per

se von einer Galerie vertreten werden um erfolgreich zu sein?

Ich denke, dass Galerien zu einem bestimmten Zeitpunkt für eine

Künstlerkarriere sehr wichtig sein können, insbesondere was den

Zugang zum Kunstmarkt betrifft. Dennoch glaube ich, dass sich

junge Künstler am Anfang ihrer Karriere nicht so sehr um die Vertretung

durch eine Galerie kümmern sollten. Es ist wichtig, zu erforschen,

zu experimentieren und in einem uneingeschränkten Kontext

zu schaffen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob sich etwas

verkaufen wird oder nicht, oder über irgendeine Art von „Käfig“, der

die eigenen Absichten oder Entscheidungen beim Schaffen beeinflussen

könnte. Natürlich wollen wir alle von unserer künstlerischen

Praxis leben, aber das sind Dinge, die meiner Meinung nach erst zur

richtigen Zeit kommen. Galerien sind großartige Orte, um die eigene

Arbeit zu präsentieren und zu kontextualisieren, aber auch, um Zugang

zu Sammlern und zum Kunstmarkt zu erhalten. Junge Künstler,

die ihren Weg finden, sollten sich mehr um die Qualität ihrer Arbeit

kümmern als nur um den Verkauf. Ich habe Fälle von sehr jungen

Künstlern gesehen, bei denen die Preise sehr rasant in die Höhe geschnellt

sind, die dann aber jahrelang nicht vorankamen. Ich ziehe es

vor, eine Grundlage zu schaffen, die zuerst auf Qualität und nicht auf

einem Hype basiert.

Ich bin mir nicht sicher, ob man eine Galerie braucht, um erfolgreich

zu sein. Sie ist auf jeden Fall hilfreich, aber ich denke, wir sollten erst

einmal definieren, was erfolgreich bedeutet. Wirtschaftlich gesehen

ist eine Galerie natürlich großartig. Was das Prestige oder den Namen

angeht, so sind das Dinge, die unabhängig vom Kontext der Galerie

geschehen. Letztendlich gibt es keine „Formel“ dafür, was man tun

muss, um erfolgreich zu sein. Das Wichtigste ist, dass man an seine

Arbeit glaubt und weitermacht. Immer weiter zu machen.

UNTITLED (CARIBBEAN DREAMS), 2021

INSTALLATION, PLASTIC CHAIRS, PLASTIC PALMTREE, SAND

240 X 51 X 52 CM

94 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 95



ART INTERVIEW

IST DIE

HOFFNUNG

RESISTANCE OF MEMORY, 2022, SANDED PIGMENT PRINT, PIGMENT DUST, ARTIST FRAME, 132 X 182 X 4 CM

Was bedeutet es überhaupt für Dich, als Künstler erfolgreich zu sein?

Ist es Fame, Money oder etwas ganz was anderes?

Erfolg ist ein so vieldeutiger Begriff und sehr subjektiv. Ich denke,

wir Künstler wollen alle von unserer Arbeit leben können. Es ist sehr

traurig, wenn große Künstler in anderen Berufen verloren gehen, weil

sie sich neben ihrer künstlerischen Arbeit selbst erhalten müssen. Es

braucht Zeit, um eine Karriere aufzubauen und noch mehr, um einen

Markt zu schaffen. Letztendlich sind wir alle Menschen, bevor wir

Künstler werden, und leben in demselben sozioökonomischen System,

in dem sich alles um Geld dreht.

Also ja, Geld ist wichtig, aber ich glaube, am Ende geht es nicht darum.

Ich würde sagen, Anerkennung ist etwas wichtiger. Und ich spreche

nicht von Ruhm. Ich meine die Anerkennung durch Gleichaltrige

und die Menschen um einen herum. Es ist auch faszinierend, neue

Menschen zu treffen und durch seine Kunst zu inspirieren. Oft werden

hier sowohl emotionale als auch persönliche Verbindungen geknüpft,

die auf lange Sicht eine Art Unterstützungsnetzwerk schaffen.

Außerdem bringt es eine gewisse Motivation mit sich.

Ich denke, jeder braucht ab und zu ein Polster im Rücken, wenn er

gute Arbeit leistet. Ich würde also sagen, es ist ein bisschen von beidem.

Geld ist wichtig und gibt einem Unabhängigkeit und mehr

Möglichkeiten, ohne Einschränkungen zu schaffen, aber die Anerkennung,

die damit einhergeht, ist auch ein großer Ansporn, um

weiter zu schaffen und sich der Welt zu zeigen, wie wir Künstler es

zu tun pflegen.

Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen, aber ich kann mit Sicherheit

sagen, dass ich große Pläne für die kommenden Jahre habe. Wir werden

auf jeden Fall von meinem Diplom hören, das ich Ende Januar

nächsten Jahres vorlegen werde. Dies wird der Höhepunkt einer erstaunlichen

und schönen Etappe in meinem Leben und meiner Karriere

sein und der Beginn einiger neuer Abenteuer. Nun ist es auch

so, dass ich dank des Gewinns des Ö1 Talentestipendium Publikumspreises

nächstes Jahr zum zweiten Mal mit einem Artist Statement an

der Parallel Vienna teilnehmen werde.

Darüber hinaus bin ich im Moment sehr konzentriert und glücklich,

wieder im Schaffensmodus zu sein. Ausstellen ist wirklich

eine tolle Erfahrung, aber ich brauche auch eine Auszeit,

um meine Ideen zu erden und neue Arbeiten zu schaffen. Für

die Zukunft erwarte ich größere Installationen, subversive Erfahrungen

und eine Menge Materialexperimente. Die Fotografie

ist das Hauptwerkzeug, das ich für meine Arbeiten verwende,

und ich habe bereits viele Ideen, wie ich meine Praxis auf andere

Medien wie Skulptur und Installation ausweiten kann. Eine

Ausstellung in meiner Heimatstadt Barranquilla oder in Bogota

ist für die nächsten Jahre ebenfalls eine große Möglichkeit, und

wahrscheinlich auch ein paar Aufenthalte.

Es ist schwer zu sagen, was die Zukunft über mich sagen wird,

aber ich kann Ihnen versichern, dass ich große Pläne und große

Projekte habe. Aber gleichzeitig bin ich sehr offen für die Möglichkeiten,

die sich ergeben werden, sobald ich mein Studium beendet

habe und in die reale (Kunst-)Welt eintauche.

DIE SCHWESTER

DER ANGST?

Herbert Lippert

Ausstellung

5.12.23–18.02.24

Ein Ort. Tausend Geschichten.

Sala terrena-Galerie

Was werden wir in der nahen Zukunft von Carlos Vergara hören?

carlosvergara.co

96 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.com



KULTURTIPP / WIEN

GEWALT ERZÄHLEN

Eine Comic-Ausstellung im Sigmund Freud Museum

Comics und Graphic Novels, die Gewalt kritisch darstellen, sind aktuell im Sigmund Freud Museum zu sehen.

Arbeiten von über 30 Künstler:innen spannen in „Gewalt erzählen. Eine Comic-Ausstellung“ einen Bogen von der

Shoah über individuelle Gewalterfahrungen bis hin zu aktuellen Konflikten und dem Umgang mit

Schutzsuchenden bzw. Unterdrückten. Die Ausstellung, die bis 8. April 2024 in Freuds früheren Wohnräumen zu

besichtigen ist, legt den Schwerpunkt auf Underground und alternative Comics. Gezeigt werden u.a. Arbeiten

von Alison Bechdel, Anke Feuchtenberger, Regina Hofer/Leopold Maurer, Aline Kominsky-Crumb, Ulli Lust, Rutu

Modan, Joe Sacco, Marjane Satrapi, Art Spiegelman, Gene Luen Yang und Barbara Yelin.

Erfahrungen sexualisierter und geschlechtsbezogener

Gewalt werden

zum Thema einer Ausstellungssektion,

dabei vergegenwärtigen zum Teil

sehr explizite Arbeiten Gewaltakte verschiedener

Art. So thematisiert Aline Kominsky-

Crumbs in Love that Bunch (1990), unter anderem

autobiografisch, die von Gewalt geprägte

Kindheit und Jugend der Autorin, während

sich Diane Noomin in Grab ‘em by the Pussy

(2019) mit jenem Video beschäftigt, in dem

Donald Trump sein Frauenbild und Machtverständnis

offenlegte.

Die deutsche Comic-Zeichnerin Anke Feuchtenberger

ist mit mehreren Werken, darunter

auch Originalarbeiten, präsent. Sie beschäftigt

sich unter anderem im Rückgriff auf Werke

von Patient:innen psychiatrischer Einrichtungen

mit der Selbstermächtigung von Frauen.

Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens

ULLI LUST,

Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens, 2009,

© Ulli Lust & avant-verlag

REGINA HOFER UND LEOPOLD MAURER, Insekten: Luftschacht, 2019

(2009) von Ulli Lust, die ebenfalls Originalzeichnungen

zur Verfügung stellt, schildert die

Erlebnisse der Autorin in der patriarchalen, von

struktureller Gewalt gegenüber Frauen geprägten

Gesellschaft im Sizilien der 1980er-Jahre.

Persepolis (2000–2003) von Marjane Satrapi

wird als Animationsfilm gezeigt. Ihr autobiografischer

Comic erzählt vom Aufwachsen im

Iran, vom Exil in Wien, der Rückkehr in den

Iran und dem Leben in der Pariser Emigration.

Comics, die sich der Zeit des Heranwachsens

(Coming-of-Age) widmen, thematisieren Prozesse

der Identitätssuche und die Verortung

des Ich in seiner Umwelt. Die in der Ausstellung

gezeigten Arbeiten behandeln Mobbing,

Hassrede, Suizid, psychische, physische und

sexualisierte Gewalt, sowie diskriminierende

Strukturen. Mit Justin Greens Binky Brown

Meets the Holy Virgin Mary (1972) ist eine der

Pionierarbeiten der Underground-Comics in

der Ausstellung vertreten, die sich auf ironische

ART SPIEGELMAN, MAUS

© Oliver Ottenschlaeger

Weise mit streng religiöser und gewaltvoller

Erziehung sowie mit der Schambehaftung und

Tabuisierung von Sexualität auseinandersetzt.

Fun Home (2006) von Alison Bechdel hat die

Herausbildung queerer autobiografischer

Comics maßgeblich beeinflusst. Sexualisierte

Gewalt, tabuisierte Homosexualität und

belastende Familienstrukturen stehen hier

im Zentrum.

Der fundamentalen Frage, wie die Shoah

überhaupt erzählt werden kann, widmet sich

die Ausstellung anhand (auto-)biografischer

Comics, die aus der Perspektive der Opfer

und an einer Stelle aus jener eines Täters erzählen.

Mit Art Spiegelmans MAUS (1986

und 1991) ist die einflussreichste Arbeit zum

Thema zu sehen – ein auf den Erzählungen

von Spiegelmans Vater, einem Auschwitz-

Überlebenden, beruhender Comic. Die österreichischen

Comic-Künstler:innen Regina

Hofer und Leopold Maurer erzählen in Insekten

(2019) eine Täterbiografie: Maurers Großvater,

überzeugtes SS-Mitglied, steht im Zentrum

dieser Arbeit, die die Relativierungen

und Verklärungen des Täters mit historischen

Fakten konterkariert. Ausgewählte Zeichnungen

von beiden Künstler:innen werden zudem

im Original präsentiert.

Die Sektion „Krieg, Flucht und Migration“

versammelt (auto-)biografische, fiktive und

journalistische Auseinandersetzungen. Aus

der Vielzahl an Themen greift die Ausstellung

vier exemplarische Bereiche heraus:

den Nahostkonflikt, die Geschichte des Bal-

kans, den russischen Angriffskrieg auf die

Ukraine und die anhaltenden Fluchtbewegungen

über das Mittelmeer.

Danyl Shtangeevs und Borys Filonenkos

Spacetime in Rubizhne (2022) erschien in

einem Heft des deutschen Comicmagazins

Strapazin, das sich dem russischen Angriffskrieg

auf die Ukraine widmet. Der Comic

zeigt den Verlust von Identität und Erinnerung

durch die Zerstörung des öffentlichen

und privaten Raumes. Aktuelles Erleben

FACTS

SIGMUND FREUD MUSEUM

Ausstellung

Gewalt erzählen.

Eine Comic-Ausstellung.

LAUFZEIT:

20. Oktober 2023 bis 08. April 2024

AUSSTELLUNGSSTANDORT:

Sigmund Freud Museum

Berggasse 19

1090 Wien

twitter.com/freudmuseum

facebook.com/sigmundfreudmuseum

instagram.com/sigmundfreudmuseum

www.freud-museum.at

von und mit Geflüchteten wird in zwei

der ausgestellten Arbeiten zum Thema:

Olivier Kuglers Escaping Wars and Waves.

Encounters with Syrian Refugees (2018) ist

eine im Auftrag von „Ärzte ohne Grenzen“

entstandene Comic-Reportage aus

Gesprächen mit syrischen Geflüchteten.

Kate Evans’ Threads (2017) reflektiert die

Erfahrungen der Autorin als freiwillige

Helferin in den Lagern von Dunkerque

und Calais.

INFORMATIONEN:

Tel.: +43 (0)1 319 15 96

Mail: office@freud-museum.at

ÖFFNUNGSZEITEN:

Mi bis Mo & Feiertag:

10.00 - 18.00 Uhr

Di geschlossen

98 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 99



KULTURTIPP / WIEN

GABRIELE MÜNTER

RETROSPEKTIVE

3

4

1

2

Gabriele Münter (1877–1962) war

weit mehr als die „Frau an der

Seite Kandinskys“. Durch Ausstellungen

und Publikationen,

insbesondere jene der vergangenen zwei

Jahrzehnte, findet sie breite Anerkennung

als eine der führenden Protagonist*innen

der deutschen Avantgarde. Nun würdigt das

Leopold Museum als erste Institution in Österreich

ihr Werk im Rahmen einer umfassenden

Personale. In zehn Themeninseln wird

die expressionistische Malerin auf ihren Lebensstationen

begleitet, die oft mit jeweiligem

Stilwechsel oder lebhaftem Interesse an unerprobten

Techniken und Sujets koinzidierten.

Künstlerisch veranlagt war die gebürtige Berlinerin

von klein auf, doch erst durch die intensive

Beschäftigung mit der Fotografie während

einer Reise zu ihren in den USA lebenden

Verwandten in den Jahren 1898-1900 begann

sie den Blick für den Bildausschnitt und die

Komposition zu schärfen. In der Kunstmetropole

München und auf ausgedehnten Reisen

mit ihrem Lehrer und Weggefährten Wassily

Kandinsky malte sie impressionistische Landschaftsstudien,

ehe sie 1908 im bayerischen

Murnau am Staffelsee – ihrer späteren Wahl-

heimat – den Mut zur Reduktion des Bildgefüges

auf Farbfelder fasste. Unter dem Einsatz

kräftiger Konturen, zu denen sie durch die bayerische

Hinterglasmalerei und gleichermaßen

durch die Wagnisse der Fauvisten angeregt

war, entstand eine vom Gegenstand gelöste, ab

1912 zuweilen gänzlich abstrakte Malerei; den

Drang zum intuitiven Malen teilte sie mit den

Spitzenvertreter*innen des „Blauen Reiters“,

ebenfalls in der Ausstellung gezeigt werden.

Zwischen 1915 und 1920 lebte sie in Skandinavien

und malte in gedämpften Tönen Gemälde,

in denen die menschliche Gestalt und das

Porträthafte an Bedeutung gewannen. In den

1920er-Jahren beruhigte sich der Pinselduktus

und ließ schließlich während eines langen Aufenthaltes

in Paris Ansätze der Neuen Sachlichkeit

erkennen. Die produktive Zeit zwischen

1930 und dem Tod der Malerin war von einer

expressiven Synthese vorheriger Erfahrungen

geprägt. Auch prosaische Eindrücke aus

Münters unmittelbarer Umgebung – etwa die

Industrialisierung und die damit verbundenen

landschaftliche Veränderungen – fanden dabei

Niederschlag in ihrer Malerei.

Mehr als 130 Exponate aus öffentlichen und

privaten internationalen Sammlungen – darunter

Ölgemälde, Druckgrafiken, Zeichnungen,

Fotografien, kunsthandwerkliche

Objekte sowie Skizzenbücher – geben einen

tiefgründigen Einblick in das facettenreiche

Schaffen der Künstlerin.

5

(1) GABRIELE MÜNTER, Bildnis von Gustl Blab, um 1908, Öl auf Karton, 102,5 x 75 cm, Privatsammlung

Deutschland, Foto: Karl & Faber Kunstauktionen, München © Bildrecht, Wien 2023

(2) GABRIELE MÜNTER, Bildnis Marianne von Werefkin, 1909 © Städtische Galerie im Lenbachhaus und

Kunstbau München | Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter

Stiftung 1957 © Bildrecht, Wien 2023

(3) GABRIELE MÜNTER, Zuhören (Bildnis Jawlensky), 1909, Öl auf Karton, 49,8 x 66,4 cm, Städtische Galerie

im Lenbachhaus und Kunstbau München, Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München,

Gabriele Münter Stiftung 1957 © Bildrecht, Wien 2023

(4) GABRIELE MÜNTER, Abendlandschaft mit weißem Mond (Aufgehender Mond), 1940, Öl auf Leinwand,

85,4 x 60,5 cm, Museum Wiesbaden, Schenkung W. und M. Rick 2013, Foto: Museum Wiesbaden/Bernd

Fickert © Bildrecht, Wien 2023

(5) GABRIELE MÜNTER, Dame im Sessel, schreibend, 1929, Öl auf Leinwand, 61,5 x 46,2 cm, Gabriele Münter-

und Johannes Eichner-Stiftung, München, Foto: Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung,

München © Bildrecht, Wien 2023

FACTS

LEOPOLD MUSEUM

Ausstellung

Gabriele Münter.

Retrospektive.

LAUFZEIT:

20. Oktober 2023 bis 18. Februar 2024

AUSSTELLUNGSSTANDORT:

MuseumsQuartier Wien |

Museumsplatz 1 | 1070 Wien

INFORMATIONEN:

Tel. +43.1.525 70-0

E-mail: office@leopoldmuseum.org

twitter.com/leopold_museum

facebook.com/LeopoldMuseum

instagram.com/leopold_museum

www.leopoldmuseum.org

ÖFFNUNGSZEITEN:

Täglich 10 – 18 Uhr

PORR NIGHT: Jeden ersten Donnerstag

im Monat, 18–21 Uhr bei freiem

Eintritt geöffnet

Dienstags geschlossen!

100 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 101



KULTURTIPP / WIEN

ler Lebensbereiche der Menschen mit Kunst; die

angewandte Kunst wurde dabei der bildenden

Kunst gleichgestellt. In diesem Zusammenhang erschließt

sich das Konzept der Wiener Werkstätte,

die im Jahr 1903 von Josef Hoffmann, Koloman

Moser und Fritz Waerndorfer gegründet wurde.

Oberste Prämisse bei Entwurf und Fertigung war

neben der Wertschätzung des Materials vor allem

die künstlerische und handwerkliche Qualität der

Objekte. Möbel, Schmuck, Gläser, Keramiken, Tafelgeschirr,

Textilien, Buch- und Plakatgestaltung

standen auf ihrem Programm.

1

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

HANS MAKART, 1840–1884, Moderne Amoretten, 1868, Triptychon, Öl auf Leinwand, 147 × 236 cm (links und rechts) und 292 x 167 cm (Mittelteil),

Leopold Museum Wien, Schenkung aus Privatbesitz

Wien 1900. Aufbruch in die Moderne

• UMFASSENDE SAMMLUNGSPRÄSENTATION: WIEN 1900. AUFBRUCH IN DIE MODERNE, UMFASSENDE

AUSSTELLUNG VERANSCHAULICHT DAS PHÄNOMEN WIEN 1900 IN ALL SEINER KREATIVITÄT UND KOMPLEXITÄT

Die pulsierende Donaumetropole Wien war

um 1900 von Gegensätzen geprägt: Sie war

gleichermaßen die Hauptstadt des Hochadels

und der liberalen Intellektuellen, der

prachtvollen Ringstraße und der endlosen Armenviertel,

des Antisemitismus und des Zionismus,

des starren Konservativismus und des Aufbruchs

in die Moderne. Glanz und Elend, Traum und

Wirklichkeit, Symbolismus und Selbstbefragung

bezeichnen den existierenden Pluralismus jener

Zeit und markieren Wien als Versuchsstation und

Ideenlaboratorium und damit als zentralen Motor

einer turbulenten Erneuerungsbewegung. In

diesem heterogenen Milieu fand jene einzigartige

Verdichtung an Kulturleistungen statt, die uns

heute von Wien um 1900 als einem Quellgrund

der Moderne sprechen lassen.

Der Aufbruch dorthin fand in den unterschiedlichsten

Disziplinen statt, von Malerei und Literatur

über Musik, Theater, Tanz und Architektur

bis hin zu Medizin, Psychologie, Philosophie,

Rechtslehre und Ökonomie. Der Nährboden für

ein so fruchtbares Geistesleben war dem Dialog

wie auch dem durchaus kontroversiellen Austausch

progressiver Ideen geschuldet, welche in

den Kaffeehäusern oder Salons der Metropole

verhandelt wurden. Das Phänomen Wien 1900

in all seiner verdichteten Kreativität und widersprüchlichen

Komplexität darzustellen, ist der

Anspruch der umfassenden Dauerpräsentation

des Leopold Museum.

Die Ausstellung beginnt die Reise hin zur faszinierenden

Epoche der Wiener Moderne mit einer

Ouvertüre zur Blütezeit des Wiener Historismus

um 1870. In Kunst und Architektur dominierte

der Eklektizismus: Der Bau der Ringstraße verlieh

der Stadt ein gänzlich neues urbanes Gesicht,

und Hans Makart war mit seinen allegorischen

und mythologischen Darstellungen Wiens unumstrittener

Malerfürst. Neben dem pompösen

Historismus dieser Zeit entstehen jene im Sujet

zurückhaltenden, stimmungsimpressionistischen

Landschaftsdarstellungen und Milieustudien mit

stark lyrischen Anklängen von Emil Jakob Schindler,

Tina Blau oder Rudolf von Alt. Vor diesem

Hintergrund ist die Gründung der Wiener Secession

zu sehen, die als veritabler Befreiungsschlag

die Kunstszene aufrüttelte. Während die Literaten

des Jung-Wien Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal

und Arthur Schnitzler der Untergangsstimmung

wie dem Neuaufbruch eine Stimme

gaben, Otto Wagner und Adolf Loos architektonische

und stadtplanerische Innovationen entwickelten,

Gustav Mahler und Arnold Schönberg

die Musik revolutionierten und Sigmund Freud

bahnbrechende Erkenntnisse in der Psychoanalyse

lancierte, gilt die Gründung der Secession im

Jahr 1897 als Geburtsstunde der österreichischen

Moderne in der bildenden Kunst. Gegen das konservative

Künstlerhaus revoltierend, schlossen sich

progressive Künstler wie Gustav Klimt, Koloman

Moser, Alfred Roller, Carl Moll sowie die Architekten

Josef Hoffmann und Joseph Maria Olbrich

zusammen, um eine vitale Plattform für zeitgenössische

und internationale Kunst zu schaffen. Den

Wiener Modernen ging es im Sinne der Idee des

Gesamtkunstwerkes um die Durchdringung al-

Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger

Der Jugendstil als ornamental-ästhetisierende

Über formung der Lebenswelt war für jene Künstler,

die vor allem die Krise des modernen Subjekts

reflektierten und damit ein zentrales Thema

dieser Zeit verhandelten, nicht das geeignete

künstlerische Ausdrucksmittel. Auf dem Weg zur

Daseinserforschung beschritten Richard Gerstl,

Oskar Kokoschka und vor allem Egon Schiele

neue Wege künstlerischer Identitätserkundungen

und begründeten damit jene österreichische Ausformung

des Expressionismus, die sich durch einen

schwelenden Symbolismus und die künstlerische

Befragung des Individuums auszeichnet. Die

Werke dieser österreichischen Expressionisten

zählen zu den spezifischsten und herausragendsten

Errungenschaften der österreichischen Kunstgeschichte

des 20. Jahrhunderts, welche durch den

Ausbruch und den Verlauf des Ersten Weltkrieges

eine jähe Veränderung erfuhr.

Das Jahr 1918 bedeutete durch das Ende des Ersten

Weltkrieges und den einhergehenden Zusammenbruch

der Monarchie nicht nur auf politischer Ebene

eine Zäsur, auch der Tod führender Protagonisten

der Wiener Moderne wie Gustav Klimt, Egon

Schiele, Koloman Moser und Otto Wagner stellte

einen verlustreichen Einschnitt im künstlerischen

Milieu dar. Die Ausstellung gibt einen umfangreichen

Einblick in das erste Jahrzehnt der jungen

Republik mit ihren gemäßigt expressionistischen

oder neusachlichen Tendenzen. Aufkeimende innovative

künstlerische und wissenschaftliche Entwicklungen

wurden in den 1920er-Jahren durch

die wirtschaftliche Instabilität, die eine Etablierung

autoritärer und faschistischer Ideen begünstigte,

zunehmend verhindert. Das Ende der parlamentarischen

Demokratie, die Kanzlerdiktatur des

Ständestaates und schließlich die Verbrechen des

Nationalsozialismus sollten den Nährboden Wien

um 1900 gänzlich versiegeln.

Basierend auf den von Rudolf Leopold gesammelten,

umfassenden Beständen des Leopold

Museum und ergänzt um ausgewählte Leihgaben

aus privaten und institutionellen Sammlungen

gibt die mit rund 1.300 Exponaten bestückte,

neu konzipierte Präsentation Wien 1900 einen

singulären Einblick in das Fluidum dieser einstigen

Weltkulturhauptstadt.

FACTS

LEOPOLD MUSEUM

Ausstellung Wien 1900.

Aufbruch in die Moderne

AUSSTELLUNGSSTANDORT:

MuseumsQuartier Wien |

Museumsplatz 1 | 1070 Wien

INFORMATIONEN:

Tel. +43.1.525 70-0

E-mail: office@leopoldmuseum.org

www.leopoldmuseum.org

2

(1) GUSTAV KLIMT 1862–1918, Tod und Leben (Detai), 1910/11, umgearbeitet 1915/16, Öl

auf Leinwand, 180,8 × 200,6 cm, Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien

(2) OTTO RUDOLF SCHATZ, 1900–1961, Die Hoffnung, 1930, Öl auf Leinwand, 187 × 148

cm, Leopold Privatsammlung, Foto: Leopold Museum, Wien (3) EGON SCHIELE, 1890–

1918 Sitzender Männerakt (Selbstdarstellung), Detail, 1910, Öl, Deckfarbe auf Leinwand,

152,5 × 150 cm, Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien

3

ÖFFNUNGSZEITEN:

Täglich 10 – 18 Uhr

PORR NIGHT: Jeden ersten Donnerstag

im Monat, 18–21 Uhr bei freiem

Eintritt geöffnet

Dienstags geschlossen!

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102 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.at

www.art-quarterly.at

HERBST/WINTER 2023 AQ 103



KULTURTIPP / BUNDESLAND

NIEDERÖSTERREICH

DAS LÄNGSTE

TAGEBUCH

DER WELT

3 5

DER ÖSTERREICHISCHE KÜNSTLER HERWIG ZENS SCHUF EIN UMFANGREICHES UND INTERNATIONAL

REZIPIERTES KÜNSTLERISCHES ŒUVRE, FÜR WELCHES ER ZAHLREICHE PREISE ERHIELT.

1

4

(1) HERWIG ZENS, Hexensabbat,

1984, Öl, Acryl auf Leinwand

(2) HERWIG ZENS, Schubert,

2011, Acryl auf Leinwand

(3) HERWIG ZENS, Dos hombres con

mazas (Zwei Männer mit Stöcken),

1982, Radierung und Aquatina

(4) HERWIG ZENS

(5) HERWIG ZENS, Stephansdom,

1972

Zu Ehren seines 80. Geburtstags widmet die Kunstmeile

Krems Herwig Zens zwei Ausstellungen. Die Landesgalerie

Niederösterreich zeigt die bislang größte Retrospektive

und würdigt den 2019 verstorbenen Künstler als

herausragenden Druckgrafiker und Universitätsprofessor.

Das Forum Frohner stellt seine Radierungen zum Thema Tod

und Vanitas Werken von Adolf Frohner gegenüber.

Die längste Druckgrafik der Welt

Die Ausstellung „Herwig Zens. Keine Zeit“ in der Landesgalerie

Niederösterreich gibt einen umfassenden Einblick in das künstlerisches

Œuvre von Herwig Zens. Rund 160 Malereien, Zeichnungen

und Druckgrafiken beleuchten seine großen Themen wie die

griechische Mythologie, Allegorien und Musik. Schon in jungen

Jahren war Zens von Totentänzen fasziniert. Sie veranschaulichen

die Macht des Todes über das Leben der Menschen. Die Schau zeigt

einige Paraphrasen zu berühmten historischen Totentänzen wie die

Radierungen „Basler Totentanz“ oder „Lübecker Totentanz“ sowie

die großformatigen Gemäldetafeln zum „Distler Totentanz“.

Zentrales Werk ist sein radiertes Tagebuch, mit dem er alle Rekorde

brach. Zens begann 1977 nach einem frühen Herzinfarkt damit.

2

Bildrechte: © Herwig Zens, Landessammlungen NÖ (1, 2, 3 & 5) Privat (5)

Über 40 Jahre ritzte er Einträge in Form von Kurztexten,

Notizen und Skizzen in einzelne Kupferplatten.

2005 maß der Gesamtdruck aller Platten bereits

beachtliche 40 Meter. Diese Drucke sind die längsten

Radierungen der Welt und gelten als drucktechnische

Meisterleistungen. Die Landesgalerie Niederösterreich

präsentiert eine 11 Meter lange Variante, die im Besitz

der Landessammlungen Niederösterreich ist.

Herwig Zens im Forum Frohner

Die Ausstellung „Zens trifft Frohner. Und der Tod

lacht mit“ im Forum Frohner zeigt einen Dialog der

beiden Künstler Herwig Zens und Adolf Frohner. Sie

zählen zu den Klassikern der Wiener Kunstszene. Beide

Künstler beschäftigten sich mit Fragen der menschlichen

Existenz zwischen den Polen Eros und Thanatos.

Dabei werden sowohl die dunklen Seiten des

Daseins ebenso sichtbar wie das Lustvolle und Vitale.

FACTS

LANDESGALERIE

NIEDERÖSTERREICH

Ausstellung

Herwig Zens.

Keine Zeit

LAUFZEIT:

04. November 2023 bis 14. April 2024

AUSSTELLUNGSSTANDORT:

Museumsplatz 1,

3500 Krems an der Donau

INFORMATIONEN:

Tel. +43 2732 908010

Mail: office@kunstmeile.at

facebook.com/lgnoe

instagram.com/landesgalerie_noe

www.lgnoe.at

ÖFFNUNGSZEITEN:

November bis Februar

Di – So: 10.00 – 17.00 Uhr

März bis Oktober

Di – So: 10.00 – 18.00 Uhr

Montag geschlossen (außer an Feiertagen)

24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen

104 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

www.art-quarterly.com

HERBST/WINTER 2023 AQ 105



KULTURTIPP / BUNDESLAND

NIEDERÖSTERREICH

DIALOG MIT

3

1

DER WELT

ANLÄSSLICH WOLFGANG

AMMERS 70. GEBURTSTAGS

WIDMET DAS

KARIKATURMUSEUM KREMS

DEM KÜNSTLER EINE GROSSE

EINZELAUSSTELLUNG. DIE

SCHAU PRÄSENTIERT DEN

INTERNATIONAL GEFRAGTEN

KARIKATURISTEN IN DER

GANZEN BANDBREITE SEINES

SCHAFFENS.

4

„Eine gute Karikatur

stellt immer auch eine

Tragikomödie dar. Es

spielt der Humor mit,

und die Tragik steckt

dahinter. Für mich ist

außerdem die Poesie

wichtig.“

– Wolfgang Ammer

2

N

icht aufhören zu lernen, sich mit

verschiedenen Menschen und

Meinungen auseinanderzusetzen

– diese Prinzipien zeichnen

den Karikaturisten und Illustrator Wolfgang

Ammer (* 1953) aus. Der gebürtige Oberösterreicher

war viele Jahre auf Reisen und

entwickelte dabei eine tiefgründige Sicht auf

Menschen, gesellschaftliche Entwicklungen

und politische Systeme. Seine Zeichnungen

spiegeln den internationalen Blick wider.

Für die Wiener Zeitung kommentierte der

Künstler über 40 Jahre die hiesige Politik.

Von Australien zur

politischen Zeichnung

schermeister reiste er 1981 nach Australien

und belegte zeitgleich an der Universität

von Melbourne Kunstkurse. Zurück in Österreich

startete der damals 29-Jährige als

Zeichner bei der englischsprachigen Wochenzeitung

Danube Weekly. Nachdem

das Profil eine zuerst in der Danube Weekly

veröffentlichte Zeichnung nachdruckte,

arbeitete Ammer rasch international für

Für die Karikatur interessierte sich Ammer

schon seit seiner Kindheit, doch

machte er zunächst einen Umweg mit einer

kaufmännischen Ausbildung. Als Fleiverschiedene

Blätter. So für die WELT,

die New York Times, die Asahi Evening

News, die Wiener Zeitung, den Deccan

Herald oder das NRC Handelsblad.

Globaler Weitblick

Lässt der in Wien lebende Künstler seinen

Blick von Österreich über die EU bis

Bildrechte: Wien, 2023 (1, 3 & 4) und Ludwig Schedl/APA, Kunstmeile Krems (2)

(1) WOLFGANG AMMER, Totale Freiheit, 2019

(2) WOLFGANG AMMER

(3) WOLFGANG AMMER, Am Ball, 2022

(4) WOLFGANG AMMER, Kunstinteresse, 2019

in den Fernen Osten und nach Amerika schweifen, erblickt

man unweigerlich bekannte Gesichter. Andreas

Babler ist ebenso zu finden wie Boris Johnson, Wladimir

Putin, Joe Biden oder Xi Jinping. Themen wie Klima,

Umwelt und Konsumkritik verhandelte der heute

70-Jährige auf Papier, bevor sie in aller Munde waren.

Das Karikaturmuseum Krems zeigt in seiner Personale

rund 140 Werke aus den letzten 30 Jahren. Ausgewählte

politische Kommentare – von der Teilung

der Tschechoslowakei bis zum Krieg in der Ukraine

– geben Aufschluss über Ammers globalen Weitblick.

Skizzenbücher, sogenannte Doodles und Studienblätter

lassen in den Entstehungsprozess der Karikaturen

blicken. Zeitungen und Magazine von den USA bis Japan,

in denen Ammers Werke Millionen von Menschen

erreichten, ergänzen die Originale.

FACTS

KARIKATURMUSEUM KREMS

Ausstellung

Wolfgang Ammer.

Dialog mit der Welt

LAUFZEIT:

18. November 2023 bis 30. Juni 2024

AUSSTELLUNGSSTANDORT:

Museumsplatz 3,

3500 Krems an der Donau

INFORMATIONEN:

Tel. +43 2732 908010

Mail: office@kunstmeile.at

facebook.com/Karikaturmuseum.Krems

instagram.com/Karikaturmuseumkrems

www.karikaturmuseum.at

ÖFFNUNGSZEITEN:

November bis Februar

Mo – So: 10.00 – 17.00 Uhr

März bis Oktober

Mo – So: 10.00 – 18.00 Uhr

24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen

106 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.com

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HERBST/WINTER 2023 AQ 107



KULTURTIPP / BUNDESLAND

NIEDERÖSTERREICH

4

5

SIEBEN

TODSÜNDEN

Die Kunsthalle Krems hat dreizehn internationale und österreichische

Künstler:innen eingeladen, aktuelle Kommentare

zu den sieben Todsünden zu realisieren. Ihre Werke sind ein

Impuls, um über die eigene Haltung zu reflektieren.

Konstrukte wie die sieben Todsünden

sind immer noch spannend,

weil sie allgemein und plakativ

menschliche und existenzielle Fragestellungen

beinhalten. Die geladenen Künstler:innen

sind frei und assoziativ an dieses Thema

herangegangen. Es war ihnen überlassen,

sich entsprechend ihrer Interessen mit einer oder

mehreren Todsünden künstlerisch auseinanderzusetzen.

Einzig Ulrike Ottingers Film über den

Stolz wurde als historischer Beitrag speziell für

die Ausstellung ausgewählt.

Neue Werke

Einige Künstler:innen schufen neue Werke für die

Ausstellung, wie etwa Jonathan Meese mit einer

malerischen Reflexion über den Zorn. Nedko

Solakov betrachtet die sieben Sünden in seinen

Zeichnungen aus der Ferne und verwandelt sie

1

2

3

Bildrechte: © Courtesy of the artist, Foto: Gellért Áment (1), Courtesy the artist and GALLERIA CONTINUA (2),

Courtesy of the artist and Galerie Rudolf Leeb, Foto: Mira Klug © Bildrecht, Wien 2023 (3), Courtesy: Lisson

Gallery © Bildrecht, Wien 2023 (4), © Bildrecht, Wien 2023 (5)

zu abstrakten Bildnissen. Herta Müller wählte

14 Werke aus ihren sensiblen Bildgedichten und

ordnete sie als narrative Collagen den Todsünden

zu. Dan Perjovschi zeichnet in situ seine Reflexionen

zu den sieben Sünden und ihrer aktuellen gesellschaftlichen

Relevanz.

Werke mit neuen Bedeutungsebenen

Vier Künstler:innen griffen auf Arbeiten aus

ihrem bisherigen Schaffen zurück. Durch die

Thematik der sieben Todsünden bekommen

diese eine neue Bedeutungsebene. Nathalie

Djurberg und Hans Berg präsentieren ihren

bildgewaltigen Film „How to Slay a Demon“

und setzen ihn mit der Völlerei in Verbindung.

Teresa Margolles inszeniert eine Luxusrobe wie

in einem Haute-Couture-Salon und thematisiert

die Habgier und den eigenen Zorn über

gesellschaftliche Zustände. Christa Biedermann

setzt sich performativ und filmisch mit feministischen

Vorbildern der 1920er- und 1970er-Jahre

auseinander. Ihre Arbeit ist eine Umdeutung

der Sünde Lust, oder vielmehr eine feministische

Ermächtigung dazu.

Junge internationale Künstler:innen

Die Künstlerin Èv van Hettmer malt in grellen

Tableaus ihr subjektives Empfinden von Weiblichkeit.

Ádám Dallos kreiert expressiv-feurige

Hybride von nackten Männern und Animalischem.

Rob Frogoso zeigt uns selbstreflektierende

Blicke auf das Thema und damit zugleich

selbstbewusste Statements gegen einengende

und ausschließende Moralbegriffe. Die skulpturalen

Arbeiten von Julia Belova sind eine bizarre

Interpretation barocker Formen und gleichzeitig

ein lustvoll-sinnlicher Affront gegen die zur

Sünde gemachte Lust.

(1) ÁDÁM DALLOS, Cutting Wings from Shark´s Skin, 2023 (2) NEDKO SOLAKOV, Sinners,

2021 (3) JULIA BELOVA, Chandelier with Lilac Snakes, 2022 (4) NATHALIE DJURBERG &

HANS BERG, How to Slay a Demon (Filmstill), 2019 (5) JONATHAN MEESE, ERZ-ZORNO-

NINNEI-MANIFEST DE LARGE (KUNST ZORNT IMMER SOOOOO LIEB), 2023

FACTS

KUNSTHALLE KREMS

Ausstellung

7 Todsünden. Aktuelle Kommentare

LAUFZEIT:

14. Oktober 2023 bis 01. April 2024

AUSSTELLUNGSSTANDORT:

Museumsplatz 5,

3500 Krems an der Donau

INFORMATIONEN:

Tel. +43 2732 908010

Mail: office@kunstmeile.at

facebook.com/kunsthalle.krems

instagram.com/kunsthalle.krems

www.kunsthalle.at

ÖFFNUNGSZEITEN:

November - Februar

Di – So: 10.00 – 17.00 Uhr

März - Oktober

Di – So: 10.00 – 18.00 Uhr

Montag geschlossen (außer an Feiertagen)

24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen

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HERBST/WINTER 2023 AQ 109



KULTURTIPP / TIROL

Machen Sie

1

Ihr Spiel

(1) ANNA SCALFI EGHENTER,

Agonale, 2013,

in MAMbo, Bologna

2

Anna Scalfi Eghenter im Tiroler Landesmuseum

DIE KÜNSTLERIN ANNA SCALFI EGHE-

NTER ARBEITET AN DER SCHNITT-

STELLE ZWISCHEN KUNST UND SOZI-

OLOGIE. IHR AUSSTELLUNGSPROJEKT

IM FERDINANDEUM INNSBRUCK BE-

LEUCHTET DAS MUSEUM IN EINER ER-

STEN PHASE VON 24. NOVEMBER 2023

BIS 31. JÄNNER 2024 ALS SPIELRAUM.

(2) ANNA SCALFI EGHENTER,

Scaccchi,

Omaggio al padre, 2014, Privatbesitz

3

UNST UND SOZIOLOGIE

K„Faites vos jeux“ (Machen

Sie Ihr Spiel) lautet der

Titel von Anna Scalfi Eghenters

Ausstellung. Er

ist eine Aufforderung, aktiv

zu werden, denn das macht die Werke

der Italienerin aus. Seit nunmehr 20 Jahren

arbeitet Anna Scalfi Eghenter an der

Schwelle zwischen Soziologie und Kunst.

Konzepte, Pläne und Fotografien dokumentieren

partizipative Werke, die im

Laufe dieser künstlerischen Schaffenszeit

entstanden sind. So führt die Künstlerin in

Innsbruck eine Retrospektive durch, liefert

mit der Arbeit „Cantiere Tempo“ aber auch

den gestalterischen Rahmen für das Festival

„Forum Museum“, das parallel zu ihrer

Ausstellung im Ferdinandeum stattfindet.

Das Erdgeschoß wird zur Baustelle für den

Aufbau neuer Beziehungen im und mit dem

Museum und bietet Raum für verschiedene

Veranstaltungsformate, darunter vier Angebote,

die von Anna Scalfi Eghenter entwickelt

wurden.

SPIELRAUM

An den Sonntagen zwischen 26. November

und 17. Dezember 2023 lässt die Künstlerin

drei ihrer Spielformate wieder aufleben und

eröffnet Menschen im Museum die Möglichkeit,

sich daran zu beteiligen. Bei Jeu de Paume,

einem Vorläufer von Tennis, müssen die

Regeln vor jedem Match neu verhandelt wer-

ANNA SCALFI EGHENTER,

Cantiere Tempo, 2022,

im Rahmen von Festival dell’Economia, Fondazione Franco Demarchi, Trento

Bildrechte: © Ela Bialkowska, OKNO Studio

den, bei einer Schachpartie ist das Spielfeld erweitert

und aus Seifenblasen entstehen temporäre

Fahnen, die ohne nationale Zuschreibung

auskommen. Die Termine zählen dabei zum

Programm von „Forum Museum“ und können

bei freiem Eintritt besucht werden.

DISKUSSIONSRAUM

Ein viertes Spielformat im weitesten Sinne ist

Anna Scalfi Eghenters Werk „Agonale“. In diesem

dialektischen Spiel treffen zwei Gruppen

aus unterschiedlichen Fachbereichen aufeinander

und versuchen, sich im Zuge einer Diskussion

auf die gegenseitigen Sichtweisen zu

verständigen. Die Zuhörer*innen dürfen sich

auf anregende Diskussionen zu Themen wie

Klimaschutz, Tourismus und Kultur freuen.

Zwischen Februar und Mai 2024 geht Anna

Scalfi Eghenters Ausstellung in die zweite Phase.

Die Ausstellung wurde gefördert vom Italian

Council (2022), Direzione Generale Creatività

Contemporanea, Ministero della Cultura.

(3) ANNA SCALFI EGHENTER

Partout où les circonstances l’exigeront, 2014,

in MAXXI, Rom

FACTS

TIROLER LANDESMUSEUM

FERDINANDEUM

Ausstellung

Anna Scalfi Eghenter

Faites vos jeux (Machen Sie Ihr Spiel)

LAUFZEIT:

24. November 2023 bis 31. Jänner 2024

AUSSTELLUNGSSTANDORT:

Museumstraße 15,

A-6020 Innsbruck

INFORMATIONEN:

Tel: +43 512 594 89-111

Mail: info@tiroler-landesmuseen.at

ÖFFNUNGSZEITEN

Di-So: 10-18 Uhr

Bibliothek:

Di-Fr: 10-17 Uhr

Eintritt frei!

www.tiroler-landesmuseen.at

facebook.com/TirolerLandesmuseen

instagram.com/tirolerlandesmuseen

110 AQ HERBST/WINTER 2023 www.art-quarterly.at

www.art-quarterly.at

HERBST/WINTER 2023 AQ 111



KULTURTIPP / TIROL

Festival im

Museum

Mit „Forum Museum“ öffnet sich das Innsbrucker

Ferdinandeum für neue Formate, Ideen und Perspektiven

– zwei Monate lang bei freiem Eintritt.

MUSEUM IST KUNST, KULTUR, GESCHICHTE, MYTHOS, VERMITTLUNG, AUSTAUSCH, GESTERN UND GEGENWART. ABER IST

DAS SCHON ALLES? AB 23. NOVEMBER 2023 LÄDT DAS TIROLER LANDESMUSEUM EIN, DIE POTENZIALE DES MUSEUMS

AUSZULOTEN. WAS KANN, DARF, SOLL MUSEUM? WAS WÜNSCHEN WIR UNS FÜR DAS MUSEUM VON MORGEN? FÜR ZWEI

MONATE VERWANDELT SICH DAS FERDINANDEUM IN EIN EXPERIMENTIERFELD UND EMPFÄNGT SEINE GÄSTE BEI EINEM

INSPIRIERENDEN FESTIVAL MIT KINO, CAFÉ, MUSIK, FLOHMARKT, WORKSHOPS UND VIELEM MEHR.

AUFBRUCH

2024 ist es endlich so

weit, dann steht für

das Tiroler Landesmuseum

Ferdinandeum

der große Umbau an. Mit der Vorfreude

auf das neu gestaltete Haus stellte sich

aber auch die Frage, wie wir Museum

neu denken wollen. Wie soll es aussehen,

das Museum der Zukunft? Für das

Team und vor allem für Besuchende?

Um dieser Frage nachzugehen, trafen

sich Anfang 2023 Mitarbeitende aus

allen Bereichen der Tiroler Landesmuseen,

von der Kunstgeschichte über die

Naturwissenschaft, von der Restaurierung

bis zur Verwaltung. Gemeinsam

sammelten sie Ideen, Wünsche und

Meinungen und entwickelten daraus

ein Veranstaltungsprogramm, so vielseitig,

wie es das im Ferdinandeum

noch nie gegeben hat.

FORUM MUSEUM

wiederum dient bei Veranstaltungen

als Bühne, Podium, Kreativwerkstatt

oder Verweilort.

VON FILM BIS FLOHMARKT

Während der Festivalwochen zwischen

23. November 2023 und 31. Jänner 2024

stehen beinahe täglich Veranstaltungen

auf dem Programm, darunter Poetry

Slam und Live-Konzerte, anregende Diskussionen

und gemütliche Kinoabende.

Etwas andere Führungen präsentieren

das Museum von einer besonderen Seite,

während Schnäppchenjäger*innen

durch den Flohmarkt stöbern und Kreative

sich in einem Workshop ausprobieren

können. Für einen einzigartigen

Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit

verlagern Mitarbeitende aus

unterschiedlichen Abteilungen ihren

Arbeitsplatz zeitweise auf die Baustelle

FACTS

und stehen für Fragen bereit. Abseits

der Veranstaltungen laden auch vier

Präsentationen zu einem Besuch. So

geht das Festival in seiner Vielfalt

dem Mythos Museum auf den Grund,

hinterfragen den Wert der Dinge und

lädt ein, Ideen zu entwickeln – für

ein Museum der Zukunft.

Bildrechte: © Amber Catford

Mit rund 80 Veranstaltungsterminen

lädt das Tiroler Landesmuseum ab 23.

November 2023 bei freiem Eintritt zu

einem bunten Kulturfestival ein und

öffnet sich als „Forum Museum“ für die

Stadt und alle Menschen, für neue Perspektiven,

Begegnungen und Visionen.

Ganz im Sinne dieses Neu-Denkens und

Umdenkens sowie angelehnt an den bevorstehenden

Umbau wird das Erdgeschoß

als Baustelle inszeniert. Den gestalterischen

Rahmen bietet die Arbeit

„Cantiere Tempo“ (Baustelle Zeit) der

Künstlerin Anna Scalfi Eghenter, die

parallel zu „Forum Museum“ die Ausstellung

„Faites vos jeux“ (Machen Sie

Ihr Spiel) im Ferdinandeum zeigt und

sich mit Spiel- und Diskussionsformaten

am Festival beteiligt. Die Baustelle

TIROLER LANDESMUSEUM

FERDINANDEUM

Ausstellung

Festival zum Ausbruch

LAUFZEIT:

23. November 2023 bis 31. Jänner 2024

AUSSTELLUNGSSTANDORT:

Museumstraße 15,

A-6020 Innsbruck

INFORMATIONEN:

Tel: +43 512 594 89-111

Mail: info@tiroler-landesmuseen.at

ÖFFNUNGSZEITEN

Di-So: 10-18 Uhr

Bibliothek:

Di-Fr: 10-17 Uhr

Eintritt frei!

www.tiroler-landesmuseen.at

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112 AQ HERBST/WINTER 2023

www.art-quarterly.at

www.art-quarterly.at HERBST/WINTER 2023 AQ 113



KULTURTIPP / WIEN

DAS BELVEDERE

Dreihundert Jahre

Ort der Kunst

ÜBER ZEHN JAHRE LANG WURDE AN DER SOMMERRESIDENZ

VON PRINZ EUGEN VON SAVOYEN GEBAUT: IM JAHR 1723 WAR

DIE ANLAGE DES BELVEDERE MIT DER FERTIGSTELLUNG DES

OBEREN SCHLOSSES SCHLIESSLICH VOLLENDET. ANLÄSSLICH

DES DREIHUNDERTJÄHRIGEN JUBILÄUMS DIESES EREIGNISSES

WIDMET SICH DAS HAUS SEINER EIGENEN GESCHICHTE.

Ferdinand Georg Waldmüller, Am Fronleichnamsmorgen, 1857

Johann August Corvinus (Stecher) nach Salomon Kleiner (Zeichner), Prospekt des

Gartens des Prinzen Eugen („Vogelschauplan“), 1731

mehr

musica s

mehr unterhaltung.

Als

architektonisches

Ensemble wie auch als

Museum stand das Belvedere

über Epochen

hinweg für die Inszenierung

von Macht und Repräsentation:

als Kulisse höfischer Feste,

zeitweise als königliche Residenz,

aber auch als Schauplatz der Unterzeichnung

des Österreichischen

Staatsvertrags 1955. Die umfangreiche

Ausstellung thematisiert die

wechselnde Nutzung der barocken

Schlossanlage und zeichnet die institutionelle

Entwicklung des Belvedere

als Museum nach.

Generaldirektorin Stella Rollig:

„Das Belvedere ist ein zentraler

Ort der Kunst. Als eines der ersten

öffentlichen Museen weltweit

sowie als erstes Museum für zeitgenössische

Kunst in Wien stellt es

bis heute einen Kraftort für seine

Besucher*innen dar. Hier gehen

sie eine zutiefst menschliche Verbindung

mit der Erinnerung ein,

reflektieren die Gegenwart, ahnen

die Zukunft. Von Beginn an als Ort

der Kunst gestaltet, stehen Kunst,

Bildung und Forschung auch heute

im Zentrum unseres Wirkens.“

Die Schau läutet das Belvedere-Jubiläumsjahr

2023 ein. Sie beleuchtet

das Wechselspiel historischer

Entwicklungen und institutioneller

Veränderungen und macht das

Belvedere als zentralen Ort der

Kunst über die Zeit anhand seiner

Sammlungs- und Archivbestände

greifbar. Die Ausstellung spannt

einen Bogen von der Fertigstellung

des oberen Schlosses im Jahr 1723

bis ins Heute und beleuchtet die

Rolle des Belvedere als Museum in

der Vergangenheit, in der Gegenwart

und in der Zukunft.

Carl Goebel d. J., Der Marmorsaal des Unteren Belvedere mit den

Skulpturen der Antikensammlung, 1876

FACTS

DAS BELVEDERE

Dreihundert Jahre

Ort der Kunst

LAUFZEIT:

2. Dezember 2022 - 7. Jänner 2024

STANDORT:

Rennweg 6,

1030 Wien

facebook.com/belvederemuseum

instagram.com/belvederemuseum

twitter.com/belvederemuseum

www.belvedere.at

ÖFFNUNGSZEITEN:

Montag bis Sonntag:

09:00 – 18:00 Uhr

INFORMATIONEN:

Tel: +43 1 795 57-0

Bildrechte: © Belvedere Museum

REBECCA

bis Jänner 2024

ROCK ME AMADEUS

seit 07. Oktober 2023

PHANTOM DER OPER

ab Frühjahr 2024

Die VBW bietet Musiktheater

der Extraklasse.

Historische Häuser, imposante Kostüme, außergewöhnliche Bühnenbilder

und Musical-Hits mit Ohrwurmpotenzial: Das alles und noch viel mehr

bieten die Aufführungen der Vereinigten Bühnen Wien. Das Wien Holding-

Unternehmen bringt die besten Musicalproduktionen auf die Bühnen des

Raimund Theater und Ronacher. Tickets unter www.wien-ticket.at.

www.wienholding.at

Raimund Theater

Ronacher

Raimund Theater

114 AQ HERBST/WINTER 2023

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