Art Quarterly - Luxury can be Art
Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.
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A TRIBUTE TO HEIDI<br />
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reibungslose Abwicklung von Vermarktung und Vertrieb. Erfolgreich unterstützt<br />
durch unsere eigene Marketing und Communications Unit. Persönliche<br />
Beratung und Betreuung von Bauträgern und Immobilienentwicklern sind<br />
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Penzing gehört zu<br />
einem der grünsten<br />
Bezirke Wiens<br />
HOLZ GIBT WOHNRAUM<br />
NATÜRLICHE PERSPEKTIVE<br />
Wir glau<strong>be</strong>n, man muss die Welt nicht neu erfinden, um sie <strong>be</strong>sser<br />
zu machen. Ganz im Gegenteil: Manchmal liegt der Fortschritt in<br />
der Rück<strong>be</strong>sinnung auf Alt<strong>be</strong>währtes. Deshalb ha<strong>be</strong>n wir in vielerlei<br />
Hinsicht auf die Vergangenheit zurückgegriffen, um die Zukunft des<br />
Wohnens zu gestalten.<br />
Inmitten der grünen Oase Penzing gelegen, verbindet F100 genau<br />
deshalb die traditionelle Handwerkskunst des Holzbaus mit<br />
neuen Technologien und innovativer Bear<strong>be</strong>itungstechnik. Der<br />
nachwachsende Rohstoff Holz erzeugt ein natürliches Raumklima,<br />
das in Kombination mit modernem Design zu einer Wohlfühloase<br />
verschmilzt. Unser Beitrag zu einem ganzheitlichen, harmonischen<br />
Le<strong>be</strong>nsstil, der modernes Wohnen neu definiert.<br />
F 100 Holzbauprojekt<br />
DAS NATÜRLICHE LEBENSGEFÜHL VON F100 WIRD PERFEKT ERGÄNZT DURCH DIE VIELEN<br />
FREIFLÄCHEN IM INNENHOF SOWIE BALKONE UND TERRASSEN MIT BLICK INS GRÜNE.<br />
UNZÄHLIGE GÄRTEN, WIESEN UND BAUMALLEEN DER UMGEBUNG MACHEN PENZING<br />
ZU EINEM RÜCKZUGSORT UND GEGENPOL URBANEN TREIBENS – ABER MIT OPTIMALER<br />
ANBINDUNG AN DIE INNENSTADT.<br />
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Unverbindliche Darstellung. Alle Details wie z.B. Umgebung, Far<strong>be</strong>n, Begrünung etc. ha<strong>be</strong>n symbolischen Charakter.<br />
Der Bauherr <strong>be</strong>hält sich Änderungen ausdrücklich vor.<br />
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zum Fitblei<strong>be</strong>n
Editorial<br />
Das Wichtigste in diesen düsteren<br />
Tagen ist, innerhalb der Familie Halt<br />
und Zuversicht zu finden. Daher ein<br />
großer Dank an meine Familie,<br />
einfach nur dafür, dass es sie gibt!<br />
Gefreiter Vereshchagin, unser<br />
<strong>Art</strong> Director, rückte am 06. Juli<br />
2020 <strong>be</strong>i der 3. Garde Kompanie<br />
ein, um später auch unser Land<br />
im Covid-19 Grenzeinsatz zu<br />
schützen.<br />
Und natürlich, dass man zum<br />
einen so tolle Interviewpartner<br />
wie etwa Simon Schwarz<br />
<strong>be</strong>kommt, a<strong>be</strong>r auch, dass<br />
man so tüchtige und loyale<br />
Assistenten wie unseren<br />
Thomas Felfernig im Team hat.<br />
Etwas ü<strong>be</strong>r ein Jahr ist es nun her, dass uns der Corona-<br />
Dämon in seine düsteren Krallen genommen hat. Zugege<strong>be</strong>n,<br />
es sind düstere Zeiten, doch ha<strong>be</strong>n wir es als Kulturnation<br />
dennoch geschafft, auch in diesen Tagen der ständigen und<br />
stetigen Prüfungen nicht aufzuge<strong>be</strong>n. Ganz im Gegenteil,<br />
viele Museen sind völlig neue Wege in der Kunstvermittlung<br />
gegangen und viele Auktionshäuser ha<strong>be</strong>n seit Corona sogar<br />
eine völlig neue und um vieles internationalere Klientel <strong>be</strong>grüßen<br />
dürfen. Man könnte auch sagen, sehr frei nach Grillparzer:<br />
„Da tritt der Österreicher hin vor jeden, bleibt gesund<br />
und zuversichtlich und lässt die anderen von Corona reden“.<br />
Was mich a<strong>be</strong>r als Herausge<strong>be</strong>r am meisten freut,<br />
ist, dass gerade in dieser Zeit, in der viele resignieren,<br />
eine grandiose Kunstsammlerin nicht nur <strong>be</strong>ständig<br />
ihre Sammlung weiter ausbaut, nein, sie<br />
baut der Welt sogar mitten im Herzen Wiens, nur<br />
einen Steinwurf von der altehrwürdigen Staatsoper entfernt<br />
ein eigenes Museum, dass, soviel darf schon an dieser<br />
Stelle verraten werden, völlig neue Maßstä<strong>be</strong> setzen wird.<br />
A<strong>be</strong>r lassen Sie mich zu diesem Thema doch ganz einfach<br />
die eloquente und prägnante Agnes Husslein-Arco zitieren:<br />
"Durch diese Museumsgründung lässt Heidi Goëss-Horten<br />
die Welt an ihrer herausragenden und vielseitigen Sammlung<br />
teilha<strong>be</strong>n und ermöglicht allen Interessierten ein privates<br />
Kunsterlebnis exklusiver Natur. Für diesen Mut, unkonventionell<br />
und frei von politischer Einflussnahme zu<br />
handeln, gebührt ihr großer Respekt.“ Dem wage ich selbst<br />
nichts mehr hinzuzufügen.<br />
Außerdem ha<strong>be</strong>n wir ein wundervolles Porträt mit Simon<br />
Schwarz, jenem erfolgreichen Komödienstar, der sich persönlich<br />
eigentlich für keinen sehr lustigen Menschen hält,<br />
sowie mit der wundervollen Maltherapeutin und Kreativtrainerin<br />
Waltraud Allmer-Palden, und eine Vielzahl an<br />
spannenden Berichten ü<strong>be</strong>r Kulturereignisse, die allesamt<br />
als freudige Le<strong>be</strong>nszeichen unserer eigenen Kunst- und<br />
Kulturlandschaft gesehen werden dürfen. Daher machen<br />
Sie uns allen die Freude und <strong>be</strong>suchen Sie so viel Kulturveranstaltungen<br />
wie nur möglich und reservieren Sie sich<br />
schon jetzt Ihre Karten für Oper, Theater und Konzerte,<br />
denn glau<strong>be</strong>n Sie mir, es kommt eine Zeit nach Corona und<br />
diese wird unvergleichlich schön auf uns wirken.<br />
Am wichtigsten bleibt für uns alle auch weiterhin, unsere<br />
sozialen Kontakte zu <strong>be</strong>dienen, in Freundschaften und in<br />
der Familie Halt und Zuversicht zu finden und auch daran<br />
zu denken, dass in Krisenzeiten die Kunst ein sicherer Hafen<br />
für die Seele ist. Ganz <strong>be</strong>sonders möchte ich auch allen<br />
unseren Partnern und Kunden danken, die uns auch in diesen<br />
schwierigen Zeiten die Treue gehalten ha<strong>be</strong>n und uns<br />
sogar ermöglicht ha<strong>be</strong>n, mit diesmal 160 Seiten Inhalt das<br />
umfangreichste AQ seit drei Jahren vorzulegen. Ha<strong>be</strong>n Sie<br />
Freude daran, blei<strong>be</strong>n Sie gesund, denken Sie daran, dass es<br />
<strong>be</strong>kanntlich am finstersten erscheint, ganz kurz vor Sonnenaufgang<br />
- und glau<strong>be</strong>n Sie mir, dieser ist schon ganz nah!<br />
NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
HERAUSGEBER/EDITORIAL DIRECTOR<br />
Portrait: © Simone Fröhlich<br />
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Impressum<br />
HERAUSGEBER<br />
Nikolaus Immanuel Köhler<br />
ceo@art-quarterly.at<br />
ART & CREATIVE DIRECTOR<br />
Kiril Vereshchagin<br />
artdirector@art-quarterly.at<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
Nikolaus Immanuel Köhler<br />
ceo@art-quarterly.at<br />
HEAD OF SALES / JUNIOR PARTNER<br />
Maximilian Forsthu<strong>be</strong>r<br />
cso@art-quarterly.at<br />
ASSISTENT DER GESCHÄFTSLEITUNG<br />
Thomas Felfernig<br />
atc@art-quarterly.at<br />
CHEFIN VOM DIENST<br />
Eva-Maria Seitenbauer<br />
office@art-quarterly.at<br />
AUTOREN DIESER AUSGABE<br />
Agnes Husslein-Arco<br />
Kiril Vereshchagin<br />
Nikolaus Immanuel Köhler<br />
Otto Hans Ressler<br />
Ulli Sturm<br />
Waltraud Allmer-Palden<br />
MEDIENINHABER<br />
ART QUARTERLY<br />
PUBLISHING HOUSE WERBE-<br />
UND PR-AGENTUR GmbH.<br />
Gumpendorferstr. 34 / 11, 1060 Wien<br />
www.art-quarterly.com<br />
GESCHÄFTSFÜHRENDER<br />
GESELLSCHAFTER<br />
Walter Nikolaus Köhler<br />
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreiseliste vom 1. Januar 2020. Alle<br />
Rechte vor<strong>be</strong>halten. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urhe<strong>be</strong>rrechtlich geschützt. Mit<br />
Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung<br />
ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Für <strong>be</strong>reitgestelltes Bildund<br />
Textmaterial ü<strong>be</strong>rnimmt der Verlag keinerlei Copyright- Verantwortung.<br />
Begriffe, Bezeichnungen und Bedingungen mit<br />
Personen<strong>be</strong>zug gelten immer für Personen <strong>be</strong>iderlei Geschlechts.<br />
FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />
Julian Roniger<br />
Stefan Olah<br />
LEKTORAT<br />
Eveline Proksch<br />
MARKETINGLEITUNG<br />
Maria Wirth<br />
maria.wirth@gmx.at<br />
DRUCK<br />
Johann Sandler GesmbH. & Co. KG<br />
3671 Marbach an der Donau<br />
VERTRIEB<br />
Pressegroßvertrieb Salzburg GmbH<br />
Die ART QUARTERLY Publishing House Wer<strong>be</strong>- und PR-Agentur GmbH. ist ein zu hundert Prozent österreichisches<br />
Unternehmen und finanziert sich zur Gänze ohne Bundes- oder Ländermitteln.<br />
www.art-quarterly.com<br />
instagram.com/real_artquarterly<br />
www.art-quarterly.com www.art-quarterly.com FRÜHJAHR/SOMMER 2021 FRÜHJAHR/SOMMER AQ 33<br />
2021 AQ 33<br />
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FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 33
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72 76<br />
INVEST NEW MARKET COVERSTORY BIOGRAFIE<br />
36 DIGITALKUNST<br />
HEIDI GOËSS-<br />
VERKANNT UND<br />
BEI CHRISTIE'S 56 HORTEN Durch 62 DENNOCH NICHT<br />
Spontaner Trend oder langfristiges<br />
die Museumsgründung lässt VERGESSEN Es gibt nur<br />
Investment? Im 21.<br />
Jahrhundert angekommen<br />
geht auch der Kunstmarkt<br />
völlig neue Wege, Kiril Vereshchagin,<br />
jahrelanger <strong>Art</strong><br />
Director von <strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong> hat<br />
versucht, diesen nahezu konspirativen<br />
Wegen nachhaltig<br />
auf den Grund zu gehen.<br />
Heidi Goëss-Horten die Welt<br />
an ihrer herausragenden<br />
Sammlung teilha<strong>be</strong>n und ermöglicht<br />
allen Interessierten<br />
ein privates Kunsterlebnis<br />
exklusiver Natur. Für diesen<br />
Mut, unkonventionell und<br />
frei von politischer Einflussnahme<br />
zu handeln, gebührt<br />
ganz wenige große Künstler,<br />
die von ihren Zeitgenossen,<br />
a<strong>be</strong>r auch von den Federführern<br />
der Kunstgeschichte<br />
derartig verschmäht wurden,<br />
wie Lucas Cranach der Jüngere.<br />
Dieser kurze Abriss<br />
ü<strong>be</strong>r sein Le<strong>be</strong>n und Werk<br />
soll dem wahren Talent des<br />
ihr großer Respekt: Agnes Renaissancekünstlers ein<br />
Husslein-Arco.<br />
wenig Gerechtigkeit bringen.<br />
KUNST SAMMELN<br />
28 Sich souverän auf<br />
dem Feld der Kunst <strong>be</strong>wegen<br />
zu können, zählt heute zu den<br />
gesellschaftlichen Schlüsselqualifikationen.<br />
A<strong>be</strong>r wirklich<br />
souverän ist nur, wer nicht<br />
den etablierten Meinungen<br />
nachläuft, sondern sich an<br />
seinen ganz persönlichen<br />
Erfahrungen orientiert.<br />
INTERVIEW<br />
66 ZWISCHEN<br />
LEBERKAS UND<br />
KAISERSCHMARRN<br />
Simon Schwarz zählt zu jenen<br />
Schauspielern, die man ganz<br />
einfach mögen muss. Er stellt<br />
sich nie in den Mittelpunkt,<br />
bringt uns zum Lachen, obwohl<br />
er von sich selbst <strong>be</strong>hauptet,<br />
eigentlich kein lustiger<br />
Mensch zu sein und hat<br />
für unser Fotoshooting mit<br />
Kaiserschmarrn posiert.<br />
LUXURY<br />
CAVIAR DE LUXE<br />
76 Der Name der Schweizer<br />
Luxusmarke ZWYER<br />
kommt aus dem Russischen<br />
und <strong>be</strong>deutet so viel wie<br />
„Bestie“. Erich und Bettina<br />
Sucher-Frein<strong>be</strong>rger, die<br />
<strong>be</strong>iden Persönlichkeiten, die<br />
hinter dieser aufstre<strong>be</strong>nden<br />
Luxuspflegemarke stehen,<br />
sind allerdings alles andere<br />
als wilde Bestien.<br />
REAL ESTATE<br />
SCHÖNE AUS-<br />
84 SICHTEN BLEI-<br />
BEN GEFRAGT… Ganz<br />
gleich, ob man den finanziellen<br />
Aspekt oder den tatsächlichen<br />
Ausblick meint, Investoren<br />
sind zurzeit intensiv<br />
auf der Suche nach Immobilien,<br />
die in jeder Hinsicht<br />
schöne Aussichten bieten.<br />
STANDARDS<br />
14 EDITORIAL<br />
16 IMPRESSUM<br />
20 THE GUIDE<br />
22 KULTUR AGENDA<br />
40 LUXURY GUIDE<br />
106 LESENSWERT<br />
108 SEHENSWERT<br />
126 KULTUR TIPPS<br />
COVER: A TRIBUTE TO HEIDI GOËSS-HORTEN
l.<br />
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Uni versitätsri ng<br />
ilfer Str.<br />
Uni versitätsring<br />
Josef Meinrad Platz<br />
Burgring<br />
storisches<br />
seum<br />
Hörlg.<br />
Koling.<br />
Burgring Burgring<br />
Rahlg.<br />
Wasag.<br />
Café<br />
Lan dtmann<br />
Burgtheater<br />
Volksgarten<br />
Löwelstr.<br />
Heldenplatz<br />
Kunsthistorisches<br />
Museum<br />
U<br />
Museum squartier<br />
Teinfaltsr.<br />
Schenkenstr.<br />
Bankg.<br />
Ba<strong>be</strong>n<strong>be</strong>rgerstr.<br />
53<br />
Schottentor<br />
Schotteng.<br />
U<br />
Eschen bachg .<br />
Schottenring<br />
Schottenbastei<br />
Min oritenpl.<br />
Passage<br />
egring.<br />
Schottenring Schottenring<br />
Landhausg.<br />
Wiener<br />
Minoritenkirche<br />
Ballhauspl.<br />
Hofburg<br />
Elisa<strong>be</strong>thstr.<br />
Helferstorferstr.<br />
Schottenkirche<br />
Freyung<br />
48<br />
Schatzkammer<br />
Hohenstaufeng.<br />
Rockhg.<br />
Café Central<br />
44<br />
37<br />
57<br />
U<br />
51<br />
59<br />
Wallnerstr.<br />
Hofburg<br />
Fahneng.<br />
Herreng.<br />
Spanische<br />
Hofreitschule<br />
Börse<br />
Schm etterlingshausterlin<br />
Burggarten<br />
Neu torg.<br />
Börseg. Börseg.<br />
Goetheg.<br />
Augustinerstr.<br />
Han uschg.<br />
Schulhofg<br />
Habsburgerg.<br />
Bräunerstr.<br />
Gonzagag.<br />
Jordang.<br />
Judenpl.<br />
Steindlg.<br />
Café<br />
Hawelka<br />
Spiegelg.<br />
Füric hg.<br />
Salzgries<br />
Brandstätte<br />
Salvatorg.<br />
Jasomirgottstr.<br />
Goldschmiedg.<br />
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Schillerpark<br />
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Bank Austria<br />
Kunstforum<br />
50<br />
Schottenring<br />
Renng.<br />
Nagl erg.<br />
Haarhof<br />
Börsepl.<br />
Tiefer Gra<strong>be</strong>n<br />
Am H of<br />
Bognerg.<br />
4<br />
11<br />
Herrengasse<br />
10<br />
K&K Hofzuckerbäcker<br />
Demel 5<br />
14<br />
34<br />
25<br />
Café<br />
Griensteidl<br />
33<br />
Kohlmarkt<br />
Zelinkag.<br />
Fär<strong>be</strong>rg.<br />
Drahtg.<br />
Eßlingg .<br />
Seitzerg.<br />
Tuchlau<strong>be</strong> n<br />
Spiegelg.<br />
Opernring Kärntner Ring<br />
41<br />
54<br />
8<br />
30<br />
21<br />
Österreichische<br />
Nationalbibliothek<br />
55<br />
Al<strong>be</strong>rtina<br />
Café<br />
45 20<br />
32<br />
28<br />
29<br />
36<br />
7<br />
23<br />
31<br />
15<br />
16<br />
18<br />
Café<br />
Brä unerhof<br />
Gra<strong>be</strong>n<br />
Karlsplatz<br />
Füttererg.<br />
Hotel Sacher<br />
42<br />
Wiener<br />
Staatsoper<br />
Kleeblattg.<br />
Kapuzinergruft<br />
Heinrichsg.<br />
Kühfußg.<br />
Peterskirche<br />
Peterspl.<br />
22<br />
26<br />
Pestsäule<br />
Plankeng.<br />
Dorotheerg.<br />
12<br />
24<br />
Philharmon ikerstr.<br />
35<br />
Kär ntner Str.<br />
Bös<br />
Gra<strong>be</strong>n<br />
Seilerg.<br />
Kär ntner Str.<br />
Werdertorg.<br />
Altes<br />
Rathaus<br />
Neu er Ma rkt<br />
Michaelerplatz<br />
46<br />
Uhrenmuseum<br />
Kapuzinerkirche<br />
39<br />
17<br />
1<br />
2<br />
Maria am<br />
Gestade<br />
19<br />
40<br />
Tuchlau<strong>be</strong>n<br />
Krugerstr.<br />
Kärntner Str.<br />
Walfischg.<br />
Fischerstiege<br />
Hoher Ma rkt<br />
Landskrongasse<br />
Wildpretmarkt<br />
Annag.<br />
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38<br />
Haas-Hau s27<br />
9<br />
6<br />
13<br />
Gonzagag.<br />
Ma rc Aurel Str.<br />
Ankeruhr<br />
Stephansplatz<br />
Weihburgg.<br />
Ballg.<br />
Judeng.<br />
Rotenturmstr.<br />
Himmelpfortgasse<br />
Haus der<br />
Musik<br />
58<br />
43<br />
Stephansdom<br />
Rotg.<br />
Wollzeile<br />
Blutg.<br />
Café<br />
Schwarzen<strong>be</strong>rg<br />
l-Bundesstraße<br />
Ruprechtskirche<br />
Fleischmarkt<br />
Lugeck<br />
3<br />
Mozarthaus<br />
Vienna<br />
Weihburgg.<br />
Johannesg.<br />
Fichteg.<br />
Hegelg.<br />
Grün angerg.<br />
Griecheng.<br />
Sonnenfelsgasse<br />
Bäc kerstr.<br />
Sin gerstr.<br />
Etablissement<br />
Ronacher<br />
O<strong>be</strong>re Donaustr.<br />
Franz Josefs Kai<br />
56<br />
Café Alt Wien<br />
Schulerstr.<br />
Kumpfg.<br />
Rieme rg.<br />
Seilerstätte<br />
Schelling gasse<br />
Dona ukana l<br />
61<br />
47<br />
Palais<br />
Coburg<br />
52<br />
Schwedenpl atz<br />
Griechen<strong>be</strong> isl<br />
Wolfeng.<br />
Schönlaterng.<br />
Jesuitenkirche<br />
Wollzeile<br />
Akademisches<br />
Jako<strong>be</strong>rg.<br />
Donaukanal<br />
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Coburgbastei<br />
Schwedenplatz<br />
Fleischmar kt<br />
Lie<strong>be</strong>n<strong>be</strong>rgg.<br />
Kursalon<br />
Hübner<br />
Stu<strong>be</strong>nbastei<br />
Cobdeng.<br />
Predigerg.<br />
Zeditzg.<br />
Johann esg.<br />
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Taborstr.Taborstr.<br />
Untere Donaustr.<br />
Franz Josefs Kai<br />
Rosenbursenstr.<br />
Schu<strong>be</strong>rtring Schu<strong>be</strong>rtring<br />
Kantg.<br />
Lothringerstr.<br />
Parkring Parkring Stu<strong>be</strong>nring<br />
Schu <strong>be</strong>rtring Parkring Parkring Stu<strong>be</strong>nring<br />
Postg.<br />
60<br />
Intercontinental<br />
Vienna<br />
Praterstr.<br />
rkt<br />
Dominikanerbastei<br />
Österreichische<br />
Postsparka ss e<br />
Falkestr.<br />
Prückl<br />
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Stadtpar<br />
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Dr. Karl Luegerplatz<br />
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THE GUIDE<br />
LUXUS<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
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35<br />
AIRFIELD, Kärntner Straße 51<br />
AUGARTEN FLAGSHIPSTORE, Spiegelgasse 3<br />
BABOR BEAUTY SPA, Seilerstätte 18 – 20<br />
BREGUET, Kohlmarkt 4<br />
BREITLING BOUTIQUE, Kohlmarkt 3<br />
BUCHERER, Kärntner Straße 2<br />
CHANEL, Tuchlau<strong>be</strong>n 1<br />
CHOPARD, Kohlmarkt 16<br />
CREED BOUTIQUE, Seilergasse 1<br />
DIOR, Kohlmarkt 6<br />
DOLCE & GABBANA, Kohlmarkt 8 – 10<br />
DOROTHEUM, Dorotheergasse 17<br />
DOUGLAS HOUSE OF BEAUTY, Kärntner Straße 17<br />
GIORGIO ARMANI BOUTIQUE, Kohlmarkt 3<br />
GOLDENES QUARTIER, Tuchlau<strong>be</strong>n / Ecke Bognergasse<br />
HERMÈS BOUTIQUE, Gra<strong>be</strong>n 22<br />
JUWELIER WAGNER, Kärntner Straße 32<br />
JUWELIER WAGNER, Gra<strong>be</strong>n 21 / Ecke Tuchlau<strong>be</strong>n<br />
JUWELIER WEMPE, Kärntner Straße 41<br />
KRIGLER, Schottenring 24<br />
KUSSMUND, Habsburgergasse 14<br />
LE PARFUM, Petersplatz 3<br />
LOUIS VUITTON, Tuchlau<strong>be</strong>n 3 – 7<br />
MEDICARE WIEN , Schottenring 30, 1010 Wien<br />
MONCLER, Kohlmarkt 7<br />
NÄGELE & STRUBELL, Gra<strong>be</strong>n 27<br />
OMEGA BOUTIQUE, Stock im Eisen Platz 3<br />
PRADA, Bognergasse 4<br />
R.HORN’S WIEN, Bräunerstraße 7<br />
ROCHE BOBOIS, Wipplingerstraße 27<br />
ROLEX-BOUTIQUE BY WAGNER, Tuchlau<strong>be</strong>n 2<br />
SAINT LAURENT, Bognergasse 4<br />
SALVATORE FERRAGAMO, Kohlmarkt 7<br />
TIFFANY & CO, Kohlmarkt 8 – 10<br />
VERSACE BOUTIQUE, Trattnerhof 1<br />
HOTEL & GOURMET<br />
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ALBERTINA PASSAGE, Opernring / Ecke Operngasse<br />
CAFÈ CENTRAL, Herrengasse 14<br />
DO & CO STADTHOTEL, Stephansplatz 12<br />
HOTEL AMBASSADOR, Kärntner Straße 22<br />
HOTEL BRISTOL, Kärntner Ring 1<br />
HOTEL LE MERIDIEN, Opernring 13 – 15<br />
HOTEL SACHER, Philharmonikerstraße 4<br />
HOTEL TOPPAZZ, Lichtensteg 3<br />
PALAIS FERSTEL, Strauchgasse 4,<br />
PALAIS HANSEN KEMPINSKI, Schottenring 24<br />
PARK HYATT VIENNA, Am Hof 2<br />
PALAIS COBURG, Coburgbastei 4<br />
PALAIS DAUN-KINSKY, Freyung 4<br />
SOFITEL VIENNA STEPHANSDOM, Praterstraße 1<br />
STEIGENBERGER HOTEL HERRENHOF, Herrengasse 10<br />
STYLE HOTEL VIENNA, Herrengasse 12<br />
THE RITZ-CARLTON, VIENNA, Schu<strong>be</strong>rtring 5 – 7<br />
ALEXANDER MCQUEEN, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />
BAMBINI, Tuchlau<strong>be</strong>n 7<br />
BOTTEGA VENETA, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />
BRUNELLO CUCINELLI, Bognergasse 4<br />
CHURCH’S, Seitzergasse 1-3<br />
EMPORIO ARMANI, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />
ETRO, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />
KITON, Seitzergasse 1-3<br />
MIU MIU, Tuchlau<strong>be</strong>n 7<br />
POMELLATO, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />
VALENTINO, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />
LUXURY<br />
REAL ESTATE<br />
Werden auch Sie einer unserer ausgewählten AQ-PARTNERN und nutzen Sie das Netzwerk eines seit<br />
vielen Jahren etablierten Kultur- und Luxusmagazins der Extraklasse. Für Anfragen stehen wir Ihnen jederzeit<br />
unter marketing@art-quarterly.at sehr gerne zur Verfügung.<br />
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AM KAISERFORUM, Ni<strong>be</strong>lungengasse 15<br />
BÖRSEPLATZ 1, Börseplatz 1<br />
GOETHEGASSE 1, Goethegasse 1<br />
GRAND KINSKY, Schellinggasse 7<br />
PALAIS PALAIS, Herrengasse 19-21<br />
PALAIS PRINCIPE, Hoher Markt 12<br />
PALAIS SCHOTTENRING, Schottenring 17<br />
POST PALAIS, Postgasse 8–12<br />
STIX + PARTNER, Fleischmarkt 1/6
ART TOPIC<br />
AGENDA<br />
international<br />
SPÄTGOTIK:<br />
AUFBRUCH<br />
IN DIE<br />
NEUZEIT<br />
nter der umfassenden Ausstellung "Aufbruch in die<br />
Neuzeit" widmet sich die Berliner Gemäldegalerie<br />
der Kunst der Spätgotik im deutschsprachigen Raum.<br />
FRANCIS BACON:<br />
MAN<br />
AND<br />
BEAST<br />
Diese kraftvolle Ausstellung konzentriert<br />
sich auf Bacons unfehlbare Faszination<br />
für Tiere: wie sie seine Herangehensweise<br />
an den menschlichen Körper sowohl<br />
prägten als auch verzerrten; wie seine<br />
Figuren, gefangen in den extremsten<br />
Momenten der Existenz, kaum als<br />
Mensch oder Tier erkennbar sind.<br />
ROYAL ACADEMY OF ARTS,<br />
London, England<br />
www.royalacademy.org.uk<br />
ABBILDUNG:<br />
Francis Bacon,<br />
Study for a<br />
Bullfight No.1<br />
Bilde: © The Estate of Francis Bacon. DACS/<strong>Art</strong>image 2020. Photo: Prudence Cuming Associates Ltd.<br />
Bilder: © © Staatliche Kunsthalle Karlsruhe / Ellen Frank; Kupferstichkabinett / Volker-H. Schneider; Bridgeman Images/Succession Picasso/VG Bild-Kunst, Bonn 2021<br />
Angeregt durch niederländische Entwicklungen<br />
veränderten sich ab den 1430er-Jahren die künstlerischen<br />
Ausdrucksmittel: Licht und Schatten, Körper<br />
und Raum wurden zunehmend wirklichkeitsnah<br />
dargestellt. Mit der Erfindung der Drucktechnik<br />
fanden diese Neuerungen eine massenhafte Verbreitung.<br />
Trotz ihrer religiösen Zweck<strong>be</strong>stimmung wurden<br />
Bilder immer stärker als Kunst wahrgenommen;<br />
Künstler erlangten ü<strong>be</strong>rregionale Berühmtheit. Mit<br />
rund 130 Objekten – hochkarätige Leihga<strong>be</strong>n sowie<br />
zentrale Werke aus den Beständen der Staatlichen<br />
Museen zu Berlin – werden in der Gegenü<strong>be</strong>rstellung<br />
verschiedener Kunstgattungen die medialen Innovationen<br />
des 15. Jahrhunderts und die Kunst der Spätgotik<br />
in ihrer Vielfalt erlebbar.<br />
PICASSO<br />
& Les Femmes d’Alger<br />
P<br />
ablo Picassos Spätwerk <strong>be</strong>ginnt 1954 mit „Les<br />
Femmes d’Alger“, einer seiner wichtigsten und<br />
außergewöhnlichsten Werkserien. Erstmals seit 65<br />
Jahren zeigt das Museum Berggruen in Deutschland<br />
den Großteil der weltweit verstreuten Ölgemälde.<br />
Der malerische Zyklus steht für einen veränderten<br />
Blick auf Malerei und ist in seiner künstlerischen Variation<br />
einzigartig in Picassos Gesamtwerk.<br />
MUSEUM BERGGRUEN,<br />
Berlin, Deutschland<br />
www.smb.museum<br />
HOCHKARÄTIGE LEIHGABEN<br />
Die Ausstellung vereint zentrale Werke aus den Beständen<br />
der Staatlichen Museen mit hochkarätigen Leihga<strong>be</strong>n<br />
aus der National Gallery in London, dem Rijksmuseum<br />
oder dem Germanischen Nationalmuseum in Nürn<strong>be</strong>rg.<br />
GEMÄLDEGALERIE,<br />
Staatliche Museen zu Berlin, Deutschland<br />
www.smb.museum<br />
▶<br />
ABBILDUNG<br />
Meister der<br />
Karlsruher Passion,<br />
Tafel eines<br />
Passionsaltars,<br />
Straßburg,<br />
um 1450<br />
ABBILDUNG<br />
Pablo Picasso,<br />
Les Femmes d’Alger<br />
(Version O),<br />
1955<br />
▶<br />
22 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 23
ABBILDUNG<br />
Albrecht Dürer,<br />
Der zwölfjährige<br />
Jesus<br />
unter den<br />
Schriftgelehrten,<br />
1506<br />
▶<br />
DIE REISEN EINES KÜNSTLERS:<br />
DÜRER’S<br />
JOURNEYS<br />
D<br />
ie National Gallery widmet<br />
dem deutschen Renaissancekünstler<br />
Albrecht Dürer ab März eine<br />
großartige Ausstellung.<br />
Die erste <strong>be</strong>deutende britische Ausstellung<br />
seiner Werke in einem so breiten<br />
Medienspektrum seit fast zwanzig<br />
Jahren zeigt Dürers Karriere als Maler,<br />
Zeichner und Grafiker. Die meisten<br />
der ausgestellten Werke werden auch<br />
erstmals in Großbritannien gezeigt.<br />
EPIC<br />
IRAN<br />
Sie ist auch die Erste, welche sich auf<br />
seine Reisen als Künstler konzentriert<br />
und den Besucher durch ü<strong>be</strong>r hundert<br />
Gemälde, Zeichnungen, Drucke<br />
und Dokumente, die aus Museen und<br />
Privatsammlungen weltweit geliehen<br />
wurden, näher an den Mann selbst<br />
sowie die Menschen und Orte heranführt,<br />
die er <strong>be</strong>sucht hat.<br />
THE NATIONAL GALLERY,<br />
London, England<br />
www.nationalgallery.org.uk<br />
E<br />
pic Iran stellt 5.000 Jahre iranische<br />
Kunst, Design und Kultur<br />
mit ü<strong>be</strong>r 300 Objekte aus dem alten<br />
islamischen und zeitgenössischen Iran<br />
zur Schau. Es ist die erste große britische<br />
Ausstellung seit 90 Jahren, die<br />
eine ü<strong>be</strong>rgreifende Erzählung des Iran<br />
von 3000 v. Chr. bis heute präsentiert.<br />
VICTORIA AND ALBERT MUSEUM,<br />
London, England<br />
www.vam.ac.uk<br />
renoviert<br />
und erweitert<br />
Berggasse 19, 1090 Wien<br />
www.freud-museum.at<br />
SLAVERY<br />
W<br />
ährend der 250-jährigen Kolonialzeit<br />
wurden Menschen<br />
zu Eigentum und Gegenständen gemacht.<br />
Die Ausstellung zeigt das Le<strong>be</strong>n<br />
von zehn Menschen, die zu dieser<br />
Zeit lebten. Sie alle erzählen ihre eigene<br />
Geschichte: ü<strong>be</strong>r das Le<strong>be</strong>n in der Sklaverei<br />
oder deren Ausnutzung, ü<strong>be</strong>r Widerstand<br />
und – letztendlich – Freiheit.<br />
Dazu gehören versklavte Menschen<br />
und Sklavenhalter sowie Personen, die<br />
die Fesseln der Sklaverei gebrochen<br />
ha<strong>be</strong>n, ein afrikanischer Diener in den<br />
Niederlanden und ein Amsterdamer<br />
Zuckerindustrieller.<br />
Die Ausstellung umfasst Objekte, Gemälde<br />
und einzigartige Archivdokumente.<br />
Die Besucher hören mündliche<br />
Quellen, Gedichte und Musik. Um eine<br />
vollständigere Geschichte zu erzählen,<br />
werden Exponate gezeigt, die noch nie<br />
zuvor im Rijksmuseum gezeigt wurden,<br />
wie Objekte, die von Menschen<br />
in der Sklaverei geschätzt wurden, und<br />
Werkzeuge, die auf Plantagen verwendet<br />
wurden.<br />
RIJKSMUSEUM,<br />
Amsterdam, Niederlande<br />
www.rijksmuseum.nl<br />
RIJKSMUSEUM & SKLAVEREI<br />
Ab der Eröffnung der Ausstellung wird die<br />
Beziehung zur Sklaverei auch in anderen Teilen<br />
des Rijksmuseums <strong>be</strong>sonders hervorgeho<strong>be</strong>n.<br />
Für ein Jahr erhalten rund 70 Objekte in der<br />
Sammlung ein zweites Etikett, das eine zuvor<br />
verborgene Beziehung zur Sklaverei enthüllt.<br />
ABBILDUNG<br />
Kara Walker,<br />
Barack Obama as<br />
Othello "The Moor"<br />
With the Severed<br />
Head of Iago,<br />
2019<br />
▶<br />
ABBILDUNG<br />
Un<strong>be</strong>kannt,<br />
versklavte Männer<br />
gra<strong>be</strong>n Grä<strong>be</strong>n,<br />
ca. 1850,<br />
Rijksmuseum<br />
▶<br />
KARA WALKER:<br />
A BLACK<br />
HOLE<br />
IS EVERYTHING<br />
A STAR LONGS TO BE<br />
Z<br />
um ersten Mal zeigt Kara Walker<br />
Hunderte von Zeichnungen,<br />
die sie unter Verschluss gehalten hat.<br />
In der ersten umfassenden Soloausstellung<br />
auf Schweizer Boden präsentiert<br />
das Kupferstichkabinett diesen bisher<br />
nie gezeigten Korpus zusammen mit<br />
brandneuen Ar<strong>be</strong>iten der welt<strong>be</strong>kannten<br />
Amerikanerin.<br />
KUNSTMUSEUM BASEL,<br />
Schweiz<br />
www.kunstmuseumbasel.ch<br />
Bilder: © The National Gallery / Victoria and Al<strong>be</strong>rt Museum / Rijksmuseum Fonds / Kara Wlalker<br />
Wahrheitssadist*<br />
* Stefan Zweig, 1931<br />
24 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 25
INVEST<br />
ART<br />
VINCENT VAN GOGH:<br />
AM MONTMARTRE<br />
M<br />
ehr als ein Jahrhundert war das Bild<br />
im Besitz einer französischen Familie,<br />
nie wurde es in einer Ausstellung gezeigt,<br />
und in Katalogen fanden sich bislang nur<br />
Abbildungen in Schwarz-weiß. Nun ha<strong>be</strong>n<br />
die Eigentümer es dem Pariser Auktionshaus<br />
MIRABAUD MERCIER zum Verkauf anvertraut,<br />
das sich mit SOTHEBY’S zusammentat, um<br />
dem Ereignis eine internationale Ausstrahlung<br />
zu ge<strong>be</strong>n. Am 25. März wurde „Scène de<br />
rue à Montmartre von 1887 <strong>be</strong>i Sotheby’s in<br />
Paris um 13.000.000€ versteigert. Zuvor wurde<br />
das Gemälde in Amsterdam und Hongkong<br />
ausgestellt.<br />
NIKE:<br />
WHAT THE<br />
DUNK?<br />
V<br />
on JAMES ARIZUMI entworfen ist dieses<br />
Paar eines der <strong>be</strong>gehrtesten Sneaker,<br />
die Nike jemals herausgebracht hat. Das<br />
Modell selbst wurde aus 31 verschiedenen<br />
Nike SB Dunks angefertigt. Nike <strong>be</strong>hauptet,<br />
die Kreation von What the Dunk sei "peinlich,<br />
akribisch und absichtlich lächerlich"<br />
gewesen. Außerdem war das neongrüne<br />
Futter des linken Schuhs im extrem<br />
limitierten "eBay Dunk" enthalten, einem<br />
Stil, der nie der Öffentlichkeit<br />
zugänglich<br />
gemacht wurde.<br />
SOTHEBY'S<br />
"What the Dunk"<br />
Nike / James Arizumi<br />
Neu im Karton<br />
Größe: 44<br />
15.000$<br />
PICASSO<br />
B<br />
onhams kündigte den Verkauf eines <strong>be</strong>deutenden<br />
Picasso-Porträts aus dem Jahr 1937 in New<br />
York an, einem der fruchtbarsten Jahre des Künstlers, in<br />
dem er auch Guernica und Weeping Woman schöpfte.<br />
Femme au Béret Mauve wurde im März 1937 gemalt und<br />
ist eine ruhige Darstellung von Picassos größter Muse<br />
Marie-Therese Walter. Die Ar<strong>be</strong>it wird am 13. Mai <strong>be</strong>im<br />
BONHAMS Impressionist and Modern <strong>Art</strong> Sale in New York<br />
versteigert. Das Gemälde wurde nicht mehr öffentlich<br />
ausgestellt, seit es 1984 von den derzeitigen Eigentümern<br />
in einer New Yorker Galerie gekauft wurde. Die Schätzung<br />
liegt zwischen 10.000.000$ und 15.000.000$.<br />
BANKSY:<br />
I CAN’T<br />
BELIEVE<br />
YOU<br />
MORONS<br />
ACTUALLY<br />
BUY THIS<br />
SH*T<br />
CHRISTIE'S<br />
Jean Dubuffet,<br />
Paysage du Pas-de-Calais III,<br />
27 August 1963,<br />
£4.042.500<br />
DAVID MICHAEL:<br />
COCKTAIL<br />
D<br />
ieses einmalige Exemplar eines stilisierten<br />
Blumenrings zentriert einen<br />
1.89-KARÄTIGEN Altschliffdiamanten, akzentuiert<br />
mit zahlreichen kleineren Brillanten,<br />
farbigen Steinen und<br />
Muschelperlen.<br />
SOTHEBY'S<br />
Cocktail Ring<br />
1,89/L/SI1<br />
Größe: 6¾<br />
49.500$<br />
D<br />
er 20th Century Evening Sale <strong>be</strong>i<br />
Christie's bot eine herausragende Auswahl<br />
an Meisterwerken – viele seit Generationen<br />
nicht mehr gesehen – angeführt von einer<br />
außergewöhnlichen Gruppe aus einer französischen<br />
Privatsammlung, darunter Meisterwerke<br />
von Jean Dubuffet, Fernand Léger und<br />
Alexander Calder. Diese außergewöhnliche<br />
Gruppe bot Einblicke in die entscheidenden<br />
Dialoge, die Avantgarde-Künstler in Europa<br />
und Amerika während des gesamten 20.<br />
Jahrhunderts miteinander verbanden, und<br />
<strong>be</strong>leuchtete Freundschaften, künstlerische<br />
Innovationen und den Gedankenaustausch,<br />
die das Jahrhundert vor und nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg geprägt ha<strong>be</strong>n. Der Verkauf<br />
wurde ergänzt durch einige der meist<br />
diskutierten und gefragtesten Künstler der<br />
Gegenwart – so fand z. B. auch eine Banksy<br />
Auktion mit dem frechen Titel statt.<br />
26 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 27
ART INVEST<br />
RUDOLF POLANSZKY<br />
ohne Titel, Mischtechnik auf Leinwand, 196 x 150 cm, 1986, Rufpreis: EUR 38.000<br />
KUNST<br />
SAMMELN<br />
Sich souverän auf dem Feld der Kunst <strong>be</strong>wegen zu können, zählt<br />
heute zu den gesellschaftlichen Schlüsselqualifikationen. A<strong>be</strong>r wirklich<br />
souverän ist nur, wer nicht den etablierten Meinungen nachläuft,<br />
sondern sich an seinen ganz persönlichen Erfahrungen, Vorbildungen<br />
und Vorlie<strong>be</strong>n orientiert.<br />
EIN LEITFADEN FÜR WERDENDE SAMMLERINNEN UND SAMMLER<br />
von OTTO HANS RESSLER<br />
1 2<br />
Kunst zu sammeln ist keine Frage der Größe Ihrer<br />
Brieftasche!<br />
Kunst gibt es in jeder Preisklasse. Kunst verlangt a<strong>be</strong>r<br />
andererseits viel mehr von Ihnen als Geld: Nämlich,<br />
dass Sie sich mit ihr auseinandersetzen. Wer nichts kennt, erkennt<br />
auch nichts. Wer nichts „sieht“, hat nichts von der Kunst.<br />
„Sehen“ lernt man, indem man schaut.<br />
Es gibt keine sinnliche Herausforderung, die mehr Spaß macht,<br />
als zu schauen. Ihre erste Aufga<strong>be</strong> als Kunstsammler <strong>be</strong>steht<br />
deshalb darin, zu „schauen“. Und das heißt: auf Ausstellungen<br />
zu gehen, in Museen, zu Vernissagen, zu Auktionen. Und schon<br />
bald werden Sie entdeckten, dass schauen, vergleichen, entdecken<br />
ein pures Vergnügen ist. Werden Sie also Stammgast <strong>be</strong>i<br />
Vernissagen! Freunden Sie sich mit Künstlern, Galeristen, Kuratoren<br />
und Sammlerkollegen an! Holen Sie die Kunst in Ihr Le<strong>be</strong>n!<br />
Es gibt keine Regeln, wie ein Kunstwerk sein<br />
muss, um „gut“ zu sein!<br />
Kunst kann „schön“ sein, sie muss es a<strong>be</strong>r nicht<br />
sein. Qualität ist keine Frage der Ästhetik oder des<br />
Geschmacks. Gute Kunst wird Sie schockieren oder <strong>be</strong>tören,<br />
zum Lachen oder zum Nachdenken anregen. Gute Kunst muss<br />
irgendetwas in Ihnen zum Klingen bringen. Sie muss Sie ansprechen,<br />
herausfordern.<br />
Gute Kunst ist auch immer mehrdeutig, und immer gibt es einen<br />
Rest an Unerklärlichem, ü<strong>be</strong>r das Ihnen auch der Künstler selbst<br />
nichts wird sagen können.<br />
Gute Kunst vermittelt eine Erkenntnis, ist innovativ und authentisch.<br />
Das Verhältnis von Form zu Inhalt muss stimmig sein – keine Sorge:<br />
Schon bald werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln, was „gut“ ist. ▶<br />
28 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 29
ART INVEST<br />
1<br />
2<br />
3Finden Sie heraus, was „Qualit ät“ für Sie <strong>be</strong>deutet!<br />
In kaum einer Branche werden Sie den Begriff „Qualität“<br />
so oft hören wie im Kunstmarkt. Da<strong>be</strong>i gibt es<br />
keine allgemeingültige Definition, was Kunst ü<strong>be</strong>rhaupt<br />
ist; ü<strong>be</strong>r ihre „Qualität“ müssen die Aussagen zwangsläufig<br />
also noch viel unsicherer sein. Meist wird dieser Begriff auch KARL<br />
nur verwendet, um den Preis, den ein Werk kostet, zu <strong>be</strong>gründen.<br />
Der Hinweis auf die „Qualität“ ist also nicht sehr hilfreich.<br />
Deshalb: Kaufen Sie, was Ihnen gefällt – a<strong>be</strong>r erst, wenn Sie viel<br />
gesehen und viel verglichen ha<strong>be</strong>n. Das Vergleichen hat den<br />
Vorteil, dass Sie gleichzeitig auch Preisvergleiche anstellen – <strong>be</strong>i<br />
der Kunst können die Preisunterschiede riesig sein! Kaufen Sie<br />
also erst, wenn Sie Ihr eigenes Gespür für „Qualität“ entwickelt<br />
ha<strong>be</strong>n. Grämen Sie sich nicht, wenn Sie ein paar Jahre später<br />
feststellen, dass Ihre ersten Käufe eher Fehlentscheidungen<br />
waren; diese Erfahrung machen fast alle Sammler.<br />
1<br />
2<br />
MARKUS<br />
PRACHENSKY<br />
Umbria, Acryl auf<br />
Leinwand, 130 x 120 cm,<br />
Rufpreis: EUR 18.000<br />
KORAB<br />
Mohnfeld,<br />
Öl auf Leinwand,<br />
164 x 200 cm,<br />
Rufpreis: EUR 12.000<br />
Noch ein Tipp: Sehen Sie sich ein Kunstwerk mehrmals an, <strong>be</strong>vor<br />
Sie sich zum Kauf entschließen: Wenn es in Ihren Augen immer<br />
schöner, immer aufregender, immer „stärker“ wird – kaufen Sie<br />
es! Wenn sich a<strong>be</strong>r, vielleicht nur unmerklich, Ihre Begeisterung<br />
abzuschwächen <strong>be</strong>ginnt, lassen Sie die Finger davon. ▶<br />
30 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 31
ART INVEST<br />
. www.fonto-capital.com<br />
Der Immobilienmarkt:<br />
Anleger kaufen.<br />
Investoren finanzieren.<br />
Einer von <strong>be</strong>iden erwirtschaftet<br />
zweistellige Renditen.<br />
▶<br />
ANDY WARHOL<br />
Shoes, Siebdruck<br />
mit Diamantstaub,<br />
102 x 151 cm,<br />
Rufpreis: EUR 50.000<br />
4Besuchen Sie Ausstellungen!<br />
Gehen Sie auf Vernissagen! Besuchen Sie vor allem<br />
Auktionsausstellungen.<br />
Während in der Galerie in der Regel nur ein Künstler ausgestellt<br />
wird, finden Sie <strong>be</strong>i Auktionen zig Künstler mit ihren Werken.<br />
Hier trennt sich für Sie die Spreu vom Weizen, hier schärft sich<br />
Ihr Qualitätsurteil ü<strong>be</strong>r Kunst am schnellsten.<br />
RESSLER KUNST<br />
AUKTIONEN<br />
Bei der Vor<strong>be</strong>sichtigung zur Auktion<br />
der Ressler Kunst Auktionen<br />
in der Galerie OstLicht, ha<strong>be</strong>n Sie<br />
ab Sie ab 7. Mai (auch am Samstag<br />
und am Sonntag) die nächste<br />
Gelegenheit, Ihr Gespür für Qualität<br />
zu schärfen.<br />
Wenn Sie keine Zeit ha<strong>be</strong>n, die<br />
Ausstellung zu <strong>be</strong>suchen, schauen<br />
Sie sich das Auktionsangebot<br />
einfach online an! Hier können Sie<br />
völlig ungestört gustieren, vergleichen,<br />
Ihr Urteil abge<strong>be</strong>n. Sie können<br />
a<strong>be</strong>r auch Angebote für die<br />
Auktion abge<strong>be</strong>n oder sich zum<br />
Newsletter anmelden.<br />
Die Auktion findet am Montag, 10.<br />
Mai um 17 Uhr in der Galerie Ost-<br />
Licht statt. Wir würden Sie gerne<br />
einladen, einfach, weil Auktionen<br />
spannend und informativ sind<br />
und davon le<strong>be</strong>n, dass möglichst<br />
viele Menschen mitmachen. Sollten<br />
a<strong>be</strong>r die Corona-Maßnahmen<br />
noch gültig sein, wird die persönliche<br />
Teilnahme an der Auktion<br />
stark eingeschränkt sein.<br />
Was wir a<strong>be</strong>r jedenfalls anbieten<br />
können, ist eine kostenlose Einschätzung<br />
der Kunstwerke, die Sie<br />
schon erwor<strong>be</strong>n ha<strong>be</strong>n. Rufen Sie<br />
unter der unten stehenden Nummer<br />
wegen eines Termins an oder<br />
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direkt an uns per Mail.<br />
Zu wem gehören Sie?<br />
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€50 Mio. an Mezzanine-Kapital in<br />
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Und ein weiterer Vorteil ist: Hier sind Preise angeschrie<strong>be</strong>n!<br />
Sie können nicht nur abwägen, was zu Ihrer Brieftasche passt,<br />
sondern auch vergleichen, was ein ähnliches Kunstwerk des<br />
Künstlers anderswo kostet. Und Sie werden entdecken, dass<br />
einander gar nicht so unähnliche Werke sehr unterschiedliche<br />
Preise ha<strong>be</strong>n können. Sie werden erfahren, dass der Preis eines<br />
Kunstwerks ganz wesentlich davon abhängt, wie <strong>be</strong>rühmt der<br />
Künstler ist, der es geschaffen hat.<br />
INFORMATIONEN<br />
Ressler Kunst Auktionen<br />
Abs<strong>be</strong>rggasse 27, 1100 Wien,<br />
c/o Galerie OstLicht,<br />
Tel.: +43 676 4102225<br />
Mail: ressler@resslerkunst.com<br />
www.resslerkunst.com<br />
+43 676 550 17 90<br />
a.alaev@fonto-capital.com<br />
Arik Alaev, CEO & Founder<br />
Die erzielten Renditen auf das investierte Kapital hängen stark vom Projekttyp, der Laufzeit und den geforderten Sicherheiten ab. Erst nach<br />
fundierter Analyse eines Projekts ist eine ordnungsgemäße Rendite-Einschätzung möglich. Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.<br />
Alle Rechte vor<strong>be</strong>halten. ©<br />
32 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 33
ART TOPIC<br />
Kostbare Essenz<br />
des Slow-Aging<br />
NICHTS IST WAHR<br />
ALLES IST ERLAUBT<br />
ES IST VORBEI MIT DER SCHÜCHTERNEN FRAU, ES AUFERSTEHT NUN EINE NEUE, MUTIGE,<br />
DIKTATORISCHE EXTRAVAGANZA. GRELLE FARBEN KOMBINIERT MIT KLASSISCHEN STILEN.<br />
8<br />
WISSENSCHAFT UND ALTES<br />
WISSEN um die Bedürfnisse<br />
unserer Haut sind ne<strong>be</strong>n erlesenen<br />
Naturwirkstoffen die Ingredienzen<br />
von LA SWEET JULIET<br />
von NEOSINO. Kein Jugendkult,<br />
kein Heilversprechen, sondern<br />
eine Ver<strong>be</strong>ugung vor dem, was<br />
wir <strong>be</strong>gehren: Ein Aussehen so<br />
jung und frisch, wie wir es sind.<br />
6<br />
5<br />
7<br />
9<br />
LA SWEET JULIET ist ab sofort in<br />
ausgewählten Douglas Filialen<br />
sowie im Onlineshop erhältlich:<br />
WWW.NEOSINO.AT<br />
4<br />
10<br />
3<br />
11<br />
12<br />
2<br />
13<br />
1<br />
GLÜCKSGEFÜHLE FÜR DIE HAUT: IM NAMEN DER ROSE Die atem<strong>be</strong>rau<strong>be</strong>nd schöne wie auch namensge<strong>be</strong>nde<br />
„Sweet Juliet“ wurde vom Briten David Austin gezüchtet. Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, ar<strong>be</strong>itete er ü<strong>be</strong>r<br />
15 Jahre lang an der Sorte und investierte Millionen in seine Leidenschaft. Was verdeutlicht, dass man einer Vision die<br />
Zeit ge<strong>be</strong>n muss, die sie verdient: Seit 2004 wird in den Labors von NEOSINO geforscht, wie man die <strong>be</strong>sten Slow<br />
Age- Wirkstoffe effektvoll miteinander kombiniert. Rosenöl etwa wirkt regenerativ, straffend, durchblutungsfördernd,<br />
versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und glättet feine Linien – ins<strong>be</strong>sondere <strong>be</strong>i anspruchsvoller Haut.<br />
(1) Midikleid "Wells" aus Baumwolle von STAUD, www.mytheresa.com (2) Tote "Point" Medium aus Leder von BOTTEGA VENETA, www.bottegaveneta.com<br />
(3) Slingback-Pumps aus Nylon von PRADA, www.prada.com (4) Gestickte Pumps mit Knöchelriemen von FENDI, www.fendi.com (5) Shorts aus Baumwolle<br />
von VALENTINO, www.valentino.com (6) Bralette aus Rippstrick von DODO BAR OR, www.mytheresa.com (7) Randlose Metallsonnenbrille von<br />
SAINT LAURENT, www.ysl.com (8) Asymmetrisches Midikleid aus Seide von VALENTINO, www.valentino.com (9) High-rise Shorts aus Baumwolle und<br />
Leinen von MARNI, www.marni.com (10) "Calypso" 70 Mules aus geflochtenem Leder von GIANVITO ROSSI, www.net-a-porter.com (11) Midikleid "Zic"<br />
aus Baumwolle von MAX MARA, at.maxmara.com (12) Kiss Clutch aus Harz von CHLOÉ, www.chloe.com (13) "VLOGO" Ledergürtel von VALENTINO<br />
GARAVANI, www.valentino.com<br />
34 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 35
ART TOPIC<br />
Beeple<br />
WIE CRYPTO ART<br />
DIE WELT EROBERT<br />
DIESE MONUMENTALE COLLAGE WURDE ÜBER 5.000 TAGE VOM<br />
BAHNBRECHENDEN KÜNSTLER BEEPLE (MIKE WINKELMANN)<br />
ERSTELLT UND IST DAS ERSTE REIN DIGITALE KUNSTWERK (NFT),<br />
WELCHES JEMALS BEI CHRISTIE’S ANGEBOTEN WURDE.<br />
Text: KIRIL VERESHCHAGIN<br />
Am 1. Mai 2007 stellte Mike Winkelmann,<br />
auch <strong>be</strong>kannt als Digitalkünstler<br />
Beeple, ein neues Kunstwerk online.<br />
Er tat das Gleiche am nächsten und am<br />
ü<strong>be</strong>rnächsten Tag und am Tag danach,<br />
so kreierte und veröffentlichte er 13<br />
Jahre lang Tag für Tag ein brandneues<br />
digitales Bild oder "everyday", wie er es nannte. Jetzt wurden<br />
diese einzelnen Stücke in EVERYDAYS: THE FIRST 5000 DAYS<br />
zusammengeführt: ein einzigartiges Werk in der Geschichte<br />
der digitalen Kunst.<br />
Die monumentale digitale Collage wurde exklusiv für<br />
Christie's angefertigt, um zwischen dem 25. Februar und<br />
dem 11. März gleichzeitig mit First Open als Einzelverkauf<br />
angeboten zu werden. Somit setzte Christie's gleich zwei<br />
Meilensteine für die Branche; denn Christie's war das erste<br />
große Auktionshaus, das ein rein digitales Werk mit einem<br />
einzigartigen NFT (Non-fungible Token) anbot – praktisch<br />
eine Garantie für dessen Authentizität – und zusätzlich zu den<br />
Standardzahlungsmitteln auch Kryptowährung – in diesem<br />
Fall Ethereum – akzeptierte.<br />
"Christie's hat noch nie zuvor ein "new Media" Kunstwerk<br />
dieser Größenordnung oder Bedeutung angeboten", so Noah<br />
Davis, Spezialist für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst<br />
<strong>be</strong>i Christie's in New York. "Die Akquisition von Beeples<br />
EVERYDAYS: THE FIRST<br />
Werk ist eine einzigartige Gelegenheit, einen Eintrag in der<br />
5000 DAYS von Beeple<br />
wurde am 11. März um<br />
Blockchain selbst zu <strong>be</strong>sitzen, die von einem der weltweit<br />
57,8 Millionen Euro an einen<br />
führenden Digitalkünstler erstellt wurde."<br />
anonymen Käufer versteigert.<br />
Das Anfangsgebot <strong>be</strong>trug<br />
lediglich 36100$.<br />
AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 37
ART TOPIC<br />
VON EINFACHEN ZEICHNUNGEN BIS ZUM LEBEN IN 3D<br />
Konsumenten der Internetkultur werden <strong>be</strong>reits mit dem in<br />
South Carolina ansässigen Grafikdesigner und Motionartist<br />
Beeple vertraut sein.<br />
Seine visionären und oft respektlosen digitalen Bilder ha<strong>be</strong>n<br />
ihn an die Spitze der digitalen Kunstwelt gebracht und ihm<br />
1,8 Millionen Follower auf Instagram und hochkarätige<br />
Kooperationen mit globalen Marken von Louis Vuitton bis<br />
Nike sowie Künstlern wie Katy Perry und Childish Gambino<br />
gewonnen.<br />
In EVERYDAYS: THE FIRST 5000 DAYS hat der Künstler<br />
wiederkehrende Themen und Farbschemata zu einem ästhetischen<br />
Ganzen zusammengefügt. Die einzelnen Stücke sind<br />
in loser chronologischer Reihenfolge angeordnet: Das Vergrößern<br />
zeigt Bilder, die abwechselnd abstrakt, fantastisch, grotesk<br />
oder absurd, zutiefst persönlich oder repräsentativ für<br />
aktuelle Ereignisse sind. Wiederkehrende Themen sind die<br />
Besessenheit und Angst der Gesellschaft vor Technologie; der<br />
Groll und das Verlangen nach Reichtum; a<strong>be</strong>r auch Amerikas<br />
politische Turbulenzen.<br />
Die <strong>be</strong>merkenswerten Unterschiede zwischen den frühen<br />
und späten Bildern zeigen Beeples enorme Entwicklung<br />
als Künstler. Zu Beginn des Projekts waren „everydays“<br />
grundlegende Skizzen. Als Beeple anfing, in 3D zu ar<strong>be</strong>iten,<br />
nahmen sie jedoch abstrakte Themen, Far<strong>be</strong>n und Formen an.<br />
In den letzten fünf Jahren sind sie immer dreister geworden<br />
und <strong>be</strong>zogen sich auf aktuelle Ereignisse.<br />
10.07.20 "Ich fertigte es etwa eine Stunde unmittelbar nach der Vizepräsidentendebatte<br />
2020 an, als Mike Pence unerwartet eine Fliege auf dem Kopf landete. Ich<br />
denke, dieses Bild zeigt deutlich, dass die Geschichte etwas mehr zu bieten hat."<br />
"Anstatt simple Skizzen zu machen, verwende ich die<br />
fortschrittlichsten 3D-Tools, um Kommentare zu aktuellen<br />
Ereignissen fast in Echtzeit abzuge<strong>be</strong>n.", erklärt Beeple.<br />
EIN MEILENSTEIN FÜR SAMMLER DIGITALER KUNST<br />
Digitale Kunst hat eine etablierte Geschichte, die bis in die<br />
1960er-Jahre zurückreicht. Die Leichtigkeit der Vervielfältigung<br />
machte es jedoch traditionell nahezu unmöglich, dem Medium<br />
Herkunft und Wert zuzuweisen.<br />
Die kürzlich erfolgte Einführung von NFTs (Non-fungible<br />
Tokens) und der Blockchain-Technologie hat es Sammlern<br />
und Künstlern ermöglicht, den rechtmäßigen Eigentümer<br />
und die Echtheit digitaler Kunstwerke zu ü<strong>be</strong>rprüfen. Die<br />
Collage wird also direkt von Beeple an den Käufer geliefert,<br />
zusammen mit einer eindeutigen NFT, die mit der nichtfälschbaren<br />
Unterschrift des Künstlers verschlüsselt und in<br />
der Blockchain eindeutig gekennzeichnet ist.<br />
Ich sehe es jetzt<br />
fast so als wäre<br />
ich ein politischer<br />
Karikaturist<br />
01.07.21<br />
„Ich ha<strong>be</strong> das am 5.000sten<br />
Tag gemacht. Es enthält viele<br />
der Charaktere und Themen,<br />
die ich in den letzten Jahren<br />
angesprochen ha<strong>be</strong> und die<br />
als Musen um ein zeichnendes<br />
Kind dargestellt<br />
werden – als Referenz zu<br />
meiner 38 ersten AQ Zeichnung." FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 39
ART TOPIC<br />
2<br />
The <strong>Art</strong> Director's<br />
LUXURY<br />
GUIDE<br />
3<br />
4<br />
Mode war schon immer ein prominentes Thema in der Kunst, so stellen<br />
antike Gemälde stets die Fashion jener Zeit zur Schau, in der sie gemalt<br />
wurden; denn auch Christis Kreuzwege, welche ein <strong>be</strong>liebtes Thema<br />
unter den Künstlern des Mittelalters waren, wurden ü<strong>be</strong>rwiegend an<br />
die Mode ihrer Zeit angepasst. Wenn man diese Bilder also aus einer<br />
geschichtswissenschaftlichen Sicht <strong>be</strong>trachtet, so wirken sie völlig absurd.<br />
1<br />
Unsere Idee war also: "Wie würden jene ü<strong>be</strong>raus imposanten Gemälde<br />
aussehen, wenn sie zwar mit dersel<strong>be</strong>n Idee, a<strong>be</strong>r mit Gegenständen,<br />
Accessoires und Kleidern des 21. Jahrhunderts gemalt wären?" Was<br />
würden uns Hol<strong>be</strong>ins Gesandte mitbringen und welchen Look würde die<br />
Dame mit dem Hermelin präsentieren?<br />
KIRIL VERESHCHAGIN<br />
<strong>Art</strong> & Creative Director<br />
5<br />
7<br />
9<br />
1<br />
2<br />
VERSACE<br />
Vergoldete Halskette "Medusa"<br />
mit typischem La<strong>be</strong>l-Motiv<br />
www.versace.com<br />
LLADRÓ<br />
Skulptur "Samurai Warrior"<br />
Handar<strong>be</strong>it mit Emaille verziert<br />
www.artedona.com<br />
7<br />
8<br />
PENHALIGON'S<br />
The Inimitable William Penhaligon.<br />
Eau de Parfum, 75ml<br />
www.penhaligons.com<br />
LA PRAIRIE<br />
Pure Gold Radiance Eye Cream,<br />
Revitalisierende Augencreme, 20 ml<br />
www.laprairie.com<br />
6<br />
8<br />
3<br />
STUDIO PALATIN<br />
"Charta Nera Black Paper", Edellampe<br />
aus Bronze & Leder<br />
www.studiopalatin.com<br />
9<br />
LUX SPIRITS<br />
Lux Gold & Whisky, Österreichischer<br />
Whisky mit Blattgold, 0.7l<br />
www.lux-spirits.at<br />
4<br />
TOM FORD<br />
Herren-Ledergürtel mit "Double<br />
T" Schnalle.<br />
www.naegelestru<strong>be</strong>ll.at<br />
10<br />
GIVENCHY<br />
Große Herrentasche "Antigona"<br />
aus weichem Kalbleder.<br />
www.montblanc.com<br />
ORIGINALWERK<br />
DIE GESANDTEN<br />
Hans Hol<strong>be</strong>in der Jüngere,<br />
1533, Öl auf Holz<br />
Montage für <strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong><br />
10 11 12<br />
5<br />
6<br />
YVES SAINT LAURENT<br />
La Nuit de L’homme Bleu Électrique,<br />
Eau de Toilette, 60m<br />
www.ysl<strong>be</strong>auty.fr<br />
PENHALIGON'S<br />
Babylon, Eau de Parfum, 100ml<br />
www.penhaligons.com<br />
11<br />
12<br />
PORTOLANO<br />
Herrenhandschuhe aus Na<strong>be</strong>lschweinleder.<br />
Exklusiv <strong>be</strong>i:<br />
www.neimanmarcus.com<br />
BERLUTI<br />
Scritto Leder Aktentasche<br />
www.mrporter.com<br />
40 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 41
ART TOPIC<br />
Cartier<br />
PANTHÈRE DE CARTIER<br />
SONNENBRILLE<br />
— Elegant, zeitlos und <strong>be</strong>sonders<br />
hochwertig. Dieses Panthère<br />
de Cartier Modell ü<strong>be</strong>rzeugt<br />
mit seiner femininen Oversize-<br />
Passform samt sechseckigen<br />
Verlaufsgläsern und einem<br />
goldfar<strong>be</strong>nen Metall-Rahmen,<br />
der mit dem namensge<strong>be</strong>nden<br />
Symbol in Form eines Panthers<br />
an den Bügeln akzentuiert ist.<br />
www.cartier.com<br />
David Yurman<br />
CABLE<br />
KLASSISCHES ARMBAND<br />
— Armband aus poliertem Sterlingsil<strong>be</strong>r<br />
und 14-Karat Gelbgold-<br />
Fassungen welche zwei natürliche<br />
Türkise <strong>be</strong>rgen.<br />
www.davidyurman.com<br />
1<br />
Maison<br />
3<br />
1<br />
2Alexander<br />
McQueen<br />
CHAIN CHOKER<br />
HALSKETTE AUS MESSING<br />
— Gro<strong>be</strong> Ketten gehören weiterhin<br />
zu den wichtigsten Trends<br />
der Saison. Alexander McQueen<br />
verpackte das Design in eine<br />
kurze Chocker-Form und nutzte<br />
gleichzeitig gold- und sil<strong>be</strong>rfar<strong>be</strong>nes<br />
Messing, damit es <strong>be</strong>sonders<br />
vielseitig einsetzbar bleibt.<br />
www.alexandermcqueen.com<br />
4Pomellato<br />
NUDO – DEEP BLUE<br />
KLASSISCHER RING<br />
— Ring aus Rosé- und Weißgold<br />
18 kt. mit 58 diamanten (0,73 kt.),<br />
einem Topas in London-Blue und<br />
einem Türkis (10 kt.)<br />
Alaïa<br />
ROSE-MARIE 24<br />
BUCKET-BAG<br />
— Die mittelgroße Bucket-Bag<br />
wurde aus luxuriösem rotem Pythonleder<br />
in Italien gefertigt und<br />
mit sil<strong>be</strong>rfar<strong>be</strong>nen Nieten am Riemen<br />
verziert. Per Zugband lässt<br />
sich das Accessoire verschließen<br />
und erhält dadurch gleichzeitig<br />
eine angepasste Form.<br />
www.maison-alaia.com<br />
Longines<br />
DOLCEVITA<br />
KLASSISCHE UHR<br />
— Inspiriert vom „Dolce Vita“ wird<br />
sie als eine Hymne an das süße<br />
Le<strong>be</strong>n verstanden. Diese Uhr wird<br />
jene Frau verzau<strong>be</strong>rn, die den<br />
Charme zur Le<strong>be</strong>nskunst macht.<br />
www.longines.com<br />
6<br />
8<br />
7<br />
Christian<br />
Louboutin<br />
ELISA<br />
SCHULTERTASCHE AUS LEDER<br />
5<br />
www.pomellato.com<br />
6<br />
9<br />
— Das kirschrote Modell wurde<br />
in Italien aus feinem Kalbsleder<br />
gefertigt und mit goldfar<strong>be</strong>ner<br />
Hardware akzentuiert. Mehrere<br />
Fächer im Inneren bieten zudem<br />
genügend Platz für Essentials,<br />
während der verstellbare Schulterriemen<br />
mehrere Tragemöglichkeiten<br />
bietet.<br />
www.christianlouboutin.com<br />
2<br />
7<br />
DROP<br />
Oscar<br />
de la Renta<br />
EARRINGS<br />
CLIP-OHRRINGE MIT KRISTALLEN<br />
3<br />
4<br />
8<br />
— Das in den USA gefertigte<br />
Schmuckstück <strong>be</strong>steht aus sil<strong>be</strong>rfar<strong>be</strong>nem<br />
Messing und ist mit<br />
drei unterschiedlich geformten<br />
Kristallen in unterschiedlichen<br />
Blautönen <strong>be</strong>setzt.<br />
www.mytheresa.com<br />
9<br />
Chloé<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
PONCHO AUS SCHURWOLLE<br />
5<br />
ORIGINALWERK<br />
DIE DAME MIT DEM<br />
HERMELIN<br />
Leonardo da Vinci, 1489<br />
Öl und Tempera auf Holz<br />
ORIGINALWERK<br />
GIRL WITH A<br />
POMEGRANATE<br />
William A. Bouguereau,<br />
1875, Öl auf Leinwand<br />
— Perfekt für voluminöse Layering-Looks:<br />
Das Cape macht mit<br />
einer weit geschnittenen Silhouette<br />
aus weicher Schurwolle auf<br />
sich aufmerksam. In Brauntönen<br />
gehaltene Streifen sowie eine<br />
dezente Logo-Intarsie unterstreichen<br />
die Linienführung des in<br />
Frankreich gefertigten Modells.<br />
Montage für <strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong><br />
Montage für <strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong><br />
www.chloe.com<br />
42 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 43
Prada<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
PRADA SIGNAUX<br />
— Bedruckter Rucksack aus Nylon<br />
Der Rucksack aus Nylon, ein ikonisches<br />
Prada–Accessoire, präsentiert<br />
sich mit neuen Prints.<br />
Die Kunstwerke von Peter de<br />
Potter unterbrechen als kontrastierende<br />
grafische Gestaltungsmittel<br />
für die Kollektion uniforme<br />
O<strong>be</strong>rflächen.<br />
www.prada.com<br />
2<br />
1Tom Ford<br />
(LOOK 12)<br />
HERBST/WINTER 2021<br />
— Black hopsack double breasted<br />
peak lapel jacket with metal<br />
buttons<br />
— Gold mirrored wired pendant<br />
earrings<br />
— Black soft calf leather bianca<br />
shoulder bag<br />
— Black nappa leather lux 105mm<br />
pump with iconic gold chain detail<br />
www.tomford.com<br />
3<br />
Valentino<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
ROMAN STUD —<br />
THE SHOULDER BAG<br />
ORIGINALWERK<br />
GRABLEGUNG CHRISTI<br />
Michelangelo Merisi da<br />
Caravaggio, 1602–1604<br />
Öl auf Leinwand<br />
Montage für <strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong><br />
— Große Valentino Garavani<br />
Tasche aus Lammnappaleder<br />
mit Kettenriemen.<br />
Die Tasche kann dank dem abnehmbaren<br />
Griff und dem abnehm-<br />
und verschiebbaren Kettenriemen<br />
als Schultertasche,<br />
Crossbody Bag oder in der Hand<br />
getragen werden.<br />
www.valentino.com<br />
LIBRE, THE EAU DE PARFUM<br />
& THE NEW EAU DE TOILETTE<br />
44 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 45<br />
YSLBEAUTY.COM<br />
DUA LIPA
Das Serum<br />
der Götter<br />
WEIL SCHÖNHEIT NICHTS<br />
GERINGERES VERDIENT ALS<br />
EIN MEISTERWERK<br />
Maison Valmont präsentiert<br />
l'Elixir des Glaciers, die prestigeträchtigste<br />
unter den Kosmetiklinien.<br />
Diese einzigartige<br />
Produktreihe ist reich an Kompositionen<br />
hochkonzentrierter<br />
Aktivstoffe aus der un<strong>be</strong>rührten<br />
Schweizer Natur, <strong>be</strong>ginnend mit<br />
dem reinsten Wasser, gewonnen<br />
am Fuße eines Gletschers.<br />
DENN DER SCHÖNHEIT<br />
GEBÜHRT HÖCHSTE EHRE…<br />
Eine wahre Schönheitsrezeptur:<br />
Fluide Merveilleux verschmilzt<br />
mit der Haut dank seiner<br />
extrafeinen, seidigen Textur, die<br />
mit Hilfe von Nanoemulsionstechnologie<br />
erzielt wurde. Diese<br />
Pflegeessenz wirkt wie ein<br />
Prä-Serum, das das Strahlen der<br />
Haut intensiviert und die<br />
kostbaren Mineralien liefert, die<br />
für atem<strong>be</strong>rau<strong>be</strong>nde Schönheit<br />
unerlässlich sind.<br />
Das Beauty-Geheimnis von<br />
morgen. Entdecken Sie selbst<br />
das l'Elixir unter:<br />
WWW.LAMAISONVALMONT.COM<br />
THE ART OF<br />
Sisley<br />
Was<br />
der Tag der<br />
Nacht schuldig<br />
ist. IZIA LA NUIT: eine<br />
Lie<strong>be</strong>serklärung. Dieser Duft<br />
erscheint wie eine zweite Verabredung,<br />
mit einer Ode<br />
an die Nacht und<br />
neuer Intensität.<br />
IZIA LA NUIT<br />
Das neueste Kapitel der<br />
For Her Duftkollektion von<br />
Narciso Rodriguez, MUSC<br />
NOIR ist ein Statement<br />
zur unendlich geheimnisvollen<br />
Natur der weiblichen<br />
Sinnlichkeit.<br />
IDÔLE SPRING 2021<br />
LIMITED EDITION<br />
VON LANCÔME<br />
Diesen Frühling feiert<br />
Lancôme die Lie<strong>be</strong><br />
und die Leidenschaft<br />
mit einer Limited Edition<br />
von Idôle. Hierzu<br />
wurde ein außergewöhnliches<br />
Flakon geschaffen,<br />
ein Flakon,<br />
das mit goldenen<br />
Mantras <strong>be</strong>druckt<br />
wurde,<br />
um einen Duft zu enthüllen,<br />
der den Mut hat, sich<br />
selbst zu <strong>be</strong>weisen, zu<br />
sagen, dass die Lie<strong>be</strong><br />
unaufhaltsam ist.<br />
FOR HER MUSC NOIR<br />
VON NARCISO<br />
RODRIGUEZ<br />
LA NUIT TRÉSOR<br />
DENTELLE DE ROSES<br />
VON LANCÔME<br />
Lancôme und Sophie Hallette: eine<br />
französische Lie<strong>be</strong>sgeschichte. Durch<br />
die Linse der ikonischen Rose und dem<br />
mittlerweile legendärem Duft La Nuit<br />
Trésor gesehen, lädt Lancôme dazu<br />
ein, <strong>be</strong>dingungslose Lie<strong>be</strong> als<br />
das Wichtigste im Le<strong>be</strong>n<br />
LIGHT<br />
und jeden einzelnen Tag<br />
BLUE<br />
zu schätzen zu wissen.<br />
FOREVER<br />
VON<br />
DOLCE &<br />
GABBANA<br />
LIBRE VON<br />
YVES SAINT<br />
LAURENT<br />
Das<br />
Freisetzen<br />
der intensiven<br />
Ausdruckskraft<br />
von<br />
bringt einen erfrischend<br />
neuen<br />
Duft hervor.<br />
Moschus<br />
Diese Rose spielt mit<br />
den Nuancen: Sie<br />
vermischt das Florale<br />
mit dem Maskulinen,<br />
das Gro<strong>be</strong> mit dem<br />
Zarten. Eine männlich<br />
interpretierte Rose für<br />
Frauen, die gerne<br />
„Libre“ sein,<br />
sich frei und<br />
selbst<strong>be</strong>wusst<br />
zu fühlen – seit<br />
jeher In<strong>be</strong>griff<br />
und Definition<br />
von Yves Saint<br />
Laurent.<br />
LES HEURES<br />
VOYAGEUSES<br />
OUD & PINK<br />
VON CARTIER<br />
Light Blue Forever,<br />
das neueste Kapitel der Light Blue Story, ist eine duftende Ode<br />
an die wahre Lie<strong>be</strong> in all ihren Formen und Far<strong>be</strong>n, auf Capri,<br />
ihrer ursprünglichen Heimat.<br />
CHANCE<br />
EAU TENDRE<br />
Ein strahlender<br />
blumig-fruchtiger Duft.<br />
Eine Komposition mit faszinierendem<br />
Herzen, von einem<br />
Jasmin-Absolue und<br />
Rosen-Essenz intensiviert.<br />
FRAGRANCE<br />
Mit Libre schenkt<br />
Yves Saint Laurent<br />
Beauty der Frau<br />
die Freiheit, ihr<br />
innerstes Wesen<br />
auszudrücken.<br />
Selbst<strong>be</strong>wusst.<br />
Sinnlich. Sexy.<br />
Herrenparfums<br />
tragen, die mit<br />
der Zweideutigkeit<br />
flirten, sich in raues,<br />
dunkles Oud hüllen<br />
und einen Smoking<br />
mit nichts darunter<br />
tragen. Unaufhaltbar.<br />
Chanel<br />
LE BAIN DE<br />
CHANCE<br />
46 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 47
Urban<br />
Jungle<br />
WIR LIEBEN<br />
DAS DRAMA<br />
ES GEHT VORWÄRTS: VON DER PRINZESSIN AUF DER ERBSE ZUR QUEEN OF THE HOUSE.<br />
6<br />
7<br />
8<br />
5<br />
GLÜHENDE HITZE<br />
IM GARTEN VON<br />
JEAN PAUL GAULTIER:<br />
DER DUFT – EIN NEKTAR<br />
Als könnten wir dank eines saftigen<br />
Akkords den unerschöpflichen<br />
Durst nach Sinnlichkeit auf der ganzen<br />
Welt stillen. Vanille, Birne und Mandel...<br />
zum An<strong>be</strong>ißen! Tollkirsche<br />
und Moschus, eine <strong>be</strong>törende<br />
Macht, vor der wir in die Knie<br />
gehen! Dann Bergamotte,<br />
geröstete Tonkabohne<br />
und Jasmin – Ein<br />
Verlangen, so wie<br />
das Kosten eines<br />
noblen<br />
Weines.<br />
4<br />
11<br />
9<br />
10<br />
3<br />
1<br />
2<br />
12<br />
La Belle Le Parfum<br />
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www.mytheresa.com (5) Midikleid aus Jacquard-Strick mit Wellenkanten von MAISON ALAÏA, www.maison-alaia.com (6) "Marie", verzierte Schultertasche<br />
aus Veloursleder von BOTTEGA VENETA, www.bottegaveneta.com (7) Bordeauxrotes Cape von VALENTINO, www.valentino.com (8) Klassischer<br />
Blazer aus Baumwolle von ALEXANDER MCQUEEN, www.alexandermcqueen.com (9) "Niki", mittelgroße Schultertasche aus gestepptem Leder von SAINT<br />
LAURENT, www.ysl.com (10) Verzierte Spitz-Pantoletten "Bianca" von DOLCE & GABBANA, www.dolcegabbana.com (11) Midikleid aus Jacquard von<br />
CAROLINA HERRERA, www.mytheresa.com (12) Dolce Rose Eau de Toilette von DOLCE & GABBANA BEAUTY, www.dolcegabbana<strong>be</strong>auty.com<br />
48 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 49
Natürliche<br />
Perfektion<br />
30 JAHRE<br />
BAHNBRECHENDE<br />
FORSCHUNG<br />
Augustinus Bader wurde als<br />
eine von Wissenschaft<br />
geführte Marke mit der<br />
Mission der ununterbrochenen<br />
Innovation und dem<br />
Versprechen, sich niemals<br />
auf Erfolg auszuruhen,<br />
gegründet.<br />
THE RICH CREAM<br />
Mit dieser hochmodernen<br />
Formel, die auf der fortschrittlichsten<br />
Hautpflegewissenschaft<br />
der Welt basiert,<br />
legt Augustinus Bader<br />
erneut die Messlatte höher.<br />
Diese 2.0-Formulierung ist<br />
seidig strukturiert, tief<br />
pflegend und äußerst<br />
effektiv. Sie ist vegan und<br />
bietet eine <strong>be</strong>ssere Erfahrung<br />
und <strong>be</strong>ssere Ergebnisse –<br />
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zu reinigen und zu<br />
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um diese zu<br />
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von Männerhaut<br />
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eines vitaleren, energiegeladenen<br />
und<br />
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Auftretens.<br />
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sich auf<br />
die inneren Widerstandskräfte<br />
der Haut,<br />
die antioxidative Kraft<br />
und den Schutz vor<br />
Schäden – mit dem Expertenwissen<br />
aus der Shiseido<br />
Forschung. Ultimune revitalisiert<br />
müde wirkende Haut<br />
und wirkt für ein vitaleres und<br />
energiegeladenes Aussehen,<br />
den Zeichen der Hautalterung<br />
entgegen.<br />
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Wohltat, die Far<strong>be</strong>n sind<br />
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Satin-Glow – ist einfach<br />
umwerfend! Zoë Kravitz<br />
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mit YSL Beauty eine<br />
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Sveta<br />
Das Serum reguliert mit<br />
Hyaluron und Betain den<br />
Feuchtigkeitshaushalt der<br />
Haut und ist die perfekte<br />
Ergänzung zum Balm<br />
Intense, kann a<strong>be</strong>r auch<br />
alleine als leichte Tagespflege<br />
verwendet werden.<br />
50 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 51
ART TOPIC<br />
LA PRAIRIE PRÄSENTIERT:<br />
PLATINUM RARE<br />
Vor fast einem Jahrhundert war ein junger Mann fasziniert<br />
von dem Traum, die Zeit stillstehen zu lassen. Der brillante<br />
Schweizer Arzt Dr. Paul Niehans sollte diesem<br />
Traum treu blei<strong>be</strong>n: Er ergründete schließlich<br />
das Geheimnis der Zeit und stellte seine Forschung<br />
in den Dienst zeitloser Schönheit. Nach<br />
jahrelanger wegweisender und unermüdlicher<br />
Forschungsar<strong>be</strong>it <strong>be</strong>gründete er 1931 seine<br />
bahnbrechende Zellulartherapie. Getreu seiner<br />
Ü<strong>be</strong>rzeugung, dass Verjüngung nicht „dem Le<strong>be</strong>n mehr Jahre,<br />
sondern den Jahren mehr Le<strong>be</strong>n schenken“ sollte, bot er diese<br />
Therapie einem exklusiven Kundenkreis in der ruhigen Abgeschiedenheit<br />
der Clinique La Prairie an. Inspiriert von Dr.<br />
Paul Niehans’ richtungsweisenden Ideen und basierend auf<br />
der Skin-Biology-Forschung des 21. Jahrhunderts, entwickelte<br />
La Prairie die Quintessenz der Platinum Rare Collection: die<br />
Wissenschaft von Haute-Rejuvenation.<br />
DIE WISSENSCHAFT VON HAUTE-REJUVENATION<br />
Die Haut <strong>be</strong>sitzt die Fähigkeit, sich selbst zu erneuern. Diese-<br />
Fähigkeit <strong>be</strong>ruht auf verschiedenen, perfekt aufeinander abgestimmten<br />
und von Signalmolekülen gesteuerten Verjüngungsprozessen.<br />
Haute-Rejuvenation revitalisiert und unterstützt<br />
diese einzigartige Fähigkeit, indem es deren alterungs<strong>be</strong>dingtem<br />
Nachlassen gegensteuert. Durch das Zusammenspiel der<br />
einzelnen Verjüngungsprozesse werden weitere verjüngende<br />
Zellmechanismen angeregt. Ein positiver Kreislauf der Verjüngung<br />
<strong>be</strong>ginnt, der sich in allen Hautschichten wirksam und<br />
umfassend den Zeichen der Alterung entgegenstellt. Doch das<br />
war für La Prairie noch nicht genug. Um Dr. Niehans’ Vision zu<br />
verwirklichen, entwickelte La Prairie mit Platinum Rare Haute-<br />
Rejuvenation Protocol eine Intensivkur, um die mit zunehmendem<br />
Alter nachlassenden Hautfunktionen auszugleichen<br />
und die Haut sichtbar neu zu <strong>be</strong>le<strong>be</strong>n. Für die Wissenschaft<br />
von Haute-Rejuvenation ist Platinum Rare Haute-Rejuvenation<br />
Protocol ein Geniestreich.<br />
52 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 53
ART LUXURY<br />
DURCHBRECHEN. WIEDERBELEBEN. ERSCHAFFEN.<br />
NEUE HAUT VON INNEN HERAUS.<br />
Mit zunehmendem Alter lässt die Aktivität der Hautzellen<br />
nach: Die Stammzellen produzieren weniger Hautzellen und<br />
diese bilden weniger Bausteine für die extrazelluläre Matrix –<br />
die zugrunde liegende Struktur der einzelnen Hautschichten,<br />
die für die Stärke, Festigkeit, Elastizität und Dichte der Haut<br />
verantwortlich ist. Die Haut wird zunehmend dünner.<br />
Diesem alters<strong>be</strong>dingten Volumenverlust wirkt Platinum Rare<br />
Haute-Rejuvenation Protocol dreifach entgegen.<br />
» Kultur braucht<br />
einen wachen Geist.<br />
Zum Beispiel Ihren. «<br />
Zunächst erhöht sie vorü<strong>be</strong>rgehend die Durchlässigkeit der<br />
Hautbarriere, damit die Haut alle Aktivstoffe optimal aufnehmen<br />
und in vollem Umfang nutzen kann.<br />
Anschließend entfalten diese Aktivstoffe ihre umfassende Wirkung:<br />
Platinum Rare Haute-Rejuvenation Protocol regt die<br />
Neu<strong>be</strong>lebung der Hautzellen an. Diese können sich wieder umfassend<br />
erneuern und die extrazelluläre Matrix regenerieren.<br />
Aus Ü<strong>be</strong>rzeugung leistet die GRAWE seit vielen Jahren gerne<br />
einen Beitrag zur Förderung von Kunst und Kultur.<br />
Infos:<br />
0463-31102-4011<br />
klagenfurt@grawe.at<br />
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EWIGKEIT.<br />
– Khalil Gibran –<br />
DIE TECHNIK DER VEJ ÜNGUNG<br />
Drei Platinum Rare Haute-Rejuvenation Protocol Phiolen bilden<br />
eine vierwöchige Intensivkur, die bis zu vier Mal pro Jahr<br />
angewendet wird. In der Zeit zwischen den Anwendungen<br />
kann die Haut ihr natürliches Gleichgewicht wiedererlangen.<br />
Die Experience <strong>be</strong>ginnt mit dem Öffnen des eleganten Etuis<br />
im typischen Graphitgrau von La Prairie. Im Inneren sind drei<br />
amethystfar<strong>be</strong>ne Phiolen verborgen, ergänzt von einer Glaspipette<br />
und einem exklusiven „Platin Katalysator“ zum Mischen<br />
und Aktivieren der Kur.<br />
grawe.at<br />
Durch das neu gebildete Gewe<strong>be</strong> erscheint die Haut schließlich<br />
sichtbar verjüngt. Ein einzigartiges Ergebnis, in dem sich Dr.<br />
Niehans’ Traum von der unvergänglichen Schönheit spiegelt.<br />
Platinum Rare Haute-Rejuvenation Protocol enthält ne<strong>be</strong>n Signalmolekülen,<br />
die das Zellwachstum anregen, auch das zum<br />
Patent angemeldete Platinum Multi-Peptide und den exklusiven<br />
Cellular Complex von La Prairie, die <strong>be</strong>ide die Haut neu <strong>be</strong>le<strong>be</strong>n.<br />
Die einzigartige Wirksamkeit dieser Formel wurde mit absolut<br />
erstaunlichen Ergebnissen in klinischen Studien nachgewiesen.<br />
Jede der drei Phiolen hat zwei Kammern, in der die <strong>be</strong>iden Formulierungen<br />
getrennt voneinander und gut geschützt auf<strong>be</strong>wahrt<br />
werden. In dem Moment, in dem die konzentrierte und<br />
die transparente Phase im Platin Katalysator aufeinander treffen,<br />
entfalten sie ihre ganze Magie und machen das Versprechen<br />
der Verjüngung sinnlich erfahrbar.<br />
Die von der Schönheit des Platins entfachte, opalisierende Formulierung<br />
gelangt bis in die tieferen Hautschichten, wo sie ihre<br />
Wirkung entfaltet. Der dezente und ikonische Duft der Platinum<br />
Rare Collection gibt den Ton für die verjüngende Intensivkur<br />
an. Die Haut wird regeneriert, geglättet und gestrafft.<br />
Alljährlich werden in einer unabhängigen Studie (FMVÖ Recommender Award) 8.000 Versicherungskunden in ganz Österreich zu ihrer Zufriedenheit und Bereitschaft zur Weiterempfehlung <strong>be</strong>fragt.<br />
54 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
Die GRAWE steht <strong>be</strong>i den ü<strong>be</strong>rregionalen Versicherungen in der Gesamt<strong>be</strong>wertung der www.art-quarterly.com<br />
Versicherungen im Durchschnitt der Jahre 2016-2020 klar an erster FRÜHJAHR/SOMMER Stelle. Details: grawe.at/meistempfohlen<br />
2021 AQ 55
ART TOPIC<br />
DENN DIE<br />
WEISHEIT IST<br />
STETS MIT<br />
DEN BESON-<br />
NENEN<br />
Heidi Goëss-Horten im<br />
<strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong> Exklusiv-<br />
Interview<br />
Spätestens seit im Sommer 2018 erstmals die HOCHKARÄTIGE<br />
KUNSTSAMMLUNG der Mäzenin und erklärten Philantropin Heidi<br />
Goëss-Horten im LEOPOLD MUSEUM der staunenden Öffentlichkeit<br />
präsentiert wurde, war eines klar, diese Sammlung verdient ihr<br />
eigenes Museum und e<strong>be</strong>n dieses entsteht nun gerade im Wiener<br />
Hanuschhof zwischen Al<strong>be</strong>rtina, Burggarten und Staatsoper. ART<br />
QUARTERLY Chefredakteur NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER wurde die<br />
große Ehre zuteil, die Kunstliebha<strong>be</strong>rin zu ihren großen Leidenschaften<br />
zu <strong>be</strong>fragen. Ein Gespräch, das so vielseitig und facettenreich ist wie<br />
die Sammlerin selbst.<br />
56 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 57
ART INTERVIEW<br />
Verehrte Heidi Goëss-Horten, das zurzeit<br />
entstehende Museum, welches Ihre<br />
hochkarätige und vielseitige Kunstsammlung<br />
der Öffentlichkeit permanent<br />
zugänglich machen soll, wird ja<br />
auch von einem Skulpturengarten eingesäumt<br />
sein. Erlau<strong>be</strong>n Sie mir also<br />
bitte die Frage, wenn Sie eine Skulptur<br />
wären, wie würde diese wohl aussehen?<br />
HGH: Das ist in der Tat eine sehr interessante<br />
Frage, die sich auch gar nicht<br />
so einfach <strong>be</strong>antworten lässt. In<br />
meinem Alter wurde man von sehr<br />
vielen Einflüssen geprägt. Daher<br />
sollte eine solche Skulptur jedenfalls<br />
die Vielfalt meiner Persönlichkeit<br />
widerspiegeln und sollte daher<br />
bunt und le<strong>be</strong>ns<strong>be</strong>jahend sein.<br />
Sie sollte die Menschen zum Nachdenken<br />
darü<strong>be</strong>r anregen, dass<br />
das Le<strong>be</strong>n eigentlich immer seine<br />
schönen Seiten hat, man darf nur<br />
niemals damit aufhören, sie im Alltäglichen<br />
zu entdecken und dann<br />
auch voll und ganz zelebrieren.<br />
denn die Kunst, mit der ich le<strong>be</strong>, lie<strong>be</strong> ich<br />
von ganzem Herzen – sie löst Emotionen<br />
in einer großen Bandbreite aus. Diese<br />
müssen nicht nur lieblich und fröhlich<br />
sein, sondern mich interessieren auch die<br />
hintergründigen Gefühle, die einer tiefergehenden<br />
Rezeption <strong>be</strong>dürfen. Auf meine<br />
Kunstsammlung reflektierend gesprochen,<br />
würde ich gerne sagen: „Mein Ziel<br />
ist es, die Schrecken der Welt mit den Wundern<br />
des Le<strong>be</strong>ns in Einklang zu bringen“<br />
tise von Agnes Husslein-Arco verlassen<br />
– wir waren und sind ein tolles Team,<br />
was die Kunst <strong>be</strong>trifft!<br />
A<strong>be</strong>r zurück zum Kunstmarkt: Gänzlich<br />
losgelöst vom Marktgeschehen<br />
ist man natürlich nie, wenn man nicht<br />
ausschließlich auf junge, un<strong>be</strong>kannte<br />
Künstler setzt. Ich denke, man darf nicht<br />
den Fehler <strong>be</strong>gehen, sein Geld nur in sogenannter<br />
Blue-Chip-Kunst zu parken,<br />
ne in einer großen Bandbreite. Ich ha<strong>be</strong><br />
ja zeit meines Le<strong>be</strong>ns mit Tieren gelebt,<br />
auch an ihnen fasziniert mich ihr ungemein<br />
eigenständiges Wesen.<br />
Im neuen Museum wird es Themenausstellungen<br />
ge<strong>be</strong>n, worauf möchten Sie<br />
in speziellen Schauen den Fokus legen?<br />
HGH: Die Ausstellungen werden sich<br />
aus den Themenschwerpunkten der<br />
Sammlung erge<strong>be</strong>n. Hier ha<strong>be</strong> ich ein<br />
kompetentes Team um Agnes Husslein-<br />
Arco, das <strong>be</strong>sondere Schwerpunkte herausar<strong>be</strong>iten<br />
wird. Es gibt noch viel zu<br />
entdecken…<br />
Wird es einen Schwerpunkt auf zeitgenössische<br />
Kunst made in Austria mit le<strong>be</strong>nden<br />
Künstlern ge<strong>be</strong>n?<br />
HGH: Es sind Interventionen mit zeitgenössischen<br />
Künstlern geplant, auf die<br />
ich mich sehr freue! Grundsätzlich ist<br />
die Sammlung a<strong>be</strong>r auf internationalen<br />
Positionen aufgebaut.<br />
Sammlung und dem Bau des Museums<br />
etwas geschaffen ha<strong>be</strong>n werde, das blei<strong>be</strong>nd<br />
ist, etwas, das nachfolgende Generationen<br />
auch noch erle<strong>be</strong>n werden,<br />
wenn sie mein Museum <strong>be</strong>suchen und<br />
sich an der Kunst erfreuen, die mich<br />
lange glücklich gemacht hat.<br />
Was macht den Reichtum eines Le<strong>be</strong>ns<br />
für Sie persönlich aus?<br />
HGH: Wenn man so wie ich in einer<br />
privilegierten Lage ist, glau<strong>be</strong> ich, dass<br />
man sich für Anliegen einsetzen sollte,<br />
die einem am Herzen liegen. Daher unterstütze<br />
ich ne<strong>be</strong>n der medizinischen Forschung<br />
den Tierschutz, das Eishockey,<br />
Sie le<strong>be</strong>n auch umge<strong>be</strong>n von<br />
Kunstwerken der Moderne, die<br />
mitunter alles andere als lieblich<br />
und gefällig sind. Ist es Ihnen<br />
wichtig, auch Ausdruck der Verzweiflung<br />
oder des Schreckens<br />
um sich zu ha<strong>be</strong>n?<br />
HGH: Die US-Amerikanische Autorin<br />
Anaïs Nin sagte einmal so ungemein<br />
treffend: „Große Kunst wurde<br />
aus großem Schrecken geboren,<br />
aus großer Einsamkeit, großer Unterdrückung<br />
und innerer Spannung und wirkt<br />
dennoch immer als Gegengewicht.“ Dieses<br />
Zitat hat mich immer zutiefst <strong>be</strong>rührt,<br />
MOPSFIGUR AUS<br />
MEISSEN-PORZELLAN,<br />
aus der Zeit des<br />
Louis XV.<br />
MIMMO PALADINO, Cavallo, 2005, im Skulpturengarten von Heidi Goëss-Horten<br />
Sie sammeln jenseits der Trends und<br />
Konventionen, heißt es. Geht das ü<strong>be</strong>rhaupt,<br />
der Kunstmarkt wird auch von<br />
Angebot und Nachfrage <strong>be</strong>herrscht?<br />
HGH: Der Kunstmarkt ist natürlich sehr<br />
komplex und undurchsichtig. Beim Aufbau<br />
meiner Sammlung ha<strong>be</strong> ich mich in<br />
dem Sinne keinem Trend unterworfen,<br />
da mich die Werke in erster Linie persönlich<br />
ansprechen sollten. Außerdem<br />
ha<strong>be</strong> ich versucht, Meisterwerke aus<br />
dem Oeuvre einzelner Künstler zu erwer<strong>be</strong>n.<br />
Ich ha<strong>be</strong> schon recht früh gemerkt,<br />
dass ein geschultes Auge <strong>be</strong>im<br />
Kauf von guter Kunst Gold wert ist –<br />
daher ha<strong>be</strong> ich mich oft auf die Exper-<br />
wenngleich das auch ein hohes Maß an<br />
finanzieller Sicherheit <strong>be</strong>deuten würde,<br />
doch dann könnte ich ja e<strong>be</strong>nso gut<br />
Aktien kaufen und sie mir an die Wand<br />
hängen, nein, das wäre absolut nicht ich.<br />
Gibt es Werke, zu denen Sie eine <strong>be</strong>sondere<br />
persönliche Verbindung und Beziehung<br />
ha<strong>be</strong>n, also Herzensstücke sind?<br />
HGH: Ja, die gibt es – vor allem meine<br />
Tierskulpturen liegen mir sehr am<br />
Herzen. Hier sammle ich von ikonischen<br />
Fa<strong>be</strong>rgé-Objekten ü<strong>be</strong>r Meissen<br />
Porzellanfiguren bis zu größeren Skulpturen<br />
von Rembrandt Bugatti, Mimmo<br />
Paladino oder dem Künstlerpaar Lalan-<br />
Erst im 20. Jahrhundert wurden bildende<br />
Künstlerinnen anerkannt, heute<br />
sind sie gleich<strong>be</strong>rechtigt am Kunstmarkt<br />
vorhanden, trotzdem verkaufen<br />
sich ihre Werke weniger gut (Ausnahmen<br />
sind Blockbuster wie z. B.<br />
Frida Kahlo). Was sind Ihrer Meinung<br />
nach die Gründe dafür?<br />
HGH: Ich bin ü<strong>be</strong>rzeugt, dass sich Frauen<br />
vor allem in den letzten Jahren sehr eigenständig<br />
eine großartige Präsenz auf<br />
dem Kunstmarkt erar<strong>be</strong>itet ha<strong>be</strong>n. Natürlich<br />
versuche auch ich immer wieder,<br />
weibliche Positionen in meine Sammlung<br />
zu integrieren. Da gibt es wunderbare<br />
Werke von starken Künstlerinnen<br />
wie Silvie Fleury, Niki de Saint Phalle,<br />
Birgit Jürgenssen, Claude Lalanne, oder<br />
Brigitte Kowanz.<br />
Sie ha<strong>be</strong>n e<strong>be</strong>n erst einen runden<br />
Geburtstag <strong>be</strong>gangen, worauf sind<br />
Sie stolz, wenn Sie auf Ihr Le<strong>be</strong>n<br />
zurückblicken?<br />
HGH: Ich bin stolz, in einem Land wie<br />
Österreich zu le<strong>be</strong>n, das die Kultur<br />
hochhält – und dass ich mit meiner<br />
Ein Le<strong>be</strong>n ohne<br />
Tiere wäre für mich<br />
wie ein Le<strong>be</strong>n ohne<br />
Kunst, es wäre wie<br />
eine Speise ohne<br />
Salz, es wäre ganz<br />
einfach kein Le<strong>be</strong>n<br />
für mich!<br />
HEIDI GOËSS-HORTEN entdeckte <strong>be</strong>reits als Kind ihre<br />
Lie<strong>be</strong> zu den Papageien in ihren Bildern finden sie sich<br />
auch heute noch wieder: (OBEN DARGESTELLT) Heidi<br />
Goess-Horten, Komposition mit Papageien, 2019, Öl<br />
auf Leinwand<br />
ins<strong>be</strong>sondere den KAC, und die Kultur.<br />
Persönlich sind es Dinge wie Gesundheit,<br />
gute Beziehungen und Leidenschaften,<br />
die das Le<strong>be</strong>n <strong>be</strong>reichern.<br />
Sie malen selbst, woher kommt die<br />
Inspiration, was sind Ihre Motive,<br />
werden die Bilder zu sehen sein?<br />
HGH: Ja, ich ha<strong>be</strong> schon als junges Mädchen<br />
gemalt und heute ist die Malerei<br />
für mich wieder wichtig geworden,<br />
wenn ich male, gehe ich vollkommen<br />
▶<br />
58 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 59
ART INTERVIEW<br />
SOPHISTICATED<br />
CAVIAR SKINCARE FROM<br />
SWITZERLAND<br />
HEIDI GOËSS-HORTEN mit ihrem Mann KARI GOËSS <strong>be</strong>i der Schenkung eines ihrer Kunstwerke an das Klagenfurter Tierschutzzentrum „Tiko"<br />
in dem Prozess auf, bin fokussiert. Was<br />
mich immer inspiriert hat, ist meine direkte<br />
Umgebung. Da<strong>be</strong>i interessieren<br />
mich Motive von Tieren, Blumen und<br />
der Natur am meisten. Vielleicht werden<br />
Einzelne meiner Werke auch im<br />
Museum präsentiert werden…<br />
Ne<strong>be</strong>n moderner Kunst unterstützen<br />
Sie karitative Projekte, Sport und Tierschutzeinrichtungen.<br />
Nach welchen Kriterien<br />
wählen Sie immer wieder aus?<br />
HGH: Ausschlagge<strong>be</strong>nd <strong>be</strong>i der Wahl ist<br />
für mich stets, dass ich mich mit dem<br />
Projekt identifizieren kann und es einen<br />
wertvollen Beitrag für die Gesellschaft<br />
leistet. Als Vizepräsidentin der medizinischen<br />
Stiftung meines Mannes ist mir<br />
heute die Förderung des Gesundheitswesens<br />
ein großes Anliegen.<br />
Worum geht es im Le<strong>be</strong>n, was ist wirklich<br />
wichtig?<br />
HGH: Am wichtigsten sind die Gesundheit<br />
und eine gewisse Zufriedenheit. Es<br />
geht darum, die eigene Persönlichkeit<br />
zu kennen und zu wissen, wofür man<br />
„brennt“. Und lassen Sie mich bitte an<br />
dieser Stelle den heiligen Augustinus<br />
zitieren, der so treffend sagte: „Nur wer<br />
sel<strong>be</strong>r brennt, der kann auch andere<br />
entzünden!“ Und glau<strong>be</strong>n Sie mir, ich<br />
ha<strong>be</strong> vor, sehr viele Menschen für meine<br />
Kunst zu entzünden.<br />
AGNES<br />
HUSSLEIN-ARCO:<br />
"Mit Leidenschaft<br />
und anspruchsvollem<br />
Geschmack trug<br />
Heidi Goëss-Horten<br />
eine Sammlung<br />
zusammen, die so<br />
elegant, raffiniert<br />
und vielseitig ist wie<br />
die Sammlerin selbst<br />
– mit dem gleichen<br />
Commitment zur<br />
Exzellenz, das<br />
sich durch all ihre<br />
Le<strong>be</strong>ns<strong>be</strong>reiche<br />
zieht."<br />
Was wollen Sie der Öffentlichkeit hinterlassen?<br />
HGH: Ein Stück meiner Leidenschaft –<br />
meine Kunstsammlung.<br />
REMBRANDT BUGATTI,<br />
Bouledogue Français, um 1905<br />
Ab April erhältlich in<br />
50 erlesenen Parfumerien Österreichs.<br />
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60 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 33 61
ÜBER<br />
SEHEN<br />
UND TROTZDEM<br />
IM PARNASS<br />
ANGEKOMMEN<br />
Das verkannte Genie Lucas Cranach<br />
der Jüngere und sein Einfluss auf die<br />
Renaissance<br />
LUCAS CRANACH DER J ÜNGERE (1515-1586), Lucretia, nach 1537, circa 1540 - 1545, Öl auf Holz<br />
Es gibt nur ganz wenige große Künstler, die von ihren Zeitgenossen,<br />
a<strong>be</strong>r auch in weiterer Folge von den Federführern<br />
der Kunstgeschichte derartig verschmäht und unterschätzt<br />
wurden, wie Lucas Cranach der Jüngere. Dieser kurze Abriss<br />
ü<strong>be</strong>r Le<strong>be</strong>n und Werk des genialen Künstlers soll dem wahren<br />
Talent des Säulenheiligen der Renaissancemalerei ein wenig<br />
Gerechtigkeit bringen.<br />
Text: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
W<br />
ie so oft zwischen Vätern<br />
und Söhnen herrscht<br />
eine un<strong>be</strong>schreibliche<br />
<strong>Art</strong> zwischen Devotheit<br />
und dem festen Entschluss<br />
zur Palastrevolte, so e<strong>be</strong>n auch im<br />
Hause Cranach. Ein Umstand, der nicht zuletzt<br />
dadurch geschuldet war, dass sich Lucas<br />
Cranach der Ältere, der seinen Namen von<br />
seiner Geburtsstadt Kronach ableitete, die<br />
edelsten Aufträge herauspickte, während er<br />
die Mittelmäßigen von seinen Angestellten,<br />
darunter auch seinen <strong>be</strong>iden Söhnen Hans<br />
und Lucas, abar<strong>be</strong>iten ließ. Ü<strong>be</strong>r den Vater ist<br />
nur <strong>be</strong>kannt, dass er mit eiserner Faust regier-<br />
te und seine Rolle als Patriarch im Hause und<br />
in der Werkstatt Cranach durch nichts und<br />
niemanden infrage stellen ließ.<br />
Zu Unrecht wurde Cranach der Jüngere <strong>be</strong>reits<br />
von seinen frühesten Biografen herabwürdigend<br />
dargestellt; so schrieb etwa Max<br />
Friedländer: Seine Zeichenkünste wären<br />
dünn und ausdrucksschwach gewesen, und<br />
Jakob Rosen<strong>be</strong>rg ging sogar so weit zu <strong>be</strong>haupten,<br />
die meisten seiner Bildkompositionen<br />
wären spröde und einfallslos gewesen.<br />
Und als ob diese Schmähungen nicht schon<br />
schlimm genug wären, erdreistete sich der<br />
Kunsthistoriker Gustav Friedrich Hartlaub<br />
zu der Aussage: „Es handelt sich <strong>be</strong>i dem jüngeren<br />
Cranach keinesfalls um ein Originalgenie,<br />
sondern <strong>be</strong>stenfalls um einen gediegenen<br />
Fortsetzer, der die Größe des Vaters dem<br />
aufkeimenden, gewandelten Zeitgeschmack<br />
einer jüngeren Generation aus merkantilen<br />
Gründen anzupassen suchte."<br />
Der Vater war in erster Linie dem Hof und<br />
seinen Hofstaat verschrie<strong>be</strong>n und schuf eine<br />
endlose Flut an Porträts und kann dadurch<br />
durchaus als Günstling der Reichen und<br />
Mächtigen seiner Zeit angesehen werden.<br />
Seine Söhne stellte er, sofern er sie ü<strong>be</strong>rhaupt<br />
zu seinen erlauchten Kunden mitnahm, allenfalls<br />
als talentfreie Handlanger dar. A<strong>be</strong>r<br />
nicht nur dieser unmenschliche Wesenszug<br />
des Vaters war für die geringe Wertschätzung<br />
des Jüngeren verantwortlich, vielmehr<br />
folgte die Cranach'sche Werkstatt der Idee,<br />
dass es keiner eigenen Handschrift des Einzelnen<br />
<strong>be</strong>durfte, sondern immer und immer<br />
wieder die Handschrift des einzigen Künstlers<br />
– des Vaters – zu setzen ist. Cranach war<br />
also kein Kunstatelier, sondern eine frühe<br />
Reproduktionsanstalt. Die geflügelte Schlange<br />
– das Wappentier der Cranachs – war<br />
eine <strong>Art</strong> Gütesiegel, a<strong>be</strong>r weit ab von einer<br />
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www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 63
ART HISTORY<br />
Signatur. Nachdem Hans a<strong>be</strong>r <strong>be</strong>reits 1537<br />
im Alter von nur 26 Jahren verstarb, bildeten<br />
Lucas der Ältere und Lucas der Jüngere, die<br />
nicht miteinander können, eine <strong>Art</strong> unheiliger<br />
Allianz – denn sie sind nicht in der Lage,<br />
gänzlich aufeinander zu verzichten.<br />
1<br />
(1) L.C.D.J., DESSAUER ABENDMAHL oder "Das<br />
A<strong>be</strong>ndmahl der Reformatoren", 1565, Epitaph für<br />
den Dessauer Fürsten Joachim – hier porträtiert<br />
sich CRANACH DER J ÜNGERE ein einziges mal selbst,<br />
als Mundschenk (2) L.C.D.J., KURFÜRST AUGUST<br />
VON SACHSEN (1526-1586), nach 1565, Öl auf Leinwand<br />
(3) L.C.D.J., KÄUFLICHE LIEBE, Teil eines Paars,<br />
vor 1565, Öl auf Holz.<br />
2<br />
Leider neigte auch die frühe Cranachforschung<br />
des 17. Und. 18. Jahrhunderts die<br />
schwächeren Werke sakrosankt dem Jüngeren<br />
zuzuschrei<strong>be</strong>n, was erneut zu einer<br />
Herabwürdigung seines Œuvres führte. Im<br />
19. Jahrhundert kam es dann durch zahllose<br />
romantisierende Kunsthistoriker zu einer<br />
regelrechten Verklärung des Renaissancemalers:<br />
Als einem vom steten Ringen nach<br />
eigener Perfektion <strong>be</strong>seeltem und zumeist<br />
einsamen Künstler, der zwischen den Bereichen<br />
Genie und Wahnsinn eine <strong>Art</strong> Drahtseilakt<br />
vollführt; man denke nur an Albrecht<br />
Dürer, Leonardo da Vinci oder Michelangelo<br />
Buonarroti. Letzterer zog im Übrigen<br />
seine aus Hundefellen gefertigten Schuhe so<br />
ungern aus, dass als er sich schließlich doch<br />
einmal dazu entschloss, sich <strong>be</strong>reits die Haut<br />
von den Füßen löste – so viel zur schmalen<br />
Grenze zwischen Genie und Wahnsinn.<br />
A<strong>be</strong>r auch in dieses Bild wollten die Werkstatt<strong>be</strong>trei<strong>be</strong>r<br />
nicht wirklich passen, sie waren<br />
weder Genies noch Wahnsinnige, <strong>be</strong>stenfalls<br />
von ihrer Ar<strong>be</strong>it Besessene. A<strong>be</strong>r auch in<br />
diesem permanenten Schaffensdrang konnte<br />
der Jüngere stets nur im ü<strong>be</strong>rgroßen Schatten<br />
seines Vaters stehen, der als Gründer der<br />
Werkstatt der Vorreiter der Reformation und<br />
ü<strong>be</strong>rhaupt als Säule der Gesellschaft galt.<br />
Lucas der Jüngere, war sozusagen dazu verdammt,<br />
der ewige Sohn zu blei<strong>be</strong>n, sodass<br />
Zeitgenossen ihn spöttisch als „der junge<br />
Herr Cranach, von Beruf Sohn“ <strong>be</strong>nannten.<br />
Im krassen Gegenzug zu einer Dynastie<br />
wie etwa jener der Bruegels, die stark die<br />
europäische Malerei des 17. Jahrhunderts<br />
<strong>be</strong>einflussten, war <strong>be</strong>i den Cranachs keinerlei<br />
Spezifikation erwünscht. Während etwa<br />
Jan Bruegel der Ältere, sich den Beinamen<br />
Samtbruegel aneignete, Pieter Bruegel gerne<br />
als der Bauernbruegel <strong>be</strong>zeichnete wurde<br />
und Pieter Bruegel der Jüngere sogar<br />
so weit ging, sich als der Höllenbruegel zu<br />
<strong>be</strong>zeichnen; genügten sich die Cranachs als<br />
„Cranachs“ – oder vielmehr als malerische<br />
Universaltalente. Man könnte mit Fug und<br />
Recht sagen, dass man eine starke Familienmarke<br />
aufzubauen suchte, wer also einen<br />
Cranach in Auftrag gab, der wusste auch,<br />
LUCAS CRANACH DER ÄLTERE (1472–1553), Judith mit dem Haupt des Holofernes, etwa 1530, Öl auf Lindenholz<br />
was er <strong>be</strong>kommen würde, nämlich künstlerische<br />
Qualität auf höchstem Niveau –<br />
allerdings nicht selten frei von jeglichem<br />
allegorischen Ideenreichtum. Böse Zungen<br />
<strong>be</strong>haupteten auch, dass man <strong>be</strong>i den Cranachs<br />
sogar aus umfangreichen Katalogen<br />
mit Vorschaugrafiken aussuchen konnten.<br />
Zeit seines Le<strong>be</strong>ns schufen die <strong>be</strong>iden<br />
Künstler grandiose Werke, hintergründige<br />
Porträts und teils zotenhafte und bösartige<br />
Allegorien und dennoch wurde dem Sohn<br />
nie die Anerkennung zu Teil, die ihm erst<br />
ab dem 19. Jahrhundert nach und nach angedeiht.<br />
Selbst in der Trauerrede, die am 14.<br />
Januar 1586 für ihn vom Pfarrer der Witten-<br />
<strong>be</strong>rger Schlosskirche gehalten wurde, verstrickte<br />
der Geistige die Le<strong>be</strong>n von Vater und<br />
Sohn so sehr, dass stellenweise die Idee aufkeimen<br />
könnte, es sei der Nachruf auf den<br />
Vater und nicht jener auf den Sohn. So war<br />
er auch im Tod an das väterliche Vermächtnis<br />
gekettet und wird wohl bis in alle Ewigkeit<br />
im Schatten des Älteren eine eher klägliche<br />
künstlerische Anerkennung erfahren.<br />
Vielleicht ruhte in dieser Verkennung seines<br />
eigentlichen Werkes auch ein gewisses Maß<br />
an Resignation, sodass es auch kein einziges<br />
Selbstbildnis von Lucas dem Jüngeren gibt.<br />
Lediglich in einer A<strong>be</strong>ndmahlszene, die er<br />
um 1565 als Epitaph für Fürst Joachim von<br />
Anhalt geschaffen hatte, porträtierte er sich<br />
als Mundschenk. Ob er nun tatsächlich ein<br />
durch und durch <strong>be</strong>scheidener Mann war<br />
oder einfach einer jener Söhne, die es nie wagen,<br />
aus dem Schatten des Ü<strong>be</strong>rvaters herauszutreten,<br />
Tatsache ist allerdings, dass nur<br />
wenige Künstler der Renaissance so schäbig<br />
<strong>be</strong>handelt wurden wie Lucas Cranach der<br />
Jüngere, denn wer nur einen flüchtigen Blick<br />
auf sein Porträtgemälde des Kurfürsten<br />
August I. von Sachsen aus den Jahren<br />
1565/70, welches übrigens in Wien zu <strong>be</strong>wundern<br />
ist, wirft – oder auch nur den ü<strong>be</strong>rreich<br />
verzierten Altar, der 1571 für die Herren von<br />
Schloss Augustusburg in Sachsen entstanden<br />
ist, <strong>be</strong>trachtet, der wird von der Größe<br />
des Jüngeren gewiss voll und ganz in seinen<br />
Bann gezogen. Als außergewöhnlich mögen<br />
auch noch die <strong>be</strong>iden Porträts von Martin<br />
Luther und Philipp Melanchthon sein – <strong>be</strong>ide<br />
aus 1562 – die der Nachwelt diese <strong>be</strong>iden<br />
großen Reformatoren erhalten ha<strong>be</strong>n.<br />
3<br />
Was nun a<strong>be</strong>r die Werkstatt selbst <strong>be</strong>trifft,<br />
die im Übrigen missgünstiger Weise als die<br />
„Witten<strong>be</strong>rger Bilderschmiede“ <strong>be</strong>zeichnet<br />
wurde, so ist deren Output auch nach heutigen<br />
Kriterien als gigantisch zu <strong>be</strong>werten. So<br />
sollen in etwa 5000 Werke entstanden sein,<br />
von denen mindestens an die 1000 bis heute<br />
erhalten sind, viele davon in Privat<strong>be</strong>sitz der<br />
Familien der ursprünglichen Auftragge<strong>be</strong>r.<br />
Diese Hyperproduktivität <strong>be</strong>i immer konstantem<br />
künstlerischem Anspruch lies natürlich<br />
auch das Geld im Kasten klingeln und<br />
so gehörte 1573 Lukas Cranach der Jüngere<br />
zu den sechs reichsten Bürgern Witten<strong>be</strong>rgs.<br />
Spät, sehr spät, nämlich knapp 500 Jahre nach<br />
seiner Geburt, wurde Lucas Cranach dem Jüngeren<br />
schließlich doch noch die Anerkennung<br />
zu Teil, die er zweifellos verdient, indem ihm<br />
die Stadt Witten<strong>be</strong>rg unter dem Titel „Cranach<br />
der Jüngere 2015 – Entdeckung eines Meisters“<br />
eine umfangreiche Personale widmete.<br />
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FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 65
ZWISCHEN<br />
LEBERKAS<br />
UND KAISER-<br />
SCHMARRN<br />
SIMON SCHWARZ im Interview mit <strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong><br />
Chefredakteur NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
Fotografie: JULIAN RONIGER<br />
Simon Schwarz zählt zu jenen Schauspielern, die man ganz einfach mögen muss.<br />
Er stellt sich nie in den Mittelpunkt, bringt uns zum Lachen, obwohl er von sich<br />
selbst <strong>be</strong>hauptet, eigentlich kein lustiger Mensch zu sein und hat für unser Fotoshooting<br />
stundenlang mit Le<strong>be</strong>rkäsesemmeln und Kaiserschmarrn posiert.<br />
Nikolaus Immanuel Köhler und Thomas Felfernig durften mit dem sympathischen<br />
Schauspieler ein persönliches Gespräch führen, während Julian Roniger den facettenreichen<br />
Künstler perfekt ins rechte Licht setzte.<br />
Könntest Du uns in kurzen Zügen deinen Werdegang<br />
schildern? Wie kamst du zur Schauspielerei?<br />
Das mag vielleicht komisch klingen, a<strong>be</strong>r eigentlich entstand<br />
es aus einer Optionslosigkeit heraus. Für irgendwas musste<br />
ich mich ja damals als junger Mann entscheiden, und da<br />
mein Vater Theaterwissenschaften studiert hatte und meine<br />
Mutter eine glühende Germanistin war, fiel die Wahl auf den<br />
Beruf des Schauspielers. Wäre mein Vater <strong>be</strong>ispielsweise ein<br />
Schreinermeister gewesen, wär ich heute vielleicht Tischler.<br />
Wo hast du deine schauspielerische Ausbildung erfahren?<br />
Am <strong>be</strong>rühmter Reinhardt-Seminar, von dem man ja bis in<br />
die 1980er-Jahre <strong>be</strong>hauptet hat, dass dort abgelehnte<br />
Bewer<strong>be</strong>r sogar mit Selbstmordgedanken spielten?<br />
Nein, das Reinhardt-Seminar hat mich eigentlich nie<br />
sonderlich gereizt. Ich bin schon mit sechzehn Jahren aus<br />
Österreich weg und war in Zürich auf der Akademie. Das hat<br />
sich daraus erge<strong>be</strong>n, dass ich mich dort <strong>be</strong>wor<strong>be</strong>n ha<strong>be</strong>, wo<br />
mir eine Absage am wenigsten ausgemacht hätte. Ich ha<strong>be</strong> ja<br />
interessanterweise den Großteil meines Le<strong>be</strong>ns im Ausland<br />
verbracht und eigentlich nur meine ersten sechzehn Jahre in<br />
Wien gewohnt.<br />
Und wie lange hat es dich dann in der Schweiz gehalten?<br />
Insgesamt acht Jahre. Und auch mein weiterer <strong>be</strong>ruflicher<br />
Werdegang ist eigentlich durchaus simpel. Ich wollte un<strong>be</strong>dingt<br />
Schauspieler werden, ha<strong>be</strong> alles versucht dafür zu ge<strong>be</strong>n und<br />
kann heute sagen: Es war genau die richtige Entscheidung.<br />
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FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 67
ART INTERVIEW<br />
Hat es dich von Anfang an immer schon zum Film gezogen?<br />
Nein, ü<strong>be</strong>rhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, mir war das alles zu<br />
wenig künstlerisch, ich wollte damals die ganz neuen Wege des<br />
Theaters <strong>be</strong>schreiten und da war wirklich alles da<strong>be</strong>i, von Ausdruckstanz<br />
bis hin zu Fäkalientheater, ein erklärtes Vorbild zu<br />
jener Zeit war der österreichische Tänzer, Choreograf und Theaterregisseur<br />
Johann Kresnik, der einfach Theater wieder zurück<br />
zur Provokation brachte. Denn Hand aufs Herz, das Theater,<br />
wie wir es heute kennen, oder <strong>be</strong>sser noch gesagt, konsumieren,<br />
ist ja in seinen Grundzügen stinklangweilig und ent<strong>be</strong>hrt<br />
jeglicher experimentellen Entwicklungsar<strong>be</strong>it. Ich glau<strong>be</strong>, dass<br />
das größte Problem des aktuellen Theaters darin <strong>be</strong>steht, dass es<br />
sich untrennbar an die sogenannte Hochkultur ketten lässt. Und<br />
das klassische Bildungsbürgertum ist ja nicht un<strong>be</strong>dingt als Vorreiter<br />
exzessiver Entwicklungen <strong>be</strong>kannt. (Lacht)<br />
Wir ha<strong>be</strong>n uns ja zu Beginn des Interviews darauf<br />
geeinigt, dass alle Fragen erlaubt sind (lacht). Daher<br />
meine Frage, wird man mit einem so einem eher<br />
gemütlichen und lustigem Gesicht nicht automatisch <strong>be</strong>i<br />
der Rollenverteilung in eine ganz <strong>be</strong>stimmte Schublade<br />
gesteckt; ich denke da mal an Johann Nestroy?<br />
Tatsächlich ha<strong>be</strong> ich in meinem Le<strong>be</strong>n noch nie einen Nestroy<br />
gespielt, ich wurde zwar schon öfters dafür angefragt, ha<strong>be</strong><br />
a<strong>be</strong>r immer dankbar abgelehnt. Dadurch, dass ich die meiste<br />
Zeit meiner Schauspielkarriere in der Schweiz und in Deutschland<br />
verbrachte, hatte ich den Vorteil, dort als „klassischer Österreicher“<br />
ganz anders <strong>be</strong>wertet zu werden und somit nahezu<br />
für „exotische“ Rollen Angebote erhielt. In Wien ist es klar,<br />
dass du wienerisch sprichst, in Deutschland ist das ein gewisses<br />
Extra. Außerdem bin ich auch sehr spät zur Komödie gekommen.<br />
Der Erste, der tatsächlich komödiantisches Potenzial<br />
in mir gesehen hat, war der grandiose Wolfgang Murn<strong>be</strong>rger.<br />
Auch wenn das jetzt vielleicht ein wenig komisch klingt,<br />
ha<strong>be</strong> ich mich dich immer sehr gut in Tschechows „Drei<br />
Schwestern“ in Rolle des Werschinin vorstellen können.<br />
Was sagst Du dazu?<br />
Also im deutschsprachigen Raum wäre das wahrscheinlich<br />
auch eine durchaus plausible Besetzung gewesen, und so war<br />
es auch zum Beginn meiner schauspielerischen Laufbahn, dass<br />
man mir immer nur Dramen, Dramen und nochmals Dramen<br />
angeboten hat. Und das, obwohl ich mich eigentlich immer für<br />
einen recht lustigen Typen gehalten ha<strong>be</strong>, zumindest nach außen,<br />
denn privat halte ich mich ehrlich gesagt für keinen sehr<br />
lustigen Typen. (Lacht) Und danach kam dann auch schon das<br />
Fernsehen mit ins Spiel und dort war ich komischer Weise sehr<br />
schnell für Verrückte und Psychopathen abonniert.<br />
A<strong>be</strong>r am Anfang war es tatsächlich eine Mischung aus<br />
dem Ferdinand aus Schillers Kabale und Lie<strong>be</strong> oder<br />
den Offizier aus Don Carlos mit seinem populärem<br />
Auftrittsschnaufer: Ganz Madrid in Waffen! Zu Tausenden<br />
umringt der wütende Soldat, der Pö<strong>be</strong>l den Palast. Prinz<br />
Carlos verbreitet, man sei in Haft genommen, sein Le<strong>be</strong>n<br />
in Gefahr. Das Volk will ihn le<strong>be</strong>ndig sehen oder ganz<br />
Madrid in Flammen aufgehen lassen?<br />
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FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 69
ART INTERVIEW<br />
Ja, so ungefähr ein Ferdinand, ein Offizier und mit viel Glück<br />
einen Romeo in der Provinz. Viele schöne Erinnerungen, a<strong>be</strong>r<br />
leider nix, wovon man gut le<strong>be</strong>n kann, schon gar nicht ab dem<br />
Zeitpunkt, wo man eine eigene Familie gründet. Da stellt sich<br />
dann e<strong>be</strong>n die Frage: Willst Du als Schauspieler ar<strong>be</strong>iten und<br />
e<strong>be</strong>n auch manchmal spielen, was kommt, oder willst Du als<br />
Schauspieler „Sein“ und Ar<strong>be</strong>itslosengeld <strong>be</strong>ziehen. Und ich<br />
persönlich war immer ein Gegner von der Idee: in Schönheit<br />
zu ster<strong>be</strong>n, also sich für alles zu gut zu sein.<br />
Ha<strong>be</strong>n Deiner Meinung nach unsere heimischen Bühnen<br />
tatsächlich noch das hohe Niveau, für das sie vor <strong>be</strong>ispielsweise<br />
zehn bis fünfzehn Jahren noch im gesamten<br />
deutschsprachigen Raum <strong>be</strong>kannt waren?<br />
Nein, das ha<strong>be</strong>n sie leider tatsächlich nicht mehr. Meiner Meinung<br />
nach ist das Theater in Österreich zu einer <strong>Art</strong> von Museumsprodukt<br />
geworden, wodurch auch der Anschluss zum jungen<br />
Publikum nahezu gänzlich verloren gegangen ist. Und auch<br />
seine unter Peymann noch wahrnehmbare politische Relevanz<br />
hat es in den vergangenen Jahren verspielt. Dennoch sehe ich im<br />
Wiener Volkstheater eigentlich ein sehr großes Potenzial, da das<br />
Haus mit seinen Ne<strong>be</strong>nbühnen eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />
bietet, ü<strong>be</strong>r die andere Bühnen gar nicht verfügen. Also da<br />
bin ich wirklich gespannt, ob man es an diesem Standort schafft,<br />
auch das junge Publikum wieder an Bord zu holen.<br />
Wie stehst Du zur heimischen Kulturförderung?<br />
Das ist so eine Sache. Ich vertrete ja die Meinung, dass sehr<br />
vieles, was unter dem Deckmäntelchen der Kulturförderung<br />
passiert, in Wahrheit Schlichtwegs eine <strong>Art</strong> von erweiterter<br />
Tourismusförderung ist. E<strong>be</strong>nso zu hinterfragen wäre meiner<br />
Ansicht nach die teilweise unglaubliche Aufgeblähtheit der<br />
einzelnen Kultur<strong>be</strong>trie<strong>be</strong>.<br />
Was denkst Du macht Deinen Typus als Schauspieler so<br />
<strong>be</strong>liebt?<br />
So etwas <strong>be</strong>antwortet man sel<strong>be</strong>r immer ein wenig ungern, weil<br />
immer so etwas wie Eitelkeit mitschwingt. Ich kann a<strong>be</strong>r nur sagen,<br />
dass gemessen an den Aufträgen, die ich ha<strong>be</strong>, mich das Kinound<br />
Fernsehpublikum scheinbar doch recht gerne sieht. (Lacht)<br />
Ist es a<strong>be</strong>r nicht vor allem auch dieses extreme Gefühl<br />
von Authentizität, das Du in deinen Rollen vermittelst.<br />
Sodass man sich immer wieder denkt: Der spielt ja gar<br />
nicht, der ist einfach so klass?<br />
Ich weiß nicht, ob man das als Authentizität <strong>be</strong>zeichnen kann,<br />
ich denke, es ist einfach zum einen meine <strong>Art</strong>, mich grundsätzlich<br />
auf alles einzulassen und zum anderen, dass ich Schauspielen<br />
immer als Mannschaftssport gesehen ha<strong>be</strong>. Ein Film<br />
wird ja nicht zuletzt dadurch gut, dass man untereinander<br />
auf wertschätzender Augenhöhe agiert hat. Das führt zu einer<br />
guten Stimmung am Dreh und das kommt dann wahrscheinlich<br />
auch <strong>be</strong>im Zuseher so an. Und was jetzt die Qualität des<br />
eigenen Schauspiels <strong>be</strong>trifft, vertrete ich die Meinung, dass,<br />
wenn Du <strong>be</strong>ginnst, Dich für zu gut zu halten, Du eigentlich<br />
schon verloren hast, dann <strong>be</strong>ginnt <strong>be</strong>reits das Egomanische<br />
und das ist ein sehr dünnes Eis. Ich versuche mich ganz einfach<br />
ständig zu hinterfragen, zu reflektieren und meinen Rollen<br />
den größtmöglichen Raum zu ge<strong>be</strong>n.<br />
Abgesehen von deinen unglaublich erfolgreichen E<strong>be</strong>rhoferkrimis,<br />
wie <strong>be</strong>ispielsweise Sauerkrautkoma,<br />
Griessnockerlaffäre und Le<strong>be</strong>rkäsjunkie bist du dem<br />
österreichischen Publikum natürlich auch immer noch<br />
als der „Burschi“ aus der Krimiserie Trautmann und als<br />
der Inkassoheinzi, der vielleicht einzige schwule Zuhälter<br />
der Filmgeschichte aus den heimischen Tatortfolgen<br />
<strong>be</strong>kannt. Würdest Du dich aufgrund dieser Charaktere<br />
als Volksschauspieler <strong>be</strong>titeln lassen?<br />
Ich glau<strong>be</strong> jetzt nicht un<strong>be</strong>dingt, dass ich ein Volksschauspieler<br />
bin, a<strong>be</strong>r ich hätte durchaus nichts dagegen, als einer gesehen<br />
zu werden. Auf alle Fälle ist es mir wichtiger, dem Volk<br />
zu gefallen, als einzelne Hochkulturkritiker zu <strong>be</strong>eindrucken.<br />
Mir ist ganz einfach wichtig, dass mich die Leute gerne<br />
sehen und mir meine Rollen voll und ganz abnehmen, denn<br />
wenn das gelingt, dann hast Du als Schauspieler eigentlich eh<br />
schon alles richtig gemacht.<br />
Apropos richtig gemacht. Du bist ja vor Kurzem zum<br />
dritten Mal Vater geworden und das mit einem doch erheblichen<br />
Abstand zu deinen <strong>be</strong>iden anderen Kindern.<br />
Machst Du jetzt, wo Du ja genau wie ich seit Kurzem<br />
zum Klub 50-Plus zählst, <strong>be</strong>i der Erziehung etwas gravierend<br />
anders?<br />
Ich bin in Erziehungsfragen einfach un<strong>be</strong>lehrbar. (Lacht)<br />
Und natürlich bin auch ich älter geworden, da mischt sich<br />
die sprichwörtliche Altersmilde mit der Altersmüdigkeit und<br />
versucht vieles ein wenig ruhiger anzugehen. Bei meinem<br />
ersten Sohn war ich dreiundzwanzig und ich werde nie vergessen,<br />
dass die Hebamme, als ich ihm zum ersten Mal im<br />
Arm hatte, zu mir gesagt hat: „Sie können auch ruhig mit ihm<br />
reden, der versteht Sie!“ Damals war ich halt wirklich jung<br />
und mit den Jahren verändert man sich und damit auch die<br />
Perspektive auf die Welt um einen herum.<br />
Letzte Frage: Lie<strong>be</strong>r Le<strong>be</strong>rkas oder Kaiserschmarrn?<br />
Wenn Du es ehrlich wissen willst, wenn es ned sein muss, am<br />
Liebsten keines von <strong>be</strong>iden. (Lacht)<br />
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FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 71
ART METIER<br />
KUNST MACHT<br />
GLÜCKLICH:<br />
Den Macher und den Betrachter<br />
Eine mutige Aussage! Und um diese<br />
zu untermauern, möchte Waltraud<br />
Allmer-Palden Sie herzlich dazu<br />
einladen, mit ihr eine gedankliche<br />
Reise zu <strong>be</strong>gehen, um jene These aus<br />
unterschiedlichen Standpunkten zu<br />
<strong>be</strong>leuchten: einmal aus der Perspektive<br />
des Künstlers; dann aus der des<br />
Kunst<strong>be</strong>trachters, und schließlich<br />
aus der Sichtweise einer Maltherapeutin<br />
und Kreativtrainerin.<br />
Text: WALTRAUD ALLMER-PALDEN<br />
WOZU KUNST?<br />
„Kunst ist die Vermittlerin des Unaussprechlichen“<br />
– Johann Wolfgang von Goethe<br />
K<br />
unst gibt es lange, <strong>be</strong>vor Menschen<br />
schrei<strong>be</strong>n konnten. Denken Sie doch an<br />
Höhlenmalereien z. B. an die von Lascaux,<br />
die vor ca. 20.000 Jahren entstanden sind.<br />
Kunst ist eine universelle Sprache, eine <strong>Art</strong> der<br />
Kommunikation, die auf unterschiedliche Weise in<br />
aller Welt auftritt: z. B. in Form von Musik, Tanz,<br />
Schauspiel, Dichtung, Malerei und vielen anderen.<br />
Hier im Speziellen möchte ich auf die Malerei und<br />
die Bedeutung des Bildes eingehen.<br />
So macht Kunst „unsichtbare“ Themen sichtbar,<br />
jene, die Menschen in ihrer Existenz seit Urzeiten<br />
CLAUDE MONET, Die japanische Brücke, etwa 1899, Öl auf Leinwand, National Gallery in London<br />
MICHELANGELO MERISI DA CARAVAGGIO, Judith enthauptet Holofernes, um 1598, Öl auf Leinwand, Galleria Nazionale d'<strong>Art</strong>e Antica at<br />
Palazzo Bar<strong>be</strong>rini, Rom<br />
<strong>be</strong>schäftigen. Jede Kultur drückt diese Themen auf<br />
ihre einzigartige Weise, ihrem Zeitgeist entsprechend<br />
und mit Hilfe der zur Verfügung stehenden<br />
Mittel mit einem <strong>be</strong>stimmten Zweck aus. So gesehen<br />
könnte man sagen, dass Kunst auf eine <strong>Art</strong> den<br />
Menschen und ihrem Stre<strong>be</strong>n dient. Doch wonach<br />
strebt der Mensch? Wonach stre<strong>be</strong>n Sie?<br />
Reduziert auf das Wesentliche, <strong>be</strong>haupte ich: "Nach<br />
einem glücklichen Le<strong>be</strong>n."<br />
Erlau<strong>be</strong>n wir uns im nächsten Schritt ü<strong>be</strong>r dieses<br />
Stre<strong>be</strong>n nach Glück mit dem folgenden Zitat nachzudenken:<br />
„Die Gesundheit des Menschen ist jene Grundlage,<br />
auf der deren wirkliches Glücklichsein und all ihre<br />
Kraft basiert.“<br />
WAS IST „GLÜCKLICHSEIN“?<br />
– Benjamin Disraeli<br />
Ne<strong>be</strong>n unzähligen anderen Möglichkeiten erlau<strong>be</strong><br />
ich mir, aus eigener Erfahrung, eine vorzustellen,<br />
die zwar banal klingen mag – ist a<strong>be</strong>r in letzter<br />
Konsequenz <strong>be</strong>deutungsvoll für die <strong>Art</strong> und Weise,<br />
wie man lebt, den Alltag gestaltet, welche Entscheidungen<br />
man trifft, wie man die Welt <strong>be</strong>trachtet und<br />
was man aus seinem Le<strong>be</strong>n macht:<br />
Glück ist ein Zustand, den man in erster Linie in<br />
seinem Inneren kreiert. Es kann <strong>be</strong>deuten, mit sich<br />
selbst in Frieden zu sein: ausgeglichen in der eigenen<br />
Mitte. Das wiederum bildet die Basis für innere<br />
Gesundheit; die <strong>Art</strong> und Weise, wie Sie denken,<br />
fühlen und letztendlich handeln. Diesen Zustand<br />
kann man nur selbst herstellen, und selbst dann,<br />
wenn in der Außenwelt ein Sturm tobt. Das ist keine<br />
einfache Ar<strong>be</strong>it, a<strong>be</strong>r auch keine Unmögliche.<br />
Es ist eine Tätigkeit, mit der wir uns <strong>be</strong>wusst oder<br />
un<strong>be</strong>wusst täglich <strong>be</strong>schäftigen, vergleichbar mit<br />
einem Schmied, der jeden Tag in seine Schmiede<br />
geht, um das Eisen zu bändigen.<br />
Da<strong>be</strong>i steht uns zur Seite eine wichtige Dienerin,<br />
die ich Ihnen nun vorstellen möchte: die Kunst. Die<br />
Kunst als Dienerin des Glücks und die Kunst als<br />
Glücksbringerin. Vielleicht ist sie nicht als solche<br />
auf den ersten Blick erkennbar, denn sie zeigt sich<br />
in unzähligen verschiedenen Gesichtern.<br />
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FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 73
ART METIER<br />
Warum das a<strong>be</strong>r so ist, möchte ich Ihnen im folgenden<br />
Abschnitt aufzeigen:<br />
WAS MACHT EIN KÜNSTLER?<br />
Betrachten Sie auf der vorherigen Seite das Bild<br />
von Caravaggio. Halten Sie kurz inne und nehmen<br />
Sie sich Zeit, es <strong>be</strong>wusst zu <strong>be</strong>trachten, da<strong>be</strong>i in sich<br />
selbst hinein hörend. Was <strong>be</strong>wirkt das Bild in Ihnen?<br />
Was sagt es Ihnen?<br />
Und nun <strong>be</strong>trachten Sie bitte das Bild von Claude<br />
Monet, gehen Sie genau gleich vor.<br />
Wahrscheinlich werden Sie die Erfahrung gemacht<br />
ha<strong>be</strong>n, dass das eine Bild, andere Gefühle, Gedanken,<br />
Erinnerungen und möglicherweise andere innere<br />
Bilder, sonstige Assoziationen und Regungen<br />
in Ihnen ausgelöst hat als das andere.<br />
DER KÜNSTLER<br />
Lassen Sie uns nun untersuchen, worin die Ar<strong>be</strong>it<br />
eines Künstlers <strong>be</strong>steht. Was ist der Inhalt eines<br />
künstlerischen Werks? Was ist die Botschaft der<br />
Kunst? Worü<strong>be</strong>r „sprechen“ Künstler in ihren Bildern<br />
und wie geht ein Künstler vor?<br />
Künstler bringen in ihrer Ar<strong>be</strong>it etwas zum Ausdruck,<br />
was mit dem Verstand allein nicht <strong>be</strong>greifbar ist; so<br />
wie Sie es gerade möglicherweise erfahren ha<strong>be</strong>n.<br />
Die Aufga<strong>be</strong> des Künstlers ist es also, unter anderem<br />
Gefühle, innere Bilder, Zustände, Erfahrungen,<br />
Erlebnisse in sichtbare Bilder zu ü<strong>be</strong>rsetzen<br />
und diese den Menschen zu präsentieren, um sie<br />
innerlich zu <strong>be</strong>wegen. Bilder erzählen Geschichten,<br />
die das Le<strong>be</strong>n schreibt und die jeder Mensch<br />
auf die eine oder andere <strong>Art</strong> <strong>be</strong>stimmt kennt:<br />
Dramen, Tragödien, Komödien. Geschichten von<br />
Lie<strong>be</strong> und Hass, Sehnsucht, Schmerz und Leid,<br />
Angst, Verlust, Tod, Trauer, Vergänglichkeit, Macht<br />
und Ohnmacht, Opfer, Scham, Armut, Reichtum,<br />
Sinn, Verzweiflung, Schuld und Sühne, Hochmut,<br />
Demut, Einsamkeit, Melancholie, Freude, Krieg<br />
und Frieden und vieles mehr. Künstler erreichen<br />
das, indem sie den Inhalt ihrer Werke aus den<br />
Schichten des Un<strong>be</strong>wussten <strong>be</strong>ziehen. Da<strong>be</strong>i nutzen<br />
sie ihre Kreativität, welche letztendlich auch<br />
von dort kommt, gepaart mit der <strong>be</strong>wussten Entwicklung<br />
ihres Handwerks, jahrelangen Beobachtungen<br />
und Studien künstlerischer Techniken, um<br />
ihre einzigartigen Kunstwerke hervorzubringen.<br />
DER BETRACHTER<br />
Wenden wir uns nun dem nächsten Standpunkt zu:<br />
dem des Kunst<strong>be</strong>trachters.<br />
MARK ROTHKO, ohne Titel (Black on Grey) – Ausschnitt, 1970, Acryl auf Leinwand, Solomon<br />
R. Guggenheim Museum, New York City<br />
Indem Sie ein Bild <strong>be</strong>trachten, gehen Sie, ob <strong>be</strong>wusst<br />
oder un<strong>be</strong>wusst, augenblicklich mit dem Bild<br />
in einen inneren Dialog. Wenn man sich dem Bild<br />
öffnet, fühlt man Gefühle und Gedanken aus dem<br />
Inneren heraus aufsteigen. Da<strong>be</strong>i entscheidet der<br />
Betrachter mit seiner Haltung, was er sehen möchte<br />
und wie er das Bild <strong>be</strong>wertet. Inspiriert durch das<br />
Bild kann es in diesem Reflexionsprozess vorkommen,<br />
dass man eigene bisherige Sicht-, Denk- und<br />
Handlungsweisen infrage zu stellen <strong>be</strong>ginnt, was<br />
weite Kreise ziehen kann. Das auch deshalb, weil<br />
die Kunst wie eine <strong>Art</strong> Spiegel wirkt, in dem man<br />
etwas in seinem Inneren erkennt, was einem selbst<br />
bisher verborgen war.<br />
Außerdem können Bilder auch trösten, Mut machen,<br />
als abschreckendes Beispiel dienen, warnen,<br />
friedlich stimmen, durch ihre Schönheit auf eine<br />
<strong>Art</strong> Ordnung schaffen, <strong>be</strong>ruhigen oder aufregen,<br />
a<strong>be</strong>r auf jeden Fall <strong>be</strong>wegen sie auf eine einzigartige<br />
Weise das Innere des Menschen.<br />
Der Besucher einer Ausstellung von Mark Rothko<br />
<strong>be</strong>richtet: „Wie wirkt das Bild auf mich? Was genau<br />
empfinde ich <strong>be</strong>im Betrachten? Ich schaue auf<br />
zwei monochrom-Far<strong>be</strong>n, sehe nur schwarz und<br />
grau. Im ersten Moment wirkt es einfach, wie wenn<br />
zwei Farbflächen auf die Leinwand gemalt wurden.<br />
Je länger ich auf das Bild a<strong>be</strong>r schaue, desto mehr<br />
trete ich mit mir selbst in Resonanz. Ich empfinde<br />
die Ganzheit, die Unfassbarkeit dieser Welt – des<br />
Universums. Alles erscheint für mich, vereint klar<br />
und <strong>be</strong>greifbar; das Wunder als Mensch auf dieser<br />
Erde le<strong>be</strong>n zu dürfen. Ich sehe Tag und Nacht, Hell<br />
und Dunkel, Licht und Schatten, o<strong>be</strong>n und unten.<br />
Ein anderes Mal empfinde ich Leere, Einsamkeit,<br />
<strong>be</strong>grenzt sein, Widerstand, Trostlosigkeit, Monotonie.<br />
Das Bild wirft mich <strong>be</strong>im Betrachten auf mich<br />
selbst zurück. Es ist fast wie mit einem Spiegel –<br />
wer blickt mir im Spiegel entgegen?“<br />
Vielleicht fragen Sie sich nun: „Wie kann ich selbst<br />
mit Kunst ein glücklicheres Le<strong>be</strong>n führen?“<br />
EIN MÖGLICHER WEG ZUM GLÜCK<br />
Ne<strong>be</strong>n Malkursen aller <strong>Art</strong> ladet die Maltherapie<br />
ein, auf eine <strong>Art</strong> selbst zum Künstler und Betrachter<br />
in einer Person zu werden: Zuerst wird gemalt<br />
und dann das Bild <strong>be</strong>trachtet.<br />
Als Maltherapeutin und Kreativtrainerin <strong>be</strong>gleite<br />
ich Menschen darin, Bilder zu malen, die aus<br />
ihrem Inneren kommen, in Zusammenhang mit<br />
dem Problem, das sie lösen möchten. Allein indem<br />
der Klient malt, können Probleme in den tieferen<br />
Schichten des Un<strong>be</strong>wussten gelöst werden. Zum<br />
anderen findet durch das anschließende Gespräch<br />
ein Reflexionsprozess statt. Bei diesem lernt der<br />
Klient seine Bildsprache zu verstehen und seinem<br />
gegenwärtigen Problem zuzuordnen. Dadurch findet<br />
er selbst zu einer Lösung und trainiert damit<br />
auch seine Kreativität.<br />
Durch Malerei können Sie Stück für Stück Inhalte,<br />
so wie talentierte Künstler, ins Bewusstsein bringen<br />
und aus einer anderen Perspektive <strong>be</strong>trachten.<br />
Nicht nur unangenehme, verdrängte Seiten ver<strong>be</strong>rgen<br />
sich im Un<strong>be</strong>wussten, sondern auch Talente<br />
und Fähigkeiten. Manchmal braucht es auch Mut<br />
dazu, uns von unserer <strong>be</strong>sten Seite zu zeigen. Kreativität<br />
ist ein Geschenk, das jeder Mensch von Natur<br />
aus in sich trägt. Nicht selten liegt dieser Schatz<br />
als ungenutztes Potenzial in unserem Un<strong>be</strong>wussten<br />
verborgen und wartet nur darauf, ans Tageslicht zu<br />
kommen, um unser Le<strong>be</strong>n zu erleichtern und zu<br />
<strong>be</strong>reichern. Ihn zu he<strong>be</strong>n kann wiederum Basis für<br />
Glück sein.<br />
In diesem Sinne: Kunst macht glücklich – den Macher<br />
und den Betrachter! Erlau<strong>be</strong>n Sie sich, zum Glücksschmied<br />
zu werden, indem Sie mal den Pinsel in die<br />
Hand nehmen und ein Bild aus Ihrem Inneren malen!<br />
Seien Sie sich <strong>be</strong>wusst, Sie schürfen nach verborgenen<br />
Schätzen, so wie ein Bergar<strong>be</strong>iter die Bodenschätze aus<br />
dem Inneren des Berges zutage fördert. In diesem Sinne:<br />
Glück auf!<br />
www.allmer.palden.com<br />
WALTRAUD ALLMER-PALDEN, Maltherapeutin, Kreativtrainerin<br />
und Lifecoach<br />
74 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 75
ART INTERVIEW<br />
LUXUS ,<br />
PFLEGE<br />
und ganz viel<br />
MENSCHLICHE WÄRME<br />
ERICH und BETTINA SUCHER-FREINBERGER<br />
im Exklusivinterview mit <strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong> Chefredakteur<br />
NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
Der Name der Schweizer Luxusmarke ZWYER ist aus dem<br />
Russischen entlehnt und <strong>be</strong>deutet dort so viel wie „Bestie“. Erich<br />
und Bettina Sucher-Frein<strong>be</strong>rger, die <strong>be</strong>iden Persönlichkeiten, die<br />
hinter dieser aufstre<strong>be</strong>nden Luxuspflegemarke stehen, sind<br />
allerdings alles andere als wilde Bestien. Sie gehören vielmehr zu<br />
den umsichtigsten und lie<strong>be</strong>nswürdigsten Entrepreneurs, die<br />
man sich nur vorstellen kann. Grund genug für AQ-<br />
Chefredakteur Nikolaus Immanuel Köhler, <strong>be</strong>i dem Power-Couple<br />
näher nachzufragen.<br />
76 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 77
ART INTERVIEW<br />
Pandemie noch erstre<strong>be</strong>nswert oder<br />
braucht Luxus einfach immer persönliche<br />
Beratung?<br />
Es braucht sowohl die persönliche Beratung<br />
als auch die Möglichkeit in einem Onlineshop<br />
einkaufen zu können. Natürlich wird<br />
in Post-Corona-Zeiten der Schwerpunkt erklärter<br />
Weise wieder auf der persönlichen<br />
Beratung liegen.<br />
Wo geht die Reise mit Zwyer Caviar<br />
Skincare hin?<br />
Zwyer-Caviar Skincare ist eine kostbare,<br />
edle Hautpflege mit einfachen, a<strong>be</strong>r vielfältig<br />
wirksamen Produkten, die einfach und<br />
effizient in der Anwendung sind. Künftig<br />
soll die Kollektion mit speziellen Problemlösern<br />
erweitert werden. Diese Marke wird<br />
gewiss auch durch Mundpropaganda noch<br />
ganz massiv an Bekanntheit gewinnen, da<br />
wir unumschränkt auf positive Kunden<strong>be</strong>wertungen<br />
treffen.<br />
Wie lange gibt es eure Schweizer-<br />
Luxusprodukte nun <strong>be</strong>reits am Markt?<br />
Zwyer Caviar Skincare ha<strong>be</strong>n wir in Österreich,<br />
in Deutschland und in der Schweiz<br />
2020 lanciert.<br />
Wie kam es zu der Idee, eine Luxuskosmetikmarke<br />
zu etablieren?<br />
Begonnen hat alles mit drei außergewöhnlichen<br />
Persönlichkeiten: dem Schweizer<br />
Produzenten für den exquisiten Zwyer<br />
Caviar für Hau<strong>be</strong>nrestaurants, einem der<br />
herausragendsten Forscher für innovative<br />
Technologien und einem Schweizer Produzenten<br />
mit dem Know-how für Luxuskosmetik.<br />
Das Ergebnis: Zwyer Caviar Skincare.<br />
Bei dieser exquisiten Hautpflegemarke<br />
wird die Königin des Kaviars, der Oscietra<br />
Kaviar aus einer nachhaltigen Wildzucht<br />
im Rio Negro in Uruguay in Südamerika<br />
verwendet. Dieser wird mit Gletscherwasser<br />
aus den Anden und portugiesischem<br />
Meersalz Flor de Sal veredelt, was<br />
eine herausragende Qualität ergibt und<br />
am liebsten von Spitzenköchen in Luxusrestaurants<br />
verwendet wird. Aufgrund<br />
der außergewöhnlichen Eigenschaften des<br />
Oscietra Kaviars ist die Idee, eine Luxuskosmetikmarke<br />
zu kreieren, entstanden.<br />
Was macht Zwyer Caviar Skincare so<br />
<strong>be</strong>sonders?<br />
Bei den Kosmetikprodukten wird die gleiche<br />
Oscietra Kaviar Qualität verwendet<br />
wie im Food Bereich! Eingefügt in einen<br />
Zwyer Caviar Wirkstoffkomplex wirkt<br />
dieser für die Haut wie ein Jungbrunnen:<br />
ein Superfood-Nährstoffcocktail <strong>be</strong>i einem<br />
gleichzeitigen Detox-Effekt mit einer <strong>be</strong>merkenswerten<br />
Verträglichkeit und Wirksamkeit.<br />
7 Produkte stellen ein kompaktes<br />
Pflegeprogramm dar, das eine Vielfalt an<br />
Leistungen bietet.<br />
Was sind die wichtigsten Punkte, die es zu<br />
<strong>be</strong>achten gibt, wenn man eine Luxuskosmetikmarke<br />
neu etablieren möchte?<br />
Die Qualität der Produkte, die Wirksamkeit<br />
und die Sicherheit der Verträglichkeit<br />
sowie die Autorisierung jener Parfümerien,<br />
die eine erstklassige Beratung bieten<br />
können.<br />
Ist der Begriff Swissness deiner Meinung<br />
nach wirklich als Luxusgarant zu sehen?<br />
Wenn ja, warum?<br />
Absolut! Produkte mit Schweizer Herkunft ha<strong>be</strong>n<br />
weltweit den <strong>be</strong>sten Ruf in Bezug auf Qualität,<br />
Leistung und Sicherheit. Es braucht lange,<br />
bis ein guter Ruf erreicht wird und braucht<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung, um gehalten<br />
zu werden.<br />
Warum wurde das Konzept, Zwyer<br />
Caviar Skincare ausschließlich an exklusiv<br />
selektierten Vertriebstellen anzubieten,<br />
gewählt?<br />
Weil diese Geschäfte durch ihre Erfahrung<br />
und Beratungskompetenz darauf spezialisiert<br />
sind, neue Konsumenten für Luxusmarken<br />
zu gewinnen und diese zu Stammkunden<br />
zu machen. Und weil Konsumenten<br />
sicher sein können, durch trainierte und<br />
motivierte Verkäufer die <strong>be</strong>ste Beratung für<br />
die Pflege ihrer Haut erhalten können.<br />
Wie wichtig ist in Zeiten von Corona der<br />
Vertrieb der Marke Zwyer im Online-Shop?<br />
Ist das Modell auch in Zeiten nach der<br />
Wie wichtig ist es in eurer Branche, eine<br />
einzigartige und exklusive Markenphilosophie<br />
zu schaffen?<br />
Es ist enorm wichtig! Eine klare Philosophie<br />
ermöglicht es potentiellen Konsumenten<br />
sich mit einer Marke, deren Werte und<br />
Leistungen zu identifizieren.<br />
Ist Luxus mit der aktuellen Corona-Pandemie<br />
ü<strong>be</strong>rhaupt noch moralisch vereinbar?<br />
ZwyerCaviar Skincare definiert Luxus auf<br />
eine neue Weise: Wert-voll statt Prunk-voll.<br />
Unsere exklusiven Kunden lie<strong>be</strong>n Luxusprodukte,<br />
doch gleichzeitig stehen Authentizität,<br />
Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit immer<br />
mehr im Vordergrund. Sie fragen immer<br />
deutlicher nach, wie etwas gemacht ist, was<br />
daran gut ist bzw. wer dahintersteht. Welche<br />
Substanzen kommen zum Einsatz und auf<br />
welche wird verzichtet? Zusammengefasst<br />
suchen unsere Kunden vertrauenswürdige<br />
Produkte mit ökologischem und ethischem<br />
Bewusstsein sowie einer nachvollziehbaren<br />
Preisgestaltung. Und gerade in Zeiten einer<br />
Krise tut es oftmals so unvergleichlich gut,<br />
wenn man sich selbst oder seinen Lie<strong>be</strong>n<br />
echten Luxus angedeihen lässt.<br />
78 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 79
ELISABETH<br />
WEDENIG<br />
Himmelszelt, 2019,<br />
Öl und Acryl auf<br />
Leinen,<br />
140 x 140 cm<br />
Bilder<br />
aus und in<br />
eine Welt<br />
ELISABETH WEDENIG<br />
Text: ULLI STURM<br />
F<br />
Fantastisch und eigenwillig sind die<br />
Bilder der Künstlerin und sie erzählt<br />
mit ihnen unzählige Geschichten<br />
rund um die menschliche Figur, um Wirklichkeit,<br />
Traum und Erinnerung. Immer gelingt es<br />
ihr, einen unvergleichlichen Kosmos auf die<br />
Leinwand zu zau<strong>be</strong>rn, der die üblichen Sehgewohnheiten<br />
herausfordert und den Betrachter<br />
mitnimmt auf eine Reise voller Illusion, Imagination<br />
und Reminiszenz.<br />
Wedenig geht es nicht darum, die Wirklichkeit<br />
abzubilden, sondern ihr etwas hinzuzufügen,<br />
sie um Facetten ihrer Gedankenwelt zu <strong>be</strong>reichern.<br />
Ihre Kompositionen setzen sich meist<br />
aus unterschiedlichen Teilen, aus Zitaten, Fotografien,<br />
Traumsequenzen und ihren eigenen<br />
Erinnerungen und Wahrnehmungen zusammen.<br />
Die einzelnen Bildelemente ordnet sie<br />
neu verzerrt und ü<strong>be</strong>rlagert sie verdeckt oder<br />
entwickelt sie weiter und lässt daraus eine<br />
enorme bildnerische Vielfalt entstehen. Sie<br />
zeigt, was ihre subjektive Bildwelt ausmacht<br />
und wie sie sie in Malerei ü<strong>be</strong>rsetzt, indem<br />
sie Altes durch Neues ergänzt und Realem Erträumtes<br />
gegenü<strong>be</strong>r stellt.<br />
Sie hält in Reise- und Traumtagebüchern mit<br />
dem Bleistift fest, was sie an inneren und äußeren<br />
Momenten <strong>be</strong>rührt und in ihren klein- und<br />
großformatigen Bildern <strong>be</strong>haupten sich die gezeichneten<br />
Passagen selbst<strong>be</strong>wusst ne<strong>be</strong>n dominanteren<br />
malerischen Bildelementen. Der Strich<br />
definiert das Motiv, gibt der Idee und dem Gedanken<br />
die Form und strukturiert gleichzeitig<br />
die Bildfläche. Wedenig verzichtet da<strong>be</strong>i <strong>be</strong>wusst<br />
auf eine zentrale Perspektive, vielmehr<br />
entstehen ihre narrativen Bilder aus dem Bauch<br />
heraus. In einem langen Malprozess lässt sie<br />
sich trei<strong>be</strong>n und nimmt sich die Freiheit der Geschichte<br />
ihren Lauf zu lassen. Die Hand folgt<br />
dem Kopf und Schritt für Schritt, Schicht für<br />
Schicht wachsen die unterschiedlichen Motive<br />
auf der Leinwand zu einem großen Ganzen zusammen.<br />
Es ist nicht leicht festzumachen, welche<br />
Motivik eigentlich im Mittelpunkt ihrer Ar<strong>be</strong>iten<br />
steht. Gefühlsmäßig würde man vielleicht dazu<br />
tendieren, der menschlichen Figur eine zentrale<br />
Rolle zuzusprechen, a<strong>be</strong>r angesichts der Vielfalt<br />
an Tierdarstellungen, der Opulenz einer üppigen<br />
Pflanzenwelt und dem unvermittelten Auftauchen<br />
von fantastischen Mischwesen fällt eine<br />
Entscheidung letztlich schwer.<br />
Vielleicht auch deshalb, weil Elisa<strong>be</strong>th Wedenig<br />
Reales, Erfundenes und Allegorisches ineinander<br />
verschwimmen lässt und abstrakte und<br />
gegenständliche Motive sich frei auf der Malfläche<br />
<strong>be</strong>wegen dürfen. Durch einen ständigen<br />
Wechsel der Perspektive macht sie die Leinwand<br />
zu einer unendlichen Projektionsfläche.<br />
Augenscheinlich ist auch immer wieder das<br />
Konzept und der Mut der Künstlerin zum Unvollendeten,<br />
zum explizit Fragmentarischen.<br />
80 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 81
ART PEOPLE<br />
2<br />
1<br />
Die ungrundierte Leinwand ist für sie der<br />
ideale Bildraum für die Zeichnung. In gebündelten,<br />
schnell und gekonnt gesetzten Strichen<br />
nimmt das Motiv – oder Teile davon – Gestalt<br />
an. Mit Pinsel und Far<strong>be</strong> hebt sie oftmals nur<br />
einzelne Teil<strong>be</strong>reiche hervor, setzt Akzente<br />
und verstärkt die Plastizität. Unkonventionell<br />
und keiner Logik folgend <strong>be</strong>lässt sie einzelne<br />
Bildteile ganz farbfrei und gibt den Blick frei<br />
auf die Zeichnung und damit auf eine Leichtigkeit<br />
und Transparenz, die dem Betrachter<br />
scheinbar eine Tür zum Entstehungsprozess<br />
ihrer Bilder öffnet.<br />
Doch wer versucht, die Gedanken- und Motivwelt<br />
der Künstlerin zu enträtseln, hat schon verloren.<br />
Wozu auch das Rätsel lösen? Liegt nicht<br />
genau darin ein Teil der Anziehungskraft und<br />
des Reizes ihrer Ar<strong>be</strong>iten? Auch<br />
wenn wir darauf konditioniert<br />
sind, alles verstehen zu wollen<br />
und jedem ersichtlichen Motiv<br />
einen Kontext zuzuordnen, können<br />
wir lernen, dass Wedenigs<br />
Bilder deshalb so reizvoll sind,<br />
weil sie exakt mit dieser "Verweigerung<br />
des Erklärbaren" spielt. Trotz der Tatsache,<br />
dass manche Szenen eindeutig lesbar sind,<br />
reißt der Erzählfaden immer wieder ab und es<br />
knüpfen sich neue Assoziationen, die unser Sehen<br />
und Denken vor sich hertrei<strong>be</strong>n. Das Geheimnisvolle<br />
ihrer bildnerischen Erzählungen<br />
wird nicht zuletzt auch durch die Poesie ihrer<br />
Bildtitel unterstrichen. Mit poetisch-lyrischen<br />
Sprachbildern lässt die Künstlerin zusätzliche<br />
ganze Welten von Bildern im Kopf entstehen.<br />
Fotografie: © Peter Schaflechner<br />
ELISABETH WEDENIG<br />
*1980, lebt und ar<strong>be</strong>itet in Kärnten und Wien. 1998–1999<br />
Lettische Kunstakademie in Riga, Klasse für Malerei.<br />
1999–2005 Akademie der bildenden Künste Wien, Lehramt.<br />
2001 Kunstakademie von Athen, Klasse für<br />
Malerei. 2004–2008 Akademie der bildenden Künste<br />
Wien, Studium für bildende Kunst, unter anderem <strong>be</strong>i<br />
Hu<strong>be</strong>rt Schmalix und Amelie von Wulffen. Ausstellungen<br />
und Projekte im In- und Ausland, 2020 Erhalt österreichisches<br />
Staatsstipendium für bildende Kunst.<br />
www.elisa<strong>be</strong>thwedenig.at<br />
1<br />
E. WEDENIG<br />
Teil einer Serie:<br />
leaving the island to<br />
<strong>be</strong>come an island,<br />
2020/21,<br />
Aquarell auf Papier,<br />
30 x 25 cm<br />
2<br />
E. WEDENIG<br />
Eiland, 2020,<br />
Öl und Acryl auf Leinen,<br />
100 x 140 cm<br />
82 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 83
LUXURY<br />
TRAUMDOMIZILE IMMOBILIEN ALS INVESTITION EXCLUSIVE TOPLAGEN<br />
SCHÖNE<br />
AUSSICHTEN<br />
BLEIBEN<br />
GEFRAGT…<br />
GANZ GLEICH, OB MAN DEN FINANZIELLEN<br />
ASPEKT ODER DEN TATSÄCHLICHEN BLICK VON<br />
DER DACHTERRASSE MEINT, INVESTOREN UND<br />
KUNDEN SIND ZURZEIT BESONDERS INTENSIV<br />
AUF DER SUCHE NACH IMMOBILIEN, DIE IN<br />
JEDER HINSICHT SCHÖNE AUSSICHTEN BIETEN.<br />
Bildquelle: www.bueroinfo.at
ART ESTATE<br />
DAS BESONDERE<br />
BEWOHNEN<br />
ELEGANTE<br />
MÉNAGE À TROIS<br />
Den Spirit erle<strong>be</strong>n, die Zukunft<br />
denken. Die historische Substanz, die<br />
modernen Materialien und das klare<br />
und offene Raumkonzept erge<strong>be</strong>n eine<br />
charmant-elegante Ménage à trois.<br />
Das Wohnen in der<br />
BERGGASSE 35 ist mit<br />
einer <strong>be</strong>sonderen <strong>Art</strong><br />
von Erfahrung<br />
verbunden. Es erfüllt<br />
seinen Zweck, a<strong>be</strong>r<br />
erschöpft sich nicht<br />
darin. Denn Le<strong>be</strong>n ist<br />
mehr wert.<br />
BERGGASSE 35<br />
A PLACE TO CALL HOME<br />
Die „Berggasse 35“ ist ein historischer Ort der Verbindungen.<br />
Nach Plänen von Franz von Neumann<br />
wurde hier im Jahr 1898 die Centrale II des Staatstelefons,<br />
ein Vermittlungsamt, errichtet. Heute schafft<br />
der Bauträger Stix & Partner inmitten des 9. Wiener<br />
Gemeinde<strong>be</strong>zirk zeitgemäße und höchst luxuriöse<br />
Wohnlandschaften der Extraklasse.<br />
EIN IDEALES WOHN- UND KULTURQUARTIER<br />
Das Servitenviertel gilt als geschichtsträchtiges Grätzel<br />
mit dörflichem Charme und magischer Atmosphäre<br />
inmitten Wiens. In der Berggasse, diesel<strong>be</strong> Straße,<br />
in der auch der Vater der Psychoanalyse, Sigmund<br />
Freud einst residierte und ordinierte, ist nun diese<br />
Perle des Immobilienmarktes zu finden. Auch das<br />
Palais Festetics ist in unmittelbarere Reichweite zu<br />
finden sowie auch die ehemalige Arztpraxis des<br />
<strong>be</strong>rühmten Sozialdemokraten „Victor Adler“ ist einer<br />
der geschichtlichen Hotspots, die um die „Berggasse<br />
35“ herum zu finden sind.<br />
EIN HISTORISCHER ORT DER VERBINDUNGEN<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts konnte ein Gesprächspartner<br />
nur ü<strong>be</strong>r das Vermittlungsamt erreicht<br />
werden. Da es in Wien <strong>be</strong>reits 1928 ü<strong>be</strong>r<br />
100.000 Teilnehmer gab, wurde in der Berggasse<br />
35 ein spezifisch wienerisches Wählsystem entwickelt.<br />
Eine Kombination aus Nummern und<br />
Zahlen, die später im Zuge der Internationalisierung<br />
aufgege<strong>be</strong>n werden musste. Der damals<br />
eigens dafür vorgesehene Telegrafensaal<br />
ist heute die „Grand Etage“ und bietet Platz für<br />
modernen, schöngeistigen Luxus in Form eines<br />
erstklassigen Penthouses.<br />
EIN MODERNES<br />
WOHLFÜHLDOMIZIL<br />
Zeitgemäß adaptiert präsentiert sich die „Grand Etage“.<br />
Leicht geschwungen und wellenartig angeordnet, erstrecken<br />
sich die Raumlandschaften ü<strong>be</strong>r zwei Stockwerke.<br />
Historische Baukultur und moderne Architektur erge<strong>be</strong>n<br />
ein ästhetisches Gesamtbild.<br />
Größe, Offenheit und Weitsicht auf mehreren E<strong>be</strong>nen.<br />
Die gelungene Fusion von Loft-, Gründerzeit- und Prachtarchitektur<br />
erschließt mehr als nur den Raum – atem<strong>be</strong>rau<strong>be</strong>nde<br />
Perspektiven und eine exklusive Atmosphäre<br />
schaffen die perfekten Voraussetzungen für ein <strong>be</strong>wegtes<br />
und inspiriertes Le<strong>be</strong>n. So fehlt es in der Wohnung auch<br />
zum Beispiel nicht an einer Orangerie oder bahnbrechenden<br />
Aussichten ü<strong>be</strong>r Wien.<br />
{<br />
Entwickler: STIX UND PARTNER<br />
Detailinformationen zu den einzelnen Einheiten<br />
finden Sie auch auf der Projektwebsite:<br />
WWW.BERGGASSE35.AT<br />
{<br />
LUFT ZUM<br />
ATMEN UND RAUM<br />
ZUM DENKEN:<br />
Ein <strong>be</strong>sonderes<br />
Highlight stellen auch<br />
die hohen Räume dar,<br />
welche vor allem für<br />
Sammler von<br />
moderner Kunst<br />
sicherlich noch von<br />
ästhetisch großem<br />
Nutzen sein werden.<br />
86 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 87
ART ESTATE<br />
Die geschmackvoll kombinierte<br />
EINRICHTUNG aus landestypischen<br />
Antiquitäten, funktionellen<br />
Mö<strong>be</strong>ln und Beleuchtungskörpern<br />
fügt sich wunderbar in<br />
das historische Schloss und<br />
verleiht ihm ein modernes Flair.<br />
SCHLOSS SELTENHEIM<br />
thront erha<strong>be</strong>n auf einem<br />
großen eiszeitlichen Findling<br />
inmitten der romantischen<br />
Kärntner Bergwelt unweit des<br />
Wörthersees und bietet<br />
daher einen wunderbar freien<br />
Blick auf die herrliche<br />
Landschaft.<br />
EIN ANWESEN<br />
MIT UNGLAUBLICHER<br />
VIELFALT<br />
Mit dem Schloss können ne<strong>be</strong>n der<br />
optional zu erwer<strong>be</strong>nden Kunstsammlung<br />
auch ein Badehaus am Wörthersee sowie<br />
ü<strong>be</strong>r 40 Hektar Grund rund um das<br />
Schloss erwor<strong>be</strong>n werden.<br />
HERRLICH LUXURIÖS:<br />
SCHLOSS<br />
SELTENHEIM<br />
steht zum Verkauf<br />
Mit dem Kärntner Schloss Seltenheim, was so viel wie<br />
„Haus des Glücks“ <strong>be</strong>deutet, steht sicherlich einer<br />
der herausragendsten Immobilien des Landes zum<br />
Verkauf. Nur 10 Minuten vom Wörthersee und von<br />
Klagenfurt bietet diese perfekt sanierte Schlossanlage<br />
auf rund 1.400 m² Nutzfläche jeglichen Luxus.<br />
Ne<strong>be</strong>n den klassischen Attributen eines Schlosses<br />
wie Kapelle, Bibliothek und Schlosspark verfügt<br />
es ü<strong>be</strong>r jeglichen modernen Le<strong>be</strong>nskomfort bis hin<br />
zum Hubschrau<strong>be</strong>rlandeplatz. Zusätzlich <strong>be</strong>steht die<br />
seltene Möglichkeit, die mit viel persönlicher Passion<br />
ü<strong>be</strong>r Jahrzehnte zusammengetragene Ausstattung<br />
und Kunst dazu zu erwer<strong>be</strong>n. Diese reicht von<br />
landestypischen Antiquitäten aus der Gotik bis<br />
hin zum Biedermeier und umfasst auch eine große<br />
Sammlung an Gemälden und Skulpturen namhafter<br />
Künstler des 20./21. Jahrhunderts.<br />
Rund 20 schöne Zimmer, ein Wellness<strong>be</strong>reich mit<br />
Sauna, Dampfbad und Fitnessraum, ein Weinkeller,<br />
eine moderne loftartige Bibliothek und eine barocke<br />
Kapelle stehen zur Verfügung. Der weitläufige<br />
Schlosspark mit Tennisplatz und dem ca. 3.000 m²<br />
großen Badeteich mit Badehaus regen zum Seele<br />
baumeln lassen an. Das Anwesen wird von einem 27<br />
Loch Golfplatz malerisch gesäumt.<br />
Zur Geschichte: Die Ursprünge des Schlosses reichen<br />
bis ins 12. Jahrhundert zurück. Es ging durch die<br />
Hände klingender Adelsnamen wie u. a. den Familien<br />
Liechtenstein-Murau, Windischgrätz und zuletzt Habsburg-Lothringen.<br />
Ende des 20. Jahrhunderts erwarb<br />
der jetzige Eigentümer Dr. Walter Mosser das Schloss.<br />
Er schuf hier einen idealen Ort für seine opulente<br />
Kunstsammlung und gleichzeitig ein unvergleichliches<br />
Gesamtkunstwerk. Da die nächste Generation<br />
andere Pläne hat, verlegt das Ehepaar Mosser seinen<br />
Wohnsitz und macht Platz für die Visionen des nächsten<br />
Schlossherrn.<br />
Die Kernfragen des Le<strong>be</strong>ns: „Woher kommen wir<br />
und wohin gehen wir“ <strong>be</strong>wegt Herrn Mosser und er<br />
fand in Professor Ernst Fuchs, „einem Mit<strong>be</strong>gründer<br />
der Schule des fantastischen Realismus, einen idealen<br />
Partner, diese Themen in Kunstwerke zu verwandeln“.<br />
So entstanden <strong>be</strong>eindruckende Skulpturen, die die<br />
Einfahrt zum Schloss säumen und sich auf dem<br />
weitläufigen Areal des Schlossparkes allerorten in<br />
prachtvoller und anregender Form präsentieren.<br />
Im Schloss selbst finden sich Gemälde unter anderem<br />
von Jakob Canziani, Franz Defregger, Karl Truppe,<br />
Zoran Music, Karl Brandstätter, Wolfgang Hutter,<br />
Arik Brauer, Otto Mühl, Jahn Knap, Werner Berg<br />
und Gerald Thomaschütz. Diese sind gekonnt<br />
kombiniert mit Bronzeskulpturen wie dem Jüngling<br />
von Magdalens<strong>be</strong>rg, Urteil des Paris, Krieger, Tänzer,<br />
Radfahrer sowie anderen Kunstwerken aus Bronze und<br />
Porzellan.<br />
Schloss Seltenheim möge ein „Haus des Glücks“<br />
auch für den nächsten Schlossherrn werden!<br />
{<br />
Schlossmakler: HENDRICH REAL ESTATE GMBH<br />
Mag. Evelyn Hendrich, MSc. Tel. +43 1 934 65 74-200<br />
Detailinformationen finden Sie auch auf der<br />
Website: WWW.HENDRICHREALESTATE.COM<br />
{<br />
88 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 89
ART ESTATE<br />
EIN MEISTER DER<br />
MATERIALIT ÄTEN<br />
Die einfache<br />
Formensprache<br />
sowie die hochwertigen<br />
Materialien<br />
stellen perfekte<br />
Voraussetzungen für<br />
<strong>be</strong>sonderes Le<strong>be</strong>n<br />
und Wohnen dar.<br />
Uns liegt daran,<br />
EIN MEISTERWERK DES STAR-ARCHITEKTEN<br />
CROWND<br />
by Chipperfield<br />
Ein grandioses Projekt <strong>be</strong>nötigt auch einen<br />
grandiosen Architekten. Dieser wurde in<br />
Form des Star-Architekten Sir David Chipperfield<br />
gefunden. Er zählt wohl zu einer<br />
der etabliertesten Persönlichkeiten der<br />
zeitgenössischen Architektur und wird<br />
von Experten stets in die Top 10 Könner<br />
seiner Zunft gereiht. Alle seine Projekte<br />
einen die Konzentration auf das Wesentliche<br />
und vor allem auf die Bedürfnisse der<br />
Menschen, die diese Gebäude nutzen.<br />
CROWND by Chipperfield stellt sein<br />
erstes Wohnbauprojekt in Wien dar und<br />
findet sich im dreizehnten Wiener Gemeinde<strong>be</strong>zirk<br />
wieder. Hietzing verbindet<br />
pulsierendes Le<strong>be</strong>n, sehenswerte Geschichte,<br />
erholsames Grün, <strong>be</strong>ste Kulinarik<br />
und Wohnen auf höchstem Niveau.<br />
Ein perfekter Standort also, für das österreichische<br />
Debut des Star-Architekten.<br />
Dazu kommt die große Erfahrung und<br />
Kennerschaft hinsichtlich einer perfekten<br />
Lage und einer sich permanent positiv<br />
entwickelten Marktlage des dafür verant-<br />
wortlich zeichnenden Projektentwickler<br />
CROWND Estates und dessen versierter<br />
Geschäftsführer Maximilian Kneussl.<br />
LUXUS PUR IN DEN DREI WOHNANLAGEN<br />
Die drei Stadtvillen verfügen ü<strong>be</strong>r 20<br />
Apartments mit Wohnflächen von 40<br />
bis 330 Quadratmetern mit großzügigen<br />
Außenflächen inklusive grandiosem Weitblick<br />
ü<strong>be</strong>r Wien. Wellness-Oasen laden<br />
zum Entspannen & Kraft tanken ein. Ein<br />
Concierge Service ist e<strong>be</strong>nfalls im Leistungsumfang<br />
enthalten. Dieser kümmert<br />
sich im Zuge regelmäßiger Kontrollrundgänge<br />
um Sicherheit, Sau<strong>be</strong>rkeit und Ordnung<br />
im Wohnhaus.<br />
Der gewohnt hochklassige Chipperfield-<br />
Minimalismus, der vor allem für Sammler<br />
moderner Kunst ein wahrer Traum<br />
ist, sowie die hochwertigen Materialien<br />
und die hervorragenden Services machen<br />
CROWND by Chipperfield zu einem der<br />
spannendsten und anspruchsvollsten Bauprojekte<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
AUSSERGEWÖHNLICHES<br />
GARTENGESTALTUNGS-<br />
KONZEPT<br />
Die absolute Ruhelage auf einer Anhöhe<br />
im Grünen mit Blick auf Wien ist ein purer<br />
Luxus. Rund um die Villen findet sich ein<br />
<strong>be</strong>eindruckender Baum<strong>be</strong>stand: Die vielen<br />
Birken, Schwarzföhren und Eschen sind<br />
Seelen<strong>be</strong>ruhiger für Menschen und Lieblingsplatz<br />
zahlreicher Vögel. In <strong>be</strong>ster Harmonie<br />
mit dem Bestand sieht das durchdachte<br />
Konzept grüne Wände, vertikale<br />
Beete sowie <strong>be</strong>pflanzte Atriumhöfe vor.<br />
Räume<br />
zu schaffen,<br />
die das Le<strong>be</strong>n<br />
tagtäglich<br />
<strong>be</strong>reichern.<br />
Um eine ANGENEHME ATMOSPHÄRE eines Wohn<strong>be</strong>reiches zu schaffen, braucht es vor allem folgende<br />
zwei Ingredienzien: das richtige Raumklima und eine Wohlfühl-Temperatur. In den Apartments ist für<br />
<strong>be</strong>ides gesorgt. Dies wird durch die Kombination verschiedenster hoch moderner Komponenten erzielt.<br />
{<br />
Detailinformationen zu den<br />
einzelnen Einheiten finden<br />
Sie auch auf der Projektwebsite<br />
CROWNDBYCHIPPERFIELD.COM<br />
{<br />
Wir sind Akteure des Wohn- und Städtebaus und realisieren<br />
mittlere bis große Entwicklungen. Unsere Kernkompetenz liegt in<br />
der Finanzierung und Verwertung von Immobilien: Gewer<strong>be</strong>- oder<br />
Wohnimmobilien, Eigen- oder Drittprojekte. Stets verfolgen wir das<br />
Ziel, intelligente und ü<strong>be</strong>rdurchschnittliche Lösungen zu finden, die<br />
die lokalen Gege<strong>be</strong>nheiten reflektieren und positiv <strong>be</strong>einflussen.<br />
90 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
STIX + PARTNER IMMOBILIEN A - 1010 WIEN, FLEISCHMARKT www.art-quarterly.com<br />
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2021 AQ 91
ART TOPIC<br />
LEGENDÄRE<br />
WELTKUNST<br />
UND WO SIE<br />
ZU FINDEN IST<br />
Text: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER Fotografie: STEFAN OLAH<br />
92 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 93
ART ESTATE<br />
IN DER GESCHICHTE DER KUNST NAHMEN FRAUEN<br />
ALS FÖRDERERINNEN IMMER WIEDER SCHLÜSSEL-<br />
ROLLEN EIN – VON DER ÄGYPTISCHEN KÖNIGIN HATS-<br />
HEPSUT ÜBER MÄZENINNEN DER RENAISSANCE WIE<br />
MARIE DE MEDICI BIS ZUR LEGENDÄREN PEGGY<br />
GUGGENHEIM – DENNOCH WERDEN IHRE LEISTUN-<br />
GEN ALS SAMMLERINNEN BIS HEUTE NUR WENIG<br />
ANERKANNT. EINE ANALYSE VON ARTNEWS ZEIGT,<br />
DASS SICH UNTER DEN TOP 200 SAMMLERN LEDIG-<br />
LICH 10 PROZENT (ALLEIN AGIERENDE) FRAUEN<br />
FINDEN – DER ANTEIL AN MUSEUMSGRÜNDERINNEN<br />
LIEGT DERZEIT BEI 18 PROZENT.<br />
Nachdem Frauen jedoch in der<br />
Kunstwelt immer stärkere Präsenz<br />
zeigen – ob als Künstlerinnen,<br />
Kuratorinnen, Händlerinnen<br />
oder Museumsdirektorinnen<br />
– ist klar, dass auch Sammlerinnen<br />
zu diesem Wandel <strong>be</strong>itragen.<br />
Viele dieser modernen Sammlerinnen<br />
eint das Anliegen, ihre<br />
private Leidenschaft für die<br />
Kunst einem breiteren Publikum<br />
näherzubringen, die Kunst<br />
von ihren Wohnzimmern in den<br />
Raum öffentlichen Diskurses zu<br />
bringen.<br />
Heidi Goëss-Horten ist in diesem<br />
Kontext eine Visionärin – sie geht<br />
einen großen Schritt weiter und<br />
baut aus privaten Mitteln ein<br />
eigenes Museum, um der Kunst,<br />
mit der sie lebte, einen Raum zu<br />
ge<strong>be</strong>n, der für alle Interessierten<br />
zugänglich ist. Beim Erwerb der<br />
Kunstwerke ging es ihr um mehr<br />
als eine reine Zurschaustellung<br />
– ein großes Anliegen von Heidi<br />
Goëss-Horten ist die Vermittlung<br />
und Zugänglichkeit der Kunst<br />
auch für jene, die sonst nicht in<br />
den Genuss der hochkarätigen<br />
Werke kommen würden.<br />
So in etwa darf man sich die Vision und Vorstellung der Kunstsammlerin<br />
Heidi Goëss-Horten vorstellen, als es, nachdem ein<br />
<strong>be</strong>merkenswerter Standort im Herzen Wiens gefunden war,<br />
daran ging das passende architektonische Gesamtkonzept für Ihr Museum<br />
zu finden.<br />
Hier<strong>be</strong>i muss natürlich dem Umstand Rechnung getragen werden, dass<br />
ü<strong>be</strong>r drei Jahrzehnte hinweg kein ähnliches Bauprojekt musealer Natur<br />
in Österreich umgesetzt wurde. Dadurch ha<strong>be</strong>n auch nicht allzu viele<br />
Architekturbüros tatsächliche Kompetenz an dieser <strong>be</strong>sonders fordernden<br />
Aufga<strong>be</strong>nstellung.<br />
Ein Ort muss von Geschichte geschwängert sein und gleichsam <strong>be</strong>reit,<br />
die Zukunft immer und immer wieder aufs Neue zu gebären. Wer solche<br />
Wünsche hegt, dem steht freilich nicht der Sinn nach einem Neubau irgendwo<br />
im urbanen Niemandsland, nein, eine solche Museumsstifterin<br />
vom Kali<strong>be</strong>r einer Heidi Goëss-Horten sucht das Spezielle, das Kleinod<br />
inmitten jener Meile, in der die Kultur den eigentlichen Herzschlag<br />
ausmacht. Zwischen Staatsoper und Al<strong>be</strong>rtina wurde schließlich auch<br />
ein Ort gefunden, der Historie wie auch eine spürbare Ausrichtung in<br />
die Zukunft vermittelt, es handelt sich da<strong>be</strong>i um das Innenhofgebäude<br />
des Hanuschhofes.<br />
EIN MUSEUM HAT PER<br />
SE NICHT NUR DEN AUFTRAG,<br />
DEN KUNSTWERKEN RAUM<br />
ZU BIETEN, VIELMEHR SOLL<br />
ES EINE HOMOGENE HEIMAT<br />
FÜR DIESE DARSTELLEN<br />
Heidi Goëss-Horten<br />
94 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 95
ART ESTATE<br />
EIN ORT MIT GESCHICHTE: Wo früher das Palais Erzherzog Friedrichs untergebracht war, findet man bald Weltkunst ersten Ranges.<br />
ARCHITEKTUR – CHRONOLOGIE EINER FINDUNG<br />
TRADITION TRIFFT AUF MODERNE: So wird der neue Kunst-Hotspot Wiens, gestaltet von the<br />
next ENTERprise Architects architects, aussehen.<br />
Erzherzog Albrechts Adoptivsohn und Er<strong>be</strong> war sein Neffe<br />
Erzherzog Friedrich (1856-1936), der mit Kriegsausbruch 1914 von<br />
Kaiser Franz Joseph zum O<strong>be</strong>rkommandierenden ernannt wurde<br />
und durch seine nunmehr vermehrte Anwesenheit in Wien<br />
andere Mobilitäts<strong>be</strong>dürfnisse hatte als seine Vorfahren. Er ließ<br />
die 50 Jahre alte Reithalle seines Onkels abreißen. Dann folgte<br />
der Entwurf eines vorerst nur als trockener Zweckbau angedachten<br />
„Kanzleigebäudes“. Dessen im Herbst 1914 schließlich ausgeführte<br />
Version nach Planung des Baumeisters Hugo Schuster wurde a<strong>be</strong>r<br />
schließlich doch noch mit repräsentativen Elementen wie Eckrustika,<br />
Gaupen und Ovalfenstern, sogenannten Ochsenaugen, versehen.<br />
Im Erdgeschoß <strong>be</strong>her<strong>be</strong>rgte es keine Pferde mehr, sondern<br />
<strong>be</strong>reits Automobile. Die drei O<strong>be</strong>rgeschoße boten Raum für Dienstbotenwohnungen,<br />
die ü<strong>be</strong>r einen gedeckten Gang mit den Straßentrakten<br />
des Baukomplexes verbunden waren. Der Bedarf für diese<br />
spezielle Bauaufga<strong>be</strong> eines Wohnpalais-Ne<strong>be</strong>ngebäudes mit Autogarage<br />
im Erdgeschoss sowie oft auch Dienstwohnungen darü<strong>be</strong>r<br />
hatte sich seit der Erfindung des Automobils und der Ausstattung<br />
erster vermögender Haushalte damit <strong>be</strong>reits des Öfteren erge<strong>be</strong>n.<br />
Nach der Enteignung des Wiener Besitzes von Erzherzog Friedrich<br />
(inklusive Al<strong>be</strong>rtina und Grafiksammlung) durch die Habsburgergesetze<br />
1919 ging das Kanzleigebäude, der gebaute Nachfahre<br />
der fürstlichen Reithallen, in den Besitz der Republik ü<strong>be</strong>r, die den<br />
Bestand im nunmehrigen „Hanuschhof“ für Zwecke der Bundestheater<br />
nutzte. Jüngst wurde das ehemalige Kanzleigebäude an Heidi<br />
Goëss-Horten verkauft, die dort in einem Umbau der Wiener<br />
Architekten von the next ENTERprise bis 2022 ihr Privatmuseum<br />
erbauen lässt.<br />
Für dieses Museum und seine spektakuläre Sammlung, die erstmals<br />
2018 von Agnes Husslein im Leopold Museum der Öffentlichkeit<br />
präsentiert wurde, konnte ein idealer Standort zwischen<br />
der Wiener Oper und der Al<strong>be</strong>rtina gefunden werden: Im Innenhof<br />
der großen gründerzeitlichen Blockrand<strong>be</strong>bauung des Hanuschhofes,<br />
dem Sitz der österreichischen Bundestheaterverwaltung,<br />
wurde um 1900 ein Verwaltungsgebäude in einem historisierenden<br />
Pariser Stil mit Mansardendach errichtet. Zuletzt war dort das<br />
Opernmuseum untergebracht. Im Jahr 2019 hat Heidi Goëss-Horten<br />
das Haus erwor<strong>be</strong>n und mit dem Architektenwett<strong>be</strong>werb den<br />
Startschuss für die Realisierung des Privatmuseums gege<strong>be</strong>n. Die<br />
drei Projekte interpretierten den Umbau des charmanten, nunmehr<br />
Palais Goëss-Horten genannten Stöcklgebäudes auf sehr<br />
unterschiedliche Weise. Der Entwurf des Wiener Büros the next<br />
ENTERprise architetcs (Ernst J. Fuchs & Marie-Therese Harnoncourt)<br />
wurde prämiert, der Bau sollte Anfang 2020 <strong>be</strong>ginnen.<br />
Im Siegerprojekt von the next ENTERprise präsentiert sich das Museum<br />
dem Besucher, der die Tordurchfahrt des Hanuschhofes ne<strong>be</strong>n<br />
der Staatsoper passiert, in einer stimmungsvollen Hofsituation:<br />
Mit Kletterpflanzen an den Fassaden des Hofgebäudes und einem<br />
kleinen, von Sitzmöglichkeiten gesäumten Vorplatz mit mittelgroßem<br />
Baum erinnert sie etwa an alte Pariser Innenhöfe. Der Haupteingang<br />
liegt direkt gegenü<strong>be</strong>r der Tordurchfahrt an der Nordwestecke<br />
des Gebäudes, aus der im Erdgeschoss ein ü<strong>be</strong>rdeckter<br />
Vor<strong>be</strong>reich als Zugang „herausgeschnitten“ ist. Weitere Öffnungen<br />
liegen an der Westfassade zum Vorplatz und einer Eventfläche sowie<br />
an der Südseite für Anlieferung und Ne<strong>be</strong>ntreppenhaus.<br />
"Durch die Museumsgründung lässt Heidi Goëss-Horten die Welt<br />
an ihrer herausragenden und vielseitigen Sammlung teilha<strong>be</strong>n und<br />
ermöglicht allen Interessierten ein privates Kunsterlebnis exklusiver<br />
Natur. Für diesen Mut, unkonventionell und frei von politischer<br />
Einflussnahme zu handeln, gebührt ihr großer Respekt."<br />
– Agnes Husslein-Arco<br />
96 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 97
ART ESTATE<br />
Nach dem ü<strong>be</strong>rdeckten Vor<strong>be</strong>reich und einem kleinen Empfangsraum<br />
<strong>be</strong>tritt der Besucher sogleich den zentralen Ausstellungsraum,<br />
der sich ü<strong>be</strong>r die gesamte Tiefe des Gebäudes und<br />
ü<strong>be</strong>r drei Geschosse bis zur Traufhöhe erstreckt. Dieses Volumen<br />
ersetzt die innere Kubatur und den rückseitigen Lichthof<br />
des Bestandes ü<strong>be</strong>r die fünf Achsen im mittleren Bereich. Die<br />
nördlich und südlich-anschließenden Quertrakte des Bestandes<br />
rahmen die Zentralhalle und nehmen die Erschließungen, kleinere<br />
Ausstellungsräume, Manipulationsräume, Büros, Aufzüge<br />
und Sanitärräume auf.<br />
FOTOGRAF STEFAN OLÁH<br />
dokumentiert den Baufortschritt.<br />
Unten rechts<br />
entsteht <strong>be</strong>reits die<br />
Tragfläche für die erste<br />
Ausstellungse<strong>be</strong>ne.<br />
In das zentrale Großvolumen sind ü<strong>be</strong>r dem Erdgeschoß zwei<br />
Ausstellungse<strong>be</strong>nen „eingehängt“. Diese Plattformen ü<strong>be</strong>rspannen<br />
die Ausstellungsflächen komplett stützenfrei und werden an<br />
den Untersichten vollflächig für Beleuchtungselemente genutzt.<br />
Die annähernd quadratische Grundfläche der Zentralhalle misst<br />
rund 20 x 20 m. Die darü<strong>be</strong>r eingehängten Plattformen des ersten<br />
und zweiten O<strong>be</strong>rgeschosses sind als Rechtecke ausgebildet,<br />
die rund 13 x 15 m <strong>be</strong>ziehungsweise 14 x 17 m messen. Das geringere<br />
Flächenausmaß im Vergleich zur Grundfläche der Halle<br />
ermöglicht es, diese Plattformen um rund 30 Grad im Gegenuhrzeigersinn<br />
bzw. Uhrzeigersinn zu drehen, sodass sie mit je zwei<br />
diagonal gegenü<strong>be</strong>rliegenden Ecken an die Außenwände des<br />
Zentralraums stoßen und dort fixiert werden können.<br />
Die Verdrehung der <strong>be</strong>iden Plattformen mit geringerer Fläche<br />
ü<strong>be</strong>r der größeren Erdgeschoßfläche sowie innerhalb der Außenwände<br />
der Halle ergibt dreieckige Öffnungen zwischen den<br />
Plattformkanten und den Außenwänden des Zentralraumes. So<br />
entstehen vertikale Lufträume verschiedenen Zuschnitts, die abwechslungsreiche<br />
Durchblicke von jeder der drei Ausstellungse<strong>be</strong>nen<br />
auf jede andere ermöglichen. Die Vorderseite des Hauses<br />
kann innen als dreigeschossig durchfenstertes Interface mit dem<br />
Außenraum erlebt werden. Somit bieten sich den Besuchern<br />
gleich mehrere alternative Wege durch die Ausstellungen. Alle<br />
drei E<strong>be</strong>nen können a<strong>be</strong>r auch einzeln ü<strong>be</strong>r das Haupttreppenhaus<br />
im Nordflügel des Hauses oder barrierefrei ü<strong>be</strong>r den dort<br />
situierten Personenlift erreicht werden.<br />
Der Erdgeschoß-Saal öffnet sich an der Westfassade in zwei<br />
Achsen auf den Museumsvorplatz und die Eventfläche. Diese<br />
<strong>be</strong>festigten Freiflächen gehen in eine Grünfläche ü<strong>be</strong>r, die als<br />
Skulpturengarten genutzt werden kann und den Außenraum<br />
des Museums mit Sitzmöglichkeiten zur Kontemplation nach<br />
oder vor dem Museums<strong>be</strong>such dreiecksförmig <strong>be</strong>grenzt. An der<br />
Südwestecke des Gebäudes liegen im Erdgeschoß und im ersten<br />
O<strong>be</strong>rgeschoß zwei kleinere Ausstellungsräume direkt ü<strong>be</strong>reinander.<br />
Zusätzlich bietet das erste O<strong>be</strong>rgeschoß noch zwei weitere<br />
Kabinette, die in der Nordwestecke und im Osten des Südtraktes<br />
liegen, wodurch fast die gesamte Fläche dieser E<strong>be</strong>ne Ausstellungszwecken<br />
in verschiedensten Konstellationen nutzbar gemacht<br />
wird. Im zweiten O<strong>be</strong>rgeschoß liegt das fünfte Kabinett.<br />
Ü<strong>be</strong>r die dreiläufige U-Treppe im Nordtrakt oder die zweiläufige<br />
U-Treppe im Südtrakt erreicht man das dritte O<strong>be</strong>rgeschoß<br />
ein großzügig ausgebautes Dachgeschoß. Hier sind Büros vorgesehen.<br />
Eine Dachterrasse bietet hier für die Mitar<strong>be</strong>iterInnen<br />
und ForscherInnen Zugang zum Freiraum und somit eine ideale<br />
Fläche für Entspannung und Reflexion.<br />
98 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 99
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Die Pandemie hat alle Branchen mit voller Wucht getroffen und auch die Immobilienbranche<br />
war davon nicht un<strong>be</strong>rührt. Einige Immobilien-Assetklassen ha<strong>be</strong>n stark<br />
gelitten i. e. Hotellerie und Gewer<strong>be</strong>immobilien.<br />
Wohnimmobilien wiederum<br />
hatten ein stabileres Jahr. Eine Herausforderung,<br />
welche es in diesem Zusammenhang<br />
zu meistern galt, hatten<br />
alle in dieser Branche gemeinsam: das<br />
eigene Immobilienvorha<strong>be</strong>n gut und vor<br />
allem ü<strong>be</strong>rhaupt finanzieren zu können.<br />
Auch die Finanzierungsexperten<br />
von Fonto Capital hatten anfangs<br />
ihre Bedenken, da das Unternehmen<br />
erst kurz vor dem Ausbruch der<br />
Pandemie gegründet wurde.<br />
Es hat sich jedoch schnell gezeigt, dass<br />
speziell gerade diese ungewisse Zeit die<br />
Finanzierungsbranche noch dynamischer<br />
hat werden lassen und maßgeschneiderte<br />
Lösungen mit <strong>be</strong>gleitender Beratung gefragter<br />
sind als je zuvor.<br />
Durch die Corona-Krise hat sich die<br />
Nachfrage nach Mezzaninekapital (hoch<br />
verzinstes Kapital, welches von Projektentwicklern<br />
als Substitut für Eigenkapital<br />
verwendet wird) spürbar erhöht. Die<br />
Banken ha<strong>be</strong>n sich entschlossen, durch<br />
die Gesundheitskrise gewisse Assetklassen<br />
(<strong>be</strong>ispielsweise Hotels) restriktiver zu<br />
finanzieren bzw. ihre Eigenkapitalforderungen<br />
für andere Klassen deutlich zu erhöhen<br />
und leider kam es im Zuge dessen<br />
auch aus Kapazitätsgründen zu verspäteten<br />
Auszahlungen / verbindlichen Finanzierungszusagen.<br />
Um diese entstandenen<br />
Kapitallücken durch fehlende Senior Finanzierungen<br />
zu füllen, ha<strong>be</strong>n Immobilienentwickler<br />
vermehrt auf alternative<br />
Finanzierungsmöglichkeiten gesetzt. Und<br />
das mit großem Erfolg.<br />
ARIK ALAEV, Fonto Capital GmbH Founder & CEO,<br />
Finanzierungs<strong>be</strong>rater<br />
Fonto Capital GmbH ist ein unabhängiges<br />
Beratungs- und Investmentunternehmen,<br />
das sich vor allem auf den Immobilienmarkt<br />
in Österreich und Deutschland spezialisiert<br />
hat und dort mittlerweile professionell<br />
und erfolgreich agiert.<br />
Die Firma konzentriert sich vor allem auf<br />
Beratungsmandate innerhalb der Immobilienbranche<br />
und bietet Strukturierungsund<br />
Finanzierungslösungen (Eigenkapital-,<br />
Mezzanine-, Senior- und Whole-Darlehensfinanzierung)<br />
für Immobilienprojekte ü<strong>be</strong>r<br />
alle Assetklassen hinweg an. Fonto Capital<br />
versteht sich als solide Brücke zwischen<br />
Immobilienentwickler und Investor. Wir<br />
genießen das Vertrauen von internationalen<br />
Fonds und Investoren, die <strong>be</strong>reits ü<strong>be</strong>r<br />
€55 Mio. an Mezzanine-Kapital in von uns<br />
geprüften Projektentwicklungen in Österreich<br />
und Deutschland platziert ha<strong>be</strong>n.<br />
Unser Zugang ist einfach erklärt: Geld in<br />
Immobilien anzulegen<br />
ist eine gute<br />
als auch solide<br />
Ü<strong>be</strong>rlegung, wirft<br />
a<strong>be</strong>r in der Regel<br />
lediglich eine niedrige<br />
einstellige Rendite<br />
ab. Als Finanzier<br />
somit Investor<br />
in einem<br />
Immobilienprojekt<br />
zu fungieren, ermöglicht,<br />
eine zweistellige<br />
Rendite zu<br />
generieren. Darü<strong>be</strong>r<br />
hinaus <strong>be</strong>steht<br />
die Möglichkeit, das<br />
Geld nach Fertigstellung<br />
des Projekts<br />
direkt in<br />
Form von errichteten<br />
Wohnungen<br />
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erle<strong>be</strong>n<br />
Autonom agierende Rasenmäher-<br />
Roboter sind ein aufstre<strong>be</strong>nder Trend<br />
und die Nachfrage nach diesen modernen<br />
und luxuriösen Maschinen<br />
steigt ungemein an. Dementsprechend<br />
gibt es auch eine große Auswahl<br />
an Angeboten und Möglichkeiten.<br />
<strong>Art</strong> <strong>Quarterly</strong> präsentiert<br />
einen heimischen Familien<strong>be</strong>trieb,<br />
der Ihnen eine Sorglos-Allround-<br />
Lösung bietet.<br />
e<strong>be</strong>nfalls enthalten. Auf Wunsch werden die<br />
selbstständigen Rasenmäher auch zu Beginn<br />
der kalten Jahreszeit abgeholt und gegen<br />
Ende dieser auch wieder installiert.<br />
Wenn Sie sich für diesen Sommer auch den<br />
Traum vom eigenen Rasenmäher-Roboter<br />
erfüllen wollen oder einfach nur Ihr Wissen<br />
zu diesem Thema anreichern wollen, so<br />
steht Ihnen "Best4Garden-Wien" unter den<br />
unten angeführten Kontaktdaten jederzeit<br />
gerne zur Verfügung:<br />
i<br />
Tel. +43 664 9255218<br />
Mail: office@<strong>be</strong>st4garden-wien.at<br />
www.facebook.com/<strong>be</strong>st4gardenWien<br />
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W<br />
ohl jeder mit einer schönen<br />
Gartenanlage weiß, diese<br />
wird vor allem durch das Erscheinungsbild<br />
des Rasens stark geprägt!<br />
Dieser präsentiert sich sozusagen als die<br />
Visitenkarte der Grünanlage. Ganz klar<br />
ist es deshalb auch, dass dieses Stück Natur<br />
dann auch dementsprechend gehegt<br />
und gepflegt wird. Damit ist jedoch auch<br />
oft ein großer Aufwand verbunden, dem<br />
nicht jeder un<strong>be</strong>dingt mit größter Motivation<br />
und Freude nachgehen will. Wie gut,<br />
dass es die neuen selbststeuernden und<br />
-ar<strong>be</strong>itenden Rasenmäher-Roboter gibt.<br />
Das wird sich wohl so manch technisch<br />
versierter Gartenherr oder e<strong>be</strong>n -dame,<br />
intelligenterweise denken. Schnell führt also<br />
der Weg zum Computer oder zu einer Flut<br />
von Prospekten und Katalogen. Genauso<br />
rasch wird a<strong>be</strong>r auch klar, dass das Angebot<br />
von ungemein hohem Ausmaß ist. Zu vergleichen<br />
fällt schwer, und außerdem variieren<br />
noch dazu die Preise ganz gewaltig.<br />
EIN EXPERTENDUO SORGT FÜR<br />
INDIVIDUALLÖSUNGEN<br />
Mauer, eine grüne Idylle inmitten des 23. Wiener<br />
Gemeinde<strong>be</strong>zirks. Mauer ist a<strong>be</strong>r auch<br />
der Stadtteil, von dem aus Franc und Tina<br />
Pisek ihr Unternehmen „Best4Garden-Wien“<br />
führen. Viele Kunden aus Ostösterreich ha<strong>be</strong>n<br />
sie <strong>be</strong>reits mehr als nur glücklich gemacht.<br />
Was die geheime Wunderrezeptur<br />
zu diesem Erfolg ist, verrät uns der Selfmademan<br />
Franc Pisek: „Da wir von Verkauf,<br />
Beratung, Montage bis hin zur Wartung<br />
alles mit Fachexpertise ü<strong>be</strong>rnehmen,<br />
sind auch viele unserer Kunden im Endeffekt<br />
zu der für sie <strong>be</strong>sten Rasenmäher-<br />
Roboter-Lösung gekommen. Das jedoch<br />
ohne großen Stress oder dergleichen. Man<br />
kann also sagen, wir schnüren ein Sorglos-Allround-Paket<br />
für alle Kundinnen und<br />
Kunden!“ „Dazu kommt natürlich auch unsere<br />
jahrelange Erfahrung auf diesem Gebiet<br />
sowie die Bereitschaft, auch an Sonn- oder<br />
Feiertagen im Einsatz zu sein“, ergänzt seine<br />
Frau und Geschäftspartnerin Tina Pisek.<br />
Die höchstmögliche Qualität ist <strong>be</strong>i dem<br />
unternehmerischen Power-Duo natürlich<br />
„Part of the Business“, <strong>be</strong>ziehungsweise Teil<br />
des von ihnen gebotenen Luxusgefühls. So<br />
kommt unter anderem die Installation der<br />
Rasenmäher-Roboter gänzlich ohne Lärm<br />
aus. Das ist auf die flüsterleise und umweltfreundliche<br />
Akkuka<strong>be</strong>lverlegemaschine zurückzuführen.<br />
Schmutz oder ungewünschte<br />
Ne<strong>be</strong>neffekte treten natürlich e<strong>be</strong>nfalls nicht<br />
auf. Um ihr Leistungsvolumen abzurunden,<br />
ist der Premium-Winter-Service, welcher<br />
den Roboter auch ü<strong>be</strong>r den Winter fit hält,<br />
102 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 103
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Jahrgangs 1972 gekeltert wurde. Dieser<br />
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Rotwein wurde von Fachgrößen wie<br />
oder für einen <strong>be</strong>geisterten Hauskoch. Auch<br />
Wine Spectator mit 95 Punkten <strong>be</strong>wertet<br />
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104 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 105
ART BOOKS<br />
TATTOO<br />
1730S-1970S / H. S. PRIVATE COLLECTION<br />
HENK SCHIFFMACHER, NOEL DANIEL<br />
TASCHEN, 2020<br />
ISBN: 978-3-8365-6935-4<br />
In den letzten vierzig Jahren hat der legendäre<br />
Tätowierkünstler und Historiker Henk Schiffmacher<br />
all sein Herzblut in diese Sammlung<br />
gesteckt und Originalzeichnungen (in der Branche<br />
als Flash <strong>be</strong>kannt), Lithografien, Radierungen,<br />
Tätowierinstrumente, Gemälde, Fotos, Poster, Ladenschilder,<br />
Designs und sonstige <strong>Art</strong>efakte aus<br />
aller Welt zusammengetragen – darunter extrem<br />
seltene Vintage-Flash-Blätter von <strong>be</strong>deutenden<br />
Meistern der frühen westlichen Tätowierung.<br />
Dieser 700-seitige Band dokumentiert in fünf<br />
Kapiteln Schiffmachers Le<strong>be</strong>nswerk und die<br />
weltweite Verbreitung und Vielfalt dieser <strong>be</strong>sonderen<br />
Kunstform – darunter Tätowierungen der<br />
Māori und der Insel<strong>be</strong>wohner des Südpazifiks,<br />
der alten Traditionen Asiens und der Ursprünge<br />
der alten westlichen Schule in Europa und den<br />
Vereinigten Staaten. Das Buch, zugleich<br />
Geschichtsbuch, Kunstbuch und faszinierendes<br />
Memoire, <strong>be</strong>wegt sich durch<br />
ü<strong>be</strong>r 200 Jahre Tätowiergeschichte von<br />
den 1730er bis in die 1970er-Jahre<br />
und zeigt intime Einblicke in das Le<strong>be</strong>n<br />
der Tattoo-Künstler, deren persönliche<br />
Kämpfe und Triumphe, ihre <strong>be</strong>ruflichen<br />
Risiken und den kreativen Mut, die ihre<br />
Geschichte prägten.<br />
Abgerundet wird der Band durch ein<br />
Dutzend von Schiffmachers Originalillustrationen<br />
in seinem unnachahmlichen<br />
Stil und eine persönliche Einführung. In<br />
diesen privaten Reflexionen <strong>be</strong>schreibt<br />
er seinen Werdegang als Künstler und<br />
Sammler sowie die eigene faszinierende<br />
Sicht auf den Weg dieser Kunst vom<br />
Underground zum Mainstream. Zugleich<br />
erfährt man all die a<strong>be</strong>nteuerlichen<br />
Geschichten rund um die Entstehung<br />
seiner Sammlung – einer der größten<br />
Tätowierungskollektionen der Welt –<br />
aus der Perspektive eines Kenners und<br />
Autodidakten, der diese Kunst und ihre<br />
Innovatoren wie kaum ein anderer liebt<br />
und verehrt.<br />
LESENSWERT<br />
Verfasst von: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
• CORONA ANIMIERT ZUM LESEN. VON TÄTOWIERTEN SCHAUSTELLERN<br />
ÜBER GOTTHELFS SOZIALE FRAGE UND DEM MUT ZUR HÄSSLICHKEIT BIS HIN<br />
ZU DEN GRÖSSTEN RÄTSELN DER KUNST – LESEN SIE ES EINFACH NACH<br />
ANERKENNUNG VOR<br />
UMVERTEILUNG<br />
LUKAS KÜNZLER<br />
OLMS GEORG, 2020<br />
ISBN: 978-3-4871-5935-5<br />
Die soziale Frage war für den Berner Pfarrer<br />
Al<strong>be</strong>rt Bitzius, <strong>be</strong>sser <strong>be</strong>kannt als der<br />
Schriftsteller Jeremias Gotthelf (1797-<br />
1854), Teil eines tiefgreifenden religiösen<br />
Problems. Er war ü<strong>be</strong>rzeugt, dass die Not von<br />
einer Gesellschaft erzeugt wurde, die sich nicht<br />
mehr auf christliche Grundsätze <strong>be</strong>rief.<br />
Im Unterschied zu anderen kirchlichen Bestrebungen<br />
ging es ihm a<strong>be</strong>r nicht um die "Re-Christianisierung"<br />
der vermeintlich moralisch und sittlich<br />
verkommenen Armen und die Restauration der Sozialordnung.<br />
Vielmehr stand er in engem Kontakt<br />
mit der neuen Reformpädagogik und <strong>be</strong>einflusste<br />
mit seinem Heim für Verdingkinder auch Friedrich<br />
Frö<strong>be</strong>l, den Begründer des Kindergartens. Die fortschrittsgläubigen<br />
Radikalli<strong>be</strong>ralen, welche die Lösung<br />
der sozialen Probleme in einem zentralisierten,<br />
wertneutralen und religiös indifferenten Staat<br />
sahen, erkannten dies nicht und sahen in ihm nur<br />
den konservativen Reaktionär und Heimatdichter.<br />
Lukas Künzler schlägt in seiner Analyse von "Die<br />
Armennoth" und "Käthi, die Großmutter" eine<br />
andere Lesart<br />
der sozialethischen<br />
Schriften<br />
Gotthelfs<br />
vor und zeigt,<br />
dass dieser in<br />
seinem Werk<br />
unmittelbarer<br />
auf die epochalen<br />
Herausforderungen<br />
seiner Zeit reagierte als bislang angenommen. Die<br />
durch Armut und Hunger <strong>be</strong>wirkte Gärung in den<br />
Unterschichten reflektierte er e<strong>be</strong>nso deutlich wie<br />
die frühsozialistischen Theoretiker, die in der revolutionären<br />
Umwälzung aller politisch-ökonomischen<br />
Verhältnisse den Weg zu gerechten sozialen<br />
Zuständen sahen.<br />
„Die Anerkennung von Umverteilung“ ist also eine<br />
qualitativ hochwertige Sammlung an interessanten<br />
Theorien und argumentativ unterstützten Ansätzen,<br />
welche allen Leserinnen und Lesern eine neue Sicht<br />
auf die sozialpolitische Theorien Gotthelfs ge<strong>be</strong>n soll.<br />
PORTRAITS OHNE<br />
SCHMEICHELEI<br />
BRIGITTE HUBER<br />
HIRMER, 2021<br />
ISBN: 978-3-7774-3623-4<br />
Johann Georg Edlinger war zwei Jahrzehnte<br />
lang ein gefragter Porträtist in der<br />
wunderschönen bayerischen Landeshauptstadt.<br />
Sein Werk bildet eine einzigartige<br />
Galerie der Münchner Gesellschaft um<br />
1800. Nirgendwo sonst ist die Einwohnerschaft<br />
einer Stadt vor der Entstehung der Fotografie<br />
durch einen so umfangreichen Porträt<strong>be</strong>stand<br />
ähnlich le<strong>be</strong>ndig ins Bild gesetzt. Dieser Abdruck<br />
soll den Geist weiter in die aktuelle moderne<br />
Welt tragen sowie als einzigartige Sammlung an<br />
Impressionen aus den Jahren um 1800 dienen.<br />
Die Publikation zeichnet den facettenreichen Le-<br />
<strong>be</strong>nsweg eines eigenwilligen Künstlers nach, diskutiert<br />
dessen Rezeptionsgeschichte und stellt<br />
erstmals sein Werk in Farbabbildungen vor.<br />
Kurzbiografien der Porträtierten lassen ein ü<strong>be</strong>rraschendes<br />
Who's Who der bayerischen Aufklärung<br />
erstehen. Kataloge der Edlinger-Bestände<br />
in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und<br />
im Münchner Stadtmuseum sowie ein Verzeichnis<br />
sämtlicher nach Porträts von Edlinger gefertigten<br />
Grafiken ergänzen die bildreiche Monografie und<br />
machen Sie zu einem informativen Buch, welches<br />
auch zum Nachforschen und vor allem zum genauer<br />
hinsehen, anregt.<br />
DIE GRÖSSTEN RÄTSEL<br />
DER KUNST<br />
ÉLÉA BAUCHERON, DIANE ROUTEX<br />
BASSERMANN VERLAG, 2020<br />
ISBN: 978-3-8094-4307-0<br />
W<br />
arum lächelt die uns allen so <strong>be</strong>kannte<br />
Mona Lisa so geheimnisvoll? Wer ist<br />
Vermeers Mädchen mit dem Perlenohrring?<br />
Und was wollte Tintoretto in<br />
seinem Spiegel offenbaren? Die Welt der Kunst steckt<br />
voller Rätsel und Mysterien. Das fängt <strong>be</strong>im Motiv an<br />
und führt bis zur Herkunft eines Bildes. Auftragge<strong>be</strong>r<br />
oder der Künstler selbst sorgen auch meist für ordentlich<br />
Gesprächsstoff <strong>be</strong>i Kunstkritikerinnen und<br />
-Kritikern. Verallgemeinernd kann man sagen, viele<br />
Werke <strong>be</strong>rgen ein oder mehrere Geheimnisse.<br />
Dieses spannend geschrie<strong>be</strong>ne Druckwerk ist in<br />
vier Kapitel aufgeteilt. In diesen <strong>be</strong>ge<strong>be</strong>n sich die<br />
Autorinnen auf eine detektivische Spurensuche und<br />
erforschen die unter der O<strong>be</strong>rfläche verborgenen<br />
Mysterien von 36 Kunstwerken aus allen Epochen<br />
und Gattungen. Ein Muss für all jene, welche sich<br />
schon immer für die geheimnisvolle Seite mancher<br />
Kunstwerke interessiert ha<strong>be</strong>n!<br />
106 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 107
ART DVD<br />
ANTEBELLUM<br />
FACTS<br />
HORROR/THRILLER<br />
LEONINE, 2020<br />
LAUFZEIT: 114 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Gerard Bush,<br />
Christopher Renz<br />
MIT: Janelle Monae / Marque<br />
Richardson / Eric Lange<br />
Selten hat ein Horror-Thriller so ungemein<br />
episch <strong>be</strong>gonnen, so ungemein verwirrt und<br />
am Ende auch noch o<strong>be</strong>ndrein eine ungemein<br />
vielschichtige Auflösung geboten. Spätestens<br />
nach „Get Out“, dem ersten oscarprämierte<br />
Horrorfilm der Filmgeschichte und „We“, ist eines klar,<br />
dass die Macher dieser Filme das US-amerikanische<br />
Rassenproblem zur Triebfeder ihres filmischen Schaffens<br />
erkoren ha<strong>be</strong>n. Und so geht es auch in<br />
ANTEBELLUM um e<strong>be</strong>n genau diese Thematik,<br />
allerdings diesmal unter der Tarnung<br />
eines Historienfilms, der sich allerdings sehr<br />
schnell von jeglicher Beschaulichkeit trennt<br />
und schlagartig in das hier und jetzt führt.<br />
Die Hauptdarstellerin Janelle Monáe verkörpert<br />
eine erfolgreiche Autorin, die sich in<br />
der Öffentlichkeit gegen den standardisierten<br />
Umgang mit dem Rassenkonflikt aktiv<br />
zur Wehr setzt. Dies bringt ihr alles andere<br />
als Freunde im gegnerischen Lager ein und<br />
plötzlich sieht sie sich mit den Grausamkeiten<br />
des „Alten Südens“ am eigenen Leib<br />
konfrontiert. Ein Film, der nicht zuletzt durch<br />
seinen genialen, epischen Soundtrack auf<br />
seine ganz <strong>be</strong>stimmte <strong>Art</strong> und Weise zu<br />
einem kleinen Meisterwerk avanciert.<br />
SEHENSWERT<br />
Verfasst von: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />
• HEIMKINO VOM FEINSTEN. VON ALTEN GAUNERN ÜBER EIN LEBEN<br />
VOLL VON SCHULD BIS HIN ZU RASSISTISCHEN PATRIOTEN UND DER GANZ<br />
GEWÖHNLICHEN KINDERFRESSENDEN HEXE AUS DER NACHBARSCHAFT<br />
FACTS<br />
HORROR/THRILLER<br />
KOCH MEDIA, 2020<br />
LAUFZEIT: 114 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Brett Pierce,<br />
Drew T. Pierce,<br />
Michael Krummenacher<br />
MIT: John-Paul Howard /<br />
Jamison Jones / Brett Pierce<br />
THE WITCH<br />
NEXT DOOR<br />
Die uralte Geschichte von der bösen<br />
Hexe, die in einer Höhle in den Wurzeln<br />
eines Baumes lebt und kleine Kinder<br />
raubt und verspeist, während die Eltern<br />
der Kinder durch einen bösen Zau<strong>be</strong>r diese zur<br />
Gänze vergessen, hier einmal völlig neu erzählt.<br />
Dieser 2019 auf dem kanadischen Fantasiafilm<br />
Festival präsentierte Horrorschocker schafft es auf<br />
unterhaltsame <strong>Art</strong>, ein wenig Coming-Up-Age-<br />
Drama mit dem Märchenstoff geschickt zu einer<br />
flüssigen Handlung zu verwe<strong>be</strong>n. Durch Tempo,<br />
glaubhafte Darsteller und einem Feuerwerk an<br />
Special Effects schafft es der Film durchgehend zu<br />
fesseln. Es ist der absolut gelungene Versuch der<br />
Brüder Brett und Drew Pierce, einen jahrhundertealten<br />
Mythos dem aktuellen jungen Kino- und<br />
Streamingpublikum angepasst neu zu erzählen.<br />
THE GOOD LIAR<br />
FACTS<br />
TRILLER/KRIMI<br />
WARNER BROS, 2020<br />
LAUFZEIT: 110 MIN., FSK 12<br />
REGIE: Bill Condon<br />
MIT: Ian McKellen,<br />
Helen Mirren<br />
Wenn der US-amerikanische Regisseur<br />
Bill Condon einen Film mit<br />
seinem Haus- und Hofschauspieler<br />
Sir Ian McKellen vorlegt, so ist<br />
dieser ganz gewisse den <strong>be</strong>iden Vorgängerwerken<br />
dieses Power-Couples, den Filmen<br />
Gods and Monsters und Mr. Holmes, natürlich<br />
um nichts nachstehend. Vielmehr lässt Hellen<br />
Mirren als gewitzte Gegenspielerin Sir Ian zu<br />
wahren Meisterleistungen abhe<strong>be</strong>n. Die Handlung<br />
kreist intelligent um die Angst vor der Einsamkeit<br />
im Alter, um zerstörte Illusionen und<br />
FACTS<br />
DRAMA/THRILLER<br />
ATLAS FILM, 2020<br />
LAUFZEIT: 115 MIN., FSK 12<br />
REGIE: Brett Pierce,<br />
MIT: Sandrine Bonnaire /<br />
Pablo Pauly / Charles Berling<br />
um jede Menge Gaunereien. Vielleicht kann<br />
man den Film sogar als tiefschwarze Komödie<br />
<strong>be</strong>zeichnen, ohne ihn damit herabzuwürdigen,<br />
denn in Wirklichkeit ist es ein tiefgründiges<br />
Kammerspiel, dass während seiner zwei Stunden<br />
zum ganz großen Kino mutiert. Selten war<br />
mir ein Film so sehr Genuss wie im Falle dieses<br />
wundervoll in Szene gesetzten Kleinkrieges<br />
zweier ganz großer Oscar-Schauspieler. Einmal<br />
mehr <strong>be</strong>weisen Mirren und McKellen, dass ähnlich<br />
wie guter Wein auch wahre Schauspieler<br />
mit den Jahren nur <strong>be</strong>sser werden.<br />
DREI TAGE UND<br />
EIN LEBEN<br />
Diese Bestsellerverfilmung nach dem<br />
Roman von Pierre Lemaitre darf als<br />
absolut gelungen <strong>be</strong>trachtet werden.<br />
Regisseur Nicolas Boukhrief ist es nicht<br />
nur geglückt, sich nahe an seiner literarischen<br />
Vorlage zu <strong>be</strong>wegen, er hat es zusätzlich auch<br />
geschafft, uns die Charaktere des Romans so le<strong>be</strong>ndig<br />
werden zu lassen, dass jeder, der diesen<br />
faszinierenden Roman jemals gelesen hat, sie<br />
sofort wiedererkennen wird. Eine grandiose Besetzung<br />
und eine stimmungsvoll untermalende<br />
Filmmusik erschaffen jene Stimmung, die Lemaitre<br />
so unvergleichlich zu vermitteln versteht.<br />
Die Emotionen der Protagonisten wirken ehrlich<br />
und pur und die Ausstattung sowie die Drehorte<br />
sind punktuell gewählt und fügen sich absolut in<br />
die Handlung ein. Natürlich brilliert allen voran<br />
die unvergleichliche Sandrine Bonnaire, doch<br />
stehen ihr <strong>be</strong>i ihrer schauspielerischen Meisterleistung<br />
Charles Berling, Philippe Torreton und<br />
Margot Bancilhon um nichts nach. Ein wundervolles<br />
Stück europäisches Erzählkino, das man<br />
ganz einfach gesehen ha<strong>be</strong>n sollte.<br />
TIPPS<br />
TEA WITH THE DAMES<br />
DOKUMENTARFILM<br />
LAUFZEIT: 84MIN., FSK 0<br />
REGIE: Roger Michell<br />
MIT: Smith / Atkins / Dench<br />
Die Damen treffen sich zum<br />
Tee, um sich an ihre Schauspielkarrieren zu erinnern.<br />
CAPONE (2020)<br />
BIOGRAPHIE, DRAMA<br />
LAUFZEIT: 103 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Josh Trank<br />
MIT: Hardy / Cardellini / Dillon<br />
Der 47-jährige Al Capone leidet<br />
an Demenz und wird v. seiner Vergangenheit heimgesucht.<br />
DRACULA (2020)<br />
DRAMA, HORROR<br />
LAUFZEIT: 270 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Paul McGuigan<br />
MIT: Bang / Wells / Clark<br />
Anno 1897 zeichnet der blutige<br />
Graf seine Pläne gegen das viktorianische London.<br />
THE VIGIL – DIE TOTENWACHE<br />
HORROR, MYSTERY, THRILLER<br />
LAUFZEIT: 89 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Keith Thomas<br />
MIT: Davis / Lustig / Goldman Ein<br />
Ein judischer Mann, der ü<strong>be</strong>r Nacht<br />
Wache hält, muss einer böswilligen Entität trotzen.<br />
GREENLAND (2020)<br />
ACTION, DRAMA, THRILLER<br />
LAUFZEIT: 119 MIN., FSK 12<br />
REGIE: Ric Roman Waugh<br />
MIT: Butler / Baccarin / Dale Floyd<br />
Eine Familie kämpft angesichts<br />
einer katastrophalen Naturkatastrophe ums Ü<strong>be</strong>rle<strong>be</strong>n.<br />
GOTHIC (1986)<br />
DRAMA, FANTASY, HORROR<br />
LAUFZEIT: 87 MIN., FSK 16<br />
REGIE: Ken Russell<br />
MIT: Byrne / Sands / Richardson<br />
Die Shelleys <strong>be</strong>suchen Lord Byron<br />
und konkurrieren um eine Horrorgeschichte.
ART NEWS<br />
UM<br />
BRÜCHE<br />
FLUSSAUFWÄRTS<br />
I<br />
st ein ü<strong>be</strong>rregionales Literatur- und<br />
Bildungsprojekt des Kärntner SchriftstellerInnen<br />
Verbandes KSV, welches<br />
in Kooperation mit diversen Kunst- und<br />
Kulturvereinen aus dem Alpe Adria Raum<br />
in Form von Lesungen und Literaturveranstaltungen<br />
mit pädagogischem Fokus<br />
und musikalischer Untermalung realisiert<br />
und audiovisuell dokumentiert wird. Entlang<br />
der historisch <strong>be</strong>deutenden Flüsse<br />
Drau, Gail und Gailitz reflektieren SchriftstellerInnen<br />
die Erzählung "Wenn die Drau<br />
und die Gail zurückfließen" von Prežihov<br />
Voranc, und wollen damit einen vermittelnden,<br />
kreativen und integrativen Ansatz für<br />
die „Friedensregion Alpe-Adria“ schaffen.<br />
Den Start des im Zeitraum von Mai 2021 bis<br />
Mai 2022 ca. zehn Veranstaltungen umfassenden<br />
Projekts stellt eine vierstündige Sonderfahrt<br />
auf einem Holzfloß dar, welches<br />
auf der Drau von Lavamünd (Ö) nach Dravograd<br />
(SLO) und wieder zurückfahren soll.<br />
Heute sind<br />
menschliche<br />
Schicksale auf<br />
der Welt<br />
entscheidender<br />
denn je<br />
miteinander<br />
verbunden.<br />
Die Grenzen<br />
zwischen den<br />
Problemen<br />
anderer<br />
Menschen<br />
und unseren<br />
eigenen<br />
verschwimmen.<br />
KÄRNTNER KULTURSTIFTUNG<br />
PRÄSENTIERT DIE 4 SIEGERPROJEKTE DES<br />
ERSTEN OPEN CALLS „UMBRÜCHE“<br />
IN ANWESENHEIT DES HOCHKARÄTIGEN KURATO-<br />
RIUMS UNTER DER LEITUNG VON ORF TV-KULTUR-<br />
CHEF MARTIN TRAXL UND DER STIFTUNGSVORSTÄN-<br />
DE MONIKA KIRCHER, INA LERCHBAUMER UND ADOLF<br />
RAUSCH WURDEN HEUTE DIE VIER SIEGERPROJEKTE<br />
DES ERSTEN CALLS DER KÄRNTNER KULTURSTIFTUNG<br />
(KKS) IN FORM EINES ONLINE-LIVESTREAMS PRÄSEN-<br />
TIERT. BIS ZUM ENDE DER EINREICHUNGSFRIST AM 31.<br />
JÄNNER 2021 ERFOLGTEN 159 EINSENDUNGEN DER MIT<br />
INSGESAMT 200.000 EURO DOTIERTEN, OFFENEN AUS-<br />
SCHREIBUNG ZUM THEMA „UMBRÜCHE“.<br />
SLOWLIGHT – SEEKING<br />
DARKNESS<br />
U<br />
nter der Leitung von Karin<br />
Schorm und Zahra Mani (schormani)<br />
widmet sich „Slow Light“<br />
dem Thema der fehlenden Dunkelheit im<br />
Alpe-Adria-Raum. Das vom Klanghaus<br />
Untergreith in enger Kooperation mit Radio<br />
Agora initiierte Projekt lädt KünstlerInnen<br />
dazu ein, den Bezug von ubiquitärer<br />
Beleuchtung im urbanen und ruralen Raum<br />
zu Kunst, Kultur, Ökologie und Natur herzustellen<br />
und zu reflektieren. Stattfinden<br />
soll das Projekt zwischen Frühjahr 2021 und<br />
WIR KAMEN UND SIE<br />
BRAUCHTEN UNS<br />
Das Theaterprojekt des Klagenfurter<br />
Ensembles nach der Idee<br />
von Peter Wagner <strong>be</strong>schäftigt<br />
sich spartenü<strong>be</strong>rgreifend, zwischen Literatur<br />
und Dramaturgie, mit dem Thema der<br />
als obsolet empfundenen Heimattradition.<br />
Gezeigt werden von Prof. Klaus Amann<br />
vorgeschlagene, literarische Beiträge der<br />
Kärntner AutorInnen Peter Turrini, Josef<br />
Winkler, Werner Kofler, Maja Haderlap<br />
und Alois Hotschnig, die an den jeweiligen<br />
Geburtsorten der Schriftsteller mittels<br />
Riesenmarionetten, gestaltet von Manfred<br />
Bockelmann, umgesetzt und dargestellt<br />
werden. Ab dem Projektstart im Juni 2021<br />
sollen an den fünf Spielorten jeweils zwei<br />
bis drei Vorstellungen abgehalten werden,<br />
wo<strong>be</strong>i die Figuren (Marionetten), in Absprache<br />
mit der KKS, als Präsentations- und<br />
Ausstellungsstücke am jeweiligen Spielort<br />
verblei<strong>be</strong>n können. Die KKS <strong>be</strong>gründet die<br />
kulturelle Relevanz des interdisziplinären<br />
Projekts mit der Möglichkeit der ü<strong>be</strong>rregionalen<br />
Erweiterung in den Landessprachen<br />
der Nachbarländer.<br />
2022 hauptsächlich ü<strong>be</strong>r das Netzwerk des<br />
mehrsprachigen Radiosenders Radio Agora<br />
im Äther wie auch im Internet. Zusätzlich<br />
soll das Projekt in Buchform dokumentiert<br />
werden. Die geplanten Formate umfassen<br />
ne<strong>be</strong>n Präsentationen, Podcasts und Webinaren<br />
e<strong>be</strong>nso die <strong>be</strong>gleitende Buchpräsentation,<br />
wie auch ein Bildungsprojekt, das<br />
in Zusammenar<strong>be</strong>it mit dem BRG Villach<br />
realisiert wird.<br />
KARIN SCHORM und ZAHRA MANI: Ubiquitäre Beleuchtung hat vielfältige Auswirkungen auf das<br />
physische und psychische Wohl<strong>be</strong>finden von Menschen und Tieren. Auf der Suche nach Dunkelheit als<br />
Ruhe, Inspiration und körperliches Bedürfnis <strong>be</strong>rühren wir auch Fragen der Umwelt, der gesellschaftlichen<br />
Ethik und der Kunstgeschichte.<br />
Ein sparten<strong>be</strong>greifendes Theaterprojekt<br />
erzählt von menschenhand<strong>be</strong>trie<strong>be</strong>nen<br />
Riesenfiguren (Marionetten) im<br />
Dialog mit Erdlingen, als Uraufführung<br />
an den verschiedenen Geburtsorten<br />
der AutorInnen.<br />
REGIE: Peter Wagner unter Rückgriff<br />
auf Texte von Kärntner AutorInnen<br />
PROJEKTSTART: Uraufführungen an<br />
mindestens fünf Orten in Kärnten im<br />
Spätsommer 2021. Geplant sind jeweils<br />
zwei bis drei Aufführungen.<br />
Die Projektinitiatoren gehen davon aus, dass ein nachhaltiges,<br />
friedvolles und von gegenseitigem Respekt geprägtes Zusammenle<strong>be</strong>n<br />
der Menschen in Zukunft nur mehr im Einklang mit der<br />
Natur und der Forcierung einer globalen Kultur möglich sein wird.<br />
INGEBORG-BACHMANN-KUPPEL<br />
Die<br />
Ingeborg-Bachmann-Kuppel<br />
ist eine <strong>be</strong>geh- und <strong>be</strong>spielbare<br />
Skulptur der Künstler<br />
Armin Guerino und Gerhard Fresacher,<br />
die jedes Jahr an kulturell virulenten und<br />
gesellschaftlich relevanten Orten im Alpe-Adria-Raum<br />
platziert wird und gegenwärtige<br />
Themen mit allen Formen der<br />
zeitgenössischen Kunst <strong>be</strong>ar<strong>be</strong>iten soll. Im<br />
Zeitraum von April bis Septem<strong>be</strong>r 2021 setzen<br />
Gerhard Fresacher und Alina Zeichen<br />
den „Geometrischen Heimatroman“ von<br />
Gert Jonke zusammen mit Textfragmenten<br />
der namensge<strong>be</strong>nden Ingeborg Bachmann<br />
zur Vermessung einer Landschaft um, wo<strong>be</strong>i<br />
sich die <strong>be</strong>iden Werke zu einem literarischen<br />
Duett verbinden, das so noch nie stattgefunden<br />
hat. Die Kuppel fungiert da<strong>be</strong>i als Bildund<br />
Sprachreaktor. Sie wird zum Reflektor,<br />
der die umliegenden Fassaden mit Foto- und<br />
Videomaterial mittels Projektionen, Laser<br />
und Scheinwerfer in Szene setzt. Vorgesehen<br />
ist in Folge ab April 2022 die Weiterführung<br />
an einem durch die künstlerische Leitung<br />
ausgewählten Projektort mit den dazugehörenden<br />
ProjektpartnerInnen.<br />
ÜBER DIE KÄRNTNER<br />
KULTURSTIFTUNG<br />
Die Stiftungsvorstände Monika Kircher,<br />
Ina Maria Lerchbaumer und Adolf Rausch<br />
ha<strong>be</strong>n sich mit der Gründung der Kärntner<br />
Kulturstiftung das Ziel gesetzt, Kärnten als<br />
einzigartigen Kreativraum mit herausragenden<br />
Talenten national und international<br />
sichtbar zu machen. Als Plattform<br />
und Kulturbotschafterin möchte die KKS<br />
die geistige und kulturelle Zukunft und<br />
Identität des Landes positiv mitgestalten<br />
und zukunftsweisende Impulse im Kunstund<br />
Kultur<strong>be</strong>reich setzen.<br />
www.kulturstiftung.at<br />
110 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 111
ART EXPO<br />
SERGIUS PAUSER<br />
Mädchen vor dem<br />
Spiegel, 1931,<br />
Öl auf Leinwand,<br />
92,7 × 73,3 cm<br />
MENSCHHEITS-<br />
DÄMMERUNG<br />
ZWISCHEN LYRISCHER EMPFINDSAMKEIT<br />
UND SACHLICHER WELTAUFFASSUNG<br />
DIE AUSSTELLUNG PRÄSENTIERT WERKE VON ELF KÜNST-<br />
LERN, DIE IN DER ZEIT DER ERSTEN REPUBLIK (1918–1938)<br />
EINEN BEDEUTENDEN BEITRAG ZUR MALERISCHEN MO-<br />
DERNE ÖSTERREICHS GELEISTET HABEN: ALFONS WALDE,<br />
ALBIN EGGER-LIENZ, ANTON KOLIG, HERBERT BOECKL,<br />
GERHART FRANKL, ANTON FAISTAUER, JOSEF DOBROW-<br />
SKY, HANS BÖHLER, ALFRED WICKENBURG, RUDOLF WA-<br />
CKER UND SERGIUS PAUSER KENNZEICHNEN DEN PLU-<br />
RALISMUS ZWISCHEN EINEM ZURÜCKHALTENDEN, VON<br />
INNERLICHKEIT GEPRÄGTEN, EXPRESSIVEN KOLORISMUS<br />
UND EINER VOM NÜCHTERNEN BLICK AUF DIE DINGWELT<br />
GELEITETEN NEUEN SACHLICHKEIT.<br />
G<br />
esellschaftliche, wirtschaftliche<br />
und politische Umwälzungen<br />
nach dem Untergang der Monarchie<br />
und den traumatischen Ereignissen des<br />
Krieges trugen, wenn auch verklausuliert,<br />
thematische Akzente <strong>be</strong>i. Anstelle <strong>be</strong>gra<strong>be</strong>ner<br />
Utopien traten Dystopien auf den Plan; soziale<br />
Nöte, Depression und Le<strong>be</strong>nsskepsis machten<br />
sich breit. Künstlerische Panoramen zeugen<br />
von einer Flucht in verspielte Darstellungen,<br />
in zeitlose Stillle<strong>be</strong>n oder in märchenhaft erscheinende<br />
Landschaften, die in An<strong>be</strong>tracht<br />
der Wirklichkeit eskapistisch anmuten. Das<br />
Spektrum reicht von heiter und traumhaft <strong>be</strong>schwingten<br />
Darstellungen bis zu melancholischen,<br />
von Traurigkeit durchdrungenen Sujets.<br />
Die expressionistischen Ausdrucksmodalitäten<br />
jener Zeit spiegeln sich in einer gefühls<strong>be</strong>tonten<br />
Bildsprache wider, welche die Hinterfragung<br />
von Identitätsmodellen im Blick hat.<br />
Farbintensiv-leuchtendes wie auch dunkeltönig-erdiges<br />
Kolorit, das zunehmend autonom<br />
eingesetzt wird, <strong>be</strong>stimmt diese malerische<br />
Manier. Pastose Farbflecke trei<strong>be</strong>n die Bild-<br />
struktur vereinzelt zur<br />
Auflösung und werden<br />
als bildgestaltendes Material<br />
eingesetzt.<br />
Ne<strong>be</strong>n den expressionistischen Ausformungen<br />
sind es die Tendenzen der Neuen Sachlichkeit,<br />
die dominierten. Die Sehnsucht<br />
nach Struktur, Klarheit und Ordnung war<br />
nach der Apokalypse des Ersten Weltkrieges<br />
evident und führte zu einem scharfkantig-linearen<br />
Stil, zu fest umrissenen Formen<br />
und einer gewollt nüchternen und kühlen<br />
Darstellungsweise. Ruhe, Erstarrung und<br />
Reglosigkeit der verar<strong>be</strong>iteten Sujets sind<br />
da<strong>be</strong>i gepaart mit koloristischer Zurückhaltung<br />
und einer Verfestigung der Form, die<br />
sich durch sachliche Zugänge an der neuen<br />
Wirklichkeit zu orientieren sucht.<br />
HERBERT BOECKL (1894–1966)<br />
ALFONS WALDE<br />
Mädchenkopf, um 1919, Öl auf Karton, 29,8 × 27,5 cm<br />
Her<strong>be</strong>rt Boeckl zählt zu den wichtigsten<br />
Künstlern Österreichs im 20. Jahrhundert.<br />
Sein malerisches Frühwerk ist von einer intensiven<br />
Auseinandersetzung mit der französischen<br />
Moderne, allen voran dem Werk<br />
Paul Cézannes geprägt. Vor dem Ersten<br />
Weltkrieg hatte der Kärntner in Wien Architektur<br />
studiert und konnte <strong>be</strong>reits erste<br />
Ausstellungserfahrungen als Grafiker sammeln.<br />
Anfang der 1920er-Jahre reiste Boeckl<br />
mit finanzieller Unterstützung des Kunsthändlers<br />
Gustav Ne<strong>be</strong>hay nach Berlin,<br />
Paris und Sizilien. Vor allem die in Berlin<br />
entstandenen Stadtansichten und Stillle<strong>be</strong>n<br />
zählen zu den außergewöhnlichen Leistungen<br />
Her<strong>be</strong>rt Boeckls. Er experimentierte<br />
mit Far<strong>be</strong>, indem er das Material in üppiger<br />
Pastosität auftrug. Das Auftürmen der Farbmasse<br />
und die Abnahme der Erkennbarkeit<br />
der Motive gingen da<strong>be</strong>i Hand in Hand.<br />
Im Gegensatz zu Rudolf Wacker, der zeitgleich<br />
in Berlin wohnte, distanzierte sich<br />
Boeckl von den Berliner Expressionisten.<br />
Fotos: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger, © Nachlass Sergius Pauser, Bildrecht Wien, 2021 (Walde)<br />
112 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 113
ART EXPO<br />
Allerdings studierte er Werke von Cézanne,<br />
was seinen Entschluss reifen ließ, nach Paris<br />
zu gehen. Schon während der Sommeraufenthalte<br />
am Klopeinersee 1922 und 1923<br />
hellte Boeckl seine Palette auf. Der Einfluss<br />
Cézannes und der Pariser Avantgarde zeigt<br />
sich an der Verfestigung der Formen und<br />
der schwarzen Umrisslinie. In Verbindung<br />
mit dem gestischen Farbauftrag entwickelte<br />
Boeckl eine einzigartige Position innerhalb<br />
des österreichischen Far<strong>be</strong>xpressionismus.<br />
HANS BÖHLER (1884–1961)<br />
Hans Böhler zählte in den 1920er-Jahren<br />
zu den wichtigsten Malern des österreichischen<br />
Far<strong>be</strong>xpressionismus. Der heute<br />
wenig <strong>be</strong>kannte Künstler entstammte der<br />
Industriellenfamilie Böhler und war finanziell<br />
unabhängig. Er entschied sich gegen<br />
ein Studium an der Wiener Akademie der<br />
bildenden Künste und <strong>be</strong>suchte die private<br />
Malschule von Franz Jaschke. Dort <strong>be</strong>schäftigte<br />
er sich mit den Farbtheorien der<br />
französischen Postimpressionisten. Erste<br />
Ausstellungserfahrungen konnte Böhler<br />
im Rahmen der Neukunstgruppe rund um<br />
Egon Schiele und Anton Faistauer sammeln.<br />
In den folgenden Jahren reiste Böhler<br />
nach Russland, Ostasien, Südamerika und<br />
in die USA. 1925 wurde er als Vertreter<br />
Österreichs zur Biennale von Venedig entsandt.<br />
Kurz darauf stellte Böhler als Präsident<br />
des Bundes österreichischer Künstler<br />
– Kunstschau zum ersten Mal Her<strong>be</strong>rt<br />
Boeckls Plastik Springendes Pferd (1929)<br />
aus. Böhlers malerisches Werk ist von der<br />
Far<strong>be</strong> getragen. Die verblockten Formen rücken<br />
die Gemälde in die Nähe der österreichischen<br />
Kubismus- und Cézanne-Rezeption.<br />
In den Landschaften näherte er sich einer<br />
abstrahierenden Formensprache an, ohne je<br />
die Grenze zur Abstraktion zu ü<strong>be</strong>rschreiten.<br />
Als einziger österreichischer Maler<br />
konnte Böhler die Far<strong>be</strong>npracht exotischer<br />
Länder in seine Kunst einfließen lassen. Das<br />
intensiv leuchtende Kolorit zeichnet ihn als<br />
Vertreter eines expressiven Kolorismus aus.<br />
JOSEF DOBROWSKY (1889–1964)<br />
Josef Dobrowsky gehört zu den immens<br />
Einflussreichen, a<strong>be</strong>r noch immer unterschätzten<br />
Malern der Ersten Republik in<br />
Österreich. Sein Werk lässt sich nur schwer<br />
kategorisieren, auch wenn es der Neuen<br />
Sachlichkeit und ab den 1930er-Jahren dem<br />
1<br />
Expressionismus nahesteht. Seine einfühlsamen<br />
Porträts, seine geheimnisvoll im<br />
Licht aufleuchtenden Frauenakte und die<br />
stark vereinfachten Landschaften strahlen<br />
eine atmosphärische Stimmung aus. Der<br />
an der Wiener Kunstgewer<strong>be</strong>schule und<br />
der Akademie der bildenden Künste in<br />
Wien ausgebildete Maler verband in seinem<br />
Schaffen viele heterogene Einflüsse,<br />
darunter die Rezeption von Albin Egger-<br />
Lienz und Ferdinand Hodler. Ab 1920 studierte<br />
er die Bilder von Pieter Bruegel dem<br />
Älteren im Kunsthistorischen Museum,<br />
von denen er eine erdige Farbigkeit ü<strong>be</strong>rnahm.<br />
Dobrowskys neusachlicher Malstil<br />
ist gegen Ende der 1920er-Jahre gepaart<br />
mit stimmungsvollem Licht und weicher<br />
Linienführung. Seine Malerei wirkt daher<br />
weniger distanziert und kühl <strong>be</strong>obachtend,<br />
wie man es von Rudolf Wackers Stillle<strong>be</strong>n<br />
kennt. 1946 wurde Dobrowsky an die Akademie<br />
der bildenden Künste <strong>be</strong>rufen. In<br />
den folgenden zehn Jahren unterrichtete er<br />
unter anderem Alfred Hrdlicka, Wolfgang<br />
Hollegha, Josef Mikl und Florentina Pakosta.<br />
ANTON KOLIG (1886–1950)<br />
Anton Kolig verband in seiner Malerei die<br />
Moderne der Jahrhundertwende mit expressiven<br />
Tendenzen der Zwischenkriegszeit und<br />
abstrahierenden Auffassungen der Nachkriegszeit.<br />
Ne<strong>be</strong>n Her<strong>be</strong>rt Boeckl zählt Kolig<br />
zu den wichtigsten österreichischen Malern<br />
des Expressionismus in der Ersten Republik.<br />
Während seiner Ausbildung an der Akademie<br />
der bildenden Künste in Wien lernte er<br />
Franz Wiegele und Sebastian Isepp kennen,<br />
zwei Maler aus dem Dorf Nötsch im kärntnerischen<br />
Gailtal. Erste Ausstellungserfahrungen<br />
sammelte Kolig im Umfeld der von<br />
Egon Schiele gegründeten Neukunstgruppe;<br />
seinen Durchbruch erzielte er 1911. Nach<br />
Ende des Ersten Weltkrieges zog sich Anton<br />
Fotos: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger, © Bildrecht Wien, 2021 (Dobrowsky)<br />
Kolig nach Nötsch zurück, wo er eine Malschule<br />
<strong>be</strong>gründete. Einer seiner Schüler war<br />
Gerhart Frankl. In den folgenden zehn Jahren<br />
entstanden Koligs großformatige Männerakte<br />
und wichtige Dekorationsar<strong>be</strong>iten, u. a.<br />
für das von Clemens Holzmeister geplante<br />
Festspielhaus in Salzburg. Kolig <strong>be</strong>schäftigte<br />
sich mit Bewegung und Innehalten, mit der<br />
Darstellung sehnsuchtsvoller oder melancholisch-<br />
nachdenklicher Jünglinge. Farbigkeit<br />
und Pinselduktus verband er da<strong>be</strong>i zu einer<br />
flächendeckenden Struktur, die mit offenen<br />
Stellen in Kontrast steht. 1928 wurde Kolig an<br />
die Württem<strong>be</strong>rgische Akademie in Stuttgart<br />
<strong>be</strong>rufen, wo er bis 1943 lehrte. Nach seiner<br />
Pensionierung kehrte er nach Nötsch zurück.<br />
2<br />
1<br />
2<br />
3<br />
HANS BÖHLER<br />
Spanierin, 1919,<br />
Öl auf Leinwand,<br />
79,5 × 70 cm<br />
JOSEF<br />
DOBROWSKY<br />
Dame im Pelz (Gattin<br />
des Künstlers), 1922,<br />
Öl auf Holz,<br />
62,7 × 47,2 cm<br />
ANTON KOLIG<br />
Sitzender Jüngling<br />
(„Am Morgen“), 1919,<br />
Öl auf Leinwand,<br />
152 × 93,1 cm<br />
DIE AUSSTELLUNG<br />
MENSCHHEITSDÄMMERUNG<br />
ZWISCHEN LYRISCHER EMPFINDSAMKEIT<br />
UND SACHLICHER WELTAUFFASSUNG<br />
LAUFZEIT: 10.02.2021 – 24.05.2021<br />
ORT:Leopold Museum-Privatstiftung,<br />
MuseumsQuartier Wien,<br />
Museumsplatz 1, 1070 Wien<br />
INFORMATIONEN<br />
Tel. +43 1 525 70-0<br />
Mail: office@leopoldmuseum.org<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mittwoch bis Sonntag:<br />
10:00 bis 18:00 Uhr<br />
Feiertags ge öffne t !<br />
www.facebook.com/LeopoldMuseum<br />
www.instagram.com/leopold_museum<br />
twitter.com/Leopold_Museum<br />
www.leopoldmuseum.org<br />
3<br />
114 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 115
ART FEST<br />
STARPARADE<br />
<strong>be</strong>im Linzer<br />
BRUCKNERFEST<br />
MARTHA ARGERICH<br />
MARKUS POSCHNER<br />
als Professor am Konservatorium der Gesellschaft<br />
der Musikfreunde in Wien. In<br />
mehr als 50 Jahren hat Anton Bruckner<br />
Hunderte von Schüler*innen unterrichtet,<br />
von denen einige im Programm des<br />
Brucknerfests 2021 vertreten sind, so etwa<br />
Friedrich Klose mit seinem Streichquartett,<br />
gespielt vom Quatuor Diotima (4. 9.), oder<br />
Josef Vockner, dessen Klavierquintett<br />
op. 70 die Plattform K+K Vienna am 1. 10.<br />
zur Aufführung bringt.<br />
Zwei von Bruckners Schüler*innen stehen<br />
<strong>be</strong>sonders im Fokus: Zum einen ist das der<br />
jung verstor<strong>be</strong>ne Hans Rott, dessen posthum<br />
erst 1989 uraufgeführte 1. Sinfonie<br />
<strong>be</strong>wusst gemacht hat, weshalb Mahler in<br />
seinem ehemaligen Kommilitonen und<br />
sich selbst „zwei Früchte von demsel<strong>be</strong>n<br />
Baum“ sah. Rott gilt heute als Weg<strong>be</strong>reiter<br />
jener „neuen Symphonik“, die Mahler<br />
vervollkommnete. Rotts 1. Sinfonie ha<strong>be</strong>n<br />
die Bam<strong>be</strong>rger Symphoniker unter Jakub<br />
Hrůša im Gepäck (28. 9.), Marin Alsop und<br />
das ORF-Radio-Symphonieorchester Wien<br />
bringen sein Vorspiel zu „Julius Cäsar“ zur<br />
Aufführung (30. 9.). Privatschülerin von<br />
Bruckner war die gebürtige Linzerin Mathilde<br />
Kralik von Meyrswalden, der eine<br />
respektable Karriere als Komponistin gelang.<br />
Ihrem Schaffen ist vor allem die Klassische<br />
Klangwolke am 18. 9., gewidmet, in<br />
der das FSOA, das Female Symphonic Orchestra<br />
Austria, unter Silvia Spinnato für<br />
zusätzliche Frauenpower sorgt.<br />
Gustav Mahler und Hugo Wolf waren zwar<br />
keine Schüler Bruckners, sind a<strong>be</strong>r e<strong>be</strong>nfalls<br />
im Programm vertreten, da sie sich auf<br />
unterschiedliche Weise für dessen Schaffen<br />
starkmachten. So nehmen sich das Bruckner<br />
Orchester Linz unter Markus Poschner<br />
Mahlers "Das klagende Lied" (23. 9.) und<br />
der 3. Sinfonie (5. 10.) an. Wolfs Lieder werden<br />
von Stars wie Sophie Rennert (14. 9.),<br />
Waltraud Meier (22. 9.) und Thomas<br />
Hampson (3. 10.) interpretiert. Apropos<br />
Stars: An diesen ist das Brucknerfest 2021<br />
<strong>be</strong>sonders reich, unter anderem ge<strong>be</strong>n<br />
sich Pianist Paul Lewis (12. 9.), Dirigent<br />
Michail Jurowski (19. 9.), der RIAS Kammerchor<br />
Berlin (26. 9.) oder Dirigent Hartmut<br />
Haenchen (11. 10.) die Ehre. Nicht zu<br />
vergessen die unnachahmliche Martha<br />
Argerich, die mit Lilya Zil<strong>be</strong>rstein am<br />
29. 9. Bruckners 3. Sinfonie, in der Fassung<br />
für Klavier zu vier Händen von Gustav<br />
Mahler und dem Bruckner-Schüler Rudolf<br />
Krzyzanowski, exklusiv <strong>be</strong>im Internationalen<br />
Brucknerfest Linz 2021 aufführen wird.<br />
MIT GROSSEM ERFOLG HAT BRUCKNERHAUS-INTENDANT DIETMAR<br />
KERSCHBAUM DIE NEUPOSITIONIERUNG DES INTERNATIONALEN BRUCKNER-<br />
FESTS LINZ VORANGETRIEBEN. ANTON BRUCKNER UND SEIN SCHAFFEN<br />
STEHEN NUN WIEDER STÄRKER IM ZENTRUM DIESES KLASSIKFESTIVALS.<br />
DENNOCH SIND VIELFALT UND ABWECHSLUNGSREICHTUM GARANTIERT,<br />
DA JÄHRLICH WECHSELNDE MOTTOS SPANNENDE QUERVERBINDUNGEN ZU<br />
ANDEREN KOMPONIST*INNEN ERMÖGLICHEN.<br />
D<br />
as Internationale Brucknerfest<br />
Linz 2021, das von 4. Septem<strong>be</strong>r<br />
bis 11. Okto<strong>be</strong>r stattfindet,<br />
stellt unter dem Motto „Mutige Impulse“<br />
Bruckner und seine Schüler*innen ins Rampenlicht.<br />
Für den großen Symphoniker,<br />
Sohn eines Schulmeisters aus Ansfelden,<br />
spielte das Lehren zeit seines Le<strong>be</strong>ns eine<br />
wichtige Rolle, zunächst als Schulgehilfe<br />
und Klavierlehrer, später unter anderem<br />
Bildrechte: © Rita Newman, Adriano Heitman, Reinhard Winkler, Nomi Baumgartl, Jiyang Chen<br />
WALTRAUD MEIER<br />
THOMAS HAMPSON<br />
BRUCKNERHAUS<br />
LINZ<br />
STANDORT:<br />
Untere Donaulände 7,<br />
4010 Linz<br />
SERVICE-CENTER<br />
IM BRUCKNERHAUS:<br />
Tel. +43 732 77 52 30<br />
E-Mail: kassa@liva.linz.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Juli & August:<br />
Montag bis Freitag<br />
10.00 – 13.00 Uhr<br />
Septem<strong>be</strong>r bis Juni:<br />
Montag bis Freitag<br />
10.00 – 18.00 Uhr<br />
brucknerhaus.at<br />
116 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 117
ART EXPO<br />
1<br />
1<br />
ELDE STEEG,<br />
ELFRIEDE<br />
STEGEMEYER<br />
Ohne Titel, (Frauenköpfe<br />
zwischen<br />
balkenartigen<br />
Flächen), um 1946<br />
Elde<br />
Steeg<br />
DIE FRAUEN MACHEN<br />
DIE BRÖTCHEN<br />
2<br />
3<br />
ELDE STEEG,<br />
ELFRIEDE<br />
STEGEMEYER<br />
Ohne Titel (Frauenköpfe<br />
zwischen<br />
Häusern), um 1947<br />
ELDE STEEG,<br />
ELFRIEDE<br />
STEGEMEYER<br />
Ohne Titel (Kopf vor<br />
Gemäuer mit Mond),<br />
um 1946<br />
2<br />
Gendergap, geschlechterspezifische<br />
Sprache, Gleich<strong>be</strong>handlung in<br />
Unternehmen, Equal Pay Day – das<br />
Thema „Gendergerechtigkeit“ wird<br />
aktuell breit diskutiert. Im 20.<br />
Jahrhundert war die Debatte a<strong>be</strong>r<br />
nicht weniger brisant. Mit Elde Steegs<br />
Werken zu diesem Thema <strong>be</strong>schäftigt<br />
sich die Sammlungspräsentation der<br />
Moderne im Ferdinandeum. Gezeigt<br />
werden mitunter Zeichnungen und<br />
Gemälde aus den 1940er- und<br />
1950er-Jahren, die in Österreich<br />
bisher noch nicht zu sehen waren.<br />
Bildrechte: © Tiroler Landesmuseen<br />
118 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 119
ART EXPO<br />
D<br />
ie gendergerechte Aufteilung<br />
von Vorstandsposten wird derzeit<br />
in großen Wirtschaftsunternehmen<br />
diskutiert. Gleichzeitig werden in<br />
der IT-Branche weltweit nur rund 20 Prozent<br />
der Ar<strong>be</strong>itsplätze von Frauen <strong>be</strong>setzt.<br />
Diese verdienen zudem bis zu einem Viertel<br />
weniger als ihre männlichen Kollegen. Warum<br />
lassen wir zu, dass wir unsere Welt so<br />
einseitig gestalten? Damit <strong>be</strong>schäftigte sich<br />
Elde Steeg <strong>be</strong>reits im 20. Jahrhundert. Ohne<br />
große Geste, in meist kleinformatigen Werken<br />
holt sie uns in unmissverständlichen<br />
Bildaussagen in ihre Erfahrungswelt als<br />
Frau und Künstlerin.<br />
DIE LAGE DER FRAU – DAMALS WIE HEUTE<br />
Elde Steeg, mit bürgerlichem Namen Elfriede<br />
Stegemeyer, war eine deutsche Künstlerin,<br />
die Tirol als ihre Wahlheimat auserkoren<br />
hat. Sie wurde 1908 in Berlin geboren und ist<br />
1988 in Innsbruck gestor<strong>be</strong>n. In den 1930er-<br />
Jahren wurde sie in Köln von Künstlerinnen<br />
und Künstlern wie Marta Hegemann, Franz<br />
Wilhelm Seiwert, Otto Freundlich und Raoul<br />
Hausmann <strong>be</strong>einflusst. Die Künstlerin widmete<br />
sich in ihren unterschiedlichen Schaffensphasen<br />
immer auch sozialpolitischen<br />
Themen. In der Nachkriegszeit kommentierte<br />
und hinterfragte sie – damals noch als<br />
Elfriede Stegemeyer – die Lage der Frauen<br />
<strong>be</strong>reits genauso eingehend wie später, ab<br />
den 1950er-Jahren und während der neu<br />
erwachten Frauen<strong>be</strong>wegung in den 1970er-<br />
Jahren, als Elde Steeg.<br />
Ihr Engagement für eine gendergerechte<br />
Künstler*innenschaft drückte sie 1976 auch<br />
klar in einem Brief aus. Darin schrieb sie in<br />
Bezug auf eine Ausstellungsreihe unter dem<br />
Titel „frauen zeigen“:<br />
"...damit unsere Mitwelt einsieht,<br />
dass der Mensch aus zwei<br />
schöpferischen Hälften <strong>be</strong>steht<br />
und zur Bewältigung der heutigen<br />
Probleme e<strong>be</strong>n der ganze Mensch<br />
gehört. Erst mit Beseitigung der<br />
Frauen-Frage wird eine neue<br />
europäische Kultur möglich sein.“<br />
Die Sammlungspräsentation im Ferdinandeum<br />
bildet den Auftakt zu einer Reihe, die künftig<br />
die unterschiedlichen Aspekte des Gesamtwerkes<br />
der Künstlerin <strong>be</strong>leuchten wird. Aus<br />
den Sammlungs<strong>be</strong>ständen ausgewählt und im<br />
musealen Rahmen präsentiert, sind Elde Steegs<br />
Ar<strong>be</strong>iten auch als Irritation im traditionellen<br />
Museumsraum zu verstehen. Eine Irritation,<br />
die aufmerken lässt und anregt, den gewohnten<br />
kunstgeschichtlichen Kanon sowie den<br />
männlich geprägten Geniekult neu zu denken.<br />
DIE AUSSTELLUNG<br />
ELDE STEEG<br />
DIE FRAUEN MACHEN DIE BRÖTCHEN<br />
Im Rahmen der Serie „Begehbare Gedanken“<br />
LAUFZEIT: 19. Februar 2021 – 03. Okto<strong>be</strong>r 2021<br />
ORT: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,<br />
Museumstraße 15,<br />
6020 Innsbruck<br />
INFORMATIONEN<br />
Tel. +43 512 59489-111<br />
Mail: <strong>be</strong>sucherservice@tiroler-landesmuseen.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Dienstag bis Sonntag: 10.00 – 18:00 Uhr<br />
tiroler-landesmuseen.at<br />
Bildrechte: © Tiroler Landesmuseen, Fotografie: Johannes Plattner<br />
120 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 121
ART ANNIVERSARY<br />
MANFRED DEIX<br />
1 Jahr Karikaturmuseum<br />
Krems,<br />
2002<br />
20<br />
Jahre<br />
Satire<br />
Kein Witz – 2021 wird das Karikaturmuseum<br />
Krems 20 Jahre jung. Als Österreichs<br />
einziges Museum für satirische Kunst<br />
zeichnet es für so manchen Meilenstein des<br />
österreichischen Humors mitverantwortlich.<br />
A<br />
ls im Jahr 2000 der Spatenstich zum Bau des Karikaturmuseum<br />
Krems gesetzt wurde, <strong>be</strong>deutete dies einen Meilenstein im österreichischen<br />
Kulturraum. Erbaut nach den Plänen des Architekten<br />
und Karikaturisten Gustav Peichl alias IRONIMUS, ist das Museum nicht<br />
nur für seine markante Außenfassade <strong>be</strong>kannt – ein freundliches Gesicht<br />
und eine Narrenkappe als Dach, das zugleich humorvoll die Gie<strong>be</strong>l der Steiner<br />
Altstadt zitiert. Als einziges österreichisches Museum für Satire weiß es<br />
außerdem seit nunmehr 20 Jahren und mit bisher gesamt 92 Ausstellungen<br />
seine Sonderstellung in der hiesigen Museumslandschaft zu <strong>be</strong>haupten.<br />
HEIMISCHE GRÖSSEN<br />
Nach einjähriger Bauzeit eröffnete das Museum am Tor zur Wachau 2001<br />
mit der Schau „Alles Karikatur - Das gezeichnete 20. Jahrhundert“. Mit<br />
ü<strong>be</strong>r 200 Ar<strong>be</strong>iten wurde damit zum ersten Mal in Österreich ein gültiger<br />
Ü<strong>be</strong>rblick ü<strong>be</strong>r das internationale karikaturistische Schaffen im 20. Jahrhundert<br />
gege<strong>be</strong>n. Von Beginn an galt das Museum als le<strong>be</strong>ndiger Ort des<br />
Austauschs und der hochkarätigen humorvollen Unterhaltung. Manfred<br />
Deix und IRONIMUS, die Gründungsväter des Museums, Karikaturisten<br />
wie Erich Sokol, Gerhard Haderer oder Bruno Ha<strong>be</strong>rzettl und prominente<br />
Gäste, etwa Thomas Gottschalk, Ursula Strauss, Chris Lohner,<br />
Manuel Ru<strong>be</strong>y und Otto Waalkes, sorgten für blei<strong>be</strong>nde Momente.<br />
Bildrechte: © Manfred Deix / Karikaturmuseum Krems<br />
122 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 123
ART ANNIVERSARY<br />
Dass es so ganz anders als andere Museen ist und selbst in der<br />
Kunstform der Satire neue Wege geht, <strong>be</strong>wies das Karikaturmuseum<br />
Krems unter anderem mit den Ausstellungen „Alles klar Herr<br />
Kommissar“ mit Comics von Nick Knatterton und „Kottan“ von<br />
Peter Patzak sowie von Helmut Zenker. Gerhard Haderers großformatige<br />
Ölbilder wurden erstmalig in Krems einem Publikum<br />
zugänglich gemacht. Furore machten die Playboy-Cartoons von<br />
Erich Sokol im Jahr 2010. Einen Ausflug in die japanische Manga-<br />
Kultur unternahm das Museum mit Österreichs <strong>be</strong>ster Manga-<br />
Zeichnerin Melanie Scho<strong>be</strong>r.<br />
1<br />
3<br />
4<br />
INTERNATIONAL HOCHKARÄTIG<br />
„Wir durften heimische Meisterinnen und Meister wie Manfred<br />
Deix, Erich Sokol oder Marie Marcks <strong>be</strong>i uns willkommen heißen.<br />
In unseren Ausstellungen präsentieren wir genauso internationale<br />
Größen wie Mordillo, Achdé oder den <strong>be</strong>kannten Disney-Zeichner<br />
Carl Barks. Weil wir immer offen für Neues sind,<br />
zeichnen wir für so manchen Meilenstein des österreichischen<br />
Humors mitverantwortlich", <strong>be</strong>tont Gottfried Gusenbauer,<br />
künstlerischer Leiter des Karikaturmuseum Krems.<br />
Als kleine Sensation wurden im ersten Ausstellungsjahr des Museums<br />
Originalgrafiken von Kukryniksy, einem Kollektiv dreier<br />
russischer Zeichner, präsentiert. Star-Unterhaltung mit Zeichnungen<br />
der Rolling Stones, Klaus Kinski, Johnny Cash und Tina<br />
Turner <strong>be</strong>ispielsweise bot die Ausstellung zu Deutschlands <strong>be</strong>kanntestem<br />
Porträtkarikaturisten Sebastian Krüger. Für Aufsehen<br />
sorgte Erotomachia von Federico Fellini. Das Karikaturmuseum<br />
Krems präsentierte 2005 ü<strong>be</strong>rhaupt zum ersten Mal die gesamte<br />
Serie erotischer Karikaturen des genialen Filmemachers.<br />
ECKDATEN ZUM MUSEUM<br />
▶<br />
▶<br />
▶<br />
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▶<br />
5<br />
Das einzige Museum für satirische Kunst<br />
in Österreich eröffnete am 29. Septem<strong>be</strong>r 2001.<br />
Gründungsväter: Gustav Peichl (1928 – 2019)<br />
und Manfred Deix (1949 – 2016)<br />
92 Ausstellungen von 2001 – 2021<br />
5 Ausstellungsräume auf einer Gesamtfläche von 780 m2<br />
Künstlerischer Direktor seit 2012: Gottfried Gusenbauer<br />
Der argentinische Weltstar Mordillo eröffnete hier 2015 seine erste<br />
Ausstellung in Österreich. Janosch kam eigens von Teneriffa. Und<br />
auch der französische Künstler Achdé ritt zum Start seiner „Lucky<br />
Luke“-Schau 2013 nach Krems ein. Wiederum die Retrospektive<br />
„Tu felix Austria... zeichne!“ zu 25 Jahren Österreich in der EU reiste<br />
als Wanderausstellung nach Bozen, Helsinki und Tallinn.<br />
Ausstellungen, so „Die Zeichner der Neuen Frankfurter Schule“,<br />
„Lyonel Feininger & Eduard Thöny“ sowie „Max und Moritz“<br />
zu den Bildergeschichten von Wilhelm Busch, ermöglichten<br />
genauso die Auseinandersetzung mit wichtigen Tendenzen<br />
und Entwicklungen in der europäischen Karikatur.<br />
AUFSTREBENDE KÜNSTLER*INNEN<br />
Als Partnerinstitution des internationalen Stipendienprogramms<br />
AIR – ARTIST IN RESIDENCE Niederösterreich<br />
präsentiert das Karikaturmuseum Krems seit 2012 ü<strong>be</strong>rdies<br />
spannende junge Positionen aus den Bereichen Karikatur,<br />
Comic und Illustration. So waren Comics von Inga Steinmetz<br />
und Tina Brenneisen, die 2017 den Comicbuchpreis erhielt, zu<br />
sehen. Dem Träger des hauseigenen Erich-Sokol-Preises für<br />
digitale Karikatur, Frank Hoppmann, widmete das Museum<br />
vergangenen Herbst einen Exkurs. Für seine satirische Darstellung<br />
des britischen Premierministers Boris Johnson erhielt<br />
der für seinen scharfen Strich <strong>be</strong>kannte Karikaturist 2020 den<br />
World Press Cartoon Award.<br />
2<br />
Bildrechte: © Gerhard Haderer, Landessammlungen NÖ, Raffael F. Lehner, Günter S. Kargl, Petar Pismestrović, Erich Eibl, Kunstmeile Krems<br />
GEBURTSTAGSFEST<br />
Vielfältiges Programm mit Künstler*innen, Workshops, Kulinarik, Musik<br />
und viel Spaß für Jung und Alt <strong>be</strong>i freiem Eintritt!<br />
WANN: Sa. 26.06.2021, 10.00 – 20.00 Uhr<br />
WO: Karikaturmuseum Krems<br />
Museumsplatz 3,<br />
3500, Krems an der Donau<br />
www.karikaturmuseum.at<br />
(1) GERHARD HADERER, Letzter Konditionstest vor Ferien<strong>be</strong>ginn, 1992 (2)<br />
GOTTFRIED GUSENBAUER, künstlerischer Direktor Karikaturmuseum Krems<br />
(3) MANFRED DEIX und OTTO WAALKES (4) PETAR PISMESTROVIC, Rudolf<br />
Anscho<strong>be</strong>r, 2020 (5) ERICH EIBL, Der Schilling-Hai, 1988 (6) GUSTAV<br />
PEICHL und MANFRED DEIX<br />
6<br />
124 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 125
ART<br />
INTERNATIONALE<br />
GRÖSSEN<br />
ART QUARTERLY BRINGT ERSTMALS INTERNATIONALE AUS-<br />
STELLUNGEN AUFS BLATT. NEBEN DEN ÖSTERREICHISCHEN<br />
GRÖSSEN WIRD NUN AUCH AUGE AUF DIE INTERNATIONALE<br />
BÜHNE GELEGT: VON LONDON BIS BERLIN WERDEN VON<br />
NUN AN DIE BEDEUTENDSTEN INTERNATIONALEN MUSEEN<br />
UND GALERIEN IHRE SAMMLUNGEN IM AQ PRÄSENTIEREN.<br />
ERWIN OLAF,<br />
Skin Deep, Male Nude<br />
No. 03, 2015, Courtesy<br />
Galerie Ron Mandos<br />
Amsterdam
KULTURTIPP / VEREINIGTES KÖNIGREICH<br />
1 2<br />
ALBRECHT DÜRER,<br />
Der zwölfjährige<br />
Jesus unter den<br />
Schriftgelehrten,<br />
(Ausschnitt), 1506,<br />
Öl auf Holz<br />
Die längliche Exkursion <strong>be</strong>ginnt im Jahre<br />
1495 und geht durch die Alpen nach<br />
Italien, später nach Venedig im Jahre 1505;<br />
und dann in die Niederlande in den Jahren<br />
1520-1521. Diese Reisen brachten ihn nicht nur mit<br />
anderen Künstlern seiner Zeit in Kontakt, sondern<br />
regten auch seine Neugier und Kreativität an. So<br />
konnte er nicht nur stetig seinen Ruhm und Einfluss<br />
unter den Zeitgenossen steigern, sondern verfeinerte<br />
und meisterte er seine Fähigkeiten als Künstler.<br />
Im ersten Ausstellungsraum können Besucher in<br />
die Jahre nach Dürers Rückkehr nach Nürn<strong>be</strong>rg,<br />
nach seiner Reise durch die Alpen und nach Italien<br />
eintauchen. Sein "Heiliger Hieronymus", um 1496, mit<br />
detaillierter Landschaft und der außergewöhnlichen<br />
Rückseite verbildlicht eine enorme Entwicklung<br />
Dürers um diese Zeit.<br />
3<br />
4<br />
DÜRER’S JOURNEYS<br />
Travels of a Renaissance <strong>Art</strong>ist<br />
"Dürer’s Journeys: Travels of a Renaissance" <strong>Art</strong>ist ist die erste <strong>be</strong>deutende britische<br />
Ausstellung Dürers Werke seit fast zwanzig Jahren. Sie offenbart seine Karriere als Maler,<br />
Zeichner und Grafiker.<br />
Es ist auch die erste Ausstellung, die sich auf seine Reisen als Künstler konzentriert und<br />
den Besucher durch ü<strong>be</strong>r hundert Werke, die aus Museen und Privatsammlungen<br />
weltweit geliehen wurden, näher an den Mann selbst sowie die Menschen und Orte<br />
heranführt, die er <strong>be</strong>sucht hat.<br />
Bildrechte: © The National Gallery, London, Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid, Instituto Portugues de Museus, Minstero da Cultura, Lisbon, National Gallery of <strong>Art</strong>, Washington, Samuel H. Kress Collection, 1952.2.16<br />
Der zweite Raum enthält einige von Dürers frühen<br />
Studien ü<strong>be</strong>r menschliche Proportionen, die er an<br />
seinem Besuch in Venedig von 1505 bis 1507 fertigte.<br />
Seine Eindrücke schildert er auch in zahlreichen<br />
Briefen an seinen Freund Willibald Pirkheimer. Einer<br />
dieser Briefe wird im sel<strong>be</strong>n Raum zusammen mit<br />
drei Porträts sowie dem imposanten Gemälde "Jesus<br />
unter den Schriftgelehrten" von 1506, gezeigt.<br />
Im dritten Raum, der viele der <strong>be</strong>kanntesten Gravuren<br />
des Künstlers enthält, kehrt Dürer wieder nach Nürn<strong>be</strong>rg<br />
zurück, wo er vom heiligen römischen Kaiser<br />
Maximilian I. angestellt wurde, <strong>be</strong>vor er sich auf den<br />
Weg nach Aachen machte, wo Kaiser Karl V. gekrönt<br />
werden sollte.<br />
Der vierte Raum offenbart eine Fülle an Porträts,<br />
darunter Werke mit Kreide, Kohle und Sil<strong>be</strong>rpunkt;<br />
während Dürers Skizzen von Menschen, Tieren<br />
und Stadtansichten im nächsten Raum untersucht<br />
werden – hier sind einige seiner le<strong>be</strong>ndigsten und<br />
einfühlsamsten Zeichnungen zu sehen.<br />
Die Künstler, die Dürer auf seinen Reisen in die Niederlande<br />
kennenlernte, sind das Thema von Raum<br />
sechs, zu dem auch das dramatische Landschaftsgemälde<br />
"Zerstörung von Sodom und Gomorra" von<br />
Joachim Patinir gehört, dem erfahrenen Landschaftsmaler,<br />
<strong>be</strong>i dem sich Dürer verschuldete. In diesem<br />
Raum <strong>be</strong>findet sich auch die Zeichnung von "Saint<br />
Christopher", jene, die Dürer für Patinir fertigte.<br />
Der letzte Raum ist der Zeit in Antwerpen gewidmet, in<br />
der Dürer sich mit dem portugiesischen Handelsagenten<br />
Rodrigo de Almada anfreundete, dieser sendete<br />
ihm später zahlreiche Geschenke, darunter Federn,<br />
Korallen und zwei grüne Papageien. Im Gegenzug<br />
malte Dürer für Almada ein markantes und für die<br />
Zeit innovatives Bild des Heiligen Hieronymus – eine<br />
radikale Abkehr von einem Thema, das Dürer oft<br />
sowohl in der Malerei als auch im Druck darstellte.<br />
Das Gemälde, das möglicherweise selbst von der<br />
niederländischen Kunst <strong>be</strong>einflusst wurde, hat die<br />
niederländischen Künstler zutiefst <strong>be</strong>eindruckt.<br />
(1) ALBRECHT DÜRER, Büßender Hieronymus, ca. 1496, Öl auf Birnholz (2) ALBRECHT<br />
DÜRER, Der heilige Hieronymus, 1521, Öl auf Eiche (3) MEISTER DER BRÜGGER PASSION,<br />
Christus dem Volk vorgestellt, ca. 1510, Öl auf Eiche (4) ALBRECHT DÜRER, Madonna und<br />
Kind, etwa 1496–9. Öl auf Holz<br />
FACTS<br />
THE NATIONAL GALLERY<br />
Ausstellung<br />
DÜRER’S JOURNEYS:<br />
Travels of a Renaissance <strong>Art</strong>ist<br />
LAUFZEIT:<br />
06. März bis 13. Juni 2021<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
The National Gallery<br />
Trafalgar Square,<br />
London<br />
www.facebook.com/thenationalgallery<br />
www.instagram.com/nationalgallery<br />
www.nationalgallery.org.uk<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Montag bis Freitag (außer an Feiertagen):<br />
9.45 – 17.00 Uhr<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +44 20 7747 2885<br />
Mail: information@ng-london.org.uk<br />
twitter.com/nationalgallery<br />
128 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 129
KULTURTIPP / DEUTSCHLAND<br />
3<br />
ERWIN OLAF.<br />
UNHEIMLICH SCHÖN<br />
IN DEN NIEDERLANDEN GEHÖRT ERWIN OLAF (*1959) ZU DEN<br />
BERÜHMTESTEN KÜNSTLERN DER GEGENWART. NUN WIDMET<br />
IHM DIE KUNSTHALLE MÜNCHEN DIE ERSTE UMFANGREICHE<br />
EINZELAUSSTELLUNG IN DEUTSCHLAND. AUSGEWÄHLTE<br />
FOTOGRAFIEN, KURZFILME, SKULPTUREN UND MULTIMEDIA-<br />
INSTALLATIONEN AUS ÜBER VIERZIG SCHAFFENSJAHREN ZEI-<br />
GEN IN LOSER CHRONOLOGIE OLAFS ENTWICKLUNG VOM ANA-<br />
LOG ZUM DIGITAL ARBEITENDEN KÜNSTLER, VOM REBEL-<br />
LISCHEN FOTO-JOURNALISTEN DER 80ER- ZUM RAFFINIERTEN<br />
GESCHICHTENERZÄHLER DER 2000ER.<br />
Für seine Werke entwirft Olaf<br />
bis ins kleinste Detail durchdachte<br />
Welten, die der unseren<br />
zwar zum Verwechseln<br />
ähnlich sehen, jedoch oftmals Rätsel<br />
aufge<strong>be</strong>n: Hinter der makellosen Ästhetik,<br />
die der Film und Wer<strong>be</strong>industrie<br />
entlehnt ist, scheint Verdrängtes<br />
zu lauern. Auch entpuppt sich die<br />
Kulissenhaftigkeit seiner Inszenierungen<br />
oft als Hinweis auf Abgründiges.<br />
Der Fotokünstler setzt <strong>be</strong>wusst<br />
auf Irritationen, <strong>be</strong>dient sich vieldeutiger<br />
Symbolik und gestaltet seine<br />
Erzählungen <strong>be</strong>deutungsoffen. So<br />
bleibt es dem Publikum ü<strong>be</strong>rlassen,<br />
sich den Anspielungen gegenü<strong>be</strong>r zu<br />
öffnen und die Leerstellen mit eigenen<br />
Assoziationen und Interpretationen<br />
zu füllen.<br />
ZWISCHEN POLITIK UND POESIE<br />
»Ich ergreife Partei für die Freiheit. Die<br />
Freiheit des Individuums, das nicht von<br />
einer <strong>be</strong>stimmten Gruppe dominiert<br />
werden darf.«<br />
Bereits während seines Journalismus-<br />
Studiums, das Olaf 1980 in Utrecht abschloss,<br />
wurde ihm <strong>be</strong>wusst, dass er<br />
seine Geschichten nicht mit Worten,<br />
sondern mit Bildern erzählen wollte.<br />
Anfang der 1980er-Jahre veröffentlichte<br />
er in internationalen Publikationen<br />
der LGBT-Szene erste dokumentarische<br />
Fotografien. Zeitgleich<br />
ar<strong>be</strong>itete er an Fotoserien, in denen<br />
er Fragen nach Demokratie, Gleich<strong>be</strong>rechtigung<br />
und Selbst<strong>be</strong>stimmung<br />
aufwarf. Wie ein roter Faden zieht<br />
sich Olafs politisches und soziales Interesse<br />
durch sein OEuvre. Bis heute<br />
gehört er zu den prominenten Stimmen,<br />
die sich in den Niederlanden<br />
für das Recht des Einzelnen auf freie<br />
Entfaltung einsetzen. Im Kampf für<br />
Toleranz und Akzeptanz schreckt er<br />
vor keiner Kontroverse zurück.<br />
In seinem Frühwerk nutzte der<br />
Künstler das Mittel der Provokation,<br />
um gesellschaftliche Diskussionen<br />
anzustoßen. So etwa in seiner<br />
1987/88 entstandene Serie Chessmen,<br />
die den Menschen als sexuelles<br />
Wesen in den Fokus rückt und ihn in<br />
subversiv erotischen Machtgefügen<br />
darstellt. Seit den 2000ern sind es<br />
vor allem Stimmungen und Gefühle,<br />
die er inszeniert – wie etwa das<br />
Weinen der ersten Träne nach einer<br />
erschütternden Nachricht in Grief<br />
(2007) oder den Zwischenzustand<br />
des Wartens in der gleichnamigen<br />
Serie Waiting (2014). A<strong>be</strong>r auch konkrete<br />
politische Ereignisse greift Olaf<br />
wiederholt auf. In den Werkreihen<br />
Troubled, Awakening und Tamed &<br />
Anger (alle 2015) verar<strong>be</strong>itet er <strong>be</strong>ispielsweise<br />
die Pariser Anschläge<br />
von 2015 auf die Redaktion der Satirezeitschrift<br />
Charlie Hebdo und das<br />
Kulturzentrum Bataclan.<br />
KONSTRUIERTE WELTEN<br />
»Wollte ich die gewöhnliche Welt sehen,<br />
würde ich das Fenster öffnen.«<br />
Blacks (1990) ist eine Schwarz-in-<br />
Schwarz gehaltene Serie mit barock<br />
inszenierten Bildnissen eines fiktiven<br />
Hofstaates. Für die Realisierung<br />
ar<strong>be</strong>itete Olaf erstmals mit einem<br />
Team von Spezialist*innen für Maske,<br />
Kostüm und Bühnenbild zusammen.<br />
Seine darauffolgenden Projekte<br />
nahmen zunehmend den Umfang<br />
großer Filmproduktionen an. Anfang<br />
der 2000er <strong>be</strong>gann Olaf zudem,<br />
1<br />
2<br />
Bildrechte: © Erwin Olaf, Courtesy Galerie Ron Mandos Amsterdam<br />
(1) GRIEF, Irene Portrait, 2007 (2) MATURE, Claudia S., 63, 1999<br />
(3) AMERICAN DREAM, Self-Portrait with Alex I, Palm Springs,<br />
2018 (4) STADTBAD NEUKÖLLN – 23RD OF APRIL, Berlin, 2012<br />
(5) SQUARES, JOY, 1985 (6) SQUARES, PEARLS, 1986<br />
die digitale Fotografie samt den Möglichkeiten der<br />
Bildmanipulation zu nutzen. So setzte er in Royal<br />
Blood (2000) Modelle <strong>be</strong>ispielsweise als Sissi<br />
oder Prinzessin Diana in Szene – in der Bildsprache<br />
klassischer Märtyrerdarstellungen, verwundet<br />
und blut<strong>be</strong>fleckt. Das Ausloten des Verhältnisses<br />
zwischen Fakten und Fiktionen ist bis heute ein<br />
wesentliches Merkmal von Olafs künstlerischem<br />
Schaffen. Erst in den letzten Jahren entwickelte<br />
Olaf seine Serien ausgehend von existierenden<br />
Orten und lässt damit die Grenzen zwischen Realem<br />
und künstlerischer Fiktion zunehmend verschwimmen.<br />
So verließ Olaf <strong>be</strong>ispielsweise für die<br />
Trilogie Berlin (2012), Shanghai (2016) und Palm<br />
Springs (2018) sein Studio und fotografierte an<br />
charakteristischen Schauplätzen der Royal Blood,<br />
Di, † 1997, 2000 titelge<strong>be</strong>nden Städte.<br />
4<br />
FACTS<br />
KUNSTHALLE MÜNCHEN<br />
Ausstellung<br />
Erwin Olaf. Unheimlich Schön<br />
LAUFZEIT:<br />
14. Mai bis 26. Septem<strong>be</strong>r 2021<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung,<br />
Theatinerstraße 8,<br />
80333 München<br />
www.facebook.com/kunsthallemuc<br />
www.instagram.com/kunsthallemuc<br />
www.kunsthalle-muc.de<br />
5 6<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Täglich (auch an Sonn- und Feiertagen):<br />
10.00 – 20.00 Uhr<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +49 89/22 44 12<br />
Mail: kontakt@kunsthalle-muc.de<br />
twitter.com/kunsthallemuc<br />
130 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 131
KULTURTIPP / DEUTSCHLAND<br />
REMBRANDTS<br />
ORIENT.<br />
Westöstliche Begegnung in der<br />
niederländischen Kunst des 17.<br />
Jahrhunderts<br />
POTSDAM, 11. MÄRZ 2021 – REMBRANDT UND SEINE ZEITGENOSSEN<br />
WAREN FASZINIERT VON DEN FERNEN LÄNDERN, DEREN WAREN IM<br />
17. JAHRHUNDERT IN GROSSER ZAHL IN DIE NIEDERLANDE IM-<br />
PORTIERT WURDEN. DIE BEGEISTERUNG FÜR DAS FREMDE WURDE<br />
ZU EINER MODE, DIE EINE NEUARTIGE KUNST ENTSTEHEN LIESS: DER<br />
REALISMUS DER MALEREI VERBAND SICH MIT WUNSCHBILDERN<br />
UND FANTASTISCHEN PROJEKTIONEN.<br />
1<br />
Auch biblische Geschichten wurden<br />
mit exotischen Elementen angereichert.<br />
Wie uns heute auffällt, wurde<br />
die Kehrseite dieser Weltaneignung<br />
nicht dargestellt: das Machtgefälle<br />
zwischen den Kulturen, das sich auch<br />
in Sklaverei, Gewalt, Aus<strong>be</strong>utung und<br />
Handelskriegen zeigte. Rembrandts<br />
Gemälde mit orientalischer Anmutung<br />
spiegeln die Faszination des<br />
Exotischen. Le<strong>be</strong>nsnah und zugleich<br />
verfremdet stellten sie eine Gegenwelt<br />
zum Alltag der calvinistischen Niederlande<br />
dar. Sie waren keine spielerische<br />
Verkleidung, sondern eine Selbst<strong>be</strong>fragung<br />
unter anderen Vorzeichen.<br />
Dieses für die Kunst so wichtige Thema<br />
wird jetzt erstmals in einer Ausstellung<br />
gewürdigt.<br />
Die Ausstellung thematisiert die damaligen<br />
Bilder des Fremden. Die Levante,<br />
der östliche Mittelmeerraum,<br />
und Asien wurden noch in Rembrandts<br />
Zeit Orient genannt. Heute ist<br />
der Begriff <strong>be</strong>lastet, weil der Orientalismus<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
eine eurozentrische Haltung durchsetzte.<br />
Im Titel der Ausstellung Rembrandts<br />
Orient signalisiert der Genitiv,<br />
dass es um die damals mit diesem Begriff<br />
verbundenen Vorstellungen geht.<br />
Die Kunstwerke der Potsdamer Schau<br />
sind Zeugnisse der ersten Globalisierung<br />
und zeigen den Einfluss fernöstlicher<br />
Kulturen in den Niederlanden<br />
des 17. Jahrhunderts. Da<strong>be</strong>i ist Rembrandt<br />
mit seiner Faszination für „den<br />
Osten“, die sich in seinen biblischen<br />
Historien mit orientalisierenden Gewändern,<br />
in Portraitstudien (Tronies)<br />
von „Orientalen“ und in seiner Sammlung<br />
exotischer Objekte zeigt, der Ausgangspunkt.<br />
Rembrandt-Schüler wie<br />
Isaak de Jouderville und Jan Victors<br />
verwendeten e<strong>be</strong>nso wie ihr Lehrer<br />
für Szenen aus der Bi<strong>be</strong>l phantasievolle<br />
Turbane. Sie statteten sogar in<br />
portraits histoirés die Dargestellten<br />
mit orientalisierenden Kostümen aus.<br />
Die Selbstinszenierung in solcher<br />
Kleidung und vor orientalischen Teppichen<br />
war ein Statussymbol wohlha<strong>be</strong>nder<br />
Bürger, für das auch Beispiele<br />
von Michiel de Musscher und Ferdinand<br />
Bol gezeigt werden.<br />
Die Ausstellung thematisiert auch<br />
den globalen Handel, der exotische<br />
Objekte wie Porzellan oder Nautilus-<br />
Bildrechte: © Stichting Duivenvoorde, Voorschoten, Kunstmuseum Basel, Kunst Museum Winterthur, Dordrechts Museum<br />
muscheln in die Niederlande brachte,<br />
wie sie Willem Kalf oder Jan van der<br />
Heyden als Zeugnisse von Sammelleidenschaft<br />
und Weltaneignung in ihren<br />
Stillle<strong>be</strong>n malten. Nur wenige Kunstwerke<br />
dokumentieren eine konkrete<br />
Begegnung zwischen West und Ost<br />
wie etwa Aegidius Sadeler II. im Kupferstich<br />
Bildnis des Mechti Kuli Beg<br />
oder die vormals Cornelis Visscher zugeschrie<strong>be</strong>ne<br />
Zeichnung Drei Männer<br />
mit einem Folianten in einem Kontor.<br />
Dass der Reichtum der niederländischen<br />
O<strong>be</strong>rschicht auch durch Gewalt<br />
und Unterdrückung im Fernen Osten,<br />
durch Sklaverei und Handelskriege,<br />
zustande kam und einen hohen<br />
menschlichen Preis – auch unter<br />
den eigenen Seeleuten – forderte, hat<br />
in den Kunstwerken keinen Niederschlag<br />
gefunden. Diese Kehrseite lässt<br />
sich zumindest indirekt in allgemein<br />
gehaltenen Schlachtenszenen von<br />
Jacques Muller, Johannes Lingelbach<br />
oder Philips Wouwerman zeigen.<br />
Während der Orient durch exotische<br />
Objekte und Kleidung in den niederländischen<br />
Bürgerhäusern des 17. Jahrhunderts<br />
präsent war und zahllose<br />
Berichte ü<strong>be</strong>r Reisen in den Osten publiziert<br />
wurden, erkundete kaum ein<br />
Künstler die fernen Länder vor Ort. So<br />
blie<strong>be</strong>n der Orient und das Orientalische<br />
in der niederländischen Bildwelt<br />
jener Zeit ein Konstrukt aus Versatzstücken,<br />
Stereotypen und Imagination.<br />
Das Fremde wurde geschätzt und in<br />
den Le<strong>be</strong>nsstil integriert. A<strong>be</strong>r das war<br />
zumeist nicht mehr als eine Attitüde,<br />
denn das Interesse galt weniger den<br />
anderen Kulturen als ihren materiellen<br />
Zeugnissen und Hervorbringungen,<br />
die aufgrund ihrer Kostbarkeit und des<br />
damit verbundenen Prestiges <strong>be</strong>gehrt<br />
waren. Die west-östliche Begegnung<br />
fand nicht auf Augenhöhe statt, zu einem<br />
auf Gleichwertigkeit <strong>be</strong>ruhenden<br />
Austausch kam es nicht. Das Fremde<br />
war ein reizvoller Kontrast zum Eigenen,<br />
a<strong>be</strong>r es erregte kaum tiefergehende<br />
Anteilnahme. Das war <strong>be</strong>i Rembrandt<br />
nicht anders als <strong>be</strong>i seinen Zeitgenossen,<br />
und an dieser Einstellung hat sich<br />
– und zu dieser Reflexion lädt die Ausstellung<br />
ein – bis heute in weiten Teilen<br />
der westlichen Welt nichts geändert. So<br />
bietet die Schau die Möglichkeit, diesen<br />
bis heute andauernden Eurozentrismus<br />
zu hinterfragen.<br />
(1) DIRCK VAN LOONEN, Assueer Jacob Schimmelpenninck van der Oije (1631–1673) mit Diener und Hund,<br />
1660 (2) REMBRANDT HARMENSZ VAN RIJN, David ü<strong>be</strong>rgibt Goliaths Haupt dem König Saul, 1627 (3) PIETER<br />
LASTMAN, Jephta und seine Tochter, 1611 (4) FERDINAND BOL, Ehepaar in Landschaft, um 1647/50<br />
FACTS<br />
MUSEUM BARBERINI<br />
Ausstellung<br />
Rembrandts Orient.<br />
LAUFZEIT:<br />
13. März bis 27. Juni 2021<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museum Bar<strong>be</strong>rini<br />
Humboldtstraße 5–6,<br />
14467 Potsdam<br />
www.facebook.com/museumbar<strong>be</strong>rini<br />
www.instagram.com/museumbar<strong>be</strong>rini<br />
www.museum-bar<strong>be</strong>rini.de<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Täglich außer dienstags:<br />
10.00 – 19.00 Uhr<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +49 331 236014-499<br />
Mail: <strong>be</strong>sucherservice@museum-bar<strong>be</strong>rini.de<br />
twitter.com/MuseumBar<strong>be</strong>rini<br />
2<br />
3 4<br />
132 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 133
SERVUS<br />
IN WIEN<br />
Moderner Luxus und Wiener Le<strong>be</strong>nsgefühl -<br />
im 5-Sterne-Superior Palais Hansen<br />
Kempinski sorgt individueller Service verbunden<br />
mit Wiener Charme für unvergessliche<br />
Momente. Das denkmalgeschützte Palais<br />
<strong>be</strong>findet sich im Herzen Wiens und doch<br />
fernab des Tru<strong>be</strong>ls der Stadt.<br />
Auf die Gäste warten 152 elegante Zimmer<br />
und Suiten, die Restaurants Die Küche Wien<br />
und EDVARD, die Lobby Lounge&Bar mit<br />
dem <strong>be</strong>rühmten Apfelstrudel und der<br />
Kempinski The Spa. Dank der Kempinski<br />
White Glove Hygieneservices fühlen sich<br />
Gäste <strong>be</strong>i uns sicher und wohl.<br />
Wir freuen uns schon darauf, Sie wieder <strong>be</strong>i<br />
uns <strong>be</strong>grüßen zu dürfen!<br />
Blei<strong>be</strong>n Sie gesund und bis bald!<br />
Palais Hansen Kempinski Wien<br />
Schottenring 24 | 1010 Wien<br />
+43 1 236 1000 | www.kempinski.com/wien<br />
info.vienna@kempinski.com
KULTURTIPP / WIEN<br />
JOSEF<br />
PILLHOFER<br />
im Dialog mit Künstlern<br />
der Moderne<br />
ANLÄSSLICH DES 100. GEBURTSTAGES IM<br />
JAHR 2021 WÜRDIGT DAS LEOPOLD MUSE-<br />
UM JOSEF PILLHOFER (1921–2010), EINEN<br />
DER BEDEUTENDSTEN ÖSTERREICHISCHEN<br />
BILDHAUER UND ZEICHNER, MIT EINER UM-<br />
FASSENDEN RETROSPEKTIVE UND STELLT<br />
GLEICHZEITIG SEIN SCHAFFEN IN EINEN DI-<br />
ALOG MIT DEN HERAUSRAGENDEN PROTAG-<br />
ONISTEN DER BILDHAUEREI DER MODERNE.<br />
„Klassik der Moderne“ in der Skulptur eines Aristide<br />
Maillol oder Wilhelm Lehmbruck – zwei Bildhauer,<br />
die er sehr schätzte. Die Rezeption dieser verschiedenen<br />
künstlerischen Sprachen <strong>be</strong>deutete für Pillhofer<br />
nach seiner Rückkehr nach Wien „die Grundlage<br />
und Ausgangssituation für alles Weitere“.<br />
Pillhofer ging durch seine Affinität zur Natur in<br />
seiner Figurendarstellung von realistischen Gege<strong>be</strong>nheiten<br />
aus, demgegenü<strong>be</strong>r nehmen a<strong>be</strong>r auch<br />
ungegenständliche Objekte aus geometrischen Formen<br />
einen <strong>be</strong>deutenden Platz in seinem Œuvre ein.<br />
Der Aspekt der Reduktion sowie die Auseinandersetzung<br />
mit Räumlichkeit, Tektonik, Rhythmik und<br />
Proportion aus geometrischen Formen spielen in<br />
<strong>be</strong>iden Werkgruppen eine zentrale Rolle. Jederzeit<br />
ging es Pillhofer, der einer der am stärksten international<br />
orientierten und laut Wilfried Skreiner auch<br />
der erste gegenstandslose Plastiker Österreichs war,<br />
in seinem bildhauerischen Schaffen um eine formale<br />
Klarheit, die durch die Fragmentierung der sichtbaren<br />
Wirklichkeit imstande sein sollte, einfache Strukturen<br />
aus komplexen Phänomenen mit äußerster<br />
Sensibilität zu vermitteln.<br />
2<br />
Pillhofers künstlerisches Ar<strong>be</strong>iten erstreckte<br />
sich ü<strong>be</strong>r mehr als ein hal<strong>be</strong>s<br />
Jahrhundert und setzte in seiner Zeit an<br />
der Grazer Kunstgewer<strong>be</strong>schule 1938<br />
bis 1941 ein, worauf das Studium an<br />
der Wiener Akademie der bildenden Künste folgte,<br />
wo er von 1946 bis 1950 seine erste Prägung in der<br />
Klasse von Fritz Wotruba erfuhr.<br />
1950 erhielt Pillhofer ein Staatsstipendium und ü<strong>be</strong>rsiedelte<br />
nach Paris, wo er <strong>be</strong>i Ossip Zadkine an der<br />
Académie de la Grande Chaumière studierte<br />
und in dessen Atelier ar<strong>be</strong>iten konnte. Seine<br />
Auseinandersetzung mit den Vertretern<br />
der kubistischen Plastik – ne<strong>be</strong>n Zadkine<br />
waren dies vor allem Jacques Lipchitz,<br />
Alexander Archipenko und Henri<br />
Laurens – blieb nicht ohne Auswirkungen<br />
auf seine Formensprache. In seiner<br />
Pariser Zeit machte er ü<strong>be</strong>rdies Bekanntschaft<br />
mit weiteren <strong>be</strong>deutenden Bildhauern<br />
und Plastikern der französischen Metropole, etwa<br />
mit Constantin Brâncuși oder Al<strong>be</strong>rto Giacometti.<br />
„Für mich stand und steht“ – so Pillhofer 1994 ü<strong>be</strong>r<br />
die Bedeutung seiner Pariser Zeit – „die menschliche<br />
Sinn<strong>be</strong>zogenheit mit der natürlichen Erscheinung<br />
im Medium der Skulptur nicht im Widerspruch zu<br />
einem glaubhaften zeitgenössischen Anliegen,<br />
so auch noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts,<br />
allerdings in offener Wahrnehmung<br />
und mit den Erfahrungen der Moderne.“<br />
In diesem Zitat rekurriert Pillhofer auf die<br />
Fotos: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger/Ouriel Morgensztern, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig Wien © Bildrecht Wien, 2021<br />
(1) JOSEF PILLHOFER, Radfahrerin, 1951, Bronze, Privat<strong>be</strong>sitz (2)<br />
HENRI LAURENS, La mère, 1935, Bronzeguss, Museum moderner<br />
Kunst Stiftung Ludwig Wien (3) ALBERTO GIACOMETTI, Büste von<br />
Diego, 1955, Bronze, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien.<br />
3<br />
FACTS<br />
LEOPOLD MUSEUM<br />
Ausstellung<br />
JOSEF PILLHOFER<br />
Im Dialog mit Künstlern der Moderne<br />
LAUFZEIT:<br />
18. Juni 2021 bis 10. Okto<strong>be</strong>r 2021<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
MuseumsQuartier Wien<br />
Museumsplatz 1, 1070 Wien<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +43 1 525 70-0<br />
Mail: office@leopoldmuseum.org<br />
www.facebook.com/LeopoldMuseum<br />
www.instagram.com/leopold_museum<br />
www.leopoldmuseum.org<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mittwoch bis Sonntag:<br />
10.00 – 18.00 Uhr<br />
Feiertags ge öffne t<br />
twitter.com/Leopold_Museum<br />
136 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 137
KULTURTIPP / WIEN<br />
BERGGASSE 19<br />
im Wohnzimmer<br />
Seit Septem<strong>be</strong>r 2020 ist das Sigmund Freud Museum nach<br />
Renovierung wieder zugänglich – so es die Gesetzeslage zulässt. Bei<br />
Lockdowns und Reisesperren empfiehlt sich der neue, umfassende<br />
Multimedia<strong>be</strong>reich. E<strong>be</strong>nfalls immer zu <strong>be</strong>sichtigen ist der Schauraum<br />
Berggasse 19.<br />
"Die<br />
unendliche<br />
Analyse.<br />
Psychoanalytische<br />
Schulen<br />
nach Freud"<br />
ROBERT LONGO, Untitled<br />
(Hellion), 2011 (Print of charcoal<br />
on mounted paper drawing).<br />
1 2<br />
3<br />
4<br />
D<br />
ie Kunstinstallation im<br />
Schaufenster der ehemaligen<br />
Fleischhauerei<br />
Kornmehl stammt<br />
vom amerikanischen<br />
Künstler Ro<strong>be</strong>rt Longo. Er installierte einen<br />
Print seines 2011 entstandenen Werkes<br />
„Ohne Titel (Hellion)“ aus der Serie<br />
„Monsters“. Die groß dimensionierte,<br />
schaurige schöne Wasserformation wird<br />
zum In<strong>be</strong>griff von Gewalt und Zerstörung,<br />
die sich sinnentleert Bahn bricht.<br />
"Die unendliche Analyse. Psychoanalytische<br />
Schulen nach Freud". Die für<br />
die Neueröffnung konzipierte Sonderausstellung<br />
ist ü<strong>be</strong>r die Website des Museums<br />
vollständig online zugänglich.<br />
Die Ausstellung stellt fünf aktuelle<br />
psychoanalytische Schulen vor, deren<br />
Gemeinsamkeiten und Differenzierungen<br />
die Psychoanalyse als vielschichtige<br />
und progressive Wissenschaft des Un<strong>be</strong>wussten<br />
ausweisen. Fünf kurze Film-<br />
Interviews stellen exemplarisch eine<br />
der ausgewählten psychoanalytischen<br />
Schulen vor. Dazu wurden Psychoanalytikerinnen<br />
und Analytiker aus<br />
Berlin, Dublin und New York in ihren<br />
Behandlungsräumen <strong>be</strong>sucht.<br />
Die Filme ge<strong>be</strong>n einen Einblick in die<br />
individuellen Zugänge und die Aktualität<br />
der psychoanalytischen Ansätze.<br />
Kuratiert wurde die On- und Offline-<br />
Ausstellung von der Psychoanalytikerin<br />
und Philosophin Esther Hutfless, für<br />
die Umsetzung der Videointerviews<br />
zeichnen Wout Kichler und Maximilian<br />
Klamm verantwortlich.<br />
▶<br />
Bildrechte: © Hertha Hurnaus, Günter König / Sigmund Freud Privatstiftung<br />
ORIGINALE AUFNAHMEN VON<br />
SIGMUND UND ANNA FREUD<br />
Der Multimedia<strong>be</strong>reich der Homepage<br />
bietet auch die Möglichkeit, einen Vortrag<br />
von Anna Freud aus 1978 zu hören<br />
sowie Sigmund Freuds <strong>be</strong>rühmtes Interview<br />
für die BBC – die einzig <strong>be</strong>kannte<br />
Aufnahme seiner Stimme. Gege<strong>be</strong>n hatte<br />
er dieses Interview im Dezem<strong>be</strong>r 1938,<br />
nach seiner Flucht nach London und hörbar<br />
von Krankheit und Alter geschwächt.<br />
Veranstaltungen der vergangenen Jahre<br />
lassen sich e<strong>be</strong>nso nachhören wie<br />
Lesungen aus der neuen Dauerausstellung:<br />
Birgit Minichmayr liest drei Träume,<br />
die Sigmund Freud in der „Traumdeutung“<br />
festgehalten hat. Die englische<br />
Fassung dieser Briefe liest der Autor und<br />
Journalist Philippe Sands.<br />
VIDEOFÜHRUNG UND HIGHLIGHTS<br />
Im Video<strong>be</strong>reich führt Direktorin Monika<br />
Pessler durch das renovierte Haus,<br />
Veranstaltungshighlights aus den vergangenen<br />
Jahren und Beiträge zum<br />
neu renovierten Museum lassen sich<br />
hier nachsehen, e<strong>be</strong>nso die bisherigen<br />
Sigmund Freud Vorlesungen. Auch der<br />
neueste Vortrag anlässlich des Geburtstags<br />
des Begründers der Psychoanalyse,<br />
„Die Psychoanalyse und das Politische“,<br />
digital gehalten von der Pariser Analytikerin<br />
Colette Soler, wird demnächst auf<br />
der Plattform präsentiert.<br />
WEBSHOP<br />
Der <strong>be</strong>liebte Shop des Museums mit<br />
Geschenkartikeln, Büchern und Kleidung<br />
sowie dem <strong>be</strong>gehrten Sigmund<br />
Freud-Bier, Sekt und Schokolade ist nun<br />
auch online zu finden. Das Museum<br />
bietet Zustellung e<strong>be</strong>nso wie Click &<br />
Collect an der Museumskassa.<br />
FACTS<br />
SIGMUND FREUD MUSEUM<br />
Ausstellung<br />
Die unendliche Analyse.<br />
Psychoanalytische Schulen nach Freud<br />
STANDORT:<br />
Berggasse 19, 1090 Wien<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +43 (0)1 319 15 96-14<br />
Mail: office@freud-museum.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mi – Fr: 11.00 – 18.00 Uhr<br />
Sa, So und Feiertage: 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Mo und Di geschlossen<br />
Je nach Covid-Situation geschlossen<br />
www.freud-museum.at<br />
PROGRAMM IM HERBST 2021<br />
Im Herbst soll gemeinsam mit der Wiener<br />
psychoanalytischen Vereinigung und dem<br />
Wiener Ar<strong>be</strong>itskreis für Psychoanalyse<br />
eine neue Ausstellung erar<strong>be</strong>itet werden,<br />
die das Schicksal der aus Wien geflüchteten<br />
PsychoanalytikerInnen <strong>be</strong>leuchten.<br />
Geplant ist die Eröffnung für Novem<strong>be</strong>r.<br />
(1) Wartezimmer von Freuds Praxis (2) Arzttasche Sigmund Freuds (3) Juwelierschachtel mit Widmung<br />
von Sigmund Freud an Martha (4) Lesesaal der Bibliothek<br />
facebook.com/sigmundfreudmuseum<br />
instagram.com/sigmundfreudmuseum<br />
twitter.com/freudmuseum<br />
138 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 139
KULTURTIPP / WIEN<br />
1 2<br />
Erwin Dominik Osen als Akt mit ü<strong>be</strong>rkreuzten Armen, 1910 (Detail),<br />
Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger<br />
3<br />
STADT UND<br />
LAND<br />
Zwischen Traum & Realität<br />
DER BLICK AUF DIE LETZTEN FÜNF JAHRHUNDERTE DER<br />
LANDSCHAFTSMALEREI FÜHRT UNS DEN WANDEL MENSCHLICHER<br />
IDENTITÄT VOR AUGEN. MIT EIGENEN AUGEN SEHEND, SPÜREN<br />
WIR, WIE SICH DAS SELBSTBILD DES MENSCHEN IM LAUFE DER<br />
GENERATIONEN VERÄNDERT HAT. DURCH DIE DARSTELLUNG DER<br />
NATUR, GIBT DER MENSCH EBENSO VIEL VON SICH SELBST PREIS.<br />
Es ist ein faszinierender<br />
Weg der Selbstfindung,<br />
eine Suche nach Orientierung,<br />
ein wortloser<br />
Dialog mit unserer Herkunft<br />
und unser aller Geschichte.<br />
Die ALBERTINA öffnet für diese<br />
größte Ü<strong>be</strong>rblicksausstellung ü<strong>be</strong>r<br />
die Geschichte der Landschaftsdarstellung<br />
ihre Schatzkammer<br />
und zeigt <strong>be</strong>kannteste Werke<br />
ne<strong>be</strong>n einzigartigen Ar<strong>be</strong>iten,<br />
die jahrzehntelang nicht gezeigt<br />
worden sind. Die BesucherInnen<br />
erwartet ein abwechslungsreicher<br />
Spaziergang durch ü<strong>be</strong>r 280 Landschaftsbilder<br />
aus fünf Jahrhunderten.<br />
Von den Anfängen des autonomen<br />
Landschaftsbildes und<br />
seiner Bahnbrecher, allen voran<br />
140 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
Albrecht Dürer, spannt sich der<br />
Bogen ü<strong>be</strong>r Bruegel, Rembrandt<br />
und das holländische Goldene<br />
Zeitalter, von Stadtpanoramen<br />
der Renaissance zu nahsichtigen<br />
Veduten, von utopischen Entwürfen<br />
arkadischer Landschaften bis<br />
zum illusionslosen, realistischen<br />
Naturbild im Zeitalter der Industrialisierung,<br />
von den Bildern der<br />
Erha<strong>be</strong>nheit und des Sublimen<br />
<strong>be</strong>i Caspar David Friedrich ü<strong>be</strong>r<br />
die Schreckensvisionen und Dystopien<br />
<strong>be</strong>i Alfred Kubin bis zu den<br />
Kinderträumen verspielter Natur<br />
<strong>be</strong>i Paul Klee. Schlüsselwerke der<br />
romantischen Landschaft und österreichische<br />
Aquarellkunst des<br />
19. Jahrhunderts wie Jakob und<br />
Rudolf von Alts Wien-Ansichten<br />
runden die Ausstellung ab.<br />
www.art-quarterly.com<br />
(1) JAKOB ALT Blick auf Wien<br />
von der Spinnerin am Kreuz, 1817,<br />
Aquarell, Deckfar<strong>be</strong>n (2) CLAUDE<br />
LORRAIN Baumgruppe mit ruhendem<br />
Hirten, späte 1630er-<br />
Jahre, Feder, Pinsel, schwarz und<br />
braun laviert (3) ADRIAN ZINGG<br />
Blick durch ein Felsentor auf<br />
Schloss Hohnstein in der Sächsischen<br />
Schweiz, 2. Hälfte 18., Beginn<br />
19. Jahrhundert, Feder in<br />
Schwarz, Pinsel in Grau und Hellbraun,<br />
laviert (4) ALBRECHT ALT-<br />
DORFER Die große Fichte, um<br />
1517-1520, Radierung, aquarelliert.<br />
FACTS<br />
ALBERTINA<br />
Stadt und Land<br />
Zwischen Traum & Realität<br />
LAUFZEIT:<br />
26. März bis 4. Juli 2021<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel.: +43 (01) 534 83 0<br />
Mail: info@al<strong>be</strong>rtina.at<br />
facebook.com/Al<strong>be</strong>rtinaMuseum<br />
instagram.com/al<strong>be</strong>rtinamuseum<br />
twitter.com/freudmuseum<br />
www.al<strong>be</strong>rtina.at<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Al<strong>be</strong>rtinaplatz 1,<br />
1010 Wien<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Täglich 10.00 – 18.00 Uhr<br />
4<br />
Bildrechte: © Al<strong>be</strong>rtina, Wien<br />
FOKUS-<br />
AUSSTELLUNG<br />
IN WIEN 1900<br />
FOCUS EXHIBITION<br />
IN VIENNA 1900<br />
16.04.–26.09.2021<br />
THE BODY<br />
ELECTRIC<br />
ERWIN OSEN – EGON SCHIELE<br />
MuseumsQuartier Wien<br />
U2 MuseumsQuartier<br />
U3 Volkstheater<br />
www.leopoldmuseum.org<br />
Medienpartner<br />
Förderer<br />
Partner des Leopold Museum
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
2<br />
ÖSTERREICHISCHE<br />
3<br />
KUNSTGESCHICHTE<br />
im Zeitraffer<br />
MIT „AUF ZU NEUEM. DREI JAHRZEHNTE VON SCHIELE BIS SCHLEGEL AUS<br />
PRIVATBESITZ“ LIEFERT DIE LANDESGALERIE NIEDERÖSTERREICH EINEN RASANTEN<br />
PARCOURS DURCH DIE ÖSTERREICHISCHE KUNSTGESCHICHTE.<br />
1<br />
In drei Abschnitte gegliedert gibt die Kremser<br />
Schau Aufschluss darü<strong>be</strong>r, wie Künstler*innen<br />
von Egon Schiele, Richard Gerstl und Oskar<br />
Kokoschka ü<strong>be</strong>r Ernst Fuchs, Arik Brauer,<br />
Maria Lassnig und Arnulf Rainer bis zu Erwin<br />
Wurm, Eva Schlegel oder Brigitte Kowanz die zeitgenössische<br />
Bild- und Formensprache <strong>be</strong>einflusst ha<strong>be</strong>n.<br />
IN ZEHNERSCHRITTEN ZUR KUNST DER GEGENWART<br />
Bildrechte: © Sammlung Angerlehner, Foto: Horst Stasny; © Hans Staudacher, Foto: Christoph Fuchs; © Sammlung Ernst Ploil<br />
In Zehnerschritten werden drei Jahrzehnte in den Fokus<br />
gerückt, die das Kunstschaffen des 20. Jahrhunderts entscheidend<br />
geprägt, die mit Neuerungen der Kunst auf<br />
gesellschaftliche Veränderungen reagiert und wesentliche<br />
Voraussetzungen für unsere Gegenwart geschaffen ha<strong>be</strong>n:<br />
die Schiele-Epoche von 1908 bis 1918, der Aufbruch nach<br />
dem 2. Weltkrieg sowie der Stilpluralismus der 1990er-<br />
Jahre. Rund 150 Werke von rund 40 Künstlerinnen und<br />
Künstlern aus knapp 20 wichtigen Privatsammlungen –<br />
wie etwa der Privatsammlung Rudolf Leopold sowie der<br />
Kollektionen Angerlehner, Liaunig, Hainz, Zambo oder<br />
Infeld – stehen im Zentrum der Ausstellung. Die Schau<br />
gibt somit auch einen Einblick in einen bislang verborgenen<br />
Bereich, der Gegenü<strong>be</strong>rstellungen zulässt, die nun<br />
erstmals abseits privater Räumlichkeiten einer breiten<br />
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.<br />
WERKE VON ARIK BRAUER UND HANS<br />
STAUDACHER ZU SEHEN<br />
Nur wenige Tage vor seinem Tod schlug Arik Brauer ein<br />
Bild von 1945 für die Ausstellung in der Landesgalerie<br />
Niederösterreich vor, das am Beginn seiner künstlerischen<br />
Laufbahn steht. „Der Rattenkönig“ – eine <strong>be</strong>stialische<br />
Folterszene, deren altmeisterliche Ausführung an<br />
mittelalterliche Tafelbilder erinnert – wird in Krems das<br />
erste Mal öffentlich zu sehen sein. Der e<strong>be</strong>nso kürzlich<br />
verstor<strong>be</strong>ne Hans Staudacher ist in der Ausstellung mit<br />
einer Werkserie vertreten. Seine „Illusion Wien“ bildet<br />
da<strong>be</strong>i den Anfang: ein Zeugnis der Begegnung des<br />
Kärntners mit der Donaumetropole, in dem er das zerstörte<br />
und schutt<strong>be</strong>ladene Nachkriegs-Wien durch ein<br />
südländisches Traumbild ersetzt.<br />
(1) FLORENTINA PAKOSTA, „1993/2“ (aus der Serie „Trikolore Bilder“), 1993, Sammlung<br />
Angerlehner, Thalheim/Wels (2) HANS STAUDACHER, „Illusion Wien“, 1949-51, Sammlung<br />
E. und H. H. (3) EGON SCHIELE, „Kauernder“, 1912, Sammlung Ernst Ploil, Wien<br />
FACTS<br />
LANDESGALERIE<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
Ausstellung<br />
Auf zu Neuem. Drei Jahrzehnte<br />
von Schiele bis Schlegel aus Privat<strong>be</strong>sitz<br />
LAUFZEIT:<br />
27. März 2021 bis 06. Februar 2022<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museumsplatz 1,<br />
3500 Krems an der Donau<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43 2732 908010<br />
Mail: office@kunstmeile.at<br />
facebook.com/lgnoe<br />
instagram.com/landesgalerie_noe<br />
www.lgnoe.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
März bis Okto<strong>be</strong>r<br />
Di – So: 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Novem<strong>be</strong>r bis Februar<br />
Di – So: 10.00 – 17.00 Uhr<br />
Montag geschlossen (außer an Feiertagen)<br />
24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />
142 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 143
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
3<br />
Eine Welt der<br />
KOEXISTENZ<br />
und<br />
AKZEPTANZ<br />
ES IST EINE FASZINIERENDE WELT, IN<br />
DIE UNS PATRICIA PICCININI UND DIE<br />
AUSSTELLUNG IN DER KUNSTHALLE<br />
KREMS ENTFÜHREN. EIN EIGENES UNI-<br />
VERSUM, DIE ZUKUNFTSVISION EINER<br />
HERAUSRAGENDEN KÜNSTLERIN, HEIMAT<br />
VON HYBRIDEN GESCHÖPFEN. DIE<br />
AUSTRALIERIN STELLT FRAGEN ZU<br />
SCHÖNHEIT UND AUSGRENZUNG UND<br />
KONFRONTIERT UNS UNGEHEMMT MIT<br />
IHREN ANTWORTEN.<br />
2<br />
1<br />
Auf den ersten Blick erscheinen<br />
die hybriden Kreaturen von<br />
Piccinini unheimlich, denn sie<br />
wurden durch neue technologische<br />
Möglichkeiten biologisch<br />
oder gentechnisch modifiziert. Doch sehr<br />
schnell stellt sich heraus, dass diese fa<strong>be</strong>lhaften<br />
Le<strong>be</strong>wesen urmenschliche Eigenschaften wie<br />
Fürsorge und Mitgefühl erkennen lassen, diese<br />
sogar regelrecht verinnerlichen. Ihr Charme und<br />
ihre Milde im Blick lassen uns alle negativen<br />
Assoziationen vergessen.<br />
4<br />
GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG<br />
Piccininis imaginäre Kreaturen entziehen sich den<br />
üblichen Kategorien Mensch, Tier, Natur oder<br />
Technik. Mit ihren Ar<strong>be</strong>iten fordert die Künstlerin<br />
Verantwortung von der Gesellschaft ein und stellt<br />
da<strong>be</strong>i wichtige Fragen: Wie antworten wir in einer<br />
Zeit, in der sich Natürliches und <strong>Art</strong>ifizielles immer<br />
mehr verbindet, auf existenzielle Fragestellungen<br />
ü<strong>be</strong>r Dasein und Zugehörigkeit?<br />
Die einzigartige Ästhetik ihrer Skulpturen entführt<br />
uns in eine Welt der Koexistenz und Akzeptanz, in<br />
der tief verwurzelte Denkweisen der Kategorisierung<br />
<strong>be</strong>reits hinter sich gelassen wurden. Das, was<br />
un<strong>be</strong>kannt und auf den ersten Blick abschreckend<br />
wirkt, stellt sich letztendlich als viel weniger fremd<br />
heraus, als zunächst angenommen.<br />
MAGISCH UND WUNDERSAM ZUGLEICH<br />
Die Ar<strong>be</strong>it „The Welcome Guest“ (2011) zeigt ein<br />
fremdartiges Wesen, das zu einem kleinen Mädchen<br />
ins Bett klettert. Sie schauen sich mit Freude<br />
und Zärtlichkeit an, als ob sie eine innige und<br />
vertraute Beziehung hätten. Ähnlich verhält es<br />
sich in der Ar<strong>be</strong>it „The Bond“ (2016), in der eine<br />
Frauenfigur ein hybrides Kind zärtlich in ihren<br />
Armen hält. Es kommt das Gefühl mütterlicher<br />
Bildrechte: © Patricia Piccinini, Foto: Hilary Walker<br />
(1) PATRICIA PICCININI mir ihrer Ar<strong>be</strong>it „Kindred“ aus dem<br />
Jahr 2018 (2) „THE BOND“, 2016 (3) „THE COMFORTER“, 2010<br />
(4) „THE WELCOME GUEST“, 2011<br />
Zuwendung auf, obwohl die <strong>be</strong>iden Figuren nicht<br />
unterschiedlicher sein könnten. Magische und<br />
wundersame Szenen zugleich.<br />
Piccinini erforscht die Gefühle, die in uns aufkommen,<br />
sobald wir mit Neuem oder Un<strong>be</strong>kanntem<br />
in Berührung kommen. Sie untersucht visuelle<br />
Merkmale und Normen des menschlichen Körpers<br />
und hinterfragt, wieso <strong>be</strong>stimmte Eigenschaften<br />
als schön oder vertraut und wiederum andere als<br />
fremd oder abnormal gelten.<br />
Die Ausstellung in Krems ist die erste große Werkschau<br />
von Piccinini in Österreich und zeigt Skulpturen<br />
und Installationen aus <strong>be</strong>inahe zwei Jahrzenten<br />
künstlerischen Schaffens. Sie entsteht in Kooperation<br />
mit dem Institut für Kulturaustausch Tübingen.<br />
FACTS<br />
KUNSTHALLE KREMS<br />
Ausstellung<br />
Patricia Piccinini. Embracing the Future<br />
LAUFZEIT:<br />
27. März bis 03. Okto<strong>be</strong>r 2021<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museumsplatz 5,<br />
3500 Krems an der Donau<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43 2732 908010<br />
Mail: office@kunstmeile.at<br />
facebook.com/kunsthalle.krems<br />
instagram.com/kunsthalle.krems<br />
www.kunsthalle.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
März – Okto<strong>be</strong>r<br />
Di – So: 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />
Di – So: 10.00 – 17.00 Uhr<br />
Montag geschlossen (außer an Feiertagen)<br />
24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />
144 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 145
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
2<br />
3<br />
SATIRISCHE<br />
PUNKTLANDUNG<br />
ERSTMALS IN ÖSTERREICH GIBT DAS KARIKATURMUSEUM KREMS MIT DER AUSSTELLUNG „VOLLTREFFER!“<br />
EINBLICKE IN DIE MÜNCHNER SAMMLUNG GRILL. RUND 200 KUNSTWERKE VON DEN GROSSMEISTER*INNEN<br />
DER SATIRE LADEN EIN, DER AUSSERGEWÖHNLICHEN SAMMELLEIDENSCHAFT NACHZUSPÜREN.<br />
1<br />
S<br />
eit mehr als 40 Jahren sind<br />
Humor und Komische Kunst<br />
die trei<strong>be</strong>nde Kraft für die<br />
Sammlung satirischer Meisterwerke<br />
von Meisi und<br />
Helmut Grill. Mittlerweile umfasst diese<br />
mehrere hundert Originale. „In unserer<br />
Sammlung ha<strong>be</strong>n wir eine klare Linie – die<br />
geho<strong>be</strong>ne Satire. Dafür wollten wir aus jedem<br />
Land die <strong>be</strong>sten Zeichnerinnen und<br />
Zeichner finden. Mit Ar<strong>be</strong>iten von Saul<br />
Stein<strong>be</strong>rg, Paul Flora, Tatjana Hauptmann,<br />
Roland Topor, Tomi Ungerer und Gerhard<br />
Haderer <strong>be</strong>ispielsweise ist uns das jedenfalls<br />
zum Teil gelungen", so Helmut Grill,<br />
Sammler und Kurator der Ausstellung.<br />
MEISTERHAFT BIS SKURRIL<br />
konnte Sis M. Kochs Bild als funktionierende<br />
Wetterstation in Meisis Kuriositätenladen<br />
Etcetera erwor<strong>be</strong>n werden.<br />
INTERNATIONALE GRÖSSEN<br />
FACTS<br />
KARIKATURMUSEUM KREMS<br />
Ausstellung<br />
Volltreffer! Satirische Meisterwerke<br />
aus der Sammlung Grill<br />
Positionen aus Amerika und Frankreich<br />
markieren andererseits den internationalen<br />
Stellenwert der Satire-Sammlung. Allen<br />
voran ist der so <strong>be</strong>zeichnete Guru der<br />
Satiriker*innen, Saul Stein<strong>be</strong>rg, mit seinen<br />
scharfsinnig-humoristischen Ar<strong>be</strong>iten zu<br />
nennen. Tomi Ungerers „Meat the Peable“,<br />
das die Flucht des Menschen vor der Welt<br />
skizziert, führt zu Meisi und Helmut Grills<br />
Sammlungsanfängen zurück.<br />
(1) HANS REISER, „Amazone und bayrischer Satyr“, o.D., Hans Reiser/Sammlung Grill (2) MEISI UND HELMUT GRILL in ihrer Ausstellung „Volltreffer!“ im<br />
Karikaturmuseum Krems (3) SIS M. KOCH, „Wetterbild“, o.D., Privat/Sammlung Grill<br />
Bildrechte: © Hans Reiser, Sammlung Grill, Raffael F. Lehner/Kunstmeile Krems<br />
Mit Originalen von 42 Künstler*innen <strong>be</strong>leuchtet<br />
die Ausstellung „Volltreffer! Satirische<br />
Meisterwerke aus der Sammlung<br />
Grill“ einerseits das Münchner Umfeld und<br />
Zeichner*innen der Komischen Kunst, die<br />
dem Sammler*innenpaar nahestehen. Mit<br />
frechem Augenzwinkern <strong>be</strong>gegnet man Generationen<br />
von Meistern in Rudi Hurzlmeiers<br />
Ar<strong>be</strong>iten. Auf den Punkt gezeichnet ist<br />
Hans Reisers „Amazone und bayrischer Satyr“.<br />
Kontrastreich zeigt sich Sis M. Kochs<br />
„Wetterbild“ mit detailgetreuen Messinstrumenten<br />
und ihrer neugierigen Katze.<br />
Genauso wie der von Meisi und Helmut<br />
erdachte „Orden für nix und wieder nix“<br />
oder das Künstlerporzellan von Paul Flora<br />
LAUFZEIT:<br />
06. März bis 01. Novem<strong>be</strong>r 2021<br />
AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />
Museumsplatz 3,<br />
3500 Krems an der Donau<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43 2732 908010<br />
Mail: office@kunstmeile.at<br />
facebook.com/karikaturmuseum.krems<br />
instagram.com/karikaturmuseumkrems<br />
www.karikaturmuseum.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
März – Okto<strong>be</strong>r<br />
Di – So: 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />
Di – So: 10.00 – 17.00 Uhr<br />
24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />
146 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 147
KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />
WEGBEGLEITER<br />
eines Ausnahmekünstlers<br />
DIE WUNDERSCHÖNE STADT TULLN AN DER<br />
DONAU HÄLT DIE ERINNERUNG AN IHREN BERÜHM-<br />
TESTEN SOHN IN EHREN: MIT DEM EGON SCHIELE<br />
GEBURTSHAUS AM BAHNHOF, MIT DEM EGON<br />
SCHIELE WEG UND DEM EGON SCHIELE MUSEUM.<br />
Als Egon Schiele am 12. Juni 1890 am<br />
Bahnhof „Tulln an der Donau“ zur<br />
Welt kam, war dieser das Tor zur<br />
Welt. Am Vordach des Bahnsteigs<br />
zeichnete er jene Züge, die sein Vater<br />
als Bahnhofsvorsteher zu dirigieren schien.<br />
Seine Geburtswohnung ist ein interaktives kleines<br />
Museum, das sich mit einem Zwei-Euro-Münzeinwurf<br />
öffnet. Der Rundgang durch Wohnzimmer,<br />
Schlafzimmer, Kinderzimmer und Küche der großbürgerlichen<br />
Wohnung eröffnet ü<strong>be</strong>r Soundduschen<br />
Anekdoten aus Egon Schieles Kindheit.<br />
AUF DEM WEG<br />
Weiter geht es auf dem Egon Schiele Weg ü<strong>be</strong>r den<br />
Friedhof mit dem Familiengrab zum komplett neu gestalteten<br />
Stadtmuseum Tulln mit Virtulleum, Römermuseum<br />
und der Dokumentation zum kaiserlichen<br />
Frauenstift. Die kostenlose Virtulleum-App <strong>be</strong>gleitet<br />
Sie e<strong>be</strong>nfalls durch die Geschichte der Stadt. Der Egon<br />
Schiele Weg führt weiter an die Donaulände.<br />
EIN GEFÄNGNIS FÜR DIE FREIHEIT DER KUNST<br />
Direkt am Donauradweg gegenü<strong>be</strong>r der Donaubühne<br />
ist das ehemalige Bezirksgefängnis von Tulln. Seit<br />
seinem 100. Geburtstag 1990 <strong>be</strong>her<strong>be</strong>rgt es das Egon<br />
Schiele Museum, das sich von Beginn an der Biografie<br />
und dem Frühwerk des Jahrhundertkünstlers widmete.<br />
Anlässlich seines 100. Todestages im Jahr 2018 wurde<br />
es völlig neu aufgestellt. Ein einladend gestalteter Vorplatz<br />
inklusive Kinderspielgeräten führt in das Erdgeschoß<br />
des Gebäudes, das nach dem Motto „Egon Schiele<br />
privat“ in Wohnzimmeratmosphäre eingerichtet ist.<br />
Bildrechte: © Daniel Hinterramskogler, Landessammlungen Niederösterreich, Stadtgemeinde Tulln, Ro<strong>be</strong>rt Herbst, Martina Sie<strong>be</strong>nhandl, Sammlung Gradisch<br />
(BILD OBEN) EGON SCHIELE Sonnenblume I, 1908, Öl auf Leinwand.<br />
(BILD LINKS) Familie , Freunde, Weg<strong>be</strong>gleiter: Zu diesem<br />
Thema gibt es heuer zahlreiche Bilder in der SCHATZKAMMER<br />
des Egon Schiele Museums.<br />
DIE SCHÄTZE DES ANFANGS<br />
Rund ein Dutzend Frühwerke <strong>be</strong>leuchten jedes Jahr in<br />
der sogenannten „Schatzkammer“ ein wichtiges Kapitel<br />
aus Egon Schieles Le<strong>be</strong>n. „Familie, Freunde, Weg<strong>be</strong>gleiter“<br />
ist heuer das Motto von sehr persönlichen<br />
Begegnungen mit seiner Jugendlie<strong>be</strong> Gretl Partonek,<br />
seinen Lehrern Ludwig Karl Strauch und Wolfgang<br />
Pauker, seinen Studienfreunden Anton Peschka und<br />
Hans Massmann, seinem Sammler Heinrich Benesch<br />
oder seinem Förderer Gustav Hermann.<br />
SCHIELE AUF TEXANISCH<br />
Sechs audiovisuelle Stationen im O<strong>be</strong>rgeschoß, <strong>be</strong>i<br />
denen die Originalstimmen seiner Schwestern Melanie<br />
und Gerti Schiele sowie seiner Schwägerin Adele<br />
Harms zu hören sind, zeichnen seinen Le<strong>be</strong>nsweg in<br />
Tulln, Klosterneuburg, Neulengbach, Krems, Wien<br />
und Mühling nach. Eine kleine „Forscherstraße“ sowie<br />
„Schreibtische“ mit Videos und Tondokumenten<br />
ermöglichen eine vertiefende Begegnung mit der charismatischen<br />
Schiele-Forscherin Alessandra Comini.<br />
FACTS<br />
EGON SCHIELE STADT TULLN<br />
Auf den Spuren des Ausnahmekünstlers<br />
EGON SCHIELE MUSEUM:<br />
Donaulände 28<br />
3430 Tulln<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 (0)2272 64 570<br />
Mail: info@schielemuseum.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Dienstag bis Sonntag sowie Feiertage<br />
10.00 – 17.00 Uhr<br />
Montag (außer Feiertag) geschlossen<br />
!<br />
facebook.com/EgonSchieleMuseum<br />
instagram.com/egonschielemuseum<br />
EGON SCHIELE GEBURTSHAUS:<br />
Bahnhofstraße 69<br />
Stiege 1/Top 3<br />
3430 Tulln<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel. +43 (0)2272 690 135<br />
Mail: stadtamt@tulln.gv.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Täglich 9.00 – 20.00 Uhr (Apr – Okt),<br />
bzw. 9.00 – 17.00 Uhr (Nov – März)<br />
Aufgrund der aktuellen Einschränkungen im Kultur<strong>be</strong>trieb <strong>be</strong>achten Sie<br />
bitte die Öffnungszeiten der Häuser auf den entsprechenden Websites.<br />
schielemuseum.at / schiele-geburtshaus.at<br />
148 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 149
KULTURTIPP / OBERÖSTERREICH<br />
PANEUM:<br />
Brotgeschichte(n)<br />
entdecken<br />
WEGWEISENDE BAUKUNST TRIFFT IM PANEUM – WUNDERKAMMER<br />
DES BROTES AUF JAHRTAUSENDE ALTE GESCHICHTEN RUND UM<br />
BROT UND BÄCKERHANDWERK. IN DIESER EINZIGARTIGEN ATMO-<br />
SPHÄRE TAUCHEN DIE BESUCHER, SEIT KURZEM AUCH ONLINE<br />
VIRTUELL, IN 9.000 JAHRE MENSCHHEITSGESCHICHTE EIN. VIELFÄL-<br />
TIGE KUNST- UND KULTUROBJEKTE ERWECKEN DIESE ZUM LEBEN.<br />
Die EINZIGARTIGE ARCHITEKTUR des<br />
PANEUM bildet den perfekten Rahmen<br />
für eine der weltgrößten Sammlungen<br />
rund um Brot und Bäckerhandwerk.<br />
DAS PANEUM – WUNDERKAMMER<br />
DES BROTES <strong>be</strong>eindruckt mit<br />
seiner wegweisenden Baukunst<br />
<strong>be</strong>reits von außen.<br />
Die<br />
Edelstahlschindeln<br />
des PANEUM glänzen<br />
<strong>be</strong>i einem Besuch<br />
vor Ort schon von<br />
weitem in der Sonne.<br />
Das architektonisch einzigartige<br />
Gebäude, entworfen von COOP<br />
HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix &<br />
Partner, liegt direkt an der Westautobahn<br />
in Asten / St. Florian<br />
<strong>be</strong>i Linz und bietet den idealen<br />
Rahmen für eine der weltgrößten<br />
Sammlungen rund um Brot<br />
und Bäckerhandwerk. Inmitten<br />
dieser wegweisenden Baukunst<br />
sind die einen Zeitraum von 9.000<br />
Jahren umfassenden Kunst- und<br />
Kulturobjekte der Ausstellung<br />
ganz dem wertvollen Le<strong>be</strong>nsmittel<br />
gewidmet. Sie alle zeugen von<br />
der Bedeutung, die Brot in der<br />
Geschichte der Menschheit hatte<br />
und bis heute hat. In einer Kombination<br />
aus Erlebnis und Wissens-<br />
vermittlung reisen Besucher durch<br />
viele Epochen und Kontinente.<br />
BROT UND BÄCKERHANDWERK<br />
ERLEBEN<br />
Auf dem Weg durch die Wunderkammer<br />
tauchen die Besucher in<br />
unterschiedliche Themenwelten ein.<br />
Es ist eine Reise, ausgehend von der<br />
„Erfindung“ des Brotes in der Jungsteinzeit<br />
bis hin zur heutigen Brotvielfalt.<br />
Da<strong>be</strong>i erzählt jedes Objekt<br />
seine einzigartige Geschichte. Einen<br />
ersten Eindruck gibt es seit kurzem<br />
auch online. Eine virtuelle Tour auf<br />
der Website www.paneum.at ermöglicht<br />
es, die Wunderkammer hautnah<br />
von zu Hause aus zu erle<strong>be</strong>n. Klicken<br />
Sie sich vom Eingang im Erdgeschoss<br />
bis in den zweiten Stock und erfahren<br />
Sie spannende Infos ü<strong>be</strong>r zentrale<br />
Ausstellungsstücke. So steigt die Vorfreude<br />
auf einen Besuch!<br />
FACTS<br />
PANEUM<br />
Wunderkammer<br />
des Brotes<br />
STANDORT:<br />
Kornspitzstraße 1,<br />
4481 Asten<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 7224 8821 400<br />
Mail: empfang@paneum.at<br />
Ü<strong>be</strong>r die SPIRALFÖRMIG ANGELEGTE<br />
TREPPE erschließen Besucher die Wunderkammer<br />
des Brotes – seit Kurzem auch<br />
virtuell unter WWW.PANEUM.AT<br />
www.facebook.com/PANEUMWunderkammer<br />
www.paneum.at<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mittwoch bis Sonntag:<br />
10.00 – 16.00 Uhr<br />
Feiertags geschlossen<br />
Bitte prüfen Sie vor Ihrem Besuch die<br />
aktuellen Covid-19-Maßnahmen, die<br />
auch die Öffnung <strong>be</strong> treffen können<br />
Bildrechte: © Pillhofer, Backaldrin<br />
150 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
Untere Weißger<strong>be</strong>rstraße 13 | 1030 Wien | Täglich 10:00-18:00 FRÜHJAHR/SOMMER | www.kunsthauswien.com<br />
2021 AQ 151<br />
Elfie Semotan, o. T., Hair Story, New York, 1997 © Elfie Semotan<br />
bis 29.8.21
KULTURTIPP / OBERÖSTERREICH<br />
DER MANN VON<br />
LA MANCHA<br />
auf Schloss Lam<strong>be</strong>rg<br />
MIT DEM ERWERB DER INTERNATIONALEN RECHTE FÜR<br />
DIESES BEGEHRTE MUSICAL SICHERTE SICH INTENDANT<br />
KONS. KARL-MICHAEL EBNER AUCH DIE MUSIKALISCHEN<br />
BEARBEITUNGSRECHTE, DIE ER IN DIE BEWERTEN HÄNDE<br />
DES 2021 MIT DER GOLDENEN SCHALLPLATTE AUSGEZE-<br />
ICHNETEN JANOSKA ENSEMBLES LEGT.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
BBei der Besetzung setzt<br />
Intendant Ebner auf internationale<br />
SängerInnen<br />
und junge Talente, die<br />
am Beginn ihrer Karriere<br />
stehen. Gerade dieses Stück eröffnet<br />
die Möglichkeit, Steyr wieder<br />
einmal zum Sprungbrett für die<br />
Musicalstars von morgen werden<br />
zu lassen. In gewohnter Manier<br />
holt das internationale Team durch<br />
ein für Open-Air-Musicals, einzigartiges<br />
Raumklang und Visualkonzept,<br />
Flair und Sound nach Steyr in<br />
den Schlossgra<strong>be</strong>n. Mit geschickten<br />
Arrangements versucht man, den<br />
für den Schlossgra<strong>be</strong>n typischen<br />
Schall zu erzeugen.<br />
2021 - EIN BESONDERES JAHR<br />
Die Landesausstellung OÖ gastiert<br />
mit dem Thema „Ar<strong>be</strong>it / Wohlstand<br />
/ Macht" in der Romantikstadt<br />
Steyr. Eingebunden in diese<br />
Ausstellungsreihe ist das barocke<br />
Schloss Lam<strong>be</strong>rg mit seinen Prunkräumen,<br />
Innenhöfen und dem<br />
Schlossgra<strong>be</strong>n. Das Musikfestival<br />
Steyr spiegelt die Themen der<br />
o<strong>be</strong>rösterreichischen Kulturschau<br />
in seinem Festivalprogramm 2021<br />
hervorragend wider und spannt<br />
den Bogen mit Sonderkonzerten<br />
im Schlosspark. Diese werden von<br />
leichten Speisen und einem <strong>be</strong>sonderen<br />
Spezialprogramm <strong>be</strong>gleitet.<br />
Das Musikfestival Steyr hat schon<br />
<strong>be</strong>reits in der Vergangenheit mehrfach<br />
<strong>be</strong>wiesen, Musicalklassiker<br />
mit Neuen Medien spektakulär inszenieren<br />
und da<strong>be</strong>i die ehrwürdigen<br />
alten Gemäuer des Schlossgra<strong>be</strong>ns<br />
gekonnt und mit viel Respekt<br />
einbinden zu können.<br />
DIE SPIELST ÄTTE<br />
Einge<strong>be</strong>ttet zwischen einer Barockbrücke<br />
und den Getreidespeichern<br />
des Schlosses <strong>be</strong>findet sich der<br />
Spielort des jährlichen Musikfestivals<br />
Steyr. Der Schlossgra<strong>be</strong>n, der<br />
für gewöhnlich als Steinbockgehege<br />
genutzt wird, wird nach rund zweimonatiger<br />
Aufbauar<strong>be</strong>it zur Bühne<br />
und Zuschauerraum für bis zu 900<br />
Personen adaptiert. Das Zuschauer-<br />
Raumkonzept mit Bistrotischen und<br />
dem dazugehörigen Getränkeservice<br />
wird nach positiven Resonanzen<br />
des Publikums auch im Jahr 2021<br />
ü<strong>be</strong>rnommen und sorgt für rund<br />
550 Sitzplätze im Schlossgra<strong>be</strong>n.<br />
FACTS<br />
MUSIKFESTIVAL<br />
STEYR<br />
Der Mann von La Mancha<br />
STANDORT:<br />
Schlossgra<strong>be</strong>n,<br />
Blumauergasse 4,<br />
4400 Steyr<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 7252/53229-0<br />
Mail: office@musikfestivalsteyr.at<br />
www.facebook.com/MusikfestivalSteyr<br />
www.musikfestivalsteyr.at<br />
(1) SCHLOSSGRABEN 2020<br />
mit Bistro<strong>be</strong>stuhlung<br />
(2) KARL-MICHAEL EBNER,<br />
Sancho Pansa (links) und<br />
HERBERT LIPPERT, Don<br />
Quichote (rechts)<br />
(3) KARL-MICHAEL EBNER,<br />
Intendant<br />
TERMINE 2021:<br />
Do. 22. Juli, Fr. 23. Juli, Sa. 24. Juli,<br />
Do. 29. Juli, Fr. 30. Juli, Mi. 4. Aug.,<br />
Fr. 6. Aug., Sa. 7. Aug., So. 8. Aug.<br />
ZEITEN:<br />
Beginn um 20.30 Uhr,<br />
Saaleinlass ab 19.30 Uhr<br />
Bildrechte: © Musikfestival Steyr<br />
152 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />
www.art-quarterly.com<br />
FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 153
KULTURTIPP / BURGENLAND<br />
PAUSEN-<br />
STIMMUNG und<br />
köstliche Speisen<br />
erwarten Sie im<br />
Restaurantzelt<br />
im Schlosshof.<br />
WOLFGANG<br />
BÖCK lädt alle<br />
Automobil-<br />
Liebha<strong>be</strong>r<br />
herzlich zur<br />
Oldtimer-Nostalgiefahrt<br />
ein.<br />
RENAISSANCE-<br />
ROMANTIK im<br />
Schlosshof mit<br />
Blick auf die<br />
historische<br />
Kapelle.<br />
Schloss-Spiele<br />
KOBERSDORF<br />
2021<br />
Die Schloss-Spiele Ko<strong>be</strong>rsdorf<br />
gehören zu<br />
den Freiluft-Spielstätten<br />
mit langer Tradition:<br />
Seit 1972 finden<br />
im Arkadenhof des mittelburgenländischen<br />
Renaissanceschlosses<br />
Theatervorstellungen statt. Anerkannter<br />
Ruf, professionelle Schauspielkunst<br />
und hervorragende<br />
Auslastungszahlen ha<strong>be</strong>n dieser<br />
Bühne einen etablierten Standpunkt<br />
im sommerlichen Theaterprogramm<br />
gesichert. Wolfgang<br />
Böck ist seit Okto<strong>be</strong>r 2003 für die<br />
künstlerische Leitung verantwortlich<br />
und auf der Bühne als Schauspieler<br />
zu sehen.<br />
"AUSSER KONTROLLE"<br />
von Ray Cooney<br />
In der erfolgreichsten Boulevardkomödie<br />
der jüngeren Theatergeschichte<br />
schlüpft Intendant<br />
Wolfgang Böck in die Rolle eines<br />
Staatsministers, der sich mit seinem<br />
leidensfähigen Sekretär von<br />
einer Lüge in die nächste flüchtet.<br />
Da<strong>be</strong>i gerät die Lage rasch außer<br />
Kontrolle. Getränkt von britischem<br />
Humor entfaltet sich eine Kettenreaktion<br />
an Katastrophen.<br />
Es spielen: Wolfgang Böck, Wolf<br />
Bachofner, Hemma Clementi, Markus<br />
Freistätter, Alexander Jagsch,<br />
Daniel Ke<strong>be</strong>rle, Michael Reiter, Barbara<br />
Spitz und Nanette Waidmann,<br />
Regie führt Andy Hallwaxx.<br />
OLDTIMER-FAHRT<br />
Liebha<strong>be</strong>r historischer Automobile<br />
verbinden einen Vorstellungs<strong>be</strong>such<br />
mit einer touristischen<br />
Ausfahrt. Intendant Wolfgang<br />
Böck wird da<strong>be</strong>i die Spitze des<br />
Konvois mit einem Jaguar Richtung<br />
Ko<strong>be</strong>rsdorf anführen. Am<br />
Ziel angekommen bleibt genügend<br />
Zeit für gepflegtes Speisen<br />
im romantischen Schlossgarten,<br />
ehe die Vorstellung <strong>be</strong>ginnt.<br />
FACTS<br />
SCHLOSS-SPIELE<br />
KOBERSDORF 2021<br />
Außer Kontrolle<br />
SPIELZEIT:<br />
6. Juli (Premiere) bis 1. August<br />
Donnerstag bis Sonntag<br />
STANDORT:<br />
Schloss Ko<strong>be</strong>rsdorf,<br />
7332 Ko<strong>be</strong>rsdorf<br />
KARTENSERVICE:<br />
Tel: +43 2682 719-8000<br />
Mail: schloss-spiele@ko<strong>be</strong>rsdorf.at<br />
facebook.com/schloss.spiele.ko<strong>be</strong>rsdorf<br />
www.schlossspiele.com<br />
Oldtimer-Fahrt<br />
TREFFPUNKT:<br />
Sonntag, 25. Juli,<br />
ab 14.30 Uhr<br />
STANDORT:<br />
Bucklige Welt,<br />
2822 Bad Erlach<br />
Bildrechte: ©Viktor Fertsak, Werner Endtmayr, David Anselgru<strong>be</strong>r<br />
JETZT MIT<br />
VIRTUELLEM<br />
RUNDGANG<br />
Ab sofort können Sie das PANEUM so oft und so lange <strong>be</strong>suchen,<br />
wie Sie es möchten! Erle<strong>be</strong>n Sie <strong>be</strong>i einem virtuellen Rundgang<br />
die Wunderkammer des Brotes und ihre 1000 Meisterstücke aus<br />
9000 Jahren Brot- und Menschheitsgeschichte.<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Immer aktuell unter: www.paneum.at<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
PANEUM – Wunderkammer des Brotes<br />
Kornspitzstraße 1 / 4481 Asten / Österreich<br />
154 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
www.art-quarterly.com
KULTURTIPP / KÄRNTEN<br />
SUSE KRAWAGNA – FRANCO KAPPL<br />
1<br />
2<br />
AUF ZU<br />
NEUEM<br />
DAS MUSEUM MODERNER KUNST KÄRNTEN PRÄSENTIERT<br />
EINE AUSSTELLUNG, IN DER ZWEI HERVORRAGENDE<br />
ÖSTERREICHISCHE POSITIONEN AKTUELLER ZEIT-<br />
GENÖSSISCHER MALEREI VORGESTELLT WERDEN.<br />
B<br />
eide zählen zur sel<strong>be</strong>n<br />
Generation, <strong>be</strong>ide sind<br />
in Klagenfurt geboren,<br />
Suse Krawagna 1964<br />
und Franco Kappl 1961.<br />
Beide ha<strong>be</strong>n in den 1980er-Jahren<br />
an der Akademie der bildenden<br />
Künste in Wien <strong>be</strong>i Professor Arnulf<br />
Rainer und anschließend, ab 1988,<br />
am Royal College of <strong>Art</strong> in London<br />
studiert. Heute le<strong>be</strong>n und ar<strong>be</strong>iten<br />
<strong>be</strong>ide Künstler*innen in Wien und<br />
zeitweilig in Kärnten.<br />
Bildnerisch <strong>be</strong>wegen sich <strong>be</strong>ide Maler*innen<br />
im Bereich des Abstrakten.<br />
Suse Krawagnas Werke, die sich<br />
einer reduktiven, minimalistischen<br />
Sprache <strong>be</strong>dienen, sind inspiriert<br />
durch visuelle Phänomene der Gegenstandswelt,<br />
durch Eindrücke,<br />
die am realen Gegenü<strong>be</strong>r gewonnen<br />
werden und die, isoliert am Terrain<br />
der Leinwand, in abstrakten Kompositionen<br />
seriell entwickelt, zu autonomen<br />
malerischen Werken avancieren.<br />
Franco Kappl <strong>be</strong>wegt sich<br />
malerisch im gestisch-abstrakten<br />
Feld, das von vorne herein, ohne jede<br />
Beziehung zu gegenständlichen Dingen,<br />
an ausschließlich bildnerischen<br />
Kategorien orientiert ist. In den Ergebnissen<br />
– die sich grundsätzlich<br />
durch ihre Unikalität auszeichnen<br />
und sich rein formal-ästhetisch deutlich<br />
voneinander unterscheiden –<br />
treffen die <strong>be</strong>iden unterschiedlichen<br />
künstlerischen Ansätze auf der inhaltlichen<br />
E<strong>be</strong>ne, in der Erprobung<br />
der vielfältigen malerischen Möglichkeiten<br />
von Far<strong>be</strong> und Form und<br />
der Exploration des Verhältnisses<br />
von Figur und Grund sowie von Fläche<br />
und Raum in unterschiedlichen<br />
Strategien von Konstanz und Varianz,<br />
dennoch wieder zusammen.<br />
Die Ausstellung soll einen umfassenden<br />
Ü<strong>be</strong>rblick ü<strong>be</strong>r das<br />
Schaffen <strong>be</strong>ider Kärntner Künstler*innen<br />
vermitteln sowie die<br />
einzelnen Positionen für sich eindrücklich<br />
in ihren Charakteristiken<br />
und Spezifika darstellen und<br />
– im Gegenü<strong>be</strong>r mit dem Differenten<br />
konfrontiert – unterstreichen.<br />
(1) SUSE KRAWAGNA, o. T., 2018, Acryl und Marker auf Leinwand (2)<br />
FRANCO KAPPL, o. T., 2020, Acryl auf Leinwand<br />
FACTS<br />
MMKK<br />
Suse Krawagna – Franco Kappl<br />
STANDORT:<br />
Burggasse 8,<br />
9021 Klagenfurt am Wörthersee<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 50 536 34112<br />
Mail: office.museum@ktn.gv.at<br />
www.mmkk.at<br />
LAUFZEIT:<br />
27. Mai bis 29. August 2021<br />
ERÖFFNUNG:<br />
Mittwoch, 26. Mai 2021, 19.00 Uhr<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Dienstag bis Sonntag<br />
10.00 – 18.00 Uhr<br />
Donnerstag: 10.00 – 20.00 Uhr<br />
Bildrechte: © Museum Moderner Kunst Kärnten<br />
DREI JAHRZEHNTE VON SCHIELE<br />
BIS SCHLEGEL AUS PRIVATBESITZ<br />
BIS 06. 02. 2022<br />
lgnoe.at<br />
Egon Schiele, Frontale Ansicht eines Frauentorsos mit<br />
dickem Bauch (Detail), 1910, Sammlung E. und H. H.<br />
156 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
www.art-quarterly.com
KULTURTIPP / KÄRNTEN<br />
DOMA DAHEIM<br />
Karlheinz Fessl Werner Berg<br />
1 2<br />
3<br />
KULTURTIPP / KÄRNTEN<br />
4<br />
Museum im<br />
LAVANTHAUS<br />
Wolfs<strong>be</strong>rg<br />
DEM MALER WERNER BERG (1904-1981) WIDMET DIE<br />
STADT BLEIBURG SEIT 1968 EIN MUSEUM, WELCHES ZU<br />
EINEM ANZIEHUNGSPUNKT FÜR KUNSTLIEBHABER AUS<br />
DER GANZEN WELT GEWORDEN IST.<br />
B<br />
ei den jährlich wechselnden<br />
Ausstellungen<br />
wird stets versucht<br />
einen thematischen<br />
Dialog zwischen dem<br />
Werk Werner Bergs und der jeweiligen<br />
Sonderausstellung zu<br />
finden. Die Kunst Werner Bergs<br />
wird so auch für den wiederholten<br />
Besucher unter ständig neuen<br />
Gesichtspunkten erlebbar.<br />
Die Ausstellung „doma/daheim<br />
– unterwegs zu den Kärntner Sloweninnen<br />
und Slowenen“ zeigt<br />
Porträts von Menschen, deren<br />
Sprache selbstverständlicher Bestandteil<br />
Kärntens ist. Sie „vor den<br />
Vorhang zu holen“ ist Ziel der Gegenü<strong>be</strong>rstellung<br />
von Werken der<br />
Fotokunst Karlheinz Fessls mit<br />
vielen Ölbildern und Holzschnitten<br />
Werner Bergs. Multimedial<br />
präsentiert ergibt die Fülle der<br />
Einzeldarstellungen ein vielfältiges<br />
Gesamtbild.<br />
So wird die Ausstellung zur logischen<br />
Fortsetzung der äußerst erfolgreichen<br />
Präsentation „Manfred<br />
Deix trifft Werner Berg“ und ist<br />
wieder Teil der vielen pandemie<strong>be</strong>dingt<br />
auch 2021 stattfindenden<br />
Jubiläumsprojekte CARINTHIja<br />
2020. Nach der ü<strong>be</strong>rspitzten Sicht<br />
der Karikatur, die zum Nach- und<br />
Ü<strong>be</strong>rdenken regionaler Eigenheiten<br />
führte, steht nun die bildhafte<br />
Dokumentation zahlreicher durch<br />
Region, Geschichte und Sprache<br />
verbundener einzelner Menschen<br />
im Fokus des Projektes – sei es<br />
im aktuellen Foto oder im – heute<br />
<strong>be</strong>reits eine vergangene Zeit festhaltenden<br />
– künstlerischen Werk.<br />
Großflächige Fassadengestaltungen<br />
erweitern die Ausstellung in<br />
die Innenstadt.<br />
Der Skulpturengarten des Museums<br />
zeigt „Sprachbilder“ von<br />
Werner Hofmeister.<br />
(1) KARLHEINZ FESSL,<br />
Kristina Mešnik (2)<br />
WERNER BERG, Magd<br />
mit Lamm, 1936 (3)<br />
KARLHEINZ FESSL, Ana<br />
Šikoronja-Martines (4)<br />
WERNER BERG, Selbst,<br />
1929<br />
FACTS<br />
WERNER BERG<br />
MUSEUM<br />
BLEIBURG | PLIBERK<br />
doma | daheim<br />
STANDORT:<br />
10. Okto<strong>be</strong>r Platz 4<br />
9150 Bleiburg<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 4235 2110-27<br />
Mail: bleiburg.museum@ktn.gde.at<br />
www.doma-daheim.at<br />
www.werner<strong>be</strong>rg.museum<br />
LAUFZEIT:<br />
01. Mai bis 31. Okto<strong>be</strong>r 2021<br />
ERÖFFNUNG:<br />
Freitag, 30. April 2021, 19 Uhr<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Dienstag bis Sonntag<br />
10.00 – 18.00 Uhr<br />
Bildrechte: © Werner Berg Museum, Karlheinz Fessl<br />
Bildrechte: © Museum im Lavanthaus<br />
DAS MUSEUM IM LAVANTHAUS, TRÄGER DES ÖSTERREICHISCHEN MUSEUMSGÜTESIEGELS, IST DAS REGIONAL-<br />
MUSEUM DES LAVANTTALES UND VERSTEHT SICH ALS EINE PLATTFORM DES WISSENS DER REGION.<br />
So wird das Lavanttal in seiner Vielfalt gezeigt: 15 Themenmodule<br />
in der Dauerpräsentation bieten mit zahlreichen<br />
multimedialen Stationen sowie wechselnden Sonderausstellungen<br />
die Möglichkeit, sich mit der Region und<br />
ihren Inhalten zu <strong>be</strong>schäftigen. Fossilien und Mineralien,<br />
Stadtgeschichte, Volkskunde sowie Literatur zeugen von der wechselvollen<br />
Geschichte der Region und laden zu ü<strong>be</strong>rraschenden Entdeckungen<br />
ein. Da finden sich Zähne von Haifisch und Hundebär<br />
e<strong>be</strong>nso wie römische Pfeilspitzen, Filmpreise von Maximilian Schell<br />
oder die Schreibmaschine der österreichischen Schriftstellerin Christine<br />
Lavant. Zahlreiche Inhalte werden mit Unterstützung von Leihge<strong>be</strong>rn<br />
und Experten aus der Region sowie von Kooperationspartnern<br />
anderer Bildungsinstitutionen wissenschaftlich auf<strong>be</strong>reitet. Die<br />
umfangreiche Themenvielfalt stellt den Leitgedanken des Museums<br />
dar. Das engagierte Team freut sich, Sie im Rahmen einer Führung<br />
durch das Museum zu <strong>be</strong>gleiten.<br />
STADTFÜHRUNGEN<br />
Das Museum ist nahe der historischen Altstadt Wolfs<strong>be</strong>rgs gelegen.<br />
Bei einem <strong>be</strong>gleiteten Spaziergang werden Sie auf die schönsten<br />
Plätze der Stadt und einzigartigen Kapitel in Wolfs<strong>be</strong>rgs Vergangenheit<br />
aufmerksam gemacht. Die Altstadt ist zwischen dem<br />
Schloss Wolfs<strong>be</strong>rg und der Lavant, dem namensge<strong>be</strong>nden Fluss<br />
des Tales, gelegen. Teile der mittelalterlichen Stadtmauer ha<strong>be</strong>n<br />
sich am Schloss<strong>be</strong>rg und am Rossmarkt erhalten. 752 Jahre lang<br />
war Wolfs<strong>be</strong>rg bam<strong>be</strong>rgisch: An diese Zeit erinnert im Stadtbild<br />
das Paurische Haus, es zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden<br />
und war Amtssitz des bam<strong>be</strong>rgischen Verwalters. In unmittelbarer<br />
Nähe steht der Reckturm und erinnert heute daran, dass der Stadt-<br />
richter Todesurteile aussprechen durfte. Von hier führt der Weg hinauf<br />
zum Schloss Wolfs<strong>be</strong>rg, welches im Stil englischer Tudorgotik<br />
errichtet wurde, und hinab zur spätromanischen Stadtpfarrkirche<br />
St. Markus. Im 72 Meter hohen Turm führen 141 Stufen nach o<strong>be</strong>n<br />
zur ehemaligen Wohnung des Türmers. Die Aussichtsgalerie des<br />
Turmes, 33 Meter ü<strong>be</strong>r der Stadt, ermöglicht einen Panoramablick<br />
ü<strong>be</strong>r Wolfs<strong>be</strong>rgs Dachlandschaft bis hin zu den Gipfeln der Saualpe.<br />
FACTS<br />
MUSEUM<br />
IM LAVANTHAUS<br />
STANDORT:<br />
St. Michaeler Straße 2<br />
9400 Wolfs<strong>be</strong>rg<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 52 537 333<br />
Mail: museum@wolfs<strong>be</strong>rg.at<br />
Anmeldung zur Stadtführung<br />
erfolgt ü<strong>be</strong>r das Museum.<br />
facebook.com/museumimlavanthaus<br />
instagram.com/museumimlavanthaus<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mai – Okto<strong>be</strong>r<br />
Mi – So: 10.00 – 17.00 Uhr<br />
Mo & Di geschlossen<br />
Novem<strong>be</strong>r – April<br />
Mi – Sa: 10.00 – 16.00 Uhr<br />
Mo, Di und an Feiertagen<br />
geschlossen<br />
www.museum-lavanthaus.at<br />
158 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
www.art-quarterly.com
KULTURTIPP / TIROL<br />
NEU IN DER<br />
MUSIK-<br />
SAMMLUNG<br />
EIN ÜBER 200 JAHRE ALTER<br />
HAMMERFLÜGEL VON<br />
JOHANN GEORG GRÖBER<br />
DIESE NEUIGKEITEN KLIN-<br />
GEN HERVORRAGEND: DIE<br />
INSTRUMENTENSAMMLU-<br />
NG DER TIROLER LANDES-<br />
MUSEEN WURDE UM EIN<br />
BESONDERES OBJEKT<br />
BEREICHERT. EIN WERT-<br />
VOLLER HAMMERFLÜGEL<br />
VON JOHANN GEORG<br />
GRÖBER WURDE AUS<br />
PRIVATBESITZ ERWORBEN.<br />
Johann Georg Grö<strong>be</strong>r (1775-<br />
1849) gilt als <strong>be</strong>deutendster<br />
Tiroler Klavierbauer der<br />
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.<br />
Seine Instrumente<br />
sind in führenden Sammlungen<br />
weltweit vertreten und aufgrund<br />
ihrer handwerklichen Qualität und<br />
ihrer Klangschönheit gefragt. Der<br />
Flügel, der nun für die Tiroler Landesmuseen<br />
erwor<strong>be</strong>n werden konnte,<br />
weist alle Merkmale von Grö<strong>be</strong>rs<br />
Meisterschaft auf. Er wurde auch in<br />
neuerer Zeit nie restauriert und ist<br />
daher in den wesentlichen Teilen erstaunlich<br />
original und sehr gut erhalten.<br />
Das Museumsstück ist eines der<br />
frühesten noch erhaltenen Klaviere<br />
Grö<strong>be</strong>rs, die Ausstattung mit sechs<br />
Pedalen deutet auf eine Entstehungszeit<br />
um 1815 hin. Eines der Pedale<br />
löst den sogenannten „Janitscharenzug“<br />
aus, wodurch ein perkussiver<br />
Klang erzeugt wird, der die Schlaginstrumente<br />
(Trommeln, Becken) der<br />
sogenannten „türkischen Musik“<br />
nachahmt.<br />
Ein weiterer Hammerflügel Grö<strong>be</strong>rs,<br />
der sich seit Jahrzehnten im Eigentum<br />
der Tiroler Landesmuseen<br />
<strong>be</strong>findet und erst kürzlich grund-<br />
160 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
legend restauriert wurde, repräsentiert<br />
einen späteren Typus. Er<br />
wurde um 1830 gebaut und unterscheidet<br />
sich deutlich von dem nun<br />
erwor<strong>be</strong>nen Instrument. Das zeigt,<br />
wie schnell die Entwicklungen im<br />
Klavierbau in der ersten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts voranschritten.<br />
Beiden gemeinsam ist die herausragende<br />
Qualität der Furnier- und<br />
Tischlerar<strong>be</strong>iten, die ein Markenzeichen<br />
Grö<strong>be</strong>rs darstellt.<br />
INTERNATIONAL BEDEUTENDER<br />
TIROLER INSTRUMENTENBAUER<br />
Johann Georg Grö<strong>be</strong>r wurde in<br />
Pettneu am Arl<strong>be</strong>rg geboren und<br />
ab 1802 <strong>be</strong>i dem renommierten Klavier-<br />
und Orgelbauer Ignaz Ko<strong>be</strong>r<br />
in Wien ausgebildet. Gegen den<br />
Widerstand des in Innsbruck ansässigen<br />
Klavier- und Orgelbauers<br />
Joseph Fuchs ließ sich Grö<strong>be</strong>r 1806,<br />
nachdem er seine Lehrzeit <strong>be</strong>endet<br />
hatte, in Innsbruck nieder. Hier etablierte<br />
er sich rasch als fähiger Klaviermacher<br />
und orientierte sich eng<br />
an den modernsten Wiener Bautypen.<br />
Seine Instrumente <strong>be</strong>finden<br />
sich heute in <strong>be</strong>deutenden Sammlungen<br />
auf der ganzen Welt.<br />
www.art-quarterly.com<br />
FACTS<br />
TIROLER<br />
LANDESMUSEEN<br />
STANDORT:<br />
Museumstraße 15,<br />
6020 Innsbruck<br />
INFORMATIONEN:<br />
Tel: +43 512 594 89-111<br />
Mail: info@tiroler-landesmuseen.at<br />
facebook.com/TirolerLandesmuseen<br />
instagram.com/tirolerlandesmuseen<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Dienstag bis Sonntag:<br />
10.00 – 18.00 Uhr<br />
Bibliothek:<br />
Dienstag bis Freitag:<br />
10.00 – 17.00 Uhr<br />
www.tiroler-landesmuseen.at<br />
Bildrechte: © TLM/Daniel Jarosch<br />
DEFREGGER<br />
MYTHOS – MISSBRAUCH – MODERNE<br />
BIS 16.5. IM FERDINANDEUM<br />
tiroler-landesmuseen.at
DESTINATION<br />
Erste Reihe fußfrei<br />
am See<br />
WENN DAS NICHT ROMANTISCH IST?<br />
WER SEIN URLAUBSGLÜCK IN DIE<br />
HÄNDE VON FAMILIE KOLLER IN IHREM<br />
HOTEL KOLLERS AM MILLSTÄTTER SEE<br />
LEGT, DER VERGISST DEN SOMMER<br />
NICHT SO SCHNELL.<br />
Das Genussrefugium liegt direkt am glasklaren<br />
See – und genau der bietet den<br />
Hotelgästen prickelnde „So-soll-es-blei<strong>be</strong>n“<br />
Momente. Wenn a<strong>be</strong>nds das hoteleigene<br />
Motorboot dem Sonnenuntergang<br />
entgegen saust (die Flasche Champagner ist<br />
natürlich mit an Bord) oder zwei seelenruhig mit<br />
dem Segelboot ü<strong>be</strong>r den See gleiten (der Steuermann<br />
hat den Picknickkorb mit da<strong>be</strong>i), dann geht<br />
das Sommer-Feeling unter die Haut.<br />
hausdermusik.com<br />
mozarthausvienna.at<br />
kunsthauswien.com<br />
jmw.at<br />
Der „POTO“ ist das aufwändig restaurierte<br />
Oldtimer-Schiff der KOLLERs. Damit unternehmen<br />
Hotelgäste exklusive Ausfahrten oder verbringen erinnerungswürde<br />
Stunden zu zweit auf „hoher See“.<br />
Sonnenan<strong>be</strong>ter verlegen die See-Wellness auf das Sonnendeck<br />
des Relax-Schiffs „MS KOLLERs Swan“<br />
und wiegen sich in Ruhe und Stille unter dem Sommerhimmel.<br />
Das kann nur noch ein „Dinner for 2“<br />
auf der schwimmenden Palmeninsel toppen: mit<br />
Aperitif am Strand, Butler und einem festlich gedeckten<br />
Tisch im „Restaurant für 2“ mitten am See.<br />
Für das Sie<strong>be</strong>n-Gänge-Gourmetmenü wird jeder<br />
Gang frisch zu<strong>be</strong>reitet und von dem Butler per Boot<br />
serviert. Morgens die Augen aufschlagen und auf<br />
den See schauen, das hat was. Die luxuriöse Bootshaus-Suite<br />
mit offenem Kamin, Dampfbad und privater<br />
Sonnenterrasse ist dem See ganz nah. Wie alles<br />
im KOLLERs nimmt auch das SPA den See ins Visier.<br />
Im modernen Sauna-Kubus relaxen Hotelgäste mit<br />
Panoramablick auf das Wasser und in die Berge. Das<br />
130 m² große Seebad mit Trinkwasserqualität wird<br />
ganzjährig mit Energie aus ressourcenschonenden,<br />
erneuerbaren Energiequellen auf 28 Grad erwärmt.<br />
Der e<strong>be</strong>nfalls energieeffizient <strong>be</strong>trie<strong>be</strong>ne Außenpool<br />
bietet Luftsprudelliegen und Massagekör<strong>be</strong> im 32<br />
Grad warmem Wasser. Hochwirksame Vinoble-<br />
Kosmetik<strong>be</strong>handlungen entfalten ihr „Schönheitspotenzial“<br />
und Spezial-Massagen <strong>be</strong>le<strong>be</strong>n und entspannen.<br />
KOLLERs SPA ist mit drei Relax Guide-<br />
Lilien ausgezeichnet.<br />
5<br />
HOTEL KOLLERS<br />
ANREISE:<br />
A-9871 Seeboden am Millstätter See,<br />
Seepromenade 2–4<br />
INFORMATION:<br />
Tel. +43 4762/82000<br />
Mail: info@kollers.at<br />
www.kollers.at<br />
Fotografie: © Kollers Hotel<br />
mehr<br />
neug er<br />
MUSEEN erforschen –<br />
Kultur hautnah erle<strong>be</strong>n.<br />
Die vier Museen der Wien Holding – das Mozarthaus<br />
Vienna, das Kunst Haus Wien, das Jüdische Museum<br />
Wien und das Haus der Musik – machen Kunst und Kultur<br />
auf eine ganz <strong>be</strong>sondere Weise erlebbar. Tickets erhältlich<br />
<strong>be</strong>i www.wien-ticket.at oder direkt <strong>be</strong>i den Museen.<br />
www.wienholding.at<br />
© HdM/Rudi Froese, Paul Bauer, David Peters, Klaus Pichler<br />
wecken.<br />
162 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021<br />
www.art-quarterly.com
LENNY KRAVITZ<br />
YSLBEAUTY.COM<br />
Y, L’EAU DE PARFUM & THE NEW INTENSITY