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Art Quarterly - Luxury can be Art

Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.

Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.

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FRÜHJAHR 2020


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FRÜHJAHR 2020 AQ 5


ART EDITORIAL<br />

Goldene Momente<br />

im goldenen Saal<br />

des Wiener<br />

Musikvereins.<br />

Hoffentlich können<br />

wir alle bald wieder<br />

solche Momente<br />

gemeinsam erle<strong>be</strong>n.<br />

München in der<br />

Frühlingssonne, ein Bild<br />

aus den wundervollen<br />

Tagen der Reisefreiheit.<br />

Die aktuelle CORONA-Krise und deren Auswirkungen<br />

ha<strong>be</strong>n unser aller Le<strong>be</strong>n massiv<br />

<strong>be</strong>einträchtigt. Kaum jemand, dessen Tagesablauf<br />

durch diesen pandemischen Ausnahmezustand<br />

nicht in Mitleidenschaft gezogen<br />

wurde. Was uns gestern noch als selbstverständlich<br />

galt ist von einem Tag auf den anderen zu etwas Besonderem<br />

geworden, e<strong>be</strong>n zu so etwas wie Luxus.<br />

Wer träumt nicht schon wieder von Museums<strong>be</strong>suchen<br />

und A<strong>be</strong>nden im Theater oder in der Oper? Wer sehnt<br />

sich nicht <strong>be</strong>reits heute nach entspannten A<strong>be</strong>nden<br />

im Freundeskreis in Restaurants oder Bars? Und wer<br />

möchte nicht wieder Teil einer größeren Veranstaltung<br />

sein, ganz gleich ob sich nun um Kunstmessen,<br />

Konzertveranstaltungen oder Sportevents handelt.<br />

Oder auch der eine oder andere Shopping-Trip erscheint<br />

uns in dunklen Tagen, wie diesen, zu einem<br />

unmöglichen Luxus geworden zu sein.<br />

Es bleibt für uns alle nur der Glau<strong>be</strong>, dass wir all das,<br />

auf das wir jetzt gerade so schmerzlich verzichten<br />

müssen, <strong>be</strong>reits in naher Zukunft wieder voll und ganz<br />

mit unseren Lie<strong>be</strong>n nachholen können und natürlich<br />

bleibt uns auch die Hoffnung, dass wir dann all diese<br />

Annehmlichkeiten eines kunst- und kulturdurchfluteten<br />

Alltags umso mehr zu schätzen wissen.<br />

Wir sind sehr glücklich darü<strong>be</strong>r, Ihnen auch in diesen<br />

schwierigen Zeiten eine wundervolle Ausga<strong>be</strong> unseres<br />

Magazins vorlegen zu dürfen und hoffen, dass wir<br />

Ihnen damit die eine oder andere Stunde an Lesevergnügen<br />

<strong>be</strong>reiten können und Ihnen vor allem auf<br />

die Kultur und Kunst, die dieses Jahr für uns alle noch<br />

<strong>be</strong>reit hält, so richtig Appetit machen können. Dazu<br />

ha<strong>be</strong>n wir einmal mehr eine Fülle an Kulturtips und<br />

spannenden Produktinfos zusammengetragen, die es<br />

Ihnen erlau<strong>be</strong>n sollen, <strong>be</strong>reits jetzt die <strong>be</strong>freienden<br />

Tage nach dieser Krise so voll und ganz mit Kunst,<br />

Kultur und Luxus zu <strong>be</strong>füllen.<br />

Blei<strong>be</strong>n Sie gesund, verzagen Sie nicht in der Krise und<br />

blei<strong>be</strong>n Sie uns auch in Zukunft als Leser, a<strong>be</strong>r auch als<br />

Wer<strong>be</strong>r gewogen.<br />

NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />

HERAUSGEBER/EDITORIAL DIRECTOR<br />

Portrait: © Simone Fröhlich<br />

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6 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

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FRÜHJAHR 2020 AQ 7<br />

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Inspiring<br />

Tales<br />

W<br />

ie ist die Welt so stille,<br />

Und in der Dämmrung Hülle<br />

So traulich und so hold!<br />

Als eine stille Kammer,<br />

Wo ihr des Tages Jammer<br />

Verschlafen und vergessen sollt.<br />

— Fragment aus “Das A<strong>be</strong>ndlied”<br />

von Matthias Claudius, ca 1779<br />

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Impressum<br />

HERAUSGEBER<br />

Nikolaus Immanuel Köhler<br />

ceo@art-quarterly.at<br />

ART & CREATIVE DIRECTOR<br />

Kiril Vereshchagin<br />

artdirector@art-quarterly.at<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Nikolaus Immanuel Köhler<br />

ceo@art-quarterly.at<br />

LEITUNG VERKAUF<br />

Kiril Vereshchagin<br />

cso@art-quarterly.at<br />

ASSISTENT DER GESCHÄFTSLEITUNG<br />

Markus Kulawik<br />

marketing@art-quarterly.at<br />

CHEFIN VOM DIENST<br />

Eva-Maria Seitenbauer<br />

office@art-quarterly.at<br />

MEDIENINHABER<br />

ART QUARTERLY<br />

PUBLISHING HOUSE WERBE-<br />

UND PR-AGENTUR GmbH.<br />

Gumpendorferstr. 34 / 11, 1060 Wien<br />

www.art-quarterly.com<br />

GESCHÄFTSFÜHRENDER<br />

GESELLSCHAFTER<br />

Walter Nikolaus Köhler<br />

GESELLSCHAFTER<br />

Markus Kulawik<br />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreiseliste vom 1. Januar 2020. Alle<br />

Rechte vor<strong>be</strong>halten. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urhe<strong>be</strong>rrechtlich geschützt. Mit<br />

Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung<br />

ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Für <strong>be</strong>reitgestelltes Bildund<br />

Textmaterial ü<strong>be</strong>rnimmt der Verlag keinerlei Copyright-<br />

Verantwortung. Begriffe, Bezeichnungen und Bedingungen mit<br />

Personen<strong>be</strong>zug gelten immer für Personen <strong>be</strong>iderlei Geschlechts.<br />

AUTOREN DIESER AUSGABE<br />

Alexander Gerdanovits<br />

Coriolan von Stern<strong>be</strong>rg<br />

Damian Brenninkmeyer<br />

Hans-Peter Wipplinger<br />

Markus Kulawik<br />

Nikolaus Immanuel Köhler<br />

Otto Hans Ressler<br />

Sigmund Oakeshott<br />

FOTOGRAF DIESER AUSGABE<br />

Mangue Banzima<br />

LEKTORAT<br />

Eveline Proksch<br />

MARKETINGLEITUNG<br />

Maria Wirth<br />

maria.wirth@gmx.at<br />

DRUCK<br />

Johann Sandler GesmbH. & Co. KG<br />

3671 Marbach an der Donau<br />

VERTRIEB<br />

Pressegroßvertrieb Salzburg GmbH<br />

Die ART QUARTERLY Publishing House Wer<strong>be</strong>- und PR-Agentur GmbH. ist ein zu hundert Prozent österreichisches<br />

Unternehmen und finanziert sich zur Gänze ohne Bundes- oder Ländermitteln.<br />

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8 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

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FRÜHJAHR 2020 AQ 9


72<br />

34<br />

58<br />

Contents<br />

INVEST<br />

KUNST SAMMELN<br />

20 Sich souverän auf<br />

dem Feld der Kunst <strong>be</strong>wegen<br />

zu können, zählt heute zu den<br />

gesellschaftlichen Schlüsselqualifikationen.<br />

A<strong>be</strong>r wirklich<br />

souverän ist nur, wer nicht<br />

den etablierten Meinungen<br />

nachläuft, sondern sich an<br />

seinen ganz persönlichen Erfahrungen,<br />

Vorbildungen und<br />

Vorlie<strong>be</strong>n orientiert.<br />

58<br />

CUISINE<br />

WIENS EXKLU-<br />

SIVER GOURMET-<br />

TEMPEL Das EDVARD,<br />

ausgezeichnet mit 16 Gault<br />

& Millau Punkten, ist das<br />

Gourmet-Restaurant im<br />

Palais Hansen Kempinski.<br />

Seit 2014 trägt das Restaurant<br />

auch den <strong>be</strong>gehrten<br />

Michelin Stern und ist somit<br />

eines der <strong>be</strong>sten Fine-Dining<br />

Restaurants Österreichs.<br />

LUXURY<br />

INTERVIEW MIT<br />

34 DIDIER GUILLON<br />

Didier Guillon, Jahrgang 1952<br />

ist das perfekte Beispiel dafür,<br />

dass die Kunst den Vortritt<br />

gegenü<strong>be</strong>r ihrem Schöpfer<br />

<strong>be</strong>wahren kann, ohne<br />

dass der Künstler da<strong>be</strong>i das<br />

Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit<br />

scheuen muss.<br />

INTERVIEW<br />

DIE DNA DER<br />

72 FESTSPIELE<br />

SPÜRBAR MACHEN<br />

Die Ausstellung «Großes Welttheater<br />

- 100 Jahre Salzburger<br />

Festspiele» setzt für den<br />

bisherigen Ausstellungs<strong>be</strong>trieb<br />

des Salzburgs Museums<br />

völlig neue Maßstä<strong>be</strong>. AQ traf<br />

den Direktor des Hauses zu<br />

einem Gespräch ü<strong>be</strong>r Inhalte,<br />

Visionen und Herausforderungen<br />

eines solch vielseitigen<br />

Kulturprojektes.<br />

PEOPLE<br />

40 ZEITLOSE<br />

FARBENWELTEN<br />

Carolines Malerei zeugt von<br />

einer Leichtigkeit und Größe,<br />

die aus der Partizipation<br />

ihres künstlerischen Bewußtseins<br />

am großen Spektakel<br />

der Welt resultiert – eine<br />

Künstlerin am Höhepunkt.<br />

COLLECTION<br />

82 HUNDERTWASSER<br />

- SCHIELE:<br />

IMAGINE TOMORROW<br />

Friedensreich Hundertwasser<br />

prägte als Maler, Gestalter von<br />

Le<strong>be</strong>nsräumen und Vorkämpfer<br />

der Ökologie<strong>be</strong>wegung die<br />

Kunst des 20. Jahrhunderts<br />

ü<strong>be</strong>r die Grenzen Österreichs<br />

hinaus. Wenig <strong>be</strong>kannt ist seine<br />

le<strong>be</strong>nslange Beschäftigung mit<br />

der Person und dem Werk Egon<br />

Schiele. Das Leopold Museum<br />

präsentiert einen künstlerischen<br />

Dialog der <strong>be</strong>iden Künstler.<br />

REAL ESTATE<br />

44 SCHÖNE<br />

AUSSICHTEN<br />

BLEIBEN GEFRAGT…<br />

Ganz gleich ob man den<br />

finanziellen Aspekt oder<br />

den tatsächlichen Blick von<br />

der Dachterrasse meint,<br />

Investoren und Kunden sind<br />

zurzeit <strong>be</strong>sonders intensiv<br />

auf der Suche nach Immobilien,<br />

die in jeder Hinsicht<br />

schöne Aussichten bieten.<br />

6<br />

8<br />

12<br />

14<br />

65<br />

76<br />

78<br />

80<br />

88<br />

STANDARDS<br />

EDITORIAL<br />

IMPRESSUM<br />

THE GUIDE<br />

KULTUR AGENDA<br />

DESTINATION<br />

LESENSWERT<br />

SPIELBAR<br />

SEHENSWERT<br />

KULTUR TIPPS<br />

COVER: EINE ALLEGORIE DER TULIPOMANIE,<br />

JAN BRUEGHEL II, ÖL AUF HOLZ © DOROTHEUM<br />

WIEN, WWW.DOROTHEUM.COM<br />

Fotos: © Salzburg Museum, www.salzburgmuseum.at © Palais Hansen Kempinski, www.kempinski.com © Mangue Banzima<br />

10 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 11


l.<br />

tss tr.<br />

str.<br />

k<br />

tz<br />

ität<br />

Uni versitätsri ng<br />

ilfer Str.<br />

ART TOPIC<br />

Uni versitätsring<br />

Josef Meinrad Platz<br />

Burgring<br />

storisches<br />

seum<br />

Hörlg.<br />

Koling.<br />

Burgring Burgring<br />

Rahlg.<br />

Wasag.<br />

Café<br />

Lan dtmann<br />

Burgtheater<br />

Volksgarten<br />

Löwelstr.<br />

Heldenplatz<br />

Kunsthistorisches<br />

Museum<br />

U<br />

Museum squartier<br />

Teinfaltsr.<br />

Schenkenstr.<br />

Bankg.<br />

Ba<strong>be</strong>n<strong>be</strong>rgerstr.<br />

52<br />

Schottentor<br />

Schotteng.<br />

U<br />

Eschen bachg .<br />

Schottenring<br />

Schottenbastei<br />

Min oritenpl.<br />

Passage<br />

egring.<br />

Schottenring Schottenring<br />

Landhausg.<br />

Wiener<br />

Minoritenkirche<br />

Ballhauspl.<br />

Hofburg<br />

Elisa<strong>be</strong>thstr.<br />

Helferstorferstr.<br />

Schottenkirche<br />

Freyung<br />

48<br />

Schatzkammer<br />

Hohenstaufeng.<br />

Rockhg.<br />

Café Central<br />

44<br />

37<br />

59<br />

U<br />

51<br />

Wallnerstr.<br />

Hofburg<br />

Fahneng.<br />

Herreng.<br />

Spanische<br />

Hofreitschule<br />

Börse<br />

Schm etterlingshausterlin<br />

Burggarten<br />

Neu torg.<br />

Börseg. Börseg.<br />

Goetheg.<br />

Augustinerstr.<br />

Han uschg.<br />

Schulhofg<br />

Habsburgerg.<br />

Bräunerstr.<br />

Gonzagag.<br />

Jordang.<br />

Judenpl.<br />

Steindlg.<br />

Café<br />

Hawelka<br />

Spiegelg.<br />

Füric hg.<br />

Salzgries<br />

Brandstätte<br />

Salvatorg.<br />

Jasomirgottstr.<br />

Goldschmiedg.<br />

Opernring Opernring Kär ntner Ring<br />

Schillerpark<br />

lerpark<br />

Bank Austria<br />

Kunstforum<br />

50<br />

Schottenring<br />

54<br />

Renng.<br />

Nagl erg.<br />

Haarhof<br />

Börsepl.<br />

Tiefer Gra<strong>be</strong>n<br />

Am H of<br />

Bognerg.<br />

4<br />

11<br />

Herrengasse<br />

10<br />

K&K Hofzuckerbäcker<br />

Demel 5<br />

14<br />

57<br />

34<br />

25<br />

Café<br />

Griensteidl<br />

32<br />

Kohlmarkt<br />

Österreichische<br />

Nationalbibliothek<br />

Al<strong>be</strong>rtina<br />

Zelinkag.<br />

Fär<strong>be</strong>rg.<br />

Drahtg.<br />

Eßlingg .<br />

Seitzerg.<br />

Tuchlau<strong>be</strong> n<br />

Füttererg.<br />

Kleeblattg.<br />

Spiegelg.<br />

Kapuzinergruft<br />

Hotel Sacher<br />

12<br />

Wiener<br />

Staatsoper<br />

Heinrichsg.<br />

Kühfußg.<br />

Opernring Kärntner Ring<br />

41<br />

8<br />

30<br />

21<br />

54<br />

45 20<br />

32<br />

28<br />

29<br />

36<br />

7<br />

23<br />

31<br />

18<br />

15<br />

16<br />

Café<br />

Brä unerhof<br />

Gra<strong>be</strong>n<br />

Peterskirche<br />

Peterspl.<br />

22<br />

26<br />

Pestsäule<br />

Plankeng.<br />

Dorotheerg.<br />

Philharmon ikerstr.<br />

42<br />

24<br />

35<br />

Kär ntner Str.<br />

Hoher Ma rkt<br />

Landskrongasse<br />

Si ngerstr.<br />

Franz Josefs Kai<br />

Gonzagag.<br />

Weihburgg.<br />

Himmelpfortgasse<br />

Wollzeile<br />

Fleischmarkt<br />

Weihburgg.<br />

Johannesg.<br />

Fichteg.<br />

Griecheng.<br />

Sonnenfelsgasse<br />

Sin gerstr.<br />

Schulerstr.<br />

Schwedenpl atz<br />

Schönlaterng.<br />

Wollzeile<br />

Jako<strong>be</strong>rg.<br />

Lie<strong>be</strong>n<strong>be</strong>rgg.<br />

12 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

Intercontinental<br />

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FRÜHJAHR 2020 AQ 13<br />

Karlsplatz<br />

Vienna<br />

Café<br />

Akademisches<br />

Bös<br />

Gra<strong>be</strong>n<br />

Seilerg.<br />

Kär ntner Str.<br />

Werdertorg.<br />

Altes<br />

Rathaus<br />

Neu er Ma rkt<br />

Tuchlau<strong>be</strong>n<br />

Krugerstr.<br />

Kärntner Str.<br />

Michaelerplatz<br />

46<br />

Uhrenmuseum<br />

Kapuzinerkirche<br />

39<br />

13<br />

17<br />

1<br />

2<br />

Maria am<br />

Gestade<br />

19<br />

40<br />

Walfischg.<br />

Fischerstiege<br />

Wildpretmarkt<br />

Haas-Hau s<br />

38<br />

9<br />

Annag.<br />

Akademi estr.<br />

Rudolfsplatz<br />

Bauernmarkt<br />

Stephansplatz<br />

U<br />

6<br />

Stephansplatz<br />

Lilieng.<br />

Rauensteing.<br />

Konservatorium<br />

Wien<br />

Privatuniversität<br />

Ringstraßen<br />

Gale rien<br />

Vorlaufstr.<br />

Ma rc Aurel Str.<br />

Ankeruhr<br />

Ballg.<br />

Haus der<br />

Musik<br />

58<br />

43<br />

Judeng.<br />

Rotenturmstr.<br />

Stephansdom<br />

Rotg.<br />

Blutg.<br />

Café<br />

Schwarzen<strong>be</strong>rg<br />

l-Bundesstraße<br />

Ruprechtskirche<br />

Lugeck<br />

3<br />

Mozarthaus<br />

Vienna<br />

Etablissement<br />

Ronacher<br />

Hegelg.<br />

Grün angerg.<br />

Bäc kerstr.<br />

O<strong>be</strong>re Donaustr.<br />

Franz Josefs Kai<br />

56<br />

Café Alt Wien<br />

Kumpfg.<br />

Rieme rg.<br />

Seilerstätte<br />

Schelling gasse<br />

Dona ukana l<br />

61<br />

47<br />

Palais<br />

Coburg<br />

52<br />

Griechen<strong>be</strong> isl<br />

Wolfeng.<br />

Donaukanal<br />

U<br />

Jesuitenkirche<br />

Coburgbastei<br />

Schwedenplatz<br />

Fleischmar kt<br />

Kursalon<br />

Hübner<br />

Stu<strong>be</strong>nbastei<br />

Cobdeng.<br />

Predigerg.<br />

Zeditzg.<br />

Johann esg.<br />

Auwinkel<br />

Taborstr.Taborstr.<br />

Untere Donaustr.<br />

Franz Josefs Kai<br />

Rosenbursenstr.<br />

Schu<strong>be</strong>rtring Schu<strong>be</strong>rtring<br />

Kantg.<br />

Lothringerstr.<br />

Parkring Parkring Stu<strong>be</strong>nring<br />

Schu <strong>be</strong>rtring Parkring Parkring Stu<strong>be</strong>nring<br />

Postg.<br />

60<br />

Praterstr.<br />

rkt<br />

Dominikanerbastei<br />

Österreichische<br />

Postsparka ss e<br />

Falkestr.<br />

Prückl<br />

Cafe-Restaurant<br />

U<br />

Stadtpark<br />

U<br />

49<br />

Stadtpar<br />

k<br />

Stu<strong>be</strong>ntor<br />

Dr. Karl Luegerplatz<br />

Beatrixg.<br />

Wien<br />

Bi<strong>be</strong>rstr.<br />

Restaurant<br />

Steirereck<br />

im Stadtpark<br />

ark<br />

Am H eumar kt<br />

Stu<strong>be</strong>nrin g<br />

Stu<strong>be</strong>nring<br />

MAK Museum fü r<br />

angewandte Kunst<br />

Am Stadtpark<br />

THE GUIDE<br />

LUXUS<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

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11<br />

12<br />

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29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

AIRFIELD, Kärntner Straße 51<br />

AUGARTEN FLAGSHIPSTORE, Spiegelgasse 3<br />

BABOR BEAUTY SPA, Seilerstätte 18 – 20<br />

BREGUET, Kohlmarkt 4<br />

BREITLING BOUTIQUE, Kohlmarkt 3<br />

BUCHERER, Kärntner Straße 2<br />

CHANEL, Tuchlau<strong>be</strong>n 1<br />

CHOPARD, Kohlmarkt 16<br />

CREED BOUTIQUE, Seilergasse 1<br />

DIOR, Kohlmarkt 6<br />

DOLCE & GABBANA, Kohlmarkt 8 – 10<br />

DOROTHEUM JUWELIER, Kärntner Straße 36<br />

DOUGLAS HOUSE OF BEAUTY, Kärntner Straße 17<br />

GIORGIO ARMANI BOUTIQUE, Kohlmarkt 3<br />

GOLDENES QUARTIER, Tuchlau<strong>be</strong>n / Ecke Bognergasse<br />

HERMÈS BOUTIQUE, Gra<strong>be</strong>n 22<br />

JUWELIER WAGNER, Kärntner Straße 32<br />

JUWELIER WAGNER, Gra<strong>be</strong>n 21 / Ecke Tuchlau<strong>be</strong>n<br />

JUWELIER WEMPE, Kärntner Straße 41<br />

KRIGLER, Schottenring 24<br />

KUSSMUND, Habsburgergasse 14<br />

LE PARFUM, Petersplatz 3<br />

LOUIS VUITTON, Tuchlau<strong>be</strong>n 3 – 7<br />

MEDICARE WIEN , Schottenring 30, 1010 Wien<br />

MONCLER, Kohlmarkt 7<br />

NÄGELE & STRUBELL, Gra<strong>be</strong>n 27<br />

OMEGA BOUTIQUE, Stock-im-Eisen-Platz 3<br />

PRADA, Bognergasse 4<br />

R.HORN’S WIEN, Bräunerstraße 7<br />

ROCHE BOBOIS, Wipplingerstraße 27<br />

ROLEX-BOUTIQUE BY WAGNER, Tuchlau<strong>be</strong>n 2<br />

SAINT LAURENT, Bognergasse 4<br />

SALVATORE FERRAGAMO, Kohlmarkt 7<br />

TIFFANY & CO, Kohlmarkt 8 – 10<br />

VERSACE BOUTIQUE, Trattnerhof 1<br />

HOTEL & GOURMET<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

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ALBERTINA PASSAGE, Opernring / Ecke Operngasse<br />

CAFÈ CENTRAL, Herrengasse 14<br />

DO & CO STADTHOTEL, Stephansplatz 12<br />

HOTEL AMBASSADOR, Kärntner Straße 22<br />

HOTEL BRISTOL, Kärntner Ring 1<br />

HOTEL LE MERIDIEN, Opernring 13 – 15<br />

HOTEL SACHER, Philharmonikerstraße 4<br />

HOTEL TOPPAZZ, Lichtensteg 3<br />

PALAIS FERSTEL, Strauchgasse 4,<br />

PALAIS HANSEN KEMPINSKI, Schottenring 24<br />

PARK HYATT VIENNA, Am Hof 2<br />

PALAIS COBURG, Coburgbastei 4<br />

PALAIS DAUN-KINSKY, Freyung 4<br />

SOFITEL VIENNA STEPHANSDOM, Praterstraße 1<br />

STEIGENBERGER HOTEL HERRENHOF, Herrengasse 10<br />

STYLE HOTEL VIENNA, Herrengasse 12<br />

THE RITZ-CARLTON, VIENNA, Schu<strong>be</strong>rtring 5 – 7<br />

7 FOR ALL MANKIND, Seitzergasse 3<br />

ALEXANDER MCQUEEN, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />

BAMBINI, Tuchlau<strong>be</strong>n 7<br />

BOTTEGA VENETA, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />

BRIONI, Seitzergasse 2-4<br />

BRUNELLO CUCINELLI, Bognergasse 4<br />

CHURCH’S, Seitzergasse 1-3<br />

EMPORIO ARMANI, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />

ETRO, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />

KITON, Seitzergasse 1-3<br />

MIU MIU, Tuchlau<strong>be</strong>n 7<br />

MULBERRY, Seitzergasse 2-4<br />

POMELLATO, Tuchlau<strong>be</strong>n 7a<br />

VALENTINO, Tuchlau<strong>be</strong>n 5<br />

LUXURY<br />

REAL ESTATE<br />

Werden auch Sie einer unserer ausgewählten AQ-PARTNERN und nutzen Sie das Netzwerk eines seit<br />

vielen Jahren etablierten Kultur- und Luxusmagazins der Extraklasse. Für Anfragen stehen wir Ihnen jederzeit<br />

unter marketing@art-quarterly.at sehr gerne zur Verfügung.<br />

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AM KAISERFORUM, Ni<strong>be</strong>lungengasse 15<br />

BÖRSEPLATZ 1, Börseplatz 1<br />

GOETHEGASSE 1, Goethegasse 1<br />

GRAND KINSKY, Schellinggasse 7<br />

PALAIS PALAIS, Herrengasse 19-21<br />

PALAIS PRINCIPE, Hoher Markt 12<br />

PALAIS SCHOTTENRING, Schottenring 17<br />

POST PALAIS, Postgasse 8–12<br />

STIX + PARTNER, Fleischmarkt 1/6


ART TOPIC<br />

INTERNATIONAL<br />

BERLIN<br />

Der lustvolle Blick einer ü<strong>be</strong>rsättigten<br />

Gesellschaft in den Abgrund, der<br />

morbide Reiz zwischen Thanatos und<br />

Eros sind Themenfelder in der Kunst,<br />

die Ende des 19. Jahrhunderts<br />

ins<strong>be</strong>sondere im <strong>be</strong>lgischen Symbolismus<br />

ihren Ausdruck fanden. Die<br />

groß angelegte Sonderausstellung<br />

„Todessehnsucht und Dekadenz“ in<br />

der Alten Nationalgalerie widmet sich<br />

dieser in den 1880er-Jahren entstandenen<br />

Kunstströmung mit Brüssel als<br />

einem Hauptzentrum.<br />

www.smb.museum<br />

Die Alte Nationalgalerie in Berlin zeigt eine<br />

umfangreiche Sonderausstellung mit ü<strong>be</strong>r 150<br />

Leihga<strong>be</strong>n aus internationalen Sammlungen und<br />

den wichtigsten Museen Belgiens.<br />

Todessehnsucht und Dekadenz<br />

Bild: © Jean Delville, Porträt der Madame Stuart Merill - Mysteriosa, Detail, 1892 © Musées royaux des Beaux-<strong>Art</strong>s de Belgique, Bruxelles / J. Geleyns - <strong>Art</strong> Photography<br />

Bilder: © Isa<strong>be</strong>lla Stewart Gardner Museum, Boston © Victoria and Al<strong>be</strong>rt Museum © The Estate of Francis Bacon, U. Edelmann © RMFAB, Brussels, J. Geleyns<br />

TIZIAN, Raub der Europa, 1559–62, Öl auf Leinwand , 178 × 205 cm<br />

LIEBE, LUST UND TOD<br />

NATIONAL GALLERY, LONDON: TIZIANS EPISCHE SERIE<br />

GROSSFORMATIGER MYTHOLOGISCHER GEMÄLDE, BEKANNT ALS<br />

“POESIE”, WIRD ZUM ERSTEN MAL SEIT DEM SPÄTEN 16. JAHRHUNDERT<br />

IM KOMMENDEN MÄRZ VOLLSTÄNDIG ZUSAMMENGEFÜHRT.<br />

D<br />

ie zwischen 1551 und 1562<br />

gemalte „Poesie“ gehört zu<br />

den originellsten visuellen Interpretationen<br />

des klassischen<br />

Mythos der frühen Neuzeit<br />

und ist aufgrund ihrer reichhaltigen, ausdrucksstarken<br />

Darstellung ein Prüfstein ​in<br />

der Geschichte der europäischen Malerei.<br />

Alle Bilder drehen sich um Lust und Lie<strong>be</strong>,<br />

sowie ihre Früchte und Gefahren. Die<br />

mythologischen Szenen verbinden Tizians<br />

<strong>be</strong>merkenswertes Talent als Künstler<br />

und Geschichtenerzähler und halten<br />

somit Momente von hohem Drama fest:<br />

eine tödliche Begegnung, eine <strong>be</strong>schämende<br />

Entdeckung oder eine hastige<br />

Entführung.<br />

In diesen Gemälden manipuliert Tizian gekonnt<br />

Öl und Far<strong>be</strong>, um einen schillernden<br />

Effekt zu erzielen; so gelingt ihm das Erfassen<br />

von leuchtendem Fleisch, üppigen<br />

Stoffen, Wasser und Reflexion sowie atmosphärischen,<br />

fast verzau<strong>be</strong>rten Landschaften.<br />

Seine Figuren zeigen sehr menschliche<br />

und zuordenbare Gefühle wie Euphorie,<br />

Besorgnis, Schuld, Ü<strong>be</strong>rraschung, Scham,<br />

Verzweiflung, Angst und Terror.<br />

Die Werke zeigen Geschichten aus der<br />

klassischen Mythologie, die hauptsächlich<br />

aus den „Metamorphosen“ des römischen<br />

Dichters Ovid stammen. Weil er sie als visuelle<br />

Entsprechungen zur Dichtung <strong>be</strong>trachtete,<br />

nannte Tizian sie „Poesie“. Er destillierte<br />

in ihnen das Wissen ü<strong>be</strong>r Malerei und<br />

visuelles Geschichtenerzählen, das er ü<strong>be</strong>r<br />

fünf Jahrzehnte als Künstler erwor<strong>be</strong>n hatte,<br />

um in ihnen einige seiner tiefgreifendsten<br />

Aussagen zur menschlichen Leidenschaft<br />

und Irrationalität, sowie zu Lie<strong>be</strong> und Tod,<br />

zu schaffen. Die Serie wurde von Philip II<br />

von Spanien in Auftrag gege<strong>be</strong>n, der Tizian,<br />

höchst ungewöhnlich, einen offenen Auftrag<br />

zur Auswahl seiner Themen erteilte.<br />

Briefe zwischen Tizian und Philip zeigen,<br />

dass er die „Poesie“ so konzipiert hatte, dass<br />

diese zusammen, in einem einzigen Raum,<br />

ausgestellt werden soll. Da Philip jedoch im<br />

Laufe ihrer Entstehung ständig den Wohnsitz<br />

wechselte, ist es unwahrscheinlich, dass<br />

der Schirmherr einen <strong>be</strong>stimmten Ort für<br />

die Gruppe im Sinn hatte. Die Bilder sind<br />

ein Parade<strong>be</strong>ispiel für einen großen Künstler,<br />

der stets weiter wächst und seine künstlerische<br />

Weitsicht in seinen älteren Jahre<br />

vertieft und perfektioniert.<br />

LONDON<br />

Der Kimono ist ein ikonisches<br />

Kleidungsstück und wird oft als<br />

traditionell, unveränderlich und<br />

zeitlos angesehen, jedoch widerspricht<br />

die Ausstellung im V&A<br />

Museum dieser Auffassung. Sie<br />

enthüllt dessen Einfluss auf Pop<br />

Stars von David Bowie bis Björk,<br />

sowie untersucht die <strong>Art</strong> und Weise,<br />

wie Designer wie Issey Miyake, John<br />

Galliano oder Alexander McQueen<br />

ihn neu interpretiert ha<strong>be</strong>n.<br />

KIMONO: KYOTO TO CATWALK<br />

Ausstellung im V&A MUSEUM<br />

WWW.VAM.AC.UK<br />

FRANKFURT<br />

Nahezu ein Jahrzehnt nach<br />

Eröffnung der Gartenhallen wird<br />

die Sammlung Gegenwartskunst im<br />

Städel Museum zum ersten Mal<br />

vollkommen neu präsentiert.<br />

Ar<strong>be</strong>iten aus verschiedenen<br />

Schulen, Stilen und Gruppen<br />

eröffnen ü<strong>be</strong>rraschende Vergleiche,<br />

Blickwinkel und Sichtachsen<br />

zwischen der unmittelbaren<br />

Gegenwart und ihren Wurzeln in<br />

den zurückliegenden Jahrzehnten.<br />

ZURÜCK IN DIE GEGENWART<br />

Ausstellung im ST ÄDEL MUSEUM<br />

WWW-STAEDELMUSEUM.DE<br />

14 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 15


ART AGENDA<br />

FRANKFURT Die Schirn Kunsthalle<br />

zeigt erst mals in einer großen Themen aus stellung<br />

den weib li chen Beitrag zum Surrea lis mus.<br />

Die rund 260 gezeigten Werke von 34 internationalen<br />

Künstlerinnen bilden ein viel fäl ti ges<br />

stilis ti sches und inhalt li ches Spek trum ab.<br />

Ne<strong>be</strong>n <strong>be</strong>rühm ten Frauen wie Louise Bour geois,<br />

Frida Kahlo oder Meret Oppen heim sind zahlrei<br />

che un<strong>be</strong> kannte, aufre gende Persön lich keiten<br />

aus mehr als drei Jahr zehn ten surrea lis tischer<br />

Kunst zu entde cken.<br />

FANTASTISCHE FRAUEN<br />

BIS 24. MAI 2020, WWW.SCHIRN.DE<br />

Wols, der 1951 starb, wird am<br />

häufigsten aus der<br />

Perspektive eines tragischen<br />

Schicksals, das untrennbar<br />

mit der Geschichte verbunden<br />

ist, in Erinnerung gerufen.<br />

Diese Ausstellung im Centre<br />

Pompidou greift seine<br />

Zeichnungen im Lichte seiner<br />

anderen Aktivitäten wie<br />

Schrei<strong>be</strong>n, Fotografieren und<br />

Malen auf.<br />

WOLS. NATURAL STORIES<br />

BIS 18. MAI 2020<br />

WWW.CENTREPOMPIDOU.FR<br />

HAMBURG<br />

Die Ausstellung in der Hamburger<br />

Kunsthalle untersucht erstmals die<br />

zahlreichen, oft widersprüchlichen<br />

Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit<br />

in den Werken von Max Beckmann<br />

(1884–1950), einem großen Künstler der<br />

Moderne und kraftvollen Interpreten<br />

seiner Zeit. Mit rund 150 Gemälden,<br />

Plastiken und Ar<strong>be</strong>iten auf Papier zeigt<br />

die Ausstellung die eindrucksvolle<br />

Breite des Themas und ermöglicht ein<br />

tieferes Verständnis von Beckmanns<br />

facettenreicher Kunst.<br />

WEIBLICH–MÄNNLICH<br />

BIS 02. AUGUST 2020,<br />

WWW.HAMBURGER-KUNSTHALLE.DE<br />

Bildrechte: © Banco de México Diego Rivera Frida Kahlo Museums Trust/VG Bild-Kunst, Bonn 2020 © Adagp, Paris 2020 © Hamburger Kunsthalle / bpk, Elke Walford<br />

16 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 17


ART INVEST<br />

DOROTHEUM<br />

Für Applaus im Auktionssaal sorgte das<br />

neuentdeckte Gemälde einer „Madonna mit<br />

Kind“ aus dem Umkreis des vor fünfhundert<br />

Jahren gestor<strong>be</strong>nen Renaissancekünstlers<br />

Raffael. Das marktfrische Tafelbild wird dem<br />

engsten Umfeld des <strong>be</strong>gnadeten Marienmalers<br />

zugeordnet und vor allem mit Werken aus<br />

dessen Frühwerk verglichen. Als „Saleroom<br />

Notice“ wurde eigens mitgeteilt, dass auch<br />

der renommierte Kunsthistoriker Claudio<br />

Strinati diesen Befund teile; für das<br />

Ölgemälde auf Holz sprach zusätzlich, dass<br />

es sich einst im Besitz der Herzogin von<br />

Castiglione-Colonna <strong>be</strong>fand, die selbst als<br />

Künstlerin tätig war. Ein Telefon-bieter<br />

kämpfte das Werk auf phantastische<br />

1,65 Millionen Euro hoch.<br />

Antiquitäten<br />

sind das einzige<br />

Feld, auf dem das<br />

Gestern noch<br />

Zukunft hat..<br />

— Harold Wilson<br />

Ein Affentheater<br />

Die aktuelle Auktionswoche des Dorotheum offeriert in vielen<br />

Sessions Gemälde von Alten Meistern, Gemälde des 19. Jahrhunderts,<br />

<strong>be</strong>eindruckende Mö<strong>be</strong>l, Antiquitäten und Juwelen.<br />

Aus dem Umkreis von RAFFAELLO SANZIO,<br />

MADONNA MIT KIND,<br />

versteigert am 22. OKT. 2019,<br />

Schätzung: EUR 300.000,- BIS EUR 400.000,-<br />

Erzielter Preis: EUR 1.657.190,-<br />

SOTHEBY’S<br />

Geführt von David Hockneys legendärem „The<br />

Splash“ vereinte Sotheby‘s „Contemporary <strong>Art</strong><br />

Evening Auction“ in London eine hervorragende<br />

Auswahl von Werken einiger der engagiertesten<br />

und innovativsten Künstler des 20. und 21.<br />

Jahrhunderts. Da<strong>be</strong>i ist „The Splash“ von<br />

Hockney zweifellos eines der <strong>be</strong>kanntesten<br />

Pop-<strong>Art</strong>-Bilder des 20. Jahrhunderts. Zusammen<br />

mit seinem Schwesterbild Tate‘s A Bigger Splash<br />

ist Hockneys Komposition eines sonnenverwöhnten<br />

Schwimmbades, das von einem Strom<br />

kaskadierenden Wassers gestört wird, ein<br />

definitives Bild, nicht nur innerhalb der Karriere<br />

des Künstlers und der Pop-<strong>Art</strong>-Bewegung<br />

insgesamt, sondern auch innerhalb der größere<br />

Kanon der Kunstgeschichte selbst.<br />

DAVID HOCKNEY, THE SPLASH,<br />

versteigert am 11. FEB. 2020,<br />

Schätzung: EUR 24.000.000,- BIS<br />

EUR 35.500.000,-<br />

Erzielter Preis: 27.414.350,- EUR<br />

ART INVEST<br />

Auktionen • Preise • Rekorde<br />

NEWS<br />

CHRISTIE’S<br />

Der „Impressionist and Modern <strong>Art</strong> Evening<br />

Sale“ in London hat wieder mit einem<br />

bahnbrechenden Gesamtumsatz von 72,6<br />

Millionen Euro für Aufregung gesorgt. Eines<br />

der Top-Lots der Nacht war Tamara de<br />

Lempickas „Portrait de Marjorie Ferry“, das<br />

einen anhaltenden Bieterkampf auslöste,<br />

<strong>be</strong>vor es für 18,9 Millionen Euro verkauft<br />

wurde – ein neuer Weltauktionsrekord für den<br />

Künstler. Marjorie Ferry war eine in Großbritannien<br />

geborene Kabarettsängerin in Paris.<br />

Dieses prächtige Porträt von 1932 wurde von<br />

ihrem neuen Ehemann, einem wohlha<strong>be</strong>nden<br />

Finanzier, in Auftrag gege<strong>be</strong>n. Es wurde später<br />

vom Modedesigner Wolfgang Joop ü<strong>be</strong>rnommen.<br />

Lempicka malte seit den späten 1920er<br />

Jahren in ihrem charakteristischen, hochklassischen<br />

Stil, der sich in jedem Aspekt dieses<br />

kühn konzipierten Porträts manifestierte.<br />

TAMARA DE LEMPICKA,<br />

PORTRAIT DE MARJORIE FERRY,<br />

versteigert am 5. FEB. 2020,<br />

Schätzung: EUR 9.200.000,- BIS 13.900.000,-<br />

Erzielter Preis: EUR 18.914.559,-<br />

Bildrechte: © Sotheby’s Auktionshaus, www.sothebys.com © Christie’s Auktionshaus, www.christies.com © Dorotheum, www.dorotheum.com<br />

JAN BRUEGHEL II, Eine Allegorie der Tulipomanie, Öl auf Holz, 25,5 x 35,5 cm, Schätzwert: €250.000 – 350.000<br />

Tulpenwahn, oder „Allegorie der<br />

Tulipomanie“: So heißt einer der<br />

Höhepunkte der Auktion Alte Meister<br />

am 28. April 2020. Das satirische<br />

Gemälde Jan Brueghels des Jüngeren<br />

nimmt den Tulpenwahn in den Niederlanden des<br />

17. Jahrhunderts aufs Korn, die wohl erste Spekulationsblase<br />

der Geschichte. Ziel des Spottes sind<br />

aufgetakelte Bürger-Affen, die ihr gesamtes Hab<br />

und Gut für bald wertlose Blumen verprassen.<br />

Die Tulpe gelangte im 16. Jahrhundert durch<br />

einen flämischen Botschafter aus dem Osmanischen<br />

Reich in die Niederlande und wurde im<br />

botanischen Garten der Universität Leiden erstmals<br />

systematisch kultiviert. Das nahegelegene<br />

Amsterdam war das Zentrum des Ostindien-<br />

Handels; der Import von Gewürzen erwirtschaftete<br />

Riesengewinne. In den 1620er-Jahren<br />

wurden in den Niederlanden manche Tulpensorten<br />

von einem Virus <strong>be</strong>fallen, der den Blüten<br />

Text von DAMIAN BRENNINKMEYER und SIGMUND OAKESHOTT<br />

ein flammenfarbiges Erscheinungsbild verlieh<br />

und sie für französische Händler umso <strong>be</strong>gehrenswerter<br />

machte. Weil Ableger damals sie<strong>be</strong>n<br />

bis zwölf Jahre reiften, ü<strong>be</strong>rwog die Nachfrage<br />

schon bald das Angebot und die Preise explodierten.<br />

Hinzu kam, dass aufgrund von Krieg<br />

und Pest ein Mangel an Ar<strong>be</strong>itskräften herrschte,<br />

die Löhne stiegen und mehr Menschen ü<strong>be</strong>r<br />

das nötige Kleingeld für Tulpen verfügten.<br />

Neue Tulpensorten <strong>be</strong>kamen stolze Namen wie<br />

„Admirael Backer“ und „Alexander (der Große)“.<br />

Optionsscheine wurden für Tulpenzwie<strong>be</strong>ln abgeschlossen<br />

und <strong>be</strong>i Auktionen mehrfach weiterverkauft,<br />

ohne dass die Käufer oder Verkäufer<br />

je eine Blume zu Gesicht <strong>be</strong>kommen hätten. Die<br />

Preise schossen in die Höhe, bis im Februar 1636<br />

<strong>be</strong>i einer Wirtshausversteigerung im pestge<strong>be</strong>utelten<br />

Haarlem die Käufer ausblie<strong>be</strong>n. Nachdem<br />

sich das herumgesprochen hatte, fiel der Wert der<br />

Verträge ü<strong>be</strong>r (noch nicht gezüchtete) Tulpen in<br />

den Keller. Viele Spekulanten schlitterten in den<br />

Ruin, wie moralisierende Pamphlets und Gemälde<br />

glau<strong>be</strong>n machen.<br />

Das Bild Jan Brueghels des Jüngeren erzählt a<strong>be</strong>r<br />

noch eine andere Geschichte: Als sein Großvater<br />

Pieter Brueghel der Ältere der führende Maler<br />

der Niederlande unter spanischer Herrschaft<br />

gewesen war, hatte Jan Brueghels Heimatstadt<br />

Antwerpen als wichtigster Finanzstandort der<br />

Region gegolten. Im Zuge ihrer Unabhängigkeits<strong>be</strong>strebungen<br />

versperrten die Niederländer<br />

die Schelde und schnitten Antwerpen vom<br />

Meer ab, wodurch Amsterdam zum führenden<br />

nordeuropäischen Handelszentrum und Bankplatz<br />

aufstieg. So werden sich die missgünstigen<br />

Antwerpener wohl mit einem gehörigen Maß an<br />

Schadenfreude darü<strong>be</strong>r das Maul zerrissen ha<strong>be</strong>n,<br />

dass die ach so feinen Amsterdamer Schnösel<br />

ausgerechnet ü<strong>be</strong>r Tulpenzwie<strong>be</strong>lverträge in<br />

die Pleite stolperten.<br />

18 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 19


ART INVEST<br />

KUNST<br />

SAMMELN<br />

SICH SOUVERÄN AUF DEM FELD DER KUNST BEWEGEN ZU KÖNNEN,<br />

ZÄHLT HEUTE ZU DEN GESELLSCHAFTLICHEN SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN.<br />

ABER WIRKLICH SOUVERÄN IST NUR, WER NICHT DEN ETABLIERTEN<br />

MEINUNGEN NACHLÄUFT, SONDERN SICH AN SEINEN GANZ PERSÖNLICHEN<br />

ERFAHRUNGEN, VORBILDUNGEN UND VORLIEBEN ORIENTIERT.<br />

EIN LEITFADEN FÜR WERDENDE<br />

SAMMLERINNEN UND SAMMLER<br />

von OTTO HANS RESSLER<br />

K<br />

unst zu sammeln ist keine Frage der<br />

Brieftasche oder des Scheckbuchs!<br />

Kunst gibt es in jeder Preisklasse.<br />

Kunst verlangt a<strong>be</strong>r andererseits viel<br />

mehr von Ihnen als Geld: Nämlich,<br />

dass Sie sich mit ihr auseinandersetzen.<br />

Wer nichts kennt, erkennt auch nichts. Wer<br />

nichts „sieht“, hat nichts von der Kunst. „Sehen“<br />

lernt man, indem man schaut. „Wir sind Augenwesen“,<br />

wusste schon Leonardo da Vinci.<br />

Andererseits gibt es keine sinnliche Herausforderung,<br />

die mehr Spaß macht als zu schauen.<br />

Ihre erste Aufga<strong>be</strong> als Kunstsammler <strong>be</strong>steht<br />

deshalb darin, zu „schauen“. Und das heißt: zu<br />

Ausstellungen zu gehen, in Museen, zu Vernissagen,<br />

zu Auktionen. Und schon bald werden<br />

Sie entdeckten, dass schauen, vergleichen, entdecken<br />

ein pures Vergnügen ist.<br />

Werden Sie also Stammgast <strong>be</strong>i Vernissagen!<br />

Freunden Sie sich mit Künstlern, Galeristen,<br />

Kuratoren und Sammlerkollegen an! Holen Sie<br />

die Kunst in Ihr Le<strong>be</strong>n!<br />

Die erste Entscheidung, die Sie zu treffen ha<strong>be</strong>n,<br />

ist die für die Kunst!<br />

Die zweite <strong>be</strong>steht darin, sich darü<strong>be</strong>r klar zu<br />

werden, welche Kunst Sie eigentlich sammeln<br />

wollen. Die Möglichkeiten sind schier unendlich:<br />

Es gibt die Werke le<strong>be</strong>nder Künstler, also<br />

die zeitgenössische Kunst; es gibt die Klassische<br />

Moderne, worunter hierzulande alles<br />

nach 1900 (eigentlich: alles nach der Eröffnung<br />

der Wiener Secession 1897) bis 1945 verstanden<br />

wird; es gibt Bilder des 19. Jahrhunderts<br />

und Alte Meister (die vor 1800 entstanden<br />

sind). Und innerhalb dieser Epochen gibt es<br />

unendlich viele Kunststile und Künstler. Und<br />

innerhalb dieser Einteilung können Sie noch<br />

zwischen Ölgemälden, Ar<strong>be</strong>iten auf Papier,<br />

Druckgrafiken, Fotografien, Skulpturen, Objekten<br />

und Installationen wählen.<br />

Die Kunst hat viele Gesichter. Es ist Ihre ureigene<br />

Entscheidung, von welcher Epoche, von<br />

welchem Stil, von welchem Künstler Sie sich<br />

am stärksten angesprochen fühlen.<br />

Es gibt keine Regeln, wie ein Kunstwerk sein<br />

muss, um „gut“ zu sein!<br />

Kunst kann „schön“ sein, sie muss es a<strong>be</strong>r nicht<br />

sein. Qualität ist keine Frage der Ästhetik oder<br />

des Geschmacks. Gute Kunst wird Sie schockieren<br />

oder <strong>be</strong>tören, zum Lachen oder zum<br />

Nachdenken anregen. Gute Kunst muss irgendetwas<br />

in Ihnen zum Klingen bringen. Sie muss<br />

sie ansprechen, herausfordern.<br />

Bildmaterial: Studio We<strong>be</strong>r - Photo<strong>Art</strong>Pro e.U.<br />

OTTO ZITKO<br />

Öl auf Aluminium,<br />

216 x 150 cm, 2007,<br />

Rufpreis € 14.000<br />

20 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 21


ART INVEST<br />

HERMANN NITSCH<br />

Schüttbild, Acryl<br />

und Öl auf Jute,<br />

80 x 100 cm,<br />

Rufpreis € 8.000<br />

HANS STAUDACHER<br />

Mischtechnik auf<br />

Papier, 30 x 21cm,<br />

1985, Rufpreis<br />

€ 2.000<br />

des Galeristen) genau an, die den Künstler<br />

vertritt. Je ü<strong>be</strong>rzeugender, je erfolgreicher sie<br />

ist, desto eher können Sie davon ausgehen,<br />

dass sie das Gespür, das Sie noch entwickeln,<br />

<strong>be</strong>reits hat. Ob ein Künstler am Markt Erfolg<br />

hat, hängt ganz wesentlich davon ab, wie gut<br />

er vermarktet wird.<br />

Eine erstklassige Galeristin ist immer auch gut<br />

vernetzt; sie stellt ihre Künstler auf internationalen<br />

Messen vor; sie kümmert sich, dass<br />

die Werke des Künstlers in wichtigen Ausstellungen<br />

gezeigt werden und in wichtigen Museen<br />

repräsentiert sind.<br />

Besuchen Sie Ausstellungen!<br />

Gehen Sie auf Vernissagen! Besuchen Sie vor<br />

allem Auktions-Ausstellungen.<br />

Während in der Galerie in der Regel nur ein<br />

Künstler ausgestellt wird, finden Sie <strong>be</strong>i Auktionen<br />

zig Künstler mit ihren Werken. Hier trennt sich<br />

für Sie die Spreu vom Weizen, hier schärft sich Ihr<br />

Qualitätsurteil ü<strong>be</strong>r Kunst am schnellsten.<br />

Gute Kunst ist auch immer mehrdeutig, und<br />

immer gibt es einen Rest an Unerklärlichem,<br />

ü<strong>be</strong>r das Ihnen auch der Künstler selbst nichts<br />

wird sagen können.<br />

Gute Kunst vermittelt eine Erkenntnis, ist innovativ<br />

und authentisch. Das Verhältnis von Form<br />

zu Inhalt muss stimmig sein – keine Sorge:<br />

Schon bald werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln,<br />

was „gut“ ist. Wenn für Sie irgendetwas<br />

an einem Kunstwerk nicht stimmt – Hände weg!<br />

Finden Sie heraus, was „Qualität“ für Sie <strong>be</strong>deutet!<br />

In kaum einer Branche werden Sie den Begriff<br />

„Qualität“ so oft hören wie im Kunstmarkt. Da<strong>be</strong>i<br />

gibt es keine allgemeingültige Definition,<br />

was Kunst ü<strong>be</strong>rhaupt ist; ü<strong>be</strong>r ihre „Qualität“<br />

müssen die Aussagen zwangsläufig also noch<br />

viel unsicherer sein. Meist wird dieser Begriff<br />

auch nur verwendet, um den Preis, den ein<br />

Werk kostet, zu <strong>be</strong>gründen. Der Hinweis auf<br />

die „Qualität“ ist also nicht sehr hilfreich.<br />

Deshalb: Kaufen Sie, was Ihnen gefällt – a<strong>be</strong>r<br />

erst, wenn Sie viel gesehen und viel verglichen<br />

ha<strong>be</strong>n. Das Vergleichen hat den Vorteil, dass<br />

Sie gleichzeitig auch Preisvergleiche anstellen<br />

– <strong>be</strong>i der Kunst können die Preisunterschiede<br />

riesig sein! Kaufen Sie also erst, wenn Sie Ihr<br />

eigenes Gespür für „Qualität“ entwickelt ha<strong>be</strong>n.<br />

Grämen Sie sich nicht, wenn Sie ein paar Jahre<br />

später feststellen, dass Ihre ersten Käufe eher<br />

Fehlentscheidungen waren; diese Erfahrung<br />

machen fast alle Sammler.<br />

Noch ein Tipp: Sehen Sie sich ein Kunstwerk<br />

mehrmals an, <strong>be</strong>vor Sie sich zum Kauf entschließen:<br />

Wenn es in Ihren Augen immer<br />

schöner, immer aufregender, immer „stärker“<br />

wird – kaufen Sie es! Wenn sich a<strong>be</strong>r, vielleicht<br />

nur unmerklich, Ihre Begeisterung abzuschwächen<br />

<strong>be</strong>ginnt, lassen Sie die Finger davon.<br />

Entwickeln Sie Ihre eigenen Qualitätskriterien!<br />

Es gibt kein Patentrezept, wie die „Qualität“<br />

eines Kunstwerks zu <strong>be</strong>urteilen ist. Letztlich<br />

ist es Ihre Entscheidung, ob Sie dem Handwerklichen<br />

einen höheren Stellenwert einräumen<br />

oder dem Innovativen, der „Aussage“<br />

des Werks oder seiner Ausführung. Das Problem<br />

mit der Beurteilung von Qualität ha<strong>be</strong>n<br />

nicht nur Sie – das gibt es seit Jahrhunderten,<br />

seit der Renaissance. Damals hat man sich<br />

entschlossen, nicht das Werk, sondern den<br />

Künstler zu <strong>be</strong>urteilen; also seine Kreativität,<br />

seine Kraft, seine Innovationsfähigkeiten.<br />

Lediglich zur Beurteilung der Preisentwicklung<br />

gibt es ein paar Orientierungsmittel: Sehen<br />

Sie sich die Person der Galeristin (oder<br />

Und ein weiterer Vorteil ist: Hier sind Preise<br />

angeschrie<strong>be</strong>n! Sie können nicht nur abwägen,<br />

was zu Ihrer Brieftasche passt, sondern auch<br />

vergleichen, was ein vergleichbares Kunstwerk<br />

des Künstlers anderswo kostet. Und Sie werden<br />

entdecken, dass einander gar nicht so unähnliche<br />

Werke sehr unterschiedliche Preise ha<strong>be</strong>n<br />

können. Sie werden also <strong>be</strong>stätigt finden, dass<br />

der Preis eines Kunstwerks ganz wesentlich davon<br />

abhängt, wie <strong>be</strong>rühmt der Künstler ist, der<br />

es geschaffen hat.<br />

Suchen Sie das Gespräch mit Galeristen, Kuratoren,<br />

Künstlern!<br />

Scheuen Sie sich nicht, in Gesprächen mit Insidern<br />

zu sagen, dass Sie am Anfang stehen und<br />

sich noch orientieren. Niemand wird deshalb<br />

auf Sie herabschauen, und sollten Sie trotzdem<br />

das Gefühl ha<strong>be</strong>n, suchen Sie sich einen anderen<br />

Gesprächspartner. In aller Regel sind arrogante<br />

Leute unnahbar, weil sie wissen, dass sie<br />

nicht so gut sind, wie sie glau<strong>be</strong>n machen wollen.<br />

Die meisten Experten werden Ihnen a<strong>be</strong>r<br />

gerne <strong>be</strong>hilflich sein.<br />

Lernen Sie von deren Wissen und ihrer Fähigkeit,<br />

Kunst zu <strong>be</strong>urteilen. Lassen Sie sich Stile<br />

und Besonderheiten von Künstlern erklären.<br />

Lassen Sie sich erklären, worin die Intentionen<br />

des Künstlern <strong>be</strong>stehen, worin sein <strong>be</strong>sonderer<br />

Rang. Profitieren Sie, mit einem Wort, von den<br />

Erfahrungen anderer!<br />

RESSLER KUNST AUKTIONEN GMBH<br />

1100 Wien, Abs<strong>be</strong>rggasse 27,<br />

c/o Galerie OstLicht<br />

Tel.: 01 600 56 30<br />

Mail: ressler@resslerkunst.com<br />

Auktion der dargestellten Werke findet<br />

vorraussichtlich im Septem<strong>be</strong>r statt.<br />

Online-Katalog unter:<br />

www.resslerkunst.com<br />

22 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 23


ART PEOPLE<br />

MARI OTBERG ▶<br />

"Play with fire"<br />

DIE FASZINIERENDSTE<br />

WAHL DES JAHRES<br />

▶<br />

ANNA STANGL<br />

"Zu zweit" (Ausschnitt)<br />

5 JAHRE DUFTSTARS – ÖSTERREICHISCHER PARFUMPREIS UND SIE FEIERN MIT!<br />

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Ihre Lieblingsparfümerie und gewinnen Sie einen von vielen Preisen.<br />

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CHRISTY ASTUY ▶<br />

"Still Life with Bumble Bee"<br />

SYLVIA K. KUMMER ▶<br />

"telomere", Mischtechnik auf<br />

Leinwand, 100 x 70 x 4 cm, 2020<br />

Kunst als Seelenfutter<br />

LASSEN SIE UNS IN ZEITEN VON SOCIAL<br />

DISTANCING DURCH DIE KUNST ZUSAMMENRÜCKEN!<br />

NOMINIERUNGEN FÜR DEN BELIEBTESTEN<br />

DAMENDUFT DES JAHRES<br />

DIE PREISE<br />

5 x 1 Wochenende<br />

mit dem ersten<br />

vollelektrischen MINI<br />

5 x 1 Ticket für den<br />

BMW Winter Technic<br />

Drive in Sölden<br />

(inkl. Nächtigung<br />

im 5 Sterne Hotel)<br />

L<br />

autet der Titel des neuen Kunstprojekts<br />

der Parfumerie Nägele & Stru<strong>be</strong>ll. Mit<br />

dem Motto "Schicken Sie uns ein Bild,<br />

einen Ausdruck Ihrer Seele!" fordert das<br />

österreichische Familienunternehmen<br />

dazu auf, das jetzige, für viele von uns surreale<br />

Le<strong>be</strong>nsgefühl, das die Bandbreite von Angst, Verunsicherung<br />

bis hin zu Erleichterung vom Alltagsdruck,<br />

Bewusstwerdung und Hoffnung auf<br />

Veränderung umfasst, in Form eines Kunstwerkes<br />

zum Ausdruck zu bringen. Es geht da<strong>be</strong>i nicht um<br />

reine Kunst, sondern um unser aller Empfinden.<br />

Ausgewählte Kunstwerke und der Aufruf zum<br />

Mitmachen von der Geschäftsführerin Marion<br />

Fa<strong>be</strong>r-Oelschlägel werden auf der Nägele und<br />

Stru<strong>be</strong>ll Webseite und in den Social Media Kanälen<br />

der Parfumerie veröffentlicht.<br />

MARI OTBERG ERKLÄRT "PLAY WITH FIRE"<br />

Fledermäuse sind unglaublich komplexe Wesen.<br />

Leonardo Da Vinci studierte sie, um den Menschen<br />

zum Fliegen zu bringen. Zahlreiche andere<br />

Forscher ha<strong>be</strong>n sich ü<strong>be</strong>r hunderte von Jahren mit<br />

dem Flugverhalten von Fledermäusen <strong>be</strong>schäftigt.<br />

Der Ursprung des Coronavirus ist <strong>be</strong>i der Fledermaus<br />

zu finden, welche gegen solche <strong>Art</strong> von<br />

Viren völlig resistent ist. Dieses Virus hat den<br />

menschlichen Organismus erreicht. Wodurch?<br />

Dadurch, dass Fledermäuse gegessen werden! In<br />

meinem Bilderzyklus geht es um Revenge. Den<br />

Fledermäusen reicht es. Sie ha<strong>be</strong>n die Super Power<br />

und schlagen zurück. In Form einer Riesenparty<br />

2020, <strong>be</strong>i der die ganze Welt <strong>be</strong>teiligt ist.<br />

„TELOMERE“ VON SYLVIA K. KUMMER<br />

Jeder von uns ist ein Glied in der Kette der<br />

Menschheit. Wir sind Teil eines Ganzen. Tief in<br />

uns allen ist ein Wissen verwurzelt, zu dem wir Zugriff<br />

ha<strong>be</strong>n – wenn wir es zulassen. So fühlten wir<br />

instinktiv, dass es so wie bisher nicht weitergeht.<br />

Die Natur hat uns so oft darauf hingewiesen. Im<br />

Moment erle<strong>be</strong>n wir eine Transformation. Beginnt<br />

vielleicht ein neues Zeitalter? Bei den meisten von<br />

uns funktioniert die komplexe Kommunikation<br />

innerhalb des Körpers ohne unser Zutun. Was für<br />

ein Geschenk! Es ist Zeit, sich zu <strong>be</strong>danken und<br />

das Miteinander im Außen zu ü<strong>be</strong>rdenken. Doch<br />

werden wir diese Chance wahrnehmen?<br />

NÄGELE & STRUBELL<br />

Zum Teilnehmen am Projekt Kunstwerk einfach<br />

per E-Mail an kunst.seelenfutter@naegele.co.at<br />

Alle Kunstwerke & Infos auf:<br />

facebook.com/Wiener.Hofparfumerie<br />

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1 LIBRE, YVES SAINT LAURENT 2 CHLOÉ EAU DE PARFUM, CHLOÉ 3 LADY MILLION, PACO RABANNE<br />

4 LA VIE EST BELLE, LANCÔME 5 CHANCE EAU TENDRE EAU DE PARFUM, CHANEL 6 TWILLY EAU POIVRÉE, HERMÈS<br />

NOMINIERUNGEN FÜR DEN BELIEBTESTEN<br />

HERRENDUFT DES JAHRES<br />

1 LE MÂLE, JEAN PAUL GAULTIER 2 BOSS BOTTLED, HUGO BOSS 3 K BY DOLCE&GABBANA, DOLCE&GABBANA<br />

4 BOIS DE CÈDRE, KARL LAGERFELD 5 SAUVAGE LE PARFUM, DIOR<br />

5 x 2 Wochenendtribünentickets<br />

für den „FORMULA 1 MYWORLD<br />

GROSSER PREIS VON<br />

ÖSTERREICH 2020“<br />

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von Douglas | Kastner & Öhler |<br />

Marionnaud | Müller | Nägele &<br />

Stru<strong>be</strong>ll | Parfumerien Alina |<br />

Parfümerie Hölbling | Topsi<br />

Je 5 Abos von carpe diem | DIVA |<br />

fl air | HOME | Kurier | Look |<br />

Niederösterreicherin | O<strong>be</strong>rösterreicherin |<br />

Servus Magazin | Steirerin | STYLE UP<br />

YOUR LIFE! | WIENERIN | WOMAN<br />

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Beauty Salon Privé<br />

50 trendige Luxus-Düfte<br />

24 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 25


ART LUXURY<br />

3<br />

1<br />

2<br />

10<br />

9<br />

PAT SWAIN ▶<br />

“Lost Flamingos and<br />

some Acquaintances”<br />

2017/18, 120x133,<br />

Druck auf Leinwand.<br />

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Rose is the<br />

Spirit<br />

6<br />

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• FRISCH, JUNG UND GUTAUSSEHEND<br />

MUTIG IN DEN FRÜHLING MIT JUGENDLICHEM<br />

SCHWUNG UND PRÄCHTIGEN MOTIVEN.<br />

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(1) “Diorstellaire1” Quadratische Metallsonnenbrille von DIOR, www.dior.com (2) Porzellan<strong>be</strong>cher aus der Décor Kollektion von GUCCI, gefertigt in<br />

Italien aus weißem Porzellan von Richard Ginori, www.gucci.com (3) Rose Prick von TOM FORD wurde von Fords persönlichem Rosengarten inspiriert<br />

und birgt ein wildes Bouquet aus zahlreichen Rosenzüchtungen, exklusiv <strong>be</strong>i NÄGELE & STRUBEL, www.naegelestru<strong>be</strong>ll.at (4) Top und Schlauchrock<br />

aus Charmeuse Früchte-Printmix von DOLCE & GABBANA, www.dolcegabbana.com (5) White Lucent Illuminating Micro-Spot Serum von<br />

SHISEIDO, sorgt gezielt für einen e<strong>be</strong>nmäßigen Teint, eine perfekte Ausstrahlung und reduziert die Entstehung von licht<strong>be</strong>dingten Pigmentflecken<br />

unter Sonneneinfluss. Verfügbar <strong>be</strong>i www.marionnaud.at (6) Wanted Girl Tonic von AZZARO, die Welt ist ihr Spielfeld, www.azzaro.com (7)<br />

Charmeuse Schlauchrock mit Blumendruck von DOLCE & GABBANA, www.dolcegabbana.com (8) Sandalen “Scarlet” aus Leder von GUCCI; www.gucci.com<br />

(9) East-West Slim Clutch Bag von HAYWARD, www.haywardluxury.com (10) Minikleid aus Seide mit Federn von VALENTINO; gefertigt in Italien<br />

aus fließender Seide und mit einem lockeren Schnitt versehen, schmeichelt es jeder Figur, www.valentino.com<br />

26 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 27


ART HAIRSTYLE<br />

12 13<br />

2<br />

SISLEY<br />

Packshot für Soin Lavant<br />

Protecteur de Couleur<br />

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Vital Perfection<br />

Dein <strong>be</strong>stes Ich <strong>be</strong>ginnt mit Dir.<br />

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Gefestigte und strahlendere Haut<br />

nach nur 4 Wochen* Anwendung.<br />

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#ALIVEwithBeauty<br />

11<br />

4<br />

5<br />

10<br />

8<br />

9<br />

The Secret<br />

of Beauty<br />

6<br />

7<br />

ES SOLLTE STETS IHRE PRIORITÄT SEIN.<br />

DAS GEHEIMNIS EINER BEZAUBERNDEN FRAU<br />

BIRGT SICH MEIST IM GLANZ IHRER HAARE.<br />

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ANTI-AGING PROFESSIONAL - Texturge<strong>be</strong>ndes Meersalzspray für alle Haartypen von ALTERNA, auf www.alternahaircare.at (3) DENSIFIQUE HOMME<br />

- Gelkur von KÉRASTASE, sorgt für dichteres, kraftvolles Männerhaar, auf www.kerastase.at (4, 5 & 6) HOLY SHINE Shampoo, Creme und Öl - intensive<br />

Pflege, selbst für extrem trockenes Haar von MARVELOUS, auf www.bmrvls.com (7) HAIR RITUEL - Le Sérum Revitalisant Fortifiant von SISLEY,<br />

fördert das Wachstum von dickerem und dichterem Haar auf www.sisley.com (8) BLOND ABSOLU MASQUE ULTRA-VIOLET - eine perfektionierende<br />

Haarkur für blondiertes, gesträhntes und kühl-blondes Haar von KÉRASTASE, auf www.kerastase.at (9) DENSIFIQUE - Bain Densité Homme Shampoo<br />

zur Behandlung von dünner werdendem Haar von KÉRASTASE, auf www.kerastase.at (10) SOURCE ESSENTIELLE - Radiance Balm von L’ORÉAL<br />

PROFESSIONNEL, bietet coloriertem Haar einen intensiven Farbschutz, auf www.lorealprofessionnel.de (11) SHIDENKAI - Hair Loss Treatment für<br />

Damen von SENSAI, auf www.sensai-cosmetics.com (12) SUPERSONIC Haartrockner von DYSON, auf shop.dyson.at (13) ADENOGEN - Hair Energizing<br />

Shampoo von SHISEIDO, hilft mit modernsten Wirkstoffen eine ideale Grundlage für gepflegtes, kräftiges Haar zu schaffen, auf www.shiseido.de<br />

28 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 29<br />

*Klinisch an 35 Frauen getestet.


HAUTE JOAILLERIE<br />

Spreng den<br />

Rahmen<br />

• LEUCHTENDE KONTRASTE FÜR EINE NEUE<br />

KLARHEIT. GLÜHEND ROTES METALL, KÜHL AUF DER<br />

HAUT. LEUCHTENDE JOHANNISBEEREN AUF DUNK-<br />

LEN BLÄTTERN. COPPER IST DIE OLFAKTORISCHE<br />

ERKUNDUNG VERMEINTLICHER UNTERSCHIEDE UND<br />

IHRES HARMONISCHEN ZUSAMMENSPIELS.<br />

DIE EINHEIT INNERHALB EINES<br />

EINZELNEN DUFTS<br />

Eine Komposition verschiedenartiger<br />

Komponenten: strahlende Rosatöne vor<br />

sattem Grün. Leuchtende Kontraste für eine<br />

neue Klarheit. Weltweit zusammengetragene<br />

Ingredienzen finden in einem einzigen Duft<br />

zusammen. Frisches Galbanum von den<br />

Gipfeln der iranischen Berge; rosa Pfefferkörner<br />

aus Peru; Rhizome des madagassischen<br />

Ingwers zu Öl destilliert.<br />

Chemisch-synthetische Metalle tragen<br />

natürliche Noten. Synthetischer Ambra,<br />

natürliche Vanille und äthiopische Myrrhe<br />

prägen die sinnliche Basisnote. Wie Rost,<br />

der sich zu goldenem Schimmer zersetzt,<br />

entfaltet COPPER sich auf der Haut.<br />

Der subversive Geist von COMME DES<br />

GARÇONS ausgedrückt in einem Duft.<br />

www.comme-des-garcons-parfum.com<br />

30 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

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FRÜHJAHR 2020 AQ 31


Haute Parfumerie<br />

• THE CLUB CODE. MOSKAU IN DEN 80ER JAHREN. EINE NUR INSIDERN BEKANNTE TÜR.<br />

EIN GEHEIMER KLOPFCODE, ERSTE DRÖHNENDE BEATS. DANN EINE WOGE AN DUFTAKKORDEN.<br />

1<br />

12<br />

11<br />

10<br />

2<br />

9<br />

3<br />

8<br />

▶<br />

7<br />

6<br />

SERGE LUTENS – “DES CLOUS POUR<br />

UNE PELURE“, EAU DE PARFUM;<br />

UNÜBERTROFFENE SCHAFFENS-<br />

KRAFT, EIN DIKTATORISCHES<br />

SMARAGDGRÜN.<br />

5<br />

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(1) 44 GERRARD STREET – Eau de Cologne; ein wahrlich unkonventionelles Cologne von ATKINSONS, auf www.atkinsons1799.com (2 & 3) CELEBRATE<br />

– Eau de Parfum für Sie und für Ihn; eine perfekte Kombination aus Eleganz, Positivität und Verführung von PEPE JEANS, aufwww.pepejeans.com (4)<br />

FIDI – Eau de Parfum; ein neuer, energiegeladener Herrenduft von BOND NO. 9, auf www.bondno9.com (5) L’OMBRE DES MERVEILLES – Eau de Toilette;<br />

ein Kontrast zwischen Hell und Dunkel von HERMÈS, auf www.hermes.com (6) BLEU NOIR EXTRÊME – Eau de Toilette für Ihn; steht für Selbstvertrauen,<br />

Geheimnis und Anziehungskraft von NARCISO RODRIGUEZ, auf www.narcisorodriguez.com (7) THIS IS LOVE! – Eau de Toilette; die Geschichte<br />

einer Lie<strong>be</strong> auf den ersten Blick von ZADIG & VOLTAIRE, auf www.zadig-et-voltaire.com (8) DOLCE SHINE – Eau de Parfum; sonnenverzau<strong>be</strong>rt, freudestrahlend<br />

und umwerfend erfrischend von DOLCE&GABBANA, auf www.dolcegabbana<strong>be</strong>auty.com (9) FIGUE BLANCHE – Eau de Parfum; das Mailänder<br />

Modehaus VERSACE ATELIER präsentiert eine unvergleichlich luxuriöse Parfum-Kollektion, auf www.versace.com (10) THE ONE FOR MEN EXTRÊME<br />

– Eau de Parfum; die Quintessenz charismatischer Männlichkeit, Raffinesse und Eleganz von DOLCE&GABBANA, auf www.dolcegabbana <strong>be</strong>auty.com (11)<br />

RADIANT NECTAR – Eau de Parfum; inspiriert von Mutter Natur selbst von CLEAN RESERVE, exklusiv <strong>be</strong>i www.naegelestru<strong>be</strong>ll.at (12) DARLING NIKKI –<br />

Eau de Parfum. Eine nur Insidern <strong>be</strong>kannte Tür. Ein geheimer Klopfcode, von VILHELM PARFUMERIE, auf www.vilhelmparfumerie.com<br />

32 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 33


ART INTERVIEW<br />

LUXUS<br />

BEDEUTET, NOCH AN TRÄUME<br />

GLAUBEN ZU DÜRFEN<br />

Didier Guillon – Kunstsammler, Unternehmer und Philanthrop<br />

Didier Guillon, Jahrgang 1952 ist das perfekte Beispiel dafür, dass<br />

die Kunst den Vortritt gegenü<strong>be</strong>r ihrem Schöpfer <strong>be</strong>wahren kann,<br />

ohne dass der Künstler da<strong>be</strong>i das Scheinwerferlicht der<br />

Öffentlichkeit scheuen muss. Der CEO der internationalen<br />

Valmont-Gruppe möchte mit seinen aufwendigen Installationen<br />

zum einen aufrütteln und zum anderen auch seine ganz<br />

persönliche soziale Verantwortung erfüllen, die seiner Meinung<br />

nach immer mit wirtschaftlichem Erfolg Hand in Hand gehen<br />

sollte. AQ traf den vielschichtigen Künstler zu einem seiner raren<br />

Interviews anlässlich seiner Ausstellungseröffnung im exklusiven<br />

Maison Valmont im Herzen Münchens.<br />

Text: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER Fotos: MANGUE BANZIMA<br />

34 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 35


ART INTERVIEW<br />

We all need luxury to<br />

dream of the unreachable. But<br />

we mustn’t forget that for vast<br />

of humanity, dreams are an<br />

unreachable luxury.<br />

Didier, Du hast ja 2019 <strong>be</strong>i der Kunst-Biennale in Venedig,<br />

mit Deiner Kunstinstallation unter dem Titel „Hänsel &<br />

Gretel“ für einiges Aufsehen gesorgt, da Du damit ja auf<br />

ein topaktuelles sozialpolitisches Thema aufmerksam gemacht<br />

hast. Wie bist Du auf die Idee zu dieser Installation<br />

gekommen?<br />

Mich hat die Idee eines imaginären Waldes fasziniert, da ja der<br />

Wald ein sehr starkes, archaisches Symbol für unsere Urängste<br />

darstellt. Und Hänsel und Gretel sind vielleicht die <strong>be</strong>iden<br />

<strong>be</strong>kanntesten Vertreter der im finsteren Wald herumirrenden<br />

Wesen. In meiner Installation geht es darum, dass der Betrachter<br />

diese Installation am eigenen Körper erlebt. Er soll sich tatsächlich<br />

in einen imaginären Wald versetzt fühlen und darin ein<br />

wenig orientierungslos herumirren. So wie unsere Gesellschaft<br />

ja mitunter heutzutage in manchen sozialen Fragen herumirrt.<br />

Was hat es dann a<strong>be</strong>r mit den Masken auf sich, die den Besucher<br />

Ihrer Installation von allen Seiten anstarren?<br />

Starren Sie den Besucher denn wirklich an, oder starren sie<br />

einfach nur in die Leere? Auch diese Frage finde ich sehr spannend,<br />

da es uns auch das Gefühl vermitteln kann, inmitten einer<br />

Menge doch einsam zu sein. Und dann natürlich die brennende<br />

Frage: wer oder was verbirgt sich hinter den Masken? Sind sie<br />

schöner Schmuck, oder wollen sie etwa eine hässliche Wahrheit<br />

ver<strong>be</strong>rgen? Tragen wir nicht alle mitunter in unserem Le<strong>be</strong>n die<br />

eine oder andere Maske?<br />

Bereits <strong>be</strong>i der auf Venedig folgenden Präsentation in Tokio<br />

und danach in New York 2019 wurde die Installation Hänsel<br />

& Gretel durch neuerliche Elemente, etwa die Goldfolienskulpturen<br />

erweitert und verdichtet. Damit wurde die Metamorphose<br />

zum „White Mirror“ vollzogen. Warum diese<br />

Erweiterung des ursprünglichen Konzepts?<br />

Damals spitzte sich gerade die Lage der Flüchtlinge, die nach<br />

Europa kamen, mehr und mehr zu. Als ich die Medien<strong>be</strong>richte<br />

dazu verfolgte, fiel mir auf, dass eines der ersten Dinge, die man<br />

diesen armen Menschen aushändigt, eine goldene Foliendecke<br />

ist. Daher sollen die Skulpturen aus Goldfolie an Menschen erinnern,<br />

die sich im Schutz dieser Wärmefolie zusammenkauern.<br />

Menschen die oftmals nichts mehr <strong>be</strong>sitzen, als ihr Le<strong>be</strong>n und<br />

wir ha<strong>be</strong>n nichts Besseres zu tun als sie mit einer Goldschicht zu<br />

<strong>be</strong>decken, damit wir das wahre Elend nicht sehen müssen. Auch<br />

eine <strong>Art</strong> von Maskerade, daher wollte ich diese Skulpturen direkt<br />

vor die Augen der Masken platzieren, um damit auszudrücken<br />

wie oft wir diejenigen die Hilfe brauchen ü<strong>be</strong>rsehen. Vielleicht<br />

a<strong>be</strong>r ver<strong>be</strong>rgen ja die Reichen dieser Erde auch ihr eigenes Leid<br />

– nur hinter goldenen Masken?<br />

Der „White Mirror“ soll also so etwas wie ein Spiegel unserer<br />

Gesellschaft sein?<br />

Im <strong>be</strong>sten Fall ja, denn Kunst sollte immer dazu da sein um mit<br />

dem Betrachter in einen Dialog zu treten. Der Betrachter des<br />

White Mirror muss sich also gewissermaßen auch selbst hinterfragen,<br />

wieviel an ihm echt und wieviel Maskerade ist. Würde<br />

er sich in diesem Wald aus Kartontotems und Masken zurechtfinden,<br />

würde er die gespenstische Stille eines solchen Ortes genießen<br />

oder würde er eher so etwas wie Furcht vor dem Un<strong>be</strong>kannten<br />

empfinden? Der Betrachter dieser Installation muss sich<br />

also auch ein Stück weit selbst hinterfragen und wenn mir das gelingt,<br />

dann ha<strong>be</strong> ich mein Ziel als Künstler mehr als nur erreicht.<br />

Du bist a<strong>be</strong>r nicht nur Künstler, sondern auch der Gründer<br />

von Valmont, einer der erfolgreichsten und elitärsten<br />

Luxuspflegemarken. Kann man denn tatsächlich ein Wirtschaftskapitän<br />

und ein Künstler zur gleichen Zeit sein?<br />

Hemmen mitunter die engen Coursagen der wirtschaftlichen<br />

Effizienz nicht die eigene Kreativität?<br />

Da könnte man natürlich sehr, sehr weit ausholen bis hin zu den<br />

Fragen was ist Kunst per se, was macht einen Künstler aus oder<br />

etwa der heute recht häufig gestellten Frage, was Luxus ü<strong>be</strong>rhaupt<br />

<strong>be</strong>deutet? Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass <strong>be</strong>ide<br />

einen Platz in dersel<strong>be</strong>n Welt finden können, wenn sie <strong>be</strong>reit<br />

sind zu kommunizieren und dort wo es möglich ist auch erfolgreich<br />

zu kooperieren. Ich stamme noch aus einer Generation in<br />

der man wirtschaftlichen Erfolg stets mit sozialem Engagement<br />

verbunden hat. Die Idee, etwas zurück ge<strong>be</strong>n zu wollen, ist eine<br />

die mir noch zutiefst verinnerlicht ist. Daher ist das finanzielle<br />

Engagement, das Valmont <strong>be</strong>treibt, darauf ausgelegt den Menschen<br />

Wege zur Kunst zu eröffnen und soziale Einrichtungen,<br />

wie <strong>be</strong>ispielsweise die Hope School in Südafrika, zu unterstützen.<br />

36 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 37


ART INTERVIEW<br />

Sollen Deine Kunstwerke in Zukunft auch auf dem internationalen<br />

Markt gehandelt werden?<br />

Nein, denn dazu sind sie konzeptionell völlig ungeeignet.<br />

Kaum ein Sammler erwirbt Installationen, die ganze Räume<br />

füllen, und daran, dass namhafte Museen meine Installation<br />

ankaufen könnten, glau<strong>be</strong><br />

ich ehrlich gesagt auch nicht. Nein,<br />

meine Kunst soll den Dialog zwischen<br />

Menschen e<strong>be</strong>nso <strong>be</strong>feuern,<br />

wie auch den inneren Dialog der<br />

Betrachter. Sie soll auf emotionale<br />

<strong>Art</strong> Fragen stellen, die nicht einsilbig<br />

<strong>be</strong>antwortet werden können und<br />

die damit auch ökosoziale Prozesse<br />

anstoßen könnten.<br />

Kann Kunst denn, Deiner Meinung<br />

nach, tatsächlich die Welt<br />

verändern?<br />

Nun, die Welt wird sich immer und<br />

immer wieder verändern, ob da die Kunst tatsächlich mehr<br />

als nur „seismische“ Ausschläge erzielen wird, wage ich<br />

nicht zu <strong>be</strong>antworten. Sicher ist a<strong>be</strong>r, dass Kunst die Welt<br />

zu einem <strong>be</strong>sseren, schöneren und zwischenmenschlich<br />

wärmeren Ort machen kann. Da<strong>be</strong>i ist es vor allem wichtig,<br />

dass wir die Kinder und die Jugendlichen an die Kunst heranführen<br />

und zwar als etwas le<strong>be</strong>ndiges, zeitgemäßes und<br />

spannendes und nicht bloß als etwas voller Gravitas und<br />

Ehrfurcht vor den großen Namen der Kunstgeschichte. Am<br />

Ende muss Kunst immer Freude <strong>be</strong>reiten, irgendwie doch<br />

auch so wie Luxus, denn ohne Freude an schönen Dingen<br />

<strong>be</strong>kommt doch alles nur einen schalen Beigeschmack und<br />

genau das soll es ja nicht sein,<br />

Wer oder was verbirgt<br />

sich hinter den Masken?<br />

Sind sie schöner Schmuck,<br />

oder wollen sie etwa eine<br />

hässliche Wahrheit ver<strong>be</strong>rgen?<br />

Tragen wir nicht<br />

alle mitunter in unserem<br />

Le<strong>be</strong>n die eine oder<br />

andere Maske?<br />

dass Le<strong>be</strong>n ist schön und das sollen<br />

wir uns jeden Tag aufs Neue<br />

verdeutlichen.<br />

Wie siehst Du Deine ganz persönliche<br />

Rolle da<strong>be</strong>i? Verstehst<br />

Du sich als Künstler per se?<br />

Ich denke kein Mensch ist ganz<br />

und gar nur eines. Lassen Sie mich<br />

hier an meine Installation anknüpfen,<br />

wir alle tragen in unserem Le<strong>be</strong>n<br />

die unterschiedlichsten Masken.<br />

Ich stehe der Frage ob ich ein<br />

Künstler in den Augen anderer bin<br />

sehr uneitel gegenü<strong>be</strong>r, da die Kunst mir sehr viel gibt und<br />

somit alleine mich künstlerisch ausdrücken zu können und<br />

dies mit einer breiten Öffentlichkeit zu teilen, mein Le<strong>be</strong>n<br />

sehr <strong>be</strong>reichert. Wenn ich nur ein ganz klein wenig dazu<br />

<strong>be</strong>itragen kann, dass sich kommende Generationen rund<br />

um den Globus auch in Zukunft für Kunst <strong>be</strong>geistern, dann<br />

ha<strong>be</strong> ich doch in Wahrheit schon sehr viel erreicht.<br />

DIE ULTIMATIVE WOHLFÜHL-REINIGUNG<br />

Pflegen & Entspannen – die wohltuendste und harmonischste <strong>Art</strong>,<br />

wunderschöne HAUT WIE SEIDE zum Vorschein zu bringen.<br />

38 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

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FRÜHJAHR 2020 AQ 39


Zeitlose<br />

FARBENWELTEN<br />

Carolines Malerei zeugt von einer Leichtigkeit und Größe, die aus der Partizipation<br />

ihres künstlerischen Bewußtseins am großen Spektakel der Welt resultiert.<br />

Text: MAG. ALEXANDER GERDANOVITS<br />

CAROLINE,<br />

Neuronale Programme,<br />

2017, Acryl auf Leinwand,<br />

120x100cm<br />

CAROLINE,<br />

Präkambrium II, 2019<br />

Acryl auf Leinwand,<br />

70x340cm (Ausschnitt)<br />

40 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 41


ART PEOPLE<br />

▶<br />

CAROLINE,<br />

Tausend Rosen für<br />

Botticelli, 2016,<br />

Acryl auf Leinwand,<br />

100x70cm<br />

CAROLINE, ▶<br />

Präkambrium I, 2017,<br />

Acryl auf Leinwand,<br />

70x340cm,<br />

(Ausschnitt)<br />

Auch wenn sich Caroline von literarischen<br />

Texten (Kaspar Hauser u.a.) oder Mythen<br />

(Prometheus u.a.) des öfteren inspirieren<br />

läßt, gibt es im Grunde keine Inhalte<br />

in ihren Zyklen. Es geht ihr mehr um eine Vision,<br />

die alles Statische hinter sich läßt. Das Prinzip ihrer<br />

Kunst ist die Dynamik und Spontaneität. Die realistische<br />

Wiederga<strong>be</strong> des Gesehenen oder Geträumten<br />

interessiert die Künstlerin genauso wenig wie die Zurschaustellung<br />

ihres Könnens. Die Ü<strong>be</strong>rtragung ihrer<br />

Gefühlswelt in eine Bildlösung geschieht auf eine intuitive<br />

<strong>Art</strong>. Ihr Ar<strong>be</strong>iten sind existenzielle Entwürfe,<br />

Metaphern für Grenzerfahrungen zwischen Le<strong>be</strong>n<br />

und Tod, zwischen Angst, Verzweiflung, Hoffnung<br />

und Freude.<br />

Carolines Werk inspirierte Schriftsteller wie H.C.<br />

<strong>Art</strong>mann, Gert Jonke, Alexander Widner und Komponisten<br />

wie Dieter Kaufmann, sie war in jungen Jahren<br />

am Tonhof, ist in Künstlerkreisen in Wien und<br />

Kärnten gleichmäßig zu Hause, wird von <strong>be</strong>deutenden<br />

Sammlern, Galeristen und Kuratoren geschätzt. All<br />

dies verdankt sie einer konstanten künstlerischen Tätigkeit,<br />

die ü<strong>be</strong>r Jahrzehnte nichts an ihrer Qualität<br />

und Frische eingebüßt hat. Carolines Oeuvre ist von<br />

einer Vielfalt, die ihresgleichen sucht: von Mischtechniken<br />

auf Papier, Tusche- und Kreidezeichnungen mit<br />

einem sicheren Strich ü<strong>be</strong>r groß angelegte, oft abstrakte<br />

Tempera- oder Acrylbilder, nicht selten auch<br />

collagiert, bis hin zu Textil- und in der tschechischen<br />

Glashütte “Ajeto” hergestellten Glasobjekten umfasst<br />

das Spektrum ihrer Ar<strong>be</strong>it. Und dennoch erkennt man<br />

eine erstaunliche Einheit in ihrem Gesamtwerk: eine<br />

Einheit, die aus ihrer persönlichen, unverkennbaren<br />

zeichnerischen und malerischen Handschrift kommt,<br />

a<strong>be</strong>r auch von einer Haltung, die Kunst nicht nur als<br />

Kompetenz im Sinne eines perfektionierten Könnens<br />

sondern auch als geistiges Erlebnis <strong>be</strong>greift.<br />

Die Verbindung von tiefer Intuition, von malerischer<br />

und zeichnerischer Kompetenz mit einem klaren Abstraktionsvermögen,<br />

<strong>be</strong>fähigt Caroline ein Repertoire<br />

an Formen und Figuren zu schaffen, mit dem es ihr<br />

gelingt, schon früh, in den 1970er und 1980er Jahren<br />

einen Höhepunkt in ihrer künstlerischen Karriere zu<br />

erreichen. Spontan, direkt, flächig, erschafft Caroline<br />

mit ihrer Malerei eine eigene Welt, eine allegorische.<br />

In die Generation der Neuen Wilden hineingeboren,<br />

vertritt Caroline eine eigenständige Position in der<br />

zeítgenössischen Malerei, die jede Katalogisierung von<br />

sich weist. In ihrem Frühwerk finden sich ne<strong>be</strong>n kubistischen<br />

(im “Seitenakt”) und surrealistischen Elementen<br />

auch expressionistische Züge. Das Groteske<br />

wird des öfteren mit dem Visionären verbunden. Caroline<br />

gelingt es eine neue Bildlichkeit zu erzwingen, in<br />

der das Sinnliche auch nicht zu kurz kommt. Die Dialektik<br />

von “innen” und “außen”, von “gebunden” und<br />

“entzeitet” (allesamt Titel von Carolines Ar<strong>be</strong>iten),<br />

von Tragik und Fröhlichkeit <strong>be</strong>stimmt ihr Oeuvre, für<br />

dessen Rezeption eine “Hirn- und Herz<strong>be</strong>wegung stets<br />

erforderlich ist” (Zitat aus einem Painted Poem).<br />

Carolines Oeuvre steht in der großen Tradition radikaler<br />

Selbst<strong>be</strong>fragungen, es ist ein komplexes, in sich<br />

geschlossenes und organisch gewachsenes Werk von<br />

unverwechselbarer Symbolik.<br />

CAROLINE<br />

Kurzbio<br />

1940 in Graz geboren ● aufgewachsen in Klagenfurt<br />

1959 – 1962 Grafikstudium in Wien ● seit 1972 Mitglied<br />

des Kunstvereins Kärnten ● lebt und ar<strong>be</strong>itet in Kärnten<br />

● verheiratet, zwei Söhne ● ab 1972 zahlreiche<br />

Einzelausstellungen, u.a. in Wien, Klagenfurt, Linz,<br />

Salzburg, Graz, Paris, New York, Köln, Laibach, sowie<br />

Ausstellungs<strong>be</strong>teiligungen ● präsentiert auf Kunstmessen<br />

(Köln, London, Dresden, Laibach) ● Ar<strong>be</strong>iten im<br />

Besitz von öffentlichen und privaten Sammlungen<br />

● Teilnahme an Symposien, Workshops und Editionen<br />

1999 Wandgestaltung des Stiegenhauses der Musikschule<br />

Klagenfurt ● mehrmalige Realisierung von<br />

Glasunikaten in der tschechischen Glashütte „Ajeto“<br />

● Ausstellungen und Lesungen der „Painted Poems“,<br />

dazu entstand im Jahr 2000 ein Buch, einige Poems<br />

wurden von Prof. Dieter Kaufmann 2012 vertont und<br />

aufgeführt ● oftmalige Kostüm- und Ausstattungsar<strong>be</strong>iten<br />

für Avantgarde-Theater ● vier Preise für<br />

bildende Kunst<br />

42 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 43


ART TOPIC<br />

LUXURY<br />

TRAUMDOMIZILE IMMOBILIEN ALS INVESTITION EXCLUSIVE TOPLAGEN<br />

SCHÖNE AUSSICHTEN<br />

BLEIBEN GEFRAGT…<br />

GANZ GLEICH OB MAN DEN FINANZIELLEN ASPEKT ODER DEN<br />

TATSÄCHLICHEN BLICK VON DER DACHTERRASSE MEINT, INVESTOREN<br />

UND KUNDEN SIND ZURZEIT BESONDERS INTENSIV AUF DER SUCHE NACH<br />

IMMOBILIEN, DIE IN JEDER HINSICHT SCHÖNE AUSSICHTEN BIETEN.<br />

Foto: Börseplatz Aussenansicht ©JAMJAM C. Schön GmbH<br />

44 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 45


ART TOPIC<br />

LUXURY REAL ESTATE<br />

GUT LÅUDON<br />

Das Å & Ô von GUT LÅUDON<br />

sind zwei moderne Wohnhäuser<br />

mit Wienerwald-Weitblick. Die<br />

großzügigen Terrassen- und<br />

Gartenwohnungen mit französischen<br />

Fenstern öffnen der<br />

märchenhaften Umgebung<br />

Tür und Tor.<br />

GUT LÅUDON<br />

WOHNEN AM<br />

WIENERWALD<br />

Die innere Großzügigkeit<br />

erweitert sich wie<br />

selbstverständlich<br />

hinaus ins Freie, wo<br />

man den Blick ins<br />

Wienerwald genießt.<br />

Sie müssen die Stadt nicht mehr verlassen, um aufs Land<br />

zu ziehen. Ein Le<strong>be</strong>n in wechselnden Horizonten wartet<br />

auf Sie, weil GUT LÅUDON verbindet. Der Alltag wird<br />

zum fließenden Ü<strong>be</strong>rgang von Stadt, Wald, Fluss: Geschäftigkeit<br />

in der Stadt, Wohnen im Wienerwald und Entspannen<br />

am Mauerbach. Für alle, die engen Kontakt zur Metropole<br />

suchen und gleichzeitig von großer Naturvielfalt<br />

umge<strong>be</strong>n le<strong>be</strong>n möchten, bietet sich in Hadersdorf nun<br />

die Gelegenheit. Mitten im Grünen, südwestlich ausgerichtet,<br />

mit herrlichem Wienerwald-Ausblick, liegen die<br />

<strong>be</strong>iden Häuser Å und Ô harmonisch einge<strong>be</strong>ttet zwischen<br />

Laudon´schem Wald, Schloss Laudon und dem natur<strong>be</strong>lassenen<br />

Wien-Zufluss Mauerbach.<br />

LAUDON DAMALS UND HEUTE<br />

1776 erwarb Feldmarschall Ernst Gideon von Loudon – umgangssprachlich<br />

Laudon – das direkt <strong>be</strong>nachbarte barocke<br />

Schloss. Er ließ es zeitgemäß ausgestalten und rundherum<br />

Fotos: © Visuals by Janusch<br />

einen prächtigen Landschaftsgarten anlegen. Das Wasserschloss<br />

ist, wie der Name schon sagt, zur Gänze von<br />

Wasser umge<strong>be</strong>n und das letzte seiner <strong>Art</strong> in Wien. Seit<br />

1976 ist in den Gemäuern die Verwaltungsakademie des<br />

Bundes und damit das größte <strong>be</strong>rufliche Weiterbildungsinstitut<br />

des Landes untergebracht. Weiters gibt es<br />

Ateliers für internationale Künstler.<br />

2018 entstehen in unmittelbarer Nähe zum historischen<br />

Schloss zwei zeitgemäße Wohnobjekte mit Wienerwald-<br />

Weitblick. In Anlehnung an das österreichische Laudon<br />

wird das dem Schloss näher stehende Gebäude als Haus<br />

Å <strong>be</strong>zeichnet, wogegen Haus Ô seiner Ausrichtung und<br />

Bezeichnung nach die unweit gelegene Loudonstraße<br />

repräsentieren soll.<br />

EIN TRAUM WIRD WAHR<br />

Die <strong>be</strong>iden mehrgeschossigen Wohngebäude umfassen<br />

25 Wohneinheiten mit großzügig angelegten Freiflächen<br />

und unvergleichlichem Ausblick. Zahlreiche Loggien,<br />

Balkone,Terrassen und Gärten, die ohnehin schon sehr<br />

hellen Räumlichkeiten, französische Fenster und Verandatüren<br />

lassen das Licht hereinfluten. Außen und<br />

Innen scheinen auf traumhafte Weise miteinander verbunden<br />

zu sein. Die Innenausstattung ist gediegen und<br />

von hochwertiger Qualität: Die Landhausdielen sind<br />

aus Eichenholz und die Böden und Wände der Nass<strong>be</strong>reiche<br />

aus qualitativ hochwertigem Feinsteinzeug in<br />

Sandsteinoptik. Die Fenster in den Wohn<strong>be</strong>reichen sind<br />

mit einer Dreischei<strong>be</strong>nisolierverglasung ausgestattet,<br />

damit einem <strong>be</strong>haglichen Inneren nichts im Wege steht.<br />

{<br />

Entwickler: STIX UND PARTNER<br />

sales@stix-partner.at<br />

Detailinformationen zu den einzelnen<br />

-Einheiten finden Sie e<strong>be</strong>nfalls auf der<br />

Projektwebsite WWW.GUTLAUDON.AT<br />

{<br />

Einge<strong>be</strong>ttet in ein märchenhaftes<br />

Grün und ein<br />

unvergleichliches Naturspektakel,<br />

ü<strong>be</strong>rzeugen die<br />

<strong>be</strong>iden Wohnhäuser<br />

durch ihre zeitgemäße und<br />

ästhetische Architektur, ihre<br />

hochwertige Innen- und<br />

Außenausstattung<br />

sowie komfortable und mehr<br />

als nur alltagstaugliche<br />

Konzeption.<br />

46 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 47


LUXURY REAL ESTATE<br />

NOCH ZU HABEN<br />

IHR LIEBLINGSORT MIT TRADITION. EIN BLICK GENÜGT, UM SICH IN DEN<br />

REPRÄSENTATIVEN ALTBAU IN DER JOHANNESGASSE ZU VERLIEBEN.<br />

RENAISSANCE PAR EXCELLENCE<br />

JOHANNESGASSE 14<br />

Eine Stadtwohnung im Altbau ist der Wohntraum<br />

schlechthin. In der Johannesgasse 14, <strong>be</strong>nannt nach<br />

der Wiener Kommende des Ritterordens der Johanniter,<br />

wird dieser Wirklichkeit. Das historisch wertvolle<br />

Gebäude mit seiner kulturellen Geschichte gilt als <strong>be</strong>sonders<br />

erhaltenswert. Der an drei Seiten freistehende<br />

Bau in den Formen der Neu-Wiener Renaissance wurde<br />

1868/69 von Carl Tietz erbaut. Die Eckrisaliten und<br />

Gie<strong>be</strong>lfenster dienen seit jeher als echter Blickfang. Die<br />

geschichtsträchtige Fassade wird durch Ädikulen, Statuen<br />

und Relieffiguren stilvoll in Szene gesetzt.<br />

DER<br />

ZEIT<br />

IHREN<br />

STIL<br />

Gatterburggasse 12<br />

Wien, XIX.<br />

HWB 24,7 kWh/m²a, fGEE 0,78<br />

Unverbindliche Visualisierungen. Änderungen vor<strong>be</strong>halten. Kein Rechtsanspruch ableitbar.<br />

Prachtvolle Säulen verzieren den imposanten Eingangs<strong>be</strong>reich<br />

und wecken Erinnerungen an vergangene<br />

Tage. Ein wunderschöner Aufzug mit opulent-verspielten<br />

Akzenten <strong>be</strong>fördert Sie in die o<strong>be</strong>ren Geschoße.<br />

Dekorative Gestaltung und dezente Cremetöne tauchen<br />

das Stiegenhaus in eine wohnliche Atmosphäre.<br />

ELEGANTES<br />

WOHNGEFÜHL<br />

durch perfekt<br />

integrierte<br />

Küche, großzügigen<br />

Wohnsalon<br />

mit Balkon und<br />

stilsichere<br />

Lichtakzente<br />

dank LED Spots.<br />

WIENER GEMÜTLICHKEIT<br />

Der einzigartige Stilaltbau im ersten Bezirk<br />

bietet den idealen Rahmen für anspruchsvolle<br />

Wohnkultur verbunden mit historischer<br />

Bausubstanz und modernem Wohnraum<br />

mit Smart-Steuerung. Prunkvolles<br />

Stern-Tafelparkett aus Eiche lässt jedes<br />

Interieur-Herz höherschlagen. Die Entrees<br />

erstrahlen durch prestigeträchtige Terrazzoböden<br />

im neuen Glanz. Luxusbäder aus dunklem<br />

Marmor vereinen höchste Standards<br />

mit traditioneller Baukultur, wie einst in der<br />

Antike. Als Parade<strong>be</strong>ispiel zeitloser Ästhetik<br />

gelten die Designarmaturen Dark Platinum<br />

mit seidenmattem Finish.<br />

{<br />

Detailinformationen zu den<br />

einzelnen Einheiten finden<br />

Sie e<strong>be</strong>nfalls auf der Projektwebsite<br />

WWW.JOHANNESGASSE14.AT<br />

{<br />

Fotos: WINEGG Makler GesmbH, www.winegg.at<br />

PROVISIONSFREI DIREKT<br />

VOM BAUTRÄGER!<br />

Kontakt: Andreas Beil<br />

E andreas.<strong>be</strong>il@buwog.com<br />

T +43 (0)1 878 28-1218<br />

www.gatterburggasse.buwog.com<br />

116 frei finanzierte Eigentumswohnungen in der Gatterburggasse bieten das Beste aus<br />

zwei Welten: Einerseits exklusive Wohnungen mit dem charmanten Flair des Altbaustils<br />

im ehem. komplett revitalisierten Döblinger Amtsgebäude. Andererseits moderne Neubauwohnungen,<br />

die u.a. private Freiflächen in Form von Terrasse, Balkon, Loggia oder Garten<br />

bieten. Dies alles in einer der <strong>be</strong>gehrtesten Gegenden von Wien. Die Döblinger Hauptstraße<br />

liegt mit ihren kleinen Läden gleich um die Ecke und durch die gute öffentliche Anbindung<br />

mit U-Bahn (Spittelau) und Straßenbahnen ist alles <strong>be</strong>stens erreichbar.<br />

48 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 49


LUXURY REAL ESTATE<br />

WUNSCHTRAUM<br />

WIRD ZU REALIT ÄT -<br />

mitten in der Stadt<br />

le<strong>be</strong>n, ohne auf persönlichen<br />

Freiraum,<br />

einen grandiosen<br />

Ausblick und himmlische<br />

Ruhe verzichten<br />

zu müssen.<br />

Uns liegt daran,<br />

KLASSISCH & ZEITGEMÄSS<br />

PALAIS KOLIN<br />

Räume<br />

zu schaffen,<br />

In der Kolingasse im 9. Bezirk, unweit<br />

des Schottenrings mit seinen historischen<br />

Prachtbauten und blühenden<br />

Baumalleen, wird im Dreieck zwischen<br />

Votivkirche, Alte Börse und Rossauer<br />

Kaserne ein wunderschönes Gründerzeithaus<br />

aus dem Jahre 1872 umfassend<br />

und hochwertig revitalisiert.<br />

Der historische Bestand mit seiner elegant<br />

gestalteten Fassade wird saniert<br />

und durch den Umbau der 1.100 m 2<br />

großen Dachzone aufgewertet: Diese<br />

bietet Platz für luxuriöse Dachgeschoßwohnungen<br />

mit traumhaften Terrassen,<br />

die ihren neuen Bewohnern einen<br />

spektakulären Panoramablick ü<strong>be</strong>r die<br />

City bieten.<br />

Die zentrale Lage, vielfältige Nahversorgung<br />

und abwechslungsreiche Freizeit-<br />

möglichkeiten in unmittelbarer Nähe<br />

lassen keine Wünsche offen.<br />

Das vom <strong>be</strong>rühmten k. u. k. Stadtbaumeister<br />

Otto Thienemann errichtete<br />

zweiteilige Gebäudeensemble <strong>be</strong>steht<br />

aus Keller, Erdgeschoß, fünf Regelgeschoßen<br />

und drei E<strong>be</strong>nen im ausgebauten<br />

Dach.<br />

Im Keller <strong>be</strong>findet sich eine Garage<br />

mit insgesamt 17 Stellplätzen. Das<br />

Erdgeschoß bietet Platz für Büro- oder<br />

Gewer<strong>be</strong>flächen, in den Regel- und<br />

Dachgeschoßen werden 35 neue Wohneinheiten<br />

– vom smart geschnittenen<br />

City-Apartment bis zum exklusiv ausgestatteten<br />

Penthouse im Dachgeschoß –<br />

geschaffen. Den Eigentümern im Haus<br />

steht ein exklusiver Fitness<strong>be</strong>reich und<br />

ein Concierge Service zu Verfügung.<br />

Acht top ausgestattete Dachwohnungen, mit Wohnnutzflächen zwischen 108 und 234 m², drei<br />

bis vier Zimmern und großzügigen Dachterrassen garantieren erstklassige Le<strong>be</strong>nsqualität.<br />

MASSGESCHNEIDERTE<br />

WOHLFÜHLOASEN<br />

Eigentumswohnungen in der Größenordnung<br />

zwischen 50 und 131 m² ermöglichen in<br />

den ersten fünf Regelgeschoßen des revitalisierten<br />

Gründerzeithaus die freie Entfaltung<br />

individueller Wohn<strong>be</strong>dürfnisse.<br />

Mit durchdachten Grundrissen bieten die<br />

generalsanierten Zweibis Vierzimmerwohnungen<br />

Singles, Familien, jungen Paaren,<br />

Senioren und allen anderen Liebha<strong>be</strong>rn der<br />

Großstadt ausreichend Platz zum Wohlfühlen.<br />

In der warmen Jahreszeit sorgen zudem<br />

Freiflächen in Form von Balkonen oder Terrassen<br />

für erholsame Stunden im Freien.<br />

{<br />

Detailinformationen zu den<br />

einzelnen Einheiten finden<br />

Sie e<strong>be</strong>nfalls auf der Projektwebsite<br />

PALAISKOLIN.COM<br />

{<br />

Fotos: © WOHNkonzept Immobilien GmbH, www.wohnkonzept.co.at<br />

die das Le<strong>be</strong>n<br />

tagtäglich<br />

<strong>be</strong>reichern.<br />

Wir sind Akteure des Wohn- und Städtebaus und realisieren<br />

mittlere bis große Entwicklungen. Unsere Kernkompetenz liegt in<br />

der Finanzierung und Verwertung von Immobilien: Gewer<strong>be</strong>- oder<br />

Wohnimmobilien, Eigen- oder Drittprojekte. Stets verfolgen wir das<br />

Ziel, intelligente und ü<strong>be</strong>rdurchschnittliche Lösungen zu finden, die<br />

die lokalen Gege<strong>be</strong>nheiten reflektieren und positiv <strong>be</strong>einflussen.<br />

50 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 51<br />

STIX + PARTNER IMMOBILIEN A - 1010 WIEN, FLEISCHMARKT 1 T +43 / 1 / 532 4000 OFFICE@STIX-PARTNER.AT WWW.STIX-PARTNER.AT


{<br />

LUXURY REAL ESTATE<br />

LUXUSPENTHOUSE IM PALAIS<br />

GRAND KINSKY<br />

Dieses im Neu-Wiener-Renaissance-Stil gebaute historische Palais,das<br />

Graf Kinsky um 1870 errichten ließ, wurde von Grund auf saniert und<br />

Wohnungen und Penthouses der Luxusklasse errichtet, wo<strong>be</strong>i dem<br />

Bedürfnis nach modernem, stilvollen Wohnen in einem geschichtsträchtigen<br />

Gebäude in perfekter Weise Rechnung getragen wurde.<br />

Die vier Wohnparadiese hoch ü<strong>be</strong>r Wien – Dachgeschosswohnungen<br />

der Superlative in jedem Sinn, lassen keine Wünsche offen und tragen<br />

aparte weibliche Namen mit historischem Bezug: Agnes, Theresia,<br />

Eleonore und Rosalie. Einem schönen Sommera<strong>be</strong>nd am Pool<br />

mit einem atem<strong>be</strong>rau<strong>be</strong>nden Rundum-Blick auf die City steht nichts<br />

mehr im Wege. Die spezielle Raumanordnung animiert zur Gestaltung<br />

entsprechend der jeweiligen ganz persönlichen Bedürfnisse.<br />

MEISTERWERKE DER MODERNE<br />

APARTMENTS<br />

AM BELVEDERE<br />

STILVOLL WOHNEN IN DÖBLING<br />

INSIDE XIX<br />

Die meisten Einwohner des 19. Bezirks kennen es: Das ehemalige<br />

Amtshaus in der Gatterburggasse 12. Nun wird das Gebäude<br />

erneuert. Die BUWOG revitalisiert den Altbau, erweitert ihn um<br />

einen Neubau und entwickelt damit bis 2022 insgesamt 116 exklusive<br />

und hochwertig ausgestattete Wohneinheiten.<br />

Schon der Eingangs<strong>be</strong>reich des neuen Wohnbauprojekts der<br />

BUWOG „Inside XIX“ zeugt von prestigeträchtigem Ambiente,<br />

das auch in jede einzelne Wohneinheit weitergetragen wird: Im<br />

Altbau entstehen 15 Wohnungen und ein Großteil davon vermittelt<br />

mit hohen Räumen, Flügeltüren, Fischgrätparkett aus<br />

Eiche und Alt-Wiener-Beschlägen elegantes und herrschaftliches<br />

Wohngefühl. Die Penthouse-Wohnung im Dachgeschoss des Altbaus<br />

ü<strong>be</strong>rzeugt vor allem mit einer eindrucksvollen Gie<strong>be</strong>ldecke<br />

– dort, wo man einst von außen auf die Uhr des Amtsgebäudes<br />

blickte. Auch die 101 Wohnungen im Neubau können sich nach<br />

ihrer Fertigstellung sehen lassen. Hochwertiger Parkett, Freiflächen<br />

wie Balkon, Terrasse, Loggia oder Eigengarten sowie die<br />

ruhige Innenhoflage machen sie zur persönlichen Wohlfühloase.<br />

WOHNEN IN BESTER LAGE<br />

Der Standort in der Gatterburggasse<br />

punktet nicht nur<br />

aufgrund seiner Lage im No<strong>be</strong>l<strong>be</strong>zirk<br />

Döbling. Hinzu kommt<br />

die sehr gute Anbindung an<br />

Wiens öffentliches Verkehrsnetz:<br />

Straßenbahnhaltestellen<br />

sind in wenigen Minuten zu Fuß<br />

erreichbar und auch die nächstgelegene<br />

U-Bahnstation liegt<br />

weniger als zehn Gehminuten<br />

entfernt im Bahnhof Wien-<br />

Spittelau. Autofahrer kommen<br />

mit der hauseigenen Tiefgarage<br />

und 119 PKW-Stellplätzen auf<br />

ihre Kosten.<br />

{<br />

Detailinformationen zu den einzelnen Einheiten<br />

finden Sie e<strong>be</strong>nfalls auf der Website:<br />

WWW.BUWOG.AT<br />

Fotos: © BUWOG / Dreizueins HWB 24,7 kWh/m²a, fGEE 0,78<br />

Unverbindliche Visualisierungen<br />

Fotos: © SIGNA Holding GmbH, www.signa.at, © Sotheby’s International Realty Affiliates LLC, www.sothebysrealty.com<br />

Die Parkapartments am Belvedere sind das<br />

einzige von Architekt Renzo Piano bis dato<br />

in Österreich geplante Projekt – garantieren Naherholung in Ruhelage<br />

der angrenzenden Parks genauso, wie die urbanen Vorzüge eines<br />

zentralen Wohnorts. Mitten in Wien, liegen die Apartments nur 5<br />

Gehminuten vom neuen Wiener Hauptbahnhof entfernt und somit in<br />

U-Bahn-Nähe. Zudem <strong>be</strong>steht <strong>be</strong>stmögliche Anbindung an sämtliche<br />

öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Straßenbahnen und Schnellbahnen.<br />

Die Wohnungen ab 46 m², mit Balkon, Loggia oder Terrasse<br />

mit traumhaftem Ausblick, bieten Raum für unterschiedliche Le<strong>be</strong>nsformen<br />

– die provisionsfreien Parkapartments am Belvedere erfüllen<br />

die Bedürfnisse von Eigennutzern gleichermaßen, wie jene von Investoren,<br />

die hier eine Anlagewohnung kaufen.<br />

GUT VERSORGT<br />

Das ne<strong>be</strong>nan liegende Hotel<br />

Andaz Vienna Am Belvedere<br />

mit Konferenz<strong>be</strong>reich, Ballsaal<br />

und Restaurant wird in zwei<br />

Baukörpern angeordnet, die mit<br />

Brücken miteinander verbunden<br />

sind und sich im Erdgeschoß<br />

eine großzügige Lobby teilen.<br />

Der neue Stadtteil „Quartier<br />

Belvedere“ bietet exzellente<br />

Nahversorgung sie<strong>be</strong>n Tage die<br />

Woche und eine perfekte Infrastruktur,<br />

abwechslungsreiche<br />

Kulinarik in den zahlreichen<br />

Restaurants sowie ein erlebnisreiches<br />

Kunst- & Kultur-Angebot<br />

in den umliegenden Museen.<br />

{<br />

Detailinformationen<br />

finden Sie e<strong>be</strong>nfalls auf<br />

der Projektwebsite<br />

WWW.PARKAPARTMENTS.AT {<br />

{<br />

EXKLUSIVE RESIDENZ<br />

Residieren im Grand Kinsky bietet<br />

seinen Bewohnern exklusive<br />

Highlights, darunter: ein digital<br />

Concierge System, Mitgliedschaft<br />

im hauseigenen Fitness Club, ein<br />

großer Weinkeller zur Einlagerung<br />

privater Weinreserven, <strong>be</strong>eindruckender<br />

Degustationskeller für<br />

private Veranstaltungen, sowie E-<br />

Cars und E-Bikes zur freien Benutzung<br />

für die Haus<strong>be</strong>wohner. Das<br />

luxuriöseste der vier Penthouses<br />

mit etwa 303 m² Wohnfläche<br />

erstreckt sich ü<strong>be</strong>r 3 E<strong>be</strong>nen mit<br />

internem Lift, Pool, Sauna, 3 Terrassen,<br />

Loggia und Balkon.<br />

Detailinformationen zu den einzelnen Einheiten finden Sie<br />

e<strong>be</strong>nfalls unter WWW.AUSTRIASOTHEBYSREALTY.COM<br />

{<br />

52 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 53


COCKTAIL<br />

TIME<br />

Kreative Cocktails und mehr als 800 edle Spirituosen:<br />

die 26°EAST Bar im Palais Hansen Kempinski Wien<br />

ist <strong>be</strong>kannt für ihre exzellenten Drinks. Bar Manager<br />

David Penker – ausgezeichnet als Innovativster<br />

Bartender des Jahres 2020 – sorgt mit seinem<br />

Barteam regelmäßig für spannende Kreationen.<br />

Damit Cocktailfans auch zuhause nicht auf einen<br />

richtig guten Drink verzichten müssen, verrät<br />

Penker das Rezept für seinen <strong>be</strong>liebten „Red Forest“:<br />

ZUTATEN:<br />

3cl - Single Malt Whisky<br />

1cl - Aperol<br />

4 Dash - Orange Bitters<br />

1cl - Tequila<br />

1TL - Apfelessig<br />

1 Streifen - Orangenschale als Deko<br />

Alle Zutaten kräftig auf Eis shaken, in ein<br />

Cocktailglas ohne Eis gießen und mit der<br />

Orangenschale garnieren.<br />

Wir wünschen allen eine genussvolle Zeit<br />

zuhause und freuen uns darauf, unsere Gäste<br />

bald wieder <strong>be</strong>i uns <strong>be</strong>grüßen zu dürfen!<br />

26°EAST Bar | Schottenring 26 | 1010 Wien<br />

+43 1 236 1000 8088 | www.26east.at<br />

54 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 55


THE ART OF<br />

FOOD & BEVERAGE<br />

WAGYU<br />

DAS BESTE UND GESÜNDESTE<br />

FLEISCH DER WELT – direkt vom<br />

Wagyuhof, Qualität die aus<br />

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der Cucina Italiana direkt in Ihr<br />

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Der zugleich süße und<br />

salzige Aspekt dieses edlen<br />

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WIR SIND HIER, UM SIE ZU UNTERSTÜTZEN.<br />

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Das zarte Korn, das Durchmesser von<br />

bis zu 4 mm erreicht, geht im Mund auf. Die<br />

hauchdünne Membran der Störeier lässt den<br />

Kaviar förmlich auf der Zunge zergehen.<br />

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violette Reflexe, zarte<br />

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und Feigen, ein Hauch<br />

von Nougat, schwarze<br />

Oliven, angenehme Edelholznuancen,<br />

kandierte Orangenzesten.<br />

Saftig und extrasüß.<br />

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56 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 57


ART TOPIC<br />

WIENS EXKLUSIVER<br />

GOURMETTEMPEL<br />

Thomas Pedevilla – Chef de Cuisine,<br />

Restaurant „EDVARD“ im „Palais Hansen Kempinski“<br />

Das EDVARD, ausgezeichnet mit 16 Gault & Millau Punkten, ist das<br />

Gourmet-Restaurant im Palais Hansen Kempinski. Seit 2014 trägt<br />

das Restaurant auch den <strong>be</strong>gehrten Michelin Stern und ist somit eines<br />

der <strong>be</strong>sten Fine-Dining Restaurants Österreichs.<br />

Ne<strong>be</strong>n<strong>be</strong>i einen<br />

Stern zu erkochen,<br />

funktioniert<br />

natürlich nicht. Es<br />

gehören schon<br />

Leidenschaft für<br />

den Beruf, ein<br />

tolles Team und die<br />

richtigen<br />

Lieferanten dazu.<br />

Interview: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />

Wie kam es dazu, dass Sie heute eines der höchst dekorierten<br />

Hotelrestaurants dieses Landes führen?<br />

Könnten Sie unseren Lesern in knappen Zügen Ihren<br />

persönlichen Werdegang schildern?<br />

Die Lie<strong>be</strong> zum Essen und vor allem zum Kochen ha<strong>be</strong> ich<br />

schon früh mit<strong>be</strong>kommen. Meine Familie führte jahrelang<br />

ein Hotel in Südtirol. So hatte ich schon als Kind einen<br />

starken Bezug zu dem Thema. Es war zuhause immer<br />

wichtig, dass vernünftig gekocht wird und wir alle gemeinsam<br />

an einem Tisch sitzen. Kochen gelernt ha<strong>be</strong> ich dann<br />

in einem 4-Sterne-Hotel mit einem a la carte Restaurant in<br />

Südtirol. Das Hotelrestaurant war mit einer Hau<strong>be</strong> ausgezeichnet<br />

und es gab noch ein Restaurant für Halbpension-<br />

Gäste. So konnte ich schon früh zwei Küchenrichtungen<br />

lernen und ha<strong>be</strong> mich dann für die a la carte Küche entschlossen.<br />

Daraufhin sammelte ich dann Erfahrung im<br />

<strong>be</strong>kannten 2-Sterne Restaurant Tantris in München. Das<br />

war natürlich ein Sprung ins kalte Wasser und ich musste<br />

mir schnell die deutschen Tugenden aneignen – a<strong>be</strong>r ich<br />

ha<strong>be</strong> unheimlich viel gelernt. Dank der Empfehlung von<br />

Tantirs-Küchenchef Hans Haas wurde ich dann im Hangar<br />

7 in Salzburg aufgenommen. Im Restaurant Ikarus lernte<br />

ich zwei Jahre lang nicht nur viele verschiedene Gastköche<br />

kennen, sondern auch ihre Techniken und Küchenphilosophien,<br />

das war eine unheimlich spannende Zeit, die<br />

meinen Koch-Horizont sehr erweitert hat. Ich wollte dann<br />

noch mehr internationale Erfahrung sammeln, deshalb<br />

ging ich für eine Sommersaison nach Portugal in die Villa<br />

Joya zu Dieter Koschina, einem 2-Sterne Koch mit österreichischen<br />

Wurzeln. Anschließend zog es mich wieder<br />

zurück in den Alpenraum in das schöne Salzburg. Dort ar<strong>be</strong>itete<br />

ich im Pfefferschiff zu Söllheim, das mit drei Hau<strong>be</strong>n<br />

und einem Stern ausgezeichnet ist. Um meine Erfahrungen<br />

als Küchenchef weiterzuge<strong>be</strong>n, bin ich nun 2018<br />

nach Wien ins EDVARD gekommen, wo ich nun meine<br />

Kreativität entfalten kann.<br />

Vor welche <strong>be</strong>sonderen Herausforderungen hat Sie<br />

diese Position im EDVARD gestellt?<br />

Ein 5-Sterne Hotel in einer internationalen Stadt wie Wien<br />

hat natürlich <strong>be</strong>stimmte Ansprüche an sein Gourmetrestaurant.<br />

Die Gäste kommen aus aller Welt, gleichzeitig<br />

ha<strong>be</strong>n wir viele Wiener als Stammgäste. Diesen Ansprüchen<br />

als Küchenchef gerecht zu werden und die Marke sowie<br />

das Palais Hansen im EDVARD widerzuspiegeln, ist<br />

eine spannende Aufga<strong>be</strong>.<br />

58 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 59


ART INTERVIEW<br />

Hatten Sie von Anfang an die Vision an diesem Ort einen<br />

Michelin Stern zu „erkochen“, oder passiert einem<br />

großen Koch so etwas sozusagen ganz ne<strong>be</strong>n<strong>be</strong>i?<br />

Das EDVARD ist schon seit 2014 mit einem Michelin Stern<br />

ausgezeichnet, daher waren die Grundsteine schon gesetzt,<br />

a<strong>be</strong>r natürlich ist es eine große Aufga<strong>be</strong>, den Stern auch zu<br />

halten. Und ich bin sehr stolz, dass mir das mit meinem<br />

Team gelungen ist. Ne<strong>be</strong>n<strong>be</strong>i einen Stern zu erkochen,<br />

funktioniert natürlich nicht. Es gehören schon Leidenschaft<br />

für den Beruf, ein tolles Team und die richtigen Lieferanten<br />

dazu. Im nächsten Schritt ist es nun meine Vision, gemeinsam<br />

mit meinem Team einen weiteren Stern zu <strong>be</strong>kommen.<br />

Wie meistern Sie die Herausforderung tagtäglich diesem<br />

Ruf gerecht zu werden. Setzt einen so etwas mitunter<br />

auch ein Stück weit persönlich unter Druck?<br />

Wir möchten jeden Tag das Beste für unser Gäste ge<strong>be</strong>n,<br />

egal ob das Restaurant voll ist oder wir ein privates Dinner<br />

im Restaurant ha<strong>be</strong>n. Mir sind der Teamspirit und die Motivation<br />

der Mitar<strong>be</strong>iter sehr wichtig. Nur wenn das Team<br />

funktioniert, kann man den Anforderungen der Gäste gerecht<br />

werden. Natürlich ist man auch etwas angespannt,<br />

wenn diverse Verleihungen anstehen wie der Guide Michelin<br />

oder Gault&Millau. A<strong>be</strong>r das gehört dazu und die<br />

Freude ist umso größer, wenn man wieder gemeinsam<br />

Erfolge feiern kann.<br />

Wie gourmettechnisch erschlossen und entwickelt ist<br />

das Wiener Publikum ihrer Meinung nach?<br />

Das lässt sich nicht so pauschal <strong>be</strong>antworten, da wir auch<br />

unter den Wienern verschiedenstes Publikum ha<strong>be</strong>n. Prinzipiell<br />

ha<strong>be</strong> ich die Menschen hier jedoch als weltoffen und<br />

neugierig kennengelernt.<br />

Was war das bislang gewagteste Gericht, dass Sie ihren<br />

Gästen serviert ha<strong>be</strong>n?<br />

Das waren sicher die frittierten Ameisen im Ikarus im Hangar 7.<br />

Was wäre ihr persönliches Wunschthema für eine Menü<br />

Kreation?<br />

Meine Wurzeln im alpin-mediterranen Stil des EDVARD ausle<strong>be</strong>n<br />

zu können, kommt meiner Wunschvorstellung schon<br />

sehr nahe. Persönlich hat es mir momentan das Wagyu Rind<br />

aus Tirol angetan, das unsere Karte zu <strong>be</strong>sonderen Anlässen<br />

ziert. Ich könnte mir ein gesamtes Wagyu-Menü vorstellen, da<br />

die Qualität des Fleisches einfach hervorragend ist. A<strong>be</strong>r das<br />

würde nicht in unser kulinarisches Konzept passen und wir<br />

möchten unseren Gästen ja Abwechslung bieten.<br />

Wie sehr fließen regionale Le<strong>be</strong>nsmittel und regionale<br />

Küche in Ihr Angebot ein? Bevorzugen Sie eher heimische<br />

Spezialitäten und wenn ja, was ist ihr absolutes<br />

Lieblingsgericht der heimischen Küche?<br />

Aus Gründen der Nachhaltigkeit unterstützen wir <strong>be</strong>i Kempinski<br />

heimische Lieferanten und verwenden regionale Produkte.<br />

Die Küchenlinie des EDVARD passt speziell <strong>be</strong>im alpinen<br />

Teil natürlich perfekt in dieses Konzept. Meine Wurzeln<br />

liegen in Südtirol, deshalb <strong>be</strong>deutet für mich heimische Küche<br />

die Kulinarik zwischen Östererich und Italien. Mein absoluter<br />

Favorit ist a<strong>be</strong>r das Risotto.<br />

Was ist Ihre Zukunftsvision für das EDVARD, was ha<strong>be</strong>n<br />

Sie sich für die kommenden Jahre noch vorgenommen<br />

hier zu verwirklichen?<br />

Auf alle Fälle den nächsten Stern mit meinem Team zu erkochen<br />

und natürlich o<strong>be</strong>rstes Gebot sind <strong>be</strong>geisterte und<br />

wiederkehrende Gäste.<br />

Mir sind der<br />

Teamspirit und<br />

die Motivation<br />

der Mitar<strong>be</strong>iter<br />

sehr wichtig. Nur<br />

wenn das Team<br />

funktioniert,<br />

kann man den<br />

Anforderungen<br />

der Gäste<br />

gerecht werden.<br />

Fotos: © Palais Hansen Kempinski, www.kempinski.com<br />

60 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 61


THE ART OF<br />

TECH & FUTURE<br />

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EINGEKLAPPT<br />

Innovatives Design, <strong>be</strong>eindruckende<br />

Faltmechanik, 12 MP Dual-Kamera, 3.300<br />

mAh Akku – all das und viele spannende<br />

Features bringt das GALAXY Z FLIP von<br />

SAMSUNG auf den Markt.<br />

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Mit ihrer eckigen Form und<br />

den markanten Gläsern<br />

vereinen die FRAMES ALTO<br />

den Sonnenbrillen-Klassiker<br />

mit BOSE Spitzenklang. Mit<br />

dem patentierten Akustikgehäuse<br />

und den hochwertigen<br />

Brillengläsern vereint das<br />

“Wearable” Sonne und Sound.<br />

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PRIME VR<br />

Die VIVE Cosmos-Serie ist<br />

das weltweit erste PC-VR-<br />

System mit einer Reihe<br />

modularer Optionen für eine<br />

Vielzahl von VR-Anwendungen.<br />

Es bietet außerdem die<br />

bisher höchste VIVE-<br />

Bildauflösung. COSMOS<br />

ELITE von VIVE.<br />

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Zurück in<br />

DIE ZUKUNFT<br />

VON BIEGBAREN DISPLAYS ÜBER VIRTUELLE REALITÄTEN BIS<br />

HIN ZU EINEM SUPERCOMPUTER IN DER HOSENTASCHE – ALL<br />

DAS UND MEHR IST BEREITS TEIL UNSERER REALITÄT.<br />

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für alle, die immer online sein wollen.<br />

Das vielseitige 2-in-1-Gerät bietet<br />

blitzschnelles LTE und einen praktisch<br />

randlosen, dünnen 13”-Touchscreen. Von<br />

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LUXURY TECH<br />

Die Luxusmarke erweitert<br />

ihre technischen Kreationen<br />

um ka<strong>be</strong>llose Kopfhörer, die<br />

das elegante MONTBLANC<br />

Design mit einem optimierten<br />

Komfort und höchster<br />

Klangqualität verbinden.<br />

Kopfhörer MB 01 sind in drei<br />

Farbvariationen erhältlich:<br />

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MAN KANN ALLES SCHAFFEN.<br />

SOLANGE MAN ES NICHT GANZ<br />

ALLEINE SCHAFFEN MUSS.<br />

Dies ist unsere Ü<strong>be</strong>rzeugung – seit ü<strong>be</strong>r 190 Jahren.<br />

Und dazu leistet die GRAWE ihren Beitrag.<br />

In 13 Ländern Europas, mit ü<strong>be</strong>r 4.500 Mitar<strong>be</strong>iterInnen<br />

und für mehr als eine Million Kundinnen und Kunden.<br />

Grazer Wechselseitige Versicherung AG<br />

Tel. 0316-8037-6222 · service@grawe.at<br />

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Die Versicherung auf Ihrer Seite.<br />

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62 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

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FRÜHJAHR 2020 AQ 63


THE ART OF<br />

DESTINATION<br />

1 2<br />

FITNESS & HEALTH<br />

#YBITM!<br />

YOUR BOTTLE IS THE MESSAGE<br />

Jeder einzelne kann zum Thema<br />

Umwelt etwas <strong>be</strong>itragen. Die<br />

Menschen hinter #YBITM wollen<br />

nicht einfach nur „dagegen“ sein<br />

oder warten, bis die Politik handelt,<br />

sondern ab sofort, hier und<br />

jetzt etwas <strong>be</strong>wegen.<br />

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VITAL<br />

KONZENTRIERTES OBST UND<br />

GEMÜSE IN EINER KAPSEL.<br />

Eine auf den Menschen evolutionär<br />

abgestimmte Formel - schon eine<br />

Kapsel täglich reicht für eine<br />

Versorgung mit allen wichtigen<br />

Vitaminen. MUL’TI von ARTGERECHT<br />

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CONTROVERSY<br />

NIKE VAPORFLY - Der Schuh der verboten wurde.<br />

Noch einige Monate vor Veröffentlichung des<br />

Schuhs zeigten Olympia-Marathon-Meister und<br />

Labortests eine Steigerung von vier Prozent<br />

<strong>be</strong>im Laufen im Vergleich zu den schnellsten<br />

Rennschuhen auf dem Markt. NIKE bringt nun<br />

einen Nachfolger: den ZOOMX VAPORFLY<br />

NEXT%; auf www.nike.com<br />

FEELING<br />

NATURE<br />

• SVETA EIN NEUER BRAND AM CBD-MARKT. DAS FORBES<br />

MAGAZIN REIHTE DIE SUBSTANZ ERST KÜRZLICH UNTER DIE<br />

WICHTIGSTEN WELLNESS-TRENDS 2020. MIT IHRER MARKE<br />

BRINGT GRÜNDERIN SVETLANA ILIC NUN EINE ZU 100<br />

PROZENT GEPRÜFTE CBD-PRODUKTLINIE AUF DEN MARKT.<br />

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TRACKING<br />

Als Kombination aus Feinuhrmacherei<br />

und modernsten<br />

tragbaren Technologien bietet die<br />

neue SUMMIT 2 TITAN SPORT<br />

EDITION von MONTBLANC<br />

fortschrittlichste Funktionen die<br />

sie zum ultimativen Begleiter für<br />

alle Menschen macht, deren<br />

Le<strong>be</strong>n von Reisen, Fitness und<br />

Entdeckungen <strong>be</strong>stimmt wird.<br />

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BOSS<br />

Parfumeur Frank Voelkl<br />

kreierte HUGO NOW als<br />

eine <strong>be</strong>sonders frische<br />

Version der<br />

aromatisch-aquatischen<br />

Duftfamilie. Die Kopfnote<br />

kombiniert den Pepp<br />

einer würzigen<br />

Kardamomnote mit der<br />

anregenden Energie von<br />

Zitronenschalen, die der<br />

Komposition einen<br />

Frische-Kick verleihen.<br />

von HUGO BOSS,<br />

www.hugoboss.com<br />

Fünf Sterne Luxus<br />

In spektakulärer<br />

Kulisse<br />

• GRANDHOTEL LIENZ BIETET SEINEN GÄSTEN UNVERGESS-<br />

LICHE TAGE IN DEN LIENZER DOLOMITEN — SCHIFAHREN,<br />

WANDERN, TAGEN ODER SOGAR SONNENBADEN UND<br />

ANSCHLIESSEND IM SPA KRAFT UND ERHOLUNG TANKEN.<br />

A<br />

ll das steht an einem perfekten Urlaubstag<br />

im 5*-Grandhotel Lienz<br />

auf dem Programm. Wofür Sie sich<br />

letztendlich entscheiden, bleibt<br />

Ihnen ü<strong>be</strong>rlassen. Bevor Sie a<strong>be</strong>r in den<br />

Tag starten, sollten Sie sich <strong>be</strong>im reichhaltigen<br />

Schlemmerfrühstück einmal stärken.<br />

SPORT DELUXE<br />

Wer sich sportlich <strong>be</strong>tätigen möchte, der<br />

kann zum Schi fahren auf das Zettersfeld<br />

oder den Hochstein, auch die Top-Schigebiete<br />

Mölltaler Gletscher, das Großglockner<br />

Resort Kals-Matrei oder das Schizentrum<br />

Silian sind nicht weit. Wem das<br />

Schi fahren nicht so liegt, der macht einen<br />

Spaziergang in der Kulturstadt Lienz,<br />

wagt sich auf die Rodelbahn oder a<strong>be</strong>r in<br />

Eislaufschuhen auf den Tristacher See.<br />

Natürlich locken die Berge auch dann,<br />

wenn kein Schnee mehr liegt: etwa <strong>be</strong>i<br />

ausgedehnten Wanderungen oder Motorradtouren.<br />

Und nur zehn Minuten vom<br />

Hotel entfernt liegt der 27-Loch Golfplatz<br />

des GC Dolomitengolf, der nächstes Jahr<br />

auf 45 Loch erweitert werden sollte.<br />

ENTSPANNUNG PUR<br />

Nach der Bewegung an der frischen Luft<br />

heißt es erst einmal ausrasten. Dazu bieten<br />

sich das Kaminzimmer, die Hotelbar<br />

oder im Sommer die Terrasse am Fluss<br />

an. So richtig entspannen können Sie im<br />

1400 Quadratmeter großen Spa-Bereich,<br />

der vom Relax-Guide mit drei Lilien ausgezeichnet<br />

wurde: Indoor- und Outdoor-<br />

pool, vier Saunen, Dampfbäder, Serailbad,<br />

Fitnessraum und Ruheräume laden zum<br />

Abschalten und Genießen ein. Zusätzlich<br />

etwas für die Gesundheit und für Ihre Linie<br />

tun können Sie im hauseigenen Medical<br />

Center Symbio Med. wo Sie Manager<br />

Checks machen lassen könne, Oder Sie ziehen<br />

sich einfach mit einer guten Lektüre in<br />

Ihr luxuriös eingerichtetes Zimmer zurück.<br />

KULINARIUM VOM FEINSTEN<br />

So abwechslungsreich wie die Tage im<br />

Grand¬hotel Lienz verlaufen, klingen auch<br />

die A<strong>be</strong>nde aus: In einer der fünf individuell<br />

eingerichteten Stu<strong>be</strong>n genießen Sie sie genießen<br />

Sie ein Fünfgangmenü oder können<br />

täglich a la carte essen. Den passenden Wein<br />

dazu holen wir Ihnen aus unserem erlesenen<br />

Weinkeller. An <strong>be</strong>sonderen Tagen wird für<br />

Sie vor Ihren Augen gekocht: Schauen Sie<br />

unserem Küchenchef Christian Flasch<strong>be</strong>rger<br />

da<strong>be</strong>i auf die Finger, wie er marktfrische<br />

und saisonorientierte Produkte zu höchster<br />

Vollendung veredelt. Wir versprechen Ihnen:<br />

Nicht nur das wird Sie im Grandhotel<br />

Lienz aufs Höchste ü<strong>be</strong>rraschen.<br />

GEHEIMTIPP:<br />

WELLNESS & WANDERN-SPECIAL<br />

3 oder 4 Nächte Donnerstag bis Sonntag<br />

oder Sonntag bis Donnerstag in traumhaften,<br />

38 m² großen Bergblickzimmer<br />

genießen. Inklusive Französicher Balkon<br />

und Konsumationsgutha<strong>be</strong>n. Weitere Informationen<br />

zum Angebot erhalten Sie<br />

unter der Nummer: +43 (0) 4852-64070.<br />

(1) Grandhotel Lienz mit Outdoor Pool (2) Restaurant Salon<br />

de Fleure (3) Superior Suite (4) Indoor Pool im 1400m großen<br />

Wellness & Spa<br />

GRANDHOTEL LIENZ<br />

WELLNESS-SPA &<br />

GOURMETHOTEL<br />

ANREISE:<br />

Fanny-Wibmer-Peditstraße 2<br />

A-9900 Lienz (Osttirol)<br />

INFORMATION:<br />

Tel. +43 4852-64070<br />

Mail: info@grandhotel-lienz.com<br />

www.grandhotel-lienz.com<br />

3<br />

4<br />

64 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 65


DESTINATION<br />

1<br />

2<br />

3 4<br />

HAUBENGEKRÖNTE KULINARIK, ROMANTISCHE ENTSPANNUNG UND EINE MALERISCHE NATUR:<br />

IM ****SUPERIOR ROMANTIK HOTEL IM WEISSEN RÖSSL AM WOLFGANGSEE ERLEBEN SIE HERAUSRAGENDE<br />

GASTFREUNDSCHAFT UND EIN „GUTES STÜCK ÖSTERREICH“.<br />

D<br />

as Romantik Hotel Im Weissen<br />

Rössl liegt im idyllischen Ort St.<br />

Wolfgang direkt am Ufer des Wolfgangsees,<br />

der blauen Perle unter<br />

den Seen im österreichischen Salzkammergut,<br />

umge<strong>be</strong>n von Bergen,<br />

Wiesen und Wäldern. Eine Landschaft, die dazu<br />

einlädt, zur Ruhe zu kommen. Und nicht nur<br />

das. In der nun schon 5. Generation steht das<br />

Weisse Rössl für charmante Gastlichkeit, herausragenden<br />

Komfort und höchste Service-Qualität.<br />

Zutaten für <strong>be</strong>sondere Urlaubsmomente.<br />

Im Vordergrund stehen Entspannung, Erholung<br />

und die Freude am Le<strong>be</strong>n. Ne<strong>be</strong>n den<br />

Blicken auf den Wolfgangsee, lässt das Weisse<br />

Rössl mit dem SPA im See Entspannungssuchende<br />

frohlocken: Hier gibt es genug Zeit und<br />

Raum, die Seele in der Panorama-Sauna, im<br />

Hallenbad oder <strong>be</strong>i vielfältigen Massage– und<br />

Ein Urlaub<br />

auf Rössl <strong>Art</strong><br />

Wellness<strong>be</strong>handlungen baumeln zu lassen. Für<br />

romantisches Prickeln sorgen ins<strong>be</strong>sondere die<br />

Paar<strong>be</strong>handlungen, z. B. das romantische Bad<br />

zu zweit in der Kaiserwanne inklusive Sektgenuss.<br />

Ein echtes Rössl-Highlight ist zudem ne<strong>be</strong>n<br />

dem ganzjährig <strong>be</strong>heizten Seebad auch der<br />

Rössl-Pool – der erste schwimmende Whirlpool<br />

der Welt, der zu krib<strong>be</strong>lndem Wohl<strong>be</strong>finden<br />

vor grandioser Kulisse einlädt. Momente,<br />

um die Welt zu vergessen.<br />

Das Weisse Rössl wäre a<strong>be</strong>r nicht das Weisse<br />

Rössl ohne seine Genusskultur. Seit Novem<strong>be</strong>r<br />

2019 ist die Küche von Küchenchef Hermann<br />

Poll mit 3 Hau<strong>be</strong>n und 15 Punkten ausgezeichnet<br />

– und das schmeckt man auch: Im<br />

eleganten Romantik Restaurant Kaiserterrasse<br />

lässt man sich von kreativ interpretierter Kulinarik<br />

den Gaumen verwöhnen, stets abgerundet<br />

von österreichischen Spitzenweinen aus<br />

Bildrechte: © Im Weissen Rössl am Wolfgangsee<br />

einem umfangreichen Sortiment und <strong>be</strong>stem<br />

Service. Der Blick auf den See gehört da<strong>be</strong>i zu<br />

jedem kulinarischen Erlebnis dazu. Gemütlich<br />

und bodenständig lädt auch das Seerestaurant,<br />

e<strong>be</strong>nfalls mit Wolfgangsee-Panorama, zu<br />

traditionellen österreichischen Köstlichkeiten<br />

ein. Weitere Highlights sind die hoteleigene<br />

Fischhütte mit eigener „Rössling“-Fischzucht,<br />

der urige Felsenkeller für Feierlichkeiten und<br />

stimmungsvolle Aperitifs, die einladende Sonnenterrasse<br />

und vieles mehr.<br />

Auch für eine umwelt<strong>be</strong>wusste, nachhaltige<br />

Hotelführung hat sich das Weisse Rössl schon<br />

früh engagiert: Seit ü<strong>be</strong>r 30 Jahren verwendet<br />

das Hotel Seewasser-Wärmepumpen, um<br />

das Wasser sowie die Heizung vorzuwärmen.<br />

E<strong>be</strong>nso werden diese zum Beheizen des Seebades,<br />

des schwimmenden Rössl-Pools und des<br />

Hallenbades verwendet.<br />

In punkto Aktivitäten hat das Weisse Rössl<br />

dank seiner wunderschönen Lage am Ufer des<br />

Wolfgangsees einiges zu bieten: Von gemütlichen<br />

Spaziergängen und Radausflügen entlang<br />

des Ufers, ü<strong>be</strong>r Wanderungen, Biketouren<br />

in die Berge hinauf, Badevergnügen im See mit<br />

hoteleigener Liegewiese, Abschlägen auf schönen<br />

Golfplätzen, Schiffsfahrten, bis zu Kulturausflügen<br />

hin nach Salzburg, Hallstatt oder Bad<br />

Ischl, ist alles da<strong>be</strong>i.<br />

Im Romantik Hotel Im Weissen Rössl am Wolfgangsee,<br />

da ist das Le<strong>be</strong>n schön: Erle<strong>be</strong>n Sie<br />

einzigartige Momente, romantische Entspannung,<br />

eine malerische Natur und zahlreiche<br />

Aktivitäten im Salzkammergut. Genießen Sie<br />

„ein gutes Stück Österreich!“<br />

5<br />

(1) Verliebte Blicke am See im Weissen Rössl (2) Romantik-Hotel im Weissen Rössl nachts,<br />

von außen (3) Spa im See als Teil des Angebots (4) Seerestaurant im Weissen Rössl (5)<br />

Rösslzimmer mit Seebalkon<br />

ROMANTIK HOTEL<br />

IM WEISSEN RÖSSL<br />

ANREISE:<br />

Markt 74<br />

A- 5360 St. Wolfgang<br />

INFORMATION:<br />

Tel.: + 43-6138 2306-0<br />

Mail: welcome@weissesroessl.at<br />

www.weissesroessl.at<br />

66 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 67


DESTINATION<br />

1<br />

2 3<br />

(1) Außenansicht der Kaiserlodge mit charmanter Terrasse und Natursee. (2) Wellness- und Spa<strong>be</strong>reich mit allen Finessen.<br />

(3) Wohnen auf höchstem Niveau in den stilvollen Penthäusern. (4 & 5) Beim ersten meditativen Kreativ-Retreat im<br />

Juni 2020 kann man sich <strong>be</strong>im Tontöpfern e<strong>be</strong>nso wie <strong>be</strong>im Yoga versuchen.<br />

4 5<br />

Die Kaiserlodge<br />

MIT EINEM REVOLUTIONÄREN URLAUBSKONZEPT UND EINEM EIGENS ANGELEGTEN NATURSEE STEHT DIE<br />

2017 ERÖFFNETE KAISERLODGE IN SCHEFFAU AM WILDEN KAISER FÜR EIN NEUES ALPINES LEBENSGEFÜHL.<br />

INMITTEN DER KITZBÜHELER ALPEN SETZT DAS TEAM RUND UM BARBARA WINKLER AUF EIN INDIVIDUELL<br />

ZU GESTALTENDES URLAUBSERLEBNIS, DAS FREIHEITEN DES PERSÖNLICHEN FERIENAPARTMENTS MIT DEM<br />

EXKLUSIVEN SERVICE EINES LUXUSHOTELS VEREINT.<br />

Die Kaiserlodge ist ein Herzensprojekt<br />

von Barbara Winkler. Dank<br />

ihres großen Erfahrungsschatzes<br />

ha<strong>be</strong>n die Gastge<strong>be</strong>rin und ihr<br />

Team mit viel Lie<strong>be</strong> zum Detail<br />

ein revolutionäres Urlaubskonzept<br />

entwickelt: Ein Zuhause auf Zeit für generationenü<strong>be</strong>rgreifenden<br />

Urlaub auf höchstem Niveau.<br />

Stilvolles Ambiente, Nachhaltigkeit, ein<br />

völlig neues kulinarisches Konzept, der eigens<br />

angelegte See und un<strong>be</strong>grenzte Möglichkeiten<br />

aktiv und kreativ zu werden, ergänzen sich zu<br />

einem ganzheitlichen Erholungsangebot für<br />

Paare und Familien in einer der schönsten<br />

Bergwelten Europas.<br />

Vom eigenen Kino ü<strong>be</strong>r eine Bibliothek bis<br />

hin zum großzügigen Wellness-, Spa- und<br />

Fitness<strong>be</strong>reich, lässt die Kaiserlodge keine<br />

Wünsche offen. Der Wellness<strong>be</strong>reich mit<br />

Dachterasse und einladendem Ruhe<strong>be</strong>reich<br />

bietet einen herrlichen Blick auf die atem<strong>be</strong>rau<strong>be</strong>nde<br />

Berglandschaft. 44 luxuriöse<br />

Penthäuser und Apartments, davon 14 mit<br />

privatem Zugang zum eigens angelegten See,<br />

stehen für Gäste <strong>be</strong>reit. In den Zimmern und<br />

Appartements wartet ein reichhaltiges Naturkosmetik-Sortiment.<br />

Außerdem verfügen<br />

die Appartements und Suites ü<strong>be</strong>r exklusive<br />

Kochmöglichkeiten.<br />

INDIVIDUELLES REISEN MIT ALLEN ANNEHM-<br />

LICHKEITEN DES LUXUSHOTELS<br />

Vielfalt und die individuelle Gestaltungsmöglichkeit<br />

des Urlaubs werden in der Kaiserlodge<br />

großgeschrie<strong>be</strong>n – auch <strong>be</strong>im Thema<br />

Kulinarik: Das hauseigene à la carte Restauarant<br />

„Kaiser‘s Deli“ verbindet Gourmetküche<br />

mit bodenständiger, österreichischer<br />

Kulinarik und lädt die Gäste ein, zu essen,<br />

Bildrechte: © Kaiserlodge<br />

wann immer sie möchten. Ü<strong>be</strong>r den hauseigenen<br />

Lieferservice ‚Kaiser’s Bote’ können<br />

außerdem <strong>be</strong>reits vorgekochte Topfgerichte<br />

<strong>be</strong>stellt werden, die <strong>be</strong>quem in den ‚eigenen<br />

vier Wänden‘ gegessen werden können.<br />

KREATIV IN FAMILIÄRER ATMOSPHÄRE<br />

Unter dem Motto „Weil es glücklich macht.<br />

Weil es entspannt. Weil der Kopf frei wird.<br />

Weil es einfach Spaß macht!“ lädt die Kaiserlodge<br />

vom 21. bis 28. Juni 2020 erstmals<br />

zu einem meditativen Kreativ-Retreat ins<br />

wunderschöne Tirol. Im kreativen Workshop-Space<br />

„Kaiser’s Schmiede“ können eine<br />

Woche lang täglich neue Techniken erlernt,<br />

mit Materialien experimentiert und unter<br />

fachkundiger Anleitung Schönes geschaffen<br />

werden. Das Programm reicht von Töpfern,<br />

Stricken, Hutmachen, Filzen, Häkeln bis hin<br />

zu Kräuterkunde und Waldbaden.<br />

DIE KAISERLODGE<br />

AM WILDEN KAISER<br />

ANREISE:<br />

Dorf 11,<br />

A-6351, Scheffau am Wilden Kaiser<br />

INFORMATION:<br />

Tel.: +43 535 844 300<br />

Mail: info@kaiserlodge.at<br />

facebook.com/Kaiserlodge<br />

instagram.com/kaiserlodge<br />

www.kaiserlodge.at<br />

68 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 69


DESTINATION<br />

Riemerplatz mit der<br />

Skulptur von Hein<br />

Mader, ist im<br />

Volksmund als Ohr<br />

des Bürgermeisters<br />

<strong>be</strong>kannt.<br />

ST. PÖLTEN<br />

Entdecken<br />

ST. PÖLTEN IST EINE DER ÄLTESTEN STÄDTE ÖSTERREICHS UND<br />

GLEICHZEITIG DIE JÜNGSTE LANDESHAUPTSTADT ÖSTERREICHS.<br />

ZUR LANDESHAUPTSTADT VON NIEDERÖSTERREICH WURDE<br />

ST. PÖLTEN AM 10. JULI 1986 ERHOBEN.<br />

NNiederösterreichs Landeshauptstadt<br />

und kulturelles Zentrum<br />

<strong>be</strong>eindruckt mit Barock, Jugendstil<br />

und moderner Architektur.<br />

Von Ausstellungen ü<strong>be</strong>r Tanz<br />

bis zu elektronischer Musik:<br />

Der Kulturkalender hält das ganze Jahr<br />

ü<strong>be</strong>r Attraktives <strong>be</strong>reit. Das Festspielhaus,<br />

die „Die Bühne im Hof “ und das<br />

Landestheater Niederösterreich bieten<br />

ein modernes Kulturprogramm. In St.<br />

Pölten finden Besucher ausgezeichnete<br />

Galerien und Museen, wie das Stadtmuseum<br />

St. Pölten, das Diözesanmuseum<br />

St. Pölten, das Museum Niederösterreich,<br />

die Galerie Maringer – um nur einige<br />

der zahlreichen Museen und Galerien zu<br />

nennen. Zu den wichtigsten Festivals der<br />

Stadt zählen das Barockfestival (6. - 20.<br />

Juni 2020), das Sommerfestival (9. Juli<br />

bis 16. August 2020), das Summer Blues<br />

Festival (25. Juli 2020), das Frequency-<br />

Festival (20. - 22. August 2020) und das<br />

Beatpatrol (25. Okto<strong>be</strong>r 2020).<br />

Südpark mit Voith Villa St. Pölten<br />

Fotos: © Doris Schwarz-König<br />

OBEN: Rathaus St. Pölten - Das Wahrzeichen von Niederösterreichs Landeshauptstadt<br />

liegt direkt im Herzen der barocken Altstadt. Gemeinsam mit der gegenü<strong>be</strong>rliegenden<br />

Franziskanerkirche sowie u.a. dem Landestheater Niederösterreich säumt das denkmalgeschützte<br />

Rathaus den Rathausplatz mit der Dreifaltigkeitssäule; UNTEN: Fußgängerzone<br />

Kremser Gasse mit Blick auf den Hauptbahnhof; RECHTS: Landhausviertel mit Blick<br />

auf den Klangturm.<br />

VIELFALT GESUCHT, ST. PÖLTEN GEFUNDEN<br />

Kaum eine andere Stadt präsentiert sich so<br />

kontrastreich: Barock im Herzen, modern<br />

im Landhausviertel und die grüne Idylle<br />

vor den Toren der Stadt, machen St. Pölten<br />

zu einer perfekten und vielversprechenden<br />

Ausflugs- und Urlaubsdestination.<br />

Für Besucher bietet die Stadt eine Reihe<br />

von Entdeckungstouren an. Zu Fuß anhand<br />

des kultur-touristischen Leitsystems<br />

oder mit dem „Cityexpress“, einem Bummelzug,<br />

<strong>be</strong>gibt man sich auf die Spuren<br />

von „Barock-Jugendstil-Moderne“. Der<br />

individuelle Rundgang mit dem Stadtplan<br />

oder mit der kostenlosen Hearonymus-<br />

App für Smartphones wird garantiert zu<br />

einem unvergesslichen Stadtspaziergang.<br />

UNSER TIPP: EIN GESCHENK FÜR ALLE FÄLLE<br />

– KULTUR & GENUSS IN ST. PÖLTEN<br />

Inkludiert:<br />

• 1 x Nächtigung/Frühstück im **** Cityhotel<br />

• 3-Gang-A<strong>be</strong>ndessen mit Sekt<strong>be</strong>gleitung<br />

• Informationen zum Stadtrundgang St. Pölten<br />

• 1 Kulturticket Ihrer Wahl<br />

• Eintritt im Museum Niederösterreich<br />

Gültig im Frühjahr, Herbst und Winter.<br />

STADT ST. PÖLTEN<br />

TOURISMUSINFORMATION<br />

INFOS & BUCHUNG:<br />

Rathausplatz 1, A-3100 St. Pölten<br />

Tel.: +43 2742 333-5000<br />

Mail: tourismus@st-poelten.gv.at<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

ST. PÖLTEN TOURISMUS:<br />

Sommersaison - April bis Okto<strong>be</strong>r:<br />

Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />

Samstag 9 bis 17 Uhr<br />

Sonntag & Feiertag 10 bis 17 Uhr<br />

Wintersaison - Novem<strong>be</strong>r bis März<br />

Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />

www.stpoeltentourismus.at<br />

70 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 71


ART TOPIC<br />

DIE DNA DER<br />

FESTSPIELE<br />

SPÜRBAR MACHEN<br />

Hon.-Prof. Mag. Dr. Martin Hochleitner –<br />

Direktor von Salzburg Museum<br />

Die Ausstellung «Großes Welttheater - 100 Jahre Salzburger<br />

Festspiele» setzt für den bisherigen Ausstellungs<strong>be</strong>trieb des Salzburgs<br />

Museums völlig neue Maßstä<strong>be</strong>. AQ traf den Direktor des Hauses zu<br />

einem Gespräch ü<strong>be</strong>r Inhalte, Visionen und Herausforderungen eines<br />

solch vielseitigen Kulturprojektes.<br />

Interview: NIKOLAUS IMMANUEL KÖHLER<br />

Herr Direktor Hochleitner, was dürfen sich die interessierten<br />

Museums<strong>be</strong>sucher unter dem Titel „Großes<br />

Welttheater - 100 Jahre Salzburger Festspiele“ vorstellen,<br />

was erwartet die Besucher in Ihrer Ausstellung?<br />

Das <strong>be</strong>sondere Erlebnis unserer Ausstellung ist mit den vielen<br />

unterschiedlichen Blicken auf die Salzburger Festspiele<br />

und dem Eintauchen in ein großes Bühnenstück im Museum<br />

verbunden. Die Gäste werden, so glau<strong>be</strong> ich, eine Vorstellung<br />

von einem Gesamtkunstwerk aus dem Besuch der<br />

Ausstellung mitnehmen. Dazu zählen auch viele sinnliche<br />

Eindrücke sowie eine Fülle an tatsächlichen Bühnenprogrammen,<br />

die sich als ein ganz wichtiger Baustein des Gesamtprojektes<br />

erweisen und auf einer eigenen Bühne in der<br />

Kunsthalle realisiert werden. Das ist auch der Ort, an dem<br />

es um Erinnerungen gehen wird, wie unsere Ausstellung<br />

auch insgesamt aus sehr vielen Dialogen mit Institutionen,<br />

Künstlerinnen und Künstlern sowie zahlreichen Menschen<br />

aus dem Publikum der Festspiele entstanden ist.<br />

Das Konzept der Ausstellung versucht also eine <strong>Art</strong> von<br />

endlosem Band zwischen Sehen, Hören und mitunter<br />

auch persönlichem Erinnern zu we<strong>be</strong>n. Wie groß war die<br />

Herausforderung für alle Beteiligten sich solch einem,<br />

selbst für Ihr Museum bislang einmaligem, Ausstellungs-<br />

konzept zu stellen? Gab es in der Planung und Ausführung<br />

auch Problemstellungen, die <strong>be</strong>sonderes Geschick<br />

erfordert ha<strong>be</strong>n, um am Ende gelöst zu werden?<br />

Die größte Herausforderung war letztlich die Grundidee<br />

der Ausstellung an sich. Denn das kuratorische Konzept,<br />

das selbst schon im Dialog zwischen den Salzburger Festspielen<br />

und dem Salzburg Museum entstand, sah von Anfang<br />

an einen Dialog mit Partnerinnen und Partnern vor.<br />

Uns interessierten die Geschichten, die z.B. das Theater Museum<br />

und das Jüdische Museum mit uns im Rahmen der<br />

Ausstellung erzählen wollen. Gemeinsam ha<strong>be</strong>n wir mit<br />

den Wiener Philharmonikern ganz intensiv ü<strong>be</strong>r ihren Beitrag<br />

nachgedacht. Faszinierend waren dann auch die Diskussionen<br />

mit Künstlerinnen und Künstlern, die gleichsam<br />

die DNA der Festspiele in eigenen Installationen spürbar<br />

machen. Abgesehen von den intensiven Recherchen ging es<br />

somit in den letzten Jahren der Vor<strong>be</strong>reitung auch um sehr,<br />

sehr viel Kommunikation.<br />

Die Festspiele sind ja für Österreich eine <strong>Art</strong> von National<br />

Treasure, darf man sich dann in einer Ausstellung<br />

ü<strong>be</strong>rhaupt dem Thema gegenü<strong>be</strong>r auch kritisch<br />

zeigen? Wenn ja, wo in der Ausstellung wird dies<br />

<strong>be</strong>sonders deutlich?<br />

72 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 73


ART INTERVIEW<br />

Die Salzburger<br />

Festspiele sind als<br />

Gesamtphänomen<br />

immer nur in diesem<br />

Austausch mit der<br />

Bevölkerung und der<br />

Stadt zu verstehen.<br />

Das ist letztlich auch<br />

der große historische<br />

Glücksfall.<br />

Die Salzburger Festspiele ha<strong>be</strong>n schon bislang in vielen<br />

Beiträgen, Symposien und Publikationen eine hohe Verantwortung<br />

im Umgang mit der eigenen Institutionsgeschichte<br />

zum Ausdruck gebracht. Das wird auch in dieser Ausstellung<br />

deutlich und sichtbar – in vielen Themen, vor allem a<strong>be</strong>r<br />

auch als kuratorische Haltung.<br />

Man sagt ja häufig, dass die Festspiele in den vergangenen<br />

100 Jahren Salzburg geprägt hätten, ha<strong>be</strong>n auch<br />

die Salzburger die Festspiele geprägt? Wenn ja, wie<br />

würden sie dies <strong>be</strong>schrei<strong>be</strong>n?<br />

Die Salzburger Festspiele sind als Gesamtphänomen immer<br />

nur in diesem Austausch mit der Bevölkerung und der Stadt<br />

zu verstehen. Das ist letztlich auch der große historische<br />

Glücksfall. Die Stadt als Bühne hat die Festspiele auch in<br />

dieser ganz <strong>be</strong>sonderen Form in das Le<strong>be</strong>n Salzburgs und<br />

die Gesellschaft eingeschrie<strong>be</strong>n.<br />

Was sind die absoluten Höhepunkte der Ausstellung,<br />

welche Objekte erfüllen Sie als Kurator dieser Jahrhundertausstellung<br />

auch persönlich mit Stolz?<br />

Kuratorisch war es zunächst ein wunderbarer Dialog mit Margarethe<br />

Lasinger von den Salzburger Festspielen. Dieser Austausch<br />

und so viel ü<strong>be</strong>r die Festspiele lernen zu können, erfüllt mich mit<br />

Freude. Und ich hoffe, dass die Gäste der Ausstellung e<strong>be</strong>n auch<br />

diese Begeisterung insgesamt spüren können. Das würde mich<br />

mehr als stolz – und zwar einfach glücklich machen.<br />

Sind Sie selbst ein treuer Besucher der Salzburger Festspiele?<br />

Was war die letzte Bühnenproduktion, die Sie<br />

persönlich nachhaltig <strong>be</strong>eindruckt hat?<br />

Ich lie<strong>be</strong> den Sommer in Salzburg und die Salzburger Festspielzeit<br />

- und jede Saison hat ihre ganz persönlichen Höhepunkte.<br />

Eine Erinnerung ist für mich <strong>be</strong>sonders stark – das<br />

war die schauspielerische Leistung von Sandra Hüller und<br />

Jens Harzer <strong>be</strong>i der Penthesilea von Kleist 2018.<br />

Wie hoch schätzen Sie den Anteil an touristischen Besuchern<br />

der Ausstellung ein und was sind Ihre Erwartungen<br />

an die Besucherzahlen dieser Ausstellung?<br />

Wir wollen viele Menschen aus Nah und Fern und aus ganz<br />

unterschiedlichen Altersgruppen erreichen. Das ist unser Ziel!<br />

Denken Sie, dass diese Ausstellung auch das Salzburg<br />

Museum mehr in den Fokus der Besucherströme rücken<br />

wird? Was sind Ihre Pläne für das Haus nach diesem<br />

Großprojekt?<br />

Für uns ist es <strong>be</strong>reits die dritte Landesausstellung seit 2016 und<br />

wir sehen, dass wir als Salzburg Museum e<strong>be</strong>n auch Teil der<br />

großen Erzählung Salzburgs sind. In diesem Sinne legen wir<br />

auch die kommenden Programmü<strong>be</strong>rlegungen in unserem<br />

Haus an, um zu zeigen, was Salzburg einzigartig macht.<br />

Könnten Sie unseren Lesern kurz Ihren bisherigen Werdegang<br />

skizzieren, der Sie hier an das Salzburg Museum<br />

brachte? Wo sehen Sie sich in 2030?<br />

Ich bin seit 2012 Direktor des Salzburg Museum und war zuvor<br />

Leiter der Landesgalerie Linz und projektorientierter Kurator<br />

für verschiedene nationale und internationale Ausstellungshäuser.<br />

Seit 1996 lehre ich an Universitäten und Hochschulen<br />

in Österreich und Deutschland – von 2008 bis 2017 auch als<br />

Universitätsprofessor für Kunstgeschichte an der Kunstuniversität<br />

Linz. Seit 2010 zudem als Honorarprofessor für Kunstwissenschaften<br />

an der Katholisch Theologischen Universität Linz.<br />

Bildrechte: © Salzburg Museum, www.salzburgmuseum.at<br />

74 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 75


ART BOOKS<br />

MELANCHOLISCHER REALISMUS UND ABSURDE FANTASIEN<br />

FRANK HERFORT<br />

RUSSIAN FAIRYTALES<br />

KERBER VERLAG, 2019<br />

ISBN: 978-3-7356-0686-0<br />

“<br />

Um eines vorwegzunehmen:<br />

Ja, diese absurden Situationen<br />

gibt es wirklich. Der Elefant im Eingangsflur<br />

war in der Tat schon da, e<strong>be</strong>nso hat sich<br />

der Soldat freiwillig auf das rosa Plüschsofa<br />

vor das riesige Aquarium gesetzt und<br />

der orthodoxe Priester hat auch tatsächlich<br />

die <strong>be</strong>iden ansehnlichen jungen<br />

Frauen an der Bar <strong>be</strong>dient.<br />

— Frank Herfort<br />

Frank Herfort verbrachte mehr als zehn Jahre<br />

in Russland auf der Suche nach Geheimnis<br />

und Mythos des größten Landes der Erde.<br />

Sein neustes Buch »Russian Fairytales« vereint<br />

melancholischen Realismus und absurde Fantasien.<br />

Die Fotografien der post-sowjetischen Welt<br />

sind hypnotisch, cool, herausfordernd – und vor<br />

allem zutiefst menschlich. Alltagsszenen, Architekturen<br />

und Ereignisse entfalten ihre individuellen<br />

Erzählungen und verbinden sich zu einer faszinierenden<br />

Märchengeschichte mit zeitgenössischem<br />

Twist. Ihm gelingen solche Aufnahmen, weil er den<br />

Blick für <strong>be</strong>sondere Motive und Situationen hat. Er<br />

hält fest, wo andere vor<strong>be</strong>igehen, und bringt damit<br />

Unsichtbares ans Licht, weiß Jürgen Rink. Herforts<br />

Bilder sind fast alle in Russland entstanden. Sie<br />

sind spektakulär, handwerklich perfekt und wirken<br />

gerade deshalb, weil wir BetrachterInnen solche<br />

Szenen noch nie gesehen ha<strong>be</strong>n.<br />

Der Buchtitel "Fairytales", also Märchen, reizt zum<br />

Widerspruch, denn wurde nicht e<strong>be</strong>n gesagt, dass<br />

die Aufnahmen die Realität darstellen? Herfort<br />

sieht in der russischen Realität durchaus Parallelen<br />

zum Märchen. Er hat die Russen viele Jahre lang<br />

als positive, gut gelaunte Menschen erlebt, die den<br />

Widrigkeiten des Le<strong>be</strong>ns trotzen. Am Anfang mag<br />

eine schwierige Situation stehen, die Geschichte<br />

schließt a<strong>be</strong>r dennoch mit einem Happy End – wie<br />

in einem Märchen e<strong>be</strong>n.<br />

KABINETTE DES KURIOSEN<br />

GIULIA CARCIOTTO, ANTONIO PAOLUCCI<br />

CABINET OF CURIOSITIES<br />

TASCHEN, 2020<br />

ISBN: 978-3-8365-4035-3<br />

Wunderkammern brachten den Menschen<br />

des 16. und 17. Jahrhunderts<br />

zum Staunen. Von Krokodilen ü<strong>be</strong>r<br />

Mineralien und Korallen bis zu Gemälden,<br />

Elfen<strong>be</strong>inpokalen, Messgeräten und<br />

verblüffenden Automaten – man blickte in eine<br />

Welt voller Naturwunder und Kostbarkeiten, die<br />

das Ordnungssystem des Universums spiegelten.<br />

Dieser Prachtband führt uns durch die schönsten<br />

Sammlungen der Welt, in die Schatzkammer der<br />

Medici oder das Grüne Gewöl<strong>be</strong> Dresdens, und<br />

bietet nicht weniger als eine kleine Kulturgeschichte<br />

des „Wunderbaren“.<br />

“<br />

Von der Renaissance bis ins 18.<br />

Jahrhundert zelebrierte das Kuriositätenkabinett<br />

den Akt des Sammelns um des<br />

Sammelns willen – eine <strong>be</strong>inahe willkürlich Anhäufung<br />

naturgeschichtlicher Exemplare und<br />

anderer bizarrer Gegenstände.<br />

— The Guardian<br />

Wir legen dem Kranken auf,<br />

sich in einen Zustand von<br />

ruhiger Selbst<strong>be</strong>obachtung<br />

ohne Nachdenken zu versetzen<br />

und alles mitzuteilen,<br />

was er da<strong>be</strong>i an inneren<br />

Wahrnehmungen machen kann.<br />

Sigmund Freud<br />

UPDATES<br />

www.freud-museum.at<br />

©iStock.com/luxcreative<br />

LESENSWERT<br />

Verfasst von: CORIOLAN VON STERNBERG<br />

START-UP BETRÜGEREIEN VOM FEINSTEN, DER WELT VERLOREN GEGANGENE ENTDECKER DES SCHWARZEN KONTINENTS,<br />

BEEINDRUCKENDE WUNDERKAMMERN UND DIE SONDERBAR BUNTE WELT DER RUSSEN.<br />

BLUT IM SILICON VALLEY<br />

JOHN CARREYROU<br />

BAD BLOOD<br />

DVA, 2019<br />

ISBN: 978-3-421-04823-3<br />

Der renomierte Wall Street Journal<br />

Autor und Pulitzer-Preisträger<br />

John Carreyrou legt mit seinem<br />

aktuellen Buch, einen jener investigativen<br />

Reports vor, der sich stellenweise<br />

mindestens so spannend wie ein<br />

Wirtschaftskrimi liest. Er handelt da<strong>be</strong>i<br />

den Skandal rund um das von Elisa<strong>be</strong>th<br />

Holmes gegründete Medizintechnik-Start-<br />

Up Theranos, das finanziell schwindelnde<br />

Höhen erreichte und zu den absoluten<br />

Darlings des Silicon Valleys zählte. Doch danach<br />

kam der Absturz im freien Fall der für alle Anleger<br />

bodenlos zu sein schien. Dieses Buch lässt<br />

den Leser nicht nur staunen sondern auch an der<br />

Leichtgläubigkeit der Akteure zweifeln. Die New<br />

York Times Book Review schrieb ü<strong>be</strong>r diese Buch:<br />

„… das liest sich wie eine Westküstenversion der<br />

Watergate Affäre“. Mehr ist dazu nun wirklich nicht<br />

hinzuzufügen, ein perfekt ausrecherchiertes Lesevergnügen<br />

für alle die den Blick hinter die Kulissen<br />

der Investmentszene nicht scheuen.<br />

MODELLE DER WELT<br />

KUHN / STRUCK<br />

AUS DER WELT GEFALLEN<br />

W. FINK VERLAG, 2020<br />

ISBN: 978-3-7705-6080-6<br />

Im Laufe der geographischen<br />

Entdeckung<br />

unserer Welt, blie<strong>be</strong>n<br />

zumeist nur die Namen<br />

jener im kollektiven<br />

Gedächtnis nachhaltig verankert,<br />

deren Expeditionen<br />

von Erfolg gekrönt<br />

waren. Was a<strong>be</strong>r ist mit jenen, deren Wunsch nach<br />

Entdeckung scheiterte, ja nicht selten mit dem Le<strong>be</strong>n<br />

<strong>be</strong>zahlt wurde? Dieser Frage spüren nun auf wissenschaftlich<br />

<strong>be</strong>eindruckende <strong>Art</strong> und Weise Kristina<br />

Kuhn und Wolfgang Struck in ihrem Werk „Aus der<br />

Welt gefallen“ nach, das sie selbst als eine „Geographie<br />

der Verschollenen“ <strong>be</strong>zeichnen. Anhand einer<br />

Fülle von Fall<strong>be</strong>ispielen <strong>be</strong>legen sie, die unzähligen<br />

Bemühungen von deutschen Reisepionieren, deren<br />

Ansätze spätere Entdeckungen ü<strong>be</strong>rhaupt erst ermöglichten.<br />

Zwischen Philologie, Wissens- und Kulturgeschichte<br />

angesiedelt, rekonstruiert das Buch<br />

eine Kunst des Verschollengehens, die im 19. Jahrhundert<br />

Geographie, Kartographie und realistische<br />

Literatur gleichermaßen faszinierte.<br />

Berggasse 19<br />

1090 Wien<br />

www.freud-museum.at<br />

76 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 77


ART GAMES<br />

SPIELBAR<br />

Verfasst von: MARKUS KULAWIK<br />

• GAMES MIT VINTAGE-CARTOON-FEELING, GRUSELIGEM<br />

SPUK-ABENTEUER IM GRAND HOTEL UND EINER KLEINEN<br />

INSEL VOLLER GLÜCKSELIGKEIT DURCHSTEHEN WIR DIE<br />

ZEIT DAHEIM UNBESCHADET UND UNGELANGWEILT.<br />

LUIGI‘S MANSION 3<br />

Nach langem Warten findet sich Luigi auf<br />

dem Fernsehbildschirm wieder, in seinem<br />

dritten Geister und Grusel gefüllten<br />

A<strong>be</strong>nteuer. Dieses mal verschlägt<br />

es ihn in das ‚Hui-Hotel‘, einem luxuriösen Ort an<br />

dem einem jeder Wunsch von den Augen abgelesen<br />

wird - und man von Geistern heimgesucht<br />

wird. Denn König Buu Huu hat erneut Mario und<br />

die anderen Mitreisenden in Gemälde eingesperrt,<br />

und Luigi muss sie nun <strong>be</strong>freien, unterstützt<br />

von Professor I. Gidd‘s Schreckweg F-LU.<br />

Luigi ist a<strong>be</strong>r gut gerüstet, denn im Schreckweg<br />

F-LU steckt so manche neue Erfindung. Zuerst<br />

gibt es den Stroboblitz, mit dem man Geister<br />

blendet, um sie dann flott einzusaugen. Sollte<br />

ein Geister sich als zu störrisch erweisen, kann<br />

man ihn ein wenig hin und her schleudern bis er<br />

sich erge<strong>be</strong>n zeigt. Trifft Luigi auf ein Hinderniss,<br />

CUPHEAD<br />

INFOCUPHEAD<br />

ENTWICKLER: StudioMDHR<br />

VERÖFFENTLICHT: 29.11.2017<br />

PLATTFORMEN: Windows, MacOs,<br />

Xbox One, Nintendo Switch<br />

GENRE: Hardcore Jump ‘n’ Run<br />

SPIELZEIT: 10+ Stunden<br />

AAuf der Insel ‚Inwell Isle‘ le<strong>be</strong>n die <strong>be</strong>iden<br />

Tassen Cuphead und Mugman<br />

glücklich mit dem Elder Kettle ein<br />

frohes Le<strong>be</strong>n. Eines Tages gehen die <strong>be</strong>iden in<br />

das Casino des Teufels. Nach einer Glückststrähne<br />

bietet dieser ihnen an den Einsatz zu erhöhen:<br />

Wenn sie noch einmal gewinnen<br />

<strong>be</strong>kommen sie das gesamte Casino, sollten sie<br />

verlieren <strong>be</strong>kommt der Teufel ihre Seelen. Sie<br />

verlieren, und der Teufel meint dass er sie vielleicht<br />

davonkommen lässt wenn sie ihm die<br />

Seelen aller Schuldner bringen die ihm diese<br />

e<strong>be</strong>nfalls vermacht ha<strong>be</strong>n. Mit dieser Vorgeschichte<br />

<strong>be</strong>ginnt das Spiel, und es entpuppt<br />

sich als ein <strong>be</strong>sonderes Erlebnis, sowohl spielerisch<br />

als auch visuell. Denn der gesamte grafische<br />

Stil ist dem der 1930er Cartoons<br />

nachempfunden. So fühlt es sich an als würde<br />

man in einem Mickey Mouse Animationsfilm<br />

gegen riesige Karotten, wahnsinnige Halbmonde<br />

und verrückte Clownköpfe kämpfen.<br />

das sich nicht einfach einsaugen lässt, kann er<br />

mit dem neuen Saugschuss eine Saugglocke<br />

schießen, an ihr ziehen, und es zertrümmern.<br />

Auch kann er nun mit den Druckstrampler-<br />

Angriffen ausweichen und Gegner davonpusten,<br />

indem der Schreckweg F-LU einen senkrechten<br />

Luftstoß freisetzt und ihn in die Luft<br />

katapultiert. Wem das noch nicht genug ist, den<br />

wird die größte Neuerung vom Hocker werfen:<br />

Im Schreckweg F-LU enthalten ist ein glib<strong>be</strong>riger<br />

Kompane namens Fluigi. Stacheln und<br />

Klingen verletzen ihn nicht, dafür löst ihn Wasser<br />

komplett auf, was zu spannenden Rätseln im<br />

Einzel- und Mehrspielermodus führt.<br />

Insgesamt <strong>be</strong>sticht Luigi‘s Mansion 3 mit einer<br />

immens guten Präsentation, tollen Rätseln und<br />

wundersamen Etagen im Hui-Hotel. Ein Grusel-<br />

A<strong>be</strong>nteuer der Sonderklasse!<br />

Auch der Soundtrack ist dieser Epoche nachempfunden,<br />

denn laut Aussagen der Entwickler<br />

wurde sogar der Aufnahmeprozess der<br />

damaligen Zeit nachgeahmt.<br />

Das Gameplay ist simpel und schwer zugleich.<br />

Man kann springen, gehen, sowie in 45° Winkeln<br />

schießen. Auch kann man in der Luft eine<br />

<strong>Art</strong> Sprung-Schlag durchführen, der alles was<br />

Pink ist trifft. So leicht die Steuerung a<strong>be</strong>r ist,<br />

kann man nur das Gegenteil vom Spiel sel<strong>be</strong>r<br />

<strong>be</strong>haupten. Die Stages die man ü<strong>be</strong>rquert sind<br />

grausam schwer, und die Bosse ü<strong>be</strong>rschütten<br />

einen förmlich mit Projektilen. Da kann es schon<br />

vorkommen dass die Anläufe ein Level zu <strong>be</strong>enden<br />

im dreistelligen Bereich ankommen.<br />

So schwer die Herausforderungen auch sind, ist es<br />

ein Genuss die lie<strong>be</strong>voll ausgear<strong>be</strong>iteten Animationen<br />

zu erle<strong>be</strong>n – und das ist auch gut so, denn<br />

man wird hier gefordert. Ein <strong>be</strong>sonderes Erlebnis<br />

das man nur wärmstens weiterempfehlen kann!<br />

INFOLUIGI‘S MANSION 3<br />

ENTWICKLER: Next Level Games<br />

VERÖFFENTLICHT: 31. Okto<strong>be</strong>r 2019<br />

PLATFFORMEN: Nintendo Switch<br />

GENRE: Action-Adventure<br />

SPIELZEIT: 17 Stunden<br />

ANIMAL CROSSING:<br />

NEW HORIZONS<br />

Animal Crossing: New Horizons ist nun<br />

nach einer Verzögerung auf der Switch<br />

angekommen, und das Warten hat sich<br />

gelohnt. Erneut findet man sich als der<br />

einzige Mensch in einer Welt, die scheinbar<br />

nur von antropomorphen Tieren <strong>be</strong>wohnt<br />

wird wieder, dieses mal a<strong>be</strong>r auf<br />

einer idyllischen Insel mitten im Ozean.<br />

Tom Nook, der Vertrei<strong>be</strong>r des „Reif-fürdie-Insel-Pakets“,<br />

bietet einem den Bau<br />

eines Hauses an, dessen Kredit abzu<strong>be</strong>zahlen<br />

einen lange <strong>be</strong>schäftigt halten<br />

wird. Ganz neu ist das Basteln. In dem<br />

man Rohmaterialien auf der Insel sammelt, und die passenden<br />

Bastelanleitungen hat, kann man nun eine Vielzahl<br />

von Werkzeugen, Mö<strong>be</strong>ln, Kleiderstücken und<br />

Konsumgütern fertigen. Auch gibt es nun, fall die eigene<br />

Insel nichts mehr an Materialien hergibt, die<br />

neuen Meilentickets. Mit diesen kann man zu fernen, zufällig<br />

generierten Inseln fliegen, und dort neues Obst,<br />

neue Pflanzen oder sogar neue Insel<strong>be</strong>wohner treffen.<br />

E<strong>be</strong>nso neu ist das „Nook-Meilen“ System, welches<br />

dem Spieler für das Erreichen von Meilensteinen im<br />

Spiel sogenannte Nook-Meilen gibt. Diese Nook-Meilen<br />

kann man für Meilenticketes, Zäune, Frisuren, Mö<strong>be</strong>l<br />

und vieles mehr eintauschen. Mit Nintendo‘s Versprechen,<br />

dass Animal Crossing: New Horizons auch nachdem<br />

es erschienen ist stetig Updates <strong>be</strong>kommen wird,<br />

ist der Weg dafür frei, dass dieser Eintrag in die Animal<br />

Crossing Serie der bisher <strong>be</strong>ste werden wird!<br />

INFOANIMAL CROSSING: NEW HORIZONS<br />

ENWICKLER: Nintendo EPD<br />

VERÖFFENTLICHT: 20.02.2020<br />

PLATTFORM: Nintendo Switch<br />

GENRE: Social Simulation<br />

SPIELZEIT: 55+ Stunden, praktisch endlos.<br />

Geheim<br />

TIPP<br />

MOUNT & BLADE 2: BANNERLORD<br />

Das <strong>be</strong>reits 2012 angekündigte Prequel<br />

des heute noch populären Mittelalter-<br />

Spiels „Mount & Blade: Warband“ ist<br />

nun in der Early Access Variante verfügbar<br />

und hinterlässt gemischte Eindrücke.<br />

Einerseits warteten die eingefleischten Fans<br />

der Reihe schon knappe acht Jahre auf ein<br />

spielbares Exemplar, andererseits sind die Erwartungen<br />

dementsprechend hoch.<br />

Mount & Blade spielt im frühen Mittelalter, in einer<br />

fiktiven Welt namens „Calradia“, die von acht<br />

großen und mehreren kleineren Fraktionen dominiert<br />

wird. So gibt es <strong>be</strong>ispielsweiße das zerschlagene<br />

Imperium, welches stark an das<br />

Byzantinische Reich erinnert, Sturgia welches<br />

wohl an die Kiever Russ angelehnt ist, Aserai - das<br />

Wüstenkönigreich, usw. Bannerlord bietet dem<br />

Spieler eine Erfahrung, die man aus den meisten<br />

Spielen so nicht kennt, denn es gibt keine Story -<br />

man ist stattdessen aufgefordert seine eigene zu<br />

erfinden. Es <strong>be</strong>ginnt mit der Charakter-Erstellung:<br />

aus einigen vordefinierten Punkten wählt<br />

man aus, aus welchen Verhältnissen man stammt<br />

und welche Startfähigkeiten man <strong>be</strong>sitzt und<br />

schon wird man in eine kalte, große und unfaire<br />

Welt geschmissen - denn man ist anfangs ein niemand,<br />

nicht ganz so schlimm wie ein einfacher<br />

Bauer, denn man darf immerhin ein Banner tragen<br />

- was auf eine adelige Herkunft hin deutet,<br />

somit auch Truppen und Begleiter anheuern;<br />

a<strong>be</strong>r dennoch ist man zunächst völlig ü<strong>be</strong>rfordert.<br />

Man hat eine große Weltkarte vor sich, die von<br />

Städten, Burgen und Dörfern <strong>be</strong>deckt ist. Es steht<br />

einem frei seine Spielfigur ü<strong>be</strong>rall hinzusteuern, in<br />

jede Stadt zu gehen und jedes Dorf zu <strong>be</strong>suchen.<br />

Doch die Straßen sind lange nicht leer, es taumeln<br />

KONTRO-<br />

VERSE<br />

13<br />

SEP<br />

18:00<br />

15<br />

SEP<br />

19:30<br />

MARKUS POSCHNER &<br />

BRUCKNER<br />

ORCHESTER LINZ<br />

J. Brahms, A. Bruckner<br />

MAURO PETER &<br />

HELMUT DEUTSCH<br />

F. Schu<strong>be</strong>rt, A. Bruckner,<br />

F. Liszt u. a.<br />

Karawanen, Lords und vor allem Banditen herum<br />

und wird man von bspw. Banditen konfrontiert, so<br />

erweckt es einen weiteren Aspekt des Spiels: die<br />

First Person. Findet ein Kampf statt, sei es eine<br />

große Belagerung oder nur ein kleines Scharmützel,<br />

so ist der Spieler gefordert nicht nur direkt mitzukämpfen,<br />

sondern auch seinen Truppen (wenn<br />

man ü<strong>be</strong>r welche verfügt) Befehle zu erteilen. Z.B.:<br />

„Kavallerie, vorwärts!“ oder „Bogenschützen, Feuer<br />

einstellen!“. So wird vom Spieler nicht nur Kampfgeschick<br />

verlangt, sondern auch ein gutes Taktikund<br />

Strategieverständnis. Im späteren Verlauf<br />

steht es einem auch frei, ein Vasale zu werden<br />

oder gar ein eigenes Königreich zu gründen. Ein<br />

weiterer Aspekt des Spiels ist außerdem die le<strong>be</strong>ndige<br />

Wirtschaft, denn man muss nicht zwingend<br />

kämpfen, um zum Reichtum zu gelangen,<br />

man kann bspw. Waren wie Salz aus dem Norden<br />

oder Seide aus dem Osten günstig einkaufen und<br />

dort wo man Heimat nennt, teuer verkaufen.<br />

E<strong>be</strong>nso ist es möglich Handwerker<strong>be</strong>trie<strong>be</strong> wie<br />

Schmieden oder Schmelzhütten zu eröffnen oder<br />

einfache Aufträge für Lords zu erfüllen, also ein<br />

Söldner zu sein - da<strong>be</strong>i gibt es nach wie vor kein<br />

definiertes Ziel, man muss also selbst entscheiden<br />

warum man etwas macht, was einen leitet und<br />

welchen Prinzipien man da<strong>be</strong>i folgt.<br />

Mit einer unglaublich aktiven Community hat<br />

Bannerlord Aussicht auf eine lange Zukunft und<br />

viele Mods - bspw. ist <strong>be</strong>reits eine Herr der Ringe<br />

Total Conversion in Ar<strong>be</strong>it. A<strong>be</strong>r dennoch reißt<br />

Mount & Blade 2 nicht wirklich vom Hocker,<br />

denn all diese Features gab es auch schon im<br />

Vorgänger. Man darf allerdings nicht vergessen,<br />

dass sich das Spiel auch noch in der Early Access<br />

<strong>be</strong>findet. Insgesamt also doch eine erfrischende<br />

Erfahrung mit fabulöser Aussicht auf mehr!<br />

28<br />

SEP<br />

19:30<br />

30<br />

SEP<br />

19:30<br />

OLIVER SCHNYDER<br />

TRIO<br />

C. Saint-Saëns, F. Liszt,<br />

J. Brahms<br />

SIR ANTONIO<br />

PAPPANO &<br />

KIAN SOLTANI<br />

E. Chabrier, G. Bizet, R. Strauss<br />

INFO<br />

MOUNT & BLADE 2:<br />

BANNERLORD<br />

ENTWICKLER: TaleWorlds Entertainment<br />

VERÖFFENTLICHT: 30. März 2020<br />

PLATTFORMEN: Windows, PS4, Xbox One<br />

GENRE: Strategie, Wirtschaft, Action, RPG<br />

SPIELZEIT: 50+ Stunden<br />

Review von:<br />

KIRIL VERESHCHAGIN<br />

HIGHLIGHTS<br />

5<br />

OKT<br />

19:30<br />

11<br />

OKT<br />

18:00<br />

KIT ARMSTRONG<br />

KLAVIER & ORGEL<br />

F. Liszt, J. Reubke<br />

CHRISTOPH VON<br />

DOHNÁNYI &<br />

BRUCKNER<br />

ORCHESTER LINZ<br />

A. Bruckner, J. Brahms<br />

Karten und Info: +43 (0) 732 77 52 30 | kassa@liva.linz.at | brucknerfest.at<br />

78 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 79


ART DVD<br />

SEHENSWERT<br />

PARASITE<br />

• NEU AUF BLU RAY UND DVD. BEZIEHUNGSKRISEN ÜBERWINDEN, DIE LETZTEN 8 TAGE ÜBERSTEHEN,<br />

SOZIALE KLUFTEN ÜBERBRÜCKEN ODER GANZ EINFACH HALLOWEEN ÜBERLEBEN.<br />

DAS SCHÖNSTE PAAR<br />

FACTS<br />

DAS SCHÖNSTE PAAR<br />

DRAMA , LIEBESFILM<br />

POLYBAND, 2020<br />

LAUFZEIT: 93 MIN., FSK 16<br />

REGIE: Sven Taddicken<br />

MIT: Brückner / Heyer / Kunz /<br />

Bauer / Bartholomäi<br />

Mit dem eindringlichen Beziehungsdrama<br />

“Das schönste Paar“ ist Regisseur Sven<br />

Taddicken ein kleines Meisterwerk gelungen.<br />

Dank dem großartigen Spiel<br />

der <strong>be</strong>iden Hauptakteure Maximilian Brückner<br />

und Luise Heyer <strong>be</strong>sticht der Film durch seine mitunter<br />

quälende Realitätsnähe. Malte und Liv, ein<br />

junges Paar der Berliner Mittelschicht versucht ihr<br />

gemeinsames Trauma zu <strong>be</strong>wältigen, dass aus einer<br />

Vergewaltigung durch deutsche Jugendliche<br />

auf Malorca entstanden ist. Als Malte in Berlin zufällig<br />

auf den Vergewaltiger seiner Frau trifft führt<br />

diese Begegnung zu einer noch tieferen Beziehungskrise,<br />

als jene, in die sie durch die Vergewaltigung<br />

geraten waren. Ein intelligentes Drama um<br />

Schuld, Rache und Vergebung, dass es schafft bis<br />

zum Schluss spannungsgeladen zu blei<strong>be</strong>n.<br />

Verfasst von: CORIOLAN VON STERNBERG<br />

FACTS<br />

8 TAGE - RETTE SICH.<br />

WER KANN?<br />

SCI-FI, KRIMI<br />

EYE SEE MOVIES, 2020<br />

LAUFZEIT: 415 MIN., FSK 16<br />

REGIE: Stefan Ruzowitzky,<br />

Michael Krummenacher<br />

MIT: Waschke / Waldstätten /<br />

Striesow / Hübchen<br />

8 TAGE – RETTE SICH.<br />

WER KANN?<br />

Gerade angesichts der Corona-Krise hätte<br />

Stefan Ruzowitzkys Endzeitdramaserie<br />

„8 Tage“ wohl kaum zu einem <strong>be</strong>sseren<br />

Zeitpunkt erscheinen können. Wenngleich<br />

hier auch ein fiktiver Asteroideneinschlag der<br />

Welt<strong>be</strong>völkerung das Licht ausknipsen wird, so erscheint<br />

uns doch das Verhalten der unter Druck geratenden<br />

Menschen, angesichts unserer eigenen gerade<br />

gemachten Erfahrungen sehr nachvollziehbar<br />

und durchaus glaubhaft gespielt. Die Besetzungsliste<br />

weist unter anderem Namen wie Mark Waschke,<br />

Nora Waldstätten, Fabian Hinrichs, Henry Hübchen<br />

und David Striesow aus, allesamt die Creme de la<br />

Creme des deutschsprachigen Films. In Bildern, die<br />

mitunter ziemlich an die Nieren gehen, <strong>be</strong>schreibt<br />

Ruzowitzky eindringlich, wozu Hysterie eigentlich<br />

völlig harmlose und biedere Bürger trei<strong>be</strong>n kann,<br />

womit diese Serie ein <strong>be</strong>eindruckendes Kaleidoskop<br />

an menschlichen Untiefen darstellt. Die von Sky aufwendig<br />

produzierte Serie, mag einmal mehr als Beweis<br />

dafür gelten, dass Fernsehkost nicht un<strong>be</strong>dingt<br />

immer seicht sein muss. Vielleicht eine der <strong>be</strong>sten<br />

Produktionen des vergangenen Jahres.<br />

Bildrechte: © Koryphäen Film, © AV Visionen, © Koch Media © Universal<br />

FACTS<br />

PARASITE<br />

KRIMI, KOMÖDIE, THRILLER<br />

KOCH MEDIA, 2020<br />

LAUFZEIT: 132 MIN., FSK 16<br />

REGIE: Bong Joon-Ho<br />

MIT: Song Kang-ho /<br />

Sun-kyun Lee / Jo Yeo-jeong<br />

Völlig zurecht mit 4 Oscars und der Goldenen<br />

Palme ausgezeichnet ist PARASITE<br />

nun endlich auf DVD erschienen. Der<br />

Film ist eine <strong>Art</strong> Mischung von bitterbösem<br />

Gesellschaftsdrama und einer brutalen Mörderstory,<br />

eine Mischung, die ü<strong>be</strong>rraschender Weise<br />

tatsächlich gut funktioniert. Mit diesem filmischen<br />

Ausflug in die dunkelsten Winkel der menschlichen<br />

Seele ist es Regisseur Bong Joon Ho nicht zuletzt<br />

auch gelungen, eine massive Annäherung des<br />

westlichen Kinopublikums an den asiatischen Film<br />

her<strong>be</strong>izuführen. Obwohl der Film mit 132 Minuten<br />

eine gewisse Ü<strong>be</strong>rlange aufweist, wird dem Zuseher<br />

an keiner Stelle langweilig, zu schnell dreht sich<br />

das Karussell der Stimmungsschwankungen der<br />

vorgeführten Charaktere. Alles in allem ein fantastischer<br />

Streifen, der mit Sicherheit vielen gehörig<br />

Lust auf mehr Film aus Asien machen wird.<br />

SCARY STORIES<br />

TO TELL IN THE DARK<br />

FACTS<br />

SCARY STORIES TO TELL<br />

IN THE DARK<br />

HORROR, THRILLER<br />

UNIVERSAL, 2020<br />

LAUFZEIT: 108 MIN., FSK 16<br />

REGIE: André Øvredal<br />

MIT: Harris / Abrams / Colletti / Garza<br />

Mit diesem amüsanten Retro-Grusel-<br />

Movie ist Regisseur André Øvredal<br />

ein kleines Meisterwerk gelungen.<br />

Basierung auf der <strong>be</strong>kannten amerikanischen<br />

Buchreihe „Scary Stories to tell in the Dark“<br />

werden in diesem gleichnamigen Film mehrere<br />

Horrorshortstories ausgesprochen stimmig mit einer<br />

Rahmenhandlung verwo<strong>be</strong>n. Ne<strong>be</strong>n glaubhaft<br />

agierenden Jungschauspielern und gelungener<br />

Ausstattung trumpft der Film vor allem mit einer<br />

Fülle an Schockmomenten jedweder <strong>Art</strong> auf. So<br />

entsteht eine <strong>Art</strong> Gruselschocker, der für Freunde<br />

dieses Genres schon jetzt zu einem neuen Klassiker<br />

avanciert. Auch <strong>be</strong>i diesem Film garantiert Oscarpreisträger<br />

Guillermo del Toro einmal mehr für absolute<br />

Qualität, wenn es um die filmische Leistung<br />

seiner Schützlinge geht. Absolut kurzweilig und<br />

dennoch sehenswert; vielleicht ja gerade deshalb.<br />

TIPPS<br />

PARANZA DER<br />

CLAN DER KINDER<br />

PROKINO, 2020<br />

LAUFZEIT: 112 MIN., FSK 16<br />

REGIE: Claudio Giovannesi<br />

MIT:Aprea / Di Napoli / Del Balzo<br />

Vielleicht ein wenig zu pathetisch,<br />

a<strong>be</strong>r trotzdem ganz gelungen<br />

READY OR NOT<br />

20TH CENTURY FOX, 2020<br />

LAUFZEIT: 95 MIN., FSK 16<br />

REGIE: Matt Bettinelli-Olpin,<br />

Tyler Gillett<br />

MIT: MacDowell / Weaving / Brody<br />

Kurzweilige Komödie voll von extrem<br />

schwarzen Humor. Sehenswert!<br />

AMERICAN WOMAN<br />

SIGNATURE<br />

ENTERTAINMENT, 2019<br />

LAUFZEIT: 112 MIN., FSK 16<br />

REGIE: Jake Scott<br />

MIT: Miller / Ferreira / Audley<br />

Packendes Drama nach wahrem<br />

Verbrechen. Fantastisch gespielt.<br />

IN MY SKIN<br />

KOCH MEDIA, 2020<br />

LAUFZEIT: 107 MIN., FSK 16<br />

REGIE: Adewale Akinnuoye-Agbaje<br />

MIT: Beckinsale / Dagleish<br />

Ambitioniertes Jugenddrama mit<br />

einem unfassbar ü<strong>be</strong>rzeugenden<br />

Hauptdarsteller.<br />

THE PROFESSOR AND AND<br />

THE MADMAN<br />

KOCH MEDIA, 2019<br />

LAUFZEIT: 124 MIN., FSK 12<br />

REGIE: Farhad Safinia<br />

MIT: Gibson / Penn / Marsan<br />

Männerfreundschaft im<br />

viktorianischen England.<br />

WO IST KYRA<br />

KOCH MEDIA, 2019<br />

LAUFZEIT: 95 MIN., FSK 12<br />

REGIE: Andrew Dosunmu<br />

MIT: Pfeiffer / Sutherland /Shepherd<br />

Sozialstudie mit einer ü<strong>be</strong>rraschend<br />

oscarverdächtigen Michelle Pfeiffer.<br />

Unaufgeregt a<strong>be</strong>r ergreifend.<br />

80 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 81


LINKE SEITE, Friedensreich Hundertwasser, 224 Le grand chemin, 1955, Belvedere,<br />

Wien. Foto: Belvedere, Wien/Johannes Stoll © 2020 Namida AG, Glarus,<br />

Schweiz LINKS Egon Schiele, Der Häuserbogen II (“Inselstadt”), 1915 Leopold<br />

Museum, Wien. Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger<br />

UNTEN 622 Der Nasenbohrer und die Beweinung Egon Schieles, Lugano,<br />

1965, Die Hundertwasser Gemeinnützige Privatstiftung Wien. Foto: Leopold<br />

Museum Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger © 2020 Namida AG, Glarus, Schweiz.<br />

Am 19. Februar 2020 jährte sich der Todestag<br />

Friedensreich Hundertwassers (1928–2000)<br />

zum zwanzigsten Mal. Als Maler, Vorkämpfer<br />

der Ökologie<strong>be</strong>wegung und Gestalter von<br />

Le<strong>be</strong>nsräumen prägte er die Kunst des 20.<br />

Jahrhunderts ü<strong>be</strong>r die Grenzen Österreichs hinaus. Wenig<br />

<strong>be</strong>kannt ist die intensive Beschäftigung des Künstlers mit der<br />

Person und dem Werk Egon Schieles (1890–1918).<br />

HUNDERTWASSER - SCHIELE<br />

IMAGINE TOMORROW<br />

Das Leopold Museum präsentiert einen künstlerischen Dialog<br />

zwischen Friedensreich Hundertwasser und Egon Schiele<br />

Der am 15. Dezem<strong>be</strong>r 1928 als Friedrich Stowasser in Wien<br />

geborene Künstler ü<strong>be</strong>rlebte mit seiner jüdischen Mutter<br />

die Diktatur des Nationalsozialismus und die Shoah. 1943<br />

wurden 69 Familienmitglieder deportiert und ermordet.<br />

Im gleichen Jahr schuf Friedrich Stowasser erste <strong>be</strong>wusste<br />

Zeichnungen nach der Natur. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

entschied sich Stowasser, Maler zu werden und studierte<br />

fortan an der Akademie der bildenden Künste in<br />

Wien. Im Wintersemester 1948/49 <strong>be</strong>suchte er drei Monate<br />

lang die Klasse von Robin Christian Andersen. Zeitgleich<br />

entdeckte Stowasser in Ausstellungen und in Büchern die<br />

Kunst der Wiener Moderne: Vor allem Egon Schiele sollte<br />

in den folgenden Jahren eine zentrale Bezugsfigur für den<br />

international agierenden Künstler werden. Schiele war schon<br />

<strong>be</strong>i seinen Zeitgenossen für seine charakteristische Strichführung,<br />

seine Flächengliederung und sein tonales Kolorit<br />

<strong>be</strong>rühmt. Die Selbststilisierung Schieles zum Propheten fand<br />

in Hundertwasser e<strong>be</strong>nso Widerhall wie die Darstellung der<br />

<strong>be</strong>seelten Natur.<br />

Der in der Ausstellung Hundertwasser – Schiele. Imagine Tomorrow<br />

angelegte künstlerische Dialog mit Schiele führt von Hundertwassers<br />

Verschimmelungsmanifest zu Schieles Haus- und Städtebildern<br />

und von dessen Landschaften zur vegetabilen Abstraktion<br />

in Hundertwassers Werken. Erstmals <strong>be</strong>leuchtet das Leopold<br />

Museum diese <strong>be</strong>iden Ikonen österreichischer Kunst – zusammen<br />

100 Jahre Kunstgeschichte umspannend – in einem neuen,<br />

ü<strong>be</strong>rraschenden Licht und spürt der Verwandtschaft zweier<br />

Künstler nach, die einander nie persönlich kennenlernen konnten<br />

und doch so viel verbindet.<br />

„Unerwartete, a<strong>be</strong>r ü<strong>be</strong>rzeugende Korrespondenzen zwischen<br />

dem Schaffen Hundertwassers und Schieles erge<strong>be</strong>n sich in formalästhetischer<br />

wie auch in motivischer Hinsicht. Die Œuvres<br />

der <strong>be</strong>iden Künstler <strong>be</strong>rühren sich in spezifischen Themenkomplexen,<br />

etwa der animistisch aufgefassten Natur, der Rolle des<br />

Künstlers als Prophet bzw. Priester, dem Verhältnis von Individuum<br />

und Gesellschaft oder der anthropomorphisierenden<br />

Auffassung von gebauter Umwelt, die hier wie dort als natürlich<br />

gewachsener Organismus erscheint.“<br />

Hans-Peter Wipplinger, Direktor Leopold Museum<br />

HUNDERTWASSER: ICH LIEBE SCHIELE<br />

Auf Basis seiner Notizen und Tagebücher verfasste Hundertwasser<br />

um 1950/51 den poetischen Text Ich lie<strong>be</strong> Schiele. Der Künstler<br />

war für den jungen Maler aus Wien ein „Vater“ und Kunst<br />

eine „neue Religion“. Während seiner Reise durch Italien 1949<br />

und seines Aufenthaltes in Paris 1950 schrieb Hundertwasser<br />

unzählige Briefe an seine Mutter nach Wien. Diese lassen den<br />

Weg Hundertwassers vom suchenden und lernenden Kunststu-<br />

82 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 83


ART COLLECTION<br />

LINKS Friedensreich Hundertwasser, 107 Selbstbildnis, 1951, 41 × 33 cm, Die Hundertwasser Gemeinnützige<br />

Privatstiftung, Wien. RECHTS OBEN Egon Schiele, “Tote Mutter” I, 1910, Leopold<br />

Museum, Wien. Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger RECHTS UNTEN Friedensreich<br />

Hundertwasser 435 Casa che protegge, 1960, Peggy Guggenheim Collection, Venice Solomon<br />

R. Guggenheim Foundation, New York. Foto: Peggy Guggenheim Collection, Venice © 2020<br />

Namida AG, Glarus, Schweiz RECHTE SEITE Egon Schiele, Selbstbildnis mit hochgezogener nackter<br />

Schulter, 1912, Leopold Museum, Wien. Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thum<strong>be</strong>rger.<br />

diesem Sommer auch der Vertreter Österreichs auf der Biennale<br />

von Venedig, der ersten nach Ende des Zweiten Weltkrieges.<br />

Hundertwasser konnte als Jugendlicher an mehreren Stellen in<br />

Wien auf das Werk von Egon Schiele stoßen: Ausstellungen, Bücher,<br />

Grafikmappen und Zeitungs<strong>be</strong>richte würdigten die Leistungen<br />

des inzwischen zum Mythos stilisierten Malers und Grafikers.<br />

„‘Ich lie<strong>be</strong> Schiele‘, <strong>be</strong>kannte Hundertwasser <strong>be</strong>reits 1950/51!<br />

Zwei Jahre zuvor hatte er das Werk und das Le<strong>be</strong>n des Wiener<br />

Expressionisten in Ausstellungen und Büchern entdeckt. Die<br />

Begeisterung für Schieles Gemälde und virtuose Strichführung<br />

<strong>be</strong>gleitete Hundertwasser ein Le<strong>be</strong>n lang. Doch für welche Konzepte<br />

und Werke Schieles <strong>be</strong>geisterte sich Hundertwasser? Beide<br />

nutzten Selbstdarstellungen, um sich als Künstler und seherisch<br />

<strong>be</strong>gabte Persönlichkeiten zu inszenieren. Die Ausstellung im<br />

Leopold Museum zeigt erstmals, welche Verbindungen zwischen<br />

Hundertwassers Spiralen und Schieles „Tote Mutter“ I, zwischen<br />

Stadt- und Naturvorstellungen <strong>be</strong>ider Maler existieren.“<br />

Alexandra Matzner, Wissenschaftliche Beratung<br />

denten zum selbstsicheren Künstler le<strong>be</strong>ndig werden. In diesen<br />

Dokumenten legte er seine Ü<strong>be</strong>rlegungen zur Kunst dar, schrieb<br />

Listen mit seinen Lieblingskünstlern und nannte immer wieder<br />

den Namen Egon Schiele. Als er in Paris angekommen war, musste<br />

Hundertwasser entdecken, dass Schiele dort ein Un<strong>be</strong>kannter<br />

war. Daraufhin ließ er sich von seiner Mutter Publikationen ü<strong>be</strong>r<br />

Schiele nachsenden, die er an seine Freunde verschenkte.<br />

Hundertwassers Lie<strong>be</strong> zu Schiele währte ein Le<strong>be</strong>n lang. Auch<br />

noch nach der Selbstfindung als Künstler 1950 sah er sich mit<br />

der Kunst Schieles verbunden und noch in seinen späten Le<strong>be</strong>nsjahren<br />

hingen Reproduktionen von dessen Werken in<br />

Hundertwassers Wohn- und Ar<strong>be</strong>itsräumen – sowohl in Venedig<br />

als auch in Neuseeland.<br />

REENACTMENT. DIE „LINIE VON WIEN“<br />

Am 18. Februar 2020 widmeten sich im Leopold Museum Studierende<br />

der Universität für angewandte Kunst unter der Ägide von<br />

Bazon Brock in einer Reinszenierung der „Endlosen Linie“. Im<br />

Wintersemester 1959/60 nahm Hundertwasser eine Gastdozentur<br />

an der Hamburger Hochschule für bildende Künste an, wodurch<br />

seine Position in der Avantgardeszene – <strong>be</strong>reits zehn Jahre nach<br />

der ersten Ausstellungs<strong>be</strong>teiligung – institutionell anerkannt<br />

wurde. Gemeinsam mit den Dichtern Bazon Brock und Her<strong>be</strong>rt<br />

Schuldt strebte Hundertwasser, <strong>be</strong>ginnend am 18. Dezem<strong>be</strong>r 1959,<br />

in einem performativen Akt nach der Erschaffung einer „unendlichen<br />

Linie“, welche als die Linie von Hamburg in die Kunstgeschichte<br />

einging. Mit Pinsel und Far<strong>be</strong> zogen die Teilnehmenden<br />

abwechselnd und Tag und Nacht hindurch eine ungleichmäßige<br />

Linie ü<strong>be</strong>r Wände und Fenster. Ziel war es, die vegetative Spirale<br />

Hundertwassers im Le<strong>be</strong>nsraum zu entfalten. Die nicht genehmigte<br />

Aktion schlug allerdings medial so hohe Wellen, dass die<br />

Hochschulleitung die Fortführung untersagte und Hundertwasser<br />

die Linienziehung am 20. Dezem<strong>be</strong>r vorzeitig <strong>be</strong>endete.<br />

„Die Wahlverwandtschaft zwischen Friedensreich Hundertwasser<br />

und Egon Schiele bildet innerhalb der Kunst des 20. Jahrhunderts<br />

einen <strong>be</strong>sonderen Sachverhalt. Sie <strong>be</strong>ruht auf kunsthistorisch<br />

nachweisbaren Filiationen und Zusammenhängen im stil- und<br />

formgeschichtlichen sowie im geistes- und ideengeschichtlichen<br />

Bereich. Diese sind in vorliegendem Fall auch empirisch <strong>be</strong>legbar,<br />

<strong>be</strong>denkt man die noch kaum aufgear<strong>be</strong>iteten archivalischen<br />

Dokumente im Nachlass des jüngeren der <strong>be</strong>iden Künstler.“<br />

Ro<strong>be</strong>rt Fleck, Kurator der Ausstellung<br />

WELCHEN SCHIELE LERNTE HUNDERTWASSER KENNEN?<br />

Friedrich Stowasser, der sich ab Mitte Mai 1950 Hundertwasser<br />

nannte, reagierte seit 1948 auf eine sich im Aufbruch <strong>be</strong>findliche<br />

Ausstellungspolitik, die auf die Wiederentdeckung der<br />

Wiener Moderne setzte. Bereits im Septem<strong>be</strong>r 1945 postulierte<br />

die Gedächtnisausstellung Klimt, Schiele, Kokoschka, organisiert<br />

von der Österreichischen Kulturvereinigung in den Räumen<br />

der Neuen Galerie, sowie im Herbst 1946 die Großausstellung<br />

Österreichische Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart, dass<br />

Schieles Werk der „vorläufige Endpunkt“ der österreichischen<br />

Kunst wäre. Daher präsentierte die wiedereröffnete Al<strong>be</strong>rtina im<br />

Frühjahr/Herbst 1948 erste monografische Ausstellungen mit<br />

Zeichnungen von Gustav Klimt und Egon Schiele. Schiele war in<br />

84 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 85


PANEUM<br />

TRADITION TRIFFT<br />

MODERNE<br />

1<br />

WEGWEISENDE BAUKUNST TRIFFT IM PANEUM – WUNDERKAMMER DES BROTES<br />

AUF JAHRTAUSENDE ALTE GESCHICHTEN RUND UM BROT UND BÄCKERHANDWERK.<br />

IN DIESER EINZIGARTIGEN ATMOSPHÄRE TAUCHEN DIE BESUCHER IN 9.000 JAHRE<br />

MENSCHHEITSGESCHICHTE EIN, DIE VON VIELFÄLTIGEN KUNST- UND KULTUR-<br />

OBJEKTEN ZUM LEBEN ERWECKT WIRD.<br />

2<br />

Schon von Weitem glänzen die<br />

Edelstahlschindeln des PANEUM<br />

in der Sonne. Das architektonisch<br />

einzigartige Gebäude liegt direkt<br />

an der Westautobahn in Asten /<br />

St. Florian <strong>be</strong>i Linz und bietet den<br />

idealen Rahmen für eine der weltgrößten<br />

Sammlungen rund um Brot und Bäckerhandwerk.<br />

Inmitten dieser wegweisenden<br />

Baukunst, dreht sich die Ausstellung mit Kunstund<br />

Kulturobjekten aus 9.000 Jahren rund um<br />

das wertvolle Le<strong>be</strong>nsmittel. Alle zeugen von<br />

der Bedeutung, die Brot in der Geschichte der<br />

Menschheit hatte und bis heute hat. In einer<br />

Kombination aus Erlebnis und Wissensvermittlung<br />

reisen Besucher durch die verschiedensten<br />

Epochen und Kontinente.<br />

WEGWEISENDE ARCHITEKTUR FÜR BROT<br />

Die Reise durch die Wunderkammer <strong>be</strong>ginnt<br />

e<strong>be</strong>nerdig und zieht sich ü<strong>be</strong>r die imposante<br />

spiralförmige Treppe nach o<strong>be</strong>n ins freitragende<br />

Wolkenschiff – dem weltweit ersten<br />

Holzbau dieser <strong>Art</strong>. Dieser trägt die Handschrift<br />

des renommierten Architekturbüros<br />

Coop Himmelb(l)au, das sich für den Entwurf<br />

des Gebäudes verantwortlich zeigt. Ein quaderförmiges<br />

Sockelgebäude bildet das Fundament,<br />

während die Ausstellung im „Wolkenschiff “, wie<br />

es Prix <strong>be</strong>zeichnet, ü<strong>be</strong>r die sich mittig <strong>be</strong>findende<br />

Treppe erschlossen wird. Mit seiner futuristischen<br />

Form, weithin als Landmark sichtbar,<br />

steht das PANEUM für die Zukunft des Bauens.<br />

DAS PANEUM – Wunderkammer<br />

des Brotes, <strong>be</strong>eindruckt mit seiner<br />

wegweisenden Baukunst <strong>be</strong>reits<br />

von außen.<br />

Fotos: © Backaldrin, Pillhofer, Gerhard Stadler, Fotoatelier Neumann, Wien<br />

(1) AUSSTELLUNG – Die einzigartige Architektur des PANEUM bildet den perfekten Rahmen für eine der<br />

weltgrößten Sammlungen rund um Brot und Bäckerhandwerk (2) TREPPE – Ü<strong>be</strong>r die spiralförmig angelegte<br />

Treppe erschließen Besucher die Wunderkammer des Brotes (3) KORNMUMIE – eine der umfassendsten<br />

Sammlungen dieser ägyptischen Grab<strong>be</strong>iga<strong>be</strong>n <strong>be</strong>findet sich im PANEUM.<br />

VON KORNMUMIEN BIS COCO CHANEL<br />

Die Jahrhunderte alten Traditionen des Bäckerhandwerks<br />

kommen in dieser modernen Umgebung<br />

<strong>be</strong>sonders zum Ausdruck. Auf dem Weg<br />

durch die spektakulär angelegte Wunderkammer,<br />

tauchen die Besucher in unterschiedliche<br />

Themenwelten rund um Brot und Bäckerhandwerk<br />

ein. Es ist eine Reise durch Zeit und Raum,<br />

verschiedene Kulturen und viele Teile der Welt:<br />

Ausgehend von der „Erfindung“ des Brotes in<br />

der Jungsteinzeit bis hin zur heutigen Brotvielfalt.<br />

Jedes Objekt erzählt seine Geschichte – von<br />

Kornmumien aus dem Alten Ägypten, peruanischen<br />

Totempfählen, Meissner Porzellan und<br />

Spielzeugautos ü<strong>be</strong>r Gemälde, tausende Bücher<br />

bis hin zu einem Ährenstrauß nach dem Entwurf<br />

von Coco Chanel.<br />

BESUCH IN DER WUNDERKAMMER<br />

Einzel<strong>be</strong>suchern und Kleingruppen steht das<br />

PANEUM zu den Öffnungszeiten ohne Vor-<br />

anmeldung offen. Offene Führungen für Individual<strong>be</strong>sucher<br />

gibt es jeden Samstag um 10:30<br />

Uhr und 14:30 Uhr, darü<strong>be</strong>r hinaus stehen Audioguides<br />

in vielen Sprachen <strong>be</strong>reit. Gruppen<br />

(15-55 Personen) werden ausschließlich gegen<br />

Voranmeldung durch die Ausstellung geführt.<br />

Es gibt ausreichend Gratis-Parkplätze und am<br />

Ende jeder Führung wartet ein Original Kornspitz<br />

auf die Besucher. Für einen gelungenen<br />

Tagesausflug gibt es in der Region weitere Attraktionen<br />

wie das wenige Minuten entfernte<br />

Barockjuwel Stift St. Florian.<br />

KONTAKT<br />

Wunderkammer des Brotes<br />

Kornspitzstraße 1, 4481 Asten<br />

empfang@paneum.at,<br />

+43 (0)7224 8821 400<br />

www.paneum.at<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Montag bis Samstag, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

3<br />

86 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 87


KULTURTIPP / WIEN<br />

Das erste<br />

STADTRECHT WIENS<br />

100 JAHRE LAG DAS FRAGMENT EINER BRONZETAFEL IM<br />

DEPOT DES WIEN MUSEUMS. JETZT GELANG ES EINEM<br />

JUNGEN HISTORIKER, DIE WAHRE BEDEUTUNG DIESES<br />

UNSCHEINBAREN METALLSTÜCKS ZU ENTSCHLÜSSELN.<br />

2<br />

100 Jahre Kärntner Volksabstimmung<br />

Ein Land in Zeitreisen und Perspektiven<br />

100 let koroškega plebiscita<br />

Dežela na potovanju skozi čas in prostor<br />

www.carinthija2020.at<br />

Das Fragment war Teil einer<br />

Stadtrechtstafel. Somit <strong>be</strong>saß<br />

nicht nur das mittelalterliche<br />

Wien seit 1221 ein<br />

Stadtrecht, sondern wohl <strong>be</strong>reits das<br />

römische Vindobona etwa 1000 Jahre<br />

vorher. 1913 wurde in Wien <strong>be</strong>i<br />

Grabungen an der Adresse „Am Hof<br />

4“ das Stück einer Bronzetafel gefunden,<br />

nahe der südlichen Mauer innerhalb<br />

des einstigen Legionslagers<br />

Vindobona. Von den 41 Zeichen<br />

konnten nur die Wörter „edicta“<br />

und „Galba“ mit Sicherheit entziffert<br />

werden. Vermutet wurde, dass es<br />

sich um ein Edikt des Kaisers Galba<br />

handelt, der von 68 bis 69 n. Chr. nur<br />

wenige Monate regierte. Das Fragment<br />

lag seither mit anderen rund<br />

150.000 Ausgrabungsobjekten im<br />

Depot des Wien Museums.<br />

1986 wurden in Andalusien Tafeln<br />

des römischen Stadtgesetzes der<br />

Stadt Irni aus dem 1. Jahrhundert n.<br />

Chr. entdeckt. Seither sind zirka 70<br />

Prozent des römischen Stadtgesetztextes,<br />

der allgemein als Vorlage<br />

diente, <strong>be</strong>kannt.<br />

Im Zuge seiner Dissertation<br />

ü<strong>be</strong>r die römischen Stadtgesetze<br />

an der Universität<br />

Wien konnte Niklas Rafetseder<br />

jetzt Parallelen<br />

zwischen dem Fragment<br />

von Vindobona<br />

und dem Stadtgesetz<br />

von Irni aufdecken<br />

und dadurch<br />

nachweisen, dass<br />

die Bronzetafel<br />

aus dem Depot<br />

des Wien<br />

Museums das<br />

Fragment einer<br />

römischen<br />

Stadtgesetztafel<br />

ist. Das<br />

Stadtrecht<br />

<strong>be</strong>zieht<br />

sich höchstwahrscheinlich auf die Zivil-<br />

oder Lagervorstadt des Legionsstandortes<br />

Vindobona, deren Status<br />

als Munizipium zwischen 120 bis 250<br />

n.Chr. nun mit hoher Sicherheit festzustellen<br />

ist.<br />

„Die Forschungen zum römischen<br />

Wien bauen auf wissenschaftlichen<br />

Ar<strong>be</strong>iten zahlreicher Persönlichkeiten<br />

auf. Seit ü<strong>be</strong>r 100 Jahren<br />

wurde in Wissenschaftskreisen das<br />

Stadtrecht Vindobonas vermutet,<br />

nun konnte endlich der Beweis erbracht<br />

werden. Doch wer dachte<br />

schon, dass das „missing link“ in<br />

unseren eigenen Depots immer so<br />

nahe war? Dies zeigt, wie wichtig<br />

die Erforschung der eigenen Sammlungen<br />

ist.“ (Michaela Kron<strong>be</strong>rger,<br />

Kuratorin des Wien Museums)<br />

Nur privilegierte Gemeinden im<br />

<strong>be</strong>kamen das vom Kaiser verge<strong>be</strong>ne<br />

Stadtrecht und durften sich danach<br />

Munizipium oder Colonia<br />

nennen. Es regelte die<br />

institutionelle Ordnung<br />

wie Ämter und Stadtrat,<br />

die Rechtsprechung,<br />

die politische<br />

Leitung<br />

durch eine Klasse<br />

von angesehenen<br />

Bürgern und die<br />

Administration, von<br />

der Steuererhebung<br />

bis zum Brandschutz<br />

und zur Straßenreinigung.<br />

Die 10 oder<br />

mehr Bronzetafeln,<br />

jeweils zirka wohl 90<br />

x 60 cm groß, wurden<br />

im Forums<strong>be</strong>reich öffentlich<br />

ausgestellt. Und in der<br />

Regel für die spätantike<br />

Metallverar<strong>be</strong>itung wieder<br />

eingeschmolzen. Das<br />

Stadtrechtsfragment von<br />

Vindobona hat sich durch<br />

1<br />

Zufall erhalten.<br />

(1) Fragment der Stadtrechtstafel von Vindobona (2) NIKLAS RAFETSEDER,<br />

konnte Parallelen zwischen dem Fragment von Vindobona und dem Stadtgesetz<br />

von Irni aufdecken und dadurch nachweisen, dass die Bronzetafel<br />

aus dem Depot des Wien Museums das Fragment einer römischen Stadtgesetztafel<br />

ist.<br />

FACTS<br />

RÖMERMUSEUM<br />

Ausstellung<br />

Stadtrechtstafel Vindobona<br />

STANDORT:<br />

Hoher Markt 3,<br />

1010 Wien<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel.: +43 (0)1 535 56 06<br />

Mail: office@wienmuseum.at<br />

www.wienmuseum.at<br />

Fotos: © Wien Museum, Lisa Rastl, Birgit und Peter Kainz<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Dienstag bis Sonntag und Feiertag,<br />

09:00–18:00 Uhr<br />

SCHLIESSTAGE:<br />

1. Mai und 25. Dezem<strong>be</strong>r<br />

1.5. – 31.10.2020<br />

WERNER BERG MUSEUM<br />

BLEIBURG|PLIBERK<br />

88 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 89


KULTURTIPP / WIEN<br />

1<br />

(1) Wartezimmer (2) Sigmund Freud, 1887, Foto Dr.<br />

Székely (3) 1989 John Baldessari, Study for a Red<br />

Intruder (Blue) (4) Reisetasche (5) Sportmütze<br />

Susan Hiller, Ilya Kabakov und Franz West, die<br />

dort gezeigt werden, wo Freud einst seine Traumdeutung<br />

schrieb. An der Außenfront des Hauses,<br />

in der ehemaligen Fleischhauerei Kornmehl, eröffnet<br />

eine neue Installation des amerikanischen<br />

Künstlers Ro<strong>be</strong>rt Longo im „Schauraum Berggasse<br />

19“ neue Bezüge zwischen den Disziplinen<br />

der Kunst und Psychoanalyse.<br />

3<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

Der Weg durch das Museum liefert eine Erfahrung<br />

der Räume und ihrer Anordnung, ihrer<br />

ehemaligen Nutzung und Geschichte, sowie<br />

Hinweise zu ihrem ehemaligen Aussehen. In<br />

der neuen Ausstellung im Mezzanin werden<br />

Informationen ü<strong>be</strong>r die Psychoanalyse und ihre<br />

Entstehung gezeigt wie ü<strong>be</strong>r die Privatperson<br />

Sigmund Freud und seine Familie. Zahlreiche<br />

Exponate – Objekte, historische Schriften und<br />

Fotografien – <strong>be</strong>leuchten die <strong>be</strong>ruflichen Stationen<br />

und biografische Facetten von Le<strong>be</strong>n und<br />

Familienalltag.<br />

ORDINATION FREUD MUSEUM PROF. DR.<br />

FREUD ÖFFNET WIEDER<br />

AB SOMMER 2020 IST DAS SIGMUND FREUD MUSEUM IN DER<br />

WIENER BERGGASSE 19 WIEDER ZU BESUCHEN: SANIERT, ERWEITERT<br />

UND BARRIEREFREI.<br />

An dieser geschichtsträchtigen Adresse<br />

wohnte Sigmund Freud mit seiner<br />

Familie 47 Jahre lang und führte seine<br />

Ordination, ehe er 1938 vor dem<br />

Nationalsozialismus fliehen musste. Neue Ausstellungspräsentationen<br />

widmen sich der umfassenden<br />

Darstellung von Le<strong>be</strong>n und Werk des<br />

Begründers der Psychoanalyse und seiner Tochter<br />

Anna, den Schicksalen seiner Familie sowie<br />

der Geschichte des Hauses. Die architektonischen<br />

Interventionen von Hermann Czech, Walter Angonese<br />

und ARTEC Architekten legen an diesem<br />

welt<strong>be</strong>rühmten Schauplatz Spuren der Geschichte<br />

frei. Erstmalig sind alle Privaträume der<br />

Freuds zugänglich e<strong>be</strong>nso wie die „erste“ Ordination<br />

im Hochparterre des Hauses. Die modernisierte<br />

Infrastruktur des Museums sorgt für eine<br />

zeitgemäße Ausstattung mit Ticketkassa, Museumsshop<br />

und Café im neu eingerichteten Foyer.<br />

Die Ausstellungsfläche wurde im Zuge des Umbaus<br />

auf circa 550 m² nahezu verdoppelt. Das gesamte<br />

Mezzanin, die Privatwohnung der Familie<br />

und die Ordinationen von Sigmund und Anna<br />

Freud bieten in einer völlig neuen Dauerausstellung<br />

umfassende Informationen, die von den<br />

historischen Entwicklungen der Psychoanalyse<br />

bis hin zur kritischen Perspektive ihrer aktuellen<br />

Anliegen reichen. In einem neuen Stiegenhaus,<br />

das die Museumsgeschoße miteinander verbindet<br />

und einen Rundgang durch alle Ausstellungsräume<br />

ermöglicht, steht die Geschichte des<br />

Hauses und die seiner Bewohnerinnen und Bewohner<br />

im Mittelpunkt.<br />

Die ehemaligen Ordinationsräume im Hochparterre<br />

werden zum Schauplatz der Kunst: Die von<br />

Joseph Kosuth initiierte Sammlung umfasst u.a.<br />

Werke von John Baldessari, Pier Paolo Calzolari,<br />

2<br />

Bildrechte: © Guenter Koenig, Sigmund Freud Privatstiftung, © qucum<strong>be</strong>r.at © Sigmund Freud Museum<br />

Die Privaträume der Familie sind Freuds Le<strong>be</strong>n<br />

als Familienvater und seinem Werdegang als<br />

junger Arzt und Neurologe gewidmet. Objekte<br />

wie frühe Krankenhausdokumente und medizinische<br />

Instrumente, a<strong>be</strong>r auch sein Reisenecessaire,<br />

Geschenke an die spätere Ehefrau Martha<br />

und weitere persönliche Gegenstände ge<strong>be</strong>n<br />

Auskunft ü<strong>be</strong>r das Familienle<strong>be</strong>n. Hier werden<br />

Schriftstücke und Handschriften aus dem Familien<strong>be</strong>sitz<br />

erstmals der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht. Die Traumdeutung steht im Zentrum<br />

des ehemaligen Schlafzimmers der Freuds –<br />

Hörstationen ermöglichen zudem eine auditive<br />

Begegnung mit Sigmund Freuds Träumen.<br />

An den Wänden werden Spuren der früheren<br />

Nutzung erkennbar freigelegt: Ursprüngliche<br />

Wand<strong>be</strong>malungen, Tapeten, Spuren von an den<br />

Mauern <strong>be</strong>festigten Teppichen bis hin zu einer<br />

Telefonleitung in Anna Freuds Schlafzimmer ge<strong>be</strong>n<br />

Zeugnis von den Raumnutzungen zu Freuds<br />

Zeiten. Ausgewählte Fotos, die Edmund Engelman<br />

1938 un<strong>be</strong>merkt von der Gestapo machen<br />

konnte, ge<strong>be</strong>n den Besucherinnen und Besuchern<br />

Aufschluss ü<strong>be</strong>r die originale Einrichtung und<br />

die Anordnung der Praxisräume vor der Flucht.<br />

Das neue Foyer im Erdgeschoss <strong>be</strong>her<strong>be</strong>rgt Ticketkassa,<br />

Museumsshop und ein Café, das Raum<br />

zum Entspannen bietet und einen kulinarischen<br />

Ausklang des Museums<strong>be</strong>suchs ermöglicht.<br />

Saniert, erweitert und neu ausgestattet bietet die<br />

Berggasse 19, eine der historisch <strong>be</strong>deutsamsten<br />

und <strong>be</strong>rühmtesten Adressen der Wiener Geistesgeschichte,<br />

ein völlig neues Museumserlebnis.<br />

FACTS<br />

SIGMUND FREUD MUSEUM<br />

STANDORT:<br />

Berggasse 19,<br />

1090 Wien<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel.: +43 (0)1 319 15 96-14<br />

Mail: office@freud-museum.at<br />

www.facebook.com/sigmundfreudmuseum<br />

www.instagram.com/sigmundfreudmuseum<br />

www.freud-museum.at<br />

5<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Täglich geöffnet (Montag - Sonntag)<br />

10:00 - 18:00 Uhr<br />

www.twitter.com/freudmuseum<br />

4<br />

90 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 91


KULTURTIPP / WIEN<br />

EMIL PIRCHAN<br />

mit Masken im Atelier,<br />

Berlin, ca. 1920<br />

EMIL PIRCHAN,<br />

Plakatentwurf (Collage),<br />

ca. 1912.<br />

EMIL PIRCHAN<br />

UNIVERSALKÜNSTLER<br />

Emil Pirchan (1884–1957)<br />

war ein Pionier des expressionistischen<br />

Bühnenbildes,<br />

a<strong>be</strong>r auch fantasiereicher<br />

Plakatgestalter, der im konkurrenzstarken<br />

Metier Wer<strong>be</strong>grafik <strong>be</strong>trächtliche<br />

Erfolge feierte. Zudem<br />

war er Kostümbildner, Designer,<br />

Buchillustrator, Autor mehrerer<br />

Künstlermonografien, Romancier,<br />

Lehrer und noch etliches mehr.<br />

Der aus Brünn stammende Sohn<br />

eines akademischen Malers zog<br />

nach seinem Architekturstudium<br />

<strong>be</strong>i Otto Wagner in Wien und einem<br />

kurzen Intermezzo in seiner Heimatstadt<br />

1908 nach München, wo<br />

er ein „Atelier für Graphik, Bühnenkunst,<br />

Hausbau, Raumkunst und<br />

Kunstgewer<strong>be</strong>“ eröffnete. Seinen<br />

Einfallsreichtum konnte der Tausendsassa<br />

auch an den späteren<br />

Wirkungsorten Berlin (1921–1932),<br />

Prag (1932–1936) und Wien (1936–<br />

1957) entfalten. Stets für Ü<strong>be</strong>rraschungen<br />

gut, schuf er um 1930<br />

den Entwurf zu einem maschinell<br />

wirkenden Theatergebäude für Südamerika,<br />

der unausgeführt blieb<br />

und bis heute Rätsel ü<strong>be</strong>r die Auftragge<strong>be</strong>r<br />

aufwirft. Die Stufenbühne<br />

– ein unter dem Begriff „Jessnersche<br />

Treppe“ <strong>be</strong>kannt gewordener Meilenstein<br />

der modernen Bühnenbildgestaltung<br />

– wäre ohne Pirchans<br />

Mitwirkung nicht denkbar gewesen.<br />

Die von Pirchan grundsätzlich<br />

ange strebte klare Strukturierung<br />

des Bühnenraumes sowie eindringliche<br />

Farbwirkungen wurzelten<br />

zweifelsohne in seiner Ar<strong>be</strong>it als<br />

Gebrauchsgrafiker. Hierzu experimentierte<br />

der Künstler <strong>be</strong>reits 1912<br />

mit geschnittenem Buntpapier. Dass<br />

die lange auf einem Dachboden in<br />

Zürich schlummernde Hinterlassenschaft<br />

Emil Pirchans vor wenigen<br />

Jahren das Tageslicht erblicken<br />

und im Frühjahr 2019 im Museum<br />

Folkwang in Essen präsentiert werden<br />

konnte, ist dem Einsatz seines<br />

Enkels Beat Steffan zu verdanken.<br />

Das Leopold Museum widmet sich<br />

nun als erste Wiener Institution<br />

dem universellen, einer breiteren<br />

Öffentlichkeit noch weitgehend<br />

un<strong>be</strong>kannten Ausnahmekünstler.<br />

Anhand von zahlreichen Objekten<br />

– darunter Mö<strong>be</strong>l, Bühnen- und<br />

Kostümentwürfe, Architekturmodelle,<br />

Plakate, Buchillustrationen<br />

oder nach eigenem Verfahren hergestellte<br />

Tunkpapiere – wird die<br />

schöpferische Bandbreite dieses<br />

wichtigen Protagonisten der mitteleuropäischen<br />

Moderne veranschaulicht.<br />

Die Ausstellung entsteht<br />

in Kooperation mit dem Museum<br />

Folkwang in Essen.<br />

FACTS<br />

LEOPOLD MUSEUM<br />

Ausstellung<br />

EMIL PIRCHAN. UNIVERSALKÜNSTLER<br />

STANDORT:<br />

MuseumsQuartier Wien<br />

Museumsplatz 1, 1070 Wien<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel.: + 43 1 525 70 1584<br />

Mail: office@leopoldmuseum.org<br />

facebook.com/LeopoldMuseum<br />

instagram.com/leopold_museum<br />

www.leopoldmuseum.org<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Täglich außer Dienstag: 10 bis 18 Uhr<br />

Donnerstag: 10 bis 21 Uhr<br />

Juni, Juli, August: täglich geöffnet!<br />

twitter.com/leopold_museum<br />

Fotos: © Sammlung Steffan / Pabst, Zürich<br />

TRACHT<br />

EINE NEUERKUNDUNG<br />

BIS 1.11.2020<br />

IM VOLKSKUNSTMUSEUM<br />

tiroler-landesmuseen.at<br />

92 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 93


KULTURTIPP / WIEN<br />

1<br />

2<br />

INSPIRATION<br />

BEETHOVEN<br />

Eine Symphonie in Bildern aus<br />

Wien 1900<br />

D<br />

ie 6. Symphonie Beethovens, die Pastorale, inspirierte<br />

1898/99 den Wiener Jugendstil maler und Klimt-Kollegen<br />

Josef Maria Auchentaller (1865–1949) zu einem monumentalen<br />

Bildprogramm für das Musikzimmer der Villa<br />

seines Schwiegervaters, des Sil<strong>be</strong>rschmuck fabrikanten Georg Adam<br />

Scheid. Das aus fünf Gemälden <strong>be</strong>stehende Ensemble stellt die erste<br />

künstlerisch-bildnerische Umsetzung aller Sätze einer Symphonie<br />

Beethovens dar und ist in der Tradition der Musikzimmer, die um<br />

1900 eine Blüte erlebte, einzigartig. Im Leopold Museum wird das<br />

Ensemble anlässlich des 250. Geburtstages Ludwig van Beethovens<br />

erstmals in Österreich rekonstruiert und die Geschichte dieses Gesamtkunstwerks<br />

im Rahmen einer Fokus-Ausstellung zur Dauerpräsentation<br />

Wien 1900. Aufbruch in die Moderne <strong>be</strong>leuchtet.<br />

Die Auseinandersetzung des aus Wien stammenden Malers,<br />

Grafikers und Schmuckdesigners Auchentaller mit dem Werk<br />

Beethovens steht idealtypisch für die Verehrung des Komponisten<br />

durch die Künstler der Wiener Secession, der sich Auchentaller<br />

<strong>be</strong>reits im Gründungsjahr anschloss. So schuf Auchentaller – als<br />

Pendant zu Gustav Klimts Beethovenfries – auch das heute verlorene<br />

Wandbild Freude, schöner Götterfunken für die dem Wahlwiener<br />

Beethoven gewidmete, <strong>be</strong>rühmte 14. Secessionsausstellung<br />

des Jahres 1902.<br />

Die Rekonstruktion des einzigartigen Bildprogramms zum<br />

Musikzimmer der Villa Scheid tritt in dieser Fokus-Ausstellung in<br />

einen facettenreichen Dialog mit Werken von Gustav Klimt, Carl<br />

Moll, Alfred Roller etc. und zeigt schlaglichtartig, wie Beethoven<br />

in der bilden den Kunst der Jahrhundertwende zur Inspirationsquelle<br />

und zum vielfältigen Bezugspunkt einer um Erneuerung<br />

und Anerkennung ringenden Wiener Moderne wurde.<br />

(1) JOSEF MARIA AUCHENTALLER, Elfenreigen (nach Beethovens Pastorale-Symphonie,<br />

1. Satz), 1898/99, Öl auf Leinwand (2) Fotomontage des Beethoven-Musikzimmers der<br />

Villa Scheid, 1898/99 Andreas Maleta, aus der Victor & Martha Thonet Sammlung,<br />

Galerie punkt 12.<br />

FACTS<br />

LEOPOLD MUSEUM<br />

Ausstellung INSPIRATION BEETHOVEN<br />

EINE SYMPHONIE IN BILDERN AUS WIEN 1900<br />

STANDORT:<br />

MuseumsQuartier Wien<br />

Museumsplatz 1, 1070 Wien<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel.: + 43 1 525 70 1584<br />

Mail: office@leopoldmuseum.org<br />

facebook.com/LeopoldMuseum<br />

instagram.com/leopold_museum<br />

www.leopoldmuseum.org<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Täglich außer Dienstag: 10 bis 18 Uhr<br />

Donnerstag: 10 bis 21 Uhr<br />

Juni, Juli, August: täglich geöffnet!<br />

twitter.com/leopold_museum<br />

Fotos: © amp, Andreas Maleta Press & Publication, Wien, 2020<br />

94 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 95


KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />

Tu felix Austria...<br />

zeichne!<br />

2 3<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

EINE ZEICHNERISCHE KÜR ZU 25 JAHRE EU-MITGLIEDSCHAFT IM KARIKATURMUSEUM KREMS<br />

38 KARIKATURIST/INNEN UND 160 PRESSEZEICHNUNGEN AUS ÜBER 20 VERSCHIEDENEN ZEITUNGEN UND<br />

MAGAZINEN WERDEN IN DER NEUEN AUSSTELLUNG “TU FELIX AUSTRIA… ZEICHNE! 25 JAHRE ÖSTERREICH<br />

IN DER EU” IM KARIKATURMUSEUM KREMS GEZEIGT.<br />

THOMAS WIZANY,<br />

Europa und (bald) der Ochs,<br />

2018<br />

4<br />

(1) ASTRID LANGER, Genormt, 2019 (2) MANFRED DEIX, Geht mit dem Verbot, den Begriff<br />

Käsekrainer zu verwenden, ein Stück österreichischer Identität verloren?, 2012<br />

(3) GERHARD HADERER, EU, 12. 6. 1999 (4) RUDOLF ANGERER, Europa unter einen Hut <strong>be</strong>kommen,<br />

undatiert.<br />

K<br />

ünstler/innen wie Bruno Ha<strong>be</strong>rzettl,<br />

Margit Krammer, Michael Pammes<strong>be</strong>rger,<br />

Erich Sokol, Thomas Wizany,<br />

Manfred Deix oder Gerhard<br />

Haderer regen mit ihren Beobachtungen zum<br />

Thema 25 Jahre Mitgliedschaft in der EU<br />

zum Schmunzeln, a<strong>be</strong>r auch zum Nachdenken<br />

an. Seit 1995 ist Österreich Mitglied der<br />

Europäischen Union. Eine Vielfalt an Karikaturen<br />

und Editorial Cartoons österreichischer<br />

Pressezeichner/innen <strong>be</strong>gleiteten den Weg<br />

Österreichs in die EU. Sie thematisieren exemplarisch<br />

Meilensteine der vergangenen 25<br />

Jahre Mitgliedschaft und bieten Diskussions<strong>be</strong>iträge<br />

zu aktuellen und zukünftigen europäischen<br />

Themen.<br />

1<br />

Karikaturen sind unverzichtbar für den öffentlichen<br />

Diskurs, weil sie meinungs- und<br />

<strong>be</strong>wusstseinsbildend wirken und politische<br />

Ansichten <strong>be</strong>einflussen. Für die Ausstellung<br />

wurden Werke von Karikaturist/innen versammelt,<br />

die die mit der EU verbundenen<br />

Ängste und Erwartungen, Skandale und Hoffnungen,<br />

Wünsche und Herausforderungen<br />

gekonnt in politische Kommentare verpacken.<br />

So finden sich im Museum Karikaturen<br />

zur „immerwährenden Neutralität“, zum<br />

umstrittenen Thema des Transitverkehrs, zu<br />

den Vor<strong>be</strong>halten der österreichischen Landwirtschaft,<br />

zur „EU als Melkkuh“, zur Rinderseuche<br />

BSE, zum Verlust der „österreichischen<br />

Identität“ oder zur Ü<strong>be</strong>rregulierung in<br />

Bildrechte: © Landessammlungen Niederösterreich, Christoph Fuchs, Thomas Wizany, Christian Redtenbacher<br />

der EU. Durch die Schau wird unter anderem<br />

deutlich, wie sehr wir uns mit dem europäischen<br />

Einigungsprojekt im Kreise drehen:<br />

nationale Interessen „unter einen Hut <strong>be</strong>kommen“?<br />

Schon früh zeichnete Rudolf Angerer<br />

den großen europäischen Hut, den sich<br />

die damaligen Staats- und Regierungschefs,<br />

ähnlich wie ihre heutigen Kolleg/innen, nur<br />

widerstre<strong>be</strong>nd aufsetzten.<br />

Karikaturen eignen sich hervorragend, um<br />

komplizierte Vorgänge und politische Zusammenhänge<br />

auf den Punkt zu bringen. Ihre verschiedenen<br />

Ausformungen bis hin zur Online<br />

Satire nehmen innerhalb der westlichen Medienlandschaft<br />

wichtige Kontrollfunktionen<br />

wahr. Losgelöst von der Geschichte erlangen<br />

die Karikaturen etwas Zeitloses und ge<strong>be</strong>n<br />

pointierte und erhellende Einblicke in Österreichs<br />

Weg in die EU. Die Schau dokumentiert<br />

nicht nur die große stilistische Bandbreite,<br />

sondern auch die zeichnerische Vielfalt in der<br />

österreichischen Presse.<br />

FACTS<br />

KARIKATURMUSEUM KREMS<br />

Ausstellung<br />

Tu felix Austria… zeichne! 25 Jahre Österreich in der EU<br />

LAUFZEIT:<br />

Die Ausstellung ist noch bis<br />

31. Jänner 2021 zu sehen<br />

AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />

Museumsplatz 3,<br />

3500 Krems an der Donau<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel. +43 2732 90 80 10<br />

Mail: office@kunstmeile.at<br />

facebook.com/Karikaturmuseum.Krems<br />

instagram.com/karikaturmuseumkrems<br />

www.karikaturmuseum.at<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

März – Okto<strong>be</strong>r<br />

Mo – So 10.00 – 18.00 Uhr<br />

Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />

Mo – So 10.00 – 17.00 Uhr<br />

24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />

96 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 97


KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />

Street <strong>Art</strong><br />

für das Museum<br />

1 2<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

MIT SEINEN INNOVATIVEN UND KONZEPTUELLEN ARBEITEN ZÄHLT ROBIN RHODE ZU DEN INTERESSANTESTEN<br />

KÜNSTLERN SEINER ZEIT. DIE AKTUELLE AUSSTELLUNG IN DER KUNSTHALLE KREMS ZEIGT EINE REPRÄSENTATIVE<br />

AUSWAHL VON WERKEN AUS KNAPP ZWANZIG JAHREN KÜNSTLERISCHER PRODUKTION.<br />

ROBIN RHODE,<br />

The Fountain,<br />

2014<br />

R<br />

obin Rhode inszeniert Zeichnungen und<br />

Performances aus denen eindrucksvolle,<br />

bildgewaltige Fotoserien und digitale<br />

Animationen entstehen. Sein Alleinstellungsmerkmal<br />

ist die Kombination von imaginärem<br />

und realem Raum. Der in Kapstadt geborene und in<br />

Johannesburg aufgewachsene Künstler wurde durch<br />

urbane Musik- und Jugendkulturen der südafrikanischen<br />

Städte geprägt, die sich auch in der auf den<br />

ersten Blick typisch erscheinenden Street-<strong>Art</strong>-Ästhetik<br />

widerspiegeln. Im Zentrum seiner Ar<strong>be</strong>iten steht<br />

die Kombination aus Zeichnung und Körper sowie<br />

der Wand und dem Boden als Bildträger. Aus der<br />

Interaktion der menschlichen Figur mit dem Bild<br />

entstehen imaginäre Raum- und Zeitsysteme, die<br />

in fotografischen Serien und filmischen Ar<strong>be</strong>iten<br />

festgehalten werden. Da<strong>be</strong>i steht für Rhode die Dokumentation<br />

der einzelnen Entstehungsphasen, also<br />

der künstlerische Prozess, im Vordergrund.<br />

ROBIN RHODE – (1) Delta, 2018; (2) Paradise, 2016; (3) Piano Chair, 2011.<br />

3<br />

Bildrechte: © Robin Rhode, Faruk Pinjo<br />

Gleichzeitig geht es Rhode um die historische Auseinandersetzung<br />

mit der Geschichte Südafrikas und<br />

der Coloured Communities. Er <strong>be</strong>schäftigt sich mit<br />

den Themen Rassismus, Diskriminierung und Kriminalität.<br />

Da<strong>be</strong>i spielt für Rhode die Erinnerung als<br />

metaphorische Waffe gegen das nationale Vergessen<br />

eine wesentliche Rolle. Auch die Entscheidung, im öffentlichen<br />

Raum zu agieren und dort sein Publikum<br />

zu suchen, verleiht seinen spielerisch erscheinenden<br />

Werken eine <strong>be</strong>wusst politische Komponente.<br />

In einem seiner ersten Werke (Classic Bike, 2002)<br />

zeichnet Rhode ein Fahrrad auf eine Wand. Dieses<br />

soll nicht nur an Initiationsriten aus seiner Schulzeit<br />

erinnern, in denen ältere Schüler Fahrräder<br />

auf Toilettenwände zeichneten und jüngere zur Interaktion<br />

zwangen. Es ist gleichzeitig ein diskriminierungsgeschichtlich<br />

aufgeladenes Symbol. Nach<br />

dem zweiten Weltkrieg erhielten heimkehrende<br />

weiße Soldaten als Kompensation ein Stück Land,<br />

während die nicht weißen Soldaten sich mit einem<br />

Fahrrad abfinden mussten. Ne<strong>be</strong>n der Interaktion<br />

mit dem Bildmotiv werden diese Hintergründe zu<br />

tragenden Bestandteilen einer inhaltlichen Dimension,<br />

die zum fixen Bestandteil der künstlerischen<br />

Praxis von Robin Rhode geworden ist.<br />

FACTS<br />

KUNSTHALLE KREMS<br />

Ausstellung<br />

Robin Rhode. Memory Is The Weapon<br />

LAUFZEIT:<br />

14. März 2020 bis 21. Juni 2020<br />

AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />

Museumsplatz 5,<br />

3500 Krems an der Donau<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel. +43 2732 90 80 10<br />

Mail: office@kunstmeile.at<br />

facebook.com/Kunsthalle.Krems<br />

instagram.com/kunsthalle.krems<br />

www.kunsthalle.at<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

März – Okto<strong>be</strong>r<br />

Di – So 10.00–18.00 Uhr<br />

Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />

Di – So 10.00–17.00 Uhr<br />

Montag geschlossen (außer an Feiertagen)<br />

24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />

Wegen Umbau geschlossen:<br />

22. Juni – 10. Juli 2020<br />

02. Novem<strong>be</strong>r – 20. Novem<strong>be</strong>r 2020<br />

98 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 99


KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />

MARIA LASSNIG,<br />

ohne Titel<br />

1 2<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

3<br />

DER WELT (M)EINE<br />

ORDNUNG GEBEN<br />

„DER WELT (M)EINE ORDNUNG GEBEN“ BESCHREIBT DIE SAMMEL-<br />

TÄTIGKEIT DES WIENER ANWALTS ERNST PLOIL. SEINER UMFASSENDEN<br />

KOLLEKTION WIDMET DIE 2019 ERÖFFNETE LANDESGALERIE NIEDER-<br />

ÖSTERREICH IN KREMS NUN EINE AUSSTELLUNG.<br />

Einer der programmatischen Schwerpunkte<br />

der neuen Landesgalerie<br />

Niederösterreich ist das Sammeln.<br />

Nach der Präsentation der Sammlung<br />

von Franz Hauer <strong>be</strong>fasst sich<br />

die erste Ausstellung in der Saison 2020 mit<br />

der Kollektion des Kunstsammlers Ernst Ploil.<br />

Zentraler Gedanke Ploils Sammeltätigkeit ist<br />

die Idee des Gesamtkunstwerks.<br />

Darauf aufbauend entwickelte Ploil seine<br />

Sammlung auf methodische Weise und hielt<br />

stets die Gleichwertigkeit der einzelnen Kunstgattungen<br />

im Blickfeld. Daraus entstand eine<br />

spartenü<strong>be</strong>rgreifende Sammlung österreichischer<br />

wie internationaler Kunst. Bedeutende<br />

Leihga<strong>be</strong>n an die Al<strong>be</strong>rtina, die Österreichische<br />

Galerie Belvedere oder das Leopold<br />

Museum sind eine Folge davon. Die Sammlung<br />

Ploil umfasst Mö<strong>be</strong>l, Kunstgewer<strong>be</strong>, Skulpturen,<br />

Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde,<br />

ausgehend von der Wiener Moderne der Zeit<br />

um 1900 bis zum Beginn unseres Jahrhunderts.<br />

ORDNUNG MUSS SEIN<br />

Ein erkennbarer methodischer Weg Ploils ist das<br />

Aufspüren von Gemeinsamkeiten. Von Herkunft<br />

und Alter unterschiedliche Werkgruppen <strong>be</strong>schäftigen<br />

sich mit der Untersuchung von Far<strong>be</strong><br />

und Form, von möglichen Ordnungsprinzipien.<br />

Ein weiterer Ansatz Ploils ist die Beschäftigung<br />

mit dem „grundsätzlich Gegensätzlichen“, mit<br />

Bildrechte: © Landessammlungen Niederösterreich, Faruk Pinjo<br />

dem expressiven, scheinbar Unkontrollierten<br />

wie zum Beispiel <strong>be</strong>i Arnulf Rainers „face farces“<br />

einerseits und dem nur vermeintlich kühl Gestalteten<br />

wie etwa <strong>be</strong>i Gerhard Richter. Einen<br />

dritten Untersuchungsansatz in der Sammlung<br />

bietet die symbolistische Erzählung, deren – oft<br />

versteckte – Inhalte zu spannenden Recherchen<br />

und unterschiedlichen Interpretationen führen.<br />

So „lesen“ Sammler, Museumsdirektor und<br />

Kurator etwa die in der Ausstellung vertretene<br />

„Prozession“ Egon Schieles auf drei völlig unterschiedliche<br />

Weisen, die – jede für sich – ihre<br />

Richtigkeit hat.<br />

VON SCHIELE ÜBER RAINER BIS KOKOSCHKA<br />

Ne<strong>be</strong>n namhaften österreichischen und internationalen<br />

Künstler/innen wie Kolo Moser,<br />

Maria Lassnig oder Wassily Kandinsky sammelt<br />

Ploil Werke von Egon Schiele, dessen<br />

Geburtstag sich in diesem Jahr zum 130. Mal<br />

jährt. Für die Auswahl der rund 180 Werke umfassenden<br />

Kremser Ausstellung ist der Kunsthistoriker<br />

und Kunsthändler Her<strong>be</strong>rt Giese<br />

verantwortlich. Ihn verbindet eine jahrzehntelange<br />

Freundschaft mit Ploil.<br />

(1) EGON SCHIELE, Selbstporträt mit Pfauenweste (Ausschnitt), 1911 (2) OSKAR<br />

KOKOSCHKA, Entwurf zu WW Postkarten (3) XENIA HAUSNER, Rosemaries Baby<br />

FACTS<br />

LANDESGALERIE<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Ausstellung<br />

Schiele – Rainer – Kokoschka. Der Welt (m)eine Ordnung<br />

ge<strong>be</strong>n. Sammlung Ernst Ploil. Eine Auswahl<br />

LAUFZEIT:<br />

28. März 2020 bis 28. Februar 2021<br />

AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />

Museumsplatz 1,<br />

3500 Krems an der Donau<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel. +43 2732 90 80 10<br />

Mail: office@kunstmeile.at<br />

facebook.com/lgnoe<br />

www.lgnoe.at<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

März – Okto<strong>be</strong>r<br />

Di – So 10.00–18.00 Uhr<br />

Novem<strong>be</strong>r – Februar<br />

Di – So 10.00–17.00 Uhr<br />

Montag geschlossen (außer an Feiertagen)<br />

24. & 31. Dez. sowie 01. Jänner geschlossen<br />

instagram.com/landesgalerie_noe<br />

100 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 101


Bezahlte Anzeige<br />

KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />

Kristina Sprenger, Gerhard Kasal und<br />

Christoph von Friedl in der Komödie<br />

„DAS ABSCHIEDSDINNER“<br />

Bühnen Berndorf<br />

DAS ABSCHIEDSDINNER<br />

Komödie von Stephen Delaporte & Alexandre de la Patellière<br />

Wie allen modernen Paaren mangelt es auch Oliver<br />

und Catherine, wohlha<strong>be</strong>nder Mittelstand, <strong>be</strong>rufstätig,<br />

zwei Kinder, vor allem an einem: Zeit. Um<br />

sich nicht immer wieder mit zwar langjährigen,<br />

a<strong>be</strong>r mittlerweile eher lästig gewordenen Freunden treffen zu<br />

müssen, greifen <strong>be</strong>ide die Idee eines Freundes auf: Noch einmal<br />

groß aufkochen, den <strong>be</strong>sten Wein servieren, von den guten<br />

alten Zeiten schwärmen, fertig ist das perfekte „Abschiedsdinner“<br />

für die ahnungslosen Freunde, <strong>be</strong>i denen man sich danach nie<br />

wieder melden wird. Die ersten Opfer ihrer zeitoptimierenden<br />

Maßnahmen sind Bea und Anton.<br />

A<strong>be</strong>r Anton kommt nicht nur ü<strong>be</strong>rraschend allein, er kennt<br />

auch selbst die Idee des „Abschiedsdinners“ und <strong>be</strong>merkt sehr<br />

schnell, dass ihm gerade sein eigenes serviert werden soll. Während<br />

Oliver und Catherin verzweifelt versuchen, sich aus der<br />

peinlichen Situation herauszuwinden, <strong>be</strong>ginnt Anton mit allen<br />

Mitteln um seine Freundschaft zu Oliver zu kämpfen – und<br />

bringt damit nicht nur dessen Ehe, sondern auch manch vermeintliche<br />

Wahrheit ins Wanken…<br />

Eine leichte, schwe<strong>be</strong>nde Komödie voller kluger Pointen und<br />

geistreicher Spitzen, die a<strong>be</strong>r nie die entscheidende Frage aus<br />

den Augen verliert: Was <strong>be</strong>deutet Freundschaft und wie viel sind<br />

wir <strong>be</strong>reit, in sie zu investieren?<br />

FACTS<br />

KULT-TOUR IM ZENTRUM<br />

Aufführung<br />

„Das Abschiedsdinner“<br />

STANDORT:<br />

Alexanderstraße 7,<br />

2560 Berndorf<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel.: +43 2672 822 53-43<br />

Mobil: +43 676 848 22 53 81<br />

Mail: office@buehnen-<strong>be</strong>rndorf.at<br />

www.facebook.com/BuehnenBerndorf<br />

www.buehnen-<strong>be</strong>rndorf.at<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo, Di, Mi, Fr: 8.00 – 14.00 Uhr<br />

Do: 8.00 – 13.00 Uhr<br />

Juli und August:<br />

Mo bis Fr: 8.00 – 13.00 Uhr<br />

TERMINE:<br />

Premiere: 01.10.2020<br />

02./03./08./09./10.10.2020<br />

Foto: © Andreas Tischler<br />

Wien ist eine Stadt,<br />

die zusammenhält.<br />

Rahel will, dass in der Gesellschaft mehr auf diejenigen geschaut wird, die weniger ha<strong>be</strong>n. Auch die<br />

Stadt Wien wirkt mit vielen wichtigen Leistungen der Armut entgegen – von der Gratis-Nachhilfe bis<br />

hin zu Familienurlau<strong>be</strong>n und den Summer City Camps. Für ein leiwandes Miteinander.<br />

Rahel, Künstlerin<br />

wienkuemmerts.wien.gv.at<br />

102 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 103


KULTURTIPP / NIEDERÖSTERREICH<br />

130 Jahre<br />

Ausnahmekünstler<br />

1<br />

3<br />

4 5<br />

2<br />

(1) EGON SCHIELE, Portrait eines Mannes, 1907, Privatleihga<strong>be</strong>. (2) EGON SCHIELE,<br />

Melanie Schiele, 1907, Leihga<strong>be</strong> von der Stadtgemeinde Tulln (3) Der Egon Schiele<br />

Weg (4) Egon Schieles Familie kennenlernen (5) Das Egon Schiele Geburtshaus, innen<br />

FACTS<br />

EGON SCHIELE STADT TULLN<br />

130 Jahre Ausnahmekünstler<br />

SEIT SEINER GRÜNDUNG<br />

ZUM 100. GEBURTSTAG<br />

VON TULLNS BERÜHM-<br />

TESTEM SOHN IM JAHR<br />

1990 WIDMET SICH DAS<br />

EGON SCHIELE MUSEUM<br />

IM EHEMALIGEN<br />

BEZIRKSGEFÄNGNIS<br />

VON TULLN DER<br />

BIOGRAPHIE UND<br />

DEM FRÜHWERK DES<br />

AUSNAHMEKÜNSTLERS.<br />

Sechs audiovisuelle Installationen<br />

von „ToiKoi – Erzählende Räume“<br />

<strong>be</strong>leuchten seine Le<strong>be</strong>nsstationen<br />

Tulln, Klosterneuburg, Neulengbach,<br />

Krems, Wien und Mühling.<br />

Zu hören sind da<strong>be</strong>i dank der<br />

Audio-Aufnahmen der Schiele-<br />

Forscherin Alessandra Comini aus<br />

den 1960er-Jahren die Originalstimmen seiner<br />

Schwestern Gerti und Melanie Schiele sowie seiner<br />

Schwägerin Adele Harms.<br />

Rund ein Dutzend Originalwerke werden in der<br />

sogenannten „Schatzkammer“ dieses Jahr gezeigt.<br />

Anlässlich seines 130. Geburtstags sind Werke aus<br />

seiner Akademiezeit, also aus den Jahren 1906 bis<br />

1909 zu sehen. „Gegen den Willen des Vormunds<br />

Leopold Czihaczek erkämpfte Egon Schieles Mutter<br />

die Aufnahme des erst 16-jährigen an der Akademie<br />

der Bildenden Künste“, erzählt Christian<br />

Bauer, Kurator der Ausstellung und Direktor der<br />

Landesgalerie Niederösterreich. „Sein Talent wurde<br />

dort zwar erkannt, a<strong>be</strong>r nur auf eine gestrige <strong>Art</strong><br />

im Geiste der kaiserlich-königlichen Lehre gefördert.<br />

Dass Schiele sich hier nicht verstanden fühlen<br />

konnte und seine Karriere als Anführer einer neuen<br />

Bewegung junger Künstlerinnen und Künstler<br />

geplant hatte, passt somit ins Bild eines re<strong>be</strong>llischen<br />

und ü<strong>be</strong>r alle Maßen <strong>be</strong>gabten Jugendlichen, der<br />

die Kunst der Moderne maßgeblich prägen sollte.“<br />

Bildrechte: © Stadtgemeinde Tulln, © Martina Sie<strong>be</strong>nhandl, © Daniela Holzer © NÖ Museum Betriebs GmbH, Schaar<br />

Der Egon Schiele Weg durch Tulln verbindet das<br />

Egon Schiele Museum ü<strong>be</strong>r dreizehn Stationen<br />

mit dem Egon Schiele Geburtshaus im Bahnhof<br />

von Tulln. Die als Erlebniswelt gestalteten Räumlichkeiten<br />

des Geburtshauses bieten authentische<br />

Einblicke in die <strong>be</strong>wegende Kindheit dieses Ausnahmekünstlers.<br />

Auf den Spuren des <strong>be</strong>geisterten<br />

Landschaftszeichners Egon Schiele bietet sich ein<br />

Spaziergang durch die Gartenstadt Tulln oder ein<br />

Besuch der Garten Tulln an. Smart und spielerisch<br />

ist übrigens das neue Virtulleum, mit dem<br />

die Stadtgeschichte Tullns zur virtuellen Zeitreise<br />

wird. Die Gäste der Donaustadt entdecken auf<br />

ihrer ganz persönlichen Expedition ausgewählte<br />

Orte und spannende Details zur Stadt.<br />

EGON SCHIELE MUSEUM:<br />

Donaulände 28<br />

3430 Tulln<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel: +43 (0)2272 64 570<br />

Mail: info@schielemuseum.at<br />

REGULÄRE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Dienstag bis Sonntag, sowie Feiertage<br />

10.00 – 17.00 Uhr<br />

Montag (außer Feiertag) geschlossen<br />

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN:<br />

Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat,<br />

pünktlich um 13:00 Uhr<br />

!<br />

www.facebook.com/EgonSchieleMuseum<br />

instagram.com/egonschielemuseum<br />

EGON SCHIELE GEBURTSHAUS:<br />

Bahnhofstraße 69<br />

Stiege 1/Top 3<br />

3430 Tulln<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel. +43 (0)2272 690 135<br />

Mail: stadtamt@tulln.gv.at<br />

REGULÄRE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Täglich 9:00 - 20:00 Uhr (Apr - Okt),<br />

bzw. 9:00 - 17:00 Uhr (Nov - März)<br />

Aufgrund der aktuellen Einschränkungen im Kultur<strong>be</strong>trieb <strong>be</strong>achten Sie<br />

bitte die Öffnungszeiten der Häuser auf den entsprechenden Websites.<br />

schielemuseum.at / schiele-geburtshaus.at<br />

104 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 105


KULTURTIPP / OBERÖSTERREICH<br />

1 2<br />

3<br />

BRUCKNERHAUS LINZ<br />

BRUCKNERHAUS-INTENDANT DIETMAR KERSCHBAUM HAT ALLEN GRUND ZUR FREUDE. DAS<br />

INTERNATIONALE BRUCKNERFEST LINZ SCHREIBT EINEN HISTORISCHEN BESUCHERREKORD.<br />

B<br />

rucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum hat allen<br />

Grund zur Freude. Mit einer Auslastung von 88,1<br />

Prozent konnte das Internationale Brucknerfest Linz<br />

2019 nicht nur um 21 Prozent gegenü<strong>be</strong>r dem Vorjahr<br />

stark zulegen, diese 88,1 Prozent <strong>be</strong>deuten zugleich einen<br />

Besucherrekord in der 45-jährigen Geschichte des Festivals.<br />

„Die Neupositionierung des Brucknerfestes war mir von Anfang<br />

an ein großes Anliegen“, sagt Dietmar Kerschbaum, „und<br />

wie diese Zahlen <strong>be</strong>legen, ist sie vollauf gelungen. Das Brucknerfest<br />

muss mehr sein als nur eine gewisse Anzahl <strong>be</strong>liebig<br />

programmierter Konzerte. Der Namensge<strong>be</strong>r Bruckner muss<br />

erkennbar im Zentrum stehen. Von ihm gehen wir aus, doch<br />

<strong>be</strong>leuchten wir jedes Jahr andere Aspekte seines Schaffens.“<br />

Im ersten Jahr von Dietmar Kerschbaums Intendanz thematisierte<br />

das Brucknerfest die musikalischen Wurzeln seines Namensge<strong>be</strong>rs.<br />

Im Vorjahr <strong>be</strong>gleitete es Bruckner <strong>be</strong>i seinem Aufbruch in<br />

neue sinfonische Welten. „Heuer lautet das Motto Kontroverse –<br />

Bruckner und seine Zeitgenossen“, erzählt Dietmar Kerschbaum.<br />

Dietmar Kerschbaum, Intendant des Brucknerhauses, präsentiert <strong>be</strong>im Internationalen<br />

Brucknerfest Linz auch 2020 wieder heimische und internationale<br />

Top-Stars der Klassikszene.<br />

Fotos: © R. Newman, Volker, W. Kerschbaummayr (Fotostudio Heinrich), Gregor Hohen<strong>be</strong>rg (Sony Music Entertainment), C. Fel<strong>be</strong>r<br />

„Ausgehend von der Rivalität zwischen Bruckner und Brahms,<br />

deren Werke in vielen unserer Konzerte aufeinanderprallen,<br />

zeichnet das Brucknerfest 2020 zugleich ein musikalisches Porträt<br />

Wiens im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, wo diese<br />

Kontroverse <strong>be</strong>sonders heftig ausgetragen wurde.“ Zwei Parteien<br />

standen sich gegenü<strong>be</strong>r, <strong>be</strong>ide hatten Beethoven zum Vorbild,<br />

doch waren sie unterschiedlicher Auffassung, wie mit dessen<br />

Er<strong>be</strong> umzugehen sei. Während die sogenannten Neudeutschen<br />

um Liszt, Berlioz und Wagner in der Programmsinfonie bzw.<br />

im Musikdrama die musikalische Zukunft sahen, lehnten ihre<br />

Gegner die „Vertonung“ außermusikalischer Inhalte strikt ab.<br />

Musik sei nichts anderes als eine „tönend <strong>be</strong>wegte Form“ verkündete<br />

etwa Wiens Kritikerpapst Eduard Hanslick. Die Vertreter<br />

dieser Richtung ho<strong>be</strong>n Brahms als Gallionsfigur auf ihr Schild.<br />

„Das Brucknerfest 2020 wird zeigen, dass die Fronten nicht so<br />

eindeutig verliefen, wie man vielleicht annehmen würde“, erklärt<br />

Dietmar Kerschbaum. „So wie Brahms hat nämlich auch Bruckner<br />

Sinfonien ohne Bezug auf außermusikalische Inhalte komponiert.<br />

Doch hatte er sich spätestens mit seiner 3. Sinfonie als<br />

Bewunderer Wagners zu erkennen gege<strong>be</strong>n, weshalb er als dessen<br />

Parteigänger galt.“<br />

Wie schon in den letzten <strong>be</strong>iden Jahren bietet Dietmar Kerschbaum<br />

auch heuer heimische und internationale Top-Stars der<br />

Klassikszene auf, darunter das Bruckner Orchester Linz unter<br />

Markus Poschner, den Senkrechtstarter Pietari Inkinen, der im<br />

Sommer mit Wagners Ring in Bayreuth debütieren wird, Mauro<br />

Peter, den Tamino der diesjährigen Salzburger Festspiele,<br />

oder Thomas Quasthoff, der mit einem Jazzprogramm zu hören<br />

sein wird. „Ganz <strong>be</strong>sonders freue ich mich, dass Christoph<br />

von Dohnányi, der Doyen unter den großen Dirigenten in der<br />

Stiftsbasilika St. Florian das Deutsche Requiem von Brahms<br />

dirigieren wird. Konzerte wie diese machen das Internationale<br />

Brucknerfest Linz unverwechselbar.“<br />

(1) PETER MAURO (2) CHRISTOPH VON DOHNANYIA (3) THOMAS QUASTHOFF<br />

FACTS<br />

BRUCKNERHAUS LINZ<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Septem<strong>be</strong>r bis Juni:<br />

Mo. bis Fr. 10:00–18:00 Uhr<br />

Samstag 10:00–13:00 Uhr<br />

Juli & August:<br />

Mo. bis Fr. 10:00–13:00 Uhr<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel.: +43 732 7612-0<br />

Mail: brucknerhaus@liva.linz.at<br />

www.brucknerhaus.at<br />

STANDORT:<br />

Untere Donaulände 7,<br />

4010 Linz<br />

TERMINE:<br />

Internationales Brucknerfest Linz 2020<br />

“Kontroverse – Bruckner und<br />

seine Zeitgenossen”<br />

4. Septem<strong>be</strong>r. bis 11. Okto<strong>be</strong>r 2020<br />

www.brucknerfest.at<br />

106 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 107


KULTURTIPP / SALZBURG<br />

1 2<br />

3<br />

(1 & 2) Schuhe und Kleid von Anna Netrebko für<br />

ihre Rolle der Violetta Valéry in Giuseppe Verdis<br />

La traviata (2005, Großes Festspielhaus) (3) Modell<br />

zum Neuen Festspielhaus (Großes Festspielhaus)<br />

100 Jahre Salzburger<br />

WELTTHEATER<br />

IM JAHR 1920 BEGANN DIE GESCHICHTE, DIE SALZBURG ZU EINER DER KULTURELL<br />

WICHTIGSTEN STÄDTE WELTWEIT WERDEN LIESS. DEM 100-JÄHRIGEN JUBILÄUM<br />

DER SALZBURGER FESTSPIELE WIDMET SICH DIE LANDESAUSSTELLUNG „GROSSES<br />

WELTTHEATER“ IM SALZBURG MUSEUM.<br />

S<br />

chon ab Ende April gibt das Salzburg<br />

Museum in der Neuen Residenz<br />

Einblicke in die Geschichte,<br />

Gegenwart und Zukunft der welt<strong>be</strong>rühmten<br />

Salzburger Festspiele.<br />

Ne<strong>be</strong>n der künstlerischen und kulturellen<br />

Entwicklung des <strong>be</strong>deutenden Kulturfestivals<br />

zeigt die Ausstellung auch den historischen,<br />

politischen und wirtschaftlichen Kontext der<br />

Entwicklung der Stadt Salzburg.<br />

LEBENDIGE FESTIVALGESCHICHTE<br />

Der Ü<strong>be</strong>rzeugung Max Reinhardts folgend,<br />

dass sich der Sinn eines Theaterstücks erst<br />

im intensiven Austausch mit dem Publikum<br />

erfüllen kann, ist die Exposition als Bühnenstück<br />

in mehreren Kapiteln angelegt.<br />

Das Herzstück stellt da<strong>be</strong>i das zweite Kapitel<br />

in der edlen Max-Gandolph-Bibliothek<br />

dar. Dieses Kapitel – das „Archiv“ – erzählt<br />

die 100-jährige Festspielgeschichte anhand<br />

von 100 verschiedenen Objekten wie Fotos,<br />

Film- und Tondokumenten, Requisiten und<br />

vielem mehr. Ein weiteres Kapitel verwandelt<br />

die Kunsthalle des Salzburg Museum während<br />

der gesamten Laufzeit der Ausstellung<br />

von 25. April bis zum 31. Okto<strong>be</strong>r in eine<br />

Bühne. Besonders im Festspielsommer des<br />

heurigen Jahres dient diese als Aufführungsort,<br />

wo Menschen, die eng in Verbindung mit<br />

den Salzburger Festspielen stehen, zu Wort<br />

kommen. Geplant sind außerdem kuratierte<br />

Filmprogramme, Gesprächsrunden, Modeschauen<br />

sowie ein umfangreiches Kinderund<br />

Jugendprogramm.<br />

EINE STADT FEIERT<br />

Im Jubiläumsjahr gibt es in Salzburg a<strong>be</strong>r<br />

noch mehr zu erle<strong>be</strong>n. Von 25. Mai bis 1.<br />

Bildrechte: © Tourismus Salzburg GmbH © Salzburg Museum/Bianca Würger<br />

Juni steht <strong>be</strong>i den Salzburger Festspielen<br />

Pfingsten Gaetano Donizettis Oper „Don<br />

Pasquale“ im Zentrum des Geschehens. Das<br />

DomQuartier wiederum <strong>be</strong>gibt sich mit der<br />

Ausstellung „Ü<strong>be</strong>rall Musik!“ ab 28. Juni auf<br />

Entdeckungsreise durch 200 Jahre Salzburger<br />

Musikgeschichte und macht somit deutlich,<br />

warum gerade Salzburg zur Festspielstadt<br />

geworden ist. Den Höhepunkt erreichen die<br />

Feierlichkeiten mit dem Beginn der Festspiele<br />

im Sommer. Erstmals wird ein Bogen ü<strong>be</strong>r die<br />

Musikveranstaltungen gespannt, die Salzburg<br />

ganzjährig zur Festspielstadt machen: Nicht<br />

nur „Jedermann“ oder Mozarts „Zau<strong>be</strong>rflöte“<br />

zählen zu den Programmhighlights, sondern<br />

auch Ü<strong>be</strong>rnahmen der Opernproduktionen<br />

der Mozartwoche, der Osterfestspiele und<br />

der Pfingstfestspiele. Kunst und Kultur wird<br />

der breiten Öffentlichkeit zeitgleich auch<br />

<strong>be</strong>im kostenlosen Open-Air-Festival Siemens<br />

Fest>Spiel>Nächte mit Videopräsentationen<br />

vergangener Produktionen und aktueller<br />

Neuinszenierungen zugänglich gemacht.<br />

FACTS<br />

SALZBURG MUSEUM<br />

NEUE RESIDENZ<br />

Ausstellung<br />

Großes Welttheater – 100 Jahre Salzburger Festspiele<br />

LAUFZEIT:<br />

25. April 2020 bis 31. Okto<strong>be</strong>r 2020<br />

AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />

Mozartplatz 1<br />

5010 Salzburg<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel. +43-662-62 08 08-700<br />

Mail: office@salzburgmuseum.at<br />

www.facebook.com/Salzburg.Museum<br />

www.instagram.com/salzburg_museum<br />

www.salzburgmuseum.at<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Montag bis Sonntag 9 bis 17 Uhr<br />

Schließtage:<br />

1. Novem<strong>be</strong>r, 24. und 25. Dezem<strong>be</strong>r<br />

108 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 109


KULTURTIPP / TIROL<br />

Goethes Italienische Reise<br />

- Eine Hommage an ein Land, das es niemals gab -<br />

JOSEF GROIS,<br />

Ansicht Innsbrucks von der<br />

Weiherburg Richtung Südwesten,<br />

um 1830, Öl auf Leinwand<br />

O<br />

livenhaine und saftige<br />

Orangen, ewige Sonnenstunden<br />

und delikater<br />

Wein – die Sehnsucht<br />

nach dem sorglosen,<br />

heiteren Italien ist größer<br />

denn je. Dort, so scheint es, kann man<br />

dem tristen Ar<strong>be</strong>itsalltag entfliehen. So ging<br />

es wohl auch Johann Wolfgang von Goethe,<br />

als er sich im 18. Jahrhundert von Weimar aus<br />

auf eine „Italienische Reise“ <strong>be</strong>gab. Mit seinem<br />

Buch, das er vor mehr als 200 Jahren verfasste,<br />

löste er nördlich der Alpen eine Italiensehnsucht<br />

aus, die bis heute reicht. Was er in Italien<br />

wahrnahm, war jedoch nur das, was er <strong>be</strong>reits<br />

erwartet hatte: Anstatt der trostlosen Situation<br />

in dem politisch zersplitterten Land <strong>be</strong>schrieb<br />

er die endlosen Strände und das vielversprechende<br />

„dolce far niente“. Wie diese Erwartungen<br />

und die her<strong>be</strong>n Erfahrungen in der<br />

mediterranen Realität in Konflikt geraten, dem<br />

widmet sich ab Mai eine Sonderausstellung im<br />

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. „Wir<br />

bringen das ‚Land, wo die Zitronen blühn‘ nach<br />

Innsbruck und hinterfragen zugleich, wie die<br />

künstlerische Darstellung und die italienische<br />

Wirklichkeit zueinander stehen“, so Direktor<br />

Mag. Dr. Peter Assmann. Gezeigt werden u.<br />

a. Goethes eigene Zeichnungen, die die Eindrücke<br />

des Dichters unmittelbar darstellen,<br />

<strong>be</strong>eindrucke Werke von Johann Heinrich Wilhelm<br />

Tisch<strong>be</strong>in bis Michael Wutky, imposante<br />

Skulpturen wie die 1,75 Meter hohe „Juno Ludovisi“,<br />

Grafiken wie jene von Johann Peter<br />

Denifle sowie zeitgenössische Fotografien von<br />

Barbara Klemm und Gianni Berengo Gardin.<br />

Zusätzlich zur Hauptausstellung im Ferdinandeum<br />

findet im Juli und August 2020 eine Ausstellung<br />

in Kooperation mit dem Museo Alto<br />

Garda in Riva del Garda statt.<br />

ITALIEN, EIN LAND HEITERER IDYLLE<br />

Wie Goethes Reise zeigt, entstand das idealisierte<br />

Italien nicht erst mit dem aktuellen<br />

Massentourismus. Schon im 18. Jahrhundert<br />

war Italien als ein Ziel der Sehnsucht <strong>be</strong>kannt.<br />

Sogar das paradiesisch dargestellte griechische<br />

Arkadien, das in der Ü<strong>be</strong>rmittlung mit seiner<br />

eigentlichen Landschaft im Zentrum der Peloponnes<br />

weniger zu tun hatte als mit dem<br />

fantastischen Bild von Idylle, Hirten und<br />

Nymphen, wurde auf Italien umgewälzt. Der<br />

römische Dichter Vergil schrieb den Mythos<br />

in seinen Hirtengedichten nieder. Gleichzeitig<br />

verortete er diese a<strong>be</strong>r in seiner eigenen Heimat<br />

in O<strong>be</strong>ritalien. Italien wurde zum „Arkadien“,<br />

zum Sehnsuchts- und Zufluchtsort der<br />

Bildrechte: © Tiroler Landesmuseen © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien © Belvedere, Wien<br />

Künstler aus dem Norden. Man meinte, hier<br />

das echte Arkadien gefunden zu ha<strong>be</strong>n. Eher<br />

wurde es a<strong>be</strong>r durch künstlerische Darstellungen<br />

wie Gedichte oder Bilder kreiert.<br />

Auch Goethe <strong>be</strong>rief sich in seinem Motto „Auch<br />

ich in Arkadien“, das seine Reise <strong>be</strong>gleitete, selbst<br />

auf diese Legende. Er, der allzu viel <strong>be</strong>schäftigte<br />

Minister, entfloh dem Hof in Weimar, um in Italien<br />

als Künstler wieder neue Schaffenskraft zu<br />

finden. Im Septem<strong>be</strong>r 1786 zog er los und war<br />

mehr als eineinhalb Jahre lang bis nach Neapel<br />

und Sizilien unterwegs. Verschriftlicht hat<br />

er seine Erfahrungen erst 25 Jahre später – in<br />

einem Tagebuch, das keine Reisereportage ist,<br />

sondern das Erlebte glättet und harmonisiert.<br />

VON WEIMAR IN DIE „HEILE WELT“<br />

Goethes Italienische Reise <strong>be</strong>gann im Septem<strong>be</strong>r<br />

1786 in Goethes Heimatort Weimar.<br />

Er selbst wurde sogleich Teil einer Inszenierung,<br />

die die gesamte Reise lang anhalten<br />

sollte. Zu den wohl <strong>be</strong>kanntesten dieser Inszenierungen<br />

gehört das Gemälde „Goethe in<br />

der Campagna“, das in der Ausstellung in jener<br />

Version zu sehen ist, die sich jahrzehntelang im<br />

Goethe-Haus <strong>be</strong>funden hat. Von Johann Heinrich<br />

Wilhelm Tisch<strong>be</strong>in geschaffen, wurde es<br />

später vielfach kopiert. Sogar Andy Warhol ließ<br />

sich davon Jahrhunderte später zu einer Ar<strong>be</strong>it<br />

inspirieren. Allerdings war die Reise nicht nur<br />

ein fröhliches Unternehmen, der deutsche<br />

Dichter hatte mit zahlreichen Schwierigkeiten<br />

zu kämpfen. Anstatt einen Schnellzug oder<br />

Inlandsflug zu buchen musste er damals auf<br />

eine Kutsche zurückgreifen. Die holprige Reise<br />

auf schlechten Straßen war mühsam und<br />

gefährlich, die Ü<strong>be</strong>rnachtungs-Möglichkeit<br />

zweifelhaft. Nicht zuletzt musste auch finanziell<br />

vorgesorgt werden. Goethe war in dieser<br />

Hinsicht in privilegierter Stellung, da er durch<br />

seinen Fürsten mit ausreichend Geld versehen<br />

war, und damit – im Gegensatz zu anderen<br />

Reisenden seiner Zeit – sein eigener Herr sein<br />

konnte. Allerdings gab es in den zahlreichen<br />

italienischen Fürstentümern keine einheitliche<br />

Währung, weshalb die Münzen ständig<br />

gewechselt werden mussten. Ü<strong>be</strong>r diesen Aufwand<br />

<strong>be</strong>klagte sich Goethe ausdrücklich.<br />

ITALIEN DURCH DIE BRILLE DER KUNST<br />

Auch als interessierter und unvoreingenommener<br />

Beobachter nahm Goethe die Eindrücke<br />

dieser Italienischen Reise immer durch die<br />

Brille der Kunst wahr. Um den Leserinnen und<br />

Lesern seine Eindrücke <strong>be</strong>sser zu vermitteln,<br />

<strong>be</strong>zog er sich immer wieder auf Maler und deren<br />

Gemälde, die ihm vergleichbar erschienen.<br />

Wichtig waren da<strong>be</strong>i vor allem niederländische<br />

Künstler, die schon im 17. Jahrhundert das<br />

Italienbild geprägt hatten. In der Ausstellung<br />

ist etwa Michael Wutkys imposantes Gemälde<br />

ü<strong>be</strong>r den Ausbruch des Vesuvs zu sehen,<br />

den er so darstellte wie ihn Goethe schilderte.<br />

Und das, obwohl zwischen den <strong>be</strong>iden künstlerischen<br />

Ar<strong>be</strong>iten keine Verbindung <strong>be</strong>steht.<br />

FACTS<br />

TIROLER LANDESMUSEUM<br />

FERDINANDEUM<br />

Ausstellung Goethes Italienische Reise,<br />

Eine Hommage an ein Land, das es niemals gab<br />

LAUFZEIT:<br />

15. Mai bis 30. August 2020<br />

AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />

Museumstraße 15,<br />

A-6020 Innsbruck<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel: +43 512 594 89-111<br />

Mail: info@tiroler-landesmuseen.at<br />

(im Uhrzeigersinn) FRANZ<br />

XAVER HORNÖCK, Porträt<br />

Angelika Kauffmann, 1804,<br />

Öl auf Leinwand; MICHELE<br />

MARIESCHI, die Ponte del<br />

Canareggio, 1742, Öl auf<br />

Leinwand; FRANZ EDMUND<br />

WEIROTTER, Landschaft mit<br />

Staffage, um 1765, Öl auf<br />

Leinwand; MICHAEL WUTKY,<br />

der Ausbruch des Vesuvs<br />

ü<strong>be</strong>r den Golf von Neapel<br />

gesehen (Abschnitt), um<br />

1780, Öl auf Leinwand; JA-<br />

KOB PHILIPP HACKERT, der<br />

große Wasserfall von Tivoli<br />

<strong>be</strong>i Rom (Abschnitt),<br />

1790, Öl auf Leinwand.<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Di-So: 10-18 Uhr<br />

Bibliothek:<br />

Di-Fr: 10-17 Uhr<br />

www.tiroler-landesmuseen.at<br />

facebook.com/TirolerLandesmuseen<br />

instagram.com/tirolerlandesmuseen<br />

110 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 111


KULTURTIPP / KÄRNTEN<br />

1 2 3 4<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

6<br />

5<br />

Deix erar<strong>be</strong>itete in ü<strong>be</strong>rspitzter Typologie ein<br />

Charakterbild des Österreichers – ü<strong>be</strong>rzeichnet<br />

und auf die Spitze getrie<strong>be</strong>n, wie es der<br />

Karikatur und ihrem oft <strong>be</strong>ißendem Humor<br />

eigen ist. Manfred Deix wies mit seinem Bild<br />

des typischen Österreichers durch Jahrzehnte<br />

auf gesellschaftliche Schwachstellen und Fehler<br />

hin. Seine Karikaturen können mit als<br />

Motor gesellschaftlicher Veränderungen, einer<br />

anderen Wahrnehmung der eigenen Vergangenheit<br />

und Identität ausgemacht werden<br />

und sind somit auch für eine Veränderung<br />

des kollektiven Selbstbildes verantwortlich.<br />

Manfred Deix trifft<br />

WERNER BERG<br />

MANFRED DEIX TRIFFT<br />

WERNER BERG - ZWEI<br />

KÜNSTLER MIT GENIALEM<br />

BLICK FÜR EIGENHEITEN<br />

UND BESONDERHEITEN<br />

IHRER MITMENSCHEN<br />

HABEN SICH AN IHRER<br />

HEIMAT - OB SATIRISCH<br />

ODER MITFÜHLEND -<br />

LEBENSLANG<br />

ABGEARBEITET, MIT<br />

UNVERWECHSELBAREN<br />

MENSCHENBILDERN<br />

UNSERE VORSTELLUNG<br />

GEPRÄGT UND EIN BILD<br />

ZEITGESCHICHTE<br />

HINTERLASSEN.<br />

Die Gegenü<strong>be</strong>rstellung der charakteristischen<br />

Menschendarstellungen<br />

von Manfred Deix<br />

und Werner Berg soll zeigen,<br />

wie einerseits Eigentümlichkeiten<br />

und Besonderheiten<br />

eines Menschenschlages einer<br />

<strong>be</strong>stimmten Region ihren künstlerischen<br />

Niederschlag finden, wie es a<strong>be</strong>r auch möglich<br />

ist, nationalistischer Selbstherrlichkeit,<br />

bösartigen Chauvinismus und bornierter<br />

Verklemmtheit durch ü<strong>be</strong>rspitzte Darstellung<br />

eine klare Absage zu erteilen. Anhand<br />

des schmalen Grates zwischen Typologie und<br />

Karikatur sollen zentrale Fragen von Gruppenidentitäten<br />

bildhaft erörtert werden.<br />

Nach so viel Leid, mit dem die nationalen<br />

Konflikte nach den <strong>be</strong>iden Weltkriegen und<br />

die Schrecken des Nationalsozialismus für<br />

die Menschen Südkärntens erinnernd oft verbunden<br />

sind, muss es möglich sein, mit einem<br />

Augenzwinkern auf vermeintlich „völkische“<br />

Eigenheiten zu blicken.<br />

Absichtlich unernst, widersetzt sich die Ausstellung<br />

dem Wunsch, Menschen wie auch Kunstwerke<br />

zu kategorisieren, sie nationalistischen<br />

Normen unterzuordnen. Zahlreiche Ölbilder,<br />

Holzschnitte, Aquarelle, Zeichnungen und<br />

Skizzen Werner Bergs von den späten 1920er<br />

bis frühen 1980er Jahren zeigen eine Vielzahl<br />

von Menschen, die im Abstimmungsgebiet gelebt<br />

ha<strong>be</strong>n und wohl auch an der Volksabstimmung<br />

im Jahre 1920 teilgenommen ha<strong>be</strong>n. So<br />

werden uns deren Le<strong>be</strong>n und Eigenart künstlerisch<br />

vor Augen geführt.<br />

Anhand von Werner Bergs Le<strong>be</strong>nslauf kann<br />

die Frage der Wählbarkeit einer Identität,<br />

wie auch einer Heimatregion, exemplarisch<br />

aufgezeigt werden.<br />

Bildrechte: Abbildung 1,2 © Marietta Deix, Abbildung 6 © Landessammlungen NÖ, Abbildungen 3,4,5 © Bildrecht Wien<br />

Die Gegenü<strong>be</strong>rstellung zeigt, welch großartiger<br />

Zeichner von Menschen Manfred Deix<br />

war und eröffnet gleichzeitig eine neue Sichtweise<br />

auf den tiefgründigen, durchaus an die<br />

Karikatur grenzenden Humor vieler Ar<strong>be</strong>iten<br />

Werner Bergs.<br />

Die Ausstellung wird - in Zusammenar<strong>be</strong>it<br />

mit Marietta Deix, sowie dem Karikaturmuseum<br />

Krems - von Dr. Harald Scheicher kuratiert<br />

und findet im Rahmen der Kärntner<br />

Landesausstellung „CARINTHIja 2020-100<br />

Jahre Kärntner Volksabstimmung, Zeitreisen<br />

und Perspektiven“ statt.<br />

Großflächige Fassadengestaltungen in der Innenstadt<br />

von Bleiburg mit Motiven von Manfred<br />

Deix und Werner Berg erweitern die Ausstellung<br />

in den öffentlichen Raum.<br />

Der Skulpturengarten des Museums zeigt<br />

„Sprachbilder“ von Werner Hofmeister. Dieser<br />

setzt sich seit Jahren mit dem Wechselverhältnis<br />

von Bild und Text auseinander. Buchsta<strong>be</strong>n,<br />

Laute, Ausrufe, Symbole werden zum Bild<br />

umgebaut, als Stempel, als Wortzeile oder als<br />

Wortwagen, in Eisen geschnitten.<br />

(1) MANFRED DEIX, das Jahr der Jagdunfälle (2) MANFRED DEIX, Tirol (3) WERNER BERG, Jäger,<br />

1932 (4) WERNER BERG, Schweinemarkt, 1934 (5) WERNER BERG, Bauer, 1947 (6) MANFRED<br />

DEIX, Gentechnologie in der Landwirtschaft, 1998<br />

FACTS<br />

WERNER BERG MUSEUM<br />

BLEIBURG | PLIBERK<br />

Ausstellung<br />

Manfred Deix trifft Werner Berg<br />

LAUFZEIT:<br />

01. Mai bis 31. Okto<strong>be</strong>r 2020<br />

AUSSTELLUNGSSTANDORT:<br />

10. Okto<strong>be</strong>r Platz 4<br />

A-9150 Bleiburg<br />

INFORMATIONEN:<br />

Tel: 04235 2110-27<br />

Mail: bleiburg.museum@ktn.gde.at<br />

www.werner<strong>be</strong>rg.museum<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

1. Mai bis 31. Okto<strong>be</strong>r 2020<br />

Di-So: 10-18 Uhr<br />

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG:<br />

Donnerstag, 30. April 2020<br />

pünktlich um 19 Uhr<br />

112 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 113


KULTURTIPP / KÄRNTEN<br />

WOLFSBERG<br />

KULINARIK-KULTURMARKT ALS ORT DER<br />

BEGEGNUNG. JEDEN SAMSTAG WIRD DER<br />

WOLFSBERGER HOHE PLATZ ZUM MARKT-<br />

PLATZ. DER „KUKUMA-KULINARIK.KULTUR.<br />

MARKT” KONZENTRIERT SICH AUF EIN<br />

ABWECHSLUNGSREICHES SORTIMENT<br />

KULINARISCHER SPEZIALITÄTEN UND<br />

REGELMÄSSIGER KULTURELLE LIVE-ACTS.<br />

(OBEN) Menschengetümmel am <strong>be</strong>liebten Kulinarik-<br />

Kulturmarkt in Wolfs<strong>be</strong>rg. (LINKS & UNTEN) Der<br />

Glaskünstler Günther Sil<strong>be</strong>r<strong>be</strong>rger <strong>be</strong>i der Fertigung<br />

einer Glaskugel.<br />

Mit der architektonischen Neugestaltung <strong>be</strong>kam der Hohe<br />

Platz in Wolfs<strong>be</strong>rg seine historisch dokumentierte und<br />

traditionelle Rolle als Zentrum der Bezirkshauptstadt<br />

wieder zurück. Vor allem a<strong>be</strong>r sorgte die Umgestaltung für einen<br />

Neu<strong>be</strong>ginn des Hohen Platzes als Ort der Begegnung.<br />

neug<br />

mehr<br />

er<br />

Einheitlich gestaltete Marktstände, jeden Monat ein kultureller<br />

Live-Act, gemütliche Sitzgelegenheiten und die Möglichkeit, kulinarische<br />

Spezialitäten vor Ort zu genießen, schaffen ein attraktives<br />

Marktambiente. Im laufenden Jahr hat die Flaniermeile am<br />

Hohen Platz noch einige <strong>be</strong>sondere Höhepunkte zu bieten, so eine<br />

Sommerbühne mit Konzertspektakel am 6. Juni, das Kulinarikfest<br />

„Hopfen und Malz“ am 12. Septem<strong>be</strong>r, „In vino veritas“-Weinverkostungen<br />

am 3. Okto<strong>be</strong>r und der Adventzau<strong>be</strong>r am 28. Novem<strong>be</strong>r.<br />

HOCHWERTIGE GLASKREATIONEN IM HISTORISCHEN AMBIENTE<br />

In einem Innenhof der Wolfs<strong>be</strong>rger Altstadt, direkt am historischen<br />

Hohen Platz, gestaltet und produziert der gebürtige Tiroler<br />

Glaskünstler Günther Sil<strong>be</strong>r<strong>be</strong>rger mit seiner Partnerin Gabriele<br />

Rogner verschiedenste hochwertige Glas-Kreationen mit<br />

<strong>be</strong>sonderen Charme. In ihrem Atelier bieten die <strong>be</strong>iden Künstler<br />

unter anderem auch Workshops an, speziell gestaltet für alle<br />

Altersgruppen. Die Werkstatt <strong>be</strong>findet sich im 600 Jahre alten,<br />

architektonisch <strong>be</strong>merkenswerten ehemaligen Sudhaus der alten<br />

Wolfs<strong>be</strong>rger Bierbrauerei Moser und versteht sich als „offenes<br />

Haus“, in dem Besucher jederzeit willkommen sind. Selbstverständlich<br />

fertigt Günther Sil<strong>be</strong>r<strong>be</strong>rger auch Glasobjekte nach individuellem<br />

Kundenwunsch an, die sich als Dekorationsstücke<br />

oder Präsente <strong>be</strong>sonderer Beliebtheit erfreuen.<br />

FACTS<br />

STADT WOLFSBERG<br />

KULINARIK-KULTURMARKT:<br />

Hoher Platz,<br />

9400 Wolfs<strong>be</strong>rg<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Jeden Samstag von 9 bis 14 Uhr<br />

www.facebook.com/kukumawolfs<strong>be</strong>rg<br />

www.kukuma.at<br />

ATELIER SILBERBERGER:<br />

Altes Sudhaus am Hohen Platz 1,<br />

9400 Wolfs<strong>be</strong>rg<br />

KONTAKT:<br />

+43 (0)664 2738235<br />

Bildrechte: © Stadt Wolfs<strong>be</strong>rg, © Rene Knabl<br />

MUSEEN erforschen –<br />

Kultur hautnah erle<strong>be</strong>n.<br />

Die vier Museen der Wien Holding – das Mozarthaus<br />

Vienna, das Kunst Haus Wien, das Jüdische Museum<br />

Wien und das Haus der Musik – machen Kunst und Kultur<br />

auf eine ganz <strong>be</strong>sondere Weise erlebbar. Tickets erhältlich<br />

<strong>be</strong>i www.wien-ticket.at oder direkt <strong>be</strong>i den Museen.<br />

www.wienholding.at<br />

wecken.<br />

114 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 115


ART TOPIC<br />

116 AQ FRÜHJAHR 2020<br />

www.art-quarterly.com

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