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Art Quarterly - Luxury can be Art

Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.

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ART TOPIC<br />

INTERNATIONAL<br />

BERLIN<br />

Der lustvolle Blick einer ü<strong>be</strong>rsättigten<br />

Gesellschaft in den Abgrund, der<br />

morbide Reiz zwischen Thanatos und<br />

Eros sind Themenfelder in der Kunst,<br />

die Ende des 19. Jahrhunderts<br />

ins<strong>be</strong>sondere im <strong>be</strong>lgischen Symbolismus<br />

ihren Ausdruck fanden. Die<br />

groß angelegte Sonderausstellung<br />

„Todessehnsucht und Dekadenz“ in<br />

der Alten Nationalgalerie widmet sich<br />

dieser in den 1880er-Jahren entstandenen<br />

Kunstströmung mit Brüssel als<br />

einem Hauptzentrum.<br />

www.smb.museum<br />

Die Alte Nationalgalerie in Berlin zeigt eine<br />

umfangreiche Sonderausstellung mit ü<strong>be</strong>r 150<br />

Leihga<strong>be</strong>n aus internationalen Sammlungen und<br />

den wichtigsten Museen Belgiens.<br />

Todessehnsucht und Dekadenz<br />

Bild: © Jean Delville, Porträt der Madame Stuart Merill - Mysteriosa, Detail, 1892 © Musées royaux des Beaux-<strong>Art</strong>s de Belgique, Bruxelles / J. Geleyns - <strong>Art</strong> Photography<br />

Bilder: © Isa<strong>be</strong>lla Stewart Gardner Museum, Boston © Victoria and Al<strong>be</strong>rt Museum © The Estate of Francis Bacon, U. Edelmann © RMFAB, Brussels, J. Geleyns<br />

TIZIAN, Raub der Europa, 1559–62, Öl auf Leinwand , 178 × 205 cm<br />

LIEBE, LUST UND TOD<br />

NATIONAL GALLERY, LONDON: TIZIANS EPISCHE SERIE<br />

GROSSFORMATIGER MYTHOLOGISCHER GEMÄLDE, BEKANNT ALS<br />

“POESIE”, WIRD ZUM ERSTEN MAL SEIT DEM SPÄTEN 16. JAHRHUNDERT<br />

IM KOMMENDEN MÄRZ VOLLSTÄNDIG ZUSAMMENGEFÜHRT.<br />

D<br />

ie zwischen 1551 und 1562<br />

gemalte „Poesie“ gehört zu<br />

den originellsten visuellen Interpretationen<br />

des klassischen<br />

Mythos der frühen Neuzeit<br />

und ist aufgrund ihrer reichhaltigen, ausdrucksstarken<br />

Darstellung ein Prüfstein ​in<br />

der Geschichte der europäischen Malerei.<br />

Alle Bilder drehen sich um Lust und Lie<strong>be</strong>,<br />

sowie ihre Früchte und Gefahren. Die<br />

mythologischen Szenen verbinden Tizians<br />

<strong>be</strong>merkenswertes Talent als Künstler<br />

und Geschichtenerzähler und halten<br />

somit Momente von hohem Drama fest:<br />

eine tödliche Begegnung, eine <strong>be</strong>schämende<br />

Entdeckung oder eine hastige<br />

Entführung.<br />

In diesen Gemälden manipuliert Tizian gekonnt<br />

Öl und Far<strong>be</strong>, um einen schillernden<br />

Effekt zu erzielen; so gelingt ihm das Erfassen<br />

von leuchtendem Fleisch, üppigen<br />

Stoffen, Wasser und Reflexion sowie atmosphärischen,<br />

fast verzau<strong>be</strong>rten Landschaften.<br />

Seine Figuren zeigen sehr menschliche<br />

und zuordenbare Gefühle wie Euphorie,<br />

Besorgnis, Schuld, Ü<strong>be</strong>rraschung, Scham,<br />

Verzweiflung, Angst und Terror.<br />

Die Werke zeigen Geschichten aus der<br />

klassischen Mythologie, die hauptsächlich<br />

aus den „Metamorphosen“ des römischen<br />

Dichters Ovid stammen. Weil er sie als visuelle<br />

Entsprechungen zur Dichtung <strong>be</strong>trachtete,<br />

nannte Tizian sie „Poesie“. Er destillierte<br />

in ihnen das Wissen ü<strong>be</strong>r Malerei und<br />

visuelles Geschichtenerzählen, das er ü<strong>be</strong>r<br />

fünf Jahrzehnte als Künstler erwor<strong>be</strong>n hatte,<br />

um in ihnen einige seiner tiefgreifendsten<br />

Aussagen zur menschlichen Leidenschaft<br />

und Irrationalität, sowie zu Lie<strong>be</strong> und Tod,<br />

zu schaffen. Die Serie wurde von Philip II<br />

von Spanien in Auftrag gege<strong>be</strong>n, der Tizian,<br />

höchst ungewöhnlich, einen offenen Auftrag<br />

zur Auswahl seiner Themen erteilte.<br />

Briefe zwischen Tizian und Philip zeigen,<br />

dass er die „Poesie“ so konzipiert hatte, dass<br />

diese zusammen, in einem einzigen Raum,<br />

ausgestellt werden soll. Da Philip jedoch im<br />

Laufe ihrer Entstehung ständig den Wohnsitz<br />

wechselte, ist es unwahrscheinlich, dass<br />

der Schirmherr einen <strong>be</strong>stimmten Ort für<br />

die Gruppe im Sinn hatte. Die Bilder sind<br />

ein Parade<strong>be</strong>ispiel für einen großen Künstler,<br />

der stets weiter wächst und seine künstlerische<br />

Weitsicht in seinen älteren Jahre<br />

vertieft und perfektioniert.<br />

LONDON<br />

Der Kimono ist ein ikonisches<br />

Kleidungsstück und wird oft als<br />

traditionell, unveränderlich und<br />

zeitlos angesehen, jedoch widerspricht<br />

die Ausstellung im V&A<br />

Museum dieser Auffassung. Sie<br />

enthüllt dessen Einfluss auf Pop<br />

Stars von David Bowie bis Björk,<br />

sowie untersucht die <strong>Art</strong> und Weise,<br />

wie Designer wie Issey Miyake, John<br />

Galliano oder Alexander McQueen<br />

ihn neu interpretiert ha<strong>be</strong>n.<br />

KIMONO: KYOTO TO CATWALK<br />

Ausstellung im V&A MUSEUM<br />

WWW.VAM.AC.UK<br />

FRANKFURT<br />

Nahezu ein Jahrzehnt nach<br />

Eröffnung der Gartenhallen wird<br />

die Sammlung Gegenwartskunst im<br />

Städel Museum zum ersten Mal<br />

vollkommen neu präsentiert.<br />

Ar<strong>be</strong>iten aus verschiedenen<br />

Schulen, Stilen und Gruppen<br />

eröffnen ü<strong>be</strong>rraschende Vergleiche,<br />

Blickwinkel und Sichtachsen<br />

zwischen der unmittelbaren<br />

Gegenwart und ihren Wurzeln in<br />

den zurückliegenden Jahrzehnten.<br />

ZURÜCK IN DIE GEGENWART<br />

Ausstellung im ST ÄDEL MUSEUM<br />

WWW-STAEDELMUSEUM.DE<br />

14 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR 2020 AQ 15

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