Art Quarterly - Luxury can be Art
Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.
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ART INTERVIEW<br />
Die Salzburger<br />
Festspiele sind als<br />
Gesamtphänomen<br />
immer nur in diesem<br />
Austausch mit der<br />
Bevölkerung und der<br />
Stadt zu verstehen.<br />
Das ist letztlich auch<br />
der große historische<br />
Glücksfall.<br />
Die Salzburger Festspiele ha<strong>be</strong>n schon bislang in vielen<br />
Beiträgen, Symposien und Publikationen eine hohe Verantwortung<br />
im Umgang mit der eigenen Institutionsgeschichte<br />
zum Ausdruck gebracht. Das wird auch in dieser Ausstellung<br />
deutlich und sichtbar – in vielen Themen, vor allem a<strong>be</strong>r<br />
auch als kuratorische Haltung.<br />
Man sagt ja häufig, dass die Festspiele in den vergangenen<br />
100 Jahren Salzburg geprägt hätten, ha<strong>be</strong>n auch<br />
die Salzburger die Festspiele geprägt? Wenn ja, wie<br />
würden sie dies <strong>be</strong>schrei<strong>be</strong>n?<br />
Die Salzburger Festspiele sind als Gesamtphänomen immer<br />
nur in diesem Austausch mit der Bevölkerung und der Stadt<br />
zu verstehen. Das ist letztlich auch der große historische<br />
Glücksfall. Die Stadt als Bühne hat die Festspiele auch in<br />
dieser ganz <strong>be</strong>sonderen Form in das Le<strong>be</strong>n Salzburgs und<br />
die Gesellschaft eingeschrie<strong>be</strong>n.<br />
Was sind die absoluten Höhepunkte der Ausstellung,<br />
welche Objekte erfüllen Sie als Kurator dieser Jahrhundertausstellung<br />
auch persönlich mit Stolz?<br />
Kuratorisch war es zunächst ein wunderbarer Dialog mit Margarethe<br />
Lasinger von den Salzburger Festspielen. Dieser Austausch<br />
und so viel ü<strong>be</strong>r die Festspiele lernen zu können, erfüllt mich mit<br />
Freude. Und ich hoffe, dass die Gäste der Ausstellung e<strong>be</strong>n auch<br />
diese Begeisterung insgesamt spüren können. Das würde mich<br />
mehr als stolz – und zwar einfach glücklich machen.<br />
Sind Sie selbst ein treuer Besucher der Salzburger Festspiele?<br />
Was war die letzte Bühnenproduktion, die Sie<br />
persönlich nachhaltig <strong>be</strong>eindruckt hat?<br />
Ich lie<strong>be</strong> den Sommer in Salzburg und die Salzburger Festspielzeit<br />
- und jede Saison hat ihre ganz persönlichen Höhepunkte.<br />
Eine Erinnerung ist für mich <strong>be</strong>sonders stark – das<br />
war die schauspielerische Leistung von Sandra Hüller und<br />
Jens Harzer <strong>be</strong>i der Penthesilea von Kleist 2018.<br />
Wie hoch schätzen Sie den Anteil an touristischen Besuchern<br />
der Ausstellung ein und was sind Ihre Erwartungen<br />
an die Besucherzahlen dieser Ausstellung?<br />
Wir wollen viele Menschen aus Nah und Fern und aus ganz<br />
unterschiedlichen Altersgruppen erreichen. Das ist unser Ziel!<br />
Denken Sie, dass diese Ausstellung auch das Salzburg<br />
Museum mehr in den Fokus der Besucherströme rücken<br />
wird? Was sind Ihre Pläne für das Haus nach diesem<br />
Großprojekt?<br />
Für uns ist es <strong>be</strong>reits die dritte Landesausstellung seit 2016 und<br />
wir sehen, dass wir als Salzburg Museum e<strong>be</strong>n auch Teil der<br />
großen Erzählung Salzburgs sind. In diesem Sinne legen wir<br />
auch die kommenden Programmü<strong>be</strong>rlegungen in unserem<br />
Haus an, um zu zeigen, was Salzburg einzigartig macht.<br />
Könnten Sie unseren Lesern kurz Ihren bisherigen Werdegang<br />
skizzieren, der Sie hier an das Salzburg Museum<br />
brachte? Wo sehen Sie sich in 2030?<br />
Ich bin seit 2012 Direktor des Salzburg Museum und war zuvor<br />
Leiter der Landesgalerie Linz und projektorientierter Kurator<br />
für verschiedene nationale und internationale Ausstellungshäuser.<br />
Seit 1996 lehre ich an Universitäten und Hochschulen<br />
in Österreich und Deutschland – von 2008 bis 2017 auch als<br />
Universitätsprofessor für Kunstgeschichte an der Kunstuniversität<br />
Linz. Seit 2010 zudem als Honorarprofessor für Kunstwissenschaften<br />
an der Katholisch Theologischen Universität Linz.<br />
Bildrechte: © Salzburg Museum, www.salzburgmuseum.at<br />
74 AQ FRÜHJAHR 2020 www.art-quarterly.com<br />
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FRÜHJAHR 2020 AQ 75