10.01.2024 Aufrufe

beruf & bildung hannover 2023 - Sonderveröffentlichung der HAZ/NP

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

6 <strong>beruf</strong> & <strong>bildung</strong><br />

Aus<strong>bildung</strong>, Studium<br />

o<strong>der</strong> Duales Studium?<br />

Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Aus<strong>bildung</strong>srichtungen<br />

Das Ende <strong>der</strong> Schulzeit ist auch<br />

gleichzeitig wie<strong>der</strong> ein Neuanfang.<br />

Was hält sie bereit, in welche Richtung<br />

geht es? Was passiert, wenn man sich<br />

falsch entscheidet? Kein Wun<strong>der</strong>, dass die<br />

Entscheidung nicht leichtfällt. Welche Vorund<br />

Nachteile haben eine Aus<strong>bildung</strong>, ein<br />

Studium o<strong>der</strong> ein Duales Studium?<br />

Aus<strong>bildung</strong><br />

Auszubildende starten ab dem ersten Tag<br />

praktisch durch und sammeln direkt die<br />

ersten Berufserfahrungen. Ein großes Pro-<br />

Argument ist natürlich, dass man während<br />

<strong>der</strong> Aus<strong>bildung</strong> bereits Gehalt bekommt.<br />

Außerdem gibt es eine hohe Chance auf<br />

eine Übernahme in dem Betrieb, in dem<br />

man gelernt hat. Eine Aus<strong>bildung</strong> ist ebenso<br />

eine solide Basis für ein anschließendes<br />

Studium, um wissenschaftliche Perspektiven<br />

<strong>der</strong> Branche zu vertiefen. Während und<br />

nach <strong>der</strong> Lehre gibt es auch zahlreiche<br />

Möglichkeiten von Zusatzqualifikationen.<br />

Dennoch muss man sich bewusstmachen,<br />

dass eine Aus<strong>bildung</strong> weniger Freiheiten<br />

als ein Studium bietet. Ebenso ist ein Auslandsaufenthalt<br />

nicht so einfach möglich.<br />

Die Bezahlung muss nicht, kann aber eventuell<br />

schlechter sein, wenn man nicht studiert<br />

hat. Das hängt meist von <strong>der</strong> Branche<br />

ab. Dazu zählen auch die geringeren Aufstiegschancen.<br />

Studium<br />

Das Studentenleben soll die beste Zeit im<br />

Leben sein, so hört man. Partys in <strong>der</strong> Woche,<br />

Vorlesungen erst ab 12 Uhr – die Gestaltung<br />

des Alltags ist sehr flexibel. Außerdem<br />

gibt es zig Studiengänge, zwischen<br />

denen man auswählen kann. Dabei muss<br />

<strong>der</strong> spätere Beruf nicht immer zwingend<br />

dem genauen Studiengang entsprechen.<br />

Durch das Setzen von verschiedenen<br />

Schwerpunkten wird das Berufsfeld zwar<br />

eingegrenzt, ist aber dennoch größer als bei<br />

einer Aus<strong>bildung</strong>. Obwohl Studierende<br />

viele Vergünstigungen durch ihr Semesterticket<br />

bekommen, muss man auch die Kosten<br />

für die Studienbeiträge und die Lernmaterialien<br />

sehen. Wenn man zusätzlich<br />

noch eine Wohnung o<strong>der</strong> eine WG bezahlen<br />

muss, sind auch Nebenjobs keine Seltenheit.<br />

So studiert man tagsüber und arbeitet oft<br />

nachmittags o<strong>der</strong> abends, um sich das Studentenleben<br />

zu finanzieren. Um in Regelstudienzeit<br />

zu studieren, steht man häufig<br />

unter einem enormen Leistungsdruck. Hat<br />

man dann einen Bachelor- o<strong>der</strong> gar einen<br />

Masterabschluss, garantiert einem das<br />

noch lange keinen Job. Berufserfahrung ist<br />

bei den meisten Arbeitgebern gewünscht<br />

und muss nach dem Studium erstmal gesammelt<br />

werden. Dafür sind Volontariate<br />

und Traineeships beson<strong>der</strong>s für Berufseinsteiger<br />

zu empfehlen.<br />

Rat und Hilfe bei <strong>der</strong> Orientierung: Auf <strong>der</strong> 32. <strong>beruf</strong> & <strong>bildung</strong> dreht sich alles um Aus<strong>bildung</strong> und Studium.<br />

Foto: Barlag Messen<br />

Duales Studium<br />

Praxisphasen und Studentenleben vereint –<br />

und obendrein gibt es gleich zwei Abschlüsse.<br />

Man bekommt ein Gehalt, die<br />

Übernahmechancen sind gut und die kleinen<br />

Studiengruppen erleichtern das Lernen<br />

in <strong>der</strong> Uni. Allerdings sind die Theoriephasen<br />

mit hoher Arbeitsbelastung verbunden.<br />

Es gibt keine Semesterferien, son<strong>der</strong>n<br />

nur die Urlaubstage des Unternehmens. In<br />

kurzer Zeit müssen wissenschaftliche Elemente<br />

gelernt werden und wenige Wochen<br />

später in Klausuren abrufbar sein. Das Studentenleben<br />

eines Nicht-Dualis ist somit<br />

ein vollkommen an<strong>der</strong>es. Außerdem ist <strong>der</strong><br />

Tätigkeitsbereich durch die Stelle im Betrieb<br />

genau vorgegeben, weshalb es keine<br />

zusätzliche Schwerpunkt-Wahl gibt. Merkt<br />

man nach ein paar Monaten, dass die Entscheidung<br />

für ein Duales Studium nicht die<br />

richtige war, so ist es schwierig aus dem<br />

Vertragsverhältnis mit dem Lehrbetrieb zu<br />

kommen.<br />

Warum ist „LINKEDIN“ für<br />

Young Professionals wichtig?<br />

Anton Lapin, LINKEDIN-COACH, gibt Antworten<br />

Anton Lapin: „LinkedIn bietet als<br />

Social-Media-Plattform viele<br />

Vorteile. Du kannst dich inspirieren<br />

lassen, Wissen sammeln, sinnvolle Beziehungen<br />

knüpfen und dich sogar<br />

selbst vermarkten. Egal, was Du tust,<br />

es gibt einen Weg, wie LinkedIn Dir<br />

bei deiner Karriere helfen kann!<br />

Social-Media-Plattformen werden<br />

nicht mehr nur zum Knüpfen von<br />

Freundschaften genutzt, son<strong>der</strong>n sie<br />

verbinden Menschen auf <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt, um sich persönlich und <strong>beruf</strong>lich<br />

weiterzuentwickeln. Als Young Professional<br />

ist es sehr vorteilhaft, sich bei<br />

LinkedIn zurechtzufinden. Man muss<br />

es nicht jeden Tag nutzen, aber wenn<br />

man es pflegt, kann es sich lohnen.<br />

Hier sind drei <strong>der</strong> Gründe, warum LinkedIn<br />

gerade für Young Professionals<br />

wichtig ist.“<br />

1. Vernetze Dich mit Menschen<br />

in allen Bereichen<br />

LinkedIn ist eine großartige Plattform<br />

für die Vernetzung! Nehmen wir an,<br />

Du interessierst dich für eine bestimmte<br />

Aufgabe. So kannst Du jemanden<br />

ausfindig machen und kontaktieren,<br />

die diese Position <strong>der</strong>zeit innehat und<br />

ihr alle Fragen stellen, die Du hast.<br />

Menschen teilen gerne ihre Erfahrungen<br />

und Du kannst eine bedeutsame<br />

Beziehung zu ihnen aufbauen. Biete<br />

ihnen an, sie zum (Zoom-)Kaffee einzuladen!<br />

Ich weiß aus erster Hand, dass jemand<br />

ein Praktikum bekommen hat,<br />

Foto: Pixabay<br />

indem er sich an den Geschäftsführer<br />

gewandt hat. Ein Versuch kann nicht<br />

schaden, und Du kannst sogar neue<br />

Möglichkeiten für dich selbst schaffen.<br />

2. Verbindung mit<br />

Personalvermittlern<br />

Viele Personalvermittler nutzen LinkedIn,<br />

um qualifizierte Bewerber zu<br />

finden. Personalvermittler suchen<br />

über das LinkedIn-Konto nach bestimmten<br />

Kandidaten mit entsprechenden<br />

Fähigkeiten. Deine Berufserfahrung,<br />

Deine Fähigkeiten und<br />

Aus<strong>bildung</strong> auf LinkedIn zu veröffentlichen,<br />

wird helfen, eine Stelle<br />

zu finden.<br />

Es werden sich Leute mit Stellenangeboten<br />

an Dich wenden. Dieser Service<br />

ist für Dich kostenlos! Wenn Du,<br />

wie viele Absolventen, auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach einem Job bist, solltest Du dein<br />

Profil stets auf dem neuesten Stand<br />

halten.<br />

3. Branchenkenntnisse<br />

Über LinkedIn ist es einfach, über<br />

Neuigkeiten und Trends in <strong>der</strong> Branche<br />

auf dem Laufenden zu bleiben. Du<br />

kannst Personen folgen, die Beiträge<br />

über die Branche veröffentlichen. So<br />

bleibst Du immer auf dem Laufenden.<br />

Du kannst diese Informationsdrehscheibe<br />

auch nutzen, um mehr über<br />

an<strong>der</strong>e Branchen zu erfahren und dein<br />

Wissen auch zu erweitern. Ich finde oft<br />

wirklich interessante Artikel, die mich<br />

zum Nachdenken über etwas anregen,<br />

das ich vorher nie in Betracht gezogen<br />

hätte.<br />

3 Fragen an Stephan Schickedanz, Ausbil<strong>der</strong> bei Holcim<br />

Die Holcim (Deutschland) GmbH ist ein großer Baustoffhersteller,<br />

<strong>der</strong> Produkte wie Zement, Gesteinskörnungen und<br />

Transportbeton fertigt. Hier sind rund 2.100 Menschen an<br />

über 150 Standorten in Deutschland sowie in den Nie<strong>der</strong>landen<br />

beschäftigt. Stephan Schickedanz ist seit 18 Jahren Aus<strong>bildung</strong>smeister<br />

für Elektrotechnik. Auf <strong>der</strong> <strong>beruf</strong> & <strong>bildung</strong><br />

findet man ihn am Holcim-Stand Nr. 29.<br />

Wie finden junge Menschen ihre Passion – also die richtige<br />

Aus<strong>bildung</strong> o<strong>der</strong> das passende Studium?<br />

Stephan Schickedanz: Eine „Passion“ sollte man natürlich<br />

finden, bevor man die Schule verlässt. Dazu dient klassisch<br />

das Praktikum, egal ob von <strong>der</strong> Schule organisiert o<strong>der</strong> freiwillig.<br />

Sehr hilfreich sind natürlich Hobbys, die nicht aus<br />

„Freunde treffen“ o<strong>der</strong> „Gaming“ bestehen. Dabei ist es egal,<br />

ob man ein Musikinstrument spielt o<strong>der</strong> sich aktiv in einem<br />

Sportverein einbringt.<br />

Gibt es ein paar einfache Tipps, wie man sich von an<strong>der</strong>en<br />

Bewerbern abhebt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt?<br />

Stephan Schickedanz: Da ich technischer Ausbil<strong>der</strong> bin,<br />

möchte ich ein Beispiel dafür nennen: Mich hat ein Bewerber<br />

beeindruckt, <strong>der</strong> zum Vorstellungsgespräch Bil<strong>der</strong> von seinem<br />

selbstgebauten Pocketbike mitbrachte. Seitdem rate<br />

ich Schülern dazu, Bil<strong>der</strong> von dem zu machen, was sie geleistet<br />

o<strong>der</strong> gebaut haben und zu einem Gespräch mitzubringen.<br />

Was macht eine gute Aus<strong>bildung</strong> aus und worauf können<br />

Azubis bestehen?<br />

Stephan Schickedanz: Eine gute Aus<strong>bildung</strong> zeichnet sich<br />

durch einen vertrauensvollen und respektvollen Umgang<br />

miteinan<strong>der</strong> aus. Neben einer guten Ausstattung und kompetenten<br />

Ausbil<strong>der</strong>n dürfen Auszubildende verlangen, wertschätzend<br />

anhand eines detaillierten Aus<strong>bildung</strong>splans<br />

durch die Aus<strong>bildung</strong> begleitet zu werden.<br />

Ansprechpartner finden: Ins Gespräch kommen mit Unternehmen<br />

und Hochschulen.<br />

Foto: Barlag Messen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!