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aktuell - ÖBB - Landwirtschaft

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BBL <strong>aktuell</strong><br />

Deutsche<br />

Bahn-<strong>Landwirtschaft</strong><br />

Ab sofort nur neue Drucksorten verwenden! Seite -1- / April 2011<br />

"Alte" Drucksorten (DrS 17a und 17b - Mitgliedsblätter)<br />

können vom Verband nicht mehr akzeptiert werden<br />

und werden zurückgewiesen!<br />

Mehr im Blatterinnen<br />

Information Nr. 01/2011 - April 2011<br />

BBL<br />

BBL<br />

Werte Kolleginnen und Kollegen,<br />

liebe Mitglieder!<br />

<strong>aktuell</strong><br />

<strong>aktuell</strong><br />

Informationsblatt für Funktionäre und<br />

Mitglieder der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong><br />

Wieder ist ein Jahr ins Land gezogen und<br />

der lange, kalte Winter ist endgültig vorbei.<br />

Die Arbeit - aber auch die Erholung - im Kleingarten<br />

kann wieder beginnen. Auch heuer<br />

wieder wird in der Arbeit des Verbandes die<br />

Bestandssicherung der BBL-Gartenflächen<br />

im Mittelpunkt der Bemühungen stehen. In<br />

den nächsten Tagen schon werden mit den<br />

Vertretern von <strong>ÖBB</strong>-Immobilien für die Bundesländer<br />

Wien und Niederösterreich intensive<br />

Gespräche hinsichtlich weiterer Anpachtungsmöglichkeiten<br />

aufgenommen<br />

werden. BBL-<strong>aktuell</strong> wird Sie auf dem Laufenden<br />

halten.<br />

Verschiedene Themen, die aus den Statuten<br />

und der Geschäftsordnung herrühren,<br />

bilden einen wichtigen Inhalt dieses Informationsblattes.<br />

Insbesondere wird auch näher<br />

auf die Thematik der Unterpachtverträge,<br />

deren Laufzeiten und deren Vergebührung<br />

eingegangen. Auch die Ruhezeiten in den<br />

Kleingärten und die Tierhaltung - immer "beliebte"<br />

Gesprächsstoffe bei manchen Hauptversammlungen<br />

- werden näher beleuchtet.<br />

Die von vielen immer wieder gerne gelesene<br />

nähere Befassung mit Pflanzen runden<br />

diese BBL-<strong>aktuell</strong> ab.<br />

Selbstverständlich muss auch Zeit sein, für<br />

ein wenig Humor auf der Seite 7, wobei der<br />

Titel "Nicht ganz ernst gemeint" treffend ist,<br />

denn nur ganz wenige Kleingärtner agieren<br />

so.......................................<br />

Verband der<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong><br />

aus dem Inhalt:<br />

• aus erster Hand<br />

• Personalien<br />

• Ehrung Peter Maschek<br />

• Rückgabe von Flächen an die <strong>ÖBB</strong><br />

• Neue Drucksorten verwenden<br />

• BBL-Ehrungsuhren<br />

• Unterpachtverträge - Laufzeiten,<br />

Vergebührung<br />

• Ruhezeiten in Kleingärten<br />

• kurz notiert<br />

• Tierhaltung im Kleingarten<br />

• Bauwerke und Bauausführungen<br />

• Oleander<br />

• Gundermann und Insektenhotel<br />

• Ein frohes Osterfest<br />

Frühling im Kleingarten<br />

Wenn endlich die kalten und nassen Wintermonate vorüber sind, zieht es uns mit<br />

den ersten Sonnenstrahlen hinaus in den Garten. Was wir dort vorfinden, hängt<br />

natürlich auch stark davon ab, wie fleißig wir im Herbst waren oder ob wir vielleicht<br />

im Herbst von einem plötzlichen Kälteeinbruch und dauerhaft schlechtem Wetter<br />

überrascht wurden, was ja in unseren Breitengraden leider keine Seltenheit ist.<br />

Der erste Blick gilt im Frühjahr immer unseren Pflanzen. Haben sie den Winter<br />

schadlos überlebt oder müssen wir nach einem besonders kalten Winter feststellen,<br />

dass einige unserer Lieblingspflanzen dem Frost zum Opfer gefallen sind?<br />

Hat man die Gartenpflanzen jedoch ausreichend für den Winter geschützt, kann<br />

man sich bereits sehr früh an den ersten Frühlingsblühern erfreuen - das Gartenjahr<br />

ist nun endlich eingeläutet! Ein schönes und gutes Gartenjahr wünscht Ihnen<br />

sehr herzlich der Verband der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong>.


Seite -2- / April 2011<br />

aus erster Hand<br />

Präsident<br />

Reg. Rat Stefan Maschl<br />

"Kinder, wie die Zeit vergeht", möchte<br />

man fast sagen, denn ehe man sich's<br />

versieht, ist schon wieder ein Vierteljahr<br />

seit Jahresbeginn vergangen, ohne dass<br />

man es im Trubel des täglichen Arbeitsablaufes<br />

bemerkt hat. Schon werden<br />

wieder Urlaubspläne für den Sommer<br />

geschmiedet und auch die Arbeit im<br />

Kleingarten hat mit dem Einsetzen wärmerer<br />

Temperaturen wieder voll eingesetzt.<br />

Und manchmal, wenn man von jemand<br />

anderen an gewissen Geschehnisse erinnert<br />

wird, merkt man es doch, wie rasend<br />

schnell die Zeit von dannen zieht.<br />

So ging es mir vor Kurzem, als mich<br />

mein geschätzter Vorgänger, Adi Pfann,<br />

anrief und mich gratulierte. "Du bist heute<br />

auf den Tag genau 10 Jahre Verbandspräsident",<br />

sagte er nicht ohne Schmunzeln.<br />

Ich hielt kurz inne und dachte:<br />

Schon 10 Jahre und vorher sieben Jahre<br />

als Verbandsschriftführer und vorher<br />

als Bearbeiter für die BBL in der vormaligen<br />

Generaldirektion der <strong>ÖBB</strong> ab dem<br />

Jahr 1986............ Zeit, wo bist du hingekommen!<br />

Auch der Verband und seine Funktionäre<br />

sind "in die Jahre gekommen". Sowohl<br />

in die Jahre als Verbandsfunktionär,<br />

als auch in die Jahre des Lebensalters.<br />

Wir stehen nunmehr etwa in der Mitte<br />

der Funktionsperiode als gewählte Funktionäre<br />

des Verbandes und einige Kolleginnen<br />

und Kollegen haben sehr deutlich<br />

bereits jetzt deponiert, dass sie für<br />

eine neue Funktionsperiode aus Altersgründen<br />

nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />

Neben unseren täglichen Arbeiten<br />

im Verband werden wir uns daher der<br />

Herausforderung stellen müssen, den<br />

Verband sowohl personell, als auch organisatorisch<br />

zu erneuern. Denn, wir sollten<br />

nicht bis zum "Tag X" warten, um<br />

entsprechende Vorsorgen für die Zukunft<br />

zu treffen. Denn, schon Michael<br />

Gorbatschow hat den weisen Spruch "Wer<br />

zu spät kommt, den bestraft das Leben"<br />

geprägt............... Die nächsten Monate<br />

werden uns mit dieser wichtigen Weichenstellung<br />

für die kommende Zeit beschäftigen.<br />

Was mir zunehmend Sorge macht, sind<br />

die vielen Rechtsstreitigkeiten, die uns -<br />

und vor allem mich als Verbandspräsident<br />

- beschäftigten. Nahezu kein<br />

Tag vergeht, an dem nicht Mitglieder im<br />

Wege von Rechtsanwälten ihr vermeintliches<br />

Recht suchen. Von jener Zeit, als<br />

man noch miteinander redete, sozusagen<br />

"von Kollegen zu Kollegen" sind wir offenbar<br />

mittlerweile schon meilenweit entfernt.<br />

Durch verschiedene Gerichtsverfahren,<br />

aber auch durch immer wiederkehrende,<br />

sehr deutliche Verweise des profunden<br />

Rechtsanwaltes des Verbandes ergibt<br />

sich klar, dass der Verband als<br />

Generalpächter aller Flächen, die der<br />

BBL zur Nutzung überlassen sind, für<br />

sämtliche Flächenvergaben, Aufkündigungen<br />

und Ablösefragen in letzter<br />

Konsequenz gerade stehen muss.<br />

Rein rechtlich gesehen kommt damit den<br />

Zweigvereinen im Zusammenhang mit<br />

Flächenvergaben die ausschließliche<br />

Tätigkeit der Ausschreibung freier Flächen,<br />

die Präsentation dieser freien Flächen<br />

gegenüber Bewerbern und deren<br />

Beratung hinsichtlich der Möglichkeiten<br />

der Erlangung dieser Flächen sowie die<br />

Vorbereitung der erforderlichen Drucksorten<br />

für die Flächenvergabe und deren<br />

Weiterleitung an den Verband (Außenstelle)<br />

zu.<br />

Nochmals sei deutlich gesagt, dass die<br />

rechtsgültige Vergabe der Flächen<br />

(Prekarium und Unterpachtverhältnis)<br />

ausschließlich der Verband (Außenstelle)<br />

als Generalpächter vornehmen<br />

kann. Ebenso verhält es sich bei der<br />

Aufkündigung von Flächen, die in jedem<br />

Fall schriftlich zu erfolgen hat und worüber<br />

unverzüglich der Verband (Außenstelle)<br />

zu verständigen ist.<br />

Der bloße Ausschluss eines Mitgliedes<br />

bedingt in keiner Weise eine automati-<br />

BBL <strong>aktuell</strong><br />

sche Aufkündigung der Fläche, da<br />

Flächenaufkündigungen in jedem Fall<br />

rechtswirksam nur durch den Verband<br />

(Außenstelle) erfolgen müssen. Mitgliedschaft<br />

in einem Zweigverein und Bestandgabe<br />

einer Fläche sind "zwei Paar Schuhe",<br />

die nur mittelbar miteinander zu tun<br />

haben.<br />

Unabhängig davon fällt die Aufnahme<br />

von Mitgliedern - die als Voraussetzung<br />

für die Vergabe einer Fläche durch den<br />

Verband unabdingbar ist - in die ausschließliche<br />

Zuständigkeit des Zweigvereins.<br />

Um hier den rechtlichen Zwängen<br />

Genüge zu tun, wurden für die Aufnahme<br />

von Mitgliedern und für Flächenvergaben<br />

zweckgerechte Drucksorten<br />

(DrS 17a, DrS 17b und auch die für die<br />

Ablöse von Investitionsersätzen wichtige<br />

DrS 17c) unter Anleitung des Rechtsanwaltes<br />

des Verbandes neu erstellt und<br />

aufgelegt. Diese Drucksorten sind<br />

zugleich für die Verwendung als Mitgliedsblatt,<br />

wie auch als Vertrag für die Flächenüberlassung<br />

konzipiert und müssen unbedingt<br />

ab sofort Verwendung finden. Ich<br />

muss Sie eindringlich ersuchen: Schmeißen<br />

Sie allenfalls noch vorhandene ältere<br />

Drucksorten, die nicht diesen Kriterien<br />

entsprechen, in den nächsten Papierkorb<br />

und verwenden Sie nur mehr die<br />

neuen Drucksorten. Hier hat Sparen am<br />

falschen Platz keinen Sinn! Der Verband<br />

und die Außenstellen nehmen Drucksorten,<br />

die nicht den Prekariumsvertrag<br />

beinhalten oder eine sinnvolle Ergänzung<br />

zum abzuschließenden Unterpachtvertrag<br />

darstellen, nicht mehr an und<br />

weisen diese zurück. Ich ersuche Sie<br />

um Verständnis für diese aus rechtlichen<br />

Gründen dringend erforderliche Maßnahme.<br />

Ich bedanke mich für Ihre fortwährende<br />

und immens wichtige Arbeit in den Zweigvereinen<br />

und für die gute Zusammenarbeit<br />

mit dem Verband. Ein gutes Verhältnis<br />

untereinander trägt ganz wesentlich<br />

zum Erfolg bei. Arbeiten wir weiter<br />

auf der Grundlage gegenseitigen Verständnisses<br />

und gelebter Hilfsbereitschaft<br />

im Interesse unserer <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

Ein schönes Osterfest und ein wunderschönes<br />

Gartenjahr wünscht Ihnen sehr<br />

herzlich Ihr


BBL <strong>aktuell</strong><br />

Seite -3- / April 2011<br />

Sein 70-jähriges Wiegenfest feiert e am 24. Februar 2011 mit Alfred Steinke aus Linz einer der profiliertesten<br />

und vielseitigsten Funktionäre der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

Der gebürtige Niederösterreicher wurde im<br />

Jahr 1967 Mitglied der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong><br />

beim Zweigverein Linz-Kleinmünchen, dessen<br />

Obmann-Stellvertreter er von 1986 bis 2000<br />

war, ehe er nachfolgend bis zum März 2010<br />

die Funktion des Zweigvereinsobmannes beim<br />

genannten Zweigverein übernahm. Gleichzeitig<br />

unterstützte er im Zeitraum von 1994 bis 2009<br />

den Kassier des Verbandes in Wien als dessen<br />

Stellvertreter bei dessen Arbeit. Darüber hinaus<br />

stellt Alfred Steinke nach wie vor weiterhin sein<br />

Wissen in verschiedenen, wichtigen Verbandsfunktionen<br />

der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong> zur Verfügung.<br />

So übt er mit großer Umsicht, Fachkenntnis<br />

und Einfühlungsvermögen die Funktion eines<br />

EDV-Bearbeiters und Kassiers der Außenstelle<br />

Linz des Verbandes aus und gehört als<br />

Mitglied dem Aufsichtsrat des Verbandes in<br />

Wien an.<br />

Im Rahmen einer Sitzung des Verbandspräsidiums gratulierte Verbandspräsident Reg. Rat Stefan Maschl namens des<br />

Verbandes Alfred Steinke sehr herzlich zum bevorstehenden Ehrentag, sprach Worte des Dankes und der Anerkennung für<br />

seine langjährige hervorragende Arbeit im Dienste der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong> und überreichte dem verdienten Funktionär ein<br />

Ehrengeschenk.<br />

Raimund Schüller verstorben<br />

Alfred Steinke wurde 70<br />

Unser Gedenken an Egon Brandl<br />

Am 08. Februar 2011 ist Egon Brandl nach schwerem, mit großer Geduld<br />

ertragenem Leiden, im 75. Lebensjahr von uns gegangen. Egon Brandl<br />

war seit dem Jahr 1994 in verschiedenen Funktionen für die <strong>ÖBB</strong>-<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> mit unermüdlichem Fleiß und großer Hingabe tätig.<br />

Die Funktionärslaufbahn begann für den Verstorbenen im Jahr 1994, als<br />

er Mitglied der Rechnungsprüfer in der vormaligen BBL-Region Ost in<br />

Wien und zugleich Mitglied der Regions- und Verbandsleitung wurde. Durch<br />

sein Einfühlungsvermögen und sein Engagement gelang es Egon Brandl<br />

nicht nur, für viele Mitglieder der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong> in seinem<br />

heimatlichen Umfeld Waidhofen/Ybbs und in seiner Funktion im Verband<br />

bis zum Jahr 2009 erfolgreich zu wirken, sondern darüber hinaus auch<br />

zahlreiche persönliche Freundschaften zu schließen.<br />

Mit Egon Brandl verliert die <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong> einen beliebten und<br />

allgemein anerkannten Funktionär, wichtigen Ansprechpartner und<br />

beispielhaften Menschen. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken<br />

bewahren.<br />

Der langjährige Obmann des Zweigvereines Hohenau der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong>, Raimund Schüller, ist vor wenigen<br />

Wochen im 66. Lebensjahr verstorben. Der Verstorbene war seit mehr als 40 Jahren Mitglied der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong><br />

und war seit dem Jahr 1998 als Funktionär für den Zweigverein in wichtigen Funktionen – zunächst als Obmann-<br />

Stellvertreter und seit 09. April 1999, somit nahezu 12 Jahre, als Obmann – erfolgreich tätig. Funktionärskolleginnen<br />

und –Kollegen sowie Mitglieder des Zweigvereins, der Außenstelle Wien und der Verbandszentrale bedauern das<br />

Ableben des verdienten Funktionärs und wird ihn und sein Wirken stets in ehrender Erinnerung behalten.


Seite -4- / April 2011<br />

Große Freude für den Zweigverein<br />

Strasshof-Föhrenwald und dessen rührigen<br />

und verdienstvollen Obmann, Peter<br />

Maschek:<br />

Über Antrag des Bürgermeisters beschloss<br />

der Gemeinderat einstimmig,<br />

dem langjährigen Zweigvereinsobmann<br />

Peter Maschek "in dankbarer Würdigung<br />

seiner besonderen Verdienste um die<br />

organisatorischen Belange des<br />

Kleingartenzweigvereines Strasshof-<br />

Föhrenwald" die Ehrennadel in Gold<br />

der Marktgemeinde Strasshof an der<br />

Nordbahn zu verleihen. Damit wurde die<br />

40-jährige hervorragende Arbeit des<br />

Funktionärs als Kassier und die letzten<br />

10 Jahre als Obmann hindurch gebührend<br />

gewürdigt.<br />

Im Rahmen eines kleines Festaktes<br />

wurde die Ehrennadel in Gold der Markt-<br />

Marktgemeinde Strasshof an der Nordbahn ehrt Peter Maschek<br />

Zweigvereinsobmann Peter Maschek (Bildmitte)<br />

mit Bürgermeister Ludwig Deltl (l.i.B.)<br />

und Vizebürgermeister DI Walter Vock bei<br />

der Verleihung der Ehrennadel in Gold<br />

durch die Marktgemeinde Strasshof.<br />

BBL <strong>aktuell</strong><br />

gemeindeStrasshof an der Nordbahn<br />

in Anwesenheit<br />

der Gemeinderatsmitglieder<br />

durch Bürgermeister<br />

Ludwig<br />

Deltl an Peter<br />

Maschek überreicht.<br />

Der Verband der<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong><br />

gratuliert<br />

Obmann Peter<br />

Maschek sehr<br />

herzlich zur herausragenden<br />

Ehrung und wünscht<br />

weiterhin viel Erfolg und Schaffenskraft<br />

für seine Tätigkeit im Zweigverein Strasshof-Föhrenwald.<br />

Rückgabe von Flächen an die Österreichischen Bundesbahnen<br />

Im Punkt 6 des "Stammvertrages" vom<br />

05.06.2009 (siehe "Handbuch für Funktionäre"<br />

Seiten 18 ff) sind die Modalitäten<br />

für die Rückstellung von Flächen an die<br />

<strong>ÖBB</strong> geregelt. Neben der Rückforderung<br />

durch den Grundeigentümer <strong>ÖBB</strong>, ist der<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong> gleichfalls die<br />

Möglichkeit eingeräumt, nicht mehr<br />

benötigte Flächen an die <strong>ÖBB</strong> zurück zu<br />

stellen.<br />

Der bezughabende Text lautet:<br />

BBL ist berechtigt, mit einseitiger<br />

schriftlicher Erklärung bestehende<br />

zusammenhängende Gesamtflächen an<br />

<strong>ÖBB</strong> unter Einhaltung einer Frist von sechs<br />

Monaten zurückzugeben. Diese Frist<br />

verlängert sich, wenn der so errechnete<br />

Übergabe-/Übernahmezeitpunkt zwischen<br />

dem 01.11. und 30.04. eines Jahres zu<br />

liegen käme, entsprechend. Eine<br />

Rücknahme erfolgt dann zum 01.05. eines<br />

Jahres.<br />

Bei Widerruf der Überlassung von<br />

vertragsgegenständlichen Flächen bzw.<br />

Rückgaben auf Wunsch des Verbandes<br />

sind diese geräumt von allen Fahrnissen<br />

und ortsfesten Anlagen zurückzustellen.<br />

Der zum Zeitpunkt der Rückgabe<br />

vorhandene Pflanzenwuchs und<br />

Baumbestand ist - mit Ausnahme des<br />

Ernteertrages - auf den Flächen zu<br />

belassen, soweit über dessen Entfernung<br />

Brauchen wir wirklich derartige Flächen?<br />

keine Sondervereinbarung zustande<br />

kommt.<br />

Ein Ersatz von Aufwendungen des<br />

Verbandes, seiner Unterorganisationen<br />

(insbesondere Zweigvereine) oder auch der<br />

einzelnen Grundstücksbenützer durch die<br />

<strong>ÖBB</strong> findet nicht statt. <strong>ÖBB</strong> wird bemüht<br />

sein, in sozialen Härtefällen für Personen<br />

gemäß Punkt 2.1, 1. Halbsatz, (aktive<br />

Bedienstete von Unternehmen, die direkt<br />

oder indirekt zu mindestens 50 % im<br />

Eigentum der <strong>ÖBB</strong>-Holding stehen, Ruheund<br />

Versorgungsgenussempfänger der<br />

<strong>ÖBB</strong> sowie Pensionisten, die zuletzt bei<br />

einem der genannten Unternehmen<br />

beschäftigt waren) Sonderregelungen zu<br />

treffen.<br />

In letzter Zeit mehren sich Fälle, in denen<br />

die <strong>ÖBB</strong> von der BBL die Haftung<br />

für Flächen verlangen, die schon lange<br />

nicht mehr vergeben worden sind und<br />

offensichtlich brach liegen. Nicht selten<br />

wird die Räumung auf Kosten der BBL<br />

verlangt, weil die Grundstücke noch<br />

immer im Flächenverzeichnis der <strong>ÖBB</strong><br />

("LIS") und der BBL aufscheinen.<br />

Deshalb ergeht neuerlich der dringende<br />

Appell an alle Zweigvereine, an Hand des<br />

in Kürze übermittelten Listenmaterials<br />

des Verbandes ("freie Flächen") zu prüfen,<br />

ob diese Flächen noch vergebbar<br />

sind bzw. überhaupt noch in der Natur<br />

existieren. Von der Möglichkeit, unbrauchbare,<br />

nicht mehr vergebbare Flächen<br />

an die <strong>ÖBB</strong> zurück zu stellen, sollte<br />

jedenfalls unbedingt Gebrauch gemacht<br />

werden, da ansonsten die <strong>ÖBB</strong>-<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> für alles, was auf diesen<br />

Flächen passiert (illegale Ablagerungen<br />

und dergleichen) haftet.<br />

Entsprechende Flächen, deren Rückgabe<br />

an die <strong>ÖBB</strong> bzw. deren Herausnahme<br />

aus den Flächenverzeichnissen des Verbandes<br />

vorgesehen ist, wären von den<br />

Zweigvereinen in geeigneter Form (Genaue<br />

Bezeichnung der Fläche, Beigabe<br />

einer Lageplanskizze) den jeweiligen<br />

Außenstellen des Verbandes schriftlich<br />

bekannt zu geben.<br />

In weiterer Folge werden diese Rückgabe-<br />

meldungen durch den Verband in gesammelter<br />

Form den <strong>ÖBB</strong> übermittelt werden.


BBL <strong>aktuell</strong><br />

Neue Drucksorten unbedingt verwenden;<br />

"alte" Drucksorten können nicht mehr akzeptiert werden!<br />

Vor einiger Zeit hat der Verband im Zusammenwirken<br />

mit dem Rechtsanwalt des Verbandes neue Drucksorten,<br />

insbesondere die Drucksorte 17a - Mitgliedsblatt<br />

Prekariumsvertrag, 17 b - Mitgliedsblatt Unterpachtvertrag<br />

und 17 c - Niederschrift Anerkenntnis des Schätzgutachtens<br />

-aufgelegt. Dies geschah nicht etwa aus Jux<br />

und Tollerei und vielleicht deshalb, um die Zweigvereine<br />

zu ärgern, sondern über dringende Empfehlung der<br />

Rechtsvertretung des Verbandes.<br />

Diese Drucksorten stehen im Einklang mit gesetzlichen<br />

Vorgaben (Bundeskleingartengesetz) und den geltenden<br />

Verträgen mit den Österreichischen Bundesbahnen.<br />

Das Mitgliedsblatt, das vom Zweigverein ausgefertigt und<br />

unterschrieben wird, ist die Grundlage für die Aufnahme<br />

eines Mitglieds im Zweigverein, während der Prekariumsvertrag<br />

oder der Unterpachtvertrag, der vom Verband<br />

(Unterpachtvertrag) oder von der Außenstelle des Verbandes<br />

(Prekariumsvereinbarung) unterfertigt wird, die<br />

rechtsgültige Flächenvergabe darstellt. Flächenvergaben,<br />

die nicht auf dieser Grundlage erfolgen, sind rechtlich<br />

ungültig und gelten grundsätzlich als nicht erfolgt.<br />

Der Verband ersucht daher nochmals dringend, nur mehr<br />

die neuen Drucksorten 17a, 17b und 17c zu verwenden,<br />

da andere, ältere Drucksorten, die diesen Kriterien nicht<br />

entsprechen, leider nicht mehr bearbeitet werden können<br />

und zurückgewiesen werden müssen.<br />

Sämtliche Drucksorten des Verbandes, die für die Zweigvereine<br />

von Relevanz sind, können auf der Homepage<br />

des Verbandes unter www.obbl.at unter "Links" unter<br />

Eingabe eines Kennwortes heruntergeladen werden.<br />

Sollte das Kennwort nicht bekannt sein oder bei allfälligen<br />

Unklarheiten steht die zuständige Außenstelle des<br />

Verbandes oder die Verbandszentrale gerne mit weiterer<br />

Hilfestellung zur Verfügung.<br />

Seite -5- / April 2011<br />

Gültig ab 01.01.2010 (Achtung ausschließlich dieses Formular verwenden!)<br />

Der Verband ersucht dringend,nur mehr die neuen<br />

Drucksorten, die unter www.obbl.at/Links heruntergeladen<br />

werden können, zu verwenden!<br />

BBL-Armbanduhren für Mitglieder mit 50 Jahren Mitgliedschaft<br />

In seiner Sitzung vom<br />

06. Dezember 2010<br />

hat das Verbandspräsidium<br />

den Beschluss<br />

gefasst, die<br />

Richtlinien für die Ehrung<br />

von Mitgliedern zu<br />

verändern. Demnach<br />

wird Mitgliedern mit einer<br />

Mitgliedschaft von<br />

50 Jahren nunmehr<br />

eine Damen- oder Herrenarmbanduhr<br />

mit<br />

dem Emblem der BBL samt Ehrenurkunde<br />

als Ehrengeschenk überreicht.<br />

Alle übrigen, bisher gültigen<br />

Regelungen für die Ehrung von Mitgliedern<br />

bleiben unverändert.<br />

Vor Kurzem sind nunmehr die Armbanduhren<br />

durch die Erzeugerfirma im<br />

Verbandsbüro angeliefert worden und<br />

werden in den nächsten Tagen an die<br />

Außenstellen des Verbandes verteilt.<br />

Sie stehen somit für die Ehrung von<br />

Mitgliedern mit 50-jähriger Mitgliedschaft<br />

zur Verfügung.


Seite -6- / April 2011<br />

BBL <strong>aktuell</strong><br />

Laufzeit von Einzelverträgen und von Unterpachtverträgen<br />

Für Gartenanlagen, die gemäß "2. Zusatzvertrag"<br />

auf Grundlage des Bundeskleingartengesetzes<br />

langfristig vom Verband<br />

angepachtet worden sind, konnte<br />

in Verhandlungen mit den <strong>ÖBB</strong> hinsichtlich<br />

der Laufzeit eine maßgebliche Verbesserung<br />

erreicht werden.<br />

Beim Abschluss des 2. Zusatzvertrages<br />

wurde im Jahr 1998 die Festlegung getroffen,<br />

dass sich sämtliche Laufzeiten<br />

von Vereinbarungen, die auf Grundlage<br />

dieses Vertrages nachfolgend abgeschlossen<br />

werden, sind am Gültigkeitsdatum<br />

dieses Vertrages zu orientieren<br />

haben. Da diese grundlegende Vereinbarung<br />

am 23.01.1980 abgeschlossen<br />

worden ist und mit diesem Zeitpunkt<br />

Gültigkeit erlangt hat, hatten sich die Laufzeiten<br />

nachfolgender "Einzelverträge"<br />

(=Generalpachtverträge) für konkrete<br />

Gartenanlagen an diesen Vorgaben zu<br />

orientieren. Demnach war ursprünglich<br />

die Laufzeit für Einzelverträge in Gartenanlagen<br />

mit der Widmungsart "EKL" (Erholungsgebiet<br />

Kleingärten) oder einer<br />

gleichartigen mit dem Jahr 2048 und mit<br />

der Widmungsart "EKLw" (Erholungsgebiet<br />

Kleingärten für ganzjähriges Wohnen)<br />

mit dem Jahr 2078 begrenzt. In<br />

Anwendung dieser Vereinbarung wurden<br />

nachfolgend ab dem Jahr 1999 nahezu<br />

100 "Einzelverträge" für Kleingartenanlagen<br />

abgeschlossen, wobei diese Laufzeiten<br />

auch ihren Niederschlag in den<br />

nachfolgenden Unterpachtverträgen finden<br />

mussten, da das Unterpachtverhältnis<br />

gemäß Punkt 3.2 des Unterpachtvertrages<br />

nur längstens auf die Dauer des<br />

zwischen dem Generalpächter und dem<br />

Sämtliche Unterpachtverträge sind im Finanzamt<br />

für Gebühren und Verkehrssteuern<br />

in Wien zu vergebühren. Die Berechnungsgrundlage<br />

ist einheitlich mit einem<br />

Prozent der dreifachen Jahrespachtsumme<br />

festgelegt. Der Verband tritt bei<br />

der Vergebührung in Vorlage und schreibt<br />

den jeweiligen Unterpächtern im Zuge der<br />

nächsten Vorschreibung den anfallenden<br />

Gebührenbetrag vor.<br />

Vom Verbandspräsidium wurde weiters<br />

beschlossen, für Mitglieder (Unterpächter),<br />

die ab 01.01.2007 einen Unterpachtvertrag<br />

Grundeigentümer eingegangenen<br />

Generalpachtvertrages (=Einzelvertrag)<br />

wirken kann.<br />

Nunmehr ist es dem Verband der <strong>ÖBB</strong>-<br />

<strong>Landwirtschaft</strong> in langwierigen Verhandlungen<br />

gelungen, eine Nebenabrede zum<br />

"Stammvertrag" vom 05.06.2009 zu erwirken,<br />

wonach die seinerzeitige Laufzeiten-Festlegung<br />

dahingehend abgeändert<br />

wird, dass die Laufzeit von Generalpachtverträgen<br />

(=Einzelverträgen) von<br />

Zeitpunkt des Abschlusses des Einzelvertrages<br />

gegeben ist. Dies hat zur Fol-<br />

ge, dass sich auch bei den abgeschlossenen<br />

Unterpachtverträgen die Gültigkeitsdauer,<br />

unabhängig von der im Punkt<br />

3.2 des Unterpachtvertrages angeführten<br />

Laufzeit, am Abschlussdatum des Generalpachtvertrages<br />

orientiert.<br />

Rechtssicherheit für unsere Gartenanlagen ist das Gebot der Stunde.<br />

Vergebührung von Unterpachtverträgen und Einzelverträgen<br />

erhalten, eine Vertragserrichtungsgebühr<br />

von EUR 60,00 einzuheben. Dieser Betrag<br />

wird mit EUR 20,00 dem betreffenden<br />

Zweigverein zugeschlagen, der Restbetrag<br />

von EUR 40,00 fließt dem Unterstützungsfonds<br />

des Verbandes zu, aus dem verschiedene<br />

unvorhergesehene finanzielle<br />

Unterstützungen für Zweigvereine und<br />

Zweigvereinsmitglieder finanziert werden.<br />

Unterpachtverträge werden generell erst ab<br />

dem Jahr 2007 erstellt, obwohl Einzelverträge<br />

bereits ab dem Jahr 1999 abgeschlossen<br />

worden sind. Zwischenzeitlich<br />

Ein entsprechendes Schreiben des Verbandes<br />

an die von dieser positiv zu bewertenden<br />

Änderung der Unterpachtverträge<br />

betroffenen Unterpächter ist in<br />

Vorbereitung und wird in nächster Zeit<br />

zugestellt werden.<br />

hatten die betroffenen Unterpächter keinerlei<br />

rechtsgültigen schriftlichen Nachweis<br />

ihrer Unterpachtrechte, so dass sich der<br />

Verband der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong> unter<br />

rechtsanwaltlicher Beratung zum Abschluss<br />

von Unterpachtverträgen mit den<br />

betreffenden Zweigvereinsmitgliedern entschloss.<br />

Einzelverträge (Generalpachtverträge) sind<br />

gleichfalls zu versteuern. Hier tritt<br />

gleichfalls der Verband gegenüber dem<br />

Finanzamt in Vorlage und schreibt den<br />

Betrag nachfolgend dem Zweigverein vor.


BBL <strong>aktuell</strong><br />

kurz notiert<br />

Wann werden Unterpachtverträge ausgefertigt?<br />

• Unterpachtverträge werden grundsätzlich<br />

bei jeder grundlegenden Veränderung<br />

im Unterpachtverhältnis erstellt (neuer<br />

Unterpächter, Fortsetzung der Unterpachtrechte<br />

durch die Ehegattin (Lebensgefährtin),<br />

Kinder, Wahlkinder). Jeder Unterpachtvertrag<br />

ist zu versteuern (siehe Seite nebenstehend)<br />

und auch die Vertragserrichtungsgebühr<br />

von EUR 60,00 kommt<br />

generell zur Anrechnung. Ausgenommen<br />

von der Anrechnung der Vertragserrichtungsgebühr<br />

sind Unterpachtverträge,<br />

die die Fortsetzung der Unterpachtrechte<br />

durch die Ehegattin (Lebensgefährtin) oder<br />

Witwe zum Inhalt haben. In derartigen Fällen<br />

wird auf die Anrechnung der Vertragserrichtungsgebühr<br />

verzichtet. Gleichfalls<br />

keine Vertragserrichtungsgebühr wird für<br />

Unterpachtverträge verrechnet, die Mitglieder<br />

betreffen, die ihren Garten bei ihrem<br />

Zweigverein bereits seit einem Zeitraum nutzen,<br />

der vor dem 01.01.2007 liegt.<br />

Für Rundfunktbetrieb im Kleingarten besteht<br />

Meldepflicht!<br />

• Für den Betrieb<br />

von Rundfunk- und<br />

Fernsehrgeräten in Kleingärten<br />

besteht seit 01.01.2004<br />

Meldepflicht nach dem<br />

Rundfunkgebührengesetz.<br />

Bis zum 01.01.2004 galt die<br />

Regelung, dass für den Betrieb<br />

bzw. die Betriebsbereitschaft von<br />

Rundfunk- und TV-Geräten an einem privaten<br />

Standort für jedes Monat, in dem diese<br />

Geräte betrieben oder betriebsbereits gehalten<br />

werden, Rundfunkgebühren zu zahlen<br />

sind, so gilt nunmehr folgende Regelung:<br />

• Für "eingeschränkt genutzte private<br />

Standorte" (Wochenendhaus, Ferienwohnung,<br />

Kleingarten etc.) kann eine "eingeschränkte<br />

Meldung" für den Betrieb/die<br />

Betriebsbereitschaft von Rundfunkempfangs-Geräten"<br />

abgegeben werden. Als<br />

Zeitraum der Meldung gilt die Anzahl der<br />

Monate, in denen Geräte betrieben werden<br />

- mindestens jedoch vier Monate.<br />

• Die Rundfunkgebühren für die eingeschränkte<br />

Meldung müssen einmal jährlich<br />

im Voraus entrichtet werden.<br />

Seite -7- / April 2011<br />

Ruhezeiten in Kleingärten und deren Einhaltung<br />

Die Gartenordnung, die grundsätzlich für<br />

alle Gärten der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong> in<br />

"geschlossenen Gartenanlagen" Gültigkeit<br />

hat, lässt den Zweigvereinen bei der<br />

Festlegung einer "angemessenen Ruhezeit"<br />

freie Hand. Daher sind diese Ruhezeiten<br />

von der jeweiligen Vereinsleitung<br />

den jeweiligen Bedürfnissen und unter<br />

Berücksichtigung gesetzlicher Vorschriften<br />

und von Regelungen der Statuten zu<br />

beschließen.<br />

Punkt 11 der Gartenordnung "Allgemeinde<br />

Ordnung" widmet sich dieses<br />

Themas und führt zunächst global aus,<br />

dass Mitglieder, deren Angehörigen und<br />

Gästen verpflichtet sind, alles zu vermeiden,<br />

was zu Unzukömmlichkeiten führt<br />

oder das Gemeinschaftsleben stört. Dies<br />

betrifft insbesondere unzumutbares Lärmen,<br />

beispielsweise den Betrieb von<br />

Lautsprecheranlagen und elektronischen<br />

Spielen, Schießen und dergleichen. Radio-<br />

und Fernsehgeräte sind daher un-<br />

Gartenarbeit<br />

Nicht ganz ernst gemeint...<br />

A Gart'n, der is schon komot'<br />

b'sonders für jemand', der kan hat,<br />

der weiß ja net, was es gibt in Wahrheit,<br />

in so an Gart'n für a Arbeit!<br />

Also, wann i, nur a bisserl, an die Arbeit<br />

denk'<br />

wird mir schon's Kragenknöpf'l z'eng!<br />

Schau, dös fangt schon an, wenn'st gehst<br />

hinein,<br />

der Weg soll immer sauber sein.<br />

Mir hab'ns da leicht, weil vor Jahren schon,<br />

hab'n ma de Wege belegt, mit<br />

Waschbeton!<br />

De brauchst mit'n Schlauch nur obespritz'n,<br />

so dass vor Reinheit wieda blitz'n!<br />

De Beet'ln, krampel'st mit an Gerät,<br />

weil's damit ja viel leichter geht,<br />

da hast an Stiel, den kannst sogar<br />

verlängern,<br />

für auswechselbare Werkzeug', de in der<br />

Schupf'n hängan!<br />

bedingt auf eine zumutbare Lautstärke<br />

einzustellen.<br />

Weiters stellt die Gartenordnung fest,<br />

dass die Verwendung von Lärm erzeugenden<br />

Maschinen und Geräten usw. nur<br />

an Werktagen von 08:00 bis 19:00 gestattet<br />

ist. Gleichzeitig wird auf die Verantwortlichkeit<br />

der Vereinsleitung hingewiesen,<br />

angemessene Ruhezeiten über<br />

die Mittagszeit hindurch gestzulegen.<br />

Die meisten Zweigvereine haben im Rahmen<br />

eigener Zuständigkeit Mittagsruhezeiten<br />

von 12:00 - 14:00 beschlossen und<br />

in der Nacht eine absolute Ruhezeit ab<br />

19:00 Uhr bis 07:00 Uhr oder auch 08:00<br />

Uhr.<br />

Wie schon erwähnt, wird sich die Vereinsleitung<br />

bei der Festlegung der Ruhezeiten<br />

in einem Zweigverein nach lokalen<br />

Bedürfnissen leiten lassen. Auch im Falle<br />

größerer Bauvorhaben kann die<br />

Vereinsleitung kurzfristig Ausnahmen von<br />

geltenden Ruhezeiten beschließen.<br />

Das Wichtigste jedoch ist: Beschlossene<br />

Ruhezeiten gelten ausnahmslos für<br />

alle in einer Gartenanlage! Denn, eine<br />

Kleingartenanlage ist eine Solidargemeinschaft,<br />

die nur funktionieren kann,<br />

wenn sich alle an die gemeinsamen<br />

"Spielregeln halten.........................<br />

Ja aber's Unkraut,...dös muasst händisch<br />

zupf'n,<br />

da hilft dir ka Werkzeug in der Schup'n!<br />

Na, na, da muasst auf d' Kniea,...ja und unter<br />

so manchen Strauch,<br />

kannst dich hau'n,...sogar am Bauch.<br />

so dass d' g'längst, a bis ins tiafste Eckerl,<br />

und dawischt, auch's letzte Unkrautfleckerl!<br />

Na und es is a wia verhext, ... glaubst,es<br />

kommt a Gast,<br />

zu Besuch,...wennst so a Arbeit hast?<br />

Aber ka Spur,...und ganz ehrlich, i wisst a<br />

net, was i tät,<br />

wann i für die Arbeit, ...net mei Weiberl hätt'!!!


Seite -8- / April 2011<br />

Im Frühling beginnt wieder der volle "Betrieb"<br />

in den Kleingärten und mit den<br />

Menschen kommen auch deren "liebste<br />

Freund", die Tiere. Leider haben nicht alle<br />

Kleingärtnerinnen und Kleingärtner die<br />

Tiere im Kleingarten gleich lieb, so dass<br />

es oftmals auch zu Konfliktstoff unter<br />

Nachbarn führt. Deshalb trifft die Gartenordnung<br />

hier entsprechende Regelungen.<br />

Demnach ist die Haltung von Tieren<br />

in Kleingartenanlagen grundsätzlich nur<br />

dann und in dem Umfang gestattet, als<br />

dadurch die bestimmungsmäßige Verwendung<br />

der Kleingartenfläche nicht<br />

beeinträchtigt und eine das ortsübliche<br />

Ausmaß übersteigende Belästigung<br />

der Nachbarschaft durch Lärm, üblen<br />

Geruch oder sonstigen Einwirkungen<br />

verbunden ist.<br />

Im Rahmen dieser Bestimmungen obliegt<br />

es jedoch der Hauptversammlung<br />

eines Zweigvereins festzulegen, ob bzw.<br />

welche Kleintiere gehalten werden dürfen.<br />

Für eine Festlegung genügt die einfache<br />

Stimmenmehrheit der anwesenden<br />

Tierhaltung im Kleingarten<br />

stimmberechtigten Mitglieder.<br />

Wichtige Hinweise für die Hundehaltung<br />

im Kleingarten<br />

• Auf die Ruhezeiten (siehe auch<br />

Seite 7) ist besonders auch im Zusammenhang<br />

mit der Tierhaltung Rücksicht<br />

zu nehmen.<br />

• "Gassi-Gehen" darf nicht zu Lasten<br />

der übrigen Mitglieder einer Gartenanlage<br />

erfolgen. Hunde können auch im<br />

eigenen Garten und nicht unbedingt vor<br />

BBL <strong>aktuell</strong><br />

dem Garten anderer<br />

oder auf den<br />

Gehsteigen ihre<br />

notwendige Notdurft<br />

verrichten.<br />

• Hunde müssen zum Schutze anderer<br />

Menschen unbedingt einen Beißkorb<br />

tragen und an der Leine geführt<br />

werden.<br />

• Auf die Beißkorb- und Leinenpflicht<br />

ist schon deshalb zu achten, weil<br />

bei etwaigen Problemen nicht nur der<br />

Hundehalter, sondern allenfalls auch der<br />

Zweigverein zur Verantwortung gezogen<br />

werden kann.<br />

• Hundehalter tragen - übrigens wie<br />

auch alle anderen Tierhalter - für alle<br />

im Zusammenhang mit ihrem Tier auftretenden<br />

Probleme selbst die Verantwortung.<br />

Jedenfalls streng untersagt<br />

sind die Zucht und der Weiterverkauf<br />

von Tieren in einer Kleingartenanlage.<br />

Die Vereinsleitung ist dazu berufen, die<br />

Einhaltung dieser Regelungen zu überwachen.<br />

Hinweise zu Bauwerken und Bauausführungen in Kleingartenanlagen<br />

Die Errichtung von Neu-, Um- und Zubauten<br />

einschließlich Kleintierstallungen<br />

bedarf der Bewilligung der Vereinsleitung<br />

und des Verbandes (Außenstelle des<br />

Verbandes) und darf nur nach den hiefür<br />

geltenden behördlichen Vorschriften ausgeführt<br />

werden. Jedem Mitglied steht<br />

grundsätzlich die Möglichkeit offen, auf<br />

den überlassenen Gartenflächen Baulichkeiten<br />

unter Berücksichtigung geltender<br />

Bestimmungen zu errichten, wenn es gegenüber<br />

den <strong>ÖBB</strong> bei prekaristisch überlassenen<br />

Flächen eine Verzichtserklärung<br />

auf Ersatz der aufgewendeten<br />

Investitionen bei der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong><br />

hinterlegt hat. Diesen Verzicht nimmt<br />

das Mitglied bereits bei der Aufnahme<br />

mit Unterschrift auf dem Mitgliedsblatt<br />

zur Kenntnis.<br />

Für Gartenanlagen im 2. Zusatzvertrag<br />

(Unterpachtverhältnis) gelten die gesetzlich<br />

festgelegten Normen bzw.<br />

die in den vertraglichen Regelungen<br />

vereinbarten Richtlinien.<br />

Baumaßnahmen ohne Wissen der<br />

Vereinsleitung können unangenehme<br />

Konsequenzen nach sich ziehen<br />

und möglicher Weise zu einer Beseitigung<br />

des nicht genehmigten Objektes<br />

führen. Auch kann bei Beendigung<br />

der Mitgliedschaft und Rückstellung<br />

des Kleingartens an die<br />

<strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong> kein wie immer<br />

gearteter Ersatz von Aufwendungen (Ablöse)<br />

für die nicht genehmigte Baulichkeit<br />

beansprucht werden.<br />

Möglicher Ärger kann leicht vermieden<br />

werden. Die Zweigvereinsfunktionäre werden<br />

dringend ersucht, auf die ordnungsgemäße<br />

Ausführung von Baulichkeiten<br />

und auf die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen<br />

zu achten und die Mitglieder<br />

auf nicht gesetzeskonforme Bauaus-<br />

führungen nachdrücklich hinzuweisen.<br />

Bei der Errichtung von Wasserbecken<br />

bzw. Swimmingpools ist darauf zu verweisen,<br />

dass diese ebenfalls der Vereins-<br />

leitung zu melden sind. Investitionskosten<br />

hiefür werden bei der Weitergabe<br />

eines Gartens für einen Investitionsersatz<br />

nicht berücksichtigt und können daher<br />

nicht beansprucht werden. Laut Bundeskleingartengesetz<br />

ist ein Investitionsersatz<br />

nur für jene Aufwendungen vorgesehen,<br />

die "zur kleingärtnerischen Nutzung<br />

nützlich oder notwendig sind".


BBL <strong>aktuell</strong><br />

Was hat denn bloß mein Oleander?<br />

Der Oleander zählt zu den beliebtesten Kübelpflanzen<br />

unserer Breiten. Wenn er aber plötzlich<br />

unansehnlich wird, ist guter Rat gefragt.<br />

Von Angelika Starkl aus "Krone Bunt"<br />

Der Oleander mit seinen weißen, roten,<br />

rosa, gelben oder lachsfarbenen Blüten<br />

ist von Mai bis Oktober ein attraktiver<br />

Gast auf Balkon, Terrasse und im Garten.<br />

Oft werden die Schönheiten aus dem<br />

Mittelmeerraum viele Jahre alt und zählen<br />

zu den treuesten pflanzlichen Gefährten<br />

vieler Gartenbesitzer. Klar, dass nach<br />

so vielen Jahren ihr Herz an den stattlichen<br />

Begleitern hängt.<br />

Hilfe! Mein Oleander bekommt plötzlich<br />

gelbe Blätter!<br />

Umso größer der Schreck, wenn sie<br />

plötzlich gelbe Blätter bekommen und<br />

diese zu Hunderten abwerfen. Der Oleander<br />

liebt windgeschützte, regensichere<br />

und vollsonnige Lagen. Nur ein ausreichend<br />

von Sonne verwöhnter Standort im<br />

Sommer garantiert, dass Ihr Oleander<br />

auch wirklich schön erblüht. Der Oleander<br />

übersteht zwar im Freiland wachsend<br />

auch Trockenheit ganz gut, bei der Topfpflanze<br />

aber öffnen sich die meisten<br />

Blütenknospen nicht, wenn man ihre<br />

Wurzeln trocken werden lässt. Oleander<br />

sind durstige Gesellen und bevorzugen<br />

kalkhältiges Wasser. Und eines ist der<br />

Oleander auch: Ein Düngerfresser! Während<br />

seiner Blüte sollte er mindestens<br />

einmal pro Woche gedüngt werden, um<br />

seinen großen Bedarf an Nahrung zu sichern.<br />

Generell vergilben und vergelben die alten<br />

Blätter des Oleanders regelmäßig,<br />

und er wirft sie dann einfach ab. Diese<br />

Tatsache ist normal und auch<br />

nicht weiter besorgniserregend.<br />

Werden allerdings innerhalb<br />

kurzer Zeit sehr viele Blätter fahl<br />

und gelb, dann liegt höchstwahrscheinlich<br />

ein Nahrungsmangel<br />

oder ein Gießfehler vor.<br />

Denn: Oleander bekommen gelbe Blätter,<br />

wenn sie entweder zu viel oder zu<br />

wenig gegossen werden! Klingt paradox.<br />

Ist es auch. Zu wenig Wasser bedeutet<br />

ein Absterben seiner Haarwurzeln im<br />

Topf, die für die Nährstoffaufnahme so<br />

wichtig sind. Deshalb mein Rat: Gießen<br />

Sie Ihren Oleander so, dass seine Wurzeln<br />

niemals austrocknen, die oberen 6<br />

cm der Erdschicht aber durchaus zwischen<br />

dem Gießen etwas abtrocknet!<br />

Machen Sie dazu die Fingerprobe<br />

mit dem Zeigefinger! Hier können<br />

Sie Ihren "grünen Daumen"<br />

so effizient einsetzen,<br />

dass sich die<br />

Wirkung der "Handhabung"<br />

auf lange<br />

Sicht an schönen<br />

Kleid der Pflanze bemerkbar<br />

macht.<br />

Oleander pflegen,<br />

Blätter, Blüten und<br />

Erde kontrollieren.<br />

Zum üppigen Wachstum,<br />

reicher Blüte und schönem<br />

Gedeihen ist auch ein Umtopfen<br />

der Pflanzen erforderlich:<br />

Junge Pflanzen können jährlich im<br />

Frühling umgetopft werden, bei älteren<br />

Exemplaren genügt es, den Topf alle 4<br />

bis 5 Jahre zu wechseln. Tragen Sie bitte<br />

Handschuhe, wenn Sie Ihren Oleander<br />

angreifen oder sein Kleid putzen, denn<br />

Nerium Oleander gehört zur Familie der<br />

Hundsgiftgewächse, und seine Blätter,<br />

Blüten, Zweige und Wurzeln sind giftig.<br />

Wenn Sie nicht gerne mit Handschuhen<br />

arbeiten, auf jeden Fall nach Berührung<br />

die Hände gründlich waschen! Damit lästige<br />

Schädlinge erst gar keinen Auftritt<br />

bekommen, sollten Sie Ihren Liebling<br />

genau beobachten und Blätter, Blüten<br />

und Erde kontrollieren. Wer Blattläuse,<br />

Seite -9- / April 2011<br />

Schildläuse oder Pilzbefall rechtzeitig<br />

erkennt, dem bleiben unangenehme<br />

Überraschungen erspart. Oft hilft bei Läusen<br />

die Behandlung mit Schmierseife,<br />

bei Pilzbefall ein Bestäuben mit<br />

Urgesteinsmehl. Ein wichtiges Wort zur<br />

Überwinterung: Oleander brauchen ein<br />

luftiges Winterquartier bei 5 bis 10 Grad<br />

Celsius, das hell sein kann, aber nicht<br />

muss. Auch ein halbschattiger Platz wird<br />

im Winter gut vertragen. Allerdings will<br />

Ihr Oleander während der Winterruhe mit<br />

etwas Wasser versorgt werden - am besten<br />

alle vier bis sechs Wochen und gerade<br />

nur so viel, dass der Topf nicht ganz<br />

austrocknet.<br />

Oleanderschnitt:<br />

Ältere Pflanzen zurückschneiden!<br />

Am besten sollte alle ein bis zwei<br />

Jahre ein Auslichtungsschnitt erfolgen,<br />

wo die längsten und ganz alten<br />

Triebe bis auf das alte Holz<br />

zurückgeschnitten werden. Die<br />

beste Zeit dafür ist nach der Blüte<br />

oder bevor der erste Schnee fällt.


Seite -10- / April 2011<br />

BBL <strong>aktuell</strong><br />

Kennen Sie den: "Der Gundermann" (die Grundrebe) - Unkraut oder Heilpflanze?<br />

Vielleicht hat der eine oder der andere schon diesen Namen gehört. Aber nicht jeder hat mit diesem Ausdruck eine Pflanze verbunden.<br />

Also, höchste Zeit für eine nähere Vorstellung!<br />

Name<br />

anlage beinhaltet.<br />

Der heute übliche deutsche Trivialname<br />

Gundermann oder Gundelrebe leitet sich<br />

möglicherweise vom althochdeutschen<br />

„Gund“ = Eiter oder Beule ab, was auf die<br />

früher gebräuchliche Verwendung als Heilpflanze<br />

hinweisen würde. Im Althochdeutschen<br />

wurden nahe am Boden wachsende<br />

Pflanzen aber auch als „gundareba“ bezeichnet.<br />

Auf die Verwendung als Gewürzpflanze<br />

weist der Name Soldatenpetersilie hin. Im<br />

Niederdeutschen wurde die Pflanze in Anspielung<br />

auf ihren typischen Standort auch als<br />

Heckenkieker bezeichnet.<br />

Die Gattungsbezeichnung Glechoma geht<br />

auf das Griechische „glechon“ = Polei-Minze<br />

(Mentha pulegium) zurück und wurde von<br />

Linné auf den Gundermann übertragen. Das<br />

Epitheton hederacea bedeutet efeuartig, efeublättrig.<br />

Der Gundermann (Glechoma<br />

hederacea), auch Gundelrebe genannt, ist<br />

eine Pflanzenart aus der Familie der<br />

Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ist in Europa<br />

weit verbreitet und sehr häufig. Der<br />

Gundermann wächst vor allem in frischen,<br />

nährstoffreichen Säumen, Wäldern und<br />

Wiesen. Er bildet lange, niedrige Ausläufer,<br />

von denen aufrechte Blütensprosse aufsteigen.<br />

Aufgrund der ätherische Öle und der Bitterstoffe<br />

wurde der Gundermann früher als<br />

Gewürzpflanze verwendet, sie bedingen aber<br />

auch die Giftigkeit für viele Säugetiere,<br />

besonders Pferde.<br />

Vegetative Merkmale<br />

Der Gundermann ist eine krautige, ausdauernde<br />

und wintergrüne Pflanze. Die Behaarung<br />

der Pflanze ist variabel: Häufig ist sie<br />

fast kahl, sie kann aber auch dicht weich behaart<br />

sein. Stängel und Blattunterseite sind<br />

häufig purpurn überlaufen. Die nichtblühenden<br />

Sprosse kriechen als Ausläufer (Stolonen)<br />

am Boden. Sie haben einen quadratischen<br />

Querschnitt und sind an vielen Knoten<br />

bewurzelt. Aufgrund ihres sehr raschen<br />

Wachstums und ihrer reichen Verzweigung<br />

sorgen sie für eine vegetative Vermehrung;<br />

der Hauptspross kann bis zu zwei Meter Länge<br />

erreichen. Der Gundermann ist ein<br />

Flachwurzler; die Blütentriebe sind 10 bis 30<br />

Zentimeter hoch, aufsteigend bis aufrecht, und<br />

haben ebenfalls einen quadratischen Querschnitt.<br />

Die kreuzgegenständigen Blätter sind<br />

nierenförmig bis rundlich-herzförmig, die<br />

Blattspitze ist stumpf oder spitzlich, der<br />

Blattrand ist grob gekerbt. Die Blattspreiten<br />

sind 0,4 bis 3,5 Zentimeter lang und 0,6 bis 4<br />

Zentimeter breit, meist jedoch nicht breiter als<br />

3 Zentimeter. Es können gelegentlich aber<br />

auch Blattbreiten mit bis zu 8 Zentimetern<br />

Durchmesser vorgefunden werden. Die<br />

Blattstiele sind in der Länge sehr variabel,<br />

jedoch kürzer als die Internodien. Ihre Länge<br />

reicht von rund einem Zentimeter bis zu 20<br />

Zentimetern in dichter Vegetation.<br />

Blüten und Früchte<br />

Die zwei- bis fünfblütigen Blütenstände entspringen<br />

aus den Achseln von Laubblättern.<br />

Die Tragblätter (Brakteolen) der einzelnen<br />

Blüten sind ein bis 1,5 Millimeter groß und<br />

behaart. Die Blüten sind die für die Lippenblütler<br />

typischen zygomorphen Lippenblüten.<br />

Der Kelch ist röhren- bis glockenförmig und<br />

besitzt 15 Nerven. Er ist leicht zweilippig. Die<br />

Oberlippe der Krone ist flach und hat drei dreieckige<br />

Zähne, die rund 0,2 bis 0,3 mal so<br />

lang wie die Kronröhre sind. Die Unterlippe<br />

hat zwei Zähne. Die Kronröhre ist schmal<br />

konisch, gerade und behaart. Die Krone ist<br />

(6-) 15 bis 22 (-25) Millimeter lang und von<br />

blau-violetter Farbe mit purpurnen Flecken an<br />

der Unterlippe. Selten ist die Krone rosa oder<br />

weiß.<br />

Es sind zwei lange und zwei kurze Staubblätter<br />

ausgebildet. Sie befinden sich an der<br />

Unterseite der Oberlippe. Die Pollensäcke<br />

öffnen sich mit Längsschlitzen. Der<br />

oberständige Fruchtknoten besteht aus zwei<br />

verwachsenen Fruchtblättern und ist<br />

vierfächrig, wobei jedes Fach eine Samen-<br />

Die Blüten sind zwittrig. Es kommen auch<br />

männlich-sterile Blüten vor. Diese sind meist<br />

kleiner, und die reduzierten Staubblätter sind<br />

in die Kronröhre integriert. Klone bilden dabei<br />

entweder nur zwittrige oder nur männlich-sterile<br />

Blüten. Die Ausbildung des Geschlechts<br />

ist nicht rein genetisch bedingt. Unter günstigen<br />

Wachstumsbedingungen können viele<br />

männliche Klone zwittrige Blüten hervorbringen.<br />

In seltenen Fällen wurden rein weibliche<br />

Blüten beobachtet. Blütezeit ist zwischen<br />

April und Juni (Juli).<br />

Verwendung<br />

Vor der Kultivierung des Hopfens wurde der<br />

Gundermann aufgrund seiner Bitterstoffe zur<br />

Konservierung von Bier genutzt. Im Frühling<br />

gesammelte junge Blätter wurden früher als<br />

Gemüse gekocht, unter anderem in<br />

Gründonnerstagsgerichten. Aufgrund der<br />

Bitterstoffe und ätherischen Öle fand die<br />

Pflanze außerdem als Gewürz Verwendung.<br />

Der Geruch und Geschmack wird als harzigaromatisch,<br />

minzähnlich und lakritzartig<br />

beschrieben.<br />

Gundermann wurde außerdem in der Volksheilkunde<br />

verwendet. Gemäß dem „New<br />

Kreüterbuch“ von Leonhart Fuchs (1543) wurde<br />

es gegen Hüftweh, Gelbsucht, Leberleiden,<br />

und als harn- und schweißtreibendes Mittel<br />

gegen Gifte eingesetzt. Hildegard von Bingen<br />

empfahl die Verwendung der Pflanze gegen<br />

Kopf- und Ohrenschmerzen. Heute wird er von<br />

Kräuterheilern gegen Abszesse, Tumore und<br />

Augenprobleme verwendet. In der traditionellen<br />

Chinesischen Medizin wird er auch zur Behandlung<br />

von Lungenentzündung und Nephritis<br />

eingesetzt.<br />

Der reiche und regional sehr unterschiedliche<br />

Aberglaube rund um diese Pflanze gilt als<br />

Hinweis, dass die Pflanze bereits bei den<br />

germanischen Völkern als Heil- und Zauberpflanze<br />

Verwendung fand. Als Heil- und<br />

Schutzzauber sollte er gegen Krankheiten wie<br />

Pest, auch gegen Hexen wirken. In vielen<br />

Regionen spielte er eine Rolle in Milchzaubern.<br />

Gundermann wird und wurde selten im Garten<br />

angebaut. In der Regel wurde er gesammelt.<br />

In mittelalterlichen Klostergärten wurde<br />

er gelegentlich als Arzneipflanze gezogen.<br />

Heute wird Gundermann gelegentlich in Ziergärten<br />

gepflanzt. Im Handel sind mehrere<br />

Zuchtformen. Auffallend ist eine variegate<br />

Form mit weiß gefleckten Blättern und eine<br />

sehr reich blühende, bis 30 cm hohe Form,<br />

die sich als Bodenbedecker eignet.<br />

Auszug aus "Wikipedia"


BBL <strong>aktuell</strong><br />

Seite -11- / April 2011<br />

Ein Hotel - einmal ganz anders: Eine Heimstätte für die artenreichste Tiergattung überhaupt -<br />

Das "Insektenhotel"<br />

Ein Insektenhotel oder Insektenhaus, seltener auch Insektenasyl oder Insektenkasten, ist eine künstlich geschaffene<br />

Nist- und Überwinterungshilfe für Insekten, die seit den 1990er Jahren vor allem bei naturnahen Gärtnern und in der<br />

Schulbiologie zunehmend Verbreitung findet.<br />

Als praktisch von jedermann mit geringem<br />

Aufwand umsetzbare Insektenschutzmaßnahmen<br />

wurden die Einrichtungen<br />

insbesondere von zahlreichen europäischen<br />

Naturschutzverbänden bekannt gemacht,<br />

eine wichtige Rolle spielen sie auch im<br />

Rahmen der Permakultur. Erste „Wildbienenkästen“<br />

wurden von Privatleuten in<br />

England bereits im 19. Jahrhundert gebaut.<br />

Diese dienten damals vorwiegend<br />

Beobachtungszwecken, können aber als<br />

Vorläufer der heute für mehrere<br />

Insektengruppen geeigneten Insektenhotels<br />

gelten.<br />

Es gibt Insektenhotels in verschiedenen<br />

Größen und mit unterschiedlichen Ausstattungen.<br />

Zumeist sind sie auf – aus<br />

Gärtnersicht – „nützliche Insekten“ ausgerichtet.<br />

Die Formenvielfalt umfasst sowohl<br />

kleine kreative Einzelbauten als auch große,<br />

meist wandartige und vorgefertigte<br />

Bausätze, die in der Regel von Herstellern<br />

angeboten werden, die auch Nistkästen und<br />

Vogelhäuschen vertreiben. Große und<br />

individuell gestaltete Insektenhotels werden<br />

von GaLaBau-Unternehmen errichtet. Es<br />

gibt sowohl an Bäumen oder vorhandenen<br />

Gebäudewänden angelehnte bzw.<br />

vorgebaute als auch freistehende<br />

Insektenhotels.<br />

Der Begriff „Insektenhotel“ entstand<br />

umgangssprachlich in Anlehnung an das<br />

hausartige Erscheinungsbild moderner<br />

Anlagen, die durch freistehende<br />

mehrstöckige Bauweise und – zum Schutz<br />

vor Witterungseinflüssen – ausgeprägte<br />

Dachkonstruktionen auffallen.<br />

Motivation und Nutzen<br />

Durch intensive menschliche Eingriffe in die<br />

Naturlandschaft – u.a. durch umfangreichen<br />

Pestizideinsatz im Acker- und Gartenbau<br />

sowie durch die auch in Privatgärten<br />

vorhandene Tendenz zur „aufgeräumten“<br />

Landschaft – sind viele natürliche<br />

Insektenlebensräume wie z. B. offene Lehmtrockenhänge<br />

oder Totholz nur noch sehr<br />

eingeschränkt vorhanden. Diese Vorgänge<br />

werden als Habitatvernichtung bezeichnet.<br />

Nicht nur in der freien Natur, auch in Gärten<br />

helfen viele „Nützlinge“ wie zum Beispiel<br />

Hummeln, Wildbienen, Schlupf-Falten-,<br />

Grab- und Wegwespen, Florfliegen oder<br />

Ohrwürmer durch Bestäubung und als kostenlose<br />

biologische „Schädlings-bekämpfer“,<br />

das ökologische Gleichgewicht zu wahren.<br />

Zusätzlich sind einige der durch Insektenhotels<br />

geförderten Arten selten und stehen<br />

zum Teil sogar auf der Roten Liste (bspw.<br />

etliche Wildbienen).<br />

Darüber hinaus werden Insektenhotels auch<br />

Großes. lehmverputztes "Insektenasyl"<br />

auf der Gartenschau in<br />

Kaiserslautern<br />

2003<br />

zu Lehrzwecken errichtet, etwa für die breite<br />

Öffentlichkeit bei Garten-schauen und in<br />

Parkanlagen oder von Schulen, die Kindern<br />

die Biologie der Insekten und praktischen<br />

Naturschutz anschaulich nahebringen<br />

wollen.<br />

Materialien und Bauweise<br />

Insektenhotels bestehen fast ausschließlich<br />

aus Naturmaterialien, unter anderem<br />

aus Holz (Baumscheiben, Äste, Holzwolle),<br />

Baumrinde, Stroh, Heu, Schilfrohr,<br />

Bambusstäben, Reisig, Torf und Lehm.<br />

Daneben werden lediglich poröse, durchlöcherte<br />

Backsteine, Terrakotta-Blumentöpfe<br />

und manchmal Plastikrohre zur Befüllung,<br />

Metalle für Befestigungen und eventuell als<br />

vorgespanntes Drahtgitter zum Schutz vor<br />

Vögeln, Dachpappe oder ähnliche Abdeckungen,<br />

sowie witterungsbeständige<br />

Lasur beim verwendeten Bauholz oder zur<br />

Eine mit Bohrlöchern versehene<br />

Baumscheibe, die gut von Solitärbienen<br />

angenommen wurde (erkennbar an den<br />

Lehmverschlüssen belegter Brutröhren)<br />

bunten Gestaltung einiger Holzteile häufiger<br />

eingesetzt. Wichtig ist dabei, dass die<br />

Füllmaterialien trocken und alle Hölzer frei<br />

von chemischen Holzschutzmitteln sind.<br />

Die Grundkonstruktion der verbreitetsten<br />

Bausätze für freistehende Insektenhotels<br />

besteht aus langen Kanthölzern, aus denen<br />

das einem rechteckigen Schaukasten<br />

ähnelnde Gerüst gebildet wird, und aus<br />

Querlatten, die den Mittelbereich in Gefache<br />

unterteilen. Die Ständer werden fest im<br />

Erdreich verankert und als oberer Abschluss<br />

der Konstruktion wird ein Schrägdach<br />

aufgesetzt. Die Gefache werden mit<br />

unterschiedlichen, hohlraumreichen<br />

Materialien gefüllt. Größere Hohlräume, zum<br />

Beispiel in oder zwischen Ziegeln, werden<br />

mit Bambusrohren, Schilfhalmen o. ä.<br />

gefüllt, kleinere Öffnungen, zum Beispiel<br />

Bohrlöcher in Hartholzscheiben (meist<br />

unterschiedliche Durchmesser zwischen 2<br />

bis 10 mm), werden offen gelassen.<br />

Standortwahl<br />

Der ideale Standort für ein Insektenhotel ist<br />

gleichzeitig vollsonnig und witterungsgeschützt.<br />

Hierdurch wird einerseits sichergestellt,<br />

dass die für die Brut benötigte<br />

Wärme vorhanden ist, andererseits ist ausreichender<br />

Schutz vor Wind und Niederschlägen<br />

vorhanden, so dass die Insekten<br />

das künstliche Quartier annehmen. Ein<br />

Nebeneffekt ist, dass die verbauten Naturmaterialien<br />

so möglichst lange halten.<br />

Auszug aus "Wikipedia"


Seite -12- / April 2011<br />

Da Pepi sogt<br />

Jetzt muass i oba<br />

höllisch aufpass'n beim Mahn, ob ma<br />

net do wer a Osterei in die Wies'n glegt hot -<br />

vielleicht a' no a fauls Ei?<br />

Na jo, in Zeitn wie diesen sollt ma wirklich gaunz<br />

vorsichtig sei, denn a fauls Ei kaun den gaunz'n<br />

Kuch'n verderbn. Des is holt so wia bei de Mensch'n:<br />

A schworzes Schof bringt des gaunze Rudel in<br />

Veruf. A' bei uns in Klagoartn is es so: Waun ana<br />

aus da Reih' taunzt, leid'n olle darunter!<br />

A scheens Goartnjoar winsch I!<br />

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bestimmt sich durch seine Statuten. Ziel des Blattes ist die<br />

<strong>aktuell</strong>e Information von Funktionären und Mitgliedern über<br />

Angelegenheiten der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

BBL <strong>aktuell</strong><br />

Im Frühling im Garten<br />

von Gertrud Lorenz<br />

Im Frühling, im Garten<br />

im grünen Gras<br />

da sitzt, stellt euch vor,<br />

ein Osterhas.<br />

Nun ratet was er macht:<br />

er sitzt da im Gras und lacht.<br />

Im Frühling, im Garten<br />

im grünen Gras<br />

da sitzt, stellt euch vor,<br />

ein Osterhas.<br />

Was hat er dabei?<br />

für jeden ein Osterei.<br />

Im Frühling, im Garten<br />

im grünen Gras<br />

da sitzt, stellt euch vor,<br />

ein Osterhas.<br />

Doch schauen wir genau<br />

ist´s Papa mit seiner Frau.<br />

Im Frühling, im Garten<br />

im grünen Gras<br />

da sitzt, stellt euch vor,<br />

ein Osterhas.<br />

Ein Has´ kann jeder sein,<br />

der andre will erfreun.<br />

Ein Ein frohes frohes und und friedvolles<br />

friedvolles<br />

Osterfest Osterfest sowie sowie ein ein schönes<br />

schönes<br />

Gartenjahr Gartenjahr wünscht wünscht Ihnen Ihnen sehr<br />

sehr<br />

herzlich<br />

herzlich<br />

Ihr<br />

Ihr<br />

Verband der <strong>ÖBB</strong>-<strong>Landwirtschaft</strong><br />

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