Stadtmagazin Februar 2024

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16 DieEuropawahlund dieKommunalwahlen, dieinMecklenburg-Vorpommern am Sonntag,9.Juni, ablaufen,werfenihreSchatten jetzt schon voraus.Die Stadtverwaltungbenötigt ehrenamtliche Wahlhelfende in denWahllokalen. Fotos: Archiv Vier-Tore-Stadt suchtWahlhelfende für Europawahl und Kommunalwahlen am 9. Juni Am Sonntag, 9. Juni, wird in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur über das künftige Europa-Parlament abgestimmt. Die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger sind andiesem Sonntag gleichzeitig aufgerufen, Kreistage, Stadtvertretungen und Ortsbeiräte neu zu wählen. Die Doppelwahl wirft ihre Schatten bereits voraus. Wie die Stadt Neubrandenburg in einer Pressemitteilung erklärt, sind imRathaus am Friedrich- Engels-Ring die Vorbereitungen auf den Wahltag bereits angelaufen. Dies kommt nicht von ungefähr, denn neben dem Landeswahlleiter sind die Kommunen und Gemeinden für die Organisation und den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahlen zuständig. Ohne Bürger,keineWahlen Eine der größten Herausforderungen, die es für die Verwaltungen der Städte und Gemeinden im Zusammenhang mit Wahlen zu bewältigen gilt, ist dieBesetzung derjeweiligen Wahllokale am Wahltag mit Personal. Die Stadt Neubrandenburg benötigt für ihre 38 Urnen- und 16Briefwahlbezirke eigenen Angaben nach 486 Wahlhelferinnen und Wahlhelferinden verschiedenenFunktionen –Personal, welches der Stadtverwaltung der Vier-Tore- Stadt eigenen Angaben nach – nicht zur Verfügung steht. Deshalb hat die Stadt, genauer: das Wahlamt, bereits in diesen Tagen damit begonnen, um ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zu werben, die sie am Wahltag als Wahlvorstände oder inanderen Funktionen einsetzen kann. „Eine lebendige Demokratie lebt von der aktiven Teilnahme ihrer Bürgerinnen und Bürger am politischen Geschehen; ohne die Bürgerinnen und Bürger kann eine Wahl nichtablaufen“, heißt esinder Presseinformation aus dem Rathaus als Begründung. WerkannWahlhelferund Wahlheferinwerden? Wer kann Wahlhelferin oder Wahlhelfer werden? – Jeder, der wahlberechtigt ist und das 16. Lebensjahr vollendet hat. Besondere Vorkenntnisse sind dafür nicht erforderlich. Ein Wahlvorstand besteht aus der Wahlvorsteherin beziehungsweise dem Wahlvorsteher, der Schriftführerin oder dem Schriftführer sowie deren Stellvertreterinnen oder Stellvertreter. Weiterhin werden noch fünf Beisitzerinnen beziehungsweise Beisitzer berufen. Wie die Stadtverwaltung in ihrer Presseinformation hervorhebt, werden alle ehrenamtlichen Funktionarinnen und Funktionare im Vorfeld des Wahltermins durch die Wahlbehörde inihre Aufgaben eingewiesen und entsprechend geschult. WasmachenWahlvorstände? DerWahlvorstandeines Urnenwahlbezirkes leitet und überwacht amWahltag in der Zeit von 8 bis zur Schließung der Wahllokaleum18Uhr dieWahlhandlung und ermittelt im Anschluss durch das Auszählen der Stimmen das Wahlergebnis des Wahlbezirks. Sind die abgegebenen Stimmzettel auf ihre Gültigkeit überprüft und die gültigen Stimmen ausgezählt, werden diese an diekommunale Wahlbehörde gemeldet, die wiederum nach erfolgter Auszählung und Meldung der Ergebnisse aus den Wahlbezirken zunächst das vorläufige Endergebnis für die jeweilige Stadt, denjeweiligen Kreis oder diejeweiligeGemeinde ermittelt und bekannt gibt. Das vorläufige Wahlergebnis wird schließlich nach Abschluss aller Überprüfungen, dass es bei derWahl mit rechten Dingen zugegangen ist, vonder Wahlbehördedurch das amtliche Wahlergebnis ersetzt. Bei den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern handelt es sich zwar um Ehrenamtliche, dies bedeutet aber nicht, dass die TätigkeitamWahltagnicht entlohntwird. Erfrischungsgeld Die Mitglieder der Wahlvorstände erhalten als Aufwendungsentschädigung je nach Funktion ein sogenanntes Erfrischungsgeld zwischen 45bis 47,50 Euro und daessich um eine verbundene Wahl handelt –nämlich Europawahl und Kommunalwalen – ist sogar der doppelte Betrag, also 90 bis 95Euro, für jeden drin. Das Erfrischungsgeld wird nach dem Wahltag jeder Wahlhelferin und jedem Wahlhelfer auf das jeweils angegebene Konto überwiesen. Wünsche bezüglich des Einsatzortes oder Funktion werden –soweit möglich –von der Wahlbehörde berücksichtigt. Hier gilt die sprichwörtliche Redensart: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Melden können sich Interessenten, unter anderem, indem sie für die Bereitschaftserklärung das Online-Formular von der städtischen Homepage herunterladen. (dw/pm)
17 Dreikönigsverein feiertemit großem Benefizabend im HKB gelungenen Restart Rekordspende lässtHospizverein weiterarbeiten Wer als sterbenskranker Mensch im Neubrandenburger Dreikönigshospiz aufgenommen wird, braucht für die Pflege auch weiterhin nichts bezahlen. Firmen und Privatleute haben dem Dreikönigsverein mit mehr als 90 000 Euro eine Rekordspende beschert, so dass die ambulante und stationäre Hospizarbeit des Vereins nach Wochen des Bangens fortgeführt werden kann. „Das ist ein großartiges Ergebnis“, sagte der sichtlich erleichterteVereinsvorsitzende Rainer Prachtlvor denrund500 Gästen auf dem traditionellen Benefizabend imHaus der Kultur und Bildung. „Wir waren wegen der Kostensteigerungen, die lange Zeit nicht von den Kassen ausgeglichen wurden, in einer Notlage, was das Dreikönigshospiz betrifft“, sagte Prachtl bei der Spendenübergabe vor den Sternsingern. Underbekam für die engagierte Betreuung der unheilbar Kranken am Abend noch prominente Unterstützung: MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Die Regierungschefin, die <strong>2024</strong> auch Präsidentin des Bundesrates ist, schilderte in bewegenden Worten ihre Erfahrungen mit ihrer eigenen Krebserkrankung, die sie inzwischen weitgehend überstanden haben soll. Sie könne sich einen Dreikönigstag in Mecklenburg-Vorpommern ohne das Dreikönigsbenefiztreffen in Neubrandenburg mit den Stern- und Dreikönigssingern und deren positiver Ausstrahlung gar nicht mehr vorstellen, sagte Schwesig, diezum erstenMal mit ihremEhemann gekommen war. Das Treffen im HKB fand zum ersten Mal nach der langen coronabedingten Pause wieder in so großem Rahmenstatt. Schwesig wurde diesmal sehr privat, was aber alle Gäste im Saal positiv und intensiv berührte. Sie sei 2020 zuletzt bei diesem Dreikönigsabend im HKB gewesen, kurz nach ihrer Rainer Prachtl, Vorsitzender des Dreikönigsvereins, konnte auch MV-Ministerpräsidentin ManuelaSchwesig begrüßen. Ein Höhepunkt der Benefizveranstaltung: Der Aufzug der Sternen- und Dreikönigssängerinnen und-sänger aufder BühneimSaaldes Hauses für Kultur undBildung. Fotos: FrankWilhelm Krebsbehandlung und damals noch gezeichnet von den Strapazen. „Aber ich wollte mich damals nach der Erkrankung nicht verstecken.“ Sie habe seit damals am eigenen Leib erfahren, „wie wichtig esist, Zuwendung zu erfahren.“Deshalb könne sie auch einschätzen, wie wichtig diese Arbeit des Dreikönigsvereins und seiner Pfleger für die Sterbenskranken und deren Angehörigen und Familien sei. „Die Zuwendung,die wirMenschen am Beginn des Lebens schenken, ist auch am Ende des Lebens nötig“, soSchwesig. Das Publikum reagiertemit kräftigem Beifall. Die Probleme, die der Dreikönigsverein bei derHospizarbeit hat, haben auch andere Träger. Alle 300 HospizeinDeutschland müssen fünf Prozent der „tagesbezogenen Pflegesätze“ allein aufbringen. Das Neubrandenburger Hospiz ist aber eine vonzweisolcher Einrichtungen in MV, die nur von einem Verein getragen werden und keine große soziale Organisation als ausgleichenden Träger hinter sich weiß. Deshalb hatten die Kostenerhöhungen, die auf die gesetzlich festgelegten Lohnsteigerungen für Pflegepersonal und teureren Sachkosten und Materialien, wie auch Medikamente, zurückgehen, ein deutliches Finanzloch in die bisherigen Planungen gerissen. Denn die Kostenerstattungen der Krankenkassen seien gar nichterhöhtworden. Von mindestens 75 000 Euro Bedarf sprach Regina Prachtl, Aufsichtsratsvorsitzende des Hospizes.„Wirwussten anfangs nicht, wie wir das ausgleichen sollten“, gestand der Vereinsvorsitzende. Nun könne man dank der Spenden weitermachen. Dabei hat dem Verein mit seinen rund 200 Mitgliedern aus mehreren Bundesländern auch die starke Wirtschaftskraft der Region geholfen. So hat das produzierende Gewerbe Neubrandenburgs erstmals die Milliardengrenze beim Umsatz überschritten, sagte Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos). Zuden Vorzeigebetrieben gehörten unter anderem der Standheizungshersteller Webasto. Die sinnstiftende Arbeit des Dreikönigsvereins lobte auch der Psychiater und Buchautor Manfred Lütz aus Bonn inseiner unterhaltsamen Rede. „Etwas insich Sinnvolles tun, das ist Glück“, sagte der Festredner, derzum Thema „Wie kann man glücklichwerden?“sprach. (fw)
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