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Chor im Gespräch FOLGE 28

Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet

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1 CHOR IM GESPRÄCH<br />

CHOR IM GESPRÄCH<br />

<strong>28</strong>. Folge (2023)<br />

Betrachtung der Chöre an Rhein und Sieg<br />

Pfarr-Cäcilien-<strong>Chor</strong> Eitorf (Ltg: Jochem Röttig)


2 CHOR IM GESPRÄCH<br />

VORWORT<br />

Diese Betrachtung soll ein Bekenntnis zum hiesigen<br />

<strong>Chor</strong>gesang sein, der nicht nur die Menschen <strong>im</strong>mer<br />

wieder erfreut, sondern auch ein Stück gelebte He<strong>im</strong>at<br />

ist. Das zeigt nicht nur die Tradition der Chöre<br />

und <strong>Chor</strong>gemeinschaften, sondern auch die vielfältigen<br />

Aktivitäten, die sich zwangs-läufig aus dem <strong>Chor</strong>und<br />

Vereinsleben ergeben. Das gilt für die zahlreichen<br />

Auftritte, Konzerte und anderweitigen Veranstaltungen.<br />

Es ist ein offenes Gehe<strong>im</strong>nis, dass das Singen<br />

auch den Sängerinnen und Sängern viel Spaß bereitet.<br />

Dass das Singen zudem eine gesellige und soziale<br />

Komponente hat, müsste eigentlich allen Menschen<br />

bekannt sein! Darum liegt es eigentlich auf der Hand,<br />

dass man sich für dieses Metier wirklich interessieren<br />

sollte. Das ganze Umfeld soll deshalb einmal intensiv<br />

betrachtet und auch denen nähergebracht werden,<br />

die sich eigentlich dessen nicht so bewusst sind. Außer-dem<br />

hat es für den Verfasser den weiteren Grund,<br />

dass sich damit für ihn ein stiller Wunsch erfüllt. Es<br />

ist für ihn interessant, das ganze und vielfältige Geschehen<br />

zu erleben und zu dokumentieren. Nicht nur<br />

der hiesige <strong>Chor</strong>gesang erlebt eine Zeit, in der die<br />

Sängerinnen und Sänger nachhaltig beweisen können<br />

und müssen, was ihnen das musikalische Erbe wert<br />

ist, das es zu bewahren gilt. Wir sollten uns nicht nur<br />

bei Jubiläumsfeiern daran erinnern. Doch ist leichter<br />

gesagt als getan. Denn es verlangt einen ausgeprägten<br />

Gemeinsinn und die überzeugte Freude am Singen!<br />

Walter Dohr<br />

INHALTSVERZEICHIS<br />

03 Hörenswertes <strong>Chor</strong>arrangement<br />

04 Kirchenkonzerte in Stieldorf<br />

05 Schon gewusst?<br />

06 Exponierte <strong>Chor</strong>werke<br />

07 Viel Herzblut investiert<br />

08 <strong>Chor</strong>auftritt in Wahlscheid<br />

09 Ein ambitionierter <strong>Chor</strong><br />

10 Gospelchor mit Kultstatus<br />

11 Intensive <strong>Chor</strong>arbeit<br />

12 Eine tolle Idee<br />

13 Intensive <strong>Chor</strong>arbeit<br />

14 Singen in Eitorf<br />

15 Anspruchsvolle Musik<br />

16 Lokalzeit aus Bonn<br />

17 Ein besonderes Requiem<br />

18 Jubiläumskonzert in Troisdorf<br />

19 Singen ist Erfüllung<br />

20 Präzise Ausformung<br />

21 Freude an guter Musik<br />

22 Inspiriertes Singen<br />

23 Musikalischer Lorbeer<br />

24 Balsam für die Seele<br />

25 Bundeschorfest in Leipzig<br />

26 <strong>Chor</strong>pädagoge mit Herz<br />

27 Lebendige <strong>Chor</strong>arbeit<br />

29 Eitel Freude<br />

30 Feine Klangbilder<br />

31 <strong>Chor</strong>projekt in Thomasberg<br />

32 Anspruchsvolle <strong>Chor</strong>musik<br />

33 Musikprojekt in Rosbach<br />

34 Spaß be<strong>im</strong> Singen<br />

35 Wie Pech und Schwefel<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

*<br />

Wenn du laufen kannst, kannst du tanzen.<br />

Wenn du sprechen kannst, kannst du singen.<br />

Sprichwort aus S<strong>im</strong>babwe<br />

*<br />

Autor und Herausgeber: Walter Dohr<br />

Assistenz: Josef Göbel, Udo Füsser<br />

Webmaster: Erik Breidenbach<br />

Redaktion: walterdohr@musik-kompendium.de


3 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Foto: privat<br />

HÖRENSWERT<br />

Tono Wissing und der preisgekrönte <strong>Chor</strong> „Bonn-<br />

Voice“ haben <strong>im</strong> Jahre 2018 für Furore gesorgt als sie<br />

den begehrten WDR-Titel „Der beste <strong>Chor</strong> des Westens“<br />

(Foto) erstritten. Der visionäre und hochinspirierte<br />

<strong>Chor</strong>gründer hat einen formidablen <strong>Chor</strong> geformt,<br />

der die <strong>Chor</strong>szene am Rhein und weit darüber<br />

hinaus prägt und nicht mehr aus der <strong>Chor</strong>landschaft<br />

an Rhein und Sieg wegzudenken ist. Da ist wahrlich<br />

ein <strong>Chor</strong> am Werk, der musikalisch in allen Belangen<br />

den allerhöchsten Herausforderungen gerecht wird.<br />

Der höchst ambitionierte <strong>Chor</strong>dirigent hat sich nie gescheut,<br />

die st<strong>im</strong>mliche Messlatte möglichst hoch anzulegen.<br />

Auf diesem Weg sind ihm die sehr engagierten<br />

Sängerinnen und Sänger <strong>im</strong>mer wieder gefolgt<br />

und haben sich gern und überzeugt in die musikalisch<br />

inspirierende Obhut begeben und sich in ihr stets<br />

wohlgefühlt. Es heißt nicht umsonst, dass das richtige<br />

Singen hinter den Tönen anfängt und eigentlich be<strong>im</strong><br />

<strong>Chor</strong>leiter beginnt! In einem Konzert-Mitschnitt präsentiert<br />

man den populären Song „Hallelujah“ von<br />

Leonard Cohen in einer Fassung von Jeff Buckley, die<br />

wirklich hörenswert ist und St<strong>im</strong>mwitz, klangliche<br />

Noblesse und allerfeinste St<strong>im</strong>mfärbung in einer<br />

Weise bündelt, dass man glaubt, die Zeit und das<br />

Herz würde stehenbleiben. Die unglaubliche Interpretation<br />

und geschliffene Geschmeidigkeit machen das<br />

Hören zu einem wunderschönen Erlebnis, dem man<br />

sich nicht entziehen kann!<br />

Walter Dohr<br />

Musik wird nur von echter Inspiration beflügelt.<br />

Anonym


4 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Foto: privat<br />

STIELDORFER KONZERTE<br />

Die Kirchenmusikerin Bettina Ostenrath hat den musikalischen<br />

Zyklus der „Stieldorfer Kirchenkonzerte“<br />

ins Leben gerufen und bietet damit dem Publikum an<br />

Rhein und Sieg ein Forum, bei der die wertbeständige<br />

Musik einen hervorragenden Platz findet. Die Konzerte<br />

führen in der katholischen Pfarrkirche St. Margareta<br />

Stieldorf (Stadt Königswinter) unter ihrer<br />

Leitung den Kirchenchor St. Judas Thaddäus Heisterbacherrott<br />

(Stadt Königswinter) und die Kantorei der<br />

evangelischen Kirchengemeinde Holzlar-Hangelar <strong>im</strong>mer<br />

wieder zu wunderschönen klanglichen Resultaten.<br />

So wie das Konzert <strong>im</strong> Jahre 2018, das ausgesuchte<br />

Werke aus der Renaissance und der Romantik<br />

in den musikalischen Fokus rückte. Inzwischen hat<br />

man sich auch dem Messias-Oratorium von Händel<br />

angenommen, bei dem auch versierte Ensembles und<br />

Gesangssolisten mitgewirkt haben.


5 CHOR IM GESPRÄCH<br />

SCHON GEWUSST?<br />

Foto: privat<br />

Viele Menschen räuspern sich vor dem Singen, wovon<br />

St<strong>im</strong>mexperten abraten. Sie sind der Meinung, dass<br />

dadurch unnötig die St<strong>im</strong>mlippen gereizt werden. Daher<br />

raten sie dazu, den Frosch <strong>im</strong> Hals einfach mitsingen<br />

zu lassen. Es helfe schon, einmal richtig zu husten.<br />

Wenn man erkältet ist und der Hals kratzt, will<br />

man einfach flüstern, da dies vermeintlich sanft<br />

klingt. Flüstern ist eher angesagt, wenn sich Gehe<strong>im</strong>nisse<br />

erzählen will. Doch zur Schonung der St<strong>im</strong>me<br />

ist es nicht angebracht. Be<strong>im</strong> Flüstern stehen die<br />

St<strong>im</strong>mlippen nämlich stark angespannt. Wenn man<br />

Frauenchor „ConcerTanten“ Allner<br />

Flüstern will, dann leise aber mit St<strong>im</strong>me! Anstatt<br />

be<strong>im</strong> Sprechen und Singen nicht zu viel Druck ausüben,<br />

sollte man sich aufrecht hinstellen und gut einatmen.<br />

Gutes Training kräftigt die St<strong>im</strong>mlippen <strong>im</strong><br />

Halsbereich, in dem die St<strong>im</strong>me durch Schwingung<br />

entsteht. Wenn diese gut trainiert sind, entsteht ein<br />

tragfähiger Klang. Viele verstehen unter Atemstütze<br />

das Anspannen des Bauches, das angeblich die<br />

St<strong>im</strong>me unterstützen soll. Doch die Bauchspannung<br />

führt zum Verschließen des Vokaltraktes. Also dort,<br />

wo der Klang verstärkt wird. Mit anderen Worten:<br />

Atemstütze braucht eine flexible Körperspannung. Ein<br />

flexibler, aufgerichteter Körper und entspanntes und<br />

tiefes Einatmen unterstützen die St<strong>im</strong>me am besten.<br />

Oft wird mit der Vorstellung des Atmens in den Bauch<br />

verknüpft. Der Bauch darf sich mitbewegen, aber die<br />

Lunge sitzt <strong>im</strong>mer noch <strong>im</strong> Brustkorb, sagen die Fachleute<br />

dazu. Die St<strong>im</strong>me entstehe ganz woanders. Es<br />

komme darauf an, wie St<strong>im</strong>mlippen und Kehlkopf<br />

ausgebildet sind, ist ihre erklärte Meinung. Manchen<br />

Kindern wird eingeredet, sie wären unmusikalisch,<br />

weil sie nicht alle Töne treffen. Solche Menschen<br />

trauen sich dann auch als Erwachsene nicht mehr<br />

trauen zu singen. Aber unsere St<strong>im</strong>mapparate unterscheiden<br />

sich nicht. Worin sich die Menschen unterscheiden,<br />

ist, wie gut sie die Vorstellung eines Tones<br />

auch st<strong>im</strong>mlich umsetzen können. Wer Anleitung bekommt<br />

und viel singt, kann Singen lernen und dabei<br />

Freude an der Musik empfinden. Gutes Singen und<br />

Sprechen fängt schon vor dem Einatmen an. Und hört<br />

auch nicht mit dem letzten Ton auf. Gelöstes Sprechen<br />

und Singen führt zu einem positiven Selbsterlebnis.<br />

Also tief Luft holen, sich den Spaß am Singen<br />

nicht verderben lassen!<br />

*<br />

Musik ist eine Muse, die unsere Seele hält.<br />

Anonym


6 CHOR IM GESPRÄCH<br />

EXPONIERTE CHORWERKE<br />

Foto: privat<br />

Der „Figuralchor Köln“ ist <strong>im</strong> Jahre 1986 von <strong>Chor</strong>leiter<br />

Richard Mailänder und dem damaligen Kölner<br />

Künstlerseelsorger und späteren Würzburger Bischof<br />

Dr. Friedhelm Hofmann gegründet. Etwa 50 sehr engagierte<br />

und st<strong>im</strong>mbewusste Sängerinnen und Sänger<br />

widmen sich mit st<strong>im</strong>mlicher Akribie und ausgeprägte<br />

Singfreude und St<strong>im</strong>mkultur der geistlichen a-<br />

cappella-<strong>Chor</strong>musik mit dem Schwerpunkt auf <strong>Chor</strong>werken<br />

des 16. und. 17. Jahrhunderts sowie der gegenwärtigen<br />

<strong>Chor</strong>literatur. Glanzvolle Höhepunkte<br />

sind dabei Franz Liszts „Christus“ und Joh. S. Bachs<br />

Matthäus- und Johannespassion und dessen h-moll-<br />

Messe, die in besonderen Kontexten aufgeführt worden<br />

sind. Mehrere zeitgenössische Komponisten wie<br />

Enjott Schneider, Hans Martin Lonquich, Klaus Wallrath,<br />

Pawel Lukaszewski und Rihards Dubra, haben<br />

für den Figuralchor exponierte <strong>Chor</strong>werke vertont.<br />

Unter der künstlerischen Leitung von Richard Mailänder<br />

hat man die Kompositionen uraufgeführt. Themenschwerpunkte<br />

des anspruchsvollen Wirkens sind<br />

Oster- und Adventsmusiken. Auf vielen Tonaufnahmen<br />

ist die ausgezeichnete und vorbildliche musikalische<br />

Präsenz des Dirigenten und der Sängerinnen und<br />

Sänger in überzeugender Weise dokumentiert. Im<br />

Jahre 2017 ist der CD-Mitschnitt von Pawel Lukaszewskis<br />

Osteroratorium „Resurrectio“ in der polnischen<br />

Edition der Kirchenmusik-Zeitschrift „musica<br />

sacra“ veröffentlicht worden. Am Ostermontag 2023<br />

präsentierte der Figuralchor in der romanischen Kölner<br />

St. Ursula-Basilika die Uraufführung des von<br />

Marco Frisina (1954) komponierten Osteroratoriums<br />

"Surrexit Dominus Vere" für Soloquartett, <strong>Chor</strong> und<br />

Orchester.


7 CHOR IM GESPRÄCH<br />

HERZBLUT INVESTIERT<br />

gekrönt ist und die zeitaufwendige Anstrengung wirklich<br />

gelohnt hat. Der „Heisterschosser Schubertianer“<br />

<strong>Chor</strong>aktivitäten erlebt hat. Daran erinnert sich Dieter<br />

Schmitt oft und gerne. Vor allem an ein Schubertkonzert<br />

in der Siegburger Engelbert Humperdinck-Konservatorium<br />

in Siegburg. Das Besondere an seiner akribischen<br />

Arbeit des Schubert-Liebhabers ist die digitale<br />

Bearbeitung (wobei ihm sein Sohn Hans-Peter<br />

Schmitt tatkräftig unter die Arme gegriffen hat) und<br />

computergerechte Archivierung der vielen Tondokumente,<br />

die sich nun in einer digitalen Datenbank per<br />

Mausklick abrufen lassen. „<strong>Chor</strong> <strong>im</strong> <strong>Gespräch</strong>“ gratuliert<br />

dem „digitalen Archivar“ zu der sinnvollen und<br />

gezielten Fleißarbeit, die man durchaus als beispielgebend<br />

ansehen kann!<br />

Walter Dohr<br />

*<br />

Ich bin zum Komponieren auf die Welt gekommen<br />

und sonst nichts.<br />

Franz Schubert<br />

*<br />

Foto: privat<br />

Der Heisterschosser <strong>Chor</strong>sänger und Solotenor Dieter<br />

Schmitt hat über einen längeren Zeitraum viel Herzblut<br />

in eine umfassende Ton- und Video-Dokumentation<br />

investiert. Eine Investition, die letztlich von Erfolg<br />

Dieter Schmitt (3. v. l.) und der QV Heisterschoß<br />

hat sich viele Stunden intensiv mit Tondokumenten<br />

aus zurückliegenden Jahrzehnten, in denen mit dem<br />

Quartettverein das Meisterchorsingen erfolgreich bestritten,<br />

viele <strong>Chor</strong>konzerte mitgestaltet und andere<br />

Der Wiener Komponist Franz Schubert (1797-18<strong>28</strong>)<br />

steht am Übergang von der Klassik zur Romantik.<br />

Seine vielfältigen und inspirierte Arbeiten zählen zu<br />

den bedeutendsten dieser Epoche. Obwohl er schon<br />

<strong>im</strong> Alter von 31 Jahren starb, hinterließ er ein reiches<br />

und vielfältiges Werk. Er gilt mit über 600 Osterwerken,<br />

Lieder und <strong>Chor</strong>kompositionen zurecht als einer<br />

der produktivsten Komponisten.<br />

Walter Dohr/Wikipedia


8 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Foto: privat<br />

AUFTRITT IN WAHLSCHEID<br />

Einige Monate vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie<br />

absolvierte der von Ruslan Aliyev gegründete und<br />

dirigierte Junge <strong>Chor</strong> „KlangArt“ Siegburg einen gelungenen<br />

Auftritt am „Tag des Friedhofs“ in der evangelischen<br />

Kirchengemeinde in Lohmar-Wahlscheid.<br />

Alle zwei Jahre gibt es ein neues Motto zu diesem<br />

sinnvollen Gedenktag. Für die Jahre 2022 und 2023<br />

steht der bundesweite Gedächtnistag unter dem<br />

Motto „In Gedenken - in Gedanken". Damit soll bewusst<br />

daran erinnert werden, die Würde des Menschen<br />

als elementar begreifen, auch über den Tod<br />

hinaus. Die heutige Gesellschaft bietet den Trauernden<br />

wenig Raum und die Zeit für die Erinnerung an<br />

den Verstorbenen. Zahlreiche Städte und Gemeinden<br />

beteiligen sich Jahr für Jahr am dritten Septemberwochenende<br />

be<strong>im</strong> „Tag des Friedhofs“. Zahlreiche Aktionen<br />

zeigen die Geschichte und Tradition einer gewachsenen<br />

Friedhofskultur vor Ort auf und bieten die<br />

Gelegenheit, sich dem Thema Friedhof zu beschäftigen.<br />

Friedhöfe sind besondere Orte, wo man trauern<br />

und Trost findet. Durch den Umgang mit Blumen und<br />

Pflanzen kann die Trauer besser verarbeitet werden,<br />

positive Gefühle, wie Wohlbefinden, Entspannung und<br />

He<strong>im</strong>atgefühl können durch die Bewegung <strong>im</strong> „Grünen<br />

Kulturraum Friedhof" ausgelöst werden. Das Ziel<br />

des aktuellen Mottos ist, dass ältere Generationen<br />

und deren Kinder und Enkelkinder den Friedhof als<br />

schöne Begräbnis- und Erinnerungsstätte kennenlernen<br />

und wahrnehmen.


9 CHOR IM GESPRÄCH<br />

AMBITIONIERTER CHOR<br />

nicht nur aus dem Kölner Umland, sondern auch aus<br />

dem südlichen Ruhrgebiet und dem Rheinland an.<br />

zusammen. Das Repertoire reicht von der Musik des<br />

Barocks über die Romantik bis zur Gegenwart. Zudem<br />

Foto: privat<br />

Der von Wolf-Rüdiger Spieler dirigierte „Reger <strong>Chor</strong><br />

Köln“ rekrutiert sich interessierten Laien. Die mehr als<br />

40 sehr engagierten Sängerinnen und Sänger eint ein<br />

eine ausgeprägte Singfreude und die intensive Beschäftigung<br />

mit geistlicher <strong>Chor</strong>musik. Seit vielen<br />

Jahren begeistert man das Publikum mit vielfältigen<br />

und anspruchsvollen Darbietungen. Im Jahre 1982<br />

hatten sich die ersten chorische Aktivitäten aus Initiativen<br />

engagierter Jugendlicher in Kölner Kirchengemeinden<br />

entwickelt. Das Interesse an der <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

entwickelte sich großartig, wobei <strong>Chor</strong>mitglieder<br />

auch weite Wege auf sich nahmen. Sie reisten<br />

Hatte man sich Anfang der neunziger Jahre pr<strong>im</strong>är der<br />

gottesdienstlichen <strong>Chor</strong>musik gewidmet, so rückte<br />

seit dem Jahre 2001 <strong>im</strong>mer die konzertante geistliche<br />

<strong>Chor</strong>musik in den musikalischen Mittelpunkt. Dabei<br />

wurde ein besonderer Schwerpunkt auf eine gezielte<br />

St<strong>im</strong>mbildung gelegt. Vor allem die Orgelwerke und<br />

<strong>Chor</strong>literatur des spätromantischen Komponisten Max<br />

Reger (1873 - 1916) inspirierten die akribische <strong>Chor</strong>arbeit.<br />

Der <strong>Chor</strong> probt an 15 Sonntagen <strong>im</strong> Jahr, veranstaltet<br />

mehrere Jahreskonzerte und trifft sich bei<br />

mehrtägigen Probenphasen. Dabei auch in der Landesmusikakademie<br />

<strong>im</strong> westfälischen Heek und arbeitet<br />

mit namhaften Ensembles und Gesangssolisten<br />

setzt man sich bundesweit für gemeinnützige Zwecke<br />

ein. Inzwischen kann der <strong>Chor</strong> auf viele erfolgreiche<br />

Benefizkonzerte zurückblicken, wie das Wohltätigkeitskonzert<br />

zu Gunsten angolanischer Waisenkinder<br />

(1997) oder zur Unterstützung der Dresdener Frauenkirche<br />

(2002). Der <strong>Chor</strong>verein engagierte sich auch<br />

für Forschungsobjekte der Universitätsklinik Köln und<br />

für ambulante Kinderhospize <strong>im</strong> Ruhrgebiet. Seit dem<br />

Jahre 1995 unterstützt man ein Projekt der Kölner<br />

Universität Köln mit Jahreskonzerten. Das Projekt<br />

„Kinder krebskranker Eltern“ und der Verein „Lebenwert“<br />

haben sich dabei psychologischen und praktischen<br />

Hilfe für Betroffene verschrieben.


10 CHOR IM GESPRÄCH<br />

CHOR MIT KULTSTATUS<br />

Der begeisternde „Gospelchor ´n Joy“, der in der<br />

evangelischen Kirchengemeinde in Bad Honnef seine<br />

musikalische He<strong>im</strong>stätte hat, genießt unter der souveränen<br />

Leitung von Johannes Weiß längst Kultstatus!<br />

Seit dem Jahre 2003 hat man sich den Gospelgesang<br />

und anderes mehr auf die Fahne geschrieben.<br />

Fotos: privat<br />

Dabei ist der <strong>Chor</strong>namen, der die unbändige Freude<br />

am Singen dokumentieren soll, Max<strong>im</strong>e und Programm<br />

zugleich. Der Gesang des Gospelchores ist<br />

mitreißend und überwältigend. Das zeigt das traditionelle<br />

Adventskonzert in der evangelischen Erlöserkirche<br />

in Bad Honnef, das längst zum Musikereignis in<br />

Bad Honnef und der ganzen Umgebung geworden ist!<br />

Der vielköpfige Gospelchor gestaltet zudem das Musikleben<br />

in Bad Honnef in vielfältiger Weise mit.


11 CHOR IM GESPRÄCH<br />

INTENSIVE CHORARBEIT<br />

den in den bewährten Händen von Prof. Horst Meinardus.<br />

der bis auf den heutigen Tag eine fortwährende<br />

das „Requiem“ von Antonin Dvorák, die jeweils in<br />

Brüssel und in Köln zu Gehör gebracht worden sind.<br />

Im Jahre 2012 wirkte man auch bei einer konzertanten<br />

Aufführung einer Rossini-Oper mit und <strong>im</strong> Jahre<br />

2013 brachte be<strong>im</strong> <strong>Chor</strong>festival des „Verbandes Deutscher<br />

Konzertchöre“ in Zwickau die „Carmina Burana“<br />

Fotos: privat<br />

Der „Philharmonische <strong>Chor</strong> Köln“ der <strong>im</strong> Jahre 1947<br />

von Prof. Philipp Röhl gegründet und derzeit 70 sehr<br />

engagierte Sängerinnen und Sänger zählt, führt ausgesuchte<br />

und exponierte <strong>Chor</strong>werke verschiedener<br />

Stilepochen auf. Außer den großen Werken der <strong>Chor</strong>literatur<br />

von Johann Sebastian bis Benjamin Britten<br />

gehören auch selten aufgeführte Werke von Honegger,<br />

Szymanowski, Suter, Suppé, Dupré und Kodály<br />

zum umfangreichen Repertoire des Philharmonischen<br />

<strong>Chor</strong>es. Die Komponisten Rudolf Petzold und Zoltán<br />

Kodály gehören zu den Ehrenmitgliedern des <strong>Chor</strong>es.<br />

Seit dem Jahre 1990 liegt die musikalische Leitung in<br />

Kontinuität sorgt, was die musikalische Kompetenz<br />

und Präsenz, die akribische und zielorientierte Probenarbeit<br />

und letztlich die Aufführungen der Werke<br />

angeht! Der hohe musikalische Anspruch lässt sich<br />

dabei nur durch das besondere Engagement und Können<br />

der <strong>Chor</strong>mitglieder erreichen. Die intensive <strong>Chor</strong>arbeit,<br />

in der die St<strong>im</strong>mbildung selbstverständlich <strong>im</strong><br />

musikalischen Fokus steht, wird von Probenwochenenden<br />

begleitet und in vorbildlicher Weise ganz nachhaltig<br />

gefördert. In jüngerer Vergangenheit hat man<br />

größere Projekte mit der „Brussels <strong>Chor</strong>al Society“<br />

verwirklicht. So die gemeinsamen Aufführungen der<br />

„A Sea Symphony“ von Ralph Vaughan Williams und<br />

von Carl Orff zur Aufführung. Bei den Konzerten mit<br />

dem befreundeten „Fleischmann <strong>Chor</strong> Cork“ (Irland)<br />

wurden in Cork und Köln auch das Oratorium „A child<br />

of our t<strong>im</strong>e“ von Michael Tippett intoniert. Ein besonderer<br />

Höhepunkt war das <strong>im</strong> Jahre 2014 aufgeführte<br />

„War Requiem“, das Benjamin Britten zum Gedenken<br />

an den 1. Weltkrieg komponiert hat. In seinem 70.<br />

Jubiläumsjahr reiste man n die finnische Partnerstadt<br />

Turku und führte gemeinsam mit dem „<strong>Chor</strong>us<br />

Cathedralis Aboensis“ an Karfreitag 2018 die „Messe<br />

in C-Dur“ von Beethoven auf. Man will auch in Zukunft<br />

dem Publikum ein interessantes Programm bieten.


12 CHOR IM GESPRÄCH<br />

blick auf die zurückliegenden Vereinsjahre in einer<br />

mehrteiligen Video-Show auf Facebook zu präsentieren.<br />

Das soll nicht heißen, dass <strong>Chor</strong>- und Vorstandsmitglied<br />

Matthias Ennenbach nicht eine eigene Jubiläumsschrift<br />

erarbeitet hat, in der die Historie des Eitorfer<br />

Gesangvereins über lebendig wird. Doch durch die<br />

Internetpräsenz, die be<strong>im</strong> Eitorfer Gesangverein vorbildlich<br />

inszeniert wird, wird nicht nur die <strong>Chor</strong>werbung<br />

verstärkt, sondern auch die Eitorfer Sängerfamilie<br />

medienwirksam betreut.<br />

Repros: Erik Breidenbach<br />

EINE TOLLE IDEE<br />

Der Webmaster bzw. derjenige, der die <strong>Chor</strong>chronik<br />

des Eitorfer Gesangvereins zu dessen 150-jährigem<br />

Jubiläum 2023 verfasst hat, ist jemand, dem das Geschick<br />

des <strong>Chor</strong>es und seiner Sängerinnen und Sänger<br />

am Herzen liegt. Das ist gut so! Hätte man mehr<br />

von diesen tatkräftigen Menschen, müsste man sich<br />

weniger Sorgen um die Zukunft der he<strong>im</strong>ischen Chöre<br />

und <strong>Chor</strong>gemeinschaften machen. „<strong>Chor</strong> <strong>im</strong> <strong>Gespräch</strong>“<br />

ist von der Idee wirklich angetan, den Rück-


13 CHOR IM GESPRÄCH<br />

INTENSIVE CHORARBEIT<br />

Der Gospelchor „Spirit of Change“ Porz-Zündorf hat<br />

<strong>im</strong> Jahre 2018 unter der Leitung von Michael Hesseler<br />

eine musikalisch in der Osterzeit eine <strong>Chor</strong>vesper <strong>im</strong><br />

Kölner Dom gestaltet, die vom DOMRADIO übertragen.<br />

Weiter wirkten Kantor Winfried Krane und Organist<br />

Ulrich Brüggemann mit. Zur Aufführung kamen<br />

Foto: privat<br />

mehrst<strong>im</strong>mige <strong>Chor</strong>werke von John Rutter und Gordon<br />

Young. Der Gospelchor hat sich <strong>im</strong> Jahre 1998<br />

gegründet und besteht aus mehr als 60 Sängerinnen<br />

und Sängern. Das Repertoire reicht von mitreißendem<br />

Gospelgesängen über besinnliche Lieder bis zu<br />

Stücken aus Musicals und Musiktiteln aus den Charts.<br />

Die mehrst<strong>im</strong>migen <strong>Chor</strong>stücke werden vom Dirigenten<br />

intensiv einstudiert, wobei St<strong>im</strong>mbildung, Rhythmusübungen,<br />

Bewegung und Harmonie unmittelbar<br />

in den musikalischen Fokus rücken. Außer den regelmäßigen<br />

wöchentlichen <strong>Chor</strong>proben findet auch jährlich<br />

ein intensives St<strong>im</strong>mtraining, zu dem auch die<br />

<strong>Chor</strong>eografie gehört, an einem Probenwochenende in<br />

einer Jugendherberge statt. Der <strong>Chor</strong> und eine Band,<br />

die aus Keyboard, Klavier, zwei Gitarren, Bass und<br />

Schlagzeug besteht, treten <strong>im</strong> Raum Köln-Bonn, <strong>im</strong><br />

Rhein-Sieg-Kreis und sogar überregional auf. Der begeisternde<br />

Gospelchor ist bei Gospelnächten in Kirchen,<br />

in Konzerträumen oder auf Open-Air-Bühnen<br />

anzutreffen, um das Publikum zu erfreuen. Zu den<br />

Highlights ein gehören Auftritt <strong>im</strong> Kölner RheinEnergie-Stadion,<br />

die zwe<strong>im</strong>alige Mitwirkung an der internationalen<br />

Bottroper Gospelnacht und Konzerte mit<br />

den bekannten Künstlern Kathy Kelly, Tommy Engel<br />

und King Size Dick. Man hat inzwischen drei Alben<br />

veröffentlicht. Zwe<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr gestaltet „Spirit of<br />

Change“ einen ökumenischen Wortgottesdienst in<br />

Zündorf. Jede Gospelnacht steht unter einem eigenen<br />

Thema, mit dem sich die Wortbeiträge und die musikalischen<br />

Beiträge beschäftigen. Die Gospelnacht findet<br />

abwechselnd in der der katholischen Pfarrkirche<br />

St. Mariä Geburt und in der evangelischen Pauluskirche<br />

in Zündorf statt. Die Geselligkeit wird nicht be<strong>im</strong><br />

besagten Probenwochenende, sondern auch bei anderen<br />

Gelegenheiten gepflegt. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl<br />

und den Korpsgeist! So soll es<br />

sein!


14 CHOR IM GESPRÄCH<br />

SINGEN IN EITORF<br />

hatte eine der traditionellen Weihnachtsfeiern <strong>im</strong><br />

Eitorfer Sängerhe<strong>im</strong> in mit einem „Kr<strong>im</strong>i-Dinner“<br />

wieder in unserer Region erleben kann, wie das auch<br />

be<strong>im</strong> Frauenchor „Furore“ Troisdorf oder der „Singgemeinschaft<br />

Birk“ geschieht! Der <strong>Chor</strong> probt dienstags<br />

um 19.30 Uhr <strong>im</strong> Eitorfer Sängerhe<strong>im</strong> und studiert<br />

gemeinsam mit der <strong>Chor</strong>leiterin Regina Pohl Rockmusik,<br />

Popsongs, Schlager- und Filmmelodien sowie<br />

Gospelgesänge ein. Während der Corona-Krise hat<br />

Fotos: privat<br />

Auch die Chöre und <strong>Chor</strong>gemeinschaft an Rhein und<br />

Sieg brauchen und lieben die Abwechslung. Dazu gehört<br />

es bekanntlich, auch Spaß miteinander zu haben.<br />

Der von Regina Pohl dirigierte Gemischte <strong>Chor</strong><br />

„Singin´ Harmonie, der an der Sieg behe<strong>im</strong>atet ist,<br />

gestaltet, wobei die Sängerinnen und Sänger in entsprechender<br />

Weise ausstaffiert hatten. Auch das ist<br />

ein schönes und originelles Beispiel dafür, dass man<br />

sich in einer anderen Haut auch fühlen kann und zudem<br />

dem Gemeinschaftsgeist frönt. Das ist durchaus<br />

zur Nachahmung empfohlen und ganz gewiss eine Ergänzung<br />

zu den Dinner-Konzerten, die man hin und<br />

Querton-<strong>Chor</strong> St. Augustin<br />

man ein Klappstuhl-Konzert auf dem Eitorfer Marktplatz<br />

veranstaltet, wobei der Querton-<strong>Chor</strong> St. Augustin<br />

zu Gast war. Für die Singst<strong>im</strong>men war das eine<br />

gute Gelegenheit dem Virus zu trotzen. Auf diese<br />

Weise wurde der nötige Zusammenhalt bewusst, für<br />

den <strong>Chor</strong>gesang in und um Eitorf geworben.


15 CHOR IM GESPRÄCH<br />

ANSPRUCHSVOLLE MUSIK<br />

steht die <strong>Chor</strong>gemeinschaft unter der künstlerischen<br />

Leitung von Musikdirektor Christian Letschert-<br />

Chöre aus der Taufe gehoben hat. Konzertreisen führten<br />

nach Leipzig, wo man gemeinsam mit der Sächsischen<br />

Bläserphilharmonie Leipzig konzertierte und<br />

nach Andalusien, wo man u.a. bei der grandiosen Aufführung<br />

der „Carmina Burana“ von Carl Orff <strong>im</strong> Konzerthaus<br />

Manuel de Falla in Granada mitwirkte, am<br />

der sieben Chöre (!) beteiligt waren. Die <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

zeigt nicht nur in der Kölner Philharmonie ihr<br />

ausgereiftes musikalisches Können, was be<strong>im</strong> Publikum<br />

und in der Presse zurecht gebührend gelobt wird.<br />

Einmal <strong>im</strong> Jahr untern<strong>im</strong>mt man <strong>Chor</strong>fahrten oder<br />

Konzertreisen, um anspruchsvolle Musik zu präsentieren<br />

und Kontakte mit anderen Chören zu knüpfen.<br />

Foto: privat<br />

Die <strong>Chor</strong>gemeinschaft Cäcilia Zündorf in der heutigen<br />

Formation wurde <strong>im</strong> Jahre 1985 als Nachfolger des <strong>im</strong><br />

Jahre 1870 ins Leben gerufenen Pfarrgesangsvereins<br />

Cäcilia Zündorf neu gegründet. Seit dem Jahre 1998<br />

Larsson. Inzwischen hat man mehr als zwei Dutzend<br />

Konzerte in der Kölner Philharmonie erfolgreich absolviert.<br />

Damit hat der jetzige Dirigent die Konzertreihe<br />

in der Kölner Philharmonie fortgesetzt, die Theo<br />

Breuer mit einem Geburtstagskonzert der Breuer-<br />

Damit die Konzerte gelingen, wird eine intensive <strong>Chor</strong>arbeit<br />

geleistet. Der musikalische Erfolg über viele<br />

Jahre hinweg, kann man nur durch einen ambitionierten<br />

Dirigenten und gesanglichen Fleiß des <strong>Chor</strong>es erzielen.


16 CHOR IM GESPRÄCH<br />

LOKALZEIT AUS BONN<br />

besuchen und darüber zu berichten. So rückten die<br />

Sänger des traditionsreichen Männerchores Quirren-<br />

anzugehen. Natürlich wird das <strong>Chor</strong>projekt vom Männerchor-Vorsitzenden<br />

Dieter Reichelt und dem besagten<br />

<strong>Chor</strong>leiter unterstützt. Es ist ja ein offenes Gehe<strong>im</strong>nis,<br />

dass Brochin neuen Dingen aufgeschlossen<br />

und ohne irgendwelche Vorbehalte begegnet. Das<br />

zeigt auch die Kooperation des Männerchores Geistingen,<br />

die mit der <strong>Chor</strong>gemeinschaft Hennef-Allner und<br />

dem Frauenchor „Ton in Ton“ Hennef <strong>im</strong> Geistinger<br />

Pfarrhe<strong>im</strong> zukünftig gemeinsam singen wollen!<br />

Foto: privat<br />

Nach den Karnevalstagen 2023 weilte ein Team der<br />

WDR-Sendung „Lokalzeit aus Bonn“ <strong>im</strong> katholischen<br />

Pfarrhe<strong>im</strong> in Eudenbach (Stadt Königswinter), um<br />

eine <strong>Chor</strong>probe des Projektchores „Ovverhau“ zu<br />

bach (Stadt Königswinter) und knapp ein Dutzend<br />

Frauenst<strong>im</strong>men unverhofft in den musikalischen Fokus!<br />

Vor einiger Zeit hat man sich bekanntlich unter<br />

der bewährten Leitung von Dirigent Pavel Brochin darauf<br />

geeinigt, eine gemeinsame chorische Zukunft<br />

Eine Reporterin befragte die engagierten Sängerinnen<br />

und Sänger und brachte dabei in Erfahrung, dass es<br />

die Männer eigentlich en Frauen zu verdanken haben,<br />

dass man sich als Gemischter <strong>Chor</strong> präsentiert. Damit<br />

ist dafür gesorgt, dass der <strong>Chor</strong>gesang <strong>im</strong> Oberhau<br />

weiterlebt.


17 CHOR IM GESPRÄCH<br />

BESONDERES REQUIEM<br />

Gottesdienste und Andachten. Zum Repertoire der<br />

Kantorei gehören Werke der klassischen und der zeit-<br />

Mozart, Franz Schubert, Felix Mendelssohn-<br />

Bartholdy, Arvo Pärt und Thomas Becker, der auch<br />

gleichzeitig als <strong>Chor</strong>leiter der Paulus-Kantorei fungiert.<br />

Im Jahre 2018 führte man in der Pauluskirche<br />

in Köln-Dellbrück das „Requiem für Elisabeth K.“ auf,<br />

das von Thomas Becker vertont worden ist. Dabei haben<br />

Gerta Klaßen und Thomas Becker und Gerta Klaßen<br />

literarische und biblische Texte zusammengestellt,<br />

die von Christine Lavant, Antoine de Saint-Exupéry,<br />

Selma Merbaum und aus dem Frauen-Konzentrationslager<br />

stammen. Das besondere Requiem ist<br />

Elisabeth Käsemann gewidmet, die <strong>im</strong> Jahre 1977 von<br />

der Militärdiktatur in Argentinien ermordet wurde.<br />

Foto: privat<br />

Die Paulus-Kantorei der evangelischen Kirchengemeinde<br />

Dellbrück-Holweide feierte <strong>im</strong> Jahre 2016 in<br />

der evangelischen Pauluskirche in Köln-Dellbrück das<br />

50-jährige Bestehen. Sie gestaltete musikalisch die<br />

genössischen <strong>Chor</strong>literatur und Taizé-Gesänge. Zwe<strong>im</strong>al<br />

<strong>im</strong> Jahr werden oratorische Werke gemeinsam<br />

mit Gesangssolisten und Instrumentalensembles aufgeführt.<br />

Die Konzertliteratur enthält ausgesuchte<br />

Kompositionen von Heinrich Schütz, Joh. S. Bach,<br />

Kantor und Komponist Thomas Becker<br />

In der Corona-Krise hat Thomas Becker ein Konzertformat<br />

entwickelt, bei dem sich Texte und <strong>Chor</strong>literatur<br />

<strong>im</strong>provisatorisch von Joh. S. Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy,<br />

Max Reger, Ola Gjeilo und John Rutter<br />

begegnet sind.


18 CHOR IM GESPRÄCH<br />

JUBILÄUMSKONZERT<br />

Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell?<br />

Was blitzt in der Sonne? Was sch<strong>im</strong>mert so hell?<br />

Und als ich so fragte, da murmelt der Bach:<br />

„Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!“<br />

Was knospet, was ke<strong>im</strong>et, was duftet so lind?<br />

Was grünet so fröhlich? Was flüstert <strong>im</strong> Wind?<br />

Und als ich so fragte, da rauscht es <strong>im</strong> Hain:<br />

„Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!“<br />

Was klingelt, was klaget, was flötet so klar?<br />

Was jauchzet, was jubelt so wunderbar?<br />

Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug:<br />

„Der Frühling, der Frühling!“ – da wußt‘ ich genug!<br />

Das zitierte Poem des deutschen Schriftstellers Heinrich<br />

Seidel (1842-1906) ziert die neue Homepage des<br />

Troisdorfer Frauenchores „Furore“, der <strong>im</strong> Frühjahr<br />

stets sein beliebtes und anspruchsvolles Mottokonzert<br />

präsentiert. Die von <strong>Chor</strong>leiter und Solobariton Wolfram<br />

Kastorp dirigierten Sängerinnen, die seit vielen<br />

Jahren von der engagierten <strong>Chor</strong>vorsitzenden Sibille<br />

mit Charme und Herzblut betreut werden, feierten<br />

das 75-jährige <strong>Chor</strong>bestehen <strong>im</strong> Jahre 2023 mit einem<br />

Jubiläumskonzert in der Troisdorfer Stadthalle.<br />

Das Programm hatte man mit dem sinnfälligen Motto<br />

„Rhythmus, bei dem man muss“ überschrieben. Damit<br />

waren alle musikalischen Weichen so gestellt,<br />

dass sich die singenden Jubilarinnen und ihr präsenter<br />

und erfahrener Dirigent nach Herzenslust in die Musik<br />

vertiefen konnten und so damit die Gewähr dafür boten,<br />

dass das Publikum auf seine Kosten kam und einen<br />

vergnügten Musikabend erlebte. „<strong>Chor</strong> <strong>im</strong> <strong>Gespräch</strong>“<br />

gratuliert dazu!<br />

Fotos: privat<br />

Die Musik wird als Sprache der Engel beschrieben.<br />

Thomas Carlyle


19 CHOR IM GESPRÄCH<br />

SINGEN IST ERFÜLLUNG<br />

Gottesdienste und Gemeindefeste. In zwei Konzerten<br />

<strong>im</strong> Jahr führt der <strong>Chor</strong> <strong>Chor</strong>-Orchesterwerke auf. Das<br />

Brand das Mozart-Requiem in der evangelischen<br />

Christuskirche in Holweide auf. Die Kirchenmusikerin<br />

begreift das Singen als Leidenschaft, das alle Sinne<br />

erfüllt. Das konnte man be<strong>im</strong> Jubiläumskonzert <strong>im</strong><br />

Jahre 2016 in der evangelischen Christuskirche in<br />

Dellbrück zum 25-jährigen <strong>Chor</strong>bestehen hören, wo<br />

ausgesuchte Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy<br />

und Joseph Haydn aufgeführt worden sind. Als musikalischer<br />

Gast war der <strong>Chor</strong> der Stiftskirche Tübingen<br />

Kantorin Mechthild Brand<br />

Foto: privat<br />

Die 50 Sängerinnen und Sänger der „Kantorei Coro<br />

con Spirito“ der evangelischen Kirchengemeinde Dellbrück<br />

und Holweide pflegt seit mehr als drei Jahrzehnte<br />

die wertbeständige <strong>Chor</strong>literatur und gestaltet<br />

Kantorin Mechthild Brand (links) und Sopranistin<br />

Christie Reber<br />

Repertoire reicht vom Frühbarock bis zu zeitgenössischen<br />

Kompositionen. Die Kantorei führte <strong>im</strong> Jahre<br />

2022 unter der bewährten Leitung von Mechthild<br />

unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Ingo Bredenbach<br />

in die Domstadt gekommen, mit dem „Coro<br />

con Spirito“ seit dem Jahre 2013 eine intensive Partnerschaft<br />

verbindet. Mechthild Brand leitet die Kantorei<br />

seit dem Jahre 1997 und hat seither eine vorbildliche<br />

<strong>Chor</strong>arbeit geleistet. Als sie die <strong>Chor</strong>leitung<br />

übernahm zählte man 20 Mitglieder.


20 CHOR IM GESPRÄCH<br />

PRÄZISE AUSFORMUNG<br />

Töne bei allen Lauten sauber klingen. Die st<strong>im</strong>mbildnerisch<br />

korrekte Artikulation steht dabei <strong>im</strong> unmittel-<br />

eigentliche Ziel der Artikulation ist es, die verschiedenen<br />

Laute zu produzieren und dabei den St<strong>im</strong>men-<br />

Foto: Konzertchor Rhein-Sieg (Ltg: Georg Bours)<br />

Die Artikulation ist die Fähigkeit Sprachlaute zu erzeugen,<br />

um Gedanken und Gefühlen Ausdruck zu verleihen.<br />

Daher muss jede Botschaft präzise und deutlich<br />

artikuliert werden. Das ist be<strong>im</strong> Singen besonders<br />

wichtig, da erst durch die richtige Artikulation die<br />

baren Kontext mit dem exakten St<strong>im</strong>msitz, der die<br />

St<strong>im</strong>me tragfähig und wohlklingend macht. Be<strong>im</strong> richtigen<br />

St<strong>im</strong>msitz spürt man unterdessen eine leichte<br />

Vibration in den Nasen- und Stirnresonanzräumen.<br />

Außerdem ist der St<strong>im</strong>msitz für den St<strong>im</strong>mregisterausgleich<br />

sowie für und den Tonumfang wichtig und<br />

erhöht die Steigerungsfähigkeit der St<strong>im</strong>me. Das<br />

klang nicht zu vernachlässigen. Der offene Mund<br />

spielt dabei eine wichtige Rolle. Bei der präzisen Ausformung<br />

ist auf die Lippenspannung zu achten, damit<br />

man einen sauberen Klang erhält. Die richtige Artikulation<br />

erleichtert das Treffen der Töne, aktiviert die<br />

Atmung sowie die Körperspannung und macht den<br />

st<strong>im</strong>mlichen Ausdruck lebendiger.


21 CHOR IM GESPRÄCH<br />

FREUDE AN GUTER MUSIK<br />

Foto: privat<br />

Der „Oratorienchor Köln“ ist der etablierten Kölner<br />

Konzertchöre und gestaltet seit dem Jahre 1957 das<br />

musikalische und kulturelle Leben in der Domstadt<br />

mit. Dem Oratorienchor gehören derzeit etwa 80 ambitionierte<br />

und inspirierte Sängerinnen und Sänger<br />

an, die über viel musikalische Erfahrung verfügen und<br />

mit ausgeprägter Freude an guter Musik bei der Sache<br />

sind. Die Konzertprogramme, die akribisch und<br />

vorbildlich erarbeitet werden, enthalten neue und bekannte<br />

Kompositionen, die mit klanglichen Akzenten<br />

wiederaufgeführt werden. Der Oratorienchor wurde<br />

als <strong>Chor</strong>gemeinschaft <strong>im</strong> evangelischen Stadtkirchenverband“<br />

von Kirchenmusikdirektor Dr. Gerhard ins<br />

Leben gerufen. Im Jahre 1986 übernahm der Altenberger<br />

Domorganist Andreas Meisner die <strong>Chor</strong>leitung<br />

und prägte mehr als 25 Jahre die Geschichte und Geschicke<br />

des <strong>Chor</strong>es. Im Jahre 1989 benannte sich die<br />

<strong>Chor</strong>gemeinschaft in Oratorienchor um. Das sollte<br />

wohl zum Ausdruck bringen, dass man sich bewusst<br />

und intensiv mit der Oratorienliteratur befassen<br />

wollte. Was denn auch geschehen und <strong>im</strong>mer noch<br />

zur Freude und innerlichen Erbauung des interessierten<br />

Publikums geschieht. Zum Repertoire gehören<br />

<strong>Chor</strong>werke aus verschiedenen Stilepochen. So auch<br />

Werke moderner Komponisten wie Maurice Duruflé,<br />

Arvo Pärt, Dmitri Schostakowitsch, Arnold Schönberg<br />

und Olivier Messiaen. Unter dem bewährten Dirigat<br />

von Andreas Meisner konzertierte der Oratorienchor<br />

nicht nur in der He<strong>im</strong>atstadt, sondern führte auch<br />

ausgesuchte Werke <strong>im</strong> Rahmen von Festivals oder<br />

Festkonzerten auf. Beispielweise in Dresden, Hamburg,<br />

Mechelen/Belgien, Paris, Klausenburg/Rumänien<br />

und Liverpool. Besonders sind dabei Projekte aus<br />

den letzten Jahren hervorzuheben, wie die „Orffs Carmina<br />

Burana“ von Carl Orff in neuer Fassung für <strong>Chor</strong><br />

und Mallet-Instrumente, zwei Klaviere und Schlagzeug<br />

von Tibor Herczeg, das Mitsingkonzert von<br />

Haydns „Schöpfungsoratorium“ sowie die Aufführungen<br />

des 100. Psalms von Max Reger und des „Lobgesanges“<br />

von Felix Mendelssohn-Bartholdy hymnischen<br />

Lobgesang in der Kölner Philharmonie, der zum<br />

500. Reformationsjubiläums mit anderen Kölner Chören<br />

präsentiert wurde. Im Jahre 2018 übernahm<br />

Arndt Martin Henzelmann die künstlerische Leitung<br />

des Oratorienchores brachte mit Louis Spohrs Oratorium<br />

„Die letzten Dinge§ und das Requiem von Mozart<br />

in einer Vertonung von Michael Ostrzyga zu Gehör.<br />

Im Jahre 2022 übernahm Joach<strong>im</strong> Geibel mit der Aufführung<br />

des Deutschen Requiem von Brahms die musikalischen<br />

Geschicke. Inzwischen führte man u.a.<br />

gemeinsam mit dem Rodenkirchener Kammerchor<br />

und Orchester, dem Consortium musicum Berlin und<br />

dem Neuen Rheinischen Kammerorchester Gustav<br />

Holsts Werk „The Cloud Messenger“ auf.


22 CHOR IM GESPRÄCH<br />

es es sich um den Kammerchor „Forum Vocale Rhein-<br />

Sieg“<br />

Auftritt in der Kreuzbergkirche in Bonn (Foto: privat)<br />

INSPIRIERTES SINGEN<br />

Georg Bours hat einmal anklingen lassen, dass er sich<br />

für die Konzerte der vom ihm gegründeten und geleiteten<br />

Chöre, Kirchen und Klöster an Rhein und Sieg<br />

aussucht, in deren Ambiente und besondere Atmosphäre<br />

er sich inspiriert fühlt. Bei den Chören handelt<br />

es sich um den Kammerchor „Forum Vocale Rhein-<br />

Sieg“ und den „Konzertchor Rhein-Sieg“ deren Sängerinnen<br />

und Sänger sich ebenfalls davon inspirieren<br />

lassen. Das zeigte auch das Konzert von „Forum Vocale<br />

Rhein-Sieg“ (Foto) in der Fastenzeit 2023, wo<br />

man in der romanischen Kirche St. Gereon in Köln ein<br />

weiteres Konzert veranstaltete, das einmal mehr die<br />

hellwache st<strong>im</strong>mliche Präsenz des ausgezeichneten<br />

Kammerchores offerierte. Zur Aufführung gelangten<br />

unter der bewährten Leitung von Georg Bours die<br />

Bach-Motetten „Ich lasse dich nicht“ und „Singet dem<br />

Herrn ein neues Lied“, die Motette „Tr<strong>im</strong>or et tremor“<br />

von Giovanni Gabrieli, Kyrie, Sanctus, Benedictus und<br />

Agnus Dei aus der „Missa Papae Marcelli“ von<br />

Giovanni Pierluigi da Palestrina, der <strong>Chor</strong>zyklus „Lagr<strong>im</strong>e<br />

di San Pietro“ (Bußtränen des hl. Petrus) von<br />

Orlando di Lasso und die Motetten „Cruxifixus“ von<br />

Antonio Lotti und „Tristis est an<strong>im</strong>a mea“ von Johnann<br />

Kuhnau.


23 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MUSIKALISCHER LORBEER<br />

Öffentlichkeit und erhielt viel Lob dafür! Der Kammerchor<br />

ist Mitglied des Verbandes deutscher Konzert-<br />

am Deutschen <strong>Chor</strong>wettbewerb 2023 in Hannover<br />

teilzunehmen. Die Jury war mit Prof. Kerstin Behnke,<br />

Bine Becker-Beck, Prof. Robert Sund, Prof. Gunter<br />

Berger und Prof. Eberhard Metternich wirklich hochkarätig<br />

besetzt. Daher ist der musikalische Lorbeer<br />

nicht hoch genug einzuschätzen! <strong>Chor</strong>leiter Alexander<br />

Lüken studierte Musiklehramt und Latein in Köln. Er<br />

absolvierte <strong>Chor</strong>leitungsstudien bei Prof. Marcus<br />

Foto: privat<br />

Der „Junge Kammerchor Köln“ hat sich <strong>im</strong> Jahre 2015<br />

gegründet und ist ein ambitioniertes Ensemble, das<br />

sich mit a-Cappella-<strong>Chor</strong>musik aller Stilepochen sehr<br />

intensiv auseinandersetzt. Noch <strong>im</strong> Gründungsjahr<br />

trat der Kammerchor mit seinem Debütkonzert an die<br />

chöre und präsentiert unter dem Dirigenten Alexander<br />

Lüken vielseitige und anspruchsvolle Programme,<br />

deren Aussage über die musikalische Botschaft hinausgeht.<br />

Der Kammerchor präsentiert sich in jedem<br />

Jahre mit jeweils zwei Konzerten Im Jahre 2022 hat<br />

man höchst erfolgreich am Landeschorwettbewerb<br />

NRW und erreichte den 1. Platz, der dazu berechtigt,<br />

Creed und Prof. Jürgen Puschbeck. Außerdem besuchte<br />

er Kurse bei Volker Hempfling, Wolfgang Schäfer,<br />

Morten Schuldt-Jensen, Ekkehart Klemm, Alois<br />

Glaßner und Florian Helgath. Die Studiengänge wurden<br />

dabei vom Cusanuswerk gefördert. Alexander Lüken<br />

ist zudem Leiter der Kantorei Barmen-Gemarke<br />

und des Kammerchores an der Universität Bonn. Er<br />

arbeitete u.a. mit dem Vokalensemble der Hochschule<br />

für Musik und Tanz Köln, der Kölner Kurrende, dem<br />

Exeter College Choir Oxford, der Philharmonie Gotha,<br />

der Jenaer Philharmonie und der Staatsoperette Dresden<br />

zusammen. Zudem wirkt u.a. als <strong>Chor</strong>leiter bei<br />

den Sommerlichen Musiktagen in Hitzacker/Elbe.


24 CHOR IM GESPRÄCH<br />

BALSAM FÜR DIE SEELE<br />

es aber eine Herausforderung für die älteren Menschen,<br />

die sich letztlich lohnt. Man muss wissen, dass<br />

bringen. Denn die Freude sollte be<strong>im</strong> Singen bekanntlich<br />

<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Vordergrund stehen. Das ist Aspekt und<br />

Effekt, der das Singen für Seniorinnen und Senioren<br />

besonders empfehlenswert macht und dafür sorgt,<br />

dass sie sich wohlfühlen. Oft können sogar demenzkranke<br />

Menschen noch am Singen teilnehmen. Es<br />

Fotos: privat<br />

Exper<strong>im</strong>entalchor „Alte St<strong>im</strong>men“ Troisdorf (Leitung:<br />

Kirchenmusikdirektorin Brigitte Rauscher)<br />

Der <strong>Chor</strong>gesang ist nicht nur ein besonderer Ausdruck<br />

der Kommunikation, sondern auch Balsam für die<br />

Seele! Das gilt eigentlich für alle Menschen und<br />

ebenso für die älteren Leute. Diese können sich nicht<br />

<strong>im</strong>mer so verständlich machen, wie das wollen. Aber<br />

wenn sie singen, versteht man aber jedes Wort. Trotz<br />

dem Spaß, den sie be<strong>im</strong> Singen haben werden, bleibt<br />

die St<strong>im</strong>me <strong>im</strong> Alter brüchiger wird. Selbst wenn man<br />

ein Leben lang gesungen hat. Auch Schwerhörigkeit<br />

und Gedächtnisprobleme können das Singen <strong>im</strong> Alter<br />

erschweren. Andererseits sind die älteren Sängerinnen<br />

und Sänger <strong>im</strong>mer positiv überrascht, wie viel<br />

sich noch aus Ihrer St<strong>im</strong>me herausholen lässt. Wenn<br />

sie mit angemessenen Erwartungen an die Sache herangehen,<br />

kann das Singen <strong>im</strong> Alter viel Freude<br />

kann durch das Singen keine Genesung erreicht werden,<br />

aber es ihnen Sicherheit. Bei allen geistigen,<br />

seelischen und körperlichen Einschränkungen wird<br />

durch das Singen das Positive betont. Die älteren<br />

Menschen fühlen sich gefordert und Demenzkranke<br />

gewinnen wieder Lebenszufriedenheit und Zuversicht.<br />

Viel wichtiger als guter <strong>Chor</strong>gesang ist eine gute und<br />

vertrauensvolle Gemeinschaft. Man trifft auf Menschen,<br />

die in der gleichen Lebenssituation sind und<br />

können sich darüber austauschen.


25 CHOR IM GESPRÄCH<br />

CHORFEST IN LEIPZIG<br />

Für die Sängerinnen und Sänger des von der Kirchenmusikerin<br />

Mechthild Brand dirigierten Gospelchor<br />

Voice TABS der evangelischen Kirchengemeinde Köln-<br />

Dellbrück/Holweide wurde ein Traum wahr. Man hatte<br />

<strong>im</strong> Jahre 2022 das Bundeschorfest in Leipzig visitiert<br />

und dabei viele musikalische und gesellige Momente<br />

erlebt, die noch lange nachklingen werden. Der <strong>Chor</strong><br />

trat zwe<strong>im</strong>al auf erreichte gemeinsam mit der choreigenen<br />

Band Heiko Reich (Piano), Gerd Peitzmeier<br />

(Baßsgitarre) und S<strong>im</strong>on Manderla (Schlagzeug) sogar<br />

den 2. Preis in der Kategorie „Gospel“, worauf<br />

man zurecht stolz sein kann!<br />

Foto-Collage: Gospelchor Voice TABS Köln-Dellbrück


26 CHOR IM GESPRÄCH<br />

CHORPÄDAGOGE MIT HERZ<br />

Fotos: Bewegte Kommunikation St. Augustin<br />

Musikdirektor FDB Stefan Wurm kennt seine Pappenhe<strong>im</strong>er.<br />

Gemeint sind damit die Sängerinnen und<br />

Sänger der „Swingphonie“, die der <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

„Germania“ Sieg als eigenständiger <strong>Chor</strong> angegliedert<br />

ist. Wie viele <strong>Chor</strong>leiterinnen und <strong>Chor</strong>leiter an Rhein<br />

und Sieg ist auch Wurm gefordert, die Konzentration<br />

in den <strong>Chor</strong>proben <strong>im</strong>mer wieder zu wecken. Er macht<br />

das mit vorbildlicher chorpädagogischer Souveränität,<br />

wobei er das Privileg hat, von den Singst<strong>im</strong>men<br />

auf Händen getragen wird. Sie lieben an dem erfahrenen<br />

<strong>Chor</strong>leiter den Situationswitz und lassen sich<br />

gern von ihm motivieren und anspornen. Das zeigen<br />

die gezielte <strong>Chor</strong>arbeit und die Präsenz bei den Auftritten<br />

und Konzerten.


27 CHOR IM GESPRÄCH<br />

LEBENDIGE CHORARBEIT<br />

Fotos: privat<br />

Der Kammerchor der Universität zu Köln hat sich <strong>im</strong><br />

Jahre 2008 gegründet und besteht aus Studierenden<br />

und Alumni aller Fakultäten der Kölner Universität.<br />

Unter den vielen Sängerinnen und Sängern befinden<br />

sich viele, die über <strong>Chor</strong>erfahrung verfügen und sängerischen<br />

Vorkenntnissen mitbringen. Eckpfeiler des<br />

Repertoires ist die <strong>Chor</strong>musik des 20. und 21. Jahrhunderts,<br />

worunter sich zahlreiche Uraufführung enthalten<br />

sind. Zur Aufführung gelangen kleiner besetzte<br />

oratorische Werke und auch Alte Musik. In den Konzerten<br />

des Kammerchores, die vor allem wegen des<br />

Ensembleklangs und des musikalischen Ausdrucks<br />

vom Publikum und von den Kritikern mit großer Begeisterung<br />

aufgenommen werden, präsentiert der<br />

<strong>Chor</strong> auch exper<strong>im</strong>entelle Musikkonzepte. Bei der<br />

„Langen Nacht der Kölner Museen“ ist der Kammerchor<br />

ebenso präsent wie bei den Gereons- und Ursula-Festwochen,<br />

bei der Konzertreihe Kölner <strong>Chor</strong>st<strong>im</strong>men<br />

sowie be<strong>im</strong> internationalen Festival Neuer<br />

Musik „Streams“. Be<strong>im</strong> traditionellen Weihnachtskonzert<br />

<strong>im</strong> Historischen Rathaus zu Köln tritt man mit<br />

dem Kammerorchester der Kölner Universität auf. Im<br />

Jahre 2011 trat der Kammerchor in der „Heute-Show“<br />

des ZDF auf und <strong>im</strong> Jahre 2009 intonierte er Filmmusik<br />

der von „arte“ produzierten Dokumentation zu Johannes<br />

Calvin, der bekanntlich als Reformator und<br />

Reizfigur in die Geschichte eingegangen ist. Konzertreisen<br />

führten nach Boston, New York City (wo man<br />

gemeinsam mit dem Harvard-Radcliffe Collegium Musicum<br />

konzertierte), nach Mailand, Prag, Münster und<br />

Hannover. Während einer zweiwöchigen Konzertreise<br />

durch Kalifornien <strong>im</strong> Jahre 2017 konzertierte man in<br />

San Diego, Los Angeles und San Francisco, während<br />

man <strong>im</strong> Jahre 2015 von Mozarts „Requiem“ in der<br />

Vervollständigung des englischen Komponisten Duncan<br />

Druce (1939-2015) eine CD einspielte. Universitätsmusikdirektor<br />

und Komponist Michael Ostrzyga<br />

leitet den Kammerchor sowie den <strong>Chor</strong> der Universität<br />

Köln, dem etwa 100 Mitglieder angehören, die sich<br />

gern und überzeugt auf die kompetente und lebendige<br />

<strong>Chor</strong>arbeit mit dem Dirigenten einlassen. Das<br />

zeigen die anspruchsvollen Programme, die be<strong>im</strong>


<strong>28</strong> CHOR IM GESPRÄCH<br />

Semesterabschlusskonzert zur Aufführung gelangen.<br />

Auf dem Programm stehen vor allem große oratorische<br />

Werke. Gemeinsam mit dem Sinfonieorchester<br />

der Universität zu Köln hat der <strong>Chor</strong> inzwischen die<br />

Requien von Fauré, Brahms und Verdi, das „Stabat<br />

mater“ und die „Petite Messe Solennelle“ zu Gehör<br />

gebracht. Außerdem führte man gemeinsam mit dem<br />

<strong>Chor</strong> und Orchester der Universität Bonn Gustav Mahlers<br />

2. Sinfonie auf. Darüber hinaus glänzte man mit<br />

dem biblischen Elias-Oratorium von Felix Mendelssohn-<br />

Mendelssohns Elias, Carl Orffs „Carmina<br />

Burana“ und Händels Messias-Oratorium. Der <strong>Chor</strong><br />

widmete sich auch schon ausgesuchten a cappella-<br />

Werken von Anton Bruckner, Sergej Rachmaninoff,<br />

Arvo Pärt und Javier Busto. Zu den gelobten Aufführungen<br />

zählen ebenso die Werk-Uraufführungen „Erscheinung“<br />

Gerhard Stäblers „Ausreißen damit es<br />

grün bleibt“ von Gerhard Stäbler <strong>im</strong> Kölner Rathaus<br />

und Opernchöre von Giuseppe Verdi. <strong>Chor</strong>reisen führten<br />

nach Bochum, L<strong>im</strong>burg, Essen, Wuppertal und<br />

Prag. Gemeinsam begeisterte man gemeinsam mit<br />

dem Sinfonieorchester der Universität Köln <strong>im</strong> großen<br />

Saal des Kölner Gürzenichs mit einer prächtigen Aufführung<br />

von Antonín Dvořáks „Stabat mater“ unter<br />

der bewährten Leitung von Michael Ostrzyga. Dieser<br />

sorgte für eine vorbildliche Interpretation der Vertonung<br />

des böhmischen Komponisten.


29 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Fotos: privat<br />

EITEL FREUDE<br />

Be<strong>im</strong> <strong>Chor</strong>vorsitzenden des traditionellen Männerchores<br />

Geistingen, Markus Linten (linkes Foto), herrscht<br />

zurecht eitel Freude! Wie er „<strong>Chor</strong> <strong>im</strong> <strong>Gespräch</strong>“ geschrieben<br />

hat, sind Edelgard Deisenroth-Specht<br />

(Frauenchor „Ton in Ton“ Hennef) mit ihm in Kontakt<br />

getreten, um über Kooperationsmöglichkeiten zu<br />

sprechen. Dies sei für unseren <strong>Chor</strong> zur rechten Zeit<br />

gekommen, zumal einige ältere Sänger aus gesundheitlichen<br />

und st<strong>im</strong>mlichen Gründen nicht mehr zu<br />

den Proben hätten kommen können. Insofern wären<br />

die beiden Chöre mit ihrem Kooperationsangebot den<br />

Geistinger Sänger zuvorgekommen. Fakt sei, dass<br />

alle unsere Sänger zu Jahresbeginn 2023 begeistert<br />

geistert auf die sich abzeichnende Zusammenarbeit<br />

reagiert hätten. Das wäre vor 20, 30 Jahren fast undenkbar<br />

gewesen. Allerdings wäre er nun umso froher,<br />

dass man als große gemischte <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

wieder intensiver das kulturelle Leben der Stadt Hennef<br />

mitgestalten und das 150-jährige <strong>Chor</strong>jubiläum<br />

<strong>im</strong> Jahre 2024 feiern könne! Er sei überrascht, mit<br />

welcher Freude alle Beteiligten – besonders die Hennefer<br />

Sängerinnen – bei der Sache wären. Etwa 60<br />

Sängerinnen und Sänger, von denen die meisten noch<br />

nie unter dem Dirigenten Pavel Brochin gesungen haben,<br />

müssen sich nun auf die neue musikalische Zukunft<br />

einrichten! Linten ist überzeugt ist, dass die<br />

Tendenz weiter nach oben gehen wird. Dass die Entwicklung<br />

so positiv verlaufen würde, habe auch mit<br />

den fachlichen und methodisch-didaktischen Kompetenzen<br />

des <strong>Chor</strong>leiters Pavel Brochin zu tun!<br />

Musik ist die Kunst in Tönen zu denken.<br />

Jules Combarieu


30 CHOR IM GESPRÄCH<br />

FEINE KLANGBILDER<br />

Fotos: privat<br />

Die Paul-Gerhardt-Kantorei der evangelischen Kirchengemeinde<br />

Köln-Lindenthal stellt einen respektablen<br />

<strong>Chor</strong> dar, dem mehr als 60 Sängerinnen und<br />

Sänger verschiedenen Alters angehören und somit<br />

genrationsübergreifend fungiert. Das Singen und die<br />

musikalische Arbeit an den ausgesuchten Werken der<br />

Kirchenmusik verbindet die Altersgruppen auf eine<br />

harmonische und natürliche Art und Weise, die von<br />

der Kantorin Ursula Döll gefördert wird. Die Probenwochenenden<br />

festigen die Gemeinschaft und verfeinern<br />

das individuelle und charakteristische Klangbild<br />

der Kantorei. Die <strong>Chor</strong>arbeit rückt dabei <strong>im</strong>mer wieder<br />

St<strong>im</strong>mbildung, Atemtechnik und Vokalfärbung in<br />

den musikalischen Fokus. Zur Aufführung gelangen<br />

kommen u.a. Oratorien der traditionellen und wertbeständigen<br />

Kirchenmusik. Das Repertoire enthält<br />

ausgesuchte Werke wie beispielsweise das „Weihnachtsoratorium“<br />

und die „h-moll Messe“ von Joh. S.<br />

Bach, das „Deutsche Requiem“ von Johannes<br />

Brahms, die „Vesperae solennes de confessore“ (Vespergesänge<br />

für festliche Kirchentage), das „Requiem“<br />

und Messen von Mozart, das „Weihnachtsoratorium“<br />

von Camille Saint-Saens, der Liederzyklus „Carmina<br />

Burana von Carl Orff. Die Kantorei führt aber nicht<br />

nur Konzerte auf, sondern gestaltet auch musikalisch<br />

die besonderen Gottesdienste an Karfreitag, zur Konfirmation,<br />

be<strong>im</strong> Decksteiner Straßenfest, in der Adventszeit<br />

oder in der Christmette. Von den erfolgreichen<br />

Oratorienkonzerten existieren zahlreiche CD-<br />

Aufnahmen, die das vorbildliche Wirken der Kantorei<br />

in beeindruckender Weise dokumentieren. Die Kirchenmusikerin<br />

Ursula Döll absolvierte das A-Examen<br />

in evangelischer Kirchenmusik an der Kölner Musikhochschule,<br />

legte die künstlerische Orgel-Reifeprüfung<br />

Orgel sowie das Orgel-Konzertexamen Orgel<br />

(Meisterklasse Prof. Wolfgang Stockmeier) ab. Zur<br />

musikalischen Habenseite gehören Uraufführungen,<br />

CD- und Rundfunkaufnahmen und diverse, Konzerttätigkeiten.<br />

Seit dem Jahre 1996 fungiert sie als Kantorin<br />

der evangelischen Kirchengemeinde Köln-Lindenthal.<br />

Paul Gerhardt (1607-1676), der Namensgeber<br />

der Kantorei und der gleichnamigen evangelischen<br />

Kirche in Köln-Lindenthal war ein evangelischlutherischer<br />

Theologe, der als einer der bedeutendsten<br />

deutschsprachigen Kirchenlieddichter gilt.


31 CHOR IM GESPRÄCH<br />

CHORPROJEKT<br />

geschrieben wurde, existiert inzwischen auch für andere<br />

<strong>Chor</strong>gattungen. So können sich die Sängerinnen<br />

(Kirchenmusik-A-Examen und Meisterklassendiplom)<br />

an der Musikhochschule München u.a. bei Franz<br />

Lehrndorfer. Nach einer Tätigkeit als musikalischer<br />

Assistent am Eichstätter Dom war er als Kirchenmusiker<br />

in Ravensburg. Im Jahre 1999 wirkte er als<br />

Domorganist in in Eichstätt und wurde Jahre 2002 als<br />

Nachfolger von Wolfram Menschick zum Domkapellmeister<br />

in Eichstätt berufen, wo er auch das Amt des<br />

Fotos: privat<br />

Der von Edgar Zens dirigierte Kirchenchor St. Joseph<br />

Thomasberg (Stadt Königswinter) hat sich als ein weiteres<br />

<strong>Chor</strong>projekt für das Jahr 2023 die Missa "Fidem<br />

cantemus" von Christian Mathhias Heiß (*1967) vorgenommen.<br />

Die Messe ist eigens für den Pueri Cantores-Diözesanverband<br />

des Bistums Regensburg vertont<br />

und be<strong>im</strong> Diözesan Kinder- und Jugendchortag<br />

<strong>im</strong> Jahre 2015 <strong>im</strong> Regensburger Dom von 1400 jungen<br />

Sängerinnen und Sängern uraufgeführt worden.<br />

Die Messe, die eigentlich für Kinder- und Jugendchöre<br />

und Sänger, die <strong>im</strong> idyllischen Siebengebirge ihre<br />

musikalische He<strong>im</strong>at haben, ebenfalls von der Messe<br />

inspirieren lassen und mit ihrem Dirigenten dafür sorgen,<br />

dass die Gemeinde in den Genuss dieser Messe<br />

kommt. Wie der Kirchenchor berichtet, war man bereits<br />

von der klanglich faszinierenden Komposition <strong>im</strong><br />

neueren Stil sehr angetan und wird alles dafür tun,<br />

sie in der katholischen Pfarrkirche St. Joseph in<br />

Thomasbern zum Klingen zu bringen. Der Komponist<br />

verbrachte die Schulzeit bei den „Regensburger<br />

Domspatzen“ und studierte Kirchen- und Orgelmusik<br />

Diözesanmusikdirektors und Leiter des Amtes für Kirchenmusik<br />

ausübte. Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz<br />

vertonte er den Pr<strong>im</strong>iz-Spruch von<br />

Papst Benedikt XVI. anlässlich dessen Besuches in<br />

Deutschland <strong>im</strong> Jahre 2011. Im Jahre 2019 übernahm<br />

Christian Matthias Heiß als Nachfolger von Roland<br />

Büchner das Amt des Domkapellmeisters von Regensburg<br />

und ist ebenfalls Leiter der „Regensburger<br />

Domspatzen“. So ist nach Jahren wieder an seine<br />

ehemalige Schule zurückgekehrt.


32 CHOR IM GESPRÄCH<br />

gastierte man Paris, Stockholm, Granada, Prag und<br />

Budapest und <strong>im</strong> Rahmen von Austauschkonzerten.<br />

Foto: privat<br />

ANSPRUCHSVOLLE MUSIK<br />

Der „Rodenkirchener Kammerchor“ wurde <strong>im</strong> Jahre<br />

1975 von Anselm Rogmans gegründet, der die Leitung<br />

bis zum Jahre 2010 innehatte. Man konzertiert<br />

vorrangig in den romanischen Kölner Kirchen und in<br />

der Kölner Philharmonie. Das Repertoire reicht vom<br />

Volksliedsatz bis zu ausgesuchten Oratorien, Passionen<br />

und Messen aller Stilepochen. Darüber hinaus<br />

Unter der Leitung von Harald Jers (2010–2014) fanden<br />

in den Jahren 2010 bis 2014 Erst- und Uraufführungen<br />

statt. So brachte man <strong>im</strong> Jahre 2013 in der<br />

Kölner Philharmonie nach einem Jahrhundert (!) das<br />

„Tedeum“ von Franz Wüllner zu Gehör. Im Jahre 2017<br />

hat Arndt Martin Henzelmann die <strong>Chor</strong>leitung übernommen.<br />

Bei der intensiven Erarbeitung der anspruchsvollen<br />

Konzertprogramme wird der Dirigent<br />

von Konzertmeister Go Yamamoto und bei der st<strong>im</strong>mlichen<br />

Weiterbildung von Robert Reichinek unterstützt.<br />

Heinzelmann studierte Kirchenmusik an der<br />

Musikhochschule in Köln, wo er 2014 sein Masterstudium<br />

mit Auszeichnung absolvierte. Anschließend<br />

studierte er <strong>Chor</strong>dirigieren bei Prof. Jörg-Peter Weigle<br />

an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin<br />

und machte <strong>im</strong> Jahre 2017 den Masterabschluss. Er<br />

ist Stipendiat der Tenso Masterclasses for Young<br />

Conductors und hat Meisterkurse bei Stephen Layton,<br />

James Wood, Wolfgang Schäfer, Morten Schuldt-<br />

Jensen und Jan Scheerer absolviert. Zudem hat er mit<br />

dem Tenso Europe Chamber Choir und dem Trinity<br />

College Choir Cambridge zusammengearbeitet.


33 CHOR IM GESPRÄCH<br />

CHORPROJEKT<br />

Salvatorkirche in Rosbach den frommen Geist der<br />

Mönche von Burgund auch an der Sieg zu beschwören.<br />

die Sängerinnen und Sänger <strong>im</strong>mer wieder von Herzen<br />

freuen. Die Kantorei probt dienstags <strong>im</strong> evangelischen<br />

Gemeindehaus in Rosbach. Die Taizé-Lieder<br />

Impressionen aus Taizé (Wikipedia)<br />

Vor der Corona-Krise warb die Kantorei der evangelischen<br />

Kirchengemeinde in Rosbach (Gemeinde Windeck)<br />

für ein Taizé-Musikprojekt, an dem sich die<br />

Sängerinnen und Sänger sowie weitere Musikinteressierte<br />

beteiligten, um in der evangelischen<br />

Die Proben zu diesem Projekt fanden <strong>im</strong> evangelischen<br />

Gemeindezentrum in Öttershagen (Gemeinde<br />

Windeck) unter der Leitung von Kantor Michael Ullrich<br />

statt. Dieser sorgt dafür, dass in der evangelischen<br />

Kirchengemeinde in Rosbach, das Gotteslob lebendig<br />

bleibt. Das Ganze gipfelt Jahr für Jahr <strong>im</strong> traditionellen<br />

Adventskonzert, auf dass sich die Gemeinde und<br />

üben jedes Mal ihren zauberhaften Reiz aus, von dem<br />

man sich gerne hingibt und mit wachem Herzen die<br />

Gnade Gottes in vielen klanglichen Nuancen besingt!<br />

Besonders in der Fastenzeit wird das sinnfällige und<br />

lichtdurchdrungene Singen an Rhein und Sieg <strong>im</strong>mer<br />

wieder zu einem faszinierenden Erlebnis und lässt die<br />

Menschen noch mehr an Gott denken.


34 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Foto: privat<br />

SPASS BEIM SINGEN<br />

Der Gemeindechor „Cmajor7“ der evangelischen<br />

Christuskirche in Köln-Neustadt wurde <strong>im</strong> Jahre 2014<br />

von T<strong>im</strong> Goßner gegründet und wird seither auch ihm<br />

geleitet. Dieser ist als ehrenamtlicher Kirchenmusiker<br />

in der Evangelischen Gemeinde Köln tätig ist. Der<br />

junge, aufgeschlossene und schnell gewachsene <strong>Chor</strong><br />

ist mit wahrer musikalischer Begeisterung bei der<br />

Sache und hat das große Glück st<strong>im</strong>mlich ausgeglichen<br />

besetzt zu sein. Das ist in der <strong>Chor</strong>landschaft an<br />

Rhein und Sieg nicht alltäglich. Der <strong>Chor</strong>leiter, der<br />

sich in vorbildlicher Weise einbringt, propagiert mit<br />

seinen engagierten Sängerinnen und Sängern, dass<br />

der Spaß am gemeinsamen Singen die eigentliche<br />

Max<strong>im</strong>e ist und auch sein soll! Den nur mit dieser Zielsetzung<br />

kann das Singen letztlich auch geraten. Das<br />

Repertoire des ambitionierten Gemeindechores ist<br />

gemischt und betont vor allem die moderne <strong>Chor</strong>musik.<br />

Das zeigt sich in den Popsongs, Gospelgesängen,<br />

und populärer Kirchenmusik. Der <strong>Chor</strong>leiter ist seit<br />

dem Jahre 2011 <strong>im</strong> Bezirk Thomaskirche und Christuskirche<br />

der evangelischen Gemeinde Köln tätig und<br />

hat <strong>im</strong> Jahre 2014 die <strong>Chor</strong>leiterprüfung bei Michael<br />

Reif mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen. Außerdem<br />

leitet er Schulchöre und ist Lehrer am Bonner<br />

Beethoven-Gymnasium.<br />

Ich liebe die Musik, ich denke nichts als sie und an<br />

anderes nur, wenn es mir Musik schöner macht.<br />

Johannes Brahms


35 CHOR IM GESPRÄCH<br />

zusammen, dass man eine verschworene Gemeinschaft<br />

darstellt. Wenn man so wie Pech und Schwefel<br />

zusammenhält wie das der Dirigent und die <strong>Chor</strong>st<strong>im</strong>men<br />

tun, kann und ist bereits vieles gelungen. Man<br />

muss kein Prophet sein, um der „Swingphonie“ eine<br />

Zukunft winkt, die bei anderen Chören und <strong>Chor</strong>gemeinschaften<br />

an Rhein und Sieg gewiss nicht so rosig<br />

ist! Es muss einen humorigen und zugänglichen <strong>Chor</strong>leiter,<br />

wie es Stefan Wurm nun einmal ist, mit Freude,<br />

Genugtuung und Dankbarkeit erfüllen, dass sich der<br />

opt<strong>im</strong>istische und willige <strong>Chor</strong>, der sich unter der bewährten<br />

Leitung des Musikdirektors wirklich erstaunlich<br />

entwickelt und so prächtig herausgemacht hat!<br />

Fotos: Bewegte Kommunikation St. Augustin<br />

WIE PECH UND SCHWEFEL<br />

Einer der wesentlichen Gründe, warum die von Musikdirektor<br />

FDB Stefan Wurm dirigierten Sängerinnen<br />

und Sänger der „Swingphonie“, die gemeinsam mit<br />

dem traditionsreichen Männerchor die <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

„Germania“ Siegburg bildet, so viel Erfolg hat<br />

und in aller Munde ist, hängt unmittelbar damit<br />

Musikdirektor FDB Stefan Wurm

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