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Chor im Gespräch FOLGE 31

Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet

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1 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Frauenchor „Harmonie“ Honrath (Fotos: privat)<br />

CHOR IM GESPRÄCH<br />

<strong>31</strong>. Folge (2023)<br />

Betrachtung von Chören an Rhein und Sieg


2 CHOR IM GESPRÄCH<br />

VORWORT<br />

Diese Betrachtung soll ein Bekenntnis zum hiesigen<br />

<strong>Chor</strong>gesang sein, der nicht nur die Menschen <strong>im</strong>mer<br />

wieder erfreut, sondern auch ein Stück gelebte He<strong>im</strong>at<br />

ist. Das zeigt nicht nur die Tradition der Chöre<br />

und <strong>Chor</strong>gemeinschaften, sondern auch die vielfältigen<br />

Aktivitäten, die sich zwangsläufig aus dem <strong>Chor</strong>und<br />

Vereinsleben ergeben. Das gilt für die zahlreichen<br />

Auftritte, Konzerte und anderweitigen Veranstaltungen.<br />

Es ist ein offenes Gehe<strong>im</strong>nis, dass das Singen<br />

auch den Sängerinnen und Sängern viel Spaß bereitet.<br />

Dass das Singen zudem eine gesellige und soziale<br />

Komponente hat, müsste eigentlich allen Menschen<br />

bekannt sein! Darum liegt es eigentlich auf der Hand,<br />

dass man sich für dieses Metier wirklich interessieren<br />

sollte. Das ganze Umfeld soll deshalb einmal intensiv<br />

betrachtet und auch denen nähergebracht werden,<br />

die sich eigentlich dessen nicht so bewusst sind. Außer-dem<br />

hat es für den Verfasser den weiteren Grund,<br />

dass sich damit für ihn ein stiller Wunsch erfüllt. Es<br />

ist für ihn interessant, das vielfältige Geschehen zu<br />

erleben und zu dokumentieren. Nicht nur der hiesige<br />

<strong>Chor</strong>gesang erlebt eine Zeit, in der die Sängerinnen<br />

und Sänger nachhaltig beweisen können und müssen,<br />

was ihnen das musikalische Erbe wert ist, das es zu<br />

bewahren gilt. Wir sollten uns nicht nur bei Jubiläumsfeiern<br />

daran erinnern. Doch ist leichter gesagt als<br />

getan. Denn es verlangt einen ausgeprägten Gemeinsinn<br />

und die überzeugte Freude am Singen!<br />

Walter Dohr<br />

INHALTSVERZEICHIS<br />

03 Pompöses Musical<br />

05 Ein toller Erfolg<br />

06 Musikalische He<strong>im</strong>at<br />

07 Spiegelbild der Seele<br />

08 Interessante <strong>Chor</strong>projekte<br />

09 Kirchenmusik <strong>im</strong> Vorgebirge<br />

10 Neues und Bewährtes<br />

12 <strong>Chor</strong>jubiläum <strong>im</strong> Vorgebirge<br />

13 Gesungenes Gotteslob<br />

14 Auf vielen Bühnen zuhause<br />

15 Benefizkonzert für Hennefer Tafel<br />

16 Debüt <strong>im</strong> Bürgerhaus<br />

17 Magische Momente<br />

18 Bühnenpräsenz<br />

19 Ein integrativer <strong>Chor</strong><br />

20 Guter Korpsgeist<br />

21 Guter Zusammenhalt ist vonnöten<br />

22 Aus vielen Kehlen<br />

26 Tage der <strong>Chor</strong>- und Orchestermusik<br />

27 Singen in Stossdorf<br />

28 Musikalische Reise<br />

29 Frohsinn in Seelscheid<br />

30 Friedenslied<br />

<strong>31</strong> Musik kennt keine Grenzen<br />

33 Grenzenlos und vielseitig<br />

34 Deutsches <strong>Chor</strong>fest<br />

35 Das Hupperichfest in Aegidienberg<br />

36 Der Name ist Programm<br />

37 Musikalische Schätze<br />

38 Besinnliche Töne <strong>im</strong> Vorgebirge<br />

39 Mit viel Begeisterung<br />

40 Mit viel Herzblut<br />

41 Singen <strong>im</strong> Swisttal<br />

43 <strong>Chor</strong>auftritt in der Altstadt<br />

*<br />

Schon ein kleines Lied kann viel Dunkel erhellen.<br />

Anonym<br />

*<br />

IMPRESSUM<br />

Autor und Herausgeber: Walter Dohr<br />

Assistenz: Josef Göbel, Udo Füsser<br />

Webmaster: Erik Breidenbach<br />

Redaktion: walterdohr@musik-kompendium.de<br />

*<br />

Der Autor arbeitet seit vielen Jahren als<br />

<strong>Chor</strong>redakteur und He<strong>im</strong>atchronist.


3 CHOR IM GESPRÄCH


4 CHOR IM GESPRÄCH<br />

POMPÖSES MUSICAL<br />

schauspielerischen Parts „Young Voices“ vorbehalten.<br />

Die Solopartien hatte die Kantorin durch ein Casting<br />

Lebensmut. Er bittet Marie und ihre Mutter in sein<br />

Schloss und organisiert für die Stadtbewohner ein<br />

Fotos: privat<br />

Einige Jahre vor Corona führten sieben Chöre (!) der<br />

evangelischen Kirchengemeinde Rheinbach zwei Aufführungen<br />

des Musicals “Allegro con brio“ bzw. “Hier<br />

spielt die Musik“ <strong>im</strong> Stadttheater in Rheinbach auf.<br />

Die einfallsreiche und innovative Kantorin Mascha<br />

Korn hat den Text und die Komposition dazu geschrieben.<br />

Während die <strong>Chor</strong>mäuse unter der Leitung von<br />

Christina Mekelburger, die Kinderchöre, der Evangelische<br />

Kirchenchor und der „<strong>Chor</strong> für Ältere St<strong>im</strong>men“<br />

die Stadt- und Burgleute repräsentierten, waren die<br />

best<strong>im</strong>mt, da auch sicheres Auftreten gefragt war.<br />

Das uraufgeführte Musical befasst sich mit einem<br />

schwermütigen König, dem der besorgte Leibarzt völlige<br />

Ruhe verordnet hat. Das Thronjubiläum steht vor<br />

der Türe und so soll Königstochter Annabelle die Feierlichkeiten<br />

gemeinsam mit dem Thronrat organisieren.<br />

Die Prinzessin lobt einen Musikwettbewerb aus,<br />

damit der leidgeprüfte Vater durch die Musik wieder<br />

Lebensfreude erhält. Er wird von der weinenden Marie<br />

aus der Trübsal gerissen und beschließt spontan, das<br />

Mädchen zu trösten. Das gibt ihm wieder neuen<br />

Musikfest. Mascha Korn (Foto) und die 900 Besucher<br />

konnten sich über die großartigen Aufführungen<br />

freuen. Für die Kirchenmusikerin und die vielen Akteure<br />

war der Riesenapplaus der verdiente Lohn!


5 CHOR IM GESPRÄCH<br />

EIN TOLLER ERFOLG<br />

Plate und Bernhard Lückge zogen <strong>im</strong> Jahre 2019 ins<br />

Finale des WDR-Wettbewerbs „Der beste <strong>Chor</strong> <strong>im</strong><br />

Händen zu greifen war. Denn wer hatte schon damit<br />

gerechnet, dass man ins Finale kommen würde. Der<br />

Bornhe<strong>im</strong>-Bonner Oberstufenchor stellte den größten<br />

<strong>Chor</strong> <strong>im</strong> erlauchten Teilnehmerfeld und wurde natürlich<br />

<strong>im</strong> Fernsehstudio und in der Rheinhalle in Hersel<br />

(Stadt Bornhe<strong>im</strong>) vielen Schülerinnen und Schülern<br />

sowie Lehrerinnen und Lehrern lautstark angefeuert.<br />

Fotos: privat<br />

Große Freude herrschte be<strong>im</strong> „S(w)ing and Praise-<br />

Mixed-<strong>Chor</strong>“ aus Bornhe<strong>im</strong> und Bonn. Die 78 Mädchen<br />

und Jungen der Ursulinenschule Hersel und des Collegium<br />

Josephinum Bonn unter der Leitung von Isabel<br />

Westen“ ein. Mit anderen Worten: Für die jungen<br />

Sängerinnen und Sänger war ein Traum wahr geworden.<br />

Denn man hatte sich unter die fünf Chöre gesungen,<br />

die den Sieger unter sich aufmachen würden.<br />

Kein Wunder, dass die Spannung buchstäblich mit<br />

Dennoch musste man sich letztlich drei Chören den<br />

Vortritt lassen, obwohl man wiederum wunderbar gesungen<br />

und durch großartige Bühnenpräsenz geglänzt<br />

hatte. Die Schulgemeinschaft war dennoch unglaublich<br />

stolz auf die musikalischen Akteure, die neben<br />

dem Unterricht und den Klausuren, wirklich Großartiges<br />

vollbracht hatten! Isabel Plate und Bernhard<br />

Lückge, die viel Zeit und Herzblut in die <strong>Chor</strong>arbeit<br />

gesteckt haben, gebührt ein ganz besonderer Dank!


6 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Foto: privat<br />

MUSIKALISCHE HEIMAT<br />

Der „Deutsch-Französische <strong>Chor</strong> Köln“ wurde <strong>im</strong><br />

Jahre 1976 von Bernard Munchenbach ins Leben gerufen.<br />

Dabei stand der Wunsch der Förderung persönlicher<br />

Kontakte und der nachhaltigen Verständigung<br />

zwischen Deutschen und Franzosen ganz bewusst <strong>im</strong><br />

V<br />

zwischen Deutschen und Franzosen ganz bewusst <strong>im</strong><br />

Vordergrund. Dem <strong>Chor</strong> gehören mehr als 50 engagierten<br />

Sängerinnen und Sängern an. Das zeigt, dass<br />

man über Jahrzehnte hinweg eine musikalische He<strong>im</strong>at<br />

gefunden und sich diese bis auf den heutigen Tag<br />

auch bewahrt hat“. Die Verknüpfung von Musik mit<br />

der Begeisterung zu der deutschen und französischen<br />

Kultur und Sprache sind die eigentlichen Aspekte der<br />

gemeinsamen und völkerverbindenden <strong>Chor</strong>arbeit.<br />

Inzwischen führten Konzertreisen in die Städte unserer<br />

Partnerchöre nach Frankreich und Deutschland,<br />

um gemeinsame Konzerte zu verwirklichen. Nach<br />

dem Debüt-Konzert mit unserer neuen <strong>Chor</strong>leiterin<br />

Cécilia Bazile <strong>im</strong> März 2023, bei dem man ausgesuchte<br />

<strong>Chor</strong>musik aus fünf Jahrhunderten zu Gehör<br />

brachte, bereitete man sich zielstrebig das neue mit<br />

überschriebene "Da Pacem" vor, das <strong>im</strong> Jahre 2023 in<br />

der Kirche Groß St. Martin in der Kölner Altstadt veranstaltet<br />

wurde. Cécilia Bazile studierte Musikwissenschaft<br />

an der Universität Re<strong>im</strong>s und erhielt an der Musikhochschule<br />

Re<strong>im</strong>s ihr Klavierdiplom, wo sie auch<br />

ihre Gesangsausbildung bei Valérie Millot und Isabel<br />

Soccoja absolvierte. Bei Hélène Leroy und Marx Korovitch<br />

studierte sie <strong>Chor</strong>leitung und in Paris bei Yann<br />

Toussaint Operngesang. Die Diplomprüfung als <strong>Chor</strong>leiterin<br />

legte sie am Konservatorium in Boulogne-Billancourt<br />

bei Prof. Dr. Marianne Guengard ab. Im<br />

Jahre 2021 besuchte sie die <strong>Chor</strong>leitungsklasse von<br />

Prof. Dr. Martin Berger an der Robert Schumann<br />

Hochschule für Musik in Düsseldorf. Im Laufe ihrer<br />

Ausbildung hatte Cécilia Bazile die Gelegenheit, vom<br />

Unterricht bei Anndore Hacker-Jakobi an der Hochschule<br />

für Musik und Theater in Hamburg sowie bei<br />

den renommierten <strong>Chor</strong>pädagogen Matthias Beckert,<br />

Zoltan Pad und Rüdiger Bohn zu profitieren.<br />

*<br />

Singen ist das Fundament zur Musik in allen Dingen.<br />

Georg Philipp Telemann


7 CHOR IM GESPRÄCH<br />

SPIEGELBILD DER SEELE<br />

St<strong>im</strong>me ist dabei das Instrument, das die Seele zum<br />

Schwingen bringt. Das ist das eigentliche Gehe<strong>im</strong>nis<br />

damit die Herzen ganz weit öffnen und die eigenen<br />

Seelen und die Seelen anderer Menschen wirklich berühren.<br />

Kluge Leute sind der Überzeugung, dass in<br />

jedem Lied eine eigene Seele innewohnt!<br />

Fotos: privat<br />

Mit den Augen kann man in die Seele sehen. Das Singen<br />

ist dagegen das Spiegelbild der Seele. Darum ist<br />

das Singen so wertvoll, da es die Seele beflügelt. Die<br />

warum man singt. Als gemeinsames Singen <strong>im</strong> <strong>Chor</strong><br />

und damit in einer Wesensgemeinschaft mit anderen,<br />

die ebenfalls die Sinne und die Seelen beglücken wollen.<br />

Man hört und liest <strong>im</strong>mer wieder, dass es Chöre<br />

gibt, die wirklich beseelt und inspiriert singen und<br />

<strong>Chor</strong> „La Voce“ Honrath (Ltg.: Mark Rosenthal)


8 CHOR IM GESPRÄCH<br />

INTERESSANTE PROJEKTE<br />

Fotos: privat<br />

Dem Kölner Exper<strong>im</strong>entalchor „Alte St<strong>im</strong>men“ gehören<br />

ausschließlich betagte Sängerinnen und Sänger<br />

an, die älter als 70 Jahre sind. Was sie zum Singen<br />

zusammenführt. ist das Alleinstellungsmerkmal der<br />

menschlichen St<strong>im</strong>me <strong>im</strong> Lebenslauf, die nicht nur<br />

geduldet, sondern bewusst gewollt ist. Dabei werden<br />

Lebensgeschichten zu Liedergeschichten, die deutlich<br />

machen, dass gelebtes Leben zum Klingen gebracht,<br />

berührt und belebt. Der Exper<strong>im</strong>entalchor wurde <strong>im</strong><br />

Jahre 2010 von Bernhard König (Konzept/ Komposition/<br />

Klavier), Ortrud Kegel (Konzept/Komposition/Flöte)<br />

und Alexandra Naumann (St<strong>im</strong>marbeit/Bühnenpräsenz/Komposition)<br />

aus der Taufe gehoben<br />

und hat sich inzwischen erstaunlich gut entwickelt.<br />

Er belebt gewiss die musikalische Vielfalt in der<br />

Domstadt und blickt mittlerweile auf zahlreiche biografische,<br />

intergenerationelle und interkulturelle Projekte<br />

zurück, wie beispielsweise der Film "Das Lied<br />

des Lebens" bei Lichtfilm dokumentiert. Die künstlerischen<br />

Leiterinnen Ortrud Kegel und Alexandra<br />

Naumann arbeiteten mit Gastmusikern und Gastkomponisten<br />

wie Dr. Johannes Voit, Saad Thamir und S<strong>im</strong>on<br />

Rummel erfolgreich und innovativ zusammen.<br />

Dabei sucht man gemeinsam nach neuen Tönen für<br />

die „alten und faltigen“ St<strong>im</strong>men. Im künstlerischen<br />

Dialog zwischen <strong>Chor</strong> und Leitungsteam entstehen<br />

neue Improvisationen, <strong>Chor</strong>sätze und Arrangements,<br />

die ganz auf die Ideen, Erfahrungen und Fähigkeiten<br />

der Teilnehmenden zugeschnitten sind.


9 CHOR IM GESPRÄCH<br />

he<strong>im</strong>) zur Aufführung gelangte und von Organist Andie<br />

Ruster auf der Orgel begleitet wurde.<br />

*<br />

Foto: privat<br />

STABAT MATER<br />

Helena Wery, die den Kirchenchor „Cäcilia“ Walberberg<br />

(Stadt Bornhe<strong>im</strong>) leitet, hat in einer kirchenmusikalischen<br />

Andacht in der Fastenzeit 2023 ein seltenes<br />

Werk ausgegraben, an dem sich auch Projekt-<br />

sängerinnen und Projektsänger beteiligen konnten.<br />

Solche <strong>Chor</strong>projekte haben den Vorteil, dass sich ein<br />

größerer <strong>Chor</strong> bildet und dadurch auch ambitionierte<br />

und anspruchsvolle Kirchenmusiken in Angriff genommen<br />

werden können. Dafür war das „Stabat Mater“<br />

des spätromantischen Komponisten Joseph Gabriel<br />

Rheinberger ein schönes Exempel, das in der katholischen<br />

Pfarrkirche St. Martin in Merten (Stadt Born-<br />

Das „Stabat mater dolorosa“ (Es stand die Mutter<br />

schmerzerfüllt) ist ein Gedicht, das die Mutter Jesu in<br />

ihrem Schmerz um den gekreuzigten Jesus zum Inhalt<br />

hat. Es wurde in der Vergangenheit Papst Innozenz<br />

III. († 1216) und den Franziskanern Iacopone<br />

da Todi († 1306) und Johannes Bonaventura († 1274)<br />

zugeschrieben. Die bekannteste Übertragung des<br />

Stabat mater stammt von Heinrich Bone (1847).


10 CHOR IM GESPRÄCH<br />

NEUES UND BEWÄHRTES<br />

propagiert. Er war nämlich der Auffassung, dass man<br />

Bewährtes nicht lassen und Neues wagen sollte. Nach<br />

Erfolgsgeschichte, wozu u.a. auch die unvergesslichen<br />

Konzertreisen nach Russland, Belarus, China,<br />

Italien, Istanbul, Venedig und in die Schweiz gehören.<br />

Der <strong>Chor</strong>, der sich seit Jahren zurecht als musikalischer<br />

Firmenbotschafter sowie als musikalischer Botschafter<br />

der Domstadt versteht, veranstaltet regel-<br />

Fotos: privat<br />

Der <strong>im</strong> Jahre 1946 gegründete „Deutz <strong>Chor</strong> Köln“<br />

(vormals: KHD-<strong>Chor</strong>), der <strong>im</strong> Jahre 2021 das 75-jährige<br />

Jubiläum gefeiert hat, ist schon <strong>im</strong>mer auch neue<br />

musikalische Wege gegangen. Das hat schon der unvergessene<br />

Musikprofessor und Kölner Komponist<br />

dieser Max<strong>im</strong>e ist man be<strong>im</strong> Deutz <strong>Chor</strong> <strong>im</strong>mer mit<br />

viel Erfolg verfahren. Unter der Leitung von Heinz<br />

Walter Florin (kleines Foto) praktiziert man seit vielen<br />

Jahren anspruchsvolles Singen. Das gilt gleichermaßen<br />

für die grandiosen Konzerte, die großartigen Auftritte<br />

und die int<strong>im</strong>en Veranstaltungen, auf die der<br />

Deutz <strong>Chor</strong> mit Stolz zurückblicken kann. Eine einzige<br />

mäßige Konzerte in der Kölner Philharmonie und <strong>im</strong><br />

Jahreszyklus vorweihnachtliche Konzerte <strong>im</strong> Kölner<br />

Gürzenich, Benefizkonzerte und sozial ausgerichtete<br />

Aktionen. Im Laufe der Jahre hat sich der Deutz <strong>Chor</strong><br />

zu einem prächtigen Klangkörper entwickelt und wird<br />

dafür von Presse und Publikum <strong>im</strong>mer wieder gelobt<br />

und begeistert gefeiert! Das betrifft das gemeinsame<br />

Musizieren mit großen Orchestern und renommierten<br />

Gesangssolisten. Das geht letztlich auf den ausgezeichneten<br />

und profilierten Dirigenten und dessen<br />

künstlerischen Arbeit zurück. Es leuchtet ein, dass ein<br />

solcher Ruf auch <strong>im</strong>mer eine besondere Verpflichtung


11 CHOR IM GESPRÄCH<br />

ist. Inzwischen haben <strong>Chor</strong> und Dirigent neue Konzertformate<br />

ins Leben gerufen, wie beispielsweise das<br />

„Wiener OperettenCafé“ oder den „TalentDay“, womit<br />

junge Talente gefördert werden und neue musikalische<br />

Darstellungsformen geschaffen worden sind. Außerdem<br />

wird die Kooperation mit anderen Chören<br />

Chören forciert. Auch unter dem Aspekt neue Sänger<br />

zu generieren. Damit tut der Deutz <strong>Chor</strong>, was auch<br />

andere Chöre und <strong>Chor</strong>gemeinschaften an Rhein und<br />

Sieg tun: Sie ganz bewusst für die Zukunft einzurichten.<br />

Heinz Walter Florin studierte Dirigieren bei Prof.<br />

Jan Stulen in Maastricht und absolvierte ein Klavier-<br />

studium an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf<br />

und betrieb weitere Klavierstudien bei Vitalij<br />

Margulis und Viktor Merzhanov. Florin war er Solokorrepetitor<br />

und stv. <strong>Chor</strong>direktor an der Oper Bonn und<br />

leitete die Einstudierungen der Solisten und des WDR-<br />

Rundfunkchores.


12 CHOR IM GESPRÄCH<br />

JUBILÄUM IN MERTEN<br />

geschah dem Gesangverein „Sängerbund“ Krefeld-<br />

Bockum <strong>im</strong> Rahmen eines erneuten Benefizkonzertes.<br />

Mülhausen <strong>im</strong> Thüringer Wald musikalisch aufgetreten<br />

sind. Ein weiterer <strong>Chor</strong>ausflug wurde zum Kaiserstuhl<br />

und ins Elsass unternommen. Im Straßburger<br />

Münster brachte man die „Messe brève“ in F-Dur von<br />

Théodore Dubois zu Gehör, in der Basler Kirche St.<br />

Clara trat man während einer Schweiz-Tour auf und<br />

<strong>im</strong> Jahre 2019 stand die musikalische Gestaltung der<br />

Sonntagsmesse in der St. Antonius-Kirche in Papenburg<br />

auf dem Reiseprogramm. Zum 150-jährigen Bestehen<br />

präsentierte der Kirchenchor <strong>im</strong> Jahre 2022<br />

profanes und sakrales Liedgut in der Pfarrkirche in<br />

Merten. Den Auftakt bildete ein Jubiläumskonzert in<br />

der Mertener Pfarrkirche, bei dem der Jubiläumschor<br />

sowie der Kinderchor Merten, der MGV Römer und der<br />

<strong>Chor</strong> „Esperanza“ Merten mitwirkten. In den Mittelpunkt<br />

des traditionellen Cäcilienfestes rückte die<br />

„Missa brevis“ von Jacob de Haan. Ein weiterer Höhepunkt<br />

<strong>im</strong> besagten Jubiläumsjahr bildete das 42.<br />

Weihnachtskonzert (!) in der Mertener Pfarrkirche.<br />

Foto: privat<br />

Der Kirchenchor „Cäcilia“ Merten (Stadt Bornhe<strong>im</strong>)<br />

wurde <strong>im</strong> Jahre 1871 ins Leben gerufen, der seit dem<br />

Jahre 1992 von Stephan Krings geleitet und dem etwa<br />

50 Sängerinnen und Sänger angehören. Im Jahre<br />

2010 bot man auch Nichtmitgliedern die Gelegenheit,<br />

gemeinsam mit dem Kirchenchor musikalisch ein Benefizkonzert<br />

zugunsten des Förderverein St. Martin<br />

Merten als <strong>Chor</strong>projekt zu gestalten. Ein weiteres<br />

<strong>Chor</strong>projekt wurde <strong>im</strong> Jahre 2015 durchgeführt. Das<br />

Diese Kooperation vom Vorgebirge an den Niederrhein<br />

wurde ein Jahr später in Krefeld wiederholt. Im<br />

Jahre 1978 veranstaltete man erstmalig ein Weihnachtskonzert<br />

in der Pfarrkirche St. Martin in Merten.<br />

Seit dieser Zeit ist dieses Konzert ein jährlicher musikalischer<br />

Höhepunkt der <strong>Chor</strong>arbeit. Die mehrtägigen<br />

<strong>Chor</strong>fahrten, die in der Regel alle drei Jahre durchgeführt<br />

werden, haben es mit sich gebracht, dass der<br />

Kirchenchor <strong>im</strong> Dom zu Speyer, in der Zwieseler<br />

Stadtpfarrkirche St. Nikolaus <strong>im</strong> Böhmerwald und in<br />

*<br />

In Merten wurden, wie in vielen Ortschaften des Vorgebirges,<br />

zahlreiche Spuren einer römischen Niederlassung<br />

gefunden. So wurden in Form verschiedene<br />

Baureste und Ziegel, die in der Museumsstube Walberberg<br />

zu sehen sind. Auf Mertener Gebiet liegen<br />

Reste von Bädern und Wasserleitungen. Antike Münzfunde<br />

und Scherben römischer Gebrauchskeramik bezeugen<br />

die frühe römische Besiedlung. Im ersten<br />

Jahrhundert erbauten die Römer eine Eifelwasserleitung<br />

nach Köln.


13 CHOR IM GESPRÄCH<br />

GESUNGENES GOTTESLOB<br />

gesungene Gotteslob selbst ist Liturgie und berührt<br />

die Herzen auf ganz andere Weise als das Wort. Daher<br />

Kirchengemeinden an Rhein und Sieg seit vielen Jahren<br />

gepflegt.<br />

Kirchenchor St. Joseph Königswinter-Thomasberg<br />

Fotos: privat<br />

„Wer singt, betet doppelt“. Dieses Zitat, dass dem<br />

heiligen Kirchenlehrer Augustinus zugeschrieben<br />

wird, drückt die Bedeutung die Kirchenmusik aus, die<br />

nicht nur verschönerndes Beiwerk anzusehen ist. Das<br />

Pfarrchor St. Matthäus Bornhe<strong>im</strong>-Alfter<br />

ist die Kirchenmusik für den Gottesdienst unverzichtbar.<br />

Die Kirchenmusik wird in Gottesdiensten und<br />

Konzerten auf besondere Weise in den Kirchen und<br />

Augustinus von Hippo (354-430) war ein römischer<br />

Bischof und Kirchenlehrer, der neben Hieronymus,<br />

Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen<br />

als einer der vier lateinischen Kirchenväter des patristischen<br />

Zeitalters. Als einer der einflussreichsten<br />

Theologen und Philosophen der christlichen Spätantike<br />

prägte er das Denken des Abendlandes. Seine<br />

Theologie beeinflusste die Lehre fast aller westlichen<br />

Kirchen.<br />

Musik macht das Herz weich<br />

und macht ganz still die Tür zur Seele auf.<br />

Sophie Scholl


14 CHOR IM GESPRÄCH<br />

AUF VIELEN BÜHNEN<br />

Fotos: privat<br />

Der von Dirigent Jürgen Terhag <strong>im</strong> Jahre 2010 gegründete<br />

„Schwullesbische <strong>Chor</strong> Köln“ hat sich inzwischen<br />

einen festen Platz auf den Bühnen in und um<br />

Köln erstritten. In den vergangenen Jahren gastierte<br />

man <strong>im</strong> Schauspielhaus Hannover, <strong>im</strong> Gasteig-Theater<br />

in München, in Bremen, in der Universität der<br />

Künste in Berlin, Hamburg und <strong>im</strong> Jahre 2024 sogar<br />

in Bologna. Jürgen Terhag, Professor an der Kölner<br />

Musikhochschule, ist begeistert wie exper<strong>im</strong>entierfreudig<br />

und aufgeschlossen das <strong>Chor</strong>ensemble ist.<br />

Der Komponist, Arrangeur und Musikpädagoge hat<br />

sich intensiv mit dem notenfreien Singen beschäftigt,<br />

was sich letztlich auch für <strong>Chor</strong> auszahlt. Im Jahre<br />

2022 wurde das zehnjährige <strong>Chor</strong>jubiläum unter der<br />

Schirmherrschaft der Kölner Oberbürgermeisterin<br />

Henriette Reker, wegen Corona um zwei Jahre verspätet,<br />

mit mehreren anderen Chören mit einem<br />

Gala-Konzert gefeiert. Man erarbeitet alle <strong>Chor</strong>sätze<br />

gemeinsam während des Singens und präsentiert so<br />

eine einzigartige, wortwörtliche Live-Interpretation<br />

bekannter Musikstücke. Da die Sätze also nie bis ins<br />

letzte Detail festgelegt sind, können auch die herkömmlichen<br />

Rollen der Männer- und Frauenst<strong>im</strong>men<br />

völlig auf den Kopf gestellt werden. Der Einstieg in die<br />

besondere Art des Singens bringt es mit sich, dass<br />

man nach einer Schnupperzeit ein Vorsingen absolviert,<br />

bei dem es vor allem um musikalische Fantasie<br />

und Improvisationsfreude geht.


15 CHOR IM GESPRÄCH<br />

BENEFIZKONZERT<br />

Ensembles werden von Ralf Thomas geleitet. Weiterhin<br />

traten mehrere Instrumentalisten für den guten<br />

Zweck auf. Die „Jeestinger Junge“ (unteres Foto) singen<br />

seit mehr als 30 Jahren zusammen. Die „älteste<br />

Hennefer Boygroup“ feierten aus diesem Grunde <strong>im</strong><br />

Jahre 2023 en Jubiläumskonzert <strong>im</strong> Hennefer Kurtheater.<br />

Dafür hatte man sich rechtzeitig um weitere<br />

Sänger verstärkt. Das Konzertprogramm enthielt A<br />

capella-Titel und instrumental begleitete kölsche und<br />

englischsprachige Titel, von denen auch welche aus<br />

eigener Feder stammen. Außerdem wartete auf die<br />

Besucher <strong>im</strong> Hennefer Kurtheater Verzällcher und bebilderte<br />

Rückblicke. Seit dem Jahre 2004 kümmert<br />

sich die Hennefer Tafel um bedürftige Menschen. Die<br />

Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg, Träger der Tafel<br />

Hennef, arbeitet daran, Mittel für den Ankauf von Lebensmittelgutscheinen<br />

beizubringen.<br />

Fotos: privat<br />

Der Hennefer <strong>Chor</strong> „Querbeet“ veranstaltete <strong>im</strong> Jahre<br />

2023 in der Hennefer Meys Fbrik in Hennef ein Benefizkonzert<br />

zugunsten der Hennefer Tafel, bei dem der<br />

Hennefer Bürgermeister Mario Dahm die Schirmherrschaft<br />

übernommen hatte. Als weitere musikalische<br />

Gäste präsentierten sich zudem die „Jeestinger<br />

Junge“. Auf dem bunten Programm standen legendäre<br />

Lieblingssongs aus Pop und Film. Beide


16 CHOR IM GESPRÄCH<br />

DEBÜT IN STOSSDORF<br />

Möglichkeit gesehen, weiter zu existieren. Daher nahmen<br />

sie gern in Kauf, sich miteinander st<strong>im</strong>mlich zu<br />

drei Fliegen mit einer Klappe! Denn Brochin will mit<br />

drei <strong>Chor</strong>formationen proben und auch auftreten. Das<br />

Anfang 2023 haben sich der Frauenchor „Ton in Ton“<br />

Hennef, die <strong>Chor</strong>gemeinschaft Hennef und der Männerchor<br />

Geistingen darauf verständigt, miteinander<br />

zu kooperieren. Die Sängerinnen und Sänger der betreffenden<br />

Chöre hatten so eine zukunftsträchtige<br />

arrangieren. Dabei baute ihnen der beliebte und kompetente<br />

<strong>Chor</strong>leiter Pavel Brochin aus Oberpleis eine<br />

Brücke. Dieser hatte sich dazu entschieden, die <strong>Chor</strong>proben<br />

<strong>im</strong> Geistinger Pfarrhe<strong>im</strong> St. Michael (Foto)<br />

zeitlich zu staffeln. Damit schlägt der Dirigent gleich<br />

zahlte sich schon nach einiger Zeit aus, da sich die<br />

engagierten Sängerinnen und Sänger be<strong>im</strong> Freundschaftssingen<br />

<strong>im</strong> Stossdorfer Bürgerhaus als Frauenchor,<br />

Männerchor und gemischter <strong>Chor</strong> präsentieren<br />

konnten!


17 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MAGISCHE MOMENTE<br />

Foto: privat<br />

Der Kölner <strong>Chor</strong> „dIETAKTLOSEN“ setzt seit mehr als<br />

zwei Jahrzehnten be<strong>im</strong> Singen und der Bühnenpräsenz<br />

auf magische Momente. Das äußert sich nach eigener<br />

Auffassung darin, dass der <strong>Chor</strong> schwebt, der<br />

Sopran be<strong>im</strong> Bass eine Gänsehaut erzeugt, der Tenor<br />

den Alt zum Seufzen bringt, der Bass <strong>im</strong> Bauch kitzelt,<br />

der Alt swingt und die Kapellmeisterin Ilka Tenne-Mathow<br />

lächelnd und wohlwollend nickt. Der <strong>Chor</strong> mag<br />

es <strong>im</strong>mer wieder anspruchsvoll, herzergreifend,<br />

groovy und auch schon einmal kitschig. Musikstücke<br />

müssen die Singst<strong>im</strong>men begeistern, sonst können<br />

sie andere nicht begeistern. Das Ensemble ist überwiegend<br />

lesbisch und schwul.


18 CHOR IM GESPRÄCH<br />

BÜHNENPRÄSENZ<br />

lässt Emotionen stärker in den eigentlichen Fokus rücken.<br />

Denn bekanntlich soll das Singen von der Hektik<br />

die Musik. Dabei werden be<strong>im</strong> Hören der Musik Bilder<br />

entwickelt, zu denen Bewegungen vom <strong>Chor</strong> ausprobiert<br />

werden. Der Text eines Liedes kann ebenso inspirierend<br />

sein, indem zu den Worten passende Gesten<br />

gefunden werden. Die Bewegungen sollten harmonisch,<br />

fließend und akzentuiert sein.<br />

Foto: privat<br />

Eine beschwingte <strong>Chor</strong>eografie kann die Bühnenpräsenz<br />

eines <strong>Chor</strong>es maßgeblich steigern und findet<br />

auch be<strong>im</strong> Publikum viel Anklang. Heute ist eine aktive<br />

und gestaltende Bühnenpräsenz vorrangig, um<br />

dem Zuschauer Abwechslung zu bieten. Sie wirkt sich<br />

auch positiv auf die Haltung be<strong>im</strong> Singen aus, befreit<br />

die Sängerinnen und Sänger von der Anspannung und<br />

Gesangverein „Cäcilia“ Rheinbach-Queckenberg<br />

des Alltags befreien. Dazu können <strong>im</strong> <strong>Chor</strong> <strong>Chor</strong>eografien<br />

entwickelt werden, die unterschiedliche Bewegungen<br />

zu Musik umsetzen. Je nach Situation wird die<br />

<strong>Chor</strong>eografie und deren Tanz- und Schrittfolgen <strong>im</strong><br />

<strong>Chor</strong> ausprobiert und den Gegebenheiten angepasst.<br />

Zur <strong>Chor</strong>eografie gehören Requisiten wie Bänder, Tücher,<br />

Hüte, Ballons oder Fächer als Inspiration durch<br />

Collage: Bewegte Kommunikation St. Augustin


19 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Foto: privat<br />

EIN INTEGRATIVER CHOR<br />

Der Kölner <strong>Chor</strong> „Taktil“ ist eine außergewöhnliche<br />

und inklusive <strong>Chor</strong>gemeinschaft von sehbehinderten,<br />

blinden und sehenden Menschen, die sich <strong>im</strong> Jahre<br />

2008 gegründet hat. Er ist der einzige integrative<br />

<strong>Chor</strong> in der Region, der speziell den Bedürfnissen von<br />

blinden und sehbehinderten Menschen gerecht wird.<br />

Von den intensiven Proben profitieren auch die Sehenden.<br />

Mit diesem Angebot soll eine lebendige Inklusion<br />

zwischen behinderten und nicht behinderten<br />

Menschen gefördert werden. Dabei kommt dem Gesang<br />

eine gewichtige Rolle zu. Das zeigt sich während<br />

der <strong>Chor</strong>abende und bei privaten Aufführungen.<br />

Blinde und Sehbehinderte können Text- und Notenblätter,<br />

die in herkömmlichen <strong>Chor</strong>proben verteilt<br />

werden, nicht benutzen. Die Proben sind daher für sie<br />

speziell auf diese Besonderheit abgest<strong>im</strong>mt. In lockerer<br />

Atmosphäre proben alle unter den gleichen Bedingungen.<br />

Und so findet eine wirkliche und vorbildliche<br />

Integration auf beiden Seiten statt. Das zeigt einmal<br />

mehr, dass die Musik die Menschen <strong>im</strong>mer wieder zusammenführt.<br />

Über das Repertoire wird gemeinsam<br />

abgest<strong>im</strong>mt. Dadurch ergibt sich eine große Vielfalt<br />

von verschiedenen Musikrichtungen. Das Einstudieren<br />

der <strong>Chor</strong>literatur erfolgt anhand von mp3-Dateien<br />

oder Mitschnitten. Das macht das Ganze für alle viel<br />

einfacher. Gesungen werden deutsche und englische<br />

Lieder aus den Bereichen Rock und Pop, Schlager,<br />

Evergreens und Gospelgesänge. Auch italienische,<br />

französische und kölsche Lieder werden gerne zu Gehör<br />

gebracht. Als <strong>Chor</strong>leiterin fungiert die Musikpädagogin<br />

Monika Endres, die für das besondere und dennoch<br />

beglückende Singen das rechte Musikverständnis<br />

aufbringt.


20 CHOR IM GESPRÄCH<br />

GUTER KORPSGEIST<br />

Spirituals und Gospelgesänge. Außerdem führt man<br />

auch <strong>Chor</strong>stücke aus den Bereichen Rock, Pop und<br />

die wohltuende Atmosphäre unter den drei Dutzend<br />

Sängerinnen und Sänger <strong>im</strong>mer wieder deutlich. Der<br />

Altersdurchschnitt von „Navicula“ beträgt 55 Jahre.<br />

Das lässt weiter für die Zukunft hoffen. Seit dem<br />

Fotos: privat<br />

Der Junge <strong>Chor</strong> „Navicula“ (lateinisch für kleines<br />

Boot) der katholischen Pfarrgemeinde St. Gereon<br />

Wachtberg-Niederbachem ist <strong>im</strong> Jahre 2000 ins Leben<br />

gerufen worden. Man sind geistliche und weltliche<br />

<strong>Chor</strong>sätze, neue geistliche Lieder, Messen, Folklore,<br />

Evergreens in unterschiedlichen Sprachen auf. Die<br />

<strong>Chor</strong>konzerte erfreuen sich großer Beliebtheit, wobei<br />

die musikalische Vielseitigkeit <strong>im</strong>mer bewiesen wird.<br />

Dabei best<strong>im</strong>mt die Begeisterung und Freude am Singen<br />

den Duktus, der von einer besonders herzlichen<br />

Geselligkeit geprägt ist. denn wir sind einfach gern<br />

zusammen. In den <strong>Chor</strong>festen wird der gute Geist und<br />

Jahre 2023 gibt Gereon Schulte-Beckhausen den richtigen<br />

Ton an und lenkt alles in die rechten musikalischen<br />

Bahnen, wobei die Singst<strong>im</strong>men ihm willig folgen.<br />

Der <strong>Chor</strong>leiter hat be<strong>im</strong> Stabsmusikcorps der<br />

Bundeswehr Klarinette und Saxophon gespielt und<br />

hat als Diplom-Braumeister mit langjähriger Erfahrung<br />

als Braumeister und Mälzer. Seit dem Jahre<br />

2009 fungiert er für den Verein Carpe Diem e.V. als<br />

pädagogischer Leiter in der Übermittagsbetreuung<br />

und Hausaufgabenhilfe in Rheinbach. Inzwischen hat<br />

er eine kirchenmusikalische Ausbildung <strong>im</strong> Kölner<br />

Erzbistum Köln absolviert.


21 CHOR IM GESPRÄCH<br />

gehört auch zur <strong>Chor</strong>probe einfach dazu! Dabei geht<br />

es um den Korpsgeist, der sich dabei niederschlägt.<br />

Die Spatzen pfeifen es schon seit Generationen von<br />

den Dächern und tun es heute noch! Dass es <strong>im</strong> <strong>Chor</strong><br />

nur geraten kann, wenn man sich nicht nur st<strong>im</strong>mlich<br />

einbringt und das Seinige dazu beiträgt. Dass der<br />

Korpsgeist zum <strong>Chor</strong>geist wird!<br />

Fotos: Eitorfer Gesangverein<br />

GUTER ZUSAMMENHALT<br />

Wer in den Chroniken und Satzungen der traditionsreichen<br />

Chöre und <strong>Chor</strong>gemeinschaften an Rhein und<br />

Sieg nachblättert, der findet <strong>im</strong>mer wieder, dass man<br />

nicht nur den <strong>Chor</strong>gesang erwähnt, sondern ebenso<br />

die Geselligkeit! Denn zum Singen gehört nun einmal<br />

das Feiern, Lachen und die Gemeinsamkeit. Diese


22 CHOR IM GESPRÄCH<br />

AUS VIELEN KEHLEN<br />

Der „Kölner Männer-Gesang-Verein“ ist einer der aktivsten<br />

und vielseitigsten Chöre Kölns. Bei mehr als<br />

30 Auftritten <strong>im</strong> Laufe eines Jahres pro Jahr kann man<br />

erleben bei alljährlichen „Divertissementchen“ in der<br />

Kölner Oper oder bei den Konzerten in der Kölner Philharmonie.<br />

Wer nicht dabei sein kann, der findet bei<br />

Komponistin Lucia Ronchetti<br />

YouTube Videoclips und Ausschnitte. Auch das Jahr<br />

2023 war gepickt mit musikalischen Leckerbissen in<br />

Köln und anderswo. So veranstaltete man gemeinsam<br />

mit dem Mädchen- und Frauenchor der Schola Cantorum<br />

Leipzig und dem Berliner Mädchenchor italienische<br />

Opernchöre <strong>im</strong> Rahmen eines Konzertes der Berliner<br />

Symphoniker in der der Berliner Philharmonie.<br />

Weiterhin muss die Uraufführung von „Chronicles of<br />

Foto: privat<br />

Loneliness“ erwähnt werden. Dabei handelt es sich<br />

um eine Oper von Giacomo Leopardis, die Lucia Ronchetti<br />

als Kompositionsauftrag von „ACHT BRÜCKEN |<br />

Musik für Köln“ vertont hat und der in der Kölner Philharmonie<br />

zu Gehör gebracht worden ist. Ganz große<br />

Oper konnte man <strong>im</strong> Jahre 2023 bei der grandiosen<br />

Opern-Matinee in der Kölner Philharmonie erleben.<br />

Um ein solches Klangerlebnis und so viele Klangbilder<br />

zum Klingen zu bringen, braucht es wirklich einen <strong>im</strong>ponierenden<br />

<strong>Chor</strong>, wie ihn nun einmal der Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein repräsentiert und das über<br />

viele Jahre weit über die he<strong>im</strong>ische Domstadt hinaus.<br />

Das sind wirklich Sänger und Dirigenten am Werk, die<br />

ihresgleichen suchen!


23 CHOR IM GESPRÄCH


24 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Der Kölner Männer-Gesang-Verein tritt in verschiedenen<br />

Konstellationen auf: als großer <strong>Chor</strong>, als „Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg“ be<strong>im</strong> jährlichen<br />

„Divertissementchen“, in unterschiedlichen<br />

Projekt-Ensembles und auch als Kammerchor. Das<br />

vielfältige Repertoire umfasst die klassische Literatur<br />

Bühnengemeinschaft „Cäcilia“ Wolkenburg<br />

weltlicher und geistlicher <strong>Chor</strong>musik, Lieder und<br />

Volksweisen unterschiedlichster Sprachen und Kultur<br />

und kölsches Liedgut. Das „Divertissementchen (von<br />

den Domstädtern liebevoll „et Zillche“ genannt) lockt<br />

jedes Jahr tausende Gäste aus nah und fern in die<br />

Kölner Oper. Schwungvolle Musik, fulminante Chöre,<br />

erfrischende Ballett-<strong>Chor</strong>eografien und gewitzte und<br />

amüsante Dialoge, die mit blitzblanker Feder geschrieben<br />

sind und die die Kölner Eigenarten und Traditionen<br />

unter die Lupe nehmen. Es sind eigentlichen<br />

Indizien für berauschendes Bühnenspektakel, das<br />

man weit und breit erst einmal suchen muss! Die jeweiligen<br />

Bühnenstücke werden jedes Jahr neu erarbeitet.<br />

Alle Sänger und Tänzer <strong>im</strong> „Divertissementchen“<br />

sind Mitglied der „Bühnengemeinschaft Cäcilia<br />

Wolkenburg“ <strong>im</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

(KMGV), der seit dem Jahre 1874 jedes Jahr ein Bühnenstück<br />

mit prächtiger Sing- und Spielfreude einstudiert<br />

wird. Dirigent Bernhard Steiner ist seit dem<br />

Jahre 2001 <strong>Chor</strong>leiter des KMGV, der auch das Divertissementchen<br />

der Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia<br />

Wolkenburg mit zwei weiteren Kollegen dirigiert. Steiner<br />

begann seine Laufbahn nach dem Studium an der<br />

Wiener Musikhochschule als Kapellmeister bei den<br />

Wiener Sängerknaben. Steiners Stellvertreter, Christopher<br />

Brauckmann, ist Kantor der Propsteikirche St.<br />

Peter und Paul in Bochum, wo er für ein umfangreiches<br />

Musikprogramm in Gottesdienst und Konzert<br />

verantwortlich ist. Der KMGV, der <strong>im</strong> Laufe der Jahre<br />

viele erfolgreiche in- und ausländische Konzertreisen<br />

unternommen und damit längst zum Musikbotschafter<br />

der Domstadt geworden ist, wurde <strong>im</strong> Jahre 1842<br />

ins Leben gerufen. Durch Königliche Kabinettsorder<br />

vom 13. Juni 1857 wurde der Verein als „Kunstanstalt<br />

für den deutschen Männergesang“ Rechtsperson. Der<br />

Verein hat somit den Status eines altrechtlichen


25 CHOR IM GESPRÄCH<br />

legung zum Weiterbau des Kölner Doms. Unter dem<br />

Motto „Durch das Schöne stets das Gute“ ersangen<br />

die aktiven Mitglieder des Vereins inzwischen nahezu<br />

eine Million Euro für den Aufbau und die Erhaltung des<br />

Kölner Doms, sowie weitere Mittel für zahlreiche gemeinnützige<br />

Zwecke. Im Jahre 1855 verlieh Friedrich<br />

Wilhelm IV. von Preußen dem <strong>Chor</strong> die große Medaille<br />

Dirigent Bernhard Steiner<br />

Vereins. Im ersten Jahr seines Bestehens konzertierte<br />

der KMGV <strong>im</strong> Schloss Augustusburg in Brühl vor<br />

Friedrich Wilhelm IV., dessen Gemahlin Elisabeth sowie<br />

zahlreichen Fürsten. Anlass war die Grundstein-<br />

für Kunst und Wirtschaft. Eine Vielzahl von Auszeichnungen,<br />

darunter die von Wilhelm II. gestiftete „Kaiserkette“,<br />

belohnte den <strong>Chor</strong> für seine Leistungen.<br />

Überragende Persönlichkeiten des musikalischen Lebens<br />

bezeugten dem Verein Anerkennung und widmeten<br />

ihm eigene Werke. Zu ihnen gehören Johannes<br />

Brahms, Max Bruch, Charles Gounod, Franz Liszt, Felix<br />

Mendelssohn Bartholdy, Hans Pfitzner, Gioacchino<br />

Rossini, Friedrich Silcher, Richard Strauss sowie der<br />

Kölner Komponist Gerhard Jussenhoven.


26 CHOR IM GESPRÄCH<br />

TAGE DER MUSIK<br />

vielen Chören, Ensembles und der großen Musiktradition<br />

von Friedrich Schneider bis Kurt Weill. Die überaus<br />

große Vielfalt an <strong>Chor</strong>- und Orchesterensembles<br />

brachte das Zentrum von Dessau-Roßlau zum Klingen:<br />

Vom Auftaktkonzert in der Johanniskirche über<br />

das fulminante Marktplatz Open Air bis zur Langen<br />

Nacht der Musik an mehreren Spielstätten.<br />

Fotos: privat<br />

Die Tage der <strong>Chor</strong>- und Orchestermusik sind eines der<br />

bedeutendsten Feste der Amateurmusik in Deutschland.<br />

Sie finden jedes Jahr in einem anderen Bundesland<br />

statt. Im März 2023 fand die Veranstaltung in<br />

der Bauhausstadt Dessau (Sachsen-Anhalt) mit ihren<br />

Neben einem umfangreichen Begleitprogramm wurden<br />

in einem feierlichen Festakt die vom Bundespräsidenten<br />

gestifteten Zelter- und PRO MUSICA-Plaketten<br />

verliehen. Kulturstaatministerin Claudia Roth<br />

ehrte <strong>im</strong> Anhaltischen Theater stellvertretend für alle<br />

ausgezeichneten Ensembles den Berliner Mozart-<strong>Chor</strong><br />

sowie den Posaunenchor Döbeln mit der Auszeichnung<br />

für 100-jähriges Engagement in der Amateurmusik.


27 CHOR IM GESPRÄCH<br />

SINGEN IN STOSSDORF<br />

Nachmittag. Der MGV „Eintracht“ Stoßdorf, mit seinen<br />

beiden Chören, den „Hennefer Siegfoniker“ und „Music<br />

Uckerath, den Frauenchor „La Bella Musica“ Bröl, den<br />

Kinderchor der Musikschule Hennef, den Männerchor<br />

„Eintracht“ Stadt Blankenberg, den MGV Merten, den<br />

Bielsteiner Männerchor, die „Hennefer Siegfoniker“<br />

(Männerchor des MGV Stoßdorf) und der Musical- und<br />

Popchor „Music of Mine“ (Fotos: unten).<br />

Foto: privat<br />

Ein Dutzend Chöre präsentierten sich <strong>im</strong> Jahre 2023<br />

<strong>im</strong> Stossdorfer Bürgerhaus zu einem abwechslungsreichen<br />

Freundschaftssingen. Das hatte schon einige<br />

Jahre vor der Corona-Krise bereits erlebt. Die Sängerinnen<br />

und Sänger waren auch diesmal gerne der Einladung<br />

gefolgt und verbrachten wie auch die Besucher<br />

einen recht vergnüglichen und geselligen<br />

Pop- und Gospelchor „Living Coulors“ Uckerath<br />

of Mine“, hatte alles dafür getan, dass das <strong>Chor</strong>treffen<br />

vorbildlich organisiert war. Das gilt nicht nur für die<br />

Auftritte des Männerchor Geistingen, die <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

Hennef/Sieg, den Frauenchor „Concer-<br />

Tanten“ Allner, den Hennefer Frauenchor „Ton in<br />

Ton“, den Pop- und Gospelchor „Living Colours“


28 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MUSIKALISCHE REISE<br />

Zusammenarbeit bedankte. Der <strong>Chor</strong> fühlt sich seit<br />

seiner Gründung durch den damaligen Diakon Norbert<br />

guten Anklang fand. Dabei zeigte der Jubiläumschor,<br />

dass er nicht nur neue geistliche Lieder und liturgi-<br />

Foto: privat<br />

Dirigent Michael Kühne hat den Gemischten <strong>Chor</strong> „Arche<br />

Noah“ Happerschoss (Stadt Hennef) <strong>im</strong> Jahre<br />

2022 verlassen, nachdem er die Sängerinnen und<br />

Sänger des idyllischen Kirchdorfes mehr als ein Jahrzehnt<br />

geleitet hatte. Bei seiner Verabschiedung (Foto)<br />

wünschte er seiner Nachfolgerin Regina Pohl viel<br />

Glück, während sich der <strong>Chor</strong> für die gute<br />

Klein der katholischen Pfarrgemeinde St. Remigius in<br />

Happerschoss sehr verbunden und ist dankbar für deren<br />

Unterstützung der Pfarrei und die Probemöglichkeit<br />

<strong>im</strong> Pfarrhe<strong>im</strong>. Im Jahre 2023 feierte man mit der<br />

neuen <strong>Chor</strong>leiterin das 30-jährige <strong>Chor</strong>jubiläum. Das<br />

Jubiläumskonzert in der Pfarrkirche St. Remigius in<br />

Happerschoss hatte Regina Pohl als „Musikalische<br />

Reise“ apostrophiert, was bei den Besuchern sehr<br />

sche <strong>Chor</strong>werke und <strong>Chor</strong>arrangements beherrscht,<br />

sondern sich auch in der weltlichen <strong>Chor</strong>literatur und<br />

den beliebten Genres Pop, Rock und Soul auskennt.<br />

In diesem Zusammenhang erwähnt der <strong>Chor</strong>, dass<br />

man dabei von der erfahrenen <strong>Chor</strong>leiterin inspiriert<br />

und begeistert wäre, die auch eigene schwung- und<br />

st<strong>im</strong>mungsvolle Arrangements einbringt und die Lust<br />

auf Neues weckt.


29 CHOR IM GESPRÄCH<br />

FROHSINN IN SEELSCHEID<br />

Die Sänger des traditionsreichen MGV Seelscheid, die<br />

von Mark Rosenthal dirigiert werden, können nicht<br />

nur hervorragend singen, sondern wissen auch zu feiern.<br />

Das zeigen sie <strong>im</strong>mer wieder in der Karnevalszeit<br />

und be<strong>im</strong> Oktoberfest. Da wird gefeiert, gelacht und<br />

getanzt, dass es eine wahre Freude ist. Damit haben<br />

die Sänger viele Freunde und Anhänger gewonnen,<br />

die den Männerchor auf vielfältige Weise unterstützen.<br />

Doch fällt dem engagierten <strong>Chor</strong> und dem rührigen<br />

<strong>Chor</strong>vorstand nicht so einfach in den Schoss. Wer<br />

sich näher damit beschäftigt, hat längst herausgefunden,<br />

dass die Sänger einer Max<strong>im</strong>e bis heute treu geblieben<br />

sind. Sie propagieren zurecht ihre überzeugende<br />

Losung die da lautet: Wir lieben, was wir tun!“<br />

das kann man nicht treffender formulieren.<br />

Fotos: privat


30 CHOR IM GESPRÄCH<br />

FRIEDENSLIED<br />

Wieviele Strassen auf dieser Welt<br />

sind Strassen voll Tränen und Leid.<br />

Wieviele Meere auf dieser Welt<br />

sind Meere der Traurigkeit.<br />

Wieviele Mütter sind lang schon allein<br />

und warten und warten noch heut'.<br />

Die Antwort, mein Freund,<br />

weiss ganz allein der Wind.<br />

*<br />

Wieviele Menschen sind heut noch nicht frei<br />

und würden so gerne es sein.<br />

Wieviele Kinder gehen abends zur Ruh'<br />

und schlafen vor Hunger nicht ein.<br />

Wieviele Träume erflehen bei Nacht,<br />

wann wird es für uns anders sein.<br />

Die Antwort….<br />

*<br />

Wie grosse Berge von Geld gibt man aus,<br />

für Bomben, Raketen und Tod.<br />

Wie grosse Worte macht heut' mancher Mann<br />

und lindert damit keine Not.<br />

Wie grosses Unheil muss erst noch geschehn,<br />

damit sich die Menschheit besinnt.<br />

Die Antwort….<br />

Foto: WIKIPEDIA<br />

Auf ihrer Homepage bringen der <strong>Chor</strong> „Hennefer Siegfoniker“<br />

und <strong>Chor</strong>leiter Karsten Rentzsch ihre Fassungslosigkeit<br />

über die erschütternden Geschehnisse<br />

in der Ukraine zum Ausdruck. Doch man hat es nicht<br />

dabei belassen das zu bekunden, sondern hat das unsterbliche<br />

Lied „Die Antwort weiß nur allein der Wind“<br />

auf einem Video gesungen. Wenn man das Rad der<br />

Geschichte zurückdreht, muss man <strong>im</strong>mer wieder<br />

konstatieren, dass die Menschen wohl nie Frieden finden,<br />

den sie eigentlich auch nicht wollen. Das zeigt<br />

auch die sogenannte „Zeitenwende“, die keine Fragen<br />

nach Frieden beantwortet, sondern nur menschliche<br />

Krisen und gesellschaftliche und politische Wirrnisse<br />

schafft! Die „Hennefer Siegfoniler“ verurteilen den<br />

russischen Angriffskrieg auf Schärfste und positionieren<br />

sich ganz eindeutig Seite aller Menschen aus der<br />

Ukraine!


<strong>31</strong> CHOR IM GESPRÄCH<br />

FOLKLORE<br />

Gospelchor „n´Joy” Bad Honnef in Granada


32 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Folklore“ wurde vom englischen Kulturhistoriker William<br />

John Thoms (1803–1885) geschaffen. Die Bezeichnung<br />

setzte sich rasch durch und wurde zum<br />

gängigen Begriff. Im Deutschen wird das Wort als<br />

Sammelbegriff für die diversen Erscheinungsformen<br />

populärer Musik, Literatur und Kultur gebraucht, mit<br />

denen sich die Volkskunde beschäftigt. Neben Volkslied,<br />

Volkstanz und Volksmusik wird Folklore auch als<br />

Gegenstand der Musikwissenschaft tituliert. In den<br />

Chören an Rhein und Sieg findet man in deren Repertoire<br />

deutsche Volkslieder und internationale Folklorelieder,<br />

die in den jeweiligen Sprachen oder als<br />

deutschsprachige <strong>Chor</strong>arrangements.<br />

Fotos: privat - MGV Seelscheid<br />

Die Folklore ist der Ausdruck des kulturellen Erbes einer<br />

ethnischen oder religiösen Gemeinschaft. Die Vorläufer<br />

des Begriffs gehen ins 18. Jahrhundert in den<br />

deutschen Sprachraum zurück. Johann Gottfried von<br />

Herder verbreitete die Begriffe wie „Volkslied“,<br />

„Volksseele“ oder „Volksglaube“ und veröffentlichte in<br />

den Jahren 1778 und 1779 eine Sammlung mit St<strong>im</strong>men<br />

der Völker in Liedern, um Traditionen und Kulturgüter<br />

des Volkes zu dokumentieren. Der Begriff<br />

Singgemeinschaft Birk


33 CHOR IM GESPRÄCH<br />

GRENZENLOS - VIELSEITIG<br />

respektable und ambitionierte <strong>Chor</strong> singt A cappella<br />

oder mit Bandbegleitung, wobei man wirklich mit<br />

Jahreskonzerte, wobei die bunten und musikalisch<br />

konzipierten Programme unter einem best<strong>im</strong>mten<br />

Foto: privat<br />

Für den Gemischten Kölner <strong>Chor</strong> „Die Erben“ (vormals:<br />

Troubadix´ Erben) ist das Singen als solches<br />

wirklich grenzenlos und vielseitig. Das zeigt auch die<br />

überwältigende Repertoire-Liste und die beeindruckende<br />

Häufigkeit der originellen und phantasievoll<br />

ausgestalteten Themenkonzerte in Köln und auch hin<br />

und wieder über die Domstadt hinaus. Der<br />

viel Spaß, Herzblut und Selbstironie bei der Sache ist!<br />

Dem <strong>Chor</strong> gehören viele Sängerinnen und Sänger <strong>im</strong><br />

Alter zwischen 20 und 50 Jahren an. Man wartet bei<br />

den Konzerten und sonstigen <strong>Chor</strong>auftritten mit anspruchsvollen<br />

und st<strong>im</strong>mlich pointierten <strong>Chor</strong>arrangements<br />

aus den Genres Pop, Jazz und Rock, Gospelgesängen,<br />

Spirituals, Werken der klassischen <strong>Chor</strong>literatur<br />

und Kölner Liedern auf. Man veranstaltet zwei<br />

Motto stehen. Das Publikum ist von diesen Konzerten<br />

<strong>im</strong>mer wieder begeistert, was den <strong>Chor</strong> und den Dirigenten<br />

bei der <strong>Chor</strong>arbeit motiviert und beflügelt.<br />

Darüber hinaus sammelt Spenden für soziale Projekte.<br />

Das St<strong>im</strong>mbildungstraining von <strong>Chor</strong>leiter Eike<br />

Leipprand hilft, die eigene St<strong>im</strong>me noch mehr zu entdecken<br />

und zu verbessern. Die <strong>Chor</strong>proben sind dabei<br />

der eigentliche Weg zum Erfolg.


34 CHOR IM GESPRÄCH<br />

DAS BUNDESCHORFEST<br />

dann einmal mehr die unterschiedlichsten Chöre und<br />

Vokalensembles aller Genres und St<strong>im</strong>mbesetzungen,<br />

<strong>Chor</strong>fest schon in Bremen (2008), Frankfurt (2012)<br />

und Stuttgart (2016) veranstaltet worden. zu Gast. In<br />

Leipzig waren mehr als 400 Chöre und 20.000 Sängerinnen<br />

und Sängern aus der ganzen Welt zusammen.<br />

Der Deutsche <strong>Chor</strong>verband, der das Bundeschorfest<br />

ausrichtet, hat eine Million Mitglieder in<br />

15.000 Chören und ist damit die größte Interessenvertretung<br />

für Amateurchöre in Deutschland. Den<br />

Chören und ihren verschiedenen St<strong>im</strong>mgattungen soll<br />

be<strong>im</strong> Bundeschorfest auch die Möglichkeit zu Auftritten<br />

vor größerem Publikum gegeben werden. Das geschieht<br />

in Konzertsälen, auf öffentlichen Plätzen, in<br />

sozialen Einrichtungen und in Kirchen. Ein zentrales<br />

Anliegen ist es auch, dass auch die Besucher zum Singen<br />

an<strong>im</strong>iert werden sollen. So gibt neben Konzerten<br />

und einem <strong>Chor</strong>wettbewerb auch Mitsingangebote.<br />

Zuletzt hat <strong>im</strong> Jahre 1912 (!) in Nürnberg eine Großveranstaltung<br />

des Deutschen <strong>Chor</strong>verbands gegeben.<br />

Die Gründung des <strong>Chor</strong>verbands ist auch mit der<br />

Stadt und ehemaligen Reichsstadt Nürnberg verbunden.<br />

Denn die entscheidenden Impulse zur Gründung<br />

des <strong>Chor</strong>verbands sind vom "Großen Deutschen Sängerfest",<br />

das <strong>im</strong> Jahre 1861 stattfand.<br />

Foto: Deutscher <strong>Chor</strong>verband<br />

Im Jahre 2025 wird das Deutsche <strong>Chor</strong>fest in Nürnberg<br />

stattfinden, nachdem <strong>im</strong> Jahre 2022 die sächsische<br />

Metropole Leipzig der bundesweite Gastgeber<br />

gewesen ist. In der fränkischen Großstadt treffen sich<br />

um ihre Sangeskunst vorzuführen. Ausgerichtet wird<br />

das singende und klingende Mega-Ereignis alle vier<br />

Jahre. Wegen der Corona-Pandemie musste das<br />

letzte Bundeschorf vom Jahre 2020 auf das Jahr 2022<br />

verschoben werden. Zuvor war das Deutsche<br />

*<br />

Wir Menschen sind <strong>im</strong> Singen schöpferische Klangwesen.<br />

Wir vermögen durch Gesang unsere Welt und<br />

unser Handeln zu beseelen. Singend Liebe, Freude,<br />

Hoffnung, Zuversicht zu schenken, uns aber auch den<br />

Schmerz von der Seele zu singen.<br />

Sir Yehudi Menuhin


35 CHOR IM GESPRÄCH<br />

HUPPERICHFEST<br />

Idyllisch unter hohen Bäumen liegt die von den Sängern<br />

des <strong>im</strong> Jahre 1875 gegründeten MGV „Lieder-<br />

kranz“ Aegidienberg gebaute Schutzhütte auf dem<br />

Hupperich in unmittelbarer des Gestüts Gestüt Feldmann<br />

in Aegidienberg. Wegen der Corona-Pandemie<br />

konnte das beliebte Vereinsfest in den Jahren 2020<br />

und 2021 nicht durchgeführt werden. Daher freute<br />

ran<br />

Foto; privat<br />

man sich darauf, dass man auf dem „Berg der Sänger“<br />

wieder das Hupperichfest feiern konnte, das seit<br />

dem Jahre 1967 (!) veranstaltet wird. Dazu werden<br />

jährlich alle Freunde, Bekannte, Mitglieder und Nichtmitglieder<br />

herzlich eingeladen. Die Sänger und ihre<br />

Frauen bieten dabei Gegrilltes, Salate, Getränke und<br />

Kuchen. Doch es wird nicht dem leiblichen Wohl gefrönt,<br />

sondern auch mit miteinander geplaudert und<br />

gelacht.


36 CHOR IM GESPRÄCH<br />

DER NAME IST PROGRAMM<br />

„Querbeat <strong>Chor</strong> Köln“ ist ein Ensemble der Rheinischen<br />

Musikschule der Stadt Köln, das sich ein vielfältiges<br />

Repertoire erarbeitet und etwa 50 Sängerinnen<br />

und Sänger hat. Man singt Pop, Rock, Jazz, klassische<br />

<strong>Chor</strong>stücke und arrangierte Kölsche Töne und<br />

bringt damit ausdrucksstarkem <strong>Chor</strong>gesang unter der<br />

Leitung des temperamentvollem <strong>Chor</strong>leiters Mariano<br />

Galussio zu Gehör. Das tut man bei Konzerten und<br />

<strong>Chor</strong>wochenende 2022 in Leutersdorf am Rhein<br />

Foto: privat<br />

<strong>Chor</strong>auftritten, zu dem auch die Mitwirkung be<strong>im</strong> Solidaritätskonzert<br />

für die Seenotrettung für Geflüchtete<br />

in der Kölner Philharmonie <strong>im</strong> Jahre 2019 zählt. Der<br />

<strong>Chor</strong> wurde <strong>im</strong> Jahre 2001 von engagierten Eltern des<br />

Kölner Kinderchores „Lucky Kids“ gegründet.


37 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MUSIKALISCHE SCHÄTZE<br />

rhythmisch, um einen gemeinsamen Klang zu entwickeln.<br />

Die engagierten Sängerinnen und Sänger<br />

oder <strong>Chor</strong>gruppen auf, wobei auch auf <strong>Chor</strong>arrangements<br />

zurückgreift! Man arbeitet zudem verstärkt an<br />

Körpersprache und Bühnenpräsenz, die der Coachin<br />

Sabine Scheerer forciert wird. Auf unseren <strong>Chor</strong>wochenenden<br />

wird nicht nur konzentriert geprobt, sondern<br />

auch ausgelassen getanzt, gewandert oder gespielt.<br />

Der engagierte <strong>Chor</strong> trifft bei seinen Konzerten<br />

und Auftritten <strong>im</strong>mer wieder auf eine breite Zust<strong>im</strong>mung.<br />

In den Konzerten der etwa 30 weiblichen und<br />

Fotos: privat<br />

Der von Heidrun Haardt dirigierte <strong>Chor</strong> „Erste Kölner<br />

Schräglage“ erweitert wie viele Chöre und <strong>Chor</strong>gemeinschaften<br />

an Rhein und Sieg ständig das Repertoire<br />

und arbeitet <strong>im</strong>mer wieder st<strong>im</strong>mlich und<br />

führen Lieder aus verschiedenen Ländern aller Stilrichtungen<br />

und Epochen auf, wobei auch instrumentale<br />

und choreographische Elemente einbezogen werden.<br />

Außerdem bringt man auch eigene Ideen ein und<br />

lockert das Geschehen bei den Aufführungen mit Soli<br />

männlichen Singst<strong>im</strong>men wird geflüstert, ausdrucksvoll<br />

intoniert sowie kreuz und quer durch die Genres<br />

und Zeiten gesungen. Der <strong>im</strong> Jahre 1997 gegründete<br />

Sülzer <strong>Chor</strong> gräbt dabei stets Musikschätze aus. Der<br />

originelle Name „Schräglage“ ist als musikalische Verbeugung<br />

an die Disharmonien zu verstehen, die der<br />

der <strong>Chor</strong> überzeugend auffängt und gestaltet.


38 CHOR IM GESPRÄCH<br />

BESINNLICHE TÖNE<br />

Foto: privat<br />

Der traditionsreiche MGV Aegidius Hersel (Stadt<br />

Bornhe<strong>im</strong>) präsentierte vor der Corona-Krise in der<br />

katholischen Pfarrkirche St. Aegidius in Hersel ein<br />

vorweihnachtliches Konzert. Dazu hatte der Männerchor<br />

aus dem Siebengebirge auch das Mandolinenorchester<br />

Bergesklänge Overath (Rheinisch-Bergischer<br />

Kreis) unter Leitung von Peter Dresbach und den Kinderchor<br />

Hersel-Widdig unter der Leitung von Ach<strong>im</strong><br />

Stahl eingeladen. Die musikalische Gesamtleitung lag<br />

einmal mehr in den bewährten Händen von Valery<br />

Kashlyaev, der den Männerchor dirigierte. Der Männerchor<br />

vertiefte sich in die populären weihnachtlichen<br />

<strong>Chor</strong>sätze „Winter Wonderland“, Feliz Navidad“,<br />

„Heiligste Nacht“ von Pasquale Thibaut und „Engel<br />

singen leise“ von Robert Pappert. Das beschwor natürliche<br />

die besinnliche St<strong>im</strong>mung, die sich auch <strong>im</strong><br />

idyllischen Vorgebirge <strong>im</strong>mer wieder vor Weihnachten<br />

ausbreitet und die Herzen der Menschen erwärmt. Die<br />

hellen Kinderst<strong>im</strong>men (vom <strong>Chor</strong>leiter auf dem Klavier<br />

begleitet) erfreuten die Besucher ebenfalls. Für<br />

sie gab es viele Beifall für gelungene Hits von Michael<br />

Jackson und Andreas Bourani. Das Mandolinenorchester<br />

bereicherte das abwechslungsreiche Programm<br />

mit sinnfälligen Bearbeitungen des „Te Deum<br />

Prelude“ vom Marc Antoine Charpentier, des h<strong>im</strong>mlischen<br />

„Air“ aus der D-Dur Orchestersuite von J. S.<br />

Bach, des hymnischen „Joy to the world“ von Händel,<br />

dem bezaubernden „Highland Cathedral“ und dem<br />

majestätischen „Pomp and Circumstances Nr. 1“ von<br />

Edward Elgar. Alle Akteure st<strong>im</strong>mten mit den Besuchern<br />

in das vertraute „O du fröhliche“ ein, nachdem<br />

Männerchor und Orchester das betörende „O holy<br />

night“ von Adolphe Adam angest<strong>im</strong>mt hatten.


39 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MIT VIEL BEGEISTERUNG<br />

Der „Filmmusik <strong>Chor</strong> Köln“ (vormals. Filmhaus <strong>Chor</strong><br />

Köln) wird seit dem Jahre 2022 von Denise Weltken<br />

dirigiert. Das faszinierende und ausdrucksstarke Ensemble<br />

versteht sich als A-Cappella-<strong>Chor</strong>, der sich<br />

auf die ambitionierten St<strong>im</strong>men und die inspirierte<br />

und motivierte <strong>Chor</strong>leiterin verlassen kann! Das trifft<br />

beispielweise auf die Screwball-Komödie, den Science-Fiction-Film<br />

oder das Arthouse-Drama zu, wie<br />

für Pop-Klassiker, Schlager oder Jazzstandards. Mit<br />

Kölns einziger Filmmusik <strong>Chor</strong> besteht aus rund 30<br />

Filmfans, St<strong>im</strong>mwundern und Notennerds aller Altersklassen<br />

und Lebensentwürfe. Unsere Vorliebe für Musik<br />

aus Film und Fernsehen und die Begeisterung für<br />

mehrst<strong>im</strong>miges Singen machen uns zu einer eingeschworenen<br />

Gesangs-Gemeinschaft aus ambitionierten<br />

Amateursängerinnen und -sängern. Viele unserer<br />

<strong>Chor</strong>mitglieder haben schon <strong>im</strong> ehemaligen Filmhaus<br />

<strong>Chor</strong> eindrucksvoll ihre St<strong>im</strong>m- und Bühnentauglichkeit<br />

unter Beweis gestellt. Nach 2-jähriger Coronapause<br />

und einem Namens- und <strong>Chor</strong>leitungswechsel<br />

Fotos: privat<br />

anderen Worten: Man klammert quasi kein Genre<br />

aus. Man ist sich einig, dass das Programm nicht nur<br />

st<strong>im</strong>mlich st<strong>im</strong>mig sein soll, sondern dass es auch mit<br />

einem vortrefflichen Entertainmentfaktor und viel Enthusiasmus<br />

auf die Bühne gebracht wird.


40 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MIT VIEL HERZBLUT<br />

Problem, It's raining men oder Rolling in the deep. Die<br />

Lieder in deutscher, englischer und französischer<br />

Sprache singt man auswendig. Die <strong>Chor</strong>proben leben<br />

von der intensiven St<strong>im</strong>mbildung, der ausgefeilten<br />

Bewegung und der offensichtlichen Kreativität. Viele<br />

<strong>Chor</strong>stücke werden mit der passenden <strong>Chor</strong>eografie<br />

aufgeführt. Zum <strong>Chor</strong>leben gehören zudem Konzerte,<br />

Auftritte bei familiären oder offiziellen Anlässen, Fortbildungen<br />

und Kontakte zu anderen Chören. Die<br />

<strong>Chor</strong>leitung liegt seit dem Jahre 2013 in den bewährten<br />

Händen von Monica Schneider-Henseler, einer<br />

ausgebildeten Atem-, Sprech- und St<strong>im</strong>mlehrerin.<br />

Fotos: privat<br />

Der <strong>Chor</strong> „Bella Musica“ ist ein Frauenchor der katholischen<br />

Frauengemeinschaft (kfd) Swisttal, der sich<br />

<strong>im</strong> Jahre 2005 gegründet hat, um den <strong>Chor</strong>gesang zu<br />

pflegen. Dabei haben die engagierten Sängerinnen<br />

eine gemeinsame Leidenschaft, die sie miteinander in<br />

besonderer Weise verbindet. Die Rede ist von der Musik,<br />

die die Singst<strong>im</strong>men aus den Orten Odendorf, Ludendorf,<br />

Essig und Ollhe<strong>im</strong> seit Jahren <strong>im</strong>mer wieder<br />

fröhlich st<strong>im</strong>mt! So singen sie großer Freude und Begeisterung<br />

Gospels, Spirituals sowie Rockmusik und<br />

Popsongs. Im Repertoire finden sich vor allem Lieder<br />

von und über Frauen, wie Eternal flame, Mamma mia,<br />

Ich will keine Schokolade, Für Frauen ist das kein


41 CHOR IM GESPRÄCH<br />

SINGEN IM SWISTTAL<br />

Fotos: privat


42 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Monica Schneider-Henseler ist staatlich geprüfte<br />

Atem-, Sprech- und St<strong>im</strong>mlehrerin der Schule<br />

Schlaffhorst-Andersen und ausgebildete <strong>Chor</strong>leiterin,<br />

die seit mehr als 20 Jahren erfolgreich Chöre aus dem<br />

Bereich Gospel, Rock- und Popmusik leitet. Dazu gehören<br />

auch die Sängerinnen und Sänger des <strong>Chor</strong>es<br />

„Good-T<strong>im</strong>e-Voices“ Swisttal <strong>im</strong> Vorgebirge, die sich<br />

von der Dirigentin inspirieren lassen. Sie ist dafür<br />

geradezu prädestiniert, da sie über ausgezeichnete<br />

fachliche Kenntnisse verfügt und in vorbildlicher<br />

Weise den differenzierten <strong>Chor</strong>gesang fordert und<br />

fördert. Außerdem gibt sie den motivierten Singst<strong>im</strong>men<br />

<strong>im</strong>mer wieder neue Impulse zur Darstellung und<br />

Interpretation. Mit anderen Worten sie gibt ihren Enthusiasmus<br />

an ihre Chöre und letztlich auch an das<br />

Publikum weiter.<br />

Wo man singt, das lieblich klingt,<br />

alle Traurigkeit muss weichen.<br />

Drum lobt und ehrt die Musik wert,<br />

die Kunst hat nicht ihresgleichen.<br />

Seth Calvisius


43 CHOR IM GESPRÄCH<br />

SINGEN IN DER ALTSTADT<br />

Foto: privat<br />

Der von Matthias Neuburger dirigierte „Erste Kölner<br />

Barbershop <strong>Chor</strong> ist nur mit Männerst<strong>im</strong>men besetzt.<br />

Er ist <strong>im</strong> Jahre 1987 als erster seiner Art in Deutschland<br />

ins Leben gerufen worden. Der 40-köpfige <strong>Chor</strong><br />

singt traditionelle Barbershop-Songs, Balladen, Popsongs<br />

und eigene Arrangements. Er tritt in der he<strong>im</strong>ischen<br />

Domstadt, in Deutschland und <strong>im</strong> Ausland auf.<br />

Inzwischen hat man erfolgreiche Auftritte in Großbritannien,<br />

Belgien, in Holland und in den Vereinigten<br />

Staaten absolviert. Im Laufe der Zeit hat man den 2.<br />

Platz in der Kategorie „Jazz Vocal et cetera“ be<strong>im</strong><br />

NRW-<strong>Chor</strong>wettbewerb (1992) erreicht, am hochkarätigen<br />

Bundeschorwettbewerb des Deutschen Musikrates<br />

in Fulda den Titel als bester deutscher Barbershop-Männerchor<br />

(1994) erstritten, am 6. Deutschen<br />

Barbershop-Wettbewerb in Bremen (2002) sowie an<br />

den Festivals in Dortmund (2004/2006) teilgenommen.<br />

Darüber hinaus war man zu Gast bei der „European<br />

Barbershop Convention 2005 <strong>im</strong> südenglischen<br />

Brighton. Zudem platzierte man sich be<strong>im</strong> WDR-Wettbewerb<br />

"Bester <strong>Chor</strong> <strong>im</strong> Westen" (2016) unter den<br />

drei Finalchören, errang einen 4. Platz be<strong>im</strong> Barbershop-Musikfestival<br />

München (2018) und präsentierte<br />

sich dabei als bester deutscher Barbershop-Männerchor.<br />

Die Teilnahme am Festival „Sing & Swing“ des<br />

<strong>Chor</strong>verbandes NRW wurde mit dem Meisterchor-Titel<br />

<strong>im</strong> Jahre 2018 abgeschlossen. Vor der Corona-Pandemie<br />

konzertierte man mit den „Harmunichs“ und unternahm<br />

eine <strong>Chor</strong>reise in die Toskana und gestaltete<br />

mit dem Gospelchor "Voices of Heaven" aus Pisa ein<br />

gemeinsames Konzert. Die letzte Probe vor den Sommerferien<br />

wird traditionsgemäß öffentlich in der Kölner<br />

Altstadt ausgetragen.

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