STADTMAGAZIN März 2024
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TITEL<br />
MICHAELA<br />
SCHAFFRATH<br />
TRIFFT …<br />
„Es ist immer ein bisschen<br />
wie nach Hause kommen“<br />
Interview mit Ethan Freeman, der vor 25 Jahren die erste Hauptrolle im Musical Theater spielte<br />
Foto: C. Anthonyo<br />
12<br />
In der Doppelrolle als Dr. Jekyll und<br />
Mr. Hyde eroberte Ethan Freeman 1999<br />
die Herzen des Bremer Publikums. Seitdem<br />
kehrte der deutsch-amerikanische<br />
Musicaldarsteller mit verschiedenen Produktionen<br />
in die Hansestadt zurück. Im<br />
Vorfeld der „Footloose“-Premiere Ende<br />
Januar traf unsere Kolumnistin Michaela<br />
Schaffrath den 64-Jährigen, um mit ihm<br />
über die Liebe, Spaziergänge an der Weser,<br />
das Älterwerden auf der Bühne sowie über<br />
das Metropol Theater zu sprechen.<br />
Herzlich willkommen zurück in Bremen,<br />
lieber Ethan! Du hast vor genau 25 Jahren<br />
das Metropol Theater, welches damals<br />
noch Musical Theater Bremen hieß, mit<br />
dem Musical „Jekyll & Hyde“ eröffnet.<br />
Wie war das damals für dich?<br />
Es war für uns alle eine sehr große Herausforderung<br />
und in vielerlei Hinsicht eine Art<br />
Hängepartie, da wir nicht sicher waren, ob<br />
das Haus bis zur Premiere komplett fertig<br />
sein würde. Überall roch es noch nach Baustelle<br />
und Klebstoff. Dramatisch war vor<br />
allem ein Wasserschaden über der Bühne,<br />
der ein paar Wochen zuvor den Orchestergraben<br />
unter Wasser gesetzt hatte. Aber<br />
glücklicherweise konnten wir trotzdem den<br />
Premierentermin einhalten und es war eine<br />
aufregende und außergewöhnliche Premiere.<br />
Das ganze Team hat sehr gut miteinander<br />
funktioniert und ich hatte viel Unterstützung<br />
von einer wundervollen Kollegin,<br />
die dann einige Jahre später meine Frau<br />
wurde.<br />
Soll das heißen, du hastdeine Frau Monika<br />
Julia hier im Theater kennengelernt?<br />
Ganz genau. Wir haben uns bei der Produktion<br />
kennengelernt und sie hat mir damals<br />
sehr geholfen, durch diese anstrengende<br />
Zeit mit der Rolle durchzukommen. Diese<br />
Rolle war für mich vom gesanglichen und<br />
schauspielerischen Anspruch her eine meiner<br />
größten Herausforderungen.<br />
Also dann verbindet dich beziehungsweise<br />
euch noch mehr mit Bremen?<br />
Oh ja, noch viel mehr. Nicht nur die berufliche,<br />
sondern auch meine persönliche Lebensgeschichte<br />
hat hier in Bremen tatsächlich<br />
eine große, starke und wichtige Wende<br />
genommen.<br />
„Footloose“ ist mittlerweile die neunte<br />
Produktion, mit der du hier auf der Bühne<br />
stehst. Wie fühlt es sich für dich an, wenn<br />
du wieder in die Hansestadt kommst?<br />
Es ist immer ein bisschen, wie nach Hause<br />
zu kommen. Das kann man schon sagen, da<br />
wir insgesamt zweieinhalb Jahre hier verbracht<br />
haben, wenn wir mal alle Produktionen<br />
zusammenzählen. Ich habe immer<br />
noch sehr gute Vibes, wenn ich hier bin und<br />
fühle mich einfach wohl.<br />
Was ist für dich persönlich das Besondere<br />
am Metropol Theater?<br />
Das Metropol Theater ist ein großartiges<br />
Haus. Es gibt sehr gute Bedingungen hinter<br />
der Bühne, weil man sehr viel Platz hat. Hier<br />
hat man große Seitenbühnen und die Tiefe<br />
der Bühne ist beeindruckend. Das konnte<br />
man für unser aufwendiges Bühnenbild<br />
von „Jekyll“ sehr gut nutzen. Viel Platz auf<br />
der Seite zu haben ist ein großer Vorteil und<br />
ungefährlicher, sofern alle Kabel gut weg<br />
geklebt sind. Es kommt oft vor, dass wir<br />
in unterschiedlichen Tourneetheatern fast<br />
keinen Platz für unsere Requisiten haben,<br />
doch im Metropol Theater haben wir allen<br />
Platz der Welt. Zudem ist der Zuschauerraum<br />
toll, optisch sehr schön und es fühlt<br />
sich für mich mittlerweile sehr vertraut an.<br />
Wie hast du damals vor 25 Jahren Bremen<br />
kennengelernt?<br />
Ich war tatsächlich Mitte der 80er bereits<br />
für zwei Wochen in Bremen, mit einem<br />
Kindermusical in einem Zelt im Bürgerpark,<br />
und ich konnte ein paar Eindrücke<br />
der Stadt aufsaugen. Das fand ich damals<br />
schon sehr schön, und die Stadt hat mich<br />
verzaubert. Deswegen war ich auch sehr<br />
begeistert, dass „Jekyll & Hyde“ 1999 hier<br />
gespielt wurde, weil Bremen eine wichtige,<br />
facettenreiche und spannende Stadt ist.<br />
Hattest du Lieblingsorte in der Stadt?<br />
Die gibt es in der Tat, aber ich weiß nicht,<br />
ob die noch da sind (lacht). Damals haben