Der Harz_03_24_I
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Schutzgebühr 2,00 € | Ausgabe <strong>03</strong>_20<strong>24</strong><br />
125 Jahre <strong>Harz</strong>querund<br />
Brockenbahn<br />
Seite 10<br />
Glanzlichter der<br />
Naturfotografie 2022<br />
Seite 11<br />
120 Jahre<br />
Tourismusmarketing<br />
für den <strong>Harz</strong> Seite 14<br />
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1. November – 20. Dezember<br />
Sonntags 10:15 Uhr; 11:30 Uhr<br />
27. Dezember – 31. März<br />
10:15 Uhr; 11:30 Uhr; 12:45 Uhr<br />
Ruhetage: Montag und Freitag
EDITORIAL<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub e.V.<br />
Heimat-, Wander- und<br />
Naturschutzbund<br />
Am Alten Bahnhof 5a<br />
38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Telefon 05323 81758<br />
info@harzklub.de<br />
www.harzklub.de<br />
Redaktion:<br />
Christoph Steingaß (CS)<br />
Redaktionskollegium:<br />
David Rügner (Hauptpressewart),<br />
Christine Eggers (stellv. Hauptpressewartin),<br />
Michael Rudolph<br />
(stellv. Hauptpressewart), Marion<br />
Schmidt (Hauptschriftwartin), Klaus<br />
Dumeier (stellv. Präsident).<br />
Beiträge, die nicht ausdrücklich<br />
als Stellungnahme der genannten<br />
Institutionen gekennzeichnet sind,<br />
stellen die persönliche Meinung<br />
des Verfassers dar. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und Fotos<br />
übernimmt der Verlag keine Gewähr.<br />
<strong>Der</strong> auszugsweise oder vollständige<br />
Abdruck von Beiträgen ist nur<br />
mit Genehmigung des Verlages<br />
gestattet.<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />
Jeweils zum 15. des Vormonats.<br />
Verlag und Druck:<br />
(Redaktion, Anzeigen, Vertrieb)<br />
<strong>Harz</strong>druckerei GmbH<br />
Max-Planck-Straße 12/14<br />
38855 Wernigerode<br />
Telefon: <strong>03</strong>943 54<strong>24</strong>-0<br />
Telefax: <strong>03</strong>943 54<strong>24</strong>-99<br />
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Layout:<br />
E. Köhler, Telefon: <strong>03</strong>943 54<strong>24</strong>-46<br />
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W. Schilling, Telefon: <strong>03</strong>943 54<strong>24</strong>-26<br />
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Abo-Hotline:<br />
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Titelseite:<br />
Rehbock mit Bastgehörn<br />
Foto: Otto Unruh<br />
Liebe Leserinnen und liebe Leser<br />
Es vergeht momentan kaum ein Tag, an dem man nicht in einer<br />
der <strong>Harz</strong>er Tageszeitungen über neue Bauplanungen für Ferienhäuser,<br />
Hotels oder Freizeitanlagen lesen kann.<br />
Ich frage mich dabei immer öfter, ob das wirklich in jedem Falle<br />
sinnvoll ist. Auf der anderen Seite stehen nämlich in den Orten<br />
und drumherum ungezählte Häuser leer, ganz frisch oder schon so lange, dass selbst<br />
die Waschbären wieder ausgezogen sind. Man nennt das politisch korrekt heutzutage<br />
„Leerstände“. Kann man nicht sinnvoller diese Bauten, vom relativ noch intakten Zustand<br />
bis hin zu ausgesprochenen Bauruinen, weiter nutzen? Instandsetzen oder abreißen und<br />
auf dem vorhandenen Gelände neu bauen? Das wäre nicht nur für das Image des <strong>Harz</strong>es<br />
von großem Vorteil, sondern würde auch der unnötigen Verschwendung von Land und<br />
Natur Einhalt gebieten. Aber große Investoren, denen der <strong>Harz</strong> vermutlich nicht so sehr<br />
am Herzen liegt, wie uns, die wir hier leben, gehen lieber auf die grüne Wiese! Und – schon<br />
wieder ist ursprüngliche Natur unwiederbringlich verloren!<br />
Ich bin sicher, dass Gäste und Bewohner ohne lange zu überlegen, viele, viele dieser verlassenen<br />
ehemaligen Schmuckstücke aufzählen könnten. Meiner Meinung nach ist hier<br />
ganz eindeutig die Politik gefragt! Nicht die ehrenamtlichen Bürgermeister, Ratsfrauen<br />
und -herren, die sich aufopfern, damit wenigstens ein neuer Blumenkübel am Brückengeländer<br />
angebracht werden kann. Ich meine diejenigen, die wir gewählt haben und in<br />
irgendeiner Weise schließlich auch bezahlen. Also, lasst euch doch einmal blicken und<br />
euch erklären, wo und warum hier immer öfter die Lichter ausgehen! <strong>Der</strong> <strong>Harz</strong> war schön,<br />
ist schön und soll bitte schön bleiben!<br />
Vielleicht bin ich geistig etwas insolvent, zu naiv oder einfach zu unerfahren darin, Dinge<br />
zu beurteilen, die ich für richtig halte. Als in den siebziger Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts die großen, unschönen und teilweise weithin sichtbaren Zweckbauten<br />
im <strong>Harz</strong> entstanden, warnte der damalige Vorsitzende des <strong>Harz</strong>klubs, Hermann Kerl, in<br />
einem eingängigen Schlagwort, vor „Manhattan im <strong>Harz</strong>!“ Mögen uns wenigstens solche<br />
landschaftszerstörenden Ungetüme diesmal erspart bleiben!<br />
Glück Auf!<br />
Christoph Steingaß<br />
INHALT<br />
Zweigverein Thale: Jahreshauptversammlung am 16. Februar 20<strong>24</strong> 4<br />
Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Zweigvereine 5<br />
Freiwillige gesucht für Aufforstung eines klimastabilen Mischwaldes 6<br />
<strong>Harz</strong>klub: Kein Platz für Rechtsextreme 6<br />
Start eines neuen Lehrgangs – Machen Sie mit! 7<br />
Neue Bedrohung für Salamander und Molche 8<br />
Zweigverein Bad <strong>Harz</strong>burg: Frischer Wind im neuen Jahr 9<br />
„125 Jahre <strong>Harz</strong>quer- und Brockenbahn“ 10<br />
„Glanzlichter der Naturfotografie 2022“ zeigen den Reichtum und<br />
die Formenvielfalt der Natur 11<br />
Geopark aus Kinder-Sicht 12<br />
Frühblüher – Zauber des Waldes 13<br />
Wertstoffe wertschätzen 13<br />
Ein historischer Abriss – 120 Jahre Tourismusmarketing für den <strong>Harz</strong> 14<br />
Das „Südharzer Kirchenlexikon“ –<br />
eine kostbare Momentaufnahme aus der Jahrtausendwende 16<br />
Wie die Linde zu ihren besonderen Blättern kam 18<br />
Zweigverein Ballenstedt: <strong>Harz</strong>wanderung Tanne – <strong>Harz</strong>er Höhenvieh Pfad –<br />
Kapitelsberg – Großer Allerbach – Kapitelsberg – Die Lange – Tanne 19<br />
Nachruf Inge Schilling 20<br />
Einladung Jahreshauptversammlung des <strong>Harz</strong>klub e.V. 20<br />
Geführte Wanderungen März / April 20<strong>24</strong> 21<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong> 3
HARZKLUB<br />
<strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Thale<br />
Jahreshauptversammlung am 16. Februar 20<strong>24</strong><br />
<strong>Der</strong> Februar ist Versammlungsmonat,<br />
zumindestens beim <strong>Harz</strong>klub- Zweigverein<br />
Thale. Dieser guten Tradition<br />
folgend, fand auch in diesem Jahr, am<br />
16.02.20<strong>24</strong>, die Jahreshauptversammlung<br />
im großen Saal des Thaler Rathaus<br />
statt. <strong>Der</strong> Vorstand hatte geladen und 61<br />
Vereinsmitglieder kamen.<br />
Pünktlich um 18.00 Uhr eröffnete der<br />
Versammlungsleiter und 2. Vorsitzende<br />
des Zweigvereins, Dr. Harald Watzek, die<br />
Veranstaltung. Wie hoch der Stellenwert<br />
des Zweigvereins in der Region um Thale<br />
ist, zeigte die Teilnahme der anwesenden<br />
Gäste. Im Präsidium hatten neben dem<br />
stellvertretenden Bürgermeister von Thale,<br />
Eiko Franke, auch der Landrat des Landkreises<br />
<strong>Harz</strong>, Thomas Balcerowski, Platz<br />
genommen. Gleichwohl, als Vertreter des<br />
<strong>Harz</strong>klub-Hauptvereins, war der stellvertretende<br />
Präsident, Dirk Erfurt, anwesend.<br />
Es folgte die Verlesung des Jahres-Rechenschaftsbericht<br />
durch den 1. Vorsitzenden<br />
des <strong>Harz</strong>klub Zweigverein, Fritz Nennhuber.<br />
Trotz Sterbefällen, Wohnortwechsel<br />
und altersbedingter Austritte hat sich die<br />
Mitgliederzahl des Zweigverein gegenüber<br />
2022 erhöht. Zählte der Verein im letzten<br />
Jahr 139 Mitglieder, so hat sich die Zahl<br />
zum Ende 2023 auf nunmehr 148 positiv<br />
geändert, so der Vorsitzende.<br />
Lobend äußert sich Fritz Nennhuber über<br />
die ständigen Aktivitäten im Zweigverein,<br />
über die die jeweiligen Warte im Anschluss<br />
berichteten. Aber auch zum Thema Klimaschutz<br />
und Energiewende nahm der Vorsitzende<br />
Stellung. Er zitierte aus der Präambel<br />
des Positionspapiers, welches der<br />
Hauptverein zu diesem Thema erstellt hat.<br />
Dank richtete der Vorsitzende in Richtung<br />
Stadt. Durch die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen Rathaus und <strong>Harz</strong>klub werden<br />
viele Probleme auf dem kurzen Dienstweg<br />
erledigt.<br />
Nach dem Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden<br />
konnten die Fachwarte Einblicke<br />
in ihre Arbeit vermitteln. Wegewart<br />
Dr. Detlef Ulrich berichtete, wie der sich<br />
zurzeit stattfindende Waldumbau negativ<br />
auf die Wanderwegbeschilderung auswirkt.<br />
Wo vor Jahren ein Baum als Schilderhalter<br />
genutzt werden konnte, müssen heute<br />
Wegebäume gesetzt werden. Zusätzlicher<br />
Mehraufwand an ehrenamtlicher Arbeit<br />
und ein erhöhter Materialaufwand sind<br />
nötig, um eine ordentliche Wanderwegbeschilderung<br />
aufrecht zu halten. Für den<br />
Zweigverein sorgen sich sieben <strong>Harz</strong>klubler<br />
um 550 Wanderschilder welche auf den<br />
insgesamt 250 Wanderwegkilometern rund<br />
um Thale verbaut sind. Vandalismus an den<br />
Schildern, so Dr. Ulrich, ist ein leider immer<br />
wiederkehrendes Thema. In 2023 wurden<br />
für die Wegebeschilderung <strong>24</strong>1 Stunden im<br />
Ehrenamt erbracht.<br />
Ordnung und Sicherheit, speziell rund um<br />
das Bodetal bei Thale, dafür sorgen sich<br />
fünf Vereinsmitglieder der Naturstation.<br />
Für Reparaturen an Sitzgruppen, Bänken<br />
und Schutzhütten, für das Freischneiden<br />
von Wanderwegen bis hin zur Beseitigung<br />
von Windbruch entlang der Wanderwege<br />
wurden in 2023 ca. 1000 ehrenamtliche<br />
Stunden geleistet. In seinem Bericht präsentierte<br />
der Leiter der Naturstation, Peter<br />
Hill, eindrucksvoll die erbrachten Leistungen.<br />
In 20<strong>24</strong> werden die Verantwortlichkeiten<br />
in der Naturstation neu aufgestellt.<br />
Für jedes Kalenderjahr erstellt der Wanderwart<br />
einen Wanderplan. In 2023 wurden<br />
offiziell 25 Wanderungen vom Zweigverein<br />
angeboten. An diesen Wanderungen nahmen<br />
368 Wanderfreunde und Wanderfreundinnen<br />
teil und erwanderten 234 km. Statistisch<br />
gesehen hat somit jeder Teilnehmer<br />
gut 10 km pro Wanderung absolviert. Zwei<br />
Nordic Walking-Gruppen komplettieren<br />
den Aktivitätsradius des Zweigverein Thale.<br />
20<strong>24</strong> standen beim Zweigverein wieder<br />
die Vorstandswahlen an. Dr. Watzek stellte<br />
die Kandidaten vor, welche eigentlich<br />
die „Alten“ waren. In nur drei Positionen<br />
gab es namentliche Veränderungen. Ohne<br />
Gegenstimmen wurde der neue Vorstand<br />
für vier weitere Jahre bestätigt.<br />
Nach der Vorstandswahl gab es Gästegrußworte.<br />
Im Konsens waren sich der Landrat,<br />
der stellvertretende Bürgermeister und der<br />
stellvertretende Präsident des <strong>Harz</strong>klub<br />
e.V. einig. Sie bescheinigten dem <strong>Harz</strong>klub<br />
Zweigverein Thale ein absolut positives<br />
Erscheinungsbild und einen zuverlässlichen<br />
Partner in Sachen Ehrenamt.<br />
Das Schlusswort des Vorsitzenden beendete<br />
die Jahreshauptversammlung 20<strong>24</strong>.<br />
Axel Seiler.<br />
4 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
HARZKLUB<br />
Treffen der Arbeitsgemeinschaft der<br />
Thüringer Zweigvereine<br />
Am Donnerstag, den 8.2.<strong>24</strong> trafen sich<br />
die Vorsitzenden der Thüringer <strong>Harz</strong>klub<br />
Zweigvereine unter der Leitung<br />
unserer AG Vorsitzenden Frau Dr. Sabine<br />
Mehne. Mit eingeladen waren als Gäste<br />
Vertreter des Naturparkes Südharz, der<br />
Tourismusförderung im Landratsamt<br />
Nordhausen sowie des Karstwanderweges<br />
3 Länder – ein Weg. Auch der stellv.<br />
Präsident des Hauptvereins, Herr Dirk<br />
Erfurt, nahm an der Beratung teil. Gemeinsam<br />
wurde die Arbeit in den <strong>Harz</strong>klubzweigvereinen<br />
sowie tourismusfördernde<br />
Maßnahmen beraten.<br />
Die Thüringer Zweigvereine waren vertreten<br />
mit den Zweigvereinen Nordhausen,<br />
Ellrich, Auleben, Ilfeld und Neustadt. <strong>Der</strong><br />
Neustädter <strong>Harz</strong>klub war zudem der gastgebende<br />
Verein zur ersten Arbeitsberatung<br />
im neuen Jahr.<br />
Auf der Tagesordnung standen weitere Themen<br />
wie die Auswertung der Aktivitäten der<br />
HKZV in 2023. Besonderen Schwerpunkt<br />
hatte dabei die Ausrichtung des Thüringer<br />
Wandertages durch den Ausrichter,<br />
den HKZV Ilfeld. Frau Dr. Sabine dankte<br />
nochmals allen Beteiligten, Helfern, Unterstützern<br />
und Sponsoren, die für einen<br />
reibungslosen Ablauf zum Thüringer Wandertag<br />
gesorgt haben.<br />
Die Vereinsvorsitzenden berichteten aus<br />
ihren Zweigvereinen. Dabei wurde über<br />
den aktuellen Stand im HKZV berichtet<br />
und auch die zukünftige Entwicklung vorgestellt.<br />
Sorgen bereitet unseren HKZV die Gewinnung<br />
von neuen Mitgliedern. Auch wurden<br />
Fragen gestellt und Probleme in gemeinsamer<br />
Runde beraten und diskutiert.<br />
Jeder HKZV gab seine geplanten Termine<br />
für 20<strong>24</strong> bekannt. Besprochen wurde, aus<br />
der Vielfalt der Termine einen gemeinsamen<br />
Terminkalender zusammenzutragen<br />
und diesen auch zu veröffentlichen.<br />
Dirk Erfurt, der stellv. Präsident des<br />
Hauptharzklub e.V. überbrachte die Grüße<br />
des Präsidenten, Prof. Dr. Junk und<br />
des Vorstandes.<br />
Auch er stellte die Termine des Hauptvereins<br />
im Jahr 20<strong>24</strong> vor. Schwerpunkte<br />
sind der <strong>Harz</strong>er Heimattag am 18.8.<strong>24</strong>,<br />
die Sternwanderung am 1.9.20<strong>24</strong> und<br />
die Auslobung des <strong>Harz</strong>er Naturschutzpreises<br />
mit dem Motto „Naturschutztag<br />
20<strong>24</strong> – <strong>Harz</strong>klub Jugend aktiv“.<br />
Die Termine werden alle frühzeitig veröffentlicht.<br />
Zur Jahreshauptversammlung am<br />
13.4.<strong>24</strong> in Clausthal-Zellerfeld sind alle<br />
HKZV herzlich eingeladen.<br />
Zwei weitere Informationen konnte Dirk<br />
Erfurt noch den Mitgliedern vorstellen.<br />
Das harzklubeigene Jugend- und Wanderheim<br />
in Wildemann ist personell und<br />
baulich neu aufgestellt und steht gern<br />
Wanderfreunden und Wandergruppen als<br />
Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung.<br />
Anfragen gern unter: https://www.gruppenhaus.de/jugend-und-wanderheimwildemann-harzklub-e.v.-wildemannhs6397.html<br />
Weiterhin besteht für alle<br />
Mitglieder die in den <strong>Harz</strong>klubzweigvereinen<br />
tätig sind<br />
ein umfangreicher Versicherungsschutz.<br />
Dazu gehört eine<br />
Haftpflichtversicherung, Gruppenunfallversicherung,<br />
selbst<br />
für die Schutzhütten und ggf.<br />
Musikinstrumente besteht Versicherungsschutz.<br />
So sind die<br />
Mitglieder bei der Ausübung ihrer<br />
satzungsgemäßen Aufgaben<br />
stets versichert.<br />
Frau Dr. Mehne betonte die sehr<br />
gute Zusammenarbeit mit den<br />
Partnern in der Naturparkverwaltung<br />
und dem Landratsamt.<br />
<strong>Der</strong>zeit sind in den HKZV des<br />
gesamten <strong>Harz</strong>es die Jahreshauptversammlungen<br />
in Planung<br />
und Durchführung. Diese<br />
Mitgliederversammlungen sind ein gutes<br />
Beispiel sich über die Arbeit des <strong>Harz</strong>klubs<br />
und seinen satzungsgemäßen Aufgaben zu<br />
informieren. Interessierte und Gäste sind<br />
stets willkommen.<br />
Dirk Erfurt<br />
Wer sich für den <strong>Harz</strong>klub<br />
interessiert und gern Mitglied<br />
werden möchte, kann sich auch<br />
gern über die jeweiligen<br />
Internetseiten informieren.<br />
https://harzklub.de/<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong> 5
HARZKLUB<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub hilft bei der Walderneuerung in Wolfshagen<br />
Freiwillige gesucht für Aufforstung eines<br />
klimastabilen Mischwaldes<br />
Die Wälder zwischen Wolfshagen und Lautenthal im Oberharz<br />
sollen vielfältiger und bunter werden. An diesem Ziel arbeiten<br />
die Niedersächsischen Landesforsten gemeinsam mit dem <strong>Harz</strong>klub.<br />
<strong>Der</strong> Verband unterstützt mit seiner Aktion „<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub<br />
hilft“ die Wiederbewaldung abgestorbener Fichtenwälder. Und<br />
er bietet Freiwilligen die Chance, im Landeswald neue Bäume<br />
zu pflanzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.<br />
Wer selber zu Spaten und Pflanzhacke greifen möchte, kann das<br />
am Samstag, 23. März, tun. Betreut von <strong>Harz</strong>klub-Mitgliedern und<br />
Angehörigen der Landesforsten sollen Laubbäume in den steinigen<br />
Waldboden kommen, auf dem zuvor ein Fichtenwald gestanden<br />
hatte. Bei Familien mit kleinen Kindern, Studierenden, Berufstätigen<br />
oder Ruheständlern sind die jährlichen Pflanzaktionen beliebt.<br />
Mischwald als Farbtupfer an der K 35 nahe der Schäderbaude<br />
„Langfristig plane ich hier einen abwechslungsreichen Mischwald.<br />
Die Baumpflanzerinnen und -Pflanzer setzen rund 500 Bergulmen<br />
auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern. Die im <strong>Harz</strong> seltenen<br />
Bergulmen schützt ein Holzzaun vor Wildverbiss. Als echter Farbtupfer<br />
bereichern sie den Waldbestand an der Kreisstraße 35 nahe<br />
der Schäderbaude“, beschreibt Förster Julian Syldatk die Pflanzfläche<br />
zwischen Wolfshagen und Lautenthal. Unterstützung erhält<br />
der Leiter der Revierförsterei Riesberg von Klaus Wippermann<br />
und dem <strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Wolfshagen, die gemeinsam die<br />
Aktion organisieren und den Einsatz in der Fläche koordinieren.<br />
<strong>Der</strong> pensionierte Förster Wippermann aus Goslar-Hahndorf ist<br />
stellvertretender Hauptnaturschutzwart im <strong>Harz</strong>klub. <strong>Der</strong> weit über<br />
den <strong>Harz</strong> hinaus verzweigte Verband erhält die Wanderinfrastruktur<br />
des Mittelgebirges, pflegt das <strong>Harz</strong>er Brauchtum und engagiert sich<br />
als mitgliedstarker Naturschutz-Akteur in der Region.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub hilft – Initiative mit positiver Resonanz<br />
„Neue Wälder zu begründen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz<br />
zu leisten ist erstmal schwere körperliche Handarbeit“,<br />
weiß Klaus Wippermann. Als Naturschutzwart hat er schon diverse<br />
Pflanzaktionen begleitet und setzt sich ein für die Initiative „<strong>Der</strong><br />
<strong>Harz</strong>klub hilft“.<br />
Hintergrund der Hilfsaktion ist die angespannte Lage in den <strong>Harz</strong>er<br />
Wäldern. Nach wiederholten Sturmschäden und mehrjährigen<br />
Dürresommern sind große Teile der Fichtenwälder von einer<br />
Borkenkäferplage<br />
heimgesucht. Die<br />
Folgen sind allerorts<br />
sichtbar: abgestorbene<br />
Wälder mit<br />
vertrockneten Bäumen<br />
rücken immer<br />
dichter an die Ortschaften<br />
und Städte<br />
heran. <strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub<br />
ruft deshalb seine<br />
Zweigvereine, Mitglieder,<br />
Freiwillige<br />
und die Bevölkerung<br />
auf, bei der<br />
Wiederbewaldung<br />
Familie Baum aus Peine pflanzt einen Bergahorn.<br />
Davor rechts haben sie eine seltene<br />
Elsbeere gesetzt. Bei der Pflanzaktion nahe<br />
Bad <strong>Harz</strong>burg im Herbst 2021 waren zahlreiche<br />
Freiwillige dem <strong>Harz</strong>klub-Aufruf gefolgt.<br />
zu helfen. Neben aktiver Unterstützung als Baumpflanzerinnen<br />
und Baumpflanzer erhält der Verein auch Hilfe aus der Region. Ein<br />
Grund mehr für die <strong>Harz</strong>er Heimat mal wieder die <strong>Harz</strong>er Pflanzhacke<br />
zu schwingen, meinen Klaus Wipperman und Julian Sydatk<br />
und hoffen auf rege Beteiligung am vorletzten Samstag im März.<br />
Treffpunkt: Samstag, 23.3.20<strong>24</strong>, Schäderbaude (Wanderheim<br />
des <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereins Wolfshagen) Parkplatz an der K35<br />
(Verbindung zwischen Wolfshagen und Lautenthal) Koordinaten:<br />
51.89833 – 10.30674; UTM: 32 U 589907 – 5750532<br />
9.30 Uhr am Treffpunkt – Pflanzen bis 12.30 Uhr<br />
Im Anschluss an die Aktion ist in der Schäderbaude eine kleine<br />
Mahlzeit möglich. Pflanzgeräte und Pflanzenmaterial stehen vor<br />
Ort bereit. Wer hat sollte geeignete Pflanzgeräte wie Spaten oder<br />
Pflanzhauen mitbringen. Festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung,<br />
die auch schmutzig werden darf, und Arbeitshandschuhe sind<br />
empfehlenswert. Bei extrem widrigem Wetter wird der Termin<br />
verschoben.<br />
Aktuelles zum Thema Pflanzaktionen gibt es auf:<br />
https://harzklub.de/harzklub-hilft/<br />
Anmeldung erforderlich! <strong>Harz</strong>klub e.V. Geschäftsstelle<br />
Am Alten Bahnhof 5a, 38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Telefon (05323) 81758, E-Mail: info@harzklub.de<br />
Pressemitteilung<br />
<strong>Harz</strong>klub: Kein Platz für Rechtsextreme<br />
Einstimmig hat sich der <strong>Harz</strong>klub-Gesamtverband<br />
im Rahmen seiner erweiterten<br />
Vorstandssitzung am 27.02.20<strong>24</strong> in Altenau<br />
gegen eine Zusammenarbeit mit dem<br />
Zweigverein Zorge ausgesprochen. Eine<br />
Kooperation bleibt bis zur Aufklärung der<br />
Rolle des dortigen stellv. Vorsitzenden Philipp<br />
Göthel ausgesetzt.<br />
Philipp Göthel hatte sich jüngst der Aufforderung<br />
des Hauptvorstandes entzogen,<br />
sich deutlich und schriftlich von seiner<br />
rechtsextremen Vergangenheit und aktuellen<br />
Verstrickungen in die rechtsextreme<br />
Szene zu distanzieren.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub mit beinahe 12.000 Mitgliedern<br />
in 80 Zweigvereinen sieht sich auch<br />
weiterhin als engagierter Träger von ehrenamtlichen<br />
und zivilgesellschaftlichen<br />
Strukturen im <strong>Harz</strong> und bleibt ebenso<br />
deutlich wie einstimmig bei der Position,<br />
dass es im <strong>Harz</strong>klub keinen Platz für<br />
rechtsextremistische Bestrebungen und<br />
Unterwanderungen geben darf.<br />
6 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
HARZKLUB<br />
… geht nicht ohne Wanderführerinnen und Wanderführer!<br />
Start eines neuen Lehrgangs –<br />
Machen Sie mit!<br />
Im Mai 2023 konnten 13 neue Wanderführerinnen<br />
und Wanderführer mit Freude<br />
ihre Zertifizierung entgegennehmen und<br />
sind seither im <strong>Harz</strong> aktiv unterwegs.<br />
Noch heute wird über den letzten Lehrgang<br />
erzählt, viel Neues gab es zu lernen<br />
und der Spaß kam nicht zu kurz.<br />
Mit Ende der Ausbildung wurde bereits<br />
der nächste Lehrgang durchgeplant, der<br />
eigentlich im Oktober 2023 hätte starten<br />
sollen. Leider musste dieser auf das Jahr<br />
20<strong>24</strong> verschoben werden.<br />
Vor diesem Hintergrund möchten wir an<br />
dieser Stelle auf unseren neuen Wanderführer-Lehrgang<br />
hinweisen. Dieser findet<br />
wieder, wie üblich, an vier Wochenenden in<br />
der Jugendherberge Wernigerode statt. Einzelzimmer<br />
sind bereits im Vorfeld reserviert!<br />
Wir starten wie folgt:<br />
Modul I 19. - 21.04.20<strong>24</strong><br />
Modul II <strong>24</strong>. - 26.05.20<strong>24</strong><br />
Modul III 18. - 20.10.20<strong>24</strong><br />
Modul IV 01. - <strong>03</strong>.11.20<strong>24</strong>.<br />
Beginn ist jeweils freitags, um 14 Uhr<br />
in der Jugendherberge, Ende jeweils<br />
sonntags gegen 17 Uhr.<br />
Wanderverband testiert wird. Auch einige<br />
praktische Aufgaben müssen gemeistert<br />
werden.<br />
Ein besonderes Highlight ist die Ausfertigung<br />
einer Tageswanderung zwischen dem<br />
II und dem III. Modul, das Gesellenstück jeder<br />
Wanderführerin, jedes Wanderführers.<br />
Voller Stolz wurden diese Arbeiten in den<br />
letzten Jahren präsentiert!<br />
Die gesamte Ausbildung findet analog den<br />
Richtlinien des Deutschen Wanderverbands<br />
statt. Nach Absolvierung der Module und<br />
Bestehen der Tests erfolgt am <strong>03</strong>.11.20<strong>24</strong><br />
die feierliche Übergabe der Zertifikate.<br />
Diese sind auf 5 Jahre befristet, können<br />
aber durch drei Fortbildungen innerhalb<br />
der 5 Jahre verlängert werden. Die entsprechenden<br />
Fortbildungen werden ebenfalls<br />
seitens der Hauptwanderwarte angeboten.<br />
Voraussetzung für die Teilnahme am Lehrgang<br />
ist die Mitgliedschaft in einem Verein,<br />
der dem Deutschen Wanderverband angehört,<br />
wie z.B. die <strong>Harz</strong>klub- Zweigvereine.<br />
Darüber hinaus ist die Absolvierung eines<br />
Erste-Hilfe-Lehrgangs Pflicht, dieser darf<br />
nicht länger als 3 Jahre zurückliegen.<br />
Weitere Regularien sind der Internetseite<br />
des Hauptvereins zu<br />
entnehmen. Fragen zum Thema<br />
nimmt gerne Dr. Michaela Hellwig,<br />
mail: hellwig.michaela@t-online.de;<br />
Tel. 0172 2766154, entgegen.<br />
Wir bitten um zeitnahe Anmeldung<br />
direkt über die jeweiligen Zweigvereine<br />
an Frau Dr. Michaela Hellwig<br />
(siehe oben).<br />
Glück auf!<br />
Dr. Michaela Hellwig<br />
Stellvertr. Hauptwanderwartin<br />
In 80 Stunden, die sich in Theorie und Praxis<br />
aufteilen, werden Kenntnisse in Kartenkunde,<br />
Wegstreckenberechnung, Berechnungen<br />
zum Höhenprofil, Wetterkunde, Recht<br />
und Versicherung, Ökologie, Tourismus,<br />
Kommunikation, Baudenkmäler und Baustile,<br />
Geschichte, Brauchtum, Lebensräume<br />
und Biotope, Natur- und Artenschutz sowie<br />
zur Erlebnispädagogik und der Geologie<br />
vermittelt. Mit praktischen Übungen und<br />
Wanderungen werden die theoretischen<br />
Kenntnisse vertieft. Nach den langen Unterrichtstagen<br />
werden Erfahrungen abends<br />
gemeinsam in der Jugendherberge ausgetauscht<br />
und Netzwerke geknüpft.<br />
Jedes Modul endet mit einem kleinen<br />
schriftlichen Test am Sonntag, so dass die<br />
Kenntnisvermittlung für den Deutschen<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong> 7
HARZ AKTUELL<br />
Alle Waldnutzer können etwas gegen die Ausbreitung der Salamanderpest tun!<br />
Neue Bedrohung für Salamander und Molche<br />
Wer kennt sie nicht – die <strong>Harz</strong>er Feuersalamander,<br />
die zahlreiche Wanderer und<br />
Naturfreunde bei feuchten Wetterlagen<br />
und Regen an und auf den Wanderwegen<br />
sehen. Doch ihnen droht Gefahr, und das<br />
ist im <strong>Harz</strong> kaum bekannt.<br />
<strong>Der</strong> hoch infektiöse, parasitische und bis<br />
vor kurzem unbekannte Hautpilz Batrachochytrium<br />
salamandrivorans (Bsal)<br />
wurde in Europa erstmals 2008 in den<br />
Niederlanden nachgewiesen. Dieser Pilz,<br />
der nach seinem Wirtstier benannt ist, dem<br />
Feuersalamander (Salamandra salamandra),<br />
verursachte bisher Massensterben bei<br />
Feuersalamandern in den Niederlanden,<br />
Belgien und Deutschland. Betroffen in<br />
Deutschland sind bisher Rheinland-Pfalz,<br />
Nordrhein-Westfalen und aktuell Teile von<br />
Hessen (Landkreise Waldeck-Frankenberg,<br />
Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill) an der<br />
Grenze zu NRW.<br />
Feuersalamander mit Symptomen (Foto: Jonas Virgo,<br />
Ruhr-Universität Bochum/NABU Bochum)<br />
Im Zuge der Globalisierung wurde der Pilz<br />
vermutlich aus Asien eingeschleppt. Er ist<br />
für den Menschen ungefährlich, doch auch<br />
einheimische Molche können an Bsal erkranken,<br />
überleben dies aber teilweise,<br />
je nach Art und Stärke der Infektion. Sie<br />
können den Erreger damit aber weiter verteilen,<br />
auch außerhalb der Areale des Feuersalamanders.<br />
Ähnliches gilt für Frösche,<br />
wobei diese scheinbar nicht erkranken,<br />
aber als Überträger dienen.<br />
<strong>Der</strong> Erreger kann in feuchtem Erdsubstrat<br />
und anderen Materialien sowie im Wasser<br />
überdauern und auf diese Weise sehr einfach<br />
verschleppt werden. Nicht nur von<br />
Tieren aller Art, sondern der<br />
Mensch ist die häufigste<br />
Übertragungs- und Verbreitungsquelle<br />
für den Erreger!<br />
Krankheiten und Tod sind Teil<br />
des Lebens. Allerdings stellt<br />
dieser hoch infektiöse Krankheitserreger<br />
eine existenzielle<br />
Bedrohung für einen Großteil<br />
der einheimischen Amphibienfauna<br />
dar – wodurch in<br />
Belgien, den Niederlanden<br />
und der Südeifel bereits ganze<br />
Populationen ausgerottet<br />
wurden.<br />
Bis heute gibt es leider keine realistisch<br />
umsetzbaren Maßnahmen wie z.B. Impfungen,<br />
um die Ausbreitung der Infektion<br />
einzudämmen. Bekannt ist lediglich, dass<br />
der Pilz bei dauerhaften Temperaturen über<br />
25 °C nicht überlebt. Unter 5 °C, also z.B. in<br />
kalten Gewässern, wird die Infektion<br />
lediglich verlangsamt.<br />
Symptome<br />
<strong>Der</strong> Pilz verursacht oberflächliche<br />
Aushöhlungen (Löcher) und Geschwüre<br />
in der Haut von Feuersalamandern<br />
und Molchen. Bis dato<br />
konnte der Pilz bei Larven nicht<br />
nachgewiesen werden. Die Tiere<br />
leiden an Muskelkrämpfen, hören<br />
auf zu fressen und sterben kurze<br />
Zeit später. Inzwischen ist bekannt,<br />
dass Bsal aber auch Todesfälle ohne<br />
äußerlich sichtbare Anzeichen verursachen<br />
kann. Die Mortalitätsrate<br />
liegt bei Feuersalamandern bei<br />
annähernd 100 %, andere einheimische<br />
Arten wie z.B. der Bergmolch sind offenbar<br />
weniger empfindlich und können damit als<br />
Überträger fungieren.<br />
Was wir alle dagegen tun können und<br />
sollten<br />
• Bitte berühren Sie keine Amphibien. Dies<br />
gilt insbesondere für Feuersalamander<br />
und Molche. Die Tiere wandern im Frühjahr<br />
und im Herbst zu ihren Laichgewässern,<br />
um sich zu paaren und ihre Eier oder<br />
Larven abzusetzen. Dabei dürfen sie nicht<br />
gestört werden!<br />
• Bitte betreten Sie keine Land- und Wasserlebensräume<br />
von Amphibien – bleiben<br />
Gesunder Feuersalamander (Foto: Stefan Meyer)<br />
Sie daher bitte auf den vorgegebenen<br />
Wegen.<br />
• Bitte führen Sie insbesondere in Waldlandschaften<br />
Ihren Hund an der Leine.<br />
Bäche, Uferbereiche, Teiche, Tümpel und<br />
wassergefüllte Wagenspuren im Wald<br />
sollten nicht betreten werden.<br />
Wenn Sie trotzdem Kontakt mit Amphibien<br />
oder deren Lebensräumen hatten<br />
• Befreien Sie Ihr Schuhwerk vor Ort gründlich<br />
von Erde, halten Sie dabei ausreichend<br />
Abstand zu Gewässern.<br />
• Anschließend sollten Sie Ihr Schuhwerk<br />
desinfizieren. Geeignet hierfür ist<br />
70-prozentiger Alkohol (z.B. verdünnter<br />
Brennspiritus, Verhältnis ca. 3 Teile<br />
Wasser auf 7 Teile Spiritus) oder eine<br />
1-prozentige Virkon-S-Lösung. Das Desinfektionsmittel<br />
bzw. die alkoholische<br />
Lösung füllt man in eine handelsübliche<br />
Sprühflasche und besprüht damit<br />
Schuhsohlen und -schäfte. Das Desinfektionsmittel<br />
muss mindestens zwei<br />
Minuten lang einwirken.<br />
Zahlreiche weitere Informationen und<br />
auch weiterführende Links finden<br />
sich im Internet unter dem Suchwort<br />
„Salamanderpest“ sehr leicht unter<br />
https://de.wikipedia.org/wiki/Batrachochytrium_salamandrivorans<br />
Dort auch weitere instruktive Fotos zur<br />
Krankheit.<br />
Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!<br />
Siegfried Wielert, Goslar<br />
8 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
HARZ AKTUELL<br />
<strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Bad <strong>Harz</strong>burg<br />
Frischer Wind im neuen Jahr<br />
Vergangenen Herbst hat sich der Vorstand<br />
des <strong>Harz</strong>klub-Zweigvereins Bad<br />
<strong>Harz</strong>burg neu aufgestellt. Wie berichtet<br />
folgte Uwe Siebels als Vorsitzender auf<br />
Alfred Heineke, Ines Hohlbein ist seine<br />
Stellvertreterin. Darüber hinaus gehören<br />
dem Vorstand Harald und Kathrin<br />
Germer an.<br />
Nun hat die Vereinsführung ihre erste große<br />
Veranstaltung vor der Nase: das Maisingen<br />
am Sonntag, 5. Mai. Beginn ist gegen 11<br />
Uhr. Dabei möchten die Organisatoren<br />
zwar Traditionen bewahren, gleichzeitig<br />
aber auch frischen Wind reinbringen, sagt<br />
2. Vorsitzende Ines Hohlbein. Wobei die<br />
Zukunft der Veranstaltung ungewiss ist.<br />
Gewohnter Weise findet das Maisingen jeweils<br />
am ersten Sonntag im Mai statt. Auch<br />
diesmal soll das wieder auf der Wiese vor<br />
dem Molkenhaus passieren. Die JJ Gastro<br />
und Event UG – sie betreibt die Ausflugsgaststätte<br />
– wird für das leibliche Wohl sorgen.<br />
Außerdem soll es ein Busshuttle geben, das<br />
Gäste mit hinauf zum Molkenhaus nimmt.<br />
Und es werden auch wieder die gewohnten<br />
Gesichter sein, die durch das Programm<br />
führen: Edda Schaper moderiert, die Hexe<br />
Tula – dahinter steckt Ines Hohlbein – wird<br />
die Besucher bespaßen und animieren.<br />
Familien ansprechen<br />
Das vorläufige Programm indes sieht da<br />
schon etwas anders aus, als in den Vorjahren.<br />
Zwar werden auch wieder Brauchtumsgruppen<br />
der <strong>Harz</strong>klubs-Zweigvereine und<br />
diesmal auch die Peitschenknaller zugegen<br />
sein – die Kultur soll wie gesagt bewahrt<br />
und erlebbar gemacht werden, das ist ja<br />
auch der Sinn des Maisingens. Diesmal soll<br />
nach Möglichkeit aber auch ein Kinderchor<br />
auftreten. Und es kommt erneut das Duo<br />
„90 Grad“ aus Braunlage, die modernere<br />
Musik machen werden. Dieses stand bereits<br />
im vergangenen Jahr beim Maisingen auf<br />
der Bühne.<br />
Abseits der Bühne möchte der <strong>Harz</strong>klub<br />
Bad <strong>Harz</strong>burg wieder einen Stand aufstellen,<br />
an dem es Plaketten zum Sammeln<br />
gibt. Und die Möglichkeit, eigene Ideen<br />
und Wünsche zu äußern, welche Angebote<br />
der <strong>Harz</strong>klub künftig in sein Portfolio<br />
aufnehmen könnte. Darüber hinaus sollen<br />
die einzelnen bislang bereits bestehenden<br />
Sparten des Vereins vorgestellt werden.<br />
Nach dem Wechsel im Vorstand sind da<br />
neue hinzugekommen: Familienwanderungen<br />
etwa. Sie sind für die Termine 27. April,<br />
29. Juni, 28. September und 19. Oktober<br />
geplant. Start ist jeweils um 10 Uhr an unterschiedlichen,<br />
kurzfristig festgelegten<br />
Treffpunkten.<br />
Nicht brandneu aber erst seit einem Jahr im<br />
Angebot hat der <strong>Harz</strong>klub Pedelec-Touren.<br />
Und dann gibt es da noch die regelmäßig<br />
wiederkehrenden Sonntags- und Afterwork-Wanderungen<br />
sowie die Patchwork-<br />
Gruppe. Das Heimatmuseum Remise wie<br />
auch die Dienstagsgruppe (geschlossene<br />
Seniorengruppe) sollen beim Maisingen<br />
ebenfalls erwähnt werden. Und dann ist<br />
da noch ein Angebot, das es längere Zeit<br />
nicht mehr gab, was nicht über den <strong>Harz</strong>klub,<br />
sondern die Kur-, Tourismus- und<br />
Wirtschaftsbetriebe läuft, aber von Ines<br />
Hohlbein betreut wird: Gesundheitswandern.<br />
Auch dieses soll an mehreren Tagen<br />
angeboten werden.<br />
Unterstützung erhofft<br />
Aufs Maisingen blickt der neue <strong>Harz</strong>klub-<br />
Vorstand allerdings auch mit Sorge: Im vergangenen<br />
Jahr waren bereits deutlich weniger<br />
Besucher gekommen als sonst. Hinzu<br />
kämen die allgemein gestiegenen Kosten,<br />
die auch die Organisation der Veranstaltung<br />
träfen, berichtet Hohlbein. Keineswegs sicher<br />
aber eben auch nicht ausgeschlossen<br />
ist es deshalb, dass Bad <strong>Harz</strong>burg in diesem<br />
Jahr sein letztes Maisingen erleben wird.<br />
Um zumindest ausreichend finanzielle Mittel<br />
zu haben, damit die Traditionsveranstaltung<br />
am Leben gehalten werden kann,<br />
denkt der <strong>Harz</strong>klub darüber nach, zweckgebundene<br />
Spenden zu sammeln. Möglich<br />
sein soll das über die neue Internetseite des<br />
Vereins, die sich aktuell allerdings noch im<br />
Umbau befindet.<br />
Maisingen. Oben: <strong>Der</strong> Vorstand des Zweigvereins Bad <strong>Harz</strong>burg.<br />
Text und Fotos: Christoph Exner<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong><br />
9
HARZER SCHMALSPURBAHNEN<br />
Offizielle Eröffnung beider Strecken am 27. März 1899<br />
„125 Jahre <strong>Harz</strong>quer- und Brockenbahn“<br />
In diesem Jahr würdigt die HSB das<br />
historische Jubiläum „125 Jahre <strong>Harz</strong>quer-<br />
und Brockenbahn“ am 27. März<br />
mit zwei Sonderzügen. Dabei startet<br />
jeweils ein Sonderzug in Nordhausen<br />
und in Wernigerode. Ab Drei Annen<br />
Hohne fahren beide Züge vereint auf<br />
den höchsten <strong>Harz</strong>gipfel.<br />
Dabei wurde insgesamt dem Schmalspurverkehr<br />
der Vorzug gegeben, insbesondere<br />
da er aufgrund der schwierigen Geländeverhältnisse<br />
die kostengünstigere und<br />
einfacher realisierbare Variante darstellte.<br />
Die Erwartungen, die man mit dem Bahnbau<br />
verknüpfte, sollten sich bald erfüllen:<br />
Von Beginn an wirkten sich die Schmalspurbahnen<br />
positiv auf den Tourismus im<br />
<strong>Harz</strong> sowie auf Handel und Wirtschaft aus.<br />
die damalige sowjetische Militäradministration<br />
enteignet und an die Deutsche<br />
Reichsbahn übergeben. Aufgrund der<br />
politischen Entwicklung wurde der Personenverkehr<br />
auf der Brockenbahn zwischen<br />
Schierke und dem Brocken im August<br />
1961 unterbrochen. Jahrzehnte blieb<br />
der sagenumwobene Brockengipfel aufgrund<br />
dieser innerdeutschen<br />
Grenzziehung unerreichbar.<br />
Mit dem Fall der „Mauer“<br />
im Herbst 1989 war auch<br />
die Brockenkuppe ab dem<br />
3. Dezember 1989 wieder frei<br />
zugänglich. Am 13. März 1991<br />
wurde eine kommunale Gründungsgesellschaft<br />
zum Erhalt<br />
des <strong>Harz</strong>er Schmalspurnetzes<br />
gegründet, Gesellschafter<br />
sind die damaligen Landkreise<br />
Nordhausen, Quedlinburg<br />
und Wernigerode sowie die an<br />
der Strecke liegenden Kommunen<br />
und die Kurbetriebsgesellschaft<br />
Braunlage. Sitz der<br />
Gesellschaft ist Wernigerode.<br />
Erstes Ziel der neuen Gesellschaft<br />
war die schnellstmögliche<br />
Wiederaufnahme des<br />
Zugverkehrs auf der Brockenstrecke.<br />
Hunderte Schaulustige verfolgten die beiden Eröffnungszüge am 15. September 1991, als die Brockenbahn<br />
endlich wieder fahren konnte. (Foto HSB/Volker Schadach)<br />
Die Schmalspurbahnen im <strong>Harz</strong> blicken<br />
auf eine lange und interessante<br />
Geschichte zurück. Sie wurden Ende<br />
des 19. Jahrhunderts angelegt, um den<br />
Anschluss des <strong>Harz</strong>es mit seinen Bodenschätzen,<br />
den Holzvorkommen und<br />
der Kleinindustrie an das wirtschaftlich<br />
aufstrebende Deutschland herzustellen<br />
und den beginnenden Fremdenverkehr<br />
zu fördern. Ursprünglich waren es drei<br />
Gesellschaften, die den <strong>Harz</strong> auf schmaler<br />
Spur erschlossen: 1886 wurde die Gernrode-<strong>Harz</strong>geroder-Eisenbahn<br />
AG (GHE)<br />
gegründet, 1896 folgte die Nordhausen-<br />
Wernigeroder-Eisenbahn AG (NWE) und<br />
als letzte1897 die Südharzeisenbahn AG<br />
von Walkenried nach Braunlage.<br />
Nachdem die erste Schmalspurbahn<br />
im <strong>Harz</strong> 1887 auf dem ersten Streckenabschnitt<br />
der Selketalbahn zwischen<br />
Gernrode und Mägdesprung fahren<br />
konnte, war es auf der <strong>Harz</strong>quer- und<br />
Brockenbahn am 27. März 1899 soweit<br />
– nach zahlreichen Teilstreckeneröffnungen<br />
konnte hier auch der letzte Abschnitt<br />
Schierke – Brocken fertiggestellt<br />
werden. Ein dampfbespannter Sonderzug<br />
fuhr an diesem Tag ab Nordhausen mit<br />
Ehrengästen und unter dem Jubel zahlreicher<br />
an der Strecke wartenden Gästen<br />
erstmals offiziell nach Drei Annen Hohne<br />
und dann auf den höchsten <strong>Harz</strong>gipfel.<br />
Die Südharzeisenbahn wurde durch die<br />
deutsche Teilung getrennt und stellte ihren<br />
Restbetreib 1963 ein. 1949 wurden<br />
die Schmalspurbahnen im <strong>Harz</strong> durch<br />
Am 15. September 1991 fuhren<br />
dann zwei geschmückte<br />
Sonderzüge unter dem Jubel<br />
tausender Menschen nach über 30jähriger<br />
Unterbrechung wieder in den Bahnhof<br />
Brocken ein. Seit dem 1. Februar 1993<br />
verkehren die historischen Dampfzüge<br />
auf der <strong>Harz</strong>quer-, Selketal- und Brockenbahn<br />
unter der Zuständigkeit der <strong>Harz</strong>er<br />
Schmalspurbahnen GmbH (HSB), die am<br />
19. November 1991 gegründet wurde.<br />
Für die beiden Sonderzüge am 27. März<br />
20<strong>24</strong> sind Restkarten noch über die Website<br />
der HSB erhältlich.<br />
Weitere Informationen rund um<br />
die <strong>Harz</strong>er Schmalspurbahnen<br />
gibt es im Internet auf der<br />
Homepage der HSB unter<br />
www.hsb-wr.de.<br />
10<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
NATIONALPARK HARZ<br />
Internationale Fotoausstellung gastiert seit 3. Februar<br />
im Nationalparkhaus Ilsetal in Ilsenburg<br />
„Glanzlichter der Naturfotografie 2022“ zeigen<br />
den Reichtum und die Formenvielfalt der Natur<br />
Herausragende Aufnahmen von wilden<br />
Tieren und Pflanzen, ihren Lebensräumen<br />
sowie von den fantastischen Formen<br />
und Farben der Natur – das bietet die<br />
Wanderausstellung „Glanzlichter der Naturfotografie“<br />
den Besucher*innen des<br />
Nationalparkhauses Ilsetal in Ilsenburg.<br />
Die Fotoausstellung zeigt die Siegerbilder<br />
des Jahres 2022 aus dem gleichnamigen<br />
internationalen Fotowettbewerb<br />
und ist bis zum 26. Mai zu den Öffnungszeiten<br />
des Nationalparkhauses (Di - So<br />
von 8.30 - 16.30 Uhr; montags nur an<br />
Feiertagen) geöffnet. <strong>Der</strong> Eintritt ist<br />
kostenfrei.<br />
Die Ausstellung präsentiert den Reichtum<br />
und die Formenvielfalt der Natur – Säugetiere,<br />
Vögel, Insekten, Blüten und Bäume,<br />
Feuer, Wasser und Eis – und wie es den<br />
Fotograf*innen meisterlich gelingt, diese<br />
Eindrücke im Bild festzuhalten. Die Aufnahmen<br />
führen den Gästen im Nationalparkhaus<br />
gleichzeitig die Schönheit der<br />
Natur und ihrer Lebewesen sowie deren<br />
Verletzlichkeit und Schutzbedürftigkeit vor<br />
Augen. „Fotos können mehr“, sagt Bundesumweltministerin<br />
Steffi Lemke, Schirmherrin<br />
des Wettbewerbs: „Sie können Kleines<br />
groß und Übersehenes sichtbar machen.<br />
Sie können uns Welten eröffnen, die wir<br />
sonst nie entdeckt hätten.“<br />
„Selten hinterließ ein Landschaftsbild<br />
einen so emotionalen Eindruck“<br />
Das Spektrum reicht von hungrigen Eisbären<br />
an einem Walskelett über eine beinahe<br />
außerirdisch anmutende Wüstenpflanze in<br />
voller Blüte inmitten einer kargen Felsenlandschaft<br />
bis zu gewaltigen Eisbergen vor<br />
Grönland und magisch wirkenden Felsformationen<br />
auf den Lofoten, beleuchtet vom<br />
irisierenden Polarlicht. Mit dieser Aufnahme<br />
mit dem Titel „Das Auge“ gelang dem italienischen<br />
Fotografen Ivan Pedretti der Gesamtsieg<br />
im Wettbewerb. „Selten hinterließ<br />
ein Landschaftsbild einen so emotionalen<br />
und direkten Eindruck“, begründete die<br />
Jury ihr Urteil. „<strong>Der</strong> Augenblick, der vom Fotografen<br />
eingefangen wurde, ist einzigartig.<br />
Das Bild erzählt eine vielfältige Geschichte:<br />
einzelner Stein, Strand, Felsen, Nordlicht,<br />
Sterne und Wolken – alles ergibt ein unfassbar<br />
einzigartiges Ganzes, von dem der<br />
Betrachter des Bildes den Eindruck hat,<br />
mittendrin zu stehen.“ Pedretti selbst sagt:<br />
„Meine große Liebe gilt den arktischen Orten<br />
und ihren Landschaften. Sie inspirieren<br />
mich zu Ruhe und Frieden.“<br />
„Das Auge“ von Ivan Pedretti, Italien, Gesamtsieger<br />
des Wettbewerbs 2022. (Foto: Ivan<br />
Pedretti, © für dieses Foto bei projekt natur & fotografie,<br />
Mara K. Fuhrmann und dem Fotografen)<br />
Es ist eine schöne Tradition geworden, dass<br />
der Nationalpark <strong>Harz</strong> die preisgekrönten<br />
Fotografien der Internationalen Fürstenfelder<br />
Naturfototage zeigen kann. Das Projekt<br />
„natur & fotografie“ Monreal hat sich<br />
längst zum größten Naturfoto-Wettbewerb<br />
Deutschlands entwickelt. Unter dem Titel<br />
„Glanzlichter“ werden in jedem Jahr die<br />
Besten prämiert und in Wanderausstellungen<br />
gezeigt. An dem von Mara Fuhrmann<br />
und Udo Höcke im Jahr 1999 ins Leben gerufenen<br />
Wettbewerb hatten 2022 mehr als<br />
800 Fotografinnen und Fotografen aus 41<br />
Ländern mit insgesamt fast 16.000 Bilder<br />
teilgenommen.<br />
„Wüstenblüte“ von Marco Gaiotti, Italien, Sieger in der Kategorie The Beauty of Plants<br />
(Foto: Marco Gaiotti, © für dieses Foto bei projekt natur & fotografie, Mara K. Fuhrmann und dem Fotografen)<br />
Weitere Informationen zum Nationalparkhaus<br />
Ilsetal gibt es auf der Internetseite<br />
des Nationalparks <strong>Harz</strong> unter<br />
www.nationalpark-harz.de/de/<br />
besucherzentren/nlp-haus-ilsenburg/<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong><br />
11
REGIONALVERBAND HARZ<br />
Fortsetzung Geopark aus Kinder-Sicht<br />
FünftklässlerInnen erzählen von ihren Erlebnissen bei einem<br />
Geopark-Ausflug zum Rabensteiner Stollen. Trotz launischem<br />
Novemberwetter blieben den Kindern viele spannende Eindrücke<br />
vom Vormittag unter Tage im Kopf.<br />
Im Rahmen der Förderung von Geoparks im Freistaat Thüringen<br />
lud das Geopark-Team die 5. Klassen der Staatlichen Regelschule<br />
Gotthold-Ephraim-Lessing zu einer Entdeckungstour im Rabensteiner<br />
Stollen bei Ilfeld ein (Artikel in <strong>Der</strong> <strong>Harz</strong> 12/2023). Einen<br />
Vormittag verbrachten die Kinder dort, lernten spielerisch viel<br />
über die Erdgeschichte, suchten Fossilien und fuhren in echter<br />
Bergmann-Manier in den Stollen ein.<br />
Nach einem lehrreichen und aufregenden Schultag der anderen<br />
Art, gab das Geopark-Team den Kindern eine kleine Hausaufgabe<br />
mit. Ihre Erlebnisse sollten sie Form eines Blogartikels festhalten<br />
und aus ihrer Sicht erzählen, wie sie den Tag wahrgenommen haben.<br />
Zusammengekommen sind kurze Berichte, die den Tag aus<br />
unterschiedlichen Perspektiven zeigen. Lesenswert für jeden, der<br />
bei dem Ausflug nicht dabei war und eine schöne Rückmeldung<br />
für das Geopark-Team, dass auch die Kinder gern an den Tag in<br />
und am Rabensteiner Stollen zurückdenken. Einige Ergebnisse<br />
möchten wir hier in unveränderter Form und anonymisiert teilen.<br />
Text: Esther Czymoch<br />
Blogartikel: Kinder der 5. Klassen der Staatlichen Regelschule Gotthold-<br />
Ephraim-Lessing<br />
Dieses Projekt wurde durch Mittel<br />
des Landes Thüringen gefördert.<br />
12 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
REGIONALVERBAND HARZ<br />
Frühblüher – Zauber des Waldes<br />
Besonders im Frühjahr zeigt sich der Wald<br />
von einer ganz besonderen Seite. Wenn<br />
nach der Schneeschmelze die Natur wieder<br />
erwacht, sprießt und blüht es überall.<br />
Einige Pflanzen nutzen die Chance<br />
auf Licht, bevor der Waldboden durch das<br />
Laub der Bäume beschattet wird.<br />
Sobald die ersten kräftigen Sonnenstrahlen<br />
auf den Waldboden gelangen, verwandelt<br />
sich die Krautschicht in ein Meer aus Farben.<br />
Zu den frühesten Vertretern der Frühblühergemeinschaft<br />
in Deutschland zählen das<br />
Schneeglöckchen und der Winterling, die<br />
bereits im Februar zu blühen beginnen. Kurz<br />
darauf folgen Krokusse, Narzissen, Zweiblättrige<br />
Blausterne, Buschwindröschen und<br />
viele weitere Vertreter.<br />
Durch ihr jahreszeitlich frühes Auftreten<br />
müssen die Frühblüher nicht selten Frost<br />
standhalten. Dabei hilft ihnen zum Beispiel<br />
ihre niedrige Wuchsform in Bodennähe oder<br />
die Einlagerung von Salzen als eine Art Frostschutzmittel.<br />
Eine weitere Besonderheit von<br />
Frühblühern ist ihr schnelles Wachstum. Zudem<br />
bilden sie kaum Blätter aus, sondern<br />
fokussieren sich meist auf die Blüte, um von<br />
Insekten bestäubt zu werden. Für einige Insekten<br />
sind sie sogar eine unverzichtbare<br />
erste Nahrungsquelle im Jahreszyklus. Hummelköniginnen<br />
suchen beispielsweise ab<br />
Märzenbecher<br />
etwa 2 °C nach Nahrung und auch Bienen<br />
benötigen für den Aufbau eines neuen Volkes<br />
ausreichend Pollen und Nektar.<br />
Tipp: Wer etwas gegen das Insektensterben<br />
unternehmen möchte, kann durch die<br />
Anpflanzung von Frühblühern im Garten<br />
oder auf dem Balkon eine wichtige Nahrungsquelle<br />
schaffen.<br />
Lust, mehr über Frühblüher zu erfahren?<br />
Zweiblättriger Blaustern<br />
Hier finden Sie passende Wanderrouten<br />
• Märzenbecher Wanderwege bei Ballenstedt<br />
• Adonisröschen am Kleinen Fallstein bei Hoppenstedt<br />
• Bärlauch im Schimmerwald (Nationalpark <strong>Harz</strong>)<br />
Wertstoffe wertschätzen<br />
Gelb, blau oder doch<br />
schwarz? Richtige Mülltrennung<br />
ist essentiell<br />
für das Recycling von<br />
Wertstoffen. <strong>Der</strong> Weltrecyclingtag<br />
am 18. März bietet Anlass,<br />
die unterschiedlichen Farben unserer Mülltonnen<br />
genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />
Wortwörtlich bedeutet Recycling, dass etwas<br />
zurück in einen Kreislauf gebracht wird.<br />
Bekannt ist der Begriff aus der Abfallverwertung.<br />
Abfälle, die in unseren Haushalten<br />
anfallen sollen richtig voneinander getrennt<br />
entsorgt werden, damit sie zu neuen Stoffen<br />
verwertet werden können. Verpackungsmüll<br />
wie Joghurtbecher, Konservendosen und<br />
Milchkartons gehört dafür in die gelbe Wertstofftonne.<br />
Die Kunststoffe werden sortiert,<br />
gereinigt, eingeschmolzen und können zu<br />
neuen Verpackungen verarbeitet werden.<br />
Dann beginnt der Kreislauf von vorne. Auf<br />
diesem Weg werden Ressourcen gespart,<br />
da statt neuem Plastik aus Erdöl unser Müll<br />
zur Herstellung von Verpackungen genutzt<br />
werden kann. Jeder einzelne Mensch kann<br />
daher durch eine gewissenhafte Mülltrennung<br />
aktiv zu einer Rohstoffeinsparung beitragen.<br />
Viele Verpackungen lassen sich sogar<br />
noch weiter trennen. Banderolen aus Papier<br />
sollten entfernt und gesondert in der blauen<br />
Altpapiertonne gesammelt werden. Denn<br />
auch Papier lässt sich gut recyclen ohne,<br />
dass die Erzeugnisse an Qualität verlieren.<br />
Mit einem Blick auf die Verpackung lassen<br />
sich recycelte Produkte und Verpackungen<br />
gut erkennen.<br />
Nur was nicht mehr verwertet werden kann,<br />
z. B. Hygieneartikel, Staubsaugerbeutel und<br />
beschichtetes Papier gehört in die Restmülltonne.<br />
Vielerorts werden auch Bioabfälle mit<br />
dem Restmüll entsorgt statt in einer gesonderten<br />
Tonne um zu Biogas verarbeitet zu<br />
werden. Wer möchte kann auch selbst auf<br />
einem Komposthaufen im Garten oder in<br />
einer sogenannten Wurmkiste hochwertigen<br />
Dünger aus Bioabfällen erzeugen.<br />
Noch besser als Müll zu trennen ist natürlich<br />
so wenig Müll wie möglich zu erzeugen. Warum<br />
also nicht mal buntes Zeitungspapier<br />
oder alte Kalenderblätter statt Geschenkpapier<br />
zum Einpacken von Geschenken verwenden?<br />
In alten Schraubgläsern lassen sich z. B.<br />
Reis und Nudeln trocken lagern oder eigene<br />
Erzeugnisse auf Vorrat einkochen. Und statt<br />
auf Einmalgeschirr kann das Grillgut bei der<br />
nächsten Gartenparty im Brötchen serviert<br />
werden.<br />
Es gibt viele Möglichkeiten sein eigenes<br />
„Müll-Verhalten“ anzupassen. Nachhaltiger<br />
Konsum und nachhaltige Produktion gehören<br />
zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (kurz<br />
SDG für Sustainable Development Goals). Die<br />
Weltgemeinschaft hat diese Ziele im Rahmen<br />
der sogenannten Agenda 2<strong>03</strong>0 festgelegt und<br />
will so langfristig unsere natürlichen Lebensgrundlagen<br />
erhalten sowie allen Menschen<br />
ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.<br />
Weitere Informationen<br />
zu den SDGs gibt<br />
es hier:<br />
Text: Esther Czymoch<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong><br />
13
HARZER TOURISMUSVERBAND<br />
Ein historischer Abriss –<br />
120 Jahre Tourismusmarketing für den <strong>Harz</strong><br />
<strong>Harz</strong>er Tourismusverband<br />
Vor 120 Jahren wurde der <strong>Harz</strong>er Tourismusverband unter dem<br />
Namen <strong>Harz</strong>er Verkehrsverband gegründet. Ausgangspunkt<br />
war der florierende Fremdenverkehr der Jahrhundertwende.<br />
Diesen begünstigte einerseits die schnelle Ausbreitung des<br />
Schienenverkehrs, andererseits aber auch die Erkenntnisse<br />
über die besondere Wirkung der verschiedenen Heilklimate.<br />
Nach der bahntechnischen Anbindung an die Quellmärkte der<br />
Großstädte konnte der <strong>Harz</strong> anfänglich nur partiell von der<br />
wachsenden Reiselust profitieren und litt unter der Konkurrenz<br />
anderer regionaler Erholungsgebiete, die mit Prospekten<br />
und Plakaten intensiv für sich warben.<br />
Die Gründung und die Anfangsjahre<br />
Auch dem Herzoglichen Badekommissar Ernst Dommes aus Bad<br />
<strong>Harz</strong>burg fiel auf seinen Reisen auf, dass der <strong>Harz</strong> aufgrund mangelnder<br />
„Propaganda“ bisher wenig bekannt war. So regte er im<br />
Dezember 19<strong>03</strong> in einem Schreiben an seine Amtskollegen ein<br />
Treffen an, in dessen Mittelpunkt die gemeinsame Vermarktung<br />
der Region stehen sollte. Er motivierte etwa 50 Vertreter der<br />
<strong>Harz</strong>orte am 5. Januar 1904 in Goslar zu einer ersten Vorbesprechung<br />
zusammenzukommen. Dommes‘ Vorschlag, einen Verein<br />
zur Durchführung allgemeiner Werbung ins Leben zu rufen, fand<br />
große Zustimmung. Zugleich wurde ein Arbeitsausschuss gebildet,<br />
der mit der Vorbereitung der Vereinsgründung und der Festlegung<br />
des Arbeitsfeldes beauftragt wurde.<br />
Wernigerode, Flughafen in den 20ern<br />
Dieser lud am 3. März 1904 zu einer beschlussfassenden Hauptversammlung<br />
nach Bad Lauterberg ein. Im Ergebnis wurde die<br />
Gründung des <strong>Harz</strong>er Verkehrsverbandes (HVV) besiegelt, als Sitz<br />
der Geschäftsstelle Bad <strong>Harz</strong>burg bestimmt und Badekommissar<br />
Dommes wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Mit<br />
sofortiger Wirkung erklärten 25 Orte ihren Beitritt.<br />
In den ersten Jahren nach der Gründung konzentrierte sich die<br />
Verbandsarbeit insbesondere auf die Herausgabe von Werbeschriften<br />
wie bspw. der „Reise durch den <strong>Harz</strong>“ oder dem „Blauen<br />
<strong>Harz</strong>führer“ sowie den Ausbau der Eisenbahn- und Busanbindung<br />
des <strong>Harz</strong>es. In den Kriegsjahren 1914-1918 wurde die Verbandsarbeit<br />
den Bedingungen angepasst. Unter dem Motto „Heilung und<br />
Erholung im <strong>Harz</strong>“ wurde die Werbetätigkeit fortgesetzt.<br />
Flugverbindungen in den <strong>Harz</strong><br />
Nach dem ersten Weltkrieg stieg das Fremdenverkehrsaufkommen<br />
wieder an. Ende der zwanziger Jahre verfügte der <strong>Harz</strong> sogar über<br />
regelmäßige Flugverbindungen. Das Kursbuch der Deutschen Lufthansa<br />
AG wies 1928 den so genannten „<strong>Harz</strong>-Ring“ aus. Täglicher<br />
Abflug war in Hannover um 15:35 Uhr. Mit Zwischenlandungen in<br />
Hildesheim, Goslar, Wernigerode und Quedlinburg erreichte man<br />
dann um 18:00 Uhr Halle.<br />
1929 feierte der HVV sein 25-jähriges Bestehen. Zu diesem Zeitpunkt<br />
zählte der Verband bereits 128 Mitglieder.<br />
Die 30er Jahre und der Zweite Weltkrieg<br />
Brief Badekommissar Dommes<br />
Seit Beginn der dreißiger Jahre wurde der Verband unter dem<br />
„Führerprinzip“ geleitet. Im Herbst 1933 rief der Ministerpräsident<br />
des Landes Braunschweig eine Mitgliederversammlung ein, in<br />
welcher er selbst den Vorsitz des Verbandes übernahm. Gleichzeitig<br />
wurde dieser in Landesfremdenverkehrsverband (LFV) umbe-<br />
14 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
HARZER TOURISMUSVERBAND<br />
1949 bis 1989<br />
Die Geschäftsstelle des HVV wurde 1949 von Braunlage nach Goslar<br />
verlegt und mit einem hauptamtlichen Geschäftsführer und<br />
weiterem Personal dem steigenden Arbeitsumfang angepasst. Um<br />
eine Erhöhung der Gästezahlen zu erreichen, arbeitete der HVV<br />
eng mit der regionalen und überregionalen Presse zusammen und<br />
verstärkte seine Kooperationen mit Verkehrsträgern, Reisebüros<br />
und Veranstaltern. Nach einigen Zwischenstationen zog die Verbandsgeschäftsstelle<br />
1966 in das ehemalige Bäckergildehaus, wo<br />
der Verband auch noch heute seinen Sitz hat.<br />
Alte <strong>Harz</strong> Reiseführer<br />
nannt. Dem LFV standen für seine umfangreichen Aufgaben wie<br />
dem Straßenausbau erhöhte Mittel zu Verfügung, die durch die<br />
Zwangsmitgliedschaften der Orte und die angewiesene Verpflichtung<br />
der Kommunen zur Förderung der Fremdenverkehrsvereine<br />
generiert wurden.<br />
In der Werbung konzentrierte man sich in der Vorkriegszeit stark<br />
auf das Außenmarketing. In der neuen Werbeschrift des Verbandes<br />
wurden erstmals nicht die einzelnen Orte, sondern vielmehr<br />
der <strong>Harz</strong> als Gesamtheit vorgestellt. Des Weiteren wurde der<br />
Wintersport-Wettermeldedienst in Zusammenarbeit mit der Wetterdienststelle<br />
Magdeburg sowie der regelmäßige Pressedienst<br />
eingeführt – Maßnahmen, die bis heute zum Portfolio des <strong>Harz</strong>er<br />
Tourismusverbandes gehören.<br />
Mit dem Zusammenbruch und der Kapitulation Deutschlands im<br />
Mai 1945 wurde die Arbeit des LFV zwangsläufig beendet. Nach<br />
intensiven Gesprächen in den Nachkriegsjahren kam es im Juli<br />
1946 zur Neugründung des HVV für den niedersächsischen Teil<br />
des <strong>Harz</strong>es und damit die Wiederbelebung des Fremdenverkehrs.<br />
Nach Entwicklung der ersten Werbekonzeption des HVV in den<br />
Siebzigern stellte das Marketing eine Kombination aus Werbung,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Verkaufsförderung und Preispolitik dar. In<br />
dieser Zeit entstand auch die <strong>Harz</strong>gastkarte, die bis heute den<br />
kurtaxzahlenden Übernachtungsgästen kostenlose oder preisermäßigte<br />
Leistungen bietet. Das erste regionale <strong>Harz</strong>-Logo – die<br />
symbolisierte Tanne – wurde 1968 entwickelt und zierte bis in die<br />
80er Jahre die Werbebroschüren des <strong>Harz</strong>es.<br />
Auf völlig neuen Marketingpfaden wandelte der HVV 1983, als der<br />
erste Fernsehspot des <strong>Harz</strong>es im Westdeutschen Rundfunk ausgestrahlt<br />
wurde. Im dem 20sekündigen Spot forderte die <strong>Harz</strong>hexe<br />
die Zuschauer auf, ihr zu schreiben. Die Fernsehwerbung wirkte<br />
noch lange nach und sorgte auch für Anfragen aus Belgien und<br />
den Niederlanden.<br />
In den vielen Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs war es<br />
vergleichsweise einfach, Zuwachsraten im Tourismus zu erzielen.<br />
Neue Ferienanlagen mit umfassenden Angebotsstrukturen, wie<br />
am Glockenberg in Altenau oder die Panoramic-Hotelanlagen in<br />
Hohegeiß und Bad Lauterberg, zogen ein neues, jüngeres Publikum<br />
in den <strong>Harz</strong>. In den 80er Jahren verebbte dieser Boom. <strong>Der</strong> Konkurrenzdruck<br />
stieg, die Gästezahlen entwickelten sich rückläufig.<br />
Teil 2 der Historie des <strong>Harz</strong>er Tourismusverbandes finden Sie in der<br />
nächsten Ausgabe.<br />
Brockenhotel um 1930<br />
www.harzinfo.de<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong><br />
15
BUCHTIPP<br />
Buchbesprechung<br />
Das „Südharzer Kirchenlexikon“ –<br />
eine kostbare Momentaufnahme aus der<br />
Jahrtausendwende<br />
Im Februar 2002 hatte Herbert Buchholz<br />
aus Ilfeld in zweijähriger Arbeit<br />
118 Kirchen im Kirchenkreis Nordhausen,<br />
vom Südharz bis ins Eichsfeld,<br />
fotografisch dokumentiert. Das „Südharzer<br />
Kirchenlexikon“, ein Hobbyprojekt,<br />
sollte zum Erhalt der Kirchen<br />
beitragen. Doch wegen Geldmangels<br />
kam es nicht zum Druck.<br />
Taufstein, Gudersleben (S. 56)<br />
Orgel Limlingerode (S. 104)<br />
2010 entdeckte Sigrid Vogel herrenlose<br />
Ausdrucke der kostbaren Kirchenfotos<br />
in einer Fensternische von St.<br />
Petri in Liebenrode. Ein gerade an<br />
der Klärgrube des frisch restaurierten<br />
Hahnenhauses arbeitender Liebenroder<br />
gab Auskünfte und besorgte eine<br />
CD mit der Fotodokumentation der<br />
Kirchen und der Anschrift des Verfassers.<br />
<strong>Der</strong> Schatz wurde aber erst 2021<br />
endgültig gehoben, als einige Fotos<br />
der Südharzer Kirchen mit Zustimmung<br />
des Autors auf der Internetseite<br />
www.karstwanderweg.de veröffentlicht<br />
wurden.<br />
Dort sind Kirchen im Karst des Südharzes,<br />
der goldenen Aue und der Kyffhäuserregion<br />
präsentiert, z.T. mit weiterführenden<br />
Links zur Gemeinde oder dem abrufbaren<br />
Glockenklang. Sie sind dort beschrieben,<br />
weil sie nicht nur ein Zeugnis der regionalen<br />
Baugesteine der spannenden<br />
Gipskarstlandschaft des Südharzes sind,<br />
sondern weil sie einladen einzutreten, zu<br />
schauen und innere Einkehr zu halten. <strong>Der</strong><br />
Karstwanderweg zieht sich mit insgesamt<br />
265 km entlang des Südharzes und durch<br />
die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen<br />
und Niedersachsen.<br />
Nach einem gemeinsamen Treffen einiger<br />
Mitglieder des Fördervereins Dt. Gipsmuseum<br />
und Karstwanderweg e.V. mit dem<br />
Autor Buchholz war man sich einig, doch<br />
noch einmal nach Publikationsmöglichkeiten<br />
für das „Südharzer Kirchenlexikon“<br />
zu suchen.<br />
Inzwischen war jedoch 2017 das Buch „Die<br />
Kirchen im Südharz“ von Thomas Müller<br />
erschienen. Es enthält Abbildungen des<br />
aktuellen Zustands der Kirchen. Somit<br />
stellt das „Südharzer Kirchenlexikon“<br />
von 2001/2002 ein wertvolles Bindeglied<br />
dar. Mithilfe der kostengünstigen Technik<br />
des Papierflieger-Verlags Clausthal-Zellerfeld<br />
und einem breiten Abnehmerkreis<br />
konnte die Herausgabe der Dokumentation<br />
abgesichert und 2023 gedruckt werden<br />
16 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
BUCHTIPP<br />
Epitaph eines Pfarrers, Kehmstedt (S. 81) Sarg, Wülflingerode (S. 202)<br />
Im kontinuierlichen Prozess von Erbauen, Umgestalten, Erneuern<br />
von Kirchen stellt das Werk von Herbert Buchholz eine überaus<br />
wertvolle Momentaufnahme dar. Es zeigt mit den bis 2002 erfolgten<br />
Sanierungen auch die Liebe, mit der Gemeindemitglieder sich<br />
nach dem Umbruch wieder ihrem dörflichen oder städtischen<br />
Identifikationspunkt zuwandten und ihren Willen zur Renovierung<br />
und zum Erhalt der Kirchen. Und der Autor erweist sich als<br />
Bewahrer dieses Beitrags der Gemeindemitglieder.<br />
Das Buch ist unter der ISBN 978-3-86948-918-6<br />
für 23 € im Buchhandel bestellbar.<br />
www.nationalpark-harz.de/de/downloads/<br />
wissenschaftliche-arbeiten/<br />
Im Südharz baute man Kirchen mit Werksteinen aus Dolomit und<br />
Anhydrit sowie Gipsmörteln und -putzen. Flussgerölle und -kiesel<br />
ermöglichten feste und dauerhafte Fundamente. Lehm und kleine<br />
Feldsteine füllten die Holzgefache der Außen- und Innenfachwerkwände<br />
eines Kirchenschiffs. Manche Taufsteine - wie der aus der<br />
Kirche zu Gudersleben - verweisen auf das prägende Merkmal der<br />
Südharzer Landschaft, das Gips- und Anhydrit-Gestein<br />
Ergänzt durch Kunsthistorisches besticht die Dokumentation<br />
besonders durch die Aufnahmen wesentlicher Kirchenelemente:<br />
Kirchenschiffe und -gewölbe, Bemalungen, Kirchenfenster, Türme<br />
einschließlich ihrer Kreuze, Wetterfahnen und Uhren, Glocken und<br />
Glockenstühle, Altäre, Kanzeln, Orgeln, Taufbecken und -engel,<br />
Epitaphe und Reliefs, Gönnern, Pfarrern und Adligen gewidmet.<br />
Die Abbildungssammlung ist der Appetitanreger, ein Besuch vor<br />
Ort der Augenschmaus!<br />
Dr. Sigrid Vogel, Firouz Vladi<br />
Fenster, Uthleben (S. 180)<br />
Turm und Turmuhr, Göhrsbach (S. 45)<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong><br />
17
JUGEND<br />
Auszug aus dem Buch „Bäume – heilig & heilsam“<br />
Wie die Linde zu ihren besonderen Blättern kam<br />
Vor sehr sehr langer Zeit, da gab es ein<br />
Mädchen im <strong>Harz</strong>, dass so schön war,<br />
dass jeder Mann weit und breit es freien<br />
wollte, sobald er es zu Gesicht bekam.<br />
Allein in ihrem Dorf, da lebten zwei, die<br />
sie zu gewinnen versuchten. Das Mädchen<br />
war auch beiden nicht abgeneigt, wusste<br />
aber bislang noch nicht recht, wem sie ihr<br />
Herz schenken sollte. <strong>Der</strong> eine war reich<br />
bis zum Himmel, sah auch stattlich aus<br />
und konnte ihr eine Menge bieten. <strong>Der</strong><br />
andere war arm, hatte aber ein schönes<br />
Wesen und trug sein herzhaftes Lachen<br />
stets zu jedem Menschen hin. Da ließ sie<br />
eines schönen Tages beide unter die Linde<br />
kommen, um ihnen zu verkünden, dass<br />
sie die Liebe zu ihr beweisen sollten. „Wir<br />
werden uns hier für dich duellieren. Wer<br />
überlebt, kriegt dich als Preis“, sagte der<br />
Reiche, schon entschlossen eine Hand an<br />
den Degengriff legend. „Nein, bei Gott,<br />
ihr sollt euch doch kein Leid antun. Sinnt<br />
lieber nach, wie ihr mich gewinnen wollt.<br />
Ich will mich morgen zur Morgenröte für<br />
einen von euch entscheiden!“<br />
Da rannte der Reiche gleich nach Hause<br />
und packte all seine Besitztümer zusammen,<br />
die wollte er der Schönen morgen zu<br />
Füßen legen. Wer konnte schon solcher<br />
Pracht widerstehen. Viele Mädchen hatte<br />
er auf diese Weise schon herumbekommen<br />
und wie ein welkes Blatt fallenlassen,<br />
als er ihrer überdrüssig ward. – <strong>Der</strong> Arme<br />
hingegen hatte nichts, was er ihr schenken<br />
konnte, außer sein übervolles Herz,<br />
das überquoll, wenn er sie bloß ansah,<br />
wenn sie zu lächeln begann, anhob ein<br />
himmlisches Wort zu sprechen. „Was soll<br />
ich solch einer Göttin schenken?“, fragte<br />
er sich leis, hoch oben in der Krone des<br />
Lindenbaums sitzen. Plötzlich hörte er<br />
eine Stimme, die er einer Frau und doch<br />
wieder nicht, denn irgendwie war’s auch<br />
Blätterrauschen, der Klang des Windes<br />
oder Sternengesang?! „Was willst du,<br />
sprich!?“, flüsterte er vorsichtig und hörte<br />
raunen: „Die Frage ist doch eigentlich,<br />
was du willst!“ – „Wwwer bist du?“ – „Das<br />
weißt du und wiederum ist’s nicht die<br />
Antwort darauf, was du willst“, raunte<br />
wiederum die Linde. „Ich, ich, ich hätte<br />
so gerne meine Braut, wenn sie mich<br />
auch zum Gemahl will, doch weiß nicht,<br />
wie ich’s anstellen soll! Wie soll ich ihr<br />
meine Liebe zeigen?“ – „Weil du wirklich<br />
liebst, will ich’s dir sagen: nimm dein<br />
Messerchen und schneide meine Blätter<br />
zu Herzen. So zeigst du, wie viel Liebe<br />
in dir wohnt. Doch, ob du sie damit gewinnst,<br />
das weiß ich nicht, das liegt in der<br />
Beschaffenheit ihres Herzens“, flüsterte<br />
der Baum. „Aber, tut dir das nicht weh,<br />
wenn ich an dir herumschneide?“, fragte<br />
der Mann und spürte in sich die klare<br />
Gewissheit „Nicht, wenn du’s aus wahrer<br />
Liebe heraus tust!“<br />
Am anderen Morgen betrachtete die Schöne<br />
die aufgetürmten Reichtümer des Einen<br />
und hatte gleich ein sonderbares Funkeln<br />
in ihren Augen. <strong>Der</strong> Arme bemerkte<br />
rasch, dass sie von den kostbaren Dingen<br />
wie verzaubert war. Zunächst wollte sie<br />
sein Geschenk nicht einmal ansehen, fast<br />
als hätte sich ein schwarzer Zauber über<br />
ihren Blick gelegt und ihr Herz verschnürt.<br />
Beinahe hätte sie auch dem Reichen ihr<br />
bindendes Wort gegeben, hätte sie das<br />
Schluchzen des Armen nicht zurück ins<br />
Hiersein geführt. Wie aus einem bösen<br />
Traum erwacht, blickte sie ihn an, bemerkte<br />
seine Tränen und tupfte sie mit<br />
ihrem Rocksaum fort. „Sind deine Tränen<br />
Beweis deiner Liebe für mich?“, fragte sie,<br />
„So will ich jede einzelne einsammeln und<br />
immer gut bewahren.“ – „Auch das ist Beweis<br />
meiner Liebe“, sagte der junge Mann<br />
und ergänzte, „sowie dies Blätterdach<br />
der Linde unterm Himmelszelt!“ – Und,<br />
wie er ihr die Herzblätter zeigte und sie<br />
gewahr wurde, wie viele tausend Blätter<br />
er für sie zu Herzen geschnitten hatte, da<br />
fühlte sie sich in einem Male so geliebt,<br />
so auf Händen getragen, dass<br />
ganz gleich welches Schicksal sie<br />
mit dem Armen erwarten würde, sie<br />
es freudig hinnimmt, wenn es auf<br />
solcher Liebe gründet. Sie sprang<br />
ihm auch gleich in den Arm und<br />
küsste ihn viel hundertmal, dass<br />
ein jeder Lindenbaum rundherum<br />
gleich neidisch war, neidisch darauf,<br />
nicht auch solche Herzblätter<br />
zu haben. Einzig dieser Gedanke<br />
aber, so lichtvoll gedacht, hat gemacht,<br />
dass alle Lindenbäume sich<br />
lieblicher Träume ergaben und bis<br />
heute die hübschen Herzblätter<br />
haben.<br />
Aufgeschrieben von Carsten Kiehne<br />
nach einem alten deutschen Märchen;<br />
mehr Baumsagen & Märchen findest<br />
du in unserem Buch „BÄUME – HEILIG<br />
& HEILSAM“)<br />
Foto: CS<br />
18 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
HARZ WANDERN<br />
<strong>Harz</strong>klub-Zweigverein Ballenstedt – <strong>Harz</strong>-Wanderung<br />
Tanne – <strong>Harz</strong>er Höhenvieh Pfad – Kapitelsberg –<br />
Großer Allerbach – Kapitelsberg – Die Lange – Tanne<br />
Eine Spätherbstwanderung stand auf dem<br />
Programm des <strong>Harz</strong>klub Zweigvereins Ballenstedt.<br />
<strong>Der</strong> Treffpunkt zu dieser Wanderung<br />
war der, zu der Stadt Oberharz am<br />
Brocken gehörige, Ortsteil Tanne. <strong>Der</strong> Erholungsort<br />
ist Teil des Landkreises <strong>Harz</strong><br />
in Sachsen-Anhalt. Er liegt in der Nähe der<br />
ehemaligen innerdeutschen Grenze. Dies<br />
war auch im Jahre 1964 der Grund, dass<br />
die Jahrhunderte alte Tradition der Verarbeitung<br />
von Eisenerz aufgegeben wurde.<br />
Die Produktion wurde in den Nachbarort<br />
Königshütte ausgelagert. Durch Tanne fließt<br />
die Warme Bode. Dies und der ehemalige<br />
Holzreichtum, sowie das in der Nähe abgebaute<br />
Erz waren die Voraussetzungen, dass<br />
sich hier eine Hüttenindustrie entwickeln<br />
konnte. Ein beliebtes Erzeugnis waren die<br />
Tanne Roofen aus Gusseisen. Die Warme<br />
Bode mit ihren Zuflüssen entspringt<br />
am Wurmberg bei Braunlage. Die Kalte<br />
Bode dagegen entspringt am Brocken. In<br />
Königshütte, genauer gesagt im ehemaligen<br />
<strong>Harz</strong> ort Königshof, vereinigen sich<br />
die beiden Flüsse zur Bode. Den Parkplatz<br />
am ehemaligen Standort der Tanner Hütte<br />
hatte sich unsere Wanderleiterin, Bianka<br />
Becker, für diese eigentliche Spätherbstwanderung<br />
ausgewählt.<br />
In Tanne wurden wir von der winterlichen<br />
Umgebung überrascht. Die Temperaturen<br />
lagen um den Gefrierpunkt. Aus dem Regen,<br />
der uns auf der Anfahrt begleitete, wurde ein<br />
Schneeregen. Dieser Schneeregen, je nach<br />
Höhenlage war es auch Schnee, begleitete<br />
uns fast ständig auf der gesamten Wanderung.<br />
Vom Parkplatz wanderten wir an der<br />
Warmen Bode in Fließrichtung des <strong>Harz</strong>flusses.<br />
Die sich am Parkplatz befindliche<br />
Brücke Jungfernstieg ist leider noch immer<br />
gesperrt, sodass wir die<br />
Brücke an der B <strong>24</strong>2 nehmen<br />
mussten, um auf das rechte<br />
Ufer der Bode zu gelangen.<br />
Hier wanderten wir in auf<br />
schmalen Wanderwegen –<br />
bzw. Stiegen weiter. Dieser<br />
als Hirtenstieg bezeichnete<br />
Pfad wurde früher zum Austrieb<br />
des <strong>Harz</strong>er Höhenviehs<br />
benutzt. Unser 1. Ziel war es,<br />
den Aussichtspunkt am Kapitelsberg<br />
zu erreichen. In<br />
einem schmalen Nebental<br />
der Bode ging es relativ steil bergauf. Aufgrund<br />
der starken Stürme der letzten Tage<br />
waren mehrere, durch den Borkenkäfer<br />
geschädigte, Fichten umgestürzt. Das Überwinden<br />
dieser umgestürzten Bäume unter<br />
den winterlichen Bedingungen auf dem<br />
schmalen Stieg durch die Wandergruppe,<br />
wurde nach einer kurzen Beratung, als zu gefährlich<br />
eingeschätzt. Also ging es auf dem<br />
gleichen Stieg wieder nach unten. Unten<br />
angekommen, mussten wir feststellen, dass<br />
der Wanderweg in Richtung Königshütte<br />
ebenfalls nicht begehbar war. Problemlos<br />
gelang es unserer Wanderleiterin, uns nun<br />
eine völlig andere Wanderroute vorzuschlagen.<br />
Gern nahmen wir den Vorschlag an.<br />
Anschließend ging es auf dem Hirtenstieg<br />
zurück bis zur nächsten Bodebrücke. Nach<br />
der Überquerung der Warmen Bode und<br />
der, nach Königshütte führenden, Bodetalstraße<br />
(Chaussee) wanderten wir auf einem<br />
Feldweg weiter in Richtung Königshütte.<br />
Dieser, zugleich als Wanderweg ausgewiesener,<br />
Feldweg führt parallel zur Bodetalstraße<br />
in nordöstlicher Richtung. In Höhe<br />
des Großen Allerbachtales verließen wir<br />
diesen Weg und wanderten<br />
auf feuchten Wiesengrund<br />
zur nächsten Bodebrücke.<br />
Hier trafen wir auf den, von<br />
Tanne nach Königshütte, am<br />
Flussufer entlangführenden<br />
Wanderweg. Zum Glück war<br />
dieses Stück des Wanderweges,<br />
bis zum Abzweig des<br />
Wanderweges zum Kapitelsberg,<br />
begehbar. Nun ging es<br />
teilweise recht steil bergauf.<br />
An der Schutzhütte Kapitelsberg<br />
angekommen, legten wir unsere<br />
Mittagspause ein. Hier befindet sich auch<br />
eine Stempelstelle der <strong>Harz</strong>er Wandernadel.<br />
Leider war die Sicht an der Aussichtsstelle<br />
am Kapitelsberg stark eingeschränkt.<br />
Von der Hütte Kapitelsberg wanderten wir<br />
nun in Richtung „Die Lange“.<br />
„Die Lange“ ist eine fast schnurgrade<br />
Verbindungsstraße zwischen der Stadt<br />
Benneckenstein und dem Kreuzweg bei<br />
Rübeland. Dieser, heute teilweise asphaltierte,<br />
Forstweg war jahrhundertelang ein<br />
für den Bergbau im Oberharz wichtiger<br />
Transportweg. Dieser Höhenweg stellt aber<br />
zugleich eine Wasserscheide zwischen der<br />
Rappbode und der Warmen Bode dar.<br />
Auf dieser Straße, die zugleich ein beliebter<br />
Wanderweg ist, wanderten wir zurück in<br />
Richtung Tanne. Kurz vor dem Erholungsort<br />
Benneckenstein verließen wir „Die Lange“.<br />
In nördlicher Richtung ging es nun wieder<br />
hinunter zu dem Ort Tanne. Hier kamen wir<br />
auch an dem Jägerborn vorbei. Von dieser<br />
Quelle aus wurde jahrhundertelang – seit<br />
dem 16.-17. Jahrhundert – der Ort Tanne<br />
und auch die Tanner Hütte über Rohre mit<br />
Trinkwasser versorgt. Nach ca. 11 km und<br />
ca. 260 Höhenmeter erreichten wir wieder<br />
den Parkplatz. Es wurde trotz der Anfangsprobleme<br />
eine wunderschöne Winterwanderung.<br />
Für die verantwortungsbewusste<br />
und umsichtige Wanderführung möchte<br />
ich mich bei der Wanderleiterin nochmals<br />
vielmals bedanken. Zur Abrundung meines<br />
Berichtes habe ich wieder ein paar Bilder<br />
aus meinem Archiv hinzugefügt.<br />
Text und Fotos: Gerd Horenburg<br />
<strong>03</strong> | 20<strong>24</strong><br />
19
HARZKLUB<br />
NACHRUF<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub e.V. und der Zweigverein Hasselfelde<br />
nehmen Abschied von Heimatgruppenwartin Inge Schilling<br />
Nach kurzer Krankheit verstarb am 30.12.2023 unsere Wanderkameradin<br />
Inge Schilling, kurz vor ihrem 90. Geburtstag.<br />
Seit der Wiedergründung des Zweigvereins Hasselfelde 1990<br />
war Inge Schilling Mitglied im Zweigverein. Unser Verein verliert<br />
mit ihr ein ganz besonders aktives Mitglied.<br />
Ihre ganze Liebe galt der <strong>Harz</strong>folklore und der <strong>Harz</strong>er Heimat.<br />
Das <strong>Harz</strong>folkloreensemble Hasselfelde hat Inge Schilling über<br />
30 Jahre wesentlich geprägt und qualitativ weiterentwickelt.<br />
Auch in schweren Zeiten hat sie den Fortbestand der Gruppe<br />
gesichert und sie in die <strong>Harz</strong>klubzeit geführt. Viele hundert<br />
Auftritte hat sie nicht nur organisiert, sondern auch auf ihre<br />
unnachahmliche Art durch Moderation und Erklärung mitgestaltet.<br />
Im Hauptvorstand des <strong>Harz</strong>klub e.V. war Inge Schilling von<br />
2001 bis 2015 stellvertretende Hauptheimatgruppenwartin.<br />
Mit Begeisterung hat sie sich für unsere <strong>Harz</strong>er Traditionen<br />
eingesetzt und diese umfassend und mit viel Freude vermittelt.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>er Heimattag lag Inge Schilling besonders am Herzen.<br />
Neue Wege und Ideen hat sie mit Nachdruck vertreten und<br />
vor allem unterschiedliche Auffassungen der alten und neuen<br />
Bundesländer integrativ verbunden. Heimatverbundenheit<br />
wurde bei Inge Schilling „Groß“ geschrieben.<br />
Mit ihrer ausgesprochen<br />
freundlichen Art und ihrem<br />
hohem Engagement<br />
bereicherte sie das Leben<br />
im Zweigverein Hasselfelde.<br />
Seit vielen Jahren war<br />
sie aktives Mitglied im Vorstand.<br />
Wenn es etwas zu<br />
organisieren gab, egal ob<br />
Waldfest, <strong>Harz</strong>er Heimattag<br />
oder Arbeitseinsatz<br />
Inge Schilling war immer<br />
bereit, Verantwortung zu<br />
übernehmen. Es gab kaum<br />
eine Veranstaltung wo Inge<br />
Schilling fehlte.<br />
Inge Schilling wurde 2014 für ihre Verdienste für den Verein und<br />
ihr Engagement für die <strong>Harz</strong>folklore das <strong>Harz</strong>klub-Ehrenzeichen<br />
in Gold verliehen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub-Hauptvorstand, der Zweigverein Hasselfelde<br />
und alle, die sie kannten werden sie in dankbarer Erinnerung<br />
behalten.<br />
Dr. Henning Kurth<br />
Vorsitzender Zweigverein Hasselfelde<br />
Jahreshauptversammlung<br />
des <strong>Harz</strong>klub e.V. am 13. April 20<strong>24</strong><br />
in Clausthal-Zellerfeld<br />
Demokratie, Partizipation und Regionale<br />
Identität zu stärken und die <strong>Harz</strong>er<br />
Heimat attraktiv zu entwickeln sind<br />
wichtige Aufgaben unseres <strong>Harz</strong>klubs.<br />
Seit Jahrzehnten kümmern sich 12.000<br />
Mitglieder in mehr als 80 Zweigvereinen<br />
um das Wanderwegenetz, die Gestaltung<br />
unserer Landschaft und um die Bewahrung<br />
unserer <strong>Harz</strong>er Traditionen. Unser<br />
Wanderverein motiviert Menschen, gemeinsam<br />
tätig zu werden und ihre Freizeit<br />
mit Gleichgesinnten zu verbringen.<br />
Doch bürgerschaftliches Engagement und<br />
Ehrenamt unterliegen aktuell einem spürbaren<br />
Wandel. Die Übernahme von gesellschaftlicher<br />
Verantwortung im Ehrenamt<br />
ist nicht mehr so selbstverständlich wie<br />
früher. Hinzu kommt das demographische<br />
Thema, das den <strong>Harz</strong>klub ebenso wie die<br />
Kommunen trifft. Deshalb haben wir unser<br />
Vereinsjahr unter das Motto: „<strong>Harz</strong>klub-<br />
Jugend aktiv“ gestellt.<br />
Intensiv arbeiten wir daran, über neue und<br />
andere Wege zur Übernahme von ehrenamtlichem<br />
Engagement zu motivieren.<br />
Wichtig ist insbesondere den Jüngeren die<br />
temporäre Überschaubarkeit der Verantwortung.<br />
Dauerhafte Verpflichtungen verlieren<br />
an Attraktivität. Engagierte wollen<br />
sich jederzeit wieder zurückziehen können.<br />
Sie wollen projektbezogen arbeiten.<br />
Offenkundig hoch ist die Bedeutung der<br />
Vereinsarbeit für die Kommunen im ländlichen<br />
Raum. Unter Berücksichtigung der<br />
vorgenannten Themen bedeutet dies,<br />
dass <strong>Harz</strong>klub und Kommunen noch enger<br />
zusammenarbeiten müssen und gemeinsam<br />
auch der Frage nachgehen, wie<br />
effektive Unterstützung für das Ehrenamt<br />
aussehen kann.<br />
Diesen und anderen Fragen möchten wir<br />
in unserer Jahreshauptversammlung<br />
nachgehen. Nicht umsonst haben wir<br />
als Veranstaltungsort die TU Clausthal<br />
ausgewählt!<br />
Die Jahreshauptversammlung des<br />
<strong>Harz</strong>klub e.V. findet am 13. April 20<strong>24</strong><br />
ab 10.00 Uhr in der Mensa der Technischen<br />
Universität Clausthal statt.<br />
Nach einem musikalischen Auftakt des<br />
Flügelhorn-Duos Bernhard und Steffen<br />
Lenk, beginnt unsere Veranstaltung mit<br />
einem Statement des Landrates des Landkreises<br />
Goslar, Dr. Alexander Saipa.<br />
20 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
HARZKLUB<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>klub wandert wieder, wandern Sie mit!<br />
Geführte Wanderungen März / April 20<strong>24</strong><br />
Bitte beachten Sie: Um Anmeldung zu den Wanderungen wird gebeten, wir empfehlen Rucksackverpflegung!!<br />
Sonntag, <strong>24</strong>.<strong>03</strong>.20<strong>24</strong><br />
„Bärlauch im Hainholz“<br />
(Zweigverein Herzberg)<br />
PKW-Fahrgemeinschaften. Wanderung: von Hörden über Aschenhütte,<br />
Düna, Jettenhöhle und Krücker, zurück über Schwiegershausen<br />
und Düna, ca. 13 km, Rückkehr gegen 16.00 Uhr.<br />
Treffpunkt: 09.00 Uhr Herzberg, Busbahnhof.<br />
Anmeldung und Führung: Jürgen Kerl, 0151 54<strong>24</strong>1331<br />
Sonntag, 31.<strong>03</strong>.20<strong>24</strong><br />
„Osterwanderung zur Osterwasserquelle“<br />
(Zweigverein Wildemann)<br />
Wanderung: zur Osterwasserquelle im Grumbachtal, zurück über<br />
Lausestieg, ca. 6 km. Im Anschluss besteht die Möglichkeit im<br />
Gemeindehaus zu frühstücken.<br />
Treffpunkt: 06.00 Uhr, Wildemann, Parkplatz Glow-Golf.<br />
Anmeldung und Führung: Martina Michel, 0160 6316318<br />
Samstag, 06.04.20<strong>24</strong><br />
„Unterwegs im Elm“<br />
(Zweigverein Braunschweig)<br />
PKW-Fahrgemeinschaften (Mitfahrkosten 10,00€). Wanderung:<br />
durch den Elm, ca. 12 km, Rückkehr gegen 14.00 Uhr.<br />
Treffpunkt: 10.00 Uhr Braunschweig, Thüringen Platz.<br />
Anmeldung und Führung: Dieter Claus, 01590 3025823<br />
Samstag, 06.04.20<strong>24</strong><br />
„Zu den Rabenklippen“<br />
(Zweigverein Blankenburg)<br />
PKW-Fahrgemeinschaften (Mitfahrkosten 4,00€). Wanderung: von<br />
der Hagenmühle um die Hasselvorsperre zur Rabenklippe, zurück<br />
über Rappbodevorsperre, ca. 11 km, Rückkehr gegen 14.00 Uhr.<br />
Treffpunkt: 09.00 Uhr Blankenburg, Parkplatz Theaterstraße.<br />
Anmeldung und Führung: Wolfgang Linde, <strong>03</strong>944 61559<br />
Frühlingsbote Weidenkätzchen (Foto: CS)<br />
Donnerstag, 11.04.20<strong>24</strong><br />
„Almsfeld nach Blankenburg“ (Zweigverein Blankenburg)<br />
Busfahrt (Fahrkosten 4,50€). Wanderung: von Almsfeld über Wasserwerk<br />
(Führung) und Wienrode nach Blankenburg, ca. 11 km,<br />
Rückkehr gegen 14.00 Uhr.<br />
Treffpunkt: Blankenburg, Busbahnhof. Anmeldung erforderlich<br />
und Führung: Werner Binkau, 0157 36518256.<br />
Samstag, 13.04.20<strong>24</strong><br />
„Frühjahrswanderung“ (Zweigverein Auleben)<br />
Wanderung: entlang des <strong>Harz</strong>-Kyffhäuser-Rennsteig-Radweges<br />
zu den Frühblühern, ca. 7 km, Rückkehr gegen 14.00 Uhr.<br />
Treffpunkt: 10.00 Uhr Auleben, Schloss. Anmeldung erforderlich<br />
und Führung: Andreas Krumpholz, 0162 9419275<br />
Sonntag, 14.04.20<strong>24</strong><br />
„Buntenbock-Runde“ (Zweigverein Bad <strong>Harz</strong>burg)<br />
PKW-Fahrgemeinschaften. Wanderung: um Buntenbock mit<br />
5 Stempeln der <strong>Harz</strong>er Wandernadel, ca. 18 km, Rückkehr gegen<br />
17.30 Uhr. Treffpunkt: 09.15 Uhr, Bad <strong>Harz</strong>burg, Parkplatz TEDI.<br />
Anmeldung und Führung: Uwe Siebels, 01575 5571609<br />
Sonntag, 14.04.20<strong>24</strong><br />
„<strong>Der</strong> Hünstollen bei Ebergötzen“ (Zweigverein Herzberg)<br />
PKW-Fahrgemeinschaften. Wanderung (mit Einkehr): von Ebergötzen<br />
zum Hünstollen mit Aussichtsturm, zurück über Lukasberg<br />
und Bösinghausen, ca. 13 km, Rückkehr gegen 16.00 Uhr.<br />
Treffpunkt: 09.30 Uhr Herzberg, Busbahnhof.<br />
Anmeldung und Führung: Olaf Peters, 0171 9604758<br />
Sonntag, 14.04.20<strong>24</strong><br />
„Bärlauchwanderung“ (Zweigverein Wildemann)<br />
Wanderung: kleine Genusswanderung mit Verkostung über<br />
den Gallenberg und den Iberger Albertturm zum Haus Brückner<br />
(Bärlauchimbiss), ca. 8 km.<br />
Treffpunkt: 10.00 Uhr, Wildemann, Kiosk am Eck.<br />
Anmeldung erforderlich und Führung: Martina Michel,<br />
0160 6316318<br />
21
Schutzgebühr 2,00 € | Ausgabe <strong>03</strong>_20<strong>24</strong><br />
HARZKLUB<br />
✂<br />
Beitrittserklärung<br />
Zutreffendes bitte ankreuzen:<br />
Ja, ich möchte die wichtigen Ziele und Aufgaben des <strong>Harz</strong>klubs unterstützen<br />
und erkläre hiermit meinen Beitritt als:<br />
Vollmitglied Lebenspartner Jugendlicher/Kind<br />
Familie<br />
Vorname/Name:<br />
Geburtsdatum:<br />
Straße:<br />
PLZ /Ort:<br />
E-Mail:<br />
Beitritt zum <strong>Harz</strong>klub-Hauptverein/Zweigverein:<br />
<strong>Der</strong> Jahresbeitrag ist unterschiedlich und liegt zwischen 10,- und 30,- €<br />
Ort, Datum<br />
Mitgliederzeitschrift »DER HARZ«:<br />
Ort, Datum<br />
<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong> (-er Wald)<br />
geht nicht ohne uns<br />
<strong>Harz</strong>klub hilft!<br />
Hier geht es zur großen Pflanzaktion:<br />
https://harzklub.de/harzklub-hilft/<br />
Aktiv für den Naturschutz<br />
im <strong>Harz</strong>!<br />
Unterschrift<br />
Bei Minderjährigen, Unterschrift<br />
eines Erziehungsberechtigten.<br />
Ich abonniere die Mitgliederzeitschrift »DER HARZ«<br />
(Jahresabonnement 31,57 € – erscheint monatlich).<br />
Unterschrift<br />
125 Jahre <strong>Harz</strong>querund<br />
Brockenbahn<br />
Seite 10<br />
Glanzlichter der<br />
Naturfotografie 2022<br />
Seite 11<br />
120 Jahre<br />
Tourismusmarketing<br />
für den <strong>Harz</strong> Seite 14<br />
www.harzklub.de<br />
Vorteile der Mitgliedschaft<br />
im <strong>Harz</strong>klub e.V.<br />
✔ Vergünstigungen, preiswerte Nutzung<br />
von Wanderheimen z.B. beim Kauf<br />
von Wanderkarten, Übernachtungen in den<br />
Wanderheimen<br />
✔ DWV-Mitgliedskarte (Deutscher<br />
Wanderverband): Vergünstigungen regional<br />
und deutschlandweit bei vielen Partnern<br />
✔ Angebote: Möglichkeit der Teilnahme<br />
an Veranstaltungen des <strong>Harz</strong>klub e.V., z.B.<br />
<strong>Harz</strong>er Heimattag, Naturschutztag, Sternwanderung,<br />
Brockenveranstaltungen, den<br />
Veranstaltungen der Zweigvereine und an<br />
den geführten Wanderungen und Ausflügen<br />
des <strong>Harz</strong>klubs<br />
✔ Lehrgänge und Fachtagungen: Möglichkeit<br />
der Teilnahme an den Lehrgängen,<br />
Fachtagungen und Weiterbildungen (Wanderführer,<br />
Wegebeschilderung, Naturschutz,<br />
Jodeln und Peitschenknallen, Akkord-Zither,<br />
Klöppeln)<br />
✔ Kinder- und Jugendfreizeiten im<br />
Wanderheim Wildemann, Ausflüge:<br />
Teilnahme an den Kinderfreiten mit Aktivitäten<br />
im Wald, zu Bergbau und Naturschutz,<br />
Basteln, <strong>Harz</strong>er Brauchtum und Lagerfeuer,<br />
Ausflüge zum Weltwald <strong>Harz</strong>, auf den Brocken,<br />
in Höhlen oder Bergwerke<br />
✔ Versicherungen: günstige Beiträge aufgrund<br />
der hohen Mitgliederzahl im <strong>Harz</strong>klub-<br />
Gesamtverein (Haftpflicht,-Unfall,- Schutzhütten,-<br />
Musikinstrumente)<br />
✔ Gema-Rahmenvertrag: Durch Mitgliedschaft<br />
im Deutschen Wanderverband<br />
20 % Nachlass der Gema-Gebühren bei Auftritte<br />
und Möglichkeit der Mitgliedschaft im<br />
Landestrachtenverband<br />
✔ Vermarktung und Werbung für die<br />
Heimat- und Brauchtumsgruppen sowie für<br />
Wanderungen und sonstige Veranstaltungen<br />
über die Geschäftsstelle, das Internet,<br />
Rundschreiben und Presseinformationen<br />
✔ Information sämtlicher Zweigvereine<br />
zu den Geschehnissen im <strong>Harz</strong>klub und im<br />
gesamten <strong>Harz</strong> z.B. durch Rundschreiben,<br />
Vereinszeitschrift „<strong>Der</strong> <strong>Harz</strong>“, Versammlungen,<br />
Internet, Presse<br />
✔ Termine: Weitergabe aus den Zweigvereinen<br />
über Rundschreiben und Veröffentlichungen,<br />
Internet<br />
✔ Austausch der Zweigvereine untereinander<br />
z.B. über Vereinsrecht (Satzungen),<br />
Versicherungen, Betreuungsgebiete usw.<br />
✔ Stiftungen: Inanspruchnahme finanzieller<br />
Zuschüsse entsprechend den Richtlinien<br />
für besondere Projekte der Zweigvereine<br />
✔ Unterstützung der Zweigvereine durch<br />
den Hauptverein bei Problemen, Gründungen,<br />
Veranstaltungen usw.<br />
✔ Beratung durch den Hauptverein über<br />
die Zusammenarbeit mit Forstbetrieben,<br />
Kommunen, anderen Partnern, Pressearbeit,<br />
Datenschutz usw.<br />
✔ Hohe Mitgliederzahl: 12.000 Mitglieder<br />
im gesamten <strong>Harz</strong>klub können sich viel besser<br />
Gehör verschaffen, als einzeln agierende<br />
„Ortsvereine“<br />
✔ Aktive Mitwirkung in der großen<br />
<strong>Harz</strong>klub-Familie: Umsetzung gemeinsamer<br />
Aufgaben und Ziele, Pflege des Gemeinschaftssinns<br />
22 <strong>03</strong> | 20<strong>24</strong>
ührernachwuchs im Großdeutschen Reich werden. Ausparamilitärischen<br />
Internatsschulen nicht nur das Abitur,<br />
at, Verwaltung, Wehrmacht und SS an vorderster Stelle<br />
etzen. An zwei sehr unterschiedlichen Standorten kamen<br />
ngsanstalten (NAPOLA). Die Klosterschule Ilfeld verwann<br />
Vorzeigegymnasium in eine straff geführte Einrichtung<br />
en Ballenstedt entstand nach 1934 der einzige Neubau<br />
igantomanischen Architektur heute befremdet und einer<br />
n im Mikrokosmos der neuen Bildungsanstalten wehrhafals<br />
„Politische Soldaten“ dem Führerstaat bedingungslos<br />
NS-System von Lager, Kolonne und Fahne. Als Vorbilder<br />
nd die englischen Public Schools mit ihrer spartanischen<br />
er Parole „Mehr sein als scheinen“ wuchsen hier ausie<br />
auch nach dem Untergang des NS-Staates in Schlüssel-<br />
II. Weltkrieg ihr Leben ließen.<br />
hstgelegenen NAPOLAs in Schulpforta und Naumburg<br />
rschaft erhellt.<br />
Wie alles begann: Es nahte<br />
der 250. Geburtstag von Johann<br />
Wolfgang von Goethe<br />
und so dachte ich, würden im<br />
<strong>Harz</strong> diverse Publikationen<br />
an den Mann erinnern, der<br />
den <strong>Harz</strong> mit seinen faszinierenden<br />
Landschaftsformen<br />
weltberühmt gemacht hat.<br />
Das Elendstal und den Brocken<br />
im »Faust«, das Bodetal,<br />
das er als »gewaltigstes Felsental<br />
nördlich der Alpen«<br />
pries. Doch fast nichts geschah.<br />
So kam die Idee einer<br />
Zeitung für die <strong>Harz</strong>reisen<br />
des Dichters auf, zu der mich<br />
der legendäre »Windbeutelkönig«<br />
Dieter Friedrich Holste<br />
aus Schulenberg ermunterte.<br />
Die karge Bebauung zu Goethes Winterreise 1777 wird auf diesem<br />
Bild angedeutet. Nur das Wolkenhäuschen gab minimalen<br />
Schutz vor Witterungsunbilden.<br />
Goethefans lesen in der Jahresausgabe<br />
Bei einer Wanderung über<br />
Umwege auf den Brocken<br />
reifte der Entschluss, diese<br />
Reisen für heutige Besucher<br />
darzustellen. Viel Literatur<br />
wurde gewälzt, Fotos an den<br />
Örtlichkeiten gesammelt und<br />
zum Geburtstag 1999 war sie<br />
fertig. Tiefer und tiefer in die<br />
Welt des Dichterfürsten einzusteigen,<br />
das war der Plan.<br />
Schnell fanden sich Verbündete.<br />
Über viele Jahre gehörte<br />
der Goslarer Rammelsberg<br />
dazu. Nicht in den kühnsten<br />
Gedanken hatte ich diesem<br />
Blatt für Literatur- und Kulturtouristen<br />
eine so lange<br />
Lebensdauer prophezeit. Es<br />
kam anders – wie öfter im<br />
Leben. Immer neue Personen<br />
aus dem Dunstkreis des<br />
Aufgehübschte Darstellung von Brockenreisenden um 1839, die wohl so fein gekleidet den Brocken 62 Jahre nach Goethe eher<br />
nicht erreichten.<br />
Dichters fanden in den Folgejahren<br />
Platz im Blatt.<br />
Christlob Mylius, der weithin<br />
unbekannte frühe Bezwinger<br />
des Brockens, der schon<br />
1753 den unwegsamen Gipfel<br />
im Winter erreichte, sei<br />
genannt. Hans Christian Andersen,<br />
Theodor Fontane, der<br />
geniale Braunschweiger Maler<br />
Pascha Johann Friedrich<br />
Weitsch, der Quedlinburger<br />
Friedrich Gottlieb Klopstock,<br />
Johann Wilhelm Ludwig<br />
Gleim und sein heute ihn ehrendes<br />
Halberstädter Literaturzentrum<br />
wurden treue Begleiter.<br />
Maria Antonia<br />
Pessina von Branconi, die<br />
schöne Gräfin von Langenstein,<br />
inspirierte nicht nur<br />
Goethe, auch Bernd Wolff<br />
fand »Im Labyrinth der Täler«<br />
seinen Spielraum wie in<br />
weiteren Romanen rund um<br />
Goethes <strong>Harz</strong>reisen. Unvergessen,<br />
wie wir mit dem<br />
Heinrich Heine Spezial irrend<br />
vorwärtsstolperten und<br />
immer weiter ging es. Die<br />
Rockoper »Faust«, deren Gesamtkonzept<br />
in Kombination<br />
von Dampfbahnromantik<br />
mit Rockmusik und geschickter<br />
Literaturbearbeitung<br />
auf dem Brocken reüssierte,<br />
faszinierte uns, das<br />
Engagement Einzelner wie<br />
Achim Kapelle, der das Hotel<br />
Rathaus in Altenau buchstäblich<br />
vor dem Ruin rettete,<br />
ist aller Ehren wert!<br />
Allen, die dieses Projekt gefördert<br />
haben, sei hier ausdrücklich<br />
Dank gesagt, auch<br />
wenn sie namentlich nicht<br />
erwähnt worden sind.<br />
Aber so, wie jede Serie an ihr<br />
Ende kommt, soll diese<br />
Schutzgebühr: 1 €<br />
◗ 1. HARZREISE: 1777 – Winterbesteigung des Brockens<br />
von Nordhausen über Ilfeld, Elbingerode, Wernigerode,<br />
Goslar, Clausthal, Altenau, Brocken, St. Andreasberg,<br />
Duderstadt nach Mühlhausen S. 2–6<br />
◗ 2. HARZREISE: 1783 – mit geologischen Studien<br />
von Langenstein über Blankenburg, Rübeland, Halberstadt,<br />
Zellerfeld, Brocken, Schierke, Elend, St. Andreasberg nach<br />
Göttingen S. 7<br />
3. HARZREISE: 1784 – mit zeichnerischen Studien<br />
von Lauterberg über Osterode, Clausthal-Zellerfeld,<br />
Wildemann, Goslar, Brocken, Elbingerode, Thale,<br />
Blankenburg nach Langenstein S. 10–11<br />
◗ 4. HARZREISE: 1805 – »Wallfahrt nach dem Roßtrapp«<br />
von Halberstadt über Thale, Bodetal, Gernrode, Ballenstedt<br />
nach Aschersleben S. 14<br />
Weltkulturerbe<br />
25. Ausgabe das Vierteljahrhundert<br />
der Begleitung von<br />
Kulturreisenden im <strong>Harz</strong> nun<br />
beschließen, auch wenn es so<br />
etwas angeblich deutschlandweit<br />
nicht noch einmal<br />
gibt. Jede Ausgabe veranschaulicht<br />
eine anstrengende<br />
und schöne Zeit, die ich nicht<br />
missen möchte. Bleiben Sie<br />
munter und weiter neugierig<br />
auf die Spuren, die Goethe<br />
uns im <strong>Harz</strong> hinterlassen hat!<br />
WolfgangSchilling<br />
Hotel & Veranstaltungshof<br />
Schlossmühle<br />
Kaiser-Otto-Straße 28<br />
D-06484 Quedlinburg<br />
Tel.: +49(0)3946.787-0<br />
info@schlossmuehle.de<br />
Arrangements buchbar unter: www.schlossmuehle.de<br />
Napola Verführte Elite im <strong>Harz</strong><br />
Napola<br />
Verführte Elite im <strong>Harz</strong><br />
Ballenstedt<br />
Ilfeld<br />
NEUAUFLAGE<br />
<strong>Harz</strong>reisen im Lichte<br />
Goethes<br />
Seit 1999 gibt es nun bereits den 25. Sonderdruck „Goethe<br />
im <strong>Harz</strong>“ als Edition der <strong>Harz</strong>druckerei Wernigerode aus der<br />
„Historischen Reihe“. Das Blatt beschäftigt sich mit des<br />
Dichters <strong>Harz</strong>reisen, seinen Intentionen, Gefühlen, Hoffnungen,<br />
wissenschaftlichen Forschungen und seinem Faible<br />
für diese einmalige Landschaft sowie die ihn umgebenden<br />
historischen Persönlichkeiten. Nach einem Vierteljahrhundert<br />
ist dieses Projekt nun in der finalen Phase. Es ist die<br />
abschließende Ausgabe für ein deutschlandweit einmalige<br />
Schriftenreihe, wie uns Goethekenner bescheinigten.<br />
Im Vordergrund steht<br />
dabei nicht so sehr der<br />
literarische Ertrag, sondern<br />
eher die ursächlichen<br />
Antriebe für die<br />
verhältnismäßig häufigen<br />
Visiten am und um<br />
den Blocksberg.<br />
In der Jahresausgabe<br />
2023/<strong>24</strong> beschäftigen wir<br />
uns u. a. mit der Wiederaufführung<br />
der Erfolgs-<br />
Rockoper „Faust“. Außerdem<br />
gibt es eine Information<br />
zum neuen Buch<br />
zum Bodetal und Thale,<br />
der Walpurgishalle auf<br />
dem Hexentanzplatz und<br />
zu einem neu benannten Wanderweg unterhalb des<br />
Brockens – dem Benno Schmidt Weg. Die Veränderungen<br />
auf dem Teufelsstieg werden erneut beleuchtet. Nicht<br />
zuletzt bleibt der Brocken selbst ein zu jeder Jahreszeit<br />
sehr empfehlenswertes Ziel und damit natürlich auch<br />
Thema in der aktuellen Jahresausgabe. „Man muß oft<br />
etwas Tolles unternehmen, um nur wieder eine Zeitlang<br />
leben zu können. In meiner Jugend habe ich es nicht<br />
besser gemacht, und doch bin ich noch mit ziemlich heiler<br />
Haut davongekommen.“ Soweit der Sprachmagier selbst<br />
über seine jungen Jahre, in denen es ihn im <strong>Harz</strong> auf<br />
unwegsamen Pfaden zu neuen Einsichten trieb.<br />
Diese 25. Goethezeitung ist jetzt in vielen Touristinformationen<br />
des gesamten <strong>Harz</strong>es erhältlich.<br />
Eine ereignisreiche Spurensuche<br />
wünscht Ihre<br />
NS-Eliteschulen gab es im <strong>Harz</strong> in Ballenstedt<br />
und Ilfeld. Erstmals befasst sich<br />
ein vierköpfiges Autorenteam umfassend<br />
mit diesem lange tabuisierten Thema. Im Internat<br />
sollten die Jungs nach sieben Jahren<br />
Konditionierung und ideologischer Schulung<br />
in einer paramilitärisch geführten Einrichtung<br />
das Abitur erreichen. Danach war<br />
ihnen die Berufswahl freigestellt. Kriegsbedingt<br />
gingen viele von ihnen zur Wehrmacht<br />
oder SS.<br />
Auf 304 Seiten mit 950 Fotos wird ein außergewöhnlich intensiver<br />
Blick in die Strukturen und Propaganda der NS-Zeit möglich.<br />
Informationen und Bestellung<br />
www.Napolaimharz.de oder ISBN 978-3-935971-94-2<br />
Goethe<br />
Die historische Reihe aus der<br />
im <strong>Harz</strong><br />
<br />
Auf den Spuren des großen deutschen Dichters 2023|20<strong>24</strong><br />
<strong>Harz</strong>reisen mit literarischem Ertrag<br />
25JahreaufdenSpurendesMalersWeberdurchsGebirge<br />
GOETHES HARZREISEN<br />
Quedlinburg<br />
Weltkulturerbe<br />
trifft Mittelalter<br />
und Fachwerk<br />
Faszination<br />
Romanik<br />
Sonderausgabe Nr. 25<br />
Einfach. Regional. Für alle.<br />
Exklusive Gutscheine von über<br />
100 Partnern.<br />
Monatlich neue<br />
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für den <strong>Harz</strong><br />
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Eintritt frei!