Magazin "Stadtgrün statt grau"
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Böden geeignet ist. Zu finden sind diese Staudenmischungen<br />
z.B. unter: www.bund-deutscher-staudengärtner.de/Standorte/Mischungen<br />
für trockene bis<br />
mäßig trockene Freiflächen. Dort erhält man auch gute<br />
Hinweise und Zusätze zur Verwendung und Pflege der<br />
Staudenmischungen.<br />
Wie pflegeintensiv sind Stauden und heimische Pflanzen<br />
im Garten?<br />
Gar nicht so intensiv wie vielleicht gedacht. Nach dem<br />
Pflanzen hat man im ersten Jahr von April bis September<br />
1x monatlich zu jäten. Bei Trockenheit sollte gewässert<br />
werden, um das Anwachsen/Wachstum zu unterstützen.<br />
Ab dem Folgejahr je nach Witterung, verringert<br />
sich der Aufwand, da Beikräuter zwischen den etablierten<br />
Stauden wenig Möglichkeit finden, zu wachsen.<br />
Vergleicht man das mit dem Pflegeaufwand eines „Intensivrasens“,<br />
ist dieser bei Staudenflächen äußerst<br />
gering. Geeignete Stauden kommen mit unserer sommertrockenen<br />
Witterung gut zurecht und so spart man<br />
Wasser.<br />
Stauden sind ausdauernd und können langjährige Gemeinschaften<br />
bilden. Einmal gepflanzt, erscheinen sie<br />
jedes Jahr von neuem und entwickeln sich. Wird die<br />
Pflanze zu groß, teilt man sie im Herbst oder besser im<br />
Frühjahr und kann die überschüssigen Teile an anderer<br />
Stelle einpflanzen oder die überbleibenden an Freunde<br />
oder Bekannte weitergeben.<br />
Blühpflanzen werten den Garten nicht nur ästhetisch<br />
auf, sie bieten auch Wildtieren und Insekten Nahrung<br />
und Lebensraum. So ist es eine weitere Möglichkeit für<br />
die Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten<br />
im eigenen Garten etwas zu tun, einheimische Wildblumen<br />
und Sträucher zu pflanzen. Information dazu findet<br />
man unter www.hortus-terrigenus.de/wildbienen.<br />
Stauden bieten auch hervorragende Überwinterungsmöglichkeiten<br />
für zahlreiche Insekten – wenn man verblühte<br />
Pflanzenteile erst im Frühjahr des Folgejahres<br />
ausputzt.<br />
Auf die Frage: Was können wir noch tun? Antworte ich:<br />
Einfach weniger! Garten ist Natur und eine gewisse<br />
„Unordnung“ darf sein.<br />
Die Pflege der Grünflächen wird von Bürgerinnen und<br />
Bürgern immer unterschiedlich wahrgenommen. Die<br />
einen mögen es kurz und ordentlich, andere wollen<br />
wilde Wiesen für Bienen und Insekten. Oft treffen mit<br />
diesen Sichtweisen Welten aufeinander. Welchen Weg<br />
geht die Stadt bei der Grünflächenpflege?<br />
Die Stadt, denke ich, geht einen Mittelweg. Wir haben<br />
ordentlichere (intensiv) und unordentlichere (extensiv)<br />
gepflegte Bereiche. Das heißt bei den Rasenflächen<br />
z. B. mähen wir je nach Wetterlage und dem daraus<br />
resultierenden Wuchs im Durchschnitt viermal im Jahr.<br />
Die extensiven Wiesen mähen wir möglichst nur einmal<br />
im Jahr, dabei nicht alles auf einmal und belassen<br />
auch Überwinterungsbereiche.<br />
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