Magazin "Stadtgrün statt grau"
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Einige Haus- und Gartenbesitzer bringen ihre Grünabfälle mit einer großen<br />
Selbstverständlichkeit und mit guter Absicht in den Wald. Dabei ist Grün<br />
nicht gleich Grün und kann einen ganz gegenteiligen Effekt auf die Wälder<br />
haben, richtig?<br />
Ja, das stimmt. Garten- und sonstige Grünabfälle gehören aus verschiedenen<br />
Gründen auf keinen Fall in den Wald! Zum einen wird das natürliche Nährstoffgefüge<br />
gestört. Wo Gartenabfälle verrotten, wächst bald nur noch die<br />
Brennnessel aufgrund der Stickstoffanreicherung. Außerdem gelangen Nitrate<br />
in den Boden, die langfristig unser Trinkwasser belasten. Nicht zuletzt breiten<br />
sich diverse Arten im Wald aus, die dort für Schäden sorgen und das sensible<br />
Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen. Wer meint, Gartenabfälle<br />
„würden ja schließlich verrotten“ und „schaden dem Wald ja nicht“, der irrt.<br />
Dürfen gar keine Grünabfälle in den Wald?<br />
Nein. Alles, was nicht natürlicherweise aus dem Wald stammt und dort<br />
gewachsen ist, gehört dort auch nicht hin! Auch nicht das Laub von den Obstbäumen<br />
im eigenen Garten, Heckenschnitt oder Mahdgut.<br />
Illegale<br />
Müllentsorgung<br />
kann bis zu<br />
dreistellige<br />
Geldbußen nach<br />
sich ziehen!<br />
Drohen Strafen, wenn jemand dabei erwischt wird?<br />
Ja. Wer Grünabfälle im Wald entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, was<br />
ein Bußgeld nach sich zieht.<br />
Welchen Wunsch haben Sie für Ihre Arbeit als Revierförster in Ludwigsfelde?<br />
Ich wünsche mir mehr Achtsamkeit im Wald. Es fängt mit dem Abladen von<br />
Grünabfällen und sonstigem Müll an und hört dort lange nicht auf. Ein Teil<br />
der Gesellschaft hat die Bedeutung dieses sensiblen Ökosystems noch nicht<br />
erkannt. Wer dem Wald schadet, schadet letztendlich sich selbst!<br />
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